Welche Büro-Themen gingen 2016 durch die Medien? Was beeinflusste im vergangenen Jahr unseren Office-Alltag? Hier unsere Jahresrückschau auf drei Büro-Trends aus der Arbeitswelt.

Büro-Trend Industrie 4.0: Technik frisst Arbeit – oder doch nicht?

Dank langsamer und komplizierter Büro-Technik verlieren Angestellte durchschnittlich 10.000 Minuten im Jahr. Knapp 20 Arbeitstage futsch, so nebenbei. Die Ergebnisse der großangelegten Studie „IT-Zufriedenheit in europäischen Unternehmen“ gab 2016 – neben düsteren Prognosen von einer Industrie 4.0, die Millionen Jobs vernichten wird – den Technik-Skeptikern unter uns enormen Aufwind. Denn die Studie offenbarte ein Paradoxon der modernen Arbeitswelt: Ohne technische Ausstattung würde der Büro-Alltag vielleicht stillstehen, aber gleichzeitig sind Drucker, PCs, Software und Co. auch die größten Zeitfresser im Job.

Wer jetzt glaubt, Technikfeindlichkeit sei die Antwort der Stunde oder gar ein Büro-Trend, irrt. Warum? Weil in Büros, in denen die Digitalisierung weiter fortgeschritten ist, deutlich produktiver gearbeitet wird als in „normalen“ Büros, wie das Fraunhofer-Institut herausfand.

Die Digitalisierung befreit uns also bald von ihren eigenen Fesseln – eine irgendwie verwirrende, aber auch hoffnungsvolle Erkenntnis, die wir aus 2016 ins nächste Arbeitsjahr mitnehmen dürfen.

Auf dem E-Bike ins Büro – Konkurrenz für den Firmen-Benz

E-Bikes waren 2016 omnipräsenter als jemals zuvor. Die Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor sind sexy geworden, gelten längst nicht mehr als modernes Senioren-Fortbewegungsmittel. Das Geschäft boomt. Zur neuen Zielgruppe gehören einfach alle: Otto-Normal-Verbraucher, Hipster und Büroarbeiter.

Der Firmenwagen hat – vor allem in der urbanen Arbeitswelt – an Statussymbolkraft eingebüßt. Davon profitiert das Fahrrad, wobei das E-Bike einen entscheidenden Vorteil bietet: Man radelt mit Anzug und Krawatte ins Büro – kommt aber nicht verschwitzt an.

Mittlerweile springen auf diesen Büro-Trend sogar sogenannte E-Bike-Makler auf und treten mit speziellen Business-Angeboten an Unternehmen heran, um die Angestellten von Diensträdern mit Elektro-Antrieb zu überzeugen. Die Stadt München besitzt bereits einen kleinen Fuhrpark aus 30 Rädern.

2016 machten die mittlerweile rund 2,5 Millionen E-Bikes auf den Straßen hierzulande eine Entwicklung sichtbar, über die in Deutschland bislang vor allem geschrieben und geredet wurde: Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Auch auf dem Weg zur Arbeit.

Firmenkulturwandel: Duzt Du schon oder siezen Sie noch?

Siezen ist out, angestaubt, gestrig. 2016 geht als das Duz-Jahr in die deutsche Wirtschaftsgeschichte ein. Im Februar verkündete die OTTO Group, dass sich ab sofort alle weltweit rund 53.000 Mitarbeiter duzen, vom Vorstand bis zum normalen Angestellten. „Wir müssen im Konzern vom Sie aufs Du wechseln“, teilte Vorstandschef Hans-Otto Schrader der Öffentlichkeit mit.

Dann folgte Lidl – auch beim Discounter reden sich jetzt alle mit „Du“ an.

Was hinter den neuen, entspannten Umgangsformen steckt? Die Unternehmen wollen den gestiegenen Wert von Eigeninitiative unter den Mitarbeitern betonen. Zentrale Entscheidungen von oben verlieren an Relevanz. Die Firmenkultur hierzulande orientiert sich mehr und mehr an der angelsächsischen Lockerheit. Die globale Sprache von Handel, Forschung und Diplomatie ist nun mal Englisch – und kennt nur die „You“-Anrede.

Nun, das waren unsere drei Büro-Trends 2016 – aber es waren ganz sicher nicht die einzigen! Fallen Ihnen weitere Trends aus den vergangenen zwölf Monaten ein, die unsere Arbeitswelt beeinflusst haben? Dann freuen wir uns über die Ergänzung via Kommentarfeld!

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