Jobsharing ist eine immer beliebtere Methode, einen Arbeitsplatz unter mehreren Mitarbeitern aufzuteilen. Für den Mitarbeiter ergibt sich aus diesem Modell ein größeres Kontingent an Freizeit und Zeit für die Familie, wobei die beruflichen Herausforderungen erhalten bleiben.

Im Gegensatz zu teilbesetzten Arbeitsstellen sind es hier zwei oder mehr Mitarbeiter, die sich alle Aufgaben und Verantwortungen an einem Arbeitsplatz teilen. Es gibt verschiedene Jobsharing Modelle, die beispielsweise in Arztpraxen und Therapieeinrichtungen, aber auch in Büros praktiziert werden.

 

Jobsharing aus Sicht des Arbeitnehmers

Arbeitnehmer profitieren vom geteilten Arbeitsplatz im Gegensatz zum Vollzeitarbeitsplatz vor allem durch mehr Freizeit und Flexibilität im beruflichen Ablauf. Als Mitarbeiter können Sie in Teilzeit tätig sein, ohne sich gezielt nach einer Teilzeitstelle umsehen zu müssen. In größeren Unternehmen ist eine Betreuung durch den Jobsharing-Beauftragten gewährleistet und der stetige Austausch in kommunikativer Form steht im Vordergrund.

Mehr Spaß im Beruf und eine engere Bindung an das Unternehmen sowie eine höhere Zufriedenheit sind positive Folgen der Arbeitsplatzteilung. Allerdings gibt es auch einige Besonderheiten, wenn Sie sich mit einem oder mehreren anderen Mitarbeitern den Arbeitsplatz teilen.

Um von diesem Modell zu profitieren, müssen Sie aktiv werden und sich gezielt nach einem Jobsharing-Angebot umsehen. Nur in den wenigsten Fällen werden diesbezügliche Arbeitsstellen von Unternehmen ausgeschrieben, auch wenn sich der Trend langsam durchsetzt und vor allem im medizinischen Bereich sowie in der Verwaltung Aufmerksamkeit erzeugt.

Einen Nachteil hat die Teilung des Arbeitsplatzes dennoch. Die Arbeitsstelle ist so getaktet, dass Sie ebenso wie die anderen Mitarbeiter eine feste Einteilung haben. Wenn Sie sich zeitlich verändern müssen, kann dies problematisch werden und spricht als deutliches Kontra gegen alle Vorteile beim Arbeitsplatz teilen.

 

Jobsharing – Chancen und Risiken für den Arbeitgeber

Lange Zeit standen Arbeitgeber dem Jobsharing skeptisch gegenüber. Das begründet sich nicht zuletzt im höheren Verwaltungs- und Organisationsaufwand sowie im Kommunikationstalent, das in hohem Maße zwischen dem Arbeitgeber, aber auch zwischen den Sharing-Partnern bestehen muss.

Arbeitgeber, die das Modell versucht und ihre Erfahrungen damit gemacht haben, mussten nicht lange auf offensichtliche Vorteile warten. Die Mitarbeiter waren zufriedener, was sich wiederum positiv auf die Motivation auswirkte. Motivierte Arbeitnehmer erbringen bessere Leistungen und steigern die Produktivität eines Unternehmens.

Die Überbrückung im Krankheitsfall fällt nicht schwer, da die Arbeitszeit zwischen den nicht erkrankten Jobsharing-Partnern geteilt werden kann. Doppeltes Fachwissen in einer Stellenbesetzung ist ein weiterer nicht von der Hand zu weisender Vorteil, von dem der Arbeitgeber profitiert.

Die Nachteile sind marginal, wenn Sie das Jobsharing als Unternehmer gut durchdacht haben. Ein großes Risiko besteht insbesondere dann, wenn sich die Mitarbeiter, die sich die Stelle teilen, nicht verstehen. Für Unruhe könnte es auch sorgen, wenn die „Jobsharer“ einen internen Wettstreit veranstalten, wer die bessere Arbeit macht.

 

Jobsharing in Fakten und Zahlen

Im Jahr 2003 steckte das Arbeitszeitmodell Jobsharing noch in den Kinderschuhen und interessierte nicht einmal 10% aller Unternehmen. Innerhalb von 10 Jahren erlebte dieses Modell der Teilzeitbeschäftigung einen Aufschwung, der die Bekanntheit und Beliebtheit deutlich steigerte.

In Deutschland nutzt bereits jedes fünfte größere Unternehmen Jobsharing und auch im Mittelstand setzt sich die Praktik langsam durch. Als Teilzeit-Arbeitsmodell – jedoch ohne die Nachteile klassischer Teilzeitarbeit – kann man das Prinzip des Jobsharings durchaus als sinnvolles Instrument bezeichnen.

 

Haben Sie in irgendeiner Form Erfahrungen mit dem Jobsharing-Modell gemacht? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar!

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