Fehler sind menschlich. Doch kann ein kleiner Fehler in Ihrem Job eine Kettenreaktion erzeugen, wenn Sie ihn verschweigen und so tun als wäre er nicht passiert. Der richtige Umgang mit Fehlern muss gelernt sein und setzt voraus, dass Sie zuerst sich selbst und im Anschluss Ihrem Vorgesetzten eingestehen, dass Ihnen ein Fauxpas passiert ist.

Um die (meist unabsehbaren) Folgen von Fehlern im Beruf zu vermeiden und selbst „glimpflich aus der Angelegenheit herauszukommen“, spielt die richtige Strategie des Verursachers eine wichtige Rolle. In unserem Artikel finden Sie Tipps zum Umgang mit Fehlern!

Fehler zugeben oder lieber „unter den Teppich kehren“?

Der Wunsch nach Perfektion ist eigentlich einer der größten Fehler der heutigen Zeit. Allein aus diesem Wunschgedanken heraus sind Fehler vorprogrammiert. Ist ein Fehler passiert, wünschen Sie sich, diesen „rückgängig machen“ oder vertuschen zu können. Doch wenn Sie diese Gedanken hegen, begehen Sie einen zweiten Fehler, der meist folgenschwerer als der ursprüngliche ist.

Es fällt jedem Menschen schwer, einen Fehler zuzugeben und einzugestehen, dass man unaufmerksam war oder sich eine Aufgabe zugemutet hat, für die man nicht qualifiziert war. Fakt ist: Ein kleiner verschwiegener Fehler hat oftmals größere Konsequenzen als ein großer Fehler, der direkt nach seiner Entdeckung zugegeben wird.

Mit einer Entschuldigung allein ist es allerdings nicht getan. Als Verursacher sollten Sie die Strategie der Offensive wählen und Ihrem Vorgesetzten umgehend mitteilen, welcher Fehler Ihnen passiert und wann er geschehen ist.

Seien Sie sich darüber bewusst, dass das Verschweigen im Zeitalter der Digitalisierung meistens keinen Sinn macht und Ihr Chef jederzeit nachvollziehen kann, was passiert ist. Ihr Eingeständnis ist der richtige Weg und zusätzlich die einzige Chance, eine Kettenreaktion zu vermeiden.

Warum sind Fehler peinlich? Ein Denkanstoß aus psychologischer Perspektive

Aus Fehlern lernt man. Diese These kennt jeder. Und die meisten werden ihr ohne längere Überlegung zustimmen. Für viele Menschen gilt der Spruch aber nur so lange, wie es sich nicht um eigene Fehler handelt. Denn Fehler sind vielen Menschen peinlich – mit großer Scham und Angst vor Konsequenzen verbunden.

Darin begründet sich die Tatsache, dass Menschen häufig Fehler verschweigen und hoffen, dass sie nicht ans Tageslicht kommen. Der Moment der Scham tritt unabhängig von der Schwere des Fehlers ein. Gedanken, dass Sie im Kreuzfeuer stehen oder dass Sie von Ihren Mitmenschen belächelt, vielleicht sogar gemieden werden, sind Szenarien, die sich im Kopf abspielen können.

Hier wird jedoch die Ursache mit der Wirkung verwechselt, wissen Psychologen. Wenn Sie einen Fehler eingestehen, beweisen Sie großen Mut und die Bereitschaft, Ihren Fauxpas auszubügeln und die Verantwortung für Ihr Handeln zu übernehmen. Wer so denkt und entscheidet, muss sich nicht schämen und kann mit Fehlern offen umgehen.

Die Scham ist eine Doktrin unserer Gesellschaft, die Ihnen bereits im frühen Kindesalter beigebracht und bis ins Erwachsenenalter gefördert wird. Wenn Sie sich von diesem Empfinden lösen und nach einem begangenen Fehler nicht an Ihre persönliche Konsequenz denken, können Sie leichter mit der Situation umgehen.

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