Um sich selbst in einem guten Licht darzustellen und Personaler von den eigenen Stärken zu überzeugen, werden im Bewerbungsanschreiben gerne eine Reihe von Eigenschaften aufgezählt. Und auch wenn es natürlich von Vorteil ist, kreativ und motiviert zu sein, kommen nicht alle Formulierungen gleich gut an. Um die Erfolgschancen zu erhöhen, sollten Sie daher lieber auf einige Begriffe verzichten.
Die No-Go-Eigenschaften im Anschreiben
Auch scheinbar positive Eigenschaften sind in einem Bewerbungsanschreiben nicht immer ein Erfolgsgarant. Abzuraten ist dabei vor allem von der Verwendung folgender Adjektive (auch dann, wenn sie zutreffen):
- kreativ: Dieser Begriff ist mittlerweile eher eine Plattitüde und fast schon eine leere Worthülse, da die meisten Bewerber von sich behaupten, kreativ zu sein. Sollte im Job aber tatsächlich Kreativität gefragt sein, dann stellen Sie diese Eigenschaft lieber mit einer entsprechenden Bewerbung oder mit konkreten Beispielen unter Beweis.
- innovativ: Bevor Sie dieses abgedroschene Adjektiv verwenden, sollten Sie sich gut überlegen, was Sie damit meinen und das dann auch erklären. Da sich der Begriff zudem eher auf Dinge denn auf Menschen bezieht, gibt es hier bestimmt bessere Varianten, wie „die Initiative ergreifend“ oder „den Blick nach vorn gerichtet“. Verzichten Sie aber unbedingt auf das Synonym „erfinderisch“. Dies lässt Assoziationen an einen Daniel Düsentrieb oder einen verwirrten Professor aufkommen.
- intelligent: Diese Formulierung können Sie sich getrost sparen. Denn natürlich würde niemand von sich behaupten, dass er dumm ist. Der Personaler wird aufgrund seiner Erfahrung auch so herauslesen, ob es sich um eine intelligente Person handelt. Wer sich mit seiner Intelligenz rühmt, kommt zudem schnell arrogant rüber. Der Begriff „schlau“ macht es übrigens nicht besser.
- schlagfertig: Die eigentliche Intention dieser Formulierung kann schnell verfehlt werden. Während man wahrscheinlich damit andeuten möchte, dass man wort- und redegewandt ist und ein selbstbewusstes Auftreten hat, könnten auf der Leserseite auch Assoziationen an eine konfliktbereite Person mit einem rauen Umgangston aufkommen.
- ergebnisorientiert: Auch dieses Attribut kann falsch interpretiert werden: Es signalisiert schließlich, dass man lediglich am Ergebnis interessiert ist und damit vielleicht eine Person ist, die Wert auf Dienst nach Vorschrift legt. Wer nicht in diese Schublade gesteckt werden will, der betont lieber seine Einsatzbereitschaft und sein Engagement.
- motiviert: Es sollte sich eigentlich selbstverständlich sein, dass man motiviert ist, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Warum sonst bewirbt man sich? Aus purer Verzweiflung oder aus Mangel an Alternativen wohl hoffentlich nicht. Es spricht aber nichts dagegen, konkret zu formulieren, warum man auf den Job richtig Lust hat.
- erfahren: Wer Erfahrung auf einem bestimmten Gebiet oder in einem Sachbereich hat, muss nicht zwingend gut darin sein. Der Begriff klingt zudem sehr abgedroschen und ist wenig aussagekräftig. An dieser Stelle könnte es sinnvoll sein, etwas präziser zu werden und zu formulieren, welche Erfahrungen man bereits gemacht hat und wie man diese für die neue Stelle sinnvoll einsetzen kann.
Tipps für die Verwendung von Adjektiven in der Bewerbung
Eine große Begeisterungsfähigkeit, ein ausgeprägtes Knowhow und eine hohe Flexibilität – in Bewerbungen dürfen es gar nicht genug begleitende Adjektive sein, so zumindest die allgemeine Vorstellung. Tatsächlich sehen das viele Personaler mittlerweile aber anders. Denn je mehr man sich selbst mit hochtrabendenden Worten anpreist, desto floskelartiger und nichtssagender kommt das Geschriebene meist an. Nach dem Motto „Weniger ist mehr“ schreibt man stattdessen besser: „Ich verfüge über Begeisterungsfähigkeit, Knowhow und Flexibilität.“
Grundsätzlich ist allen Bewerbern zu empfehlen, sich im Anschreiben auf einige wesentliche Eigenschaften zu beschränken und diese dann auch gerne anhand eines Beispiels zu belegen. Das können zum Beispiel je nach ausgeschriebener Stelle sein:
- Lernbereitschaft
- Kompromissbereitschaft
- Selbstständigkeit
- Sach- und Fachkompetenz
- Zielstrebigkeit
- Kritikfähigkeit
- Organisationsfähigkeit
- Sozialkompetenz
- Entscheidungsfreude
Wichtig ist zudem, dass die Eigenschaft für die jeweilige Stelle auch relevant ist. Ein IT-Systemadministrator muss beispielsweise nicht zwingend mit Kommunikationsfähigkeit punkten, ein Pfleger dagegen weniger mit analytischem Denken. Dagegen sind für eine Führungsposition Sozialkompetenz und Entscheidungsfreude Attribute, mit denen Bewerber Pluspunkte sammeln.
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