In einem Artikel aus dem Jahr 2018 haben wir die Frage beantwortet Was macht ein Headhunter genau?. Darin haben wir beschrieben, was ein „Kopfjäger“ ist und was zu seinen Hauptaufgaben gehört. Im folgenden Text gehen wir einen Schritt weiter und geben Tipps für den Umgang mit Headhuntern.
Headhunter, auch bekannt als Personalberater, sind Spezialisten für die Personalsuche. Sie werden von Unternehmen beauftragt, wenn gängige Recruitment-Maßnahmen nicht greifen oder wenn die Besetzung einer Stelle besonders vertraulich sein soll. In den meisten Fällen werden Headhunter aktiv, wenn Firmen Stellen für Fach- oder Führungskräften besetzen möchten. Dabei sucht der Headhunter die geeigneten Kandidaten i.d.R. nicht am freien Markt, sondern bei anderen Arbeitgebern – überwiegend in der entsprechenden Branche.
Wer von einem Headhunter kontaktiert wird, könnte nach Meinung des externen Personalberaters gut zum Anforderungsprofil seines Kunden passen. Schließlich hofft der Headhunter auf eine erfolgreiche Vermittlung und gibt sich nicht mit Arbeitnehmern ab, für die er keine guten Chancen sieht. Sein Honorar beträgt übrigens bis zu einem Drittel des Jahresgehalts des Arbeitnehmers.
1. Tipp: Bei Erstkontakt souverän reagieren
Der anhaltende Fachkräftemangel führt dazu, dass aussichtsreiche Mitarbeiter häufig von Headhuntern kontaktiert werden. Das geschieht meist per Telefon, was erlaubt ist, sofern lediglich ein Termin außerhalb der Arbeitszeiten vereinbart werden soll.
Reagieren Sie stets freundlich. Im Prinzip ist die Kontaktaufnahme ein Lob für Ihren bisherigen Lebenslauf, mit dem Sie sich bereits gegen andere Kandidaten durchgesetzt haben. Wenn Sie gerade absolut keine Zeit haben, weisen Sie darauf hin. Versuchen Sie so zu sprechen, als hätten Sie einen Kunden oder Geschäftspartner am Apparat.
Vermeiden Sie die Frage, woher der Headhunter Ihren Namen hat. Das ist angesichts der vielen sozialen Netzwerke wie XING und LinkedIn keine Zauberei mehr. Handelt der Headhunter auf Empfehlung, darf er Ihnen den Namen meist aus Datenschutzgründen nicht nennen. Freuen Sie sich einfach, dass Sie in die engere Auswahl für eine hoffentlich interessante Position gekommen sind.
2. Tipp: Jobangebot in Ruhe anhören
Denken Sie daran, dass Sie sich in einer komfortablen Position befinden. Es besteht die Aussicht auf einen höchstwahrscheinlich lukrativeren Job, während Sie in der jetzigen Firma noch „fest im Sattel“ sitzen. Außerdem zeigt die Kontaktaufnahme des Headhunters, dass Sie einen hohen Marktwert besitzen. Es besteht also nicht die Notwendigkeit, sich wichtiger zu machen als man ist.
Hören Sie sich das Jobprofil genau an. Zwar wird der Name des Kunden sicherlich vorerst geheim bleiben, Fragen nach Unternehmensgröße, Standort, Einsatzgebiet oder Hierarchie-Ebene sind aber durchaus angebracht. Nutzen Sie die Chance und bringen Sie auch über den Headhunter mehr in Erfahrung. Welche Referenzen hat er? Arbeitet er selbständig?
Notieren Sie die wichtigsten Informationen zum Job und unbedingt die Kontaktdaten des Personalberaters.
3. Tipp: Ehrlich sein
In den meisten Fällen merkt man schon im Erstgespräch, ob das Jobangebot spannend ist oder nicht. Wenn nicht, sollten Sie das sachlich begründen und darauf hinweisen, dass Sie gerne für andere Angebote offen sind. Beschreiben Sie, wonach Sie suchen. Dann weiß der Headhunter, wann er Sie wieder kontaktieren könnte.
Passt das Stellenangebot jedoch zu Ihren Zielen, sollten Sie Ihren Lebenslauf aktualisieren und ihn vertraulich und diskret zur Verfügung stellen. Am besten prüfen Sie, ob es sich um einen seriösen Personalberater handelt. Falls nicht, könnte Ihr Lebenslauf auch bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber landen …
4. Tipp: „Cool“ bleiben
Sollte Ihr Lebenslauf überzeugen, wird Ihnen der Headhunter in einem weiteren Telefonat vermutlich mehr über das Unternehmen erzählen und Sie um ein persönliches Kennenlernen bitten. Achten Sie darauf, dass Sie sich abseits der Orte treffen, an denen Ihre Arbeitskollegen verkehren könnten.
Bewahren Sie im persönlichen Gespräch Contenance. Fallen Sie nicht gleich mit der Frage nach dem Gehalt ins Haus. Das wirkt gierig. Und auch wenn Sie die Informationen über den Job sehr interessant finden, bleiben Sie entspannt.
Der Headhunter wird detailliertere Fragen stellen, um Sie und Ihre Karriereziele besser kennenzulernen. Im Gegenzug sollten Sie Fragen stellen, die im Erstgespräch nicht auftauchten. Auf beides können Sie sich im Vorfeld gut vorbereiten.
Im Idealfall ergibt sich ein harmonisches Gespräch, das die Basis für eine gute Kooperation ist. Dann steigen auch die Chancen, das Unternehmen von Ihnen als optimalen Kandidaten zu überzeugen. Klappt es, ergibt sich eine Win-Win-Win-Situation – für Sie, das suchende Unternehmen und den Headhunter. Falls nicht, hat Letzterer Sie für zukünftige Jobangebote auf dem Schirm.
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