Eloquent im Job

Am Telefon mit Kunden, im Teammeeting, bei der Präsentation oder in der Büroküche – im Arbeitsalltag gehört Kommunikation für die meisten Menschen ganz selbstverständlich dazu. Die Art und Weise, wie wir uns ausdrücken, hat dabei einen wesentlichen Einfluss auf unsere Außenwirkung und sogar unseren Erfolg im Job. Das Zauberwort hierbei heißt Eloquenz.

Mehr als nur schöne Worte – was ist Eloquenz?

Hinter dem Begriff Eloquenz verbergen sich gleich mehrere Synonyme. Wortgewandtheit und Beredsamkeit gibt beispielsweise der Duden vor. Aber auch mit Begriffen, wie rhetorische Fähigkeiten, Schlagfertigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Rede- und Sprachkunst, lässt sich Eloquenz beschreiben.

Eloquente Menschen können sich dem jeweiligen Anlass entsprechend in einer Sprache mit einem großen Wortschatz, grammatikalisch richtig, wirksam und überzeugend ausdrücken. Anders ausgedrückt: Sie finden die passenden Worte, die die Zuhörer auch verstehen und erreichen.

Eloquenz im Job: Was bringt mir das?

Im täglichen Arbeitsleben ist Eloquenz als wichtiger Soft-Skill mit deutlichen Vorteilen verbunden. Das sind die Stärken und Pluspunkte der Redebegabten:

Eloquente Menschen

  • können andere Personen mit guten Argumenten und ihrer Wortgewandtheit von ihren Interessen überzeugen und auf ihre Seite ziehen.
  • finden eine schlagfertige Antwort und können spontan reagieren, ohne die andere Person anzugreifen.
  • wirken sympathisch, da sie stets die richtigen Worte finden.
  • ziehen andere Menschen in ihren Bann.
  • wirken professionell, kompetent und seriös.
  • sind in der Lage, anderen Personen Wissen zu vermitteln.

Wer daher stets die passenden Worte findet, profitiert von diesem Können in vielen Bereichen und ist damit meist auch erfolgreich im Job. In diesen Bereichen lässt sich mit Eloquenz punkten:

  • bei Präsentationen, Moderationen und Reden
  • im Kunden- und Verkaufsgespräch
  • bei Gehaltsverhandlungen
  • im Bewerbungsgespräch
  • beim Smalltalk
  • bei allgemeinen Diskussionen
  • beim Brainstorming und bei der Ideenfindung

Die Sprechkunst lernen: So klappt es

Nach dem Motto „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ will Eloquenz gelernt sein. Zwar gibt es Menschen, denen es grundsätzlich leichter als anderen fällt, die passenden Worte zu finden, dennoch ist auch bei ihnen etwas Übung angesagt. Wer an seiner Sprachfertigkeit, Schlagfertigkeit und seinem Wortschatz arbeiten möchte, hat dazu mehrere Möglichkeiten.

  • Lesen: Um den eigenen Sprachhorizont zu erweitern, ist regelmäßiges Lesen hilfreich. Ob dies der Roman ist oder doch eher der Zeitungsartikel oder Blog-Beitrag, bleibt Ihnen überlassen.
  • Informieren: Mit Worten überzeugen kann nur, wer sich mit einem bestimmten Thema beziehungsweise in verschiedenen Bereichen gut auskennt. Es lohnt sich daher, das eigene Wissen stets auf dem aktuellen Stand zu halten und sich regelmäßig über Änderungen und Neuigkeiten zu informieren.
  • Orientieren: Suchen Sie sich Vorbilder, von denen Sie sich etwas abschauen und lernen können. Eine Möglichkeit besteht darin, sich Reden, Vorträge, Nachrichtensendungen und Podcasts ganz bewusst im Hinblick auf die Rhetorik der Vortragenden anzuhören beziehungsweise anzuschauen.
  • Trainieren: Der Besuch spezieller Coachings und Trainings ist unbedingt empfehlenswert, wenn man die eigene Eloquenz unter professioneller Anleitung erlernen oder weiter ausbauen möchte. Aber auch im privaten Rahmen können Sie zum Beispiel vor Freunden und Familie oder vor dem Spiegel an ihrer Wortgewandtheit feilen.
  • Reden: Die beste Übung ist, es einfach zu tun. Wann immer sich die Gelegenheit ergibt, sollte man daher bewusst an seiner Eloquenz arbeiten – das kann zum Beispiel das Teammeeting sein, das Telefongespräch mit den Kunden oder auch das Mittagessen mit den Kollegen.
  • Nonverbal kommunizieren: Um eloquent rüberzukommen, spielt auch die eigene Körpersprache mit Gestik und Mimik eine wesentliche Rolle. Vergessen Sie daher beim Reden nicht, den Blickkontakt zu halten, eine offene Körperhaltung einzunehmen und freundlich zu lächeln.

Für das Training haben wir noch ein paar ganz praktische Übungen zusammengestellt:

  • Legen Sie eine Liste mit Begriffen an, die Ihnen bislang unbekannt waren und schreiben Sie ihre Bedeutung hinzu.
  • Beim Schreiben von Texten (zum Beispiel E-Mails oder Ausarbeitungen) ist die Thesaurus-Funktion hilfreich, um passende Synonyme zu Begriffen zu finden – optimal, wenn diese dann auch im Gedächtnis hängen bleiben.
  • Zeichnen Sie ein Gespräch (zum Beispiel mit einem Kollegen, den Sie vorher um Erlaubnis gefragt haben) mithilfe eines Diktiergeräts auf und hören Sie sich anschließend selbst reden. Eine erste Aufgabe danach: Zählen Sie sämtliche „Ähs“ und „Alsos“ und versuchen Sie diese beim nächsten Mal komplett wegzulassen.
  • Beim Lesen eines Zeitungsartikel setzt man einfach mal vor jedes Substantiv ein passendes Adjektiv.
  • Suchen Sie sich ein beliebiges Thema aus und schreiben Sie dazu alle Pro- und Contra-Argumente auf, die Ihnen einfallen. Danach lohnt es sich, das Thema zu recherchieren, um zu überprüfen, ob etwas vergessen wurde.
  • Lesen Sie einen Text und fassen Sie die wichtigsten Aussagen selbst ihn wenigen, möglichst kurzen, aber ausdrucksstarken Sätzen zusammen – dieses Vorgehen hilft dabei, auf den Punkt zu formulieren.

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