Ernster Geschäftsmann schreibt etwas am Laptop

Das Smartphone summt, der Kollege hat eine Frage – und schon ist der Arbeitsfluss unterbrochen, die Konzentration weg. Die Deep-Work-Methode verspricht Abhilfe. Doch was ist damit gemeint und wie wird Deep Work im Arbeitsalltag umgesetzt?

Was ist Deep Work?

Den Begriff „Deep Work“ prägte der US-Informatikprofessor Cal Newport. Gemeint ist der Zustand intensiver Konzentration, für den jegliche Ablenkung auf ein Minimum reduziert wird. Auf diese Weise sollen die eigenen intellektuellen Möglichkeiten komplett ausgeschöpft werden. Mitarbeiter, die Deep Work anwenden, haben angeblich deutlich höhere Erfolgschancen im Beruf als ihre Kollegen.

Der Haken: In der heutigen Zeit ist dieser Zustand laut Newport nur schwer zu erreichen. Das Problem ist das sogenannte Shallow Work. Es bezeichnet oberflächliche Arbeiten wie das Checken von E-Mails oder das Recherchieren im Internet. Solche Tätigkeiten stellen eine ständige Ablenkung dar und verhindern echten Tiefgang (bzw. Deep Work).

So klappt es mit der Konzentration

Die gute Nachricht: Laut Newport ist es lernbar, konzentrierter zu arbeiten. Folgende Maßnahmen sollen zu mehr Konzentration bei der Arbeit verhelfen:

  • Deep-Work-Phasen wie feste Termine behandeln: Newport rät dazu, sich bis zu drei Wochen im Voraus feste Termine im Kalender einzutragen, die einzig der konzentrierten Arbeit vorbehalten sind. Für diese Zeit werden alle anderen Terminanfragen abgelehnt. Wie lang der geblockte Zeitraum ist, hängt vom Arbeitspensum ab.
  • Nicht erreichbar sein: Um sich voll und ganz zu konzentrieren, darf der Mitarbeiter während einer Deep-Work-Phase weder Anrufe entgegennehmen noch E-Mails lesen und beantworten. Multitasking führt nur dazu, dass die eigentliche Hauptaufgabe ständig unterbrochen werden.
  • Eine Routine entwickeln: Laut Newport kann es hilfreich sein, Deep Work immer am selben Ort und zu einer festen Zeit zu erledigen. Unter Umständen kann auch die Zeitspanne für eine Deep-Work-Phase vorab festgelegt werden. Zusätzlich können Rituale die Routine ergänzen: Zu Beginn jeder Deep-Work-Einheit wird das Handy mindestens stumm geschaltet und das E-Mail-Programm im Browser geschlossen – erst danach geht es los.
  • Pausen einplanen: Deep-Work-Phasen sollten sich mit Phasen abwechseln, in denen weniger anspruchsvolle Tätigkeiten wie das Beantworten von E-Mails erledigt werden können. Die Dauer dieser Unterbrechungen sollte im Voraus genau festgelegt – und auch eingehalten – werden. Zusätzlich ist es natürlich wichtig, auch noch richtige Pausen zu machen, die rein der Erholung dienen.

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