Mehrere Porträtfotos von lächelnden Menschen unterschiedlicher Herkunft und Geschlechter sind in einem digitalen Netzwerkstil angeordnet. Die Bilder scheinen miteinander verbunden zu sein, was eine Darstellung von Kommunikation, sozialem Netzwerk oder Teamarbeit symbolisieren könnte. Der Hintergrund ist hell und abstrakt.

Bob-Kirk-Effekt: Warum wir Menschen aufgrund ihrer Namen beurteilen

Hören wir einen Vornamen, ohne die Person vorher zu kennen, haben wir automatisch Assoziationen im Kopf. Warum wir mit Finn den eher ehrgeizigen und schlanken Mann verbinden, während Milo der eher gemütliche Typ ist, ist auf den Bob-Kirk-Effekt zurückzuführen. Im Job lassen sich mit diesem Wissen Vorurteile schnell ausräumen.

Was bedeutet Bob-Kirk-Effekt?

Das Phänomen kann jeder bei sich selbst anhand eines Gedankenspiels ausprobieren: Dabei geht es darum, dem dünnen, kantigen und eher harten Typ Mann einerseits sowie einer eher rundlich erscheinenden Person mit sympathischen Zügen andererseits jeweils den passenden Vornamen zuzuordnen. Zur Auswahl stehen Bob und Kirk. Die deutliche Mehrheit entscheidet sich für den rundlichen Bob und Kirk als harten Macker. Der Bob-Kirk-Effekt zeigt daher, dass alleine der Klang eines Namens bestimmte Assoziationen bei uns hervorruft.

Neu ist dieser Effekt nicht: Vor etwa 100 Jahren war das Phänomen noch als Maluma-Takete-Effekt bekannt. Probanden wurden hierbei runde und eckige Figuren vorgelegt, die sie den Fantasiebegriffen Maluma und Takete zuordnen sollten. Falls alle Teilnehmenden sahen Maluma als die runde Figur und Takete als eine eckige.

Wie entstehen die Assoziationen?

Grund für unseren ersten (nicht immer richtigen) Eindruck, noch bevor wir eine Person überhaupt gesehen haben, ist der Klang und die Aussprache der einzelnen Laute. Dabei unterscheiden wir wie folgt:

  • stimmhafte Laute
  • Buchstaben wie b, d, g, l, m und n sind stimmhaft und klingen insgesamt eher weich. Mit ihnen verbinden wir positive Eigenschaften. Personen mit überwiegend diesen Konsonanten im Namen erwecken den Eindruck, dass sie sympathisch, herzlich und lustig sind. Wenn dieser Mensch ein paar Kilogramm mehr auf die Waage bringt, würde das perfekt in unser Bild passen.
  • stimmlose Laute
  • Dagegen erzeugen die stimmlosen Konsonanten wie f, k, p und t eine ganz andere Assoziation. Da die Aussprache eher kurz und abgehakt klingt, sind diese Personen in unserer Vorstellung auch eher hart und schlank. Typische Eigenschaften sind zielstrebig, laut und aggressiv.

Im Job vom Bob-Kirk-Effekt profitieren

Nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Kontext können Sie sich das Wissen um den Bob-Kirk-Effekt zunutze machen. Schließlich lässt sich so einerseits vermeiden, dass Sie vorschnelle Urteile über Menschen fällen, die Sie ausschließlich vom Namen kennen. Machen Sie sich bewusst, dass ein Name niemals tatsächlich auf bestimmte Charaktereigenschaften hinweisen kann. Und sollte der Name wirklich wie die Faust aufs Auge passen, dann handelt es sich ausschließlich um einen Zufall. Andererseits wissen Sie nun, wie der eigene Name auf andere wirkt und in welche Schublade Sie möglicherweise gesteckt werden. Jetzt gilt es, den möglicherweise falschen ersten Eindruck durch einen authentischen zweiten aus der Welt zu schaffen.

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