KI-Bewerbungsfotos – (k)eine gute Idee? / auf dem Foto: Ein junger Mann, der sympathisch in die Kamera lächelt und sich mit diesem Foto bewirbt.

KI-Bewerbungsfotos – (k)eine gute Idee?

Auf dem Foto sitzt der Anzug perfekt, das Lächeln wirkt souverän und der Hintergrund professionell – dabei hat es dieses Motiv nie so gegeben. Dank künstlicher Intelligenz (KI) lassen sich Bewerbungsfotos heute mit wenigen Klicks generieren. Zwar überzeugen KI-generierte Bilder optisch auf den ersten Blick, sie haben aber auch erhebliche Nachteile. Warum ein echtes Bewerbungsfoto die bessere Wahl ist, erklärt dieser Ratgeber.

Bewerbungsfoto: Ist es überhaupt notwendig?

In Deutschland gibt es keine Pflicht, ein Bewerbungsfoto beizufügen. Seit der Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) ist es sogar gängige Praxis, dass Unternehmen Bewerbungen ohne Foto akzeptieren (müssen). Dennoch entscheiden sich viele Bewerbende bewusst dafür, ein Bild anzufügen. Das hat gute und berechtigte Gründe:

  • Ein gutes Foto verleiht der Bewerbung eine individuelle Note und zeigt die Persönlichkeit der Person.
  • Der erste Eindruck zählt: Studien zeigen, dass visuelle Reize eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung und bei der Entscheidungsfindung spielen.
  • Ein professionelles Foto unterstreicht die Seriosität der Bewerbung und verstärkt die positive Wirkung der gesamten Bewerbung.

Ein Bild kann also ein hilfreicher Türöffner sein – sofern es authentisch und professionell ist.

KI-Bewerbungsfoto: Was ist das eigentlich?

KI-Bewerbungsfotos werden mit spezieller Software erstellt oder optimiert – meist auf Basis bereits vorhandener Bilder. Alternativ lassen sich auch komplett neue Fotos generieren. Dabei analysiert die Software mithilfe von Algorithmen Gesichtszüge, Kleidung und Lichtverhältnisse, um ein möglichst „perfektes“ Bild zu erzeugen. Und tatsächlich sieht es am Ende auch genauso aus – leider hat es nur mit der Realität nicht mehr viel (bis gar nichts) zu tun.

Unterschiede zwischen KI- und echten Bewerbungsfotos

Während klassische Bewerbungsfotos von professionellen Fotografen aufgenommen werden, basieren KI-Fotos auf Datenanalyse und Bildbearbeitung. Das führt zu folgenden Unterschieden:

  • Natürlichkeit: Ein echtes Foto zeigt Ihre authentische Mimik und Gestik. KI-Bilder generieren dagegen Gesichtszüge, die die Person möglichst vorteilhaft erscheinen lassen sollen. Meist ist jedoch das Gegenteil der Fall: Die Bilder wirken nicht natürlich, sondern künstlich – was sie ja letztlich auch sind.
  • Individualität: Ein Fotograf fängt die eigene und individuelle Persönlichkeit ein. Dabei stellt er Besonderheiten wie Grübchen, Sommersprossen oder Muttermale als Besonderheit heraus. Stattdessen nutzt die KI Standard-Algorithmen, so dass ein Foto schnell dem anderen gleicht.
  • Qualität: Wer genau hinschaut, erkennt bei professionellen Bildern die Qualität und Arbeit, die dahintersteht. Im Vergleich dazu weisen KI-generierte Bilder oft feine Unstimmigkeiten auf – von seltsam wirkenden Hauttexturen bis hin zu unnatürlichen Lichtreflexen.

Vorteile von KI-Bewerbungsfotos

Warum setzen trotzdem einige Menschen auf KI-generierte Bilder? Es gibt durchaus einige Vorteile:

  • Da keine teuren Fotografentermine notwendig sind, handelt es sich um eine kostengünstige Variante.
  • KI-Fotos sind innerhalb weniger Minuten schnell verfügbar. Ein vorheriges aufwendiges Styling ist nicht notwendig.
  • KI optimiert automatisch Licht, Farben und Gesichtszüge und lässt die Bewerber im besten Licht dastehen. Unreine Haut, eine schlecht sitzende Frisur oder Augenringe spielen keine Rolle.

Warum KI-Bewerbungsfotos keine gute Idee sind

So praktisch die KI auch sein mag, sie bringt erhebliche Risiken mit sich. Das betrifft in erster Linie die fehlende Authentizität: Personaler erkennen oft, wenn ein Foto künstlich erstellt wurde – und das wirft dann direkt die Frage zur Ehrlichkeit des Bewerbers auf. Es besteht zudem die Gefahr, dass Gesichtsmerkmale so unnatürlich verändert werden und die Person auf dem Bild nicht mehr genau so aussieht wie in der Realität. Das dürfte dann spätestens beim Vorstellungsgespräch unangenehm auffallen und womöglich das direkte Aus für den Bewerber bedeuten.

Ein weiteres Problem ist der Datenschutz: Wer seine Bilder KI-Tools anvertraut, weiß oft nicht, was mit den Daten geschieht. Viele Anbieter speichern und analysieren hochgeladene Fotos, was langfristig ein Sicherheitsrisiko darstellt.

Darum sind echte Fotos die bessere Wahl

Ein Bewerbungsfoto sollte vor allem eines sein: authentisch. Ein professionelles Bild vom Fotografen oder ein gut gemachtes Selfie mit neutralem Hintergrund vermittelt eine echte und sympathische Ausstrahlung. Wer sich ins beste Licht rücken möchte, sollte daher lieber in ein echtes Foto investieren – das wirkt nicht nur professioneller, sondern auch glaubwürdiger.

Urheber des Titelbildes: deagreez/ 123RF Standard-Bild

KI-Suchmaschinen - so funktionieren sie / auf dem Foto: Ein Angestellter sitzt vor seinem Notebook und nutzt Künstliche Intelligenz.

KI-Suchmaschinen – so funktionieren sie

ChatGPT statt Google: Der Chatbot versucht, dem Suchmaschinen-Giganten den Rang abzulaufen. Insbesondere junge Menschen verlassen sich heute auf KI-Suchmaschinen wie ChatGPT Search oder Perplexity AI, um das Internet nach Antworten auf ihre Fragen zu durchsuchen.

Klassische Suchmaschinen wie Google und Bing haben mittlerweile nachgezogen und nutzen eigene Chatbots sowie KI-Modelle, um ihren Nutzern genauere und kontextbezogene Suchergebnisse zu liefern.

Wie funktionieren KI-Suchmaschinen? Stellen Sie wirklich eine Konkurrenz zu Google und Co. dar? Wir geben Antworten.

KI-Suchmaschinen – einfach erklärt

Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant. Ein Vorreiter auf dem Gebiet der KI-Suchmaschinen ist Perplexity AI. Die Anwendung kombiniert die traditionelle Chatbot-Erfahrung mit einer klassischen Suchmaschine. Eine moderne, klar gestaltete Nutzeroberfläche hebt die Suchergebnisse hervor und bindet Bilder, Videos und Quellenangaben direkt in die Ergebnisse ein.

ChatGPT, entwickelt vom Unternehmen OpenAI, hat sich zunächst als Chatbot einen Namen gemacht. Mit menschenähnlichen Textantworten und zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten, vom Schreiben von Aufsätzen bis hin zur Korrektur von Rechtschreibfehlern, konnte sich die Anwendung eine große Nutzerbasis aufbauen.

Sowohl bei Perplexity AI als auch ChatGPT handelt es sich um sogenannte große Sprachsysteme, auf Englisch Large Language Models (LLMs) genannt. Sie sind darauf ausgelegt, menschliche Sprache zu verstehen und zu generieren, Texte zu analysieren und kohärente Antworten zu geben.

Damit das gelingt, müssen sie zunächst trainiert werden. Dazu ziehen sie verschiedene Datensätze heran. Die Sprach-KI von ChatGPT haben die Entwickler zum Beispiel aufs Internet losgelassen. Anhand vieler unterschiedlicher Texte hat die KI gelernt, wie menschliche Sprache funktioniert. Wenn sich KI auch nicht wirklich mit uns unterhalten kann, gelingt es den aktuellen Programmen doch sehr gut, menschliche Sprache zu simulieren.

KI versus klassische Suchmaschine – das sind die Unterschiede

Klassische Suchmaschinen wie Google indexieren Websites. Das bedeutet, sie sammeln anhand bestimmter Schlüsselbegriffe Informationen und sortieren diese. Stellt ein Nutzer eine Suchanfrage, empfehlen sie innerhalb von Sekundenbruchteilen Websites mit relevanten Antworten.

LLM-basierte Chatbots greifen dagegen auf eigene Datenbanken zurück. Auf von Nutzern eingegebene Anfragen, sogenannte Prompts, geben sie menschenähnliche Antworten aus.

Seit Herbst 2024 kann ChatGPT allerdings auch das Internet durchsuchen. Den Prototyp SearchGPT hatte OpenAI im Sommer vorgestellt. Zum 31. Oktober 2024 wurde die KI-Suchmaschine für ausgewählte Nutzer freigeschaltet, seit dem 16. Dezember 2024 steht sie allen Inhabern eines kostenlosen ChatGPT-Kontos zur Verfügung.

Mit der neuen Funktion möchte OpenAI endgültig einen vollwertigen Konkurrenten zum Suchmaschinen-Betreiber Google zur Verfügung stellen. ChatGPT Search gibt neben Antworten auch Links zu den Webseiten aus, von denen die Informationen stammen. Nutzer können zudem Anschlussfragen stellen, um die Antworten weiter zu verfeinern.

KI als Suchmaschinen – liefern sie die besseren Ergebnisse?

Lange Zeit boten klassische Suchmaschinen einen entscheidenden Vorteil gegenüber LLMs: Ihre Ergebnisse waren aktueller. Anders als Web-Suchmaschinen konnten KI nur auf ihre eigenen Trainingsdaten zugreifen. Diese Daten waren nicht immer auf dem neuesten Stand.

Seitdem KI-Suchmaschinen auch das Internet durchsuchen können, hat sich das geändert. Doch liefern KI-Suchmaschinen bessere Ergebnisse? Das Magazin Business Insider hat den Praxistest gemacht und sowohl ChatGPT Search als auch Google zur Suche nach Informationen genutzt.

Dabei fielen einige Unterschiede auf:

– Anzahl der Optionen: Google zeigt schier unzählige Suchergebnisse an, die Nutzer nach Belieben filtern und anpassen können. ChatGPT Search beschränkt sich dagegen auf eine geringe Auswahl mit einem Quellenverweis in einem eigenen Tab.

– Tempo: Google liefert oft schnellere Ergebnisse als ChatGPT Search.

– Struktur und Prägnanz: ChatGPT Search erweist sich bei offenen Fragen als vorteilhaft. In Sekundenbruchteilen erhalten Nutzer gut strukturierte und prägnant zusammengefasste Antworten, ohne sich erst durch mehrere Suchergebnisse lesen zu müssen.

Sowohl Google als auch KI-Suchmaschinen wie ChatGPT Search weisen also Vor- als auch Nachteile auf. Die Stärke von Google liegt vor allem in der langjährigen Erfahrung mit der keywordbasierten Suche.

ChatGPT Search und auch Perplexity AI agieren dagegen interaktiver und gehen direkter auf die eingegebene Frage ein. Die Antworten erscheinen dadurch persönlicher, was vor allem junge Nutzer der Generationen Z und Alpha zu schätzen wissen.

Fazit: KI-Suchmaschinen sind kein Ersatz für Google – noch nicht

Suchmaschinen wie Google und Bing haben sich über Jahre hinweg das Vertrauen der Nutzer aufgebaut. Die Suche funktioniert schnell und zuverlässig. KI-Suchmaschinen wie ChatGPT und Perplexity AI sind wesentlich neuer und noch nicht ganz so weit fortgeschritten.

Noch können KI-Suchmaschinen Google und Co. nicht vollkommen ersetzen. Sie verändern aber bereits, wie Menschen online nach Informationen suchen. Während klassische Suchmaschinen eine Fülle an Ergebnissen liefern, punkten KI-Suchmaschinen durch persönliche, auf den jeweiligen Prompt abgestimmte Antworten.

Um die Suchergebnisse zu verbessern und den Erwartungen der Nutzer gerecht zu werden, ziehen mittlerweile auch klassische Suchmaschinen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen heran. So hat Google zum Beispiel die KI „Gemini“ in seine Suchmaschine eingebaut. Angesichts der beständig fortschreitenden Entwicklungen auf dem Gebiet erscheint es nicht abwegig, dass KI für die Online-Suche immer weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Urheber des Titelbildes: unimages/ 123RF Standard-Bild