Siri, Alexa und Fußball spielende Roboter sind die Vorboten einer Welt, in der die künstliche Intelligenz soweit fortgeschritten ist, dass sie Menschen in der Arbeitswelt maßgeblich unterstützt oder sogar ganz ersetzt. Roboter als freundliche Kollegen und zuvorkommende Alltagshelfer? Spätestens seit dem erfolgreichen Kinofilm „I, Robot“ (2004), der auf einem Buch des Science-Fiction-Autors Isaac Asimov aus dem Jahre 1950 basiert, ist diese Vision hinlänglich bekannt.

 

Der Siegeszug der künstlichen Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) bedeutet eigentlich, dass Computersysteme in der Lage sind, wie ein menschliches Gehirn zu denken und zu lernen. Der Turing-Test oder das sprachwissenschaftliche Computerprogramm ELIZA waren erste Gehversuche auf diesem Gebiet. Erst durch leistungsfähigere Computer war man ab Mitte der 1990er-Jahre in der Lage, die Menschheit mit künstlicher Intelligenz zu beeindrucken.

Der Schachcomputer Deep Blue sorgte für großes Erstaunen, als er 1997 den Schach-Weltmeister Garri Kasparow besiegte. Angesichts der heute verfügbaren Rechenleistung kämen Schach-Profis heute gar nicht mehr auf die Idee, ein solch aussichtsloses Duell zu riskieren. Wie weit sich die künstliche Intelligenz seit Deep Blue entwickelt hat, bewies der Rechner AlphaGo, der von Google DeepMind produziert und konfiguriert wurde.

Er duellierte sich mit dem besten Go-Spieler und gewann glatt mit 4 zu 1. Das Verblüffende ist, dass ein hohes Maß an Intuition nötig ist, um bei diesem komplexen Spiel erfolgreich zu sein. AlphaGo hat dabei aufgrund einer großen Datenbasis eine eigene Spielstrategie entwickelt. Experten hielten das – und einen deutlichen Sieg – für nahezu ausgeschlossen. Der menschliche Gegner übrigens auch …

 

Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt

Sofern die Entwicklung weiter im aktuellen Tempo voranschreitet, wird die künstliche Intelligenz die Arbeitswelt in einem Maße verändern, wie es bislang nur bei der industriellen Revolution der Fall war. Genau wie damals werden Berufe aussterben, weil die Tätigkeiten von Maschinen schneller und fehlerfrei erledigt werden können. Traf es im Industriezeitalter vorwiegend Branchen mit körperlich anstrengenden Aufgaben, sind durch „schlaue Computersysteme“ auch Jobs bedroht, für die spezielle Qualifikationen und eigenständiges Denken notwendig sind. Es ist also durchaus denkbar, dass Lehrer, Juristen oder Architekten von „denkenden“ Robotern ersetzt werden.

Während Pessimisten die Entwicklung mit „Roboter statt Mensch“ und Massenarbeitslosigkeit beschreiben, sprechen Optimisten von einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter – sowie von neu entstehenden Berufen. Roboterkollegen können ihrer Ansicht nach als wertvolle Helfer (oder gar „Freunde“) agieren und Arbeitsergebnisse auf ein neues Niveau heben.

Dass Unternehmen es ernst meinen, zeigt der Zusammenschluss von Google, Facebook, Amazon, IBM und Microsoft. Das Ziel der Allianz ist die Beschleunigung der bisherigen Entwicklung und die positive Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Bei Autoherstellern und anderen Industrieunternehmen mit eigener Montage sind Roboter – im Rahmen der Industrie 4.0 – als Arbeitskollegen schon seit längerem bekannt.

Übrigens: Im Film „I Robot“ funktioniert die Freundschaft zwischen Menschen und Robotern nicht wirklich gut …

 

Haben Sie aufgrund des technischen Fortschritts Angst um Ihren Job? Was halten Sie von Robotern als Arbeitskollegen? Wir freuen uns über jede Meinung zu diesem komplexen Thema!

 

 

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