Es steht ein Gehaltsgespräch an? Das ist für viele Arbeitnehmer eine aufregende Situation. Doch wer sich richtig vorbereitet, kann dem Termin mit dem Chef gelassen entgegensehen. Neben einem gesunden Selbstbewusstsein hilft es, wenn die folgenden Aussprüche absolut tabu sind.
1. “Ich benötige das Geld für …”
Ein Kind ist auf dem Weg, der Partner ist gerade arbeitslos oder die Pflege der Mutter fällt an? Das mögen gute Gründe dafür sein, um eine Gehaltserhöhung zu bitten. In einem Gehaltsgespräch haben diese Faktoren jedoch nichts zu suchen. Hier geht es nur darum, die Leistung im Job entsprechend zu honorieren. Und der Chef wird das Gehalt bei aller Menschenliebe sicher nicht aus Mitleid erhöhen.
2. “Bei der Konkurrenz bekäme ich mehr.”
Das ist eine Steilvorlage für den Vorgesetzten, eine Erwiderung wie: “Dann gehen Sie doch zur Konkurrenz”, schon fast unausweichlich. Besser: Vorweisen, was jemand in der eigenen Position mit vergleichbarer Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt verdient. Oder bereit dazu sein, sich tatsächlich nach etwas Neuem umzusehen.
3. “Wenn mein Gehalt nicht erhöht wird, gehe ich.”
Auch hier gilt: Diese Drohung macht nur Sinn, wenn man bereit ist, sie umzusetzen. Der Chef kann es darauf ankommen lassen. Und wer seiner Drohung keine Taten folgen lässt, verliert unter Umständen an Glaubwürdigkeit. Außerdem lässt sich niemand gern erpressen.
4. “Meine Schmerzgrenze ist …”
Pssst! Die eigene Schmerzensgrenze bei den Gehaltsverhandlungen sollte nicht verraten werden. Wenn der Chef weiß, wie viel Spielraum er bei den Verhandlungen hat, macht er sich das natürlich auch zunutze. Wer diese Information für sich behält, kann dagegen meist (deutlich) mehr bei den Verhandlungen herausholen.
5. “Es ist mir etwas unangenehm, danach zu fragen …”
Viele empfinden ein Gehaltsgespräch und die Bitte nach mehr Entlohnung als unangenehm. Das sollte sich aber niemand anmerken lassen. Sonst wirkt es, als wäre man ein reiner Bittsteller. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Es steht einem aufgrund der eigenen Leistung mehr Geld zu. Das sollte sich jeder bewusst machen und auch nach außen signalisieren.
6. “Bin ich Ihnen nicht mehr wert?”
Dieser Ausspruch ist sehr emotional behaftet und im Gehaltsgespräch geht es darum, sachlich zu bleiben. Stattdessen sollte der Arbeitnehmer deutlich machen, wieso er so wertvoll für die Firma ist. Dabei helfen vor allem konkrete Zahlen. Beleidigtsein hingegen macht im Gehaltsgespräch keinen guten Eindruck.
7. “Ich nehme Ihr erstes Angebot an.”
Das erste Angebot des Chefs trifft sich mit den eigenen Erwartungen? Wunderbar! Dennoch ist es ein Fehler, es sofort zu akzeptieren. Es macht deutlich, dass sich noch mehr herausschlagen lässt. Denn der Vorgesetzte wird nicht mit einem Betrag starten, der sein letztes Wort ist. Arbeitnehmer sollten vorsichtig ausloten, was noch drin ist.
8. “Nein!”
Der Gesprächspartner geht kein Stück auf die eigenen Forderungen ein? Ein klares Nein dazu ist zwar konsequent, aber keine Lösung. Wer sich kompromissbereit zeigt, kann möglicherweise mehr aus den Gehaltsverhandlungen herausholen. Das bedeutet nicht klein beizugeben, aber flexibel zu sein. Statt mehr Geld lassen sich möglicherweise verringerte Arbeitszeiten oder andere Vergünstigungen aushandeln.
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