Viele wissenschaftliche Studien kommen zu dem Schluss, dass Aerosole mitverantwortlich für die Verbreitung des Coronavirus sind. Bei Aerosolen handelt es sich um Mikrotröpfchen, die weniger als fünf Mikrometer groß und für das bloße Auge unsichtbar sind. Diese können Viruspartikel enthalten. Atmet, hustet oder niest ein Corona-Infizierter können Virenwolken entstehen, die eine Ansteckung begünstigen. Das gilt insbesondere in Innenräumen, die schlecht belüftet sind.
Doch Innenraum ist nicht gleich Innenraum. In einem Fitnessstudio führen die körperlichen Anstrengungen zu einer höheren Atemfrequenz. In Restaurants und Kneipen wird häufig laut gesprochen, so dass sich die Aerosole stark ausbreiten können. Wie sieht es aber in Büroräumen mit Corona-Aerosolen aus? Wie verbreiten sich die Viren? Und wie kann man sich schützen?
Aerosolwolken im Büro
Während es im Sommer kaum ein Problem war, Innenräume gut zu durchlüften, kann das in der kalten Jahreszeit deutlich schwieriger werden. Das Lüften bei Minustemperaturen ist für viele Arbeitnehmer eine Zumutung, die zwar der Bildung von Aerosolwolken entgegenwirken kann, zugleich aber das Risiko von Erkältungen erhöht.
Wird im Büro kein Mund-Nasenschutz getragen, breitet sich eine Aerosolwolke beim Niesen mindestens 2,5 Meter, maximal sogar bis zu 8 Meter aus. Handelt es sich beim Niesenden um einen Corona-Infizierten, ist das Infektionsrisiko sehr hoch. Wenn darüber hinaus nicht gelüftet wird, können die Corona-Aerosole für mehrere Stunden in der Luft hängen.
Wie kann man sich schützen?
Wie bereits aus den vorangegangenen Zeilen deutlich geworden ist, gehört das regelmäßige Lüften zu den wichtigsten Maßnahmen.
Frischluft kann jedoch nur zirkulieren, wenn der Wind weht. Am besten ist eine Querlüftung, d.h. das Öffnen von Fenstern auf gegenüberliegenden Seiten. Dieser Durchzug sorgt dafür, dass die Viren entweichen … leider auch die Wärme.
- Abstand halten
Die meisten Menschen haben diese Maßnahme seit Beginn der Corona-Pandemie sicherlich schon verinnerlicht. Auch im Büro sollte man sich strikt daran halten und ggf. sogar freiwillig den Abstand erhöhen. Schließlich weiß man nie, wann ein Kollege niesen oder husten muss.
- Maske oder Gesichtsvisiere tragen
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Aerosolen wird durch einen Mund-Nasenschutz enorm reduziert. Wenn man beim obigen Beispiel bleibt, breiten sich die Aerosole nicht 2,5 oder 8 Meter aus, sondern nur 1,5 Meter. Aufgrund steigender Infektionszahlen ist das Tragen von Masken in französischen Büroräumen Pflicht. Der Nachteil liegt darin, dass es für die Mitarbeiter sehr schwer ist, den ganzen Arbeitstag durch eine Maske zu atmen.
- Lüftungsanlage
Mit einer Lüftungsanlage kann man frische Luft in das Büro und die verbrauchte Luft nach draußen leiten. Die zirkulierende Luft hat so eine deutlich geringere Virenlast. Leider sind solche Lüftungsanlagen nur in den wenigsten Büros verbaut.
Der kurzfristige und massenhafte Einbau von Lüftungsanlagen in Büros ist zu aufwendig und teuer. Unter einer Maske können Arbeitnehmer nicht lange konzentriert arbeiten. Und beim Lüften wird es bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt schlicht zu kalt. Daraus schließen wir, dass in den kalten Monaten die Arbeit im Home Office einen neuerlichen Höhepunkt erreichen wird. Über eine Videokonferenz ist eine Ansteckung definitiv ausgeschlossen …
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