Die Begriffe Fortbildung und Weiterbildung werden oft verwendet, als wären sie gleichbedeutend – sind sie aber nicht. Der wichtigste Unterschied ist das Ziel der jeweiligen Maßnahme. Dieses entscheidet darüber, für wen eine Fortbildung sinnvoll ist und für wen sich eher eine Weiterbildung eignet.
Die Fortbildung: Ziel und Beispiel
Der Begriff Fortbildung ist im Berufsbildungsgesetz (§ 1 Abs. 4 BBiG) definiert. Demnach sind ein Berufsabschluss sowie einschlägige Berufserfahrung Voraussetzungen für die Maßnahme. Ziele sind:
- die “berufliche Handlungsfähigkeit” im aktuellen Job zu gewährleisten (Anpassungsfortbildung)
- die “berufliche Handlungsfähigkeit” im aktuellen Job zu erweitern (Aufstiegsfortbildung)
Eine Fortbildung eignet sich demnach vor allem für Arbeitnehmer, die neue Aufgaben oder eine höhere Position innerhalb des Unternehmens übernehmen sollen. Die Kosten trägt in der Regel der Arbeitgeber.
Ein Beispiel: Nach einer dualen Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau soll eine Mitarbeiterin als Filialleiterin eingesetzt werden. Um sie auf die neuen Aufgaben vorzubereiten, bekommt sie eine Fortbildung in den Bereichen Mitarbeiterführung und Prozesssteuerung. Dieser Fall wäre eine Aufstiegsfortbildung.
Die Weiterbildung: Ziel und Beispiel
Ziel einer Weiterbildung ist es, einem Mitarbeiter oder Arbeitssuchenden bessere Jobperspektiven zu verschaffen. Sie baut auf den im Berufsleben erlernten Fähigkeiten und dem vorhandenen Wissen auf und soll die Chancen verbessern, eine neue Anstellung zu finden oder die aktuelle Karriere voranzutreiben.
In einem festen Angestelltenverhältnis übernimmt der Arbeitgeber manchmal freiwillig die Kosten für die Maßnahme, um seinen Mitarbeiter zu fördern. In allen anderen Fällen muss der Lernwillige die Weiterbildung selbst bezahlen oder einen Antrag auf staatliche Förderung stellen.
Ein Beispiel: Nach mehreren Jahren Berufserfahrung als Finanzbuchhalter will ein Mitarbeiter sein Fachwissen im Bereich Bilanzierung gezielt ausbauen. Er belegt dafür an einer Fernuniversität einen Kurs zum Thema Bilanzbuchhaltung.
Fortbildung oder Weiterbildung: Was passt für wen?
Zusammengefasst ist eine Weiterbildung in jeder Phase des Berufslebens eine Option, um die eigenen Qualifikationen auszubauen – unabhängig vom aktuellen Aufgabenbereich. Bei der Fortbildung hingegen geht es darum, sehr konkrete Inhalte zu lernen. Sie kommt zum Einsatz, wenn einem Mitarbeiter neue Aufgaben zugeteilt werden.
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