Wer sich immer wieder schlapp und antriebslos, träge, müde oder lustlos fühlt, sollte vor allem eines: Gut für sich sorgen. Es ist wichtig, diese Signale ernst zu nehmen. Oftmals liegen die Ursachen der Beschwerden „nur“ in Schlafmangel und zu wenig Bewegung, einem Eisen- oder Vitaminmangel. Der erste Schritt, sich um sich selbst zu kümmern, sollte zu Ihrem Hausarzt führen, um eventuelle Krankheiten wie etwa eine Schilddrüsenunterfunktion abzuklären. Doch hinter permanenter Antriebslosigkeit und Erschöpfung kann auch eine seelische Erkrankung, zum Beispiel Depression oder ein Burn-out, stecken. Wenn Sie ernsthafte körperliche oder psychische Ursachen ausschließen können, ist jetzt möglicherweise der richtige Augenblick für kleine oder auch größere Veränderungen in Ihrem Leben.

 

Essen, schlafen, bewegen. Und nichts tun.

Überprüfen Sie Ihre Gewohnheiten. Vielleicht können Sie Ihren Lebensstil zumindest in einigen Punkten ändern. Achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten, essen Sie viel frisches Obst und Gemüse und kochen Sie öfter selbst, statt fettiges Kantinenessen oder Fast Food zu sich zu nehmen. Sie können Ihre Mittagspause auch nutzen, um Licht zu tanken. Vermeiden Sie es, abends lange fernzusehen, und achten Sie darauf, wann Ihr Körper Ihnen signalisiert, dass er ins Bett muss. Grundsätzlich sind regelmäßige Schlafzeiten wichtig, um tagsüber fit zu sein und die Müdigkeit zu bekämpfen. Eine sehr hilfreiche App, das eigene Schlafbedürfnis besser zu verstehen und das Optimum aus der Nacht herauszuholen, ist Sleep Cycle. Das „persönliche Schlaflabor“ ist für das iPhone und Android-Handys für je 99 Cent erhältlich, überwacht Ihre nächtlichen Bewegungen und liefert morgens eine Analyse zu Wachzustand, Schlafphasen und Tiefschlaf.

Ein gutes Mittel gegen Antriebslosigkeit ist regelmäßige Bewegung an der frischen Luft. So kommt der Kreislauf in Schwung, Stress wird abgebaut und Erfolgserlebnisse steigern die Laune. Starten Sie mit einem realistischen Ziel und nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Vielleicht finden Sie einen Kollegen, mit dem Sie vor oder nach der Arbeit eine Runde laufen können. Während der Arbeitszeit können Sie jede Stunde fünf Minuten intensive Bewegungen bis hin zur Atemlosigkeit machen. So zirkuliert das Blut schneller und die Lungen werden mit Sauerstoff versorgt. Neben einer ausgewogenen Ernährung und gutem Schlaf sind außerdem regelmäßige Auszeiten eine der wichtigsten Energiequellen überhaupt, damit Körper und Geist Kraft tanken können. Das heißt: Tun Sie nicht nur etwas für sich, sondern auch einfach mal gar nichts.

 

Schnelle Hilfsmittel

Bei einem aktuellen Anfall von Antriebslosigkeit hilft oft schon ein Riegel dunkle Schokolade mit Nusssplittern. Etwas gewöhnungsbedürftig im Geschmack, aber sehr wirksam ist ein Becher heißer Fleischbrühe mit zwei zerdrückten Knoblauchzehen, einer Prise Cayenne-Pfeffer oder einer Chili-Schote, dazu viel Schnittlauch oder Petersilie. Außerdem können Sie der Antriebslosigkeit mit einer einfachen Akupressurübung entgegenwirken: Reiben Sie jeweils mit dem Daumen einer Hand die Spitze des Mittelfingers so fest, bis sich ein Wärmegefühl einstellt. Machen Sie eine kurze Pause und wiederholen Sie die Übung. So aktivieren Sie Energiepunkte, die den Kreislauf beleben. Schnelle Energiespender sind außerdem Äpfel.

 

Sinnsuche: Was ist Ihnen wirklich wichtig?

Job, Partnerschaft, Freizeit − möglicherweise sind Sie unzufrieden mit Ihrer aktuellen Gesamtsituation. Um herauszufinden, was genau Sie antriebslos oder sogar unglücklich macht, können Sie sich folgende Fragen stellen: Was ist mir wirklich wichtig? Habe ich dafür ausreichend Zeit? Möchte ich etwas verändern? Wenn ja, was konkret? Welche realistischen Möglichkeiten habe ich?

Leiden Sie unter Antriebslosigkeit im Job, scheint Ihnen die Motivation oder sogar Begeisterung für Ihre Tätigkeit verloren gegangen zu sein. Dann sollten Sie überlegen, wie Sie sich neu motivieren können. Vielleicht hilft Ihnen ein Coaching oder eine Weiterbildung, um wieder neuen Schwung zu finden. Falls es Ihnen an Wertschätzung mangelt, sollten Sie unbedingt das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten suchen. Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, bereits alles erreicht zu haben. Dann hilft ein neues, konkretes Ziel, auf das Sie in einer bestimmten Zeit hinarbeiten können.

Manchmal hilft es bereits, sich selbst herauszufordern und eine Aufgabe in einer bestimmten Zeit zu erledigen, um sich dann dafür zu belohnen. Eine weitere Möglichkeit, Antriebslosigkeit im Job zu bekämpfen, besteht darin, einen optimalen Zyklus von Arbeit und Entspannung zu entwickeln. Sie können die gesamte Aufgabe in kleinere Schritte aufteilen und diese nach und nach abarbeiten. So können Sie sich eher aufraffen und überwinden. Nach einer erledigten Teilaufgabe nehmen Sie sich für drei bis fünf Minuten eine Auszeit. Schon diese kurze Zeit hilft, sich auf die noch anstehenden Aufgaben zu konzentrieren.

Wenn all diese kleinen Maßnahmen nicht fruchten, sollten Sie über größere Veränderungen nachdenken: Auf Teilzeit umsteigen? Eine längere Auszeit vom Job nehmen? Oder es ist an der Zeit, ernsthaft über einen Jobwechsel nachzudenken.

Waren Sie schon mal so antriebslos, dass Sie sich im Job zu nichts mehr motivieren konnten? Was war Ihre Lösung, um wieder zufrieden zu werden? Ich freue mich auf Ihre Erfahrungsberichte.

 

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