Ein duales Studium bietet Studierenden den Vorteil, theoretisch erlerntes Wissen direkt in der Praxis anzuwenden. Durch die Verknüpfung von Universität und Betrieb ist ein duales Studium interessanter und wird von den Teilnehmern als lehrreicher empfunden.
Dual studieren können Abiturienten aber nicht in allen Berufen. Wer beispielsweise Arzt werden möchte, kommt um ein klassisches Hochschulstudium nicht herum und darf erst nach einigen Semestern Ausflüge in die Praxis machen.
In welchen Bereichen studiert man hauptsächlich dual?
In der Marketing- und Medienbranche, in sozialwissenschaftlichen Studiengängen und in baustatischen Studien hat sich das duale System etabliert. Das Studium unterscheidet sich deutlich von einem klassischen Studiengang und erinnert durch seine gleichmäßige Aufteilung von Theorie und Praxis an eine Berufsausbildung.
Für den Studierenden bedeutet der Fokus auf ein duales Studium, dass er sich neben einem Platz an einer Universität um ein Unternehmen für die praktische Ausbildung bemühen muss. Viele Unternehmen, die einem dualem Studium gegenüber aufgeschlossen sind, arbeiten meist eng mit der Universität bzw. Fachhochschule zusammen. In Universitätshochburgen wie Berlin, Leipzig, Rostock und Hamburg nutzen viele Studenten die Chance auf den dualen Ausbildungsweg.
Alternativ zum dualen Studium in der Erstausbildung, können Mitarbeiter aus Unternehmen neben ihrer Beschäftigung dual studieren, sofern sie vom Arbeitgeber für die Präsenzstunden an der Universität freigestellt werden.
Die Vor- und Nachteile des dualen Studiums
Die Vorteile dualer Studiengänge liegen klar auf der Hand. Anstatt trockener Theorie besteht die Hälfte des Studiums aus einem praktischen Teil. Durch die Umsetzung des Wissens in der Praxis sammeln Studenten wichtige Erfahrungen, die in der späteren Ausübung des Berufs von Vorteil sind.
Aus diesem Grunde sind Absolventen eines dualen Studiengangs auch später gern gesehen bei Unternehmen. Die Arbeitsmarktsituation ist dadurch sehr positiv zu bewerten.
Durch die Kombination aus Ausbildung und Studium sparen die Studierenden Zeit. Ohne die Möglichkeit eines dualen Studiums würden sie sechs anstatt drei Jahre benötigen. Damit das reibungslos funktioniert, sind die Studienbedingungen i.d.R. sehr gut abgestimmt.
Während viele „normale“ Studierende mit Geldproblemen kämpfen, vom Bafög abhängig sind oder nebenbei viel arbeiten müssen, erhält man bei einem dualen Studium ein kleines Ausbildungsgehalt vom Unternehmen. So ist es leichter, sich auf alle Aufgaben zu fokussieren.
Zu den Nachteilen gehört sicherlich die enorme Belastung. Alles ist exakt durchgetaktet, so das kaum Zeit für die eigene Gestaltung bleibt. Im Prinzip geht das Leben ähnlich weiter wie in den letzten Jahren auf dem Gymnasium. Die Freizeit ist jedoch noch weiter eingeschränkt. Für alle, die nach dem Abitur erstmal „das Leben genießen“ oder „die Welt entdecken“ möchten, ist das duale Studium (vorerst) nicht empfehlenswert.
Voraussetzungen für duale Studiengänge
Als primäre Voraussetzung für ein duales Studium gilt die Annahme an einer Universität und der Nachweis von einem Unternehmen, in dem man den praktischen Teil des Studiums absolvieren kann. Das abgeschlossene Abitur oder der Abschluss an einer Fachhochschule sind Grundbedingung für das duale Studium.
Ehe das Studium beginnt, müssen die sich gegenseitig bedingenden Verträge mit einem Praktikumsbetrieb und der Hochschule unterzeichnet sein. Alternativ zu einem selbstständig gesuchten Praktikumsbetrieb kann man an speziellen Berufsakademien dual studieren. Eventuell ist dafür ein Umzug in eine andere Stadt nötig.
Und zu guter letzt sollte man einen starken Willen besitzen und gut mit Stress umgehen können.
Urheber des Bildes: Dmytro Panchenko / 123RF Standard-Bild