Keine Aufstiegschancen, nervige Chefs und langweilige Aufgaben! Wächst die Frustration am Arbeitsplatz, sehnen sich viele Arbeitnehmer nach einem beruflichen Neustart – vielleicht sogar als Quereinsteiger in einer anderen Branche. Wir erklären, wie der Neustart gelingt!

Besonderheit duale Ausbildung

Trotz steigender Einschreibungen an Hochschulen wählt immer noch mehr als die Hälfte der Deutschen den Weg der Berufsausbildung. Eine Besonderheit in Deutschland ist das duale Ausbildungssystem. Während sich die Azubis in der Schule theoretisches Wissen aneignen, ist der Ausbildungsbetrieb für die Vermittlung praktischer Inhalte verantwortlich. Die Ausbildung umfasst einen Zeitraum von meist drei Jahren.

Wechselt ein Arbeitnehmer in eine andere Branche, ohne den klassischen Weg einer Berufsausbildung oder eines Studiums zu gehen, ist von einem Quereinsteiger die Rede. Der Wechsel von einer Branche in eine andere ist im deutschen Ausbildungssystem eigentlich nicht vorgesehen. Anders sieht es in Ländern wie England aus. Ein duales Ausbildungssystem existiert hier nicht. Stattdessen ist ein Training on the Job üblich, also die Ausbildung am Arbeitsplatz.

Quereinsteiger punkten mit ihrer Erfahrung

Der Wunsch, noch einmal den Beruf zu wechseln, kommt bei vielen Arbeitnehmern im Alter von 35 bis 45 auf. Nach zehn bis 15 Jahren im Job stellen sich viele die Frage: „Will ich das auch noch die nächsten 20 bis 30 Jahre machen?“

Der größte Vorteil, den Quereinsteiger gegenüber anderen Bewerbern haben, ist ihre Erfahrung. Dass sie die gesammelten Kenntnisse in einer anderen Branche erworben haben, kann sogar ein Pluspunkt sein: Werden neue Sicht- und Arbeitsweisen in ein Unternehmen eingebracht, ist das ein Zugewinn. Können Seiteneinsteiger dann noch plausibel erklären, warum gerade sie für die neue Branche und den Job geeignet sind, haben sie gute Karten.

So klappt der Wechsel in die neue Branche

Ob aus gesundheitlichen Gründen oder weil der Wunsch nach einer neuen Herausforderung immer stärker wird: Die Gründe für eine Neuorientierung sind vielseitig. Hier erfahren Sie, wie der Neustart gelingt:

1. Praktika absolvieren

In der Theorie klingen viele Jobs interessant, die Realität sieht häufig anders aus. Vor einem Quereinstieg sollte daher mindestens ein Praktikum in der neuen Branche absolviert werden. Arbeitnehmer können so falsche Vorstellungen korrigieren und herausfinden, welche Kompetenzen es für den neuen Job braucht.

2. Branchenkenntnisse demonstrieren

Quereinsteiger sollten in ihrer Bewerbung demonstrieren, dass sie sich mit der jeweiligen Branche vertraut gemacht haben und die Anforderungen des neuen Arbeitsbereichs kennen. Sind für den Job spezielle Soft Skills gefragt? Bringt der Bewerber diese Fähigkeiten mit, sollte er darauf hinweisen.

3. Motivation erklären

Bei Bewerbungen von Quereinsteigern wird sich mancher Personaler die Frage stellen, welche Gründe es für den Branchenwechsel gibt. Bewerber sollten ihre Motivation und Leidenschaft für den neuen Aufgabenbereich klar zum Ausdruck bringen, ohne unglaubwürdig zu wirken.

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