Eigentlich läuft alles prima. Man ist erfolgreich im Job, hat ein gut gefülltes Bankkonto und steht mitten im Leben. Und dennoch steht da die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Tätigkeit im Raum. Habe ich alles richtig gemacht? Möchte ich den Job auch in den nächsten Jahren bis zur Rente noch weitermachen? – typische Fragen, die während einer Mid-Career-Crisis beschäftigen.
Wen betrifft die Jobkrise?
Die Mid-Career-Crisis setzt häufig in der „Mitte“ der Karriere im Alter zwischen 30 und etwa 40 Jahren ein und kann bei Frauen wie Männern gleichermaßen auftreten. Meist haben die Betroffenen ihren Job bereits einige Jahre erfolgreich ausgeführt, sind die Karriereleiter einige Stufen nach oben geklettert oder haben andere berufliche Erfolge verbucht. Sie verdienen gutes Geld und haben – von außen betrachtet – keine triftigen Gründe, sich zu beklagen.
Wie äußert sich das Karrieretief?
Ähnlich wie die Midlife-Crisis handelt es sich bei der Mid-Career-Crisis um eine <strong>Sinnkrise</strong>. Dabei gibt es häufig keine konkrete Ursachen, wie einen Karriereknick oder einen beruflichen Rückschlag, die diese berufliche Krise auslösen. Vielmehr ist es die Frage nach dem Sinn im Job, der für das Karrieretief verantwortlich ist: So fühlt man sich trotz passender Rahmenbedingungen innerlich unruhig und unzufrieden. Die Arbeit macht über einen längeren Zeitraum nicht mehr glücklich, es gibt zu wenige Herausforderungen, der Job ist zur Gewohnheit geworden oder vielleicht hat man auch die persönlich gesteckten Ziele nicht erreicht. In der Folge können Betroffene sowohl mit körperlichen als auch psychischen Beschwerden reagieren. Zur Mid-Career-Crisis gehört in der Konsequenz dann auch häufig der dringende Wunsch nach Veränderung und einer beruflichen Neuorientierung.
Den Weg aus der Krise finden
Während die einen ihre Krise leidend ertragen, packen die anderen ihr Schicksal kurzerhand beim Schopfe und orientieren sich beruflich komplett neu: Es gibt verschiedene Wege mit der Sinnkrise umzugehen. Experten empfehlen, weder den Kopf in den Sand zu stecken noch überstürzt zu handeln. Vielmehr ist es wichtig, jetzt etwas Abstand zu gewinnen. Vielleicht haben Sie noch Urlaubstage, Sie können sich unbezahlten Urlaub leisten oder lassen sich bei starkem Leidensdruck auch krankschreiben? Jetzt ist es an der Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, was unzufrieden macht und welche Wünsche man eigentlich hat. Hierbei lohnt es sich, alle Optionen gedanklich durchzuspielen.
Welcher Weg aus der Krise führt, ist natürlich eine ganz individuelle Lösung. Während die einen bereits mit einer neuen Aufgabe im Unternehmen, mit Weiterbildungsmaßnahmen oder andersherum vielleicht mit kürzeren Arbeitszeiten zufrieden sind, ist für die anderen der komplette Ausbruch aus bestehenden Mustern mit einem Berufswechsel die richtige Entscheidung. Dabei bleibt es nicht immer nur bei einem neuen Arbeitgeber (in einer anderen Branche), teilweise starten die Sinnkrisen-Betroffenen sogar nochmal komplett von vorn und absolvieren sogar eine zweite Ausbildung. Dieser Schritt sollte natürlich gut überlegt sein, schließlich bedeutet dies auch erstmal finanzielle Einbußen. Wer sich unsicher ist, für den kann ein professionelles Coaching jetzt eine gute Möglichkeit sein, um eine klare – und richtige – Entscheidung treffen zu können.
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