Ein Vorstellungsgespräch ist keine einseitige Angelegenheit. Spätestens wenn ein Bewerber in der engeren Auswahl ist, sollte er dem einstellenden Unternehmen auf den Zahn fühlen. Doch auch aus einem weiteren Grund lohnen sich gezielte Rückfragen an den Personalchef oder potenziellen neuen Vorgesetzten: Interesse an der neuen Stelle und dem Unternehmen kommen gut an. Wir stellen die sieben besten Bewerberfragen für das Vorstellungsgespräch vor.

 

„Welche Erfahrung und Fähigkeiten hat der perfekte Kandidat?“

Mit dieser Bewerberfrage im Vorstellungsgespräch bringen Sie nicht nur in Erfahrung, ob ihr eigenes Profil zur Stelle passt. Sie wissen nach der Antwort auch, auf welche Fähigkeiten das neue Unternehmen besonderen Wert legt.

 

„Wie gefällt Ihnen selbst das Produkt?“

Voraussetzung für diese Bewerberfrage im Vorstellungsgespräch ist natürlich, dass die Firma ein bestimmtes Produkt im Portfolio hat. Ist dies der Fall, müssen Bewerber im Vorstellungsgespräch oft genau erläutern, was Ihnen an dem Produkt des Unternehmens aufgefallen ist, was sie verbessern würden, welche konkreten Vorschläge sie haben. Wer den Spieß umdreht und fragt, was die Arbeitgeberseite von ihrem Produkt hält, signalisiert Interesse und bringt in Erfahrung, was der Firma wichtig ist.

 

„Was wären aus Ihrer Sicht gute Gründe dafür, dass sie sich von einem Mitarbeiter trennen?“

Diese Frage ist mit einem gewissen Risiko verbunden: Der Bewerber möchte Details wissen, die viele Firmen ungern preisgeben. Daher sollte ein Bewerber diese Frage eher zum Schluss hin stellen – und auch nur dann, wenn er zuvor Gelegenheit hatte, eine Reihe anderer Fragen zu klären. Und er sollte die Frage anmoderieren, etwa so: „Ich habe bisher viel Gutes über die Firma gelesen und erfahren, aber diese Frage interessiert mich.“

 

„Was ist die größte Herausforderung, vor der die Mitarbeiter stehen?“

Mit dieser Bewerberfrage im Vorstellungsgespräch lässt sich nicht nur in Erfahrung bringen, mit welchen neuen Projekten sich das Team konfrontiert sieht, sondern eventuell auch, was die Mitarbeiter stört. Bewerber müssen aber damit rechnen, dass die Firma nicht mit völlig offenen Karten spielt.

 

„Woran bemisst sich hier gute Arbeit?“

Welche Erfolgsmodelle hat die Firma? Worauf legt sie Wert? Mit solchen Fragen klopfen Bewerber grundlegende Informationen ab, die für die Attraktivität eines Jobs ausschlaggebend sind. Nennt die Arbeitgeberseite vornehmlich wirtschaftliche Ziele, ist das Unternehmen auf konkreten Erfolg orientiert. Kommen ihm auch soziale Aspekte wie Teamzufriedenheit über die Lippen, spricht das für ein freundliches Klima.

 

„Wofür muss man sich immer eine Genehmigung holen?“

Diese Bewerberfrage im Vorstellungsgespräch könnte den Personalchef etwas überrumpeln, allerdings ist die Antwort sicherlich sehr aufschlussreich. Bewerber stecken hiermit ab, wie viel Entscheidungsspielraum sie haben werden und wie das Unternehmen generell zum Thema Entscheidungsfreiheit steht.

 

„Was macht eine gute Führung aus?“

Mit dieser Frage vermeiden Bewerber, direkt nach dem Führungsstil zu fragen – können aber trotzdem etwas darüber erfahren. Da die Frage positiv formuliert ist, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass die Arbeitgeberseite etwas Aufschlussreiches von sich gibt.

 

 

 

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