Bewerbungsfoto

Mit einem guten Foto lassen sich viele Sympathiepunkte bei einer Bewerbung sammeln. Ein authentisches Lächeln, ein seriöses Auftreten und die richtige Körperhaltung können manchmal sogar schon fast die halbe Miete sein. Um mit dem eigenen Bewerbungsfoto zu überzeugen, gibt es jedoch einiges zu beachten. Wir haben die wichtigsten Tipps.

Vorweg gefragt: Gehört ein Foto zwingend zur Bewerbung dazu?

Tatsächlich darf kein Unternehmen ein Bewerbungsfoto verlangen – genauso wenig übrigens wie Angaben zum Geschlecht, Alter und Familienstand sowie zur Staats- und Religionsangehörigkeit. Dies ist im Gleichbehandlungsgesetz festgehalten. Bedeutet: Bewerber dürfen nicht benachteiligt behandelt werden, wenn sie kein Foto von sich mitschicken.

Während es zum Beispiel in den USA völlig normal ist, sich ohne Foto zu bewerben, stellt eine „gesichtslose“ Bewerbung in Deutschland noch eine Ausnahme dar. Recruiter stellen sich daher schnell die Frage nach dem Warum. Nicht selten wird dann im Netz recherchiert, wie die Person denn nun aussieht. Und nicht immer ist es für den Bewerber von Vorteil, wenn der Personaler jetzt die Privatfotos bei Facebook, Twitter und Co. findet. Außerdem sollte man sich vor Augen führen, dass ein gutes Bewerbungsfoto auch einen guten Eindruck machen und dem Bewerber sogar Pluspunkte einbringen kann.

So sollte es aussehen – das perfekte Bewerbungsfoto

Mit dem Ziel, bereits auf den ersten Blick zu punkten und somit die Erfolgsaussichten für eine Stelle zu erhöhen, sollte das ideale Bewerbungsfoto einige Kriterien erfüllen. Denn auch wenn es scheinbar nur ein kleines Foto ist, verrät es doch mehr über die Person als man zunächst annehmen mag: Es zeigt beispielsweise, wie viel Mühe sich der Bewerber mit dem Foto gegeben hat, ob er Wert auf sein Äußeres legt und ob er sympathisch wirkt.

Hier die wichtigsten Tipps:

  • Aktualität: Ein Bewerbungsfoto ist maximal ein bis zwei Jahre alt und entspricht unbedingt dem tatsächlichen Aussehen des Bewerbers. Wer sich beispielsweise mit langen, blonden Haaren bewirbt, erscheint lieber nicht mit einem schwarzen Kurzhaarschnitt zum Vorstellungsgespräch.
  • Bildausschnitt: Im Fokus des Bildes steht der Kopf des Bewerbers. Für die klassische Bewerbung ist deshalb eine Portraitaufnahme empfehlenswert, bei der der Ausschnitt etwas unterhalb der Schultern endet. Je nach Job und Branche spricht heute aber (vor allem in jungen Unternehmen und bei kreativen Berufen) auch nichts gegen ein Foto bis zur Brust oder sogar ein Halbkörperfoto. Seien Sie sich aber darüber bewusst, dass Sie so noch mehr von sich preisgeben. Es ist daher wichtig, auf die Körperhaltung und -sprache zu achten.
  • Blickwinkel: Ein gutes Bewerbungsfoto zeichnet sich durch eine Aufnahme des Fotografen auf Augenhöhe aus. Schaut der Bewerber hinab, dann wirkt das schnell überheblich. Andersherum entsteht der Eindruck der Unterwürfigkeit, wenn das Foto von oben auf den Bewerber hinunter aufgenommen wird.
  • Hintergrund: Für die klassische Bewerbung darf es gerne ein schlichter, unauffälliger und nicht zu dunkler Hintergrund in Weiß, Grau oder in einem hellen Blau sein. Idealerweise passt der Background zur Kleidung und bildet einen harmonischen Kontrast. Um Fotos das gewisse Extra zu geben, ist es heute aber durchaus erlaubt, auch einen „echten“ Hintergrund, wie Mauern, (Glas-)Wände oder sogar Bäume, zu wählen. Damit der Blick des Betrachters jedoch nicht abgelenkt wird, verschwimmt der Hintergrund, während die Person in den Fokus gerückt wird.
  • Outfit: Welche Kleidung die optimale Wahl ist, hängt im Wesentlichen vom Unternehmen und der Branche ab. Während es für einen Job in einer Bank oder bei einer Versicherung unbedingt klassisch-elegant sein sollte, ist in der Werbeagentur durchaus auch ein legerer Look erlaubt. Immer richtig bei einem Bewerbungsfoto liegen Frauen mit einer schlichten Bluse und Männer mit einem Hemd. Hierbei ist unbedingt auf eine gute Passform zu achten. Unschöne Knickfalten sind ein No-Go genauso wie zu weit aufgeknöpfte oder kurzärmelige Blusen und Hemden.
  • Styling: Grundsätzlich fahren Sie nach dem Motto „Weniger ist mehr“ gut. Dementsprechend geht dezente Zurückhaltung definitiv vor einem auffälligen Styling. So sollten die Haare zwar gepflegt und frisch gewaschen sein, eine allzu aufwendige Frisur wirkt dagegen übertrieben und gezwungen gewollt. Wer lange Haare hat, kann diese sowohl offen als auch zusammentragen. Nicht immer gut kommt jedoch ein Dreitagebart bei Männern an. Ein alltagstaugliches Make-up darf es bei Frauen durchaus sein, auch um Glanz und fettige Stellen auf der Haut zu kaschieren. Wenig Pluspunkte sammelt man dagegen mit knalligem Lippenstift und allzu auffällig geschminkten Augen. Schminken Sie sich daher so, als würden Sie zur Arbeit gehen und nicht auf die nächste Party. Ähnliches gilt für den Schmuck: Gegen ein bis zwei dezente Schmuckstücke ist nichts einzuwenden, mehr sollten es aber definitiv nicht sein.
  • Körperhaltung & Gesichtsausdruck: Eine wichtige Regel beim Bewerbungsfoto lautet, die Augen und den Blick direkt auf den Betrachter zu richten. Gezeigt wird die Person dabei entweder frontal oder im Halbprofil. Wer etwas mehr Körper zeigt, achtet darauf, nicht zu abweisend zu wirken. Verschränkte Arme sind daher unbedingt zu vermeiden. Ob man besser im Sitzen oder Stehen fotografiert wird, von rechts oder links, lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt vielmehr vom jeweiligen Typ und dem eigenen Geschmack ab. Um offen und sympathisch rüberzukommen, ist ein Lächeln ein wichtiger Standard eines jeden Bewerbungsfotos. Wer dabei noch Zähne zeigt, macht alles richtig. Achten Sie jedoch darauf, dass das Lächeln nicht eingefroren wirkt. Das kann schnell passieren, wenn man bereits mehrere Versuche hinter sich hat.
  • Bearbeitung: Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn das Bild im Nachhinein ein wenig bearbeitet wird und man beispielsweise mit Lichteffekten spielt. Auch ein Schwarz-Weiß-Bild ist durchaus erlaubt. Dagegen gehört eine künstliche „Aufhübschung“ zu einem absoluten No-Go. Wer beispielsweise die eine oder andere Falte hat, belässt diese auf dem Bild auch genau dort. Es ist zudem unbedingt davon abzuraten, die Lippen voller zu machen oder die Augen größer – zeigen Sie sich so, wie Sie auch tatsächlich aussehen.
  • Qualität: Ein Selfie oder ein spontaner Schnappschuss sind als Bewerbungsfoto gänzlich ungeeignet, auch wenn man sich darauf selbst gut gefällt. Im Idealfall investieren Sie lieber etwas Geld in einen professionellen Fotografen, der ein qualitativ hochwertiges Foto in guter Auflösung aufnimmt und zudem einen geschulten Blick für ein perfektes Bewerbungsfoto im Hinblick auf die genannten Aspekte hat.

Der optimale Platz für das Foto

Und wohin kommt das passende Bewerbungsfoto nun? Klassisch findet es seinen Platz auf dem Lebenslauf in der rechten oberen Ecke neben den allgemeinen Angaben zur Person. Gibt es ein Deckblatt, dann kann es auch dort platziert werden.

Standardformate der Fotos sind dabei 4,5 x 6 cm, 5 x 7 cm sowie 6 x 9 cm, eine Richtlinie gibt es hierbei jedoch nicht. Deckblatt-Fotos können auch etwas größer sein. Ein Bewerbungsfoto hat zudem immer ein Hochformat und überschreitet bei digitalen Bewerbungen eine Dateigröße von 2 MB nicht.

Während man ein Bild bei einer Online-Bewerbung einfach in das Dokument einbaut, haben Sie bei der klassischen Bewerbung im Papierformat die Wahl, ob man das Foto manuell aufklebt oder lieber in der Datei abspeichert und dann mit ausdruckt. Bei letzterer Variante ist ein guter Drucker natürlich eine wichtige Voraussetzung. Was gar nicht geht, ist ein Anheften des Fotos mit einer Büroklammer oder mit einer Heftklammer an das Papier.

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