Man selbst hat ein gutes Fachwissen, bildet sich fort, macht Überstunden, zeigt stets Einsatz – und kommt beruflich doch nicht voran. Was hat einem der Kollege voraus, der schon wieder befördert wurde? Eigentlich nichts, außer seiner Bauernschläue. Was sich hinter dem Begriff verbirgt und warum diese Eigenschaft beruflich von Vorteil sein kann, erfahren Sie hier.
Was ist Bauernschläue?
Die Bezeichnung Bauernschläue lässt sich nicht genau definieren. Laut dem Duden werden damit Personen bezeichnet, die „mit bäuerlicher Pfiffigkeit ausgestattet“ sind und als „gewitzt“ bezeichnet werden können. Synonyme für bauernschlau sind unter anderem:
- aufgeweckt
- einfallsreich
- findig
- verschmitzt
- nicht auf den Kopf gefallen
- schlitzohrig
- geschäftstüchtig
Abwertend werden auch die Begriffe „durchtrieben“ und „ausgekocht“ synonym für bauernschlau verwendet. Aber was bedeuten diese Eigenschaften für das Verhalten im Job?
Dadurch zeichnen sich bauernschlaue Kollegen aus
Bauernschlaue zeichnen sich im Büro nicht unbedingt dadurch aus, dass sie mit guten Ideen, ausgefeilten Konzepten oder ihrer außergewöhnlich hohen Qualifikation glänzen. Denn Intelligenz oder eine qualifizierte Ausbildung sind keinen typischen Kennzeichen für diese Eigenschaft.
Die „pfiffigen“ Charaktere profilieren sich eher dadurch, dass sie ein gutes Gespür für Situationen haben, aus denen Sie Profit schlagen können. Sie sind zur rechten Zeit am rechten Ort, wenn es um Beförderungen, Gehaltserhöhungen oder das Knüpfen wichtiger Kontakte geht. Und: Sie schlagen im richtigen Moment zu. Während Kopfmenschen noch das Für und Wider abwägen, handeln Menschen mit Bauernschläue ohne lange nachzudenken, wenn sie eine günstige Gelegenheit erkennen.
Ist Bauernschläue etwas Schlechtes?
Heutzutage hängt dem Begriff Bauernschläue ein negativer Touch an. Das liegt vor allem daran, dass auch Schlitzohrigkeit und Durchtriebenheit damit gleichgesetzt werden. Dabei sind Bauernschlaue nicht grundsätzlich darauf aus, ihre Kollegen zu übervorteilen. Soweit denken sie meist gar nicht. Sie folgen einfach ihrem Riecher und ergreifen die berufliche Chance, wenn sie sich ihnen bietet.
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