Das Thema Nächstenliebe spielt in der Weihnachtszeit eine wichtige Rolle. Denjenigen zu helfen, denen es nicht so gut geht, sollte jedoch das ganze Jahr über praktiziert werden. Zu den Hilfsbedürftigen gehören heutzutage aber nicht nur Menschen aus Fleisch und Blut, sondern im übertragenen Sinne auch die Umwelt.
Unternehmen tragen in der Gesellschaft eine große Verantwortung. Viele Firmen engagieren sich bereits sozial, unterstützen verschiedene Hilfsprojekte und unterstreichen damit ihre Auffassung von modernem Unternehmertum. Andere zögern, weil sie vielleicht noch nicht die passende Form für ihr soziales Engagement gefunden haben oder befürchten, mit einer falschen Entscheidung wirtschaftliche Kennzahlen zu gefährden.
In diesem Artikel zeigen wir, warum es jedem Unternehmen gut zu Gesicht steht, sich in irgendeiner Form sozial zu engagieren. Außerdem geben wir Tipps, wie der gesellschaftliche Beitrag von Betrieben konkret aussehen könnte.
Warum „lohnt“ sich soziales Engagement für Unternehmen?
Soziales Engagement ist heutzutage deutlich mehr als die jährliche Großspende an ein lokales Hilfsprojekt. In einigen Konzernen und Unternehmen gibt es Abteilungen, die sich, losgelöst vom Kerngeschäft um die sozialen Aktivitäten kümmern. Diese Form der Professionalisierung wird unter dem Begriff „Corporate Social Responsibility“ zusammengefasst.
Mit dem richtigen Konzept und passend zur Unternehmensphilosophie kann viel mehr erreicht werden, als „nur“ das Image zu pflegen oder zu verbessern. Das Unternehmen profitiert, da es …
– für alle sichtbar seine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft ernst nimmt,
– als positives Beispiel vorangeht,
– ggf. dabei helfen kann, wichtige Veränderungen anzustoßen und
– auf lange Sicht sogar die Umsatzzahlen positiv beeinflussen kann.
Darüber hinaus wirken sozial engagierte Unternehmen anziehender auf Fachkräfte, insbesondere aus der jüngeren Generation. Viele junge Menschen sehen ihren Job häufig nicht einfach als reine Arbeit. Sie wählen ihren Arbeitgeber nicht nur nach der Höhe des Gehaltsschecks aus, sondern achten sehr darauf, dass dieser versucht, in der Welt etwas zum Guten zu bewegen. Dementsprechend ist das soziale Engagement auch eine Investition, um in Zeiten des Fachkräftemangels Talente anzulocken und zu halten.
Soziales Engagement beginnt IM Unternehmen
Bevor sich ein Unternehmen für externe Projekte engagiert, sollte man die Unternehmenskultur durchleuchten und nach geeigneten Maßstäben organisieren. Getreu dem Motto „Jeder fege vor seiner eigenen Türe!“. Wer sich im ökologischen Bereich engagieren möchte, sollte auch intern schauen, ob alles getan wird, um die Umwelt zu schonen. Und wer sich für Gerechtigkeit starkmacht, sollte natürlich seine Mitarbeiter fair bezahlen.
Es kann auch nicht schaden, bereits bei Bewerbungsgesprächen ein Augenmerk auf das soziale Selbstverständnis zu legen. Soziales Engagement lässt sich einfacher und glaubwürdiger durchsetzen, wenn die Belegschaft wirklich hinter den Aktivitäten steht.
5 Ideen für soziales Engagement
Im Prinzip gibt es unzählige Möglichkeiten für Unternehmen, einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Geld und Unterstützung wird in vielen Bereichen dringend benötigt, u.a. in der Entwicklungshilfe, im Umweltschutz, in der Kultur, im Sport und in der Politik.
Doch auf welche Art und Weise hilft man als Unternehmen am besten und wirkungsvollsten? Das hängt z.B. davon ab, in welcher Branche man sich befindet, ob man lokal oder global aktiv ist oder wofür man sich glaubhaft einsetzen könnte. Außerdem sollten die handelnden Personen die Botschaft mittragen, die quasi jedes soziale Engagement mit sich bringt.
Um sich sozial zu engagieren, schlagen wir folgende Wege vor:
- Sammelaktion
Unternehmen und ihre Angestellten sind meist sehr gut vernetzt. Geschäftspartner und Kunden ebenfalls. Eine Sammelaktion kann daher ziemlich schnell viel Geld einbringen. Das Unternehmen macht in diesem Rahmen quasi Werbung für eine Hilfsorganisation und versucht auf verschiedenen Wegen, Spenden zu akquirieren. Das gelingt z.B. durch das Aufstellen von Spendenboxen. Das Unternehmen könnte auch ein Firmenevent dazu nutzen, um zum Spenden aufzurufen. Das gesammelte Geld verwendet die Hilfsorganisation dann am besten für einen konkreten Zweck.
- Sachspenden / freie Produkte
Das Spektrum an Sachspenden ist riesig. Man könnte sich z.B. an Sammlungen von Bekleidung, Lebensmittel und anderer wichtiger Güter beteiligen und damit Menschen in Krisenregionen helfen. Eine typische lokale Sachspende ist die Ausstattung einer heimischen Sportmannschaft mit Trikots und Sportgeräten. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass die Sportler für das Unternehmen „Werbung laufen“.
Wenn es sich beim Unternehmen sogar um ein Sportfachgeschäft handelt, kann man sogar eher von freien Produkten sprechen. Das ist beispielsweise auch der Fall, wenn ein Büroausstatter das Büro einer Hilfsorganisation oder Firmen in Krisengebieten mit Schreibtischen und Stühlen beliefert.
- Freie Dienstleistungen
Wenn ein Unternehmen keine Produkte, sondern Dienstleistungen anbietet, eignen sich auch diese, um zu helfen. Da heutzutage kaum etwas ohne das Internet läuft, könnte eine Online-Agentur die Gestaltung einer Website als freie Dienstleistung unentgeltlich zur Verfügung stellen. Ein anderes Beispiel sind Physiotherapeuten, die bei einem Marathon Läufer massieren.
- Mitarbeiter für soziale Projekte freistellen
Vielen Kindern und Senioren fehlen aus unterschiedlichen Gründen Bezugspersonen. In Deutschland gibt es einige Hilfsprogramme, die sich diesem Problem angenommen haben. Sie vermitteln Personen, die sich regelmäßig mit den Hilfsbedürftigen treffen, z.B. als Mentor oder als Partner für Freizeitaktivitäten. Unternehmen könnten ihren Mitarbeitern anbieten, einen kleinen Teil der Arbeitszeit für ein solches Programm zu nutzen.
- Räume zur Verfügung stellen
In den meisten Unternehmen werden die Büro- und Meetingräume in den Abendstunden nicht genutzt. Diese könnte man z.B. Vereinen zur Verfügung stellen, die Menschen in irgendeiner Weise ehrenamtlich bei der Lösung von Problemen helfen. Befinden sich am Unternehmensstandort ungenutzte Keller- oder Lagerräume könnte man diese in den Abendstunden als Proberäume für Nachwuchsbands anbieten.
Wenn sich ein Unternehmen sozial engagieren möchte, findet sich schnell ein passendes Hilfsprojekt. Wer sich zugleich öffentlichkeitswirksam in Szene setzen möchte, sollte bei der Ausgestaltung des Engagements möglichst kreativ vorgehen.
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