Die Kosten für den Sprit sparen? Dem Körper seine Portion Bewegung gönnen? Direkt eine Portion gute Laune tanken? Gründe und Motive, für den Weg zur Arbeit auf das Fahrrad umzusteigen, gibt es mehrere gute. Um entspannt im Büro anzukommen, haben wir zehn Tipps rund um die allmorgendliche Fahrradtour zusammengestellt.
Tipp 1: das Fahrrad flott machen
Damit das Projekt „Radelnd ins Büro“ gelingt, muss natürlich die wichtigste Voraussetzung erfüllt sein und ein voll funktionsfähiges und verkehrstüchtiges Fahrrad parat stehen. Ein Vorab-Check ist dabei unbedingt empfehlenswert, vor allem dann, wenn der Drahtesel bereits längere Zeit ungenutzt herumstand: Pumpen Sie die Reifen mit Luft auf, ziehen Sie die Bremsen nach, versorgen die Kette mit Öl und stellen Sie den Sattel auf die richtige Größe ein.
Eine allgemeine Empfehlung, welcher Fahrradtyp der beste ist, gibt es nicht. Die individuellen Vorstellungen und Voraussetzungen sind vielmehr entscheidend, ob es eher das City Bike, der Holländer, das Mountainbike oder doch ein Pedelec sein soll.
Tipp 2: die passende Route wählen
Selbst wer den Weg schon 1000-mal mit dem Auto zurückgelegt hat, sollte sich nicht als Streckenprofi sehen und einfach drauflosfahren. Welche Route sich zum Radfahren eignet und wie lange man dafür mit dem Fahrrad braucht, sind Fragen, die Sie sich unbedingt vor der ersten Fahrt stellen sollten. Hierbei gilt: Die kürzeste Strecke ist nicht unbedingt die beste und sicherste (und schnellste). Vor allem Gelegenheitsradfahrende sind gut beraten, den Weg vorher einmal abzufahren, um ein Gefühl für das eigene Tempo und den Zeitbedarf zu bekommen.
Tipp 3: der richtige Fahrstil
Die beste Gelegenheit, täglich einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen, ist der Weg zur Arbeit nicht. Denn wer möchte schon komplett ausgepowert und verschwitzt einen Arbeitstag beginnen? Zumindest für den Hinweg schaltet man wortwörtlich lieber einen Gang runter und fährt im gemäßigten Tempo – Pedelec-Fahrer können zwischendurch auch gerne mal den Motor einschalten. Als Richtlinie sind etwa 60 bis 80 Tretumdrehungen pro Minute empfehlenswert (im Zweifel einfach mal zählen). Und wer den sportlichen Effekt sucht, der tritt dann auf dem Rückweg kräftig in die Pedale.
Tipp 4: die optimale Kleidung
An dieser Stelle wird es kniffelig: Die Kleidung soll schließlich einerseits bürotauglich und andererseits auch fahrradtauglich sein. Grundsätzlich sind Sie mit atmungsaktiven Stoffen und einem Kleidungsstil nach dem Zwiebelprinzip (je nach Jahreszeit) gut beraten. Wer auf den ersten Metern der Fahrt leicht fröstelt, hat alles richtig gemacht. Durch die Bewegung heizt der Körper schnell auf und man kommt bei zu warmer Kleidung sonst schnell ins Schwitzen.
Wem es schwerfällt, den goldenen Mittelweg zwischen Büro- und Fahrradoutfit zu finden, der kann sich auf der Toilette im Büro natürlich teilweise oder sogar komplett umziehen. Ein No-Go für die Fahrt sind Schuhe mit hohen Absätzen (Verletzungsrisiko) sowie lange Röcke (Verschmutzungsrisiko). Bei weiten Hosen können spezielle Hosenklammern hilfreich sein, um schwarze Flecken durch das Fett an der Fahrradkette zu verhindern.
Tipp 5: das Wetter im Blick haben
Neben dem prüfenden Blick in den Himmel sollte auch einer in die Wetter-App inklusive Regenradar zur Pflichtaufgabe vor jeder Losfahrt gehören. Bahnen sich Regenwolken an oder besteht das Risiko für eine Wetterlage fernab von strahlendem Sonnenschein, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Sie lassen das Rad an dem Tag lieber stehen und wählen eine Alternative oder Sie kleiden sich entsprechend mit Regenjacke und -hose oder einem Regenponcho. Nicht vergessen werden sollte ein Schutz für die Schuhe. Berücksichtigen Sie bei der Wahl der regulären Kleidung, dass es unter der Schutzschicht schnell sehr warm werden kann.
Tipp 6: die Must-haves zum Mitnehmen
Da man keinen Ausflug ins Grüne plant, sondern lediglich den Arbeitsplatz erreichen will, sollten Sack und Pack auf das Notwendigste reduziert werden. Außer den für den Job benötigten Arbeitsutensilien ist es ratsam (zumindest bei hohen Temperaturen), Wasser mitzunehmen. Für den Fall der Fälle sind zudem Utensilien zum Frischmachen empfehlenswert. Wer ins Schwitzen kommt, wäscht sich auf der Büro-Toilette zunächst kurz, bevor er dann ein Deo verwendet.
Natürlich spricht auch nichts dagegen, Wechselkleidung mitzunehmen. Tipp: Deponieren Sie zur Sicherheit immer ein paar Kleidungsstücke im Büro, um auf Nummer sicher zu gehen. Als Notfall-Option lohnt sich darüber hinaus die Mitnahme von Fahrradflickzeug. Sinnvoll ist dieses jedoch nur, wenn Sie auch wissen, wie eine schnelle Reparatur funktioniert.
Tipp 7: die Verstaumöglichkeiten
Vor der Fahrt stellen sich Büro-Radler die Frage, wie Papiere, Geld und weitere Necessaires mitgekommen werden. Ein Rucksack verringert das Risiko eines Diebstahls, bedeutet jedoch auch eine Belastung für den Rücken und ein größeres Schwitzpotential. Im Fahrradkorb sind Tasche und Co. schnell abgelegt – im Worst Case aber auch schnell entwendet. Satteltaschen können jetzt eine gute Option sein. Die Brieftasche und das Smartphone trägt man jedoch immer möglichst nah am Körper.
Tipp 8: für andere sichtbar sein
In puncto Sicherheit geht es natürlich in erster Linie um die eigene und die der anderen Verkehrsteilnehmenden. Für die Fahrradtour bedeutet dies, dass Sie stets gut sichtbar sind. Relevant ist die Sichtbarkeit vor allem in der dunklen Jahreszeit – ein funktionsfähiges Licht und Reflektoren am Rad sind jetzt wichtige Grundvoraussetzungen. Empfehlenswert sind zudem leuchtende Highlights an der Kleidung.
Tipp 9: das Fahrrad sicher abstellen
Da das Rad in den seltensten Fällen direkt mit ins Büro genommen wird und neben dem Schreibtisch auf die Heimfahrt wartet, muss draußen ein geeigneter und sicherer Abstellplatz gefunden werden. Vielleicht stellt der Arbeitgeber ja geschützte Abstellmöglichkeiten zur Verfügung? Ansonsten sollten Sie nicht den erstbesten Platz nehmen, sondern darauf achten, dass sich das Rad sicher anschließen lässt (zum Beispiel an einem Fahrradbügel).
Ein hochwertiges Schloss ist für jeden Fahrradfahrer eine Investition, die auch mal den einen oder anderen Euro mehr kosten darf. Wer sein Fahrrad regelmäßig im öffentlichen Raum abstellt, ist darüber hinaus mit einer Codierung gut beraten. Diese bietet einen effektiven Diebstahlschutz, da diese Räder als Diebesgut schwerer zu verkaufen sind.
Tipp 10: einen Fahrpartner finden
Um tatsächlich Tag für Tag den inneren Schweinehund zu überwinden und aufs Rad zu steigen, ist ein Fahrpartner eine gute Motivation. Vielleicht gibt es ja unter den Kollegen eine Person, mit der man zumindest eine gewisse Strecke allmorgendlich gemeinsam zurücklegen kann? Neben dem Unterhaltungs- und Spaßfaktor steht man zudem in der emotionalen Verpflichtung, die andere Person nicht allein fahren zu lassen – damit gibt es keine Ausreden mehr, vielleicht doch ins Auto zu steigen oder den Bus zu nehmen, wenn man vielleicht mal weniger Lust hat.
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