Netiquette

Viele Unternehmen nutzen die sozialen Medien, um sich zu präsentieren, über Neuigkeiten zu informieren und kostenfrei in eigener Sache zu werben. Wer hier im Namen des Arbeitgebers (aber natürlich auch privat) regelmäßig Beiträge postet, andere kommentiert und mit Personen chattet, für den sollte Netiquette kein Fremdwort sein – denn auch im Netz gelten Höflichkeitsregeln.

Was bedeutet eigentlich Netiquette?

Auch wenn es perfekt passt, das Wort „nett“ versteckt sich nicht in dem Begriff. Netiquette setzt sich vielmehr als Wortschöpfung aus den zwei Begriffen

  • net – englische Kurzform für Internet
  • Etiquette (beziehungsweise Etikette) – Bezeichnung für sämtliche gesellschaftliche Umgangsformen

zusammen. Bei der Netiquette handelt es sich dabei um empfohlene Höflichkeits-, Respekts- und Verhaltensregeln bei der digitalen Kommunikation im World Wide Web.

Darum ist die Netiquette so wichtig

In der realen Welt, wenn wir mit anderen Personen von Angesicht zu Angesicht, zumindest aber am Telefon sprechen, dann wissen wir genau, wie wir uns verhalten müssen. Wir kennen Respekt, Höflichkeit und Anstand. In der Anonymität der virtuellen Welt kommen diese Attribute jedoch gerne mal zu kurz. Da man die Personen häufig gar nicht kennt und sie auch nicht sieht, ist die Hemmschwelle deutlich geringer, provokante, beleidigende und bloßstellende Aussagen zu schreiben – mit möglicherweise unangenehmen Folgen. Auf der einen Seite kann man Personen damit verletzen und verärgern, auf der anderen Seite aber auch sich selbst oder sogar noch schlimmer dem Ansehen des Unternehmens schaden. Das World Wide Web vergisst dabei nie. Ein dummer Kommentar oder eine schnell dahin geschriebene Beleidigung lassen sich nicht mehr rückgängig machen und können womöglich auch noch Jahre später im Netz aufgerufen werden.

Die sind die goldenen Regeln im Netz

Grundsätzlich gilt für die Kommunikation in den sozialen Medien nichts anderes als im richtigen Leben – behandeln Sie jeden Menschen so, wie Sie auch selbst gern behandelt werden möchten. Es ist dabei hilfreich, sich beim Posten und Kommentieren die Person vorzustellen, der man schreibt. Auch wenn die Regeln natürlich bei jeder Kommunikation gelten, ist eine besondere Sensibilität vor allem dann gefragt, wenn man in fremdem Namen (zum Beispiel für den Arbeitgeber) im Netz unterwegs ist.

Dies sind die wichtigsten Netiquette-Regeln:

  • Höflich sein: Grundlegende Höflichkeitsformen, wie „Danke“ oder „Bitte“ sowie eine Anrede und eine Verabschiedung, sollten auch im Internet selbstverständlich sein.
  • Internetsprache kennen: Um Missverständnisse zu vermeiden, sollte sich jeder User mit der Internetsprache und vor allem den üblichen Abkürzungen vertraut machen.
  • Rechtschreibung: Zwar sind Abkürzungen gang und gäbe, sämtliche Rechtschreibregeln sind bestenfalls jedoch nicht über Bord zu werfen. Für die korrekte Groß- und Kleinschreibung sowie die Interpunktion sollte immer ausreichend Zeit sein.
  • Klarnamen schreiben: Es ist auch ein Zeichen von Respekt, die Anonymität in Chats und Postings aufzuheben und stattdessen lieber seinen Klarnamen zu verwenden.
  • keine Verallgemeinerungen: Schubladendenken, Vorurteile und Verallgemeinerungen haben im Postings und Kommentaren nichts verloren, da sich mit dieser Art von Äußerungen schnell mehrere Personen angegriffen fühlen können.
  • Privatsphäre respektieren: Es sollte sich von selbst verstehen, dass die persönlichen Daten von anderen Personen nicht im Netz preisgegeben werden.
  • Eindeutig formulieren: Das Risiko von Missverständnissen ist in der geschriebenen Sprache groß. Auch wenn Emojis unter Umständen hilfreich sein können, ist es wichtig, immer auf die eigene Wortwahl zu achten und möglichst nicht zweideutig zu texten.
  • Genau lesen: Auch andersherum kann es passieren, dass man Geschriebenes selbst in den falschen Hals bekommt und fehlinterpretiert. Bevor Sie vorschnell darauf antworten, lesen Sie sich einen Post genau durch, um zu verstehen, was wirklich gemeint ist. Im Zweifel lohnt sich eine kurze Nachfrage.
  • Urheberrechte bewahren: Bevor Fotos oder Texte geteilt oder weitergeleitet werden, ist sicherzustellen, dass man nicht gegen Urheberrechte verstößt.
  • Respekt bewahren: Selbst wenn man noch so sehr provoziert wird, Beleidigungen und Schimpfwörter sind grundsätzlich tabu.
  • Fehler eingestehen: Zur Netiquette gehört auch, mögliche eigene Fehler einzugestehen und sich bei Bedarf zu entschuldigen.

Urheber des Titelbildes: rummess/ 123RF Standard-Bild