Zwei Frauen bei einem Trennungsgespräch

Trennungsgespräch: Diese Tipps sollten Sie beachten

Die Ursachen, die zu einem Trennungsgespräch führen können, sind vielfältig. Dennoch fehlt vielen Vorgesetzten die Routine, denn auch für sie gehören Kündigungsgespräche in der Regel nicht zum Alltag. Die folgenden Tipps helfen.

So gelingt das Trennungsgespräch

Bevor es überhaupt zum Trennungsgespräch kommt, sollten einige Punkte beachtet werden. Beruht die geplante Kündigung auf einem Fehlverhalten des Mitarbeiters, sollte etwa in jedem Fall zunächst eine Abmahnung ausgesprochen werden. Eine Kündigung ohne vorherige Maßnahmen ist nur in sehr gravierenden Fällen möglich, etwa, wenn eine Weiterbeschäftigung dem Arbeitgeber nicht zugemutet werden kann.

Vorab prüfen: Ist die Kündigung juristisch haltbar?

Generell sollten Vorgesetzte vorab genau prüfen lassen, ob die geplante Kündigung aus juristischer Sicht unproblematisch ist. Dafür ist es wichtig, den Kündigungsgrund genau aufzuzeigen, um entsprechende Einschätzungen treffen zu können, denn hier gibt es Unterschiede. Auch Punkte wie die Sozialauswahl, dazu zählen Betriebszugehörigkeit, Lebensalter, Unterhaltspflichten sowie Schwerbehinderungen,  müssen bei Betrieben mit mehr als zehn Mitarbeitern beachtet werden.

Vorbereitung ist alles: Ort, Zeit, Dauer und Beteiligte

Ein Kündigungsgespräch ist für alle Beteiligten eine Ausnahmesituation, vor allem aber für den zu kündigenden Mitarbeiter. Ort und Zeit für das Trennungsgespräch sollten deshalb so gewählt sein, dass mit möglichst wenigen Störungen zu rechnen ist. Vorgesetzte sollten Trennungsgespräche zudem selbst durchführen und nicht auf andere, etwa die Personalabteilung, abwälzen. Das zeugt von Höflichkeit und Respekt gegenüber dem Mitarbeiter.

Auch sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. Denn obwohl die Kündigung an sich schnell ausgesprochen ist, kann es noch einen Moment dauern, bis alle wichtigen Informationen ausgetauscht und alle Fragen des Mitarbeiters beantwortet sind. Auf keinen Fall sollte ein Mitarbeiter so schnell es geht “abgefertigt” werden, denn das fällt im Zweifelsfall negativ auf die gesamte Firma und Firmenkultur zurück!

Vorbereitet sein

Eine der Fragen, auf die sich Vorgesetzte im Trennungsgespräch einstellen müssen, ist die Begründung für die Kündigung. Es ist deshalb sinnvoll, sich schon vorab eine entsprechende Antwort zu überlegen. Ausflüchte sind hier nicht angebracht, stattdessen sollte der Kündigungsgrund so offen und ehrlich wie möglich kommuniziert werden. Achtung: Ist die Kündigung personen- oder verhaltensbedingt, ist trotzdem Feingefühl gefragt.

Nach dem Trennungsgespräch: Wie geht es weiter?

Schon im Trennungsgespräch sollte geklärt werden, wie es für den Mitarbeiter nun weitergeht. Ist noch Resturlaub zu nehmen? Wird der Mitarbeiter für die Zeit der Kündigungsfrist freigestellt? Muss eine Übergabe der Aufgaben an einen Kollegen erfolgen? Diese Fragen sollten mindestens geklärt sein. Und auch wenn es unbequem ist: Bevor der Vorgesetzte schließlich das Gespräch für beendet erklärt, sollte der Mitarbeiter nochmals Zeit bekommen, weitere eigene Fragen loszuwerden.

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Gruppe von Menschen im Büro und sie hören einer älteren Frau zu

Servant Leadership: Führen als Dienst am Mitarbeiter

Der Chef sagt, wo’s langgeht, der Angestellte handelt entsprechend – so sieht Führung nach dem klassischen Top-Down-Prinzip auch heute noch oft aus. Doch die Arbeitswelt ist im Wandel, und die Führungskultur muss sich an diese gewandelte Realität anpassen. Eine Möglichkeit: das Prinzip des “Servant Leadership”, das den Vorgesetzten zum Helfer, zum “Coach” für seine Mitarbeiter macht.

Was ist “Servant Leadership”?

Das klingt im ersten Moment vielleicht abstrakt, bedeutet aber nichts anderes, als dass die Führungspyramide sinnbildlich auf den Kopf gestellt wird. Der Vorgesetzte ist nicht länger die Spitze der Abteilung oder des Unternehmens, auf die alle anderen hinarbeiten. Stattdessen steht er seinen Angestellten als Basis unterstützend zur Seite. Er führt und gibt eine Richtung vor, lässt seinen Mitarbeitern aber den Raum, Verantwortung zu übernehmen, eigene Entscheidungen zu treffen und selbstständig zu agieren.

Das bedeutet nicht etwa eine Statuseinbuße für den Vorgesetzten. Vielmehr verändert sich seine primäre Aufgabe: Der Vorgesetzte schafft den Rahmen, in dem jeder einzelne Angestellte sein Potenzial optimal ausschöpfen und für das Unternehmen tätig werden kann.

Kompetenzen und Kernaufgaben eines Servant Leader

Für diese Art des Führens werden einige andere Kompetenzen benötigen, als für das klassische Top-Down-Prinzip. Wer als Servant Leader sein Unternehmen oder seine Abteilung erfolgreich (an-)leiten möchte, der braucht Mut zur Veränderung. Davon abgesehen sind die folgenden Punkte kennzeichnend für einen Servant Leader:

Vertrauen in Ihre Mitarbeiter: Wer nicht mehr restriktiv führt, sondern seine Mitarbeiter nur noch zum selbstverantwortlichen Arbeiten anleitet, braucht Vertrauen in deren Fähigkeiten.
Eigenverantwortung fördern: Fördern Sie Ihre Mitarbeiter darin, eigenverantwortlich zu arbeiten. Das kann für Viele zunächst ungewohnt sein, sie brauchen ein wenig Starthilfe, um die ersten Schritte zu gehen.
Individualität unterstützen: Fördern Sie die Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiter und helfen Sie Ihnen, an ihren Aufgaben zu wachsen – zum Beispiel durch individuell passende Fortbildungen.
Netzwerken: Knüpfen Sie Kontakte und bauen Sie ein solides Netzwerk auf. In Ihrem Unternehmen, aber auch außerhalb. Seien Sie zu jeder Zeit informiert und bleiben Sie über die aktuellen Abläufe auf dem Laufenden.
Richtig Zuhören: Hören Sie Ihren Mitarbeitern aktiv zu und bemühen Sie sich, deren Bedürfnisse, Ideen und Probleme zu verstehen.
Empathie: Fühlen Sie sich in Ihre Mitarbeiter ein, versuchen Sie, herauszufinden, was ein spezieller Angestellter benötigt, um die bestmögliche Leistung erbringen zu können.
Weitsicht: Um mit einer Führung nach dem Servant-Leadership-Prinzip erfolgreich zu fahren, müssen Vorgesetzte mit Weitsicht agieren und proaktiv planen.
Feedbackkultur pflegen: Ein Servant Leader ist eine Art Coach für seine Angestellten. Er gibt Tipps, dient als Bindeglied zwischen den einzelnen Abteilungen und gibt Feedback, damit sich seine Mitarbeiter weiterentwickeln können.
Selbstbewusstsein und Akzeptanz für Fehler: Damit Ihre Angestellten eigenverantwortlich arbeiten und eigene Ideen einbringen können, braucht es eine offene Fehlerkultur. Nur, wer sich traut, Fehler zu machen, sie einzugestehen und daraus zu lernen, kann das Unternehmen auf Dauer vorwärts bringen. Als Vorgesetzter müssen Sie mit gutem Beispiel vorangehen und eigene Fehler offen eingestehen. Das erfordert Selbstbewusstsein.

Was bringt Servant Leadership?

Servant Leadership ist deutlich anspruchsvoller als die klassische Top-Down-Führung. Für Ihr Unternehmen kann sich diese Art der Führungsphilosophie dennoch bezahlt machen, denn die Zufriedenheit unter den Mitarbeitern steigt nachweislich deutlich an. Zufriedene Mitarbeiter wiederum erbringen eher Höchstleistungen und verhelfen dem Unternehmen damit auf Dauer zu mehr wirtschaftlichem Erfolg.

Zudem spricht diese Art der Führung vor allem junge Arbeitnehmer und Fachkräfte aus der Generation Y an. Also der Generation, die zwischen den frühen 1980er- bis späten 1990er-Jahren geboren wurde. Diese fordern mehr Individualität, Eigenverantwortung im Beruf, “sinnstiftende” Tätigkeiten, Flexibilität. Wollen Sie die Fachkräfte von heute und morgen langfristig in Ihrem Unternehmen halten, müssen Sie in Sachen Führungsphilosophie daher mit der Zeit gehen.

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Your Way mit einem Pfeil nach links und My Way mit einem Pfeil nach rechts.

Renitenz: Wie mit widerspenstigen Mitarbeitern umgehen?

Renitente Mitarbeiter machen ihren Kollegen und Vorgesetzten das Leben oftmals schwer. Aber wie äußert sich Renitenz genau und wie gehen Chefs am besten mit den schwierigen Charakteren um? Hier erfahren Sie mehr.

Was bedeutet Renitenz?

Ein Mitarbeiter ist häufig anderer Meinung als Sie und erschwert die Zusammenarbeit? Dann gehört er vielleicht zur Gruppe der renitenten Menschen. Der Begriff Renitenz bezeichnet ein Verhalten, bei dem sich eine Person dem Willen eines anderen beharrlich widersetzt. Diese Charaktere sind aufsässig, kompromisslos, widerspenstig, dickköpfig und starrsinnig.

All das sind Eigenschaften, die die Zusammenarbeit mit einem renitenten Menschen schwierig machen. Zwar ist es grundsätzlich etwas Gutes, wenn jemand für seine Überzeugungen eintritt – gerne auch beharrlich. Doch mit einer renitenten Persönlichkeit ist eher jemand gemeint, der sich nur aus Prinzip ständig in Opposition zur Meinung der anderen positioniert. Dieses Verhalten ist eher bockig und nicht konstruktiv zu bewerten. Vor allem ist es nicht förderlich für eine gute Zusammenarbeit im Team.

Woran erkenne ich renitente Mitarbeiter?

Renitente Mitarbeiter zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  • Egal, was der Chef vorschlägt oder beschließt, die renitente Person ist ständig dagegen. Dasselbe gilt für Ideen der Kollegen.
  • Mit Argumenten lässt sich dieser Charakter nicht überzeugen. Er beharrt stets auf seiner Meinung.
  • Kompromissbereitschaft ist ein Fremdwort für diese Personen.
  • Renitente Menschen können keine Autoritäten akzeptieren und sich nicht gut in Gruppen integrieren.

Wie sollten Vorgesetzte renitente Mitarbeiter behandeln?

Renitente Mitarbeiter fühlen sich oftmals nicht ausreichend wertgeschätzt. In vielen Fällen kann es deshalb schon helfen, wenn Sie Ihrem Mitarbeiter das Gefühl verleihen, wichtig zu sein. Folgende Tipps können dabei helfen:

  • Loben Sie Ihren Mitarbeiter. Das zeigt ihm, dass Sie seine Arbeitsleistung wahrnehmen und schätzen.
  • Motivieren Sie ihn, sich weiter zu engagieren.
  • Überlassen Sie ihm etwas mehr Verantwortung. So fühlt sich der Mitarbeiter in seiner Kompetenz bestätigt und möchte diese auch zukünftig mit einer guten Arbeitseinstellung unter Beweis stellen.

Trotz dieser Tipps ändert sich nichts am renitenten Verhalten? Dann sollten Sie das persönliche Gespräch mit Ihrem Mitarbeiter suchen. Sprechen Sie ihn auf sein Benehmen an und geben Sie ihm die Gelegenheit, seine Sicht der Dinge zu erläutern. Bleiben Sie dabei freundlich und lassen Sie sich nicht provozieren. Im Idealfall zeigt sich Ihr Gegenüber einsichtig und verspricht, sein Verhalten ändern zu wollen. Halten Sie die Vereinbarungen schriftlich fest und machen Sie einen neuen Termin aus, bei dem Sie schauen, ob sich die Situation verändert hat. Oftmals ist genau das der Fall.

Falls der Mitarbeiter seiner Renitenz treu geblieben ist, sollten Sie einen erneuten Gesprächstermin vereinbaren. Ziehen Sie dieses Mal eine unbeteiligte Person hinzu, etwa einen Kollegen aus der Personalabteilung, ein Mitglied des Betriebsrats oder einen Feelgood Manager. Betonen Sie dabei die Dringlichkeit, mit der Ihr renitenter Mitarbeiter an seinem Verhalten arbeiten muss, damit die Situation nicht eskaliert. Sollte sich dieser dennoch weiterhin durch seine Widerspenstigkeit auszeichnen und damit das Arbeitsklima schädigen, bleiben als letzte Schritte die Abmahnung und dann die Kündigung.

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Fehlbesetzung im Job: Diese Anzeichen deuten darauf hin

Ein neuer Mitarbeiter tritt seine Stelle an – soweit nichts Ungewöhnliches. Doch dann kommen Zweifel auf, ob die Einstellung die richtige Idee war. Oder ist es einfach nur normal, dass es am Anfang etwas ruckelt? Wir sagen, welche Warnsignale auf eine falsche Personalentscheidung hindeuten.

Mangelnde Arbeitsqualität

Natürlich braucht es Zeit, bis sich ein Mitarbeiter mit seinen neuen Aufgaben vertraut gemacht und seine Ansprechpartner sowie die Unternehmenskultur kennengelernt hat. Wenn dem Neuzugang jedoch ständig die gleichen Fehler unterlaufen, er Deadlines nicht einhält oder unsauber arbeitet, kommen berechtigterweise Zweifel auf. Dann heißt es: Geduldig sein! Vielleicht braucht der neue Kollege einfach nur etwas mehr Zeit. Macht sich auch nach längerer Einarbeitungsphase keine Besserung bemerkbar oder lässt die Motivation des Kollegen zu wünschen übrig, sollten Chefs reagieren.

Fehlende Integration ins Team

Nicht alle Mitarbeiter haben Lust, den Feierabend mit ihren Kollegen ausklingen zu lassen. Zeigt der Kollege aber gar kein Interesse daran, sich ins Team zu integrieren, besteht Handlungsbedarf. Hier solle jedoch mit Feingefühl vorgegangen werden. Möglicherweise fühlt sich der Kollege im Team nicht wohl, weil die Kollegen ihm gegenüber abweisend sind. Möglichweise kann ein erfahrener Mitarbeiter als Mentor helfen, den Neuzugang besser zu integrieren.

Vernachlässigung der beruflichen Pflichten

Der neue Mitarbeiter hat seinen festen Aufgabenbereich – pickt sich aber lieber andere Projekte heraus und vernachlässigt seine Pflichten? In einem solchen Fall sollte der Vorgesetzte Ursachenforschung betreiben. Wurden die Aufgaben vielleicht nicht klar genug definiert? Manchmal genügt es, ein klärendes Gespräch mit dem Arbeitnehmer zu führen. Missachtet der Mitarbeiter weiterhin seine Pflichten, macht ihn das zur Fehlbesetzung für den neuen Job.

Weitere Anzeichen, die auf eine Fehlbesetzung hindeuten:

  • Mangelndes Engagement im Job
  • Mangelnde Identifikation mit der Unternehmensstrategie
  • Übertriebende Forderungen nach Arbeitsequipment, Fortbildungen etc.
  • Beschwerden von Mitarbeitern, Kunden oder Geschäftspartnern

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Einfach nur Boss oder echte Führungspersönlichkeit?

Was macht einen guten Abteilungsleiter oder Geschäftsführer aus? Wie kann er die Produktivität seines Teams fördern und den Mitarbeitern ein gutes Gefühl verleihen? Das ist gar nicht schwer, liebe Vorgesetzte: Handfeste Anregungen gibt’s hier.

Für Transparenz im Unternehmen sorgen

Werden Mitarbeiter nicht über aktuelle Entwicklungen und Entscheidungen informiert, fühlen sie sich übergangen – Misstrauen gegenüber der Führungsriege und ein Verlust an Motivation können die Folge sein. Um das zu verhindern, teilen gute Chefs Informationen mit ihren Mitarbeitern – auch schlechte Nachrichten. Dann fühlt sich die Belegschaft ernstgenommen und trägt Entscheidungen aus der Chefetage eher mit.

Ansprechbar sein – und mithelfen

Eine Führungspersönlichkeit ist immer für ihre Mitarbeiter ansprechbar. Sie sucht permanent den Dialog mit der Belegschaft, um auf Tuchfühlung zu bleiben. Außerdem packt sie mit an, wenn Not am Mann ist. Das sorgt für Authentizität und Respekt. Obendrein kommen Chefs so auf Ideen, wie sich Geschäftsabläufe optimieren lassen – direkt aus der Praxis heraus.

Darüber hinaus hört ein guter Vorgesetzter aufmerksam zu, fragt nach und gibt durchdachte, eindeutige Antworten.

Vertrauensvoll delegieren

Ein häufiger Fehler von Vorgesetzten und Geschäftsführern ist es, alles selbst erledigen zu wollen. Alles ist von einer Person abhängig – am Ende steht womöglich ein Burnout. Besser ist es, Aufgaben zu verteilen und lediglich das Arbeitsergebnis zu kontrollieren, nicht den Weg dorthin.

Inwieweit ein Chef seine Mitarbeiter autonom arbeiten lässt, hängt von deren Erfahrungen und Fähigkeiten ab. Der Vorgesetzter muss diese korrekt einschätzen. Ist das gelungen, hat er mehr Zeit fürs Wesentliche – das Führen seiner Abteilung oder des Unternehmens.

Mitarbeiter aus Fehlern lernen lassen

Wenn der Boss seine Mitarbeiter bei Fehlern nur rügt und abstraft, sorgt das für eine Kultur des Wegduckens und Stillhaltens. Zudem kann ein solches Verhalten die Fehlzeiten wegen Krankheit hochschnellen lassen. Vorgesetze sollten Mitarbeiter aus Fehlern lernen zu lassen, damit es das nächste Mal besser klappt – und sie mit Rat, Tat und Know-how unterstützen, etwa durch Schulungen und Fortbildungen.

Kritik wegen Fehlverhaltens: Nur unter vier Augen

Ist ein Gespräch mit einem Mitarbeiter über Fehler bei der Arbeit oder anderes Fehlverhalten zu führen, sollte das nie vor versammelter Mannschaft geschehen. Durch die öffentliche Abkanzelung machen sich Chefs beim betroffenen Mitarbeiter nicht gerade beliebter und fördern dessen innere Kündigung. Deshalb ist es wichtig, Mitarbeitergespräche dieser Art immer unter vier Augen zu führen – mit einem positiven Ergebnis als Zielvorgabe.

Freiräume lassen, Lob aussprechen

Viele Arbeitnehmer wollen selbstständig arbeiten und Entscheidungsspielräume haben. Regiert der Chef ständig hinein, sorgt das für Frustration. Gute Führungskraft gewähren ihrem Team entsprechende Freiräume. arbeiten, um sich zum Beispiel bei Problemen auf die Suche nach kreativen Lösungen zu machen.

Haben Mitarbeiter Überstunden geleistet und mit ihrem Einsatz einen Auftrag oder ein Projekt gerettet, ist ein Lob vom Vorgesetzten selbstverständlich. Die Devise „Nicht schimpfen ist genug an Lob“ ist extrem kontraproduktiv und unzeitgemäß. Wichtig ist, dass das Lob zeitnah ausgesprochen wird und authentisch ist. Mitarbeiter, die regelmäßig Lob erfahren, sind motivierter und ehrgeiziger.

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Teambuilding: Teams optimal zusammenstellen

Eine Gruppe von Mitarbeitern ist noch lange kein Team. Passen die Teammitglieder nicht zusammen, kommt es zu Missverständnissen und fehlt an Innovationen, oder die Aufgabenverteilung ist äußerst unausgeglichen. Worauf kommt es also an, damit ein Team harmoniert und gut zusammenarbeitet?  

Woran Teams scheitern

Was ein Team nicht braucht, ist ein Drückeberger. Wer denkt, Team bedeute „Toll, ein anderer macht’s!“, bringt ein Projekt nicht zum Erfolg. Er spuckt in der Anfangsphase häufig große Töne, will mit der eigentlichen Umsetzung aber nichts zu tun haben.

Im Gegenzug schadet zu viel Harmonie der Teamarbeit ebenfalls. Wenn ein Team bereits seit Jahren zusammenarbeitet, geht es irgendwann nicht mehr weiter: Es fehlt an neuem Input, die Entwicklung stagniert. Kommt es in Diskussionen zu schnell zu einer Entscheidung, weil alle einer Meinung sind, mangelt es an kritischen Beurteilungen und anderen Blickwinkeln.

Unterschiedliche Charaktere machen ein Team erfolgreich

Am besten funktioniert ein Team, das aus unterschiedlichen Charakteren besteht. Verschiedene Wissensstände und Fertigkeiten führen zu besseren Ideen, als wenn alle mit denselben Kenntnissen die Köpfe zusammenstecken. Möchten die Teammitglieder zudem voneinander und miteinander lernen, gelingt der Wissensaustausch besonders gut.

Kreative Menschen mit Visionen und Ideen sind genauso wichtig wie Pragmatiker. Letztere prüfen alle Vorschläge auf ihre Umsetzbarkeit und findet Wege, Ideen zu realisieren.

Daneben benötigt ein Team einen Anführer und einen Motivator. Der Anführer besänftigt hitzige Diskussionen und behält den Überblick. Häufig besitzt er Verkaufstalent, mit dem er Ideen dem Chef und den Kunden anpreist. Der Motivator steckt alle mit seiner Leidenschaft an: Er brennt für das Projekt und möchte um jeden Preis gewinnen.

Es ist wichtig, dass alle in einem Team ehrlich zueinander sind und Kritik an der Arbeit oder einem Verhalten sachlich äußern. Offenes Feedback führt zu den besten Lösungen!

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Absentismus: Wie Arbeitgeber damit umgehen können

Jeder Arbeitnehmer ist mal krank, das kann ihm kein Chef zum Vorwurf machen. Fällt ein Mitarbeiter jedoch stärker durch seine Abwesenheit als durch seine Leistung auf, besteht Handlungsbedarf. Wie Arbeitgeber mit ständig krankgeschriebenen Angestellten umgehen, lesen Sie hier.

Von chronisch krank bis Frust: Vielfältige Ursachen für Absentismus

Per Arbeitsvertrag verpflichten sich Arbeitnehmer gegenüber ihrem Arbeitgeber, eine bestimme wöchentliche Arbeitsleistung zu erbringen. Fällt der Mitarbeiter sehr häufig bei der Arbeit aus, kommt er seiner Verpflichtung nicht nach. Ein solcher „Absentismus“ kann Unternehmen in finanzielle und organisatorische Turbulenzen bringen.

Absentismus kann neben einer chronischen Krankheit verschiedene Ursachen haben: persönliche oder familiäre Probleme, Suchtprobleme oder Demotivation beispielsweise. Viele Arbeitnehmer haben Hemmungen, persönliche Probleme offen anzusprechen, da sie Berufs- und Privatleben voneinander trennen. Es können jedoch auch berufliche Ursachen wie schlechtes Betriebsklima oder Mobbing am Arbeitsplatz zu Absentismus führen. Diese Probleme sind für den Arbeitgeber leichter zu erkennen, da sie im Unternehmen begründet sind.

Wie Arbeitgeber bei Absentismus vorgehen können

Arbeitgeber sollten im Gespräch mit dem betreffenden Mitarbeiter zunächst die Fakten und Umstände zu klären, um gemeinsam eine Lösung für das Problem zu finden. Flexiblere Arbeitszeiten können helfen, die außerberufliche Lebenssituation zu bewältigen, und somit die Arbeitsleistung wieder steigern. Es liegt im Interesse vom Unternehmen, die Gründe für die Abwesenheit vom Arbeitsplatz zu erfahren und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Verbesserte Arbeitsbedingungen gestalten die Arbeit für den Mitarbeiter attraktiver. Dazu gehören: Optimierung der Arbeitsorganisation, Erhöhung des Verantwortungsbereichs, höhere Entscheidungsbefugnis und eine leistungsgerechte Vergütung. Berufliche Unzufriedenheit senkt umgekehrt die Arbeitsmotivation.

Arbeitgeber sind für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich. Sie müssen permanent krankgeschriebenen Mitarbeitern auch verdeutlichen, dass ihr Verhalten Konsequenzen haben kann. Das gilt vor allem, wenn offensichtlich keine Erkrankung dem Absentismus zugrunde liegt.

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Keine Chance auf die Stelle... Dem Mitarbeiter eine Absage erteilen / auf dem Foto: Ein Mann steht uns gegenüber mit erhobener Hand, wobei die Handfläche zu sehen ist. Die verneinende Geste symbolisiert Ablehnung.

Keine Chance auf die Stelle: Mitarbeitern richtig absagen

Wird im Unternehmen eine interne Stelle ausgeschrieben, ist die Nachfrage unter den Mitarbeitern oft groß. Das bedeutet dann auch, dass die Geschäftsführung einigen Bewerbern eine Absage erteilen muss. Hier erfahren Sie, wie das am besten gelingt.

Nehmen Sie Rücksicht

Geht es darum, einem Mitarbeiter eine Absage für eine frei werdende Stelle zu erteilen, ist Fingerspitzengefühl gefragt! Viele Arbeitnehmer identifizieren sich stark mit ihrer Arbeit. Nicht selten wird die Absage als Ablehnung empfunden und persönlich genommen. Haben Sie die Fähigkeiten des Arbeitnehmers jedoch kritisch geprüft und Defizite festgestellt, ist die Absage unvermeidlich.

Absage erteilen: So geht’s

• Schieben Sie bei Absagen keine andere Person vor. Die Enttäuschung des Mitarbeiters wird noch größer, wenn Sie einen Kollegen als Überbringer der schlechten Nachricht vorschicken. Haben Sie die Absage zu verantworten, sollten Sie diese auch niemand anderem aufhalsen.

• Holen Sie den Mitarbeiter zum Vier-Augen-Gespräch zu sich, um ihm die Nachricht zu überbringen. Eine Absage per Telefon oder gar E-Mail ist tabu! Diese Kommunikationswege sollten nur zum Einsatz kommen, wenn der Arbeitnehmer nicht anders zu erreichen ist.

• Geben Sie dem Mitarbeiter genaue Informationen darüber, warum es mit seiner Bewerbung nicht geklappt hat. So vermeiden Sie, dass er eine uneinsichtige oder gar ablehnende Haltung einnimmt. Ein offenes Gespräch ist wirkungsvoller, als lediglich an das Verständnis des Arbeitnehmers zu appellieren.

• Steht die Absage fest, sollten Sie die schlechte Nachricht schnellstmöglich überbringen. Ansonsten spricht es sich womöglich per Flurfunk herum und der Betroffene erfährt über Dritte davon.

Führungskräfte in Seminaren schulen

Eine erfolgreiche Führungskraft zeichnet nicht nur dadurch aus, dass sie Arbeitnehmer in ihrer beruflichen Entwicklung fördert. Die Fähigkeit, unangenehme Themen direkt anzusprechen, gehört zum Kompetenzbereich dazu. Das kann die Absage an den Mitarbeiter auf die intern ausgeschriebene Stelle sein oder sogar eine Kündigung. Entsprechende Seminare bieten Führungskräften die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im Umgang mit den Mitarbeitern zu erweitern und ihr Wissen neu aufzufrischen. Die Teamführung ist eine Aufgabe, die manchen Menschen leichter fällt als anderen. Doch Führen lässt sich lernen.

 

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Endlich Führungskraft: Was macht den perfekten Chef aus?

Wer die Karrieretreppe hinaufsteigt und Vorgesetzter wird, muss sich neu aufstellen: Statt Aufgaben entgegenzunehmen gilt es, Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung dafür zu übernehmen. Die Verwandlung vom Mitarbeiter zum Chef fällt so mancher frisch gebackenen Führungskraft schwer. Hier gibt es Tipps, die bei der Neuaufstellung helfen.

 

Am Anfang wichtig: Fragen und zuhören

Gerade in der Anfangsphase ist es für eine Führungskraft wichtig, Informationen einzuholen. Wer gleich drauflosregiert, liegt schnell mit seinen Entscheidungen falsch und verspielt womöglich das Vertrauen seiner Mitarbeiter. Diese Erkenntnis ist wichtig, denn in der Regel besitzen die Angestellten das entscheidende Know-how – und nicht der neue Vorgesetzte. Die richtigen Personen zu fragen, Lernbereitschaft zu zeigen und sich für neu gewonnene Informationen zu bedanken, das hilft bei der Entscheidungsfindung und beschert dem neuen Chef Sympathie-Pluspunkte.

 

Ständig an sich arbeiten

Die Beförderung in eine Führungsposition ist kein Freibrief, die Füße auf den Schreibtisch zu legen und das Team die Arbeit erledigen zu lassen – ganz im Gegenteil: Für den neuen Chef gilt die Devise: Das einzig Beständige ist der Wandel. Er muss bestrebt sein, sich ständig in seiner Rolle als Führungspersönlichkeit weiterzuentwickeln und von seinen Fehlern zu lernen. Chef ist man nicht – Chef wird man jeden Tag ein wenig mehr. Dieses Kunststück muss auf mehreren Ebenen vollbracht werden: bei der Personalführung ebenso wie bei dem fachlichen Know-how und den Soft Skills.

 

Ein guter Boss ist Generalist

Wer eine Führungsposition ausübt, muss kein Spezialist in allen fachlichen Disziplinen sein. Klassenbester in allen Fächern zu sein ist nicht die Aufgabe eines Chefs, dafür gibt es die Experten im Team. Eine erfolgreiche Führungskraft weiß stets, wann sie wo zu sein hat, wie sie am effektivsten delegiert und Ergebnisse kontrolliert. Bei der Fülle an Aufgaben ist eine Spezialisierung auf Unterdisziplinen schlichtweg nicht effizient.

 

Teamplayer führen zum Erfolg

Ein professionell agierender Chef arbeitet eng mit seinem Team zusammen und sieht sich nicht als Mittelpunkt. Der Grund: Einzelleistungen von Führungspersönlichkeiten führen nur selten zu großen Erfolgen. Visionäre Entwicklungen beispielsweise in der Raumfahrt wurden zwar von einzelnen Personen angestoßen, aber nie ohne ein professionell agierendes Team zum Erfolg geführt. Kommen beim Chef zum gelebten Teamplay-Gedanken noch Empathie und ein dem einzelnen Menschen zugewandtes Wesen hinzu, steigen die Chancen auf Erfolge im Team ungemein.

 

Das Ziel fest im Blick

Eine erfolgreiche Führung bewirkt, dass die Mitarbeiter zielführend arbeiten und Projekte als Team erfolgreich abschließen. Gelingt das, ist der Chef in seiner Position wirksam. Wie erreicht eine frisch gebackene Führungskraft das? Sie macht sich einen Plan, indem sie sich selbst viele Fragen stellt und beantwortet. Wie ist der Ist-Zustand der Abteilung oder des Projekts? Wo gibt es zeitliche oder personelle Engpässe, die das Endergebnis gefährden könnten? In welchem Stadium eines Projekts kann die Führungskraft noch regulierend eingreifen? Wer sich Fragen wie diese ehrlich beantwortet, erhält schnell einen Überblick – und kann mit gut geplanten und zum Erfolg führenden Entscheidungen punkten.

 

 

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Vom Kollegen zum Vorgesetzten: So gehen Sie mit Ihrer neuen Rolle um

Rollenwechsel: Ein Arbeitskollege wird befördert und ist plötzlich Ihr Chef. Oder besser noch, Sie steigen im Job auf und werden vom Kollegen zum Vorgesetzten. Beide Situationen erfordern Fairness, Rücksicht und Respekt. So meistern Sie den Umstieg und Ihre neue Rolle mit Bravour.

 

Vom Kollegen zum Vorgesetzten: Bleiben Sie sich treu

Wird man innerhalb des Unternehmens befördert und ist auf einmal Projekt- oder Abteilungsleiter, stößt das nicht immer auf Akzeptanz unter den Kollegen. Die einen werden Ihnen den Erfolg gönnen, den anderen schmeckt Ihre neue Jobposition gar nicht. Eines steht fest: Sie können es nicht allen Kollegen recht machen. Umso wichtiger ist, von Anfang an sensibel vorzugehen und nicht gleich den Big Boss zu geben. Das würde sicher nicht gut ankommen. Sie haben Führungsqualitäten bewiesen und gute Arbeit geleistet, sonst hätte man Sie nicht befördert. Bleiben Sie sich treu und wachsen Sie behutsam in die neue Rolle hinein. Dann klappt der Übergang vom Kollegen zum Vorgesetzten geräuschlos.

 

Nutzen Sie Ihre Chance, es besser zu machen

Auf einmal Führungskraft – Ihr Vorteil: Sie kennen das Unternehmen und seine Strukturen. Sofern Sie die Möglichkeit dazu haben, nutzen Sie Ihre Chance auf Veränderung im Sinne der Firma und der Mitarbeiter. Ihre Kollegen werden es Ihnen danken, wenn Sie eine Vorbildfunktion einnehmen und sich für ihre Interessen einsetzen. Haben Sie ein offenes Ohr und respektieren Sie Ihre Mitarbeiter.

Ihre Beförderung, sofern sie auf Leistung beruht und nicht auf Vitamin B, wird das Team motivieren. Sie haben gezeigt, dass ein beruflicher Aufstieg im Unternehmen möglich ist. Ergreifen Sie Maßnahmen, um Ihre Mitarbeiter zu fördern und bei entsprechender Eignung ebenfalls auf die Rolle einer zukünftigen Führungskraft vorzubereiten.

 

Den Mitarbeitern Grenzen aufzeigen

In einer Führungsposition müssen Sie Verantwortung für Ihr Team übernehmen. Wer vom Kollegen zum Vorgesetzten wird, kann zwar privat mit seinen früheren Kollegen aus der Abteilung befreundet bleiben, beruflich gibt es aber Grenzen, die Sie definieren und deren Einhaltung Sie durchsetzen müssen. Im Job gehören Sie nämlich nicht mehr zur selben Gruppe wie vorher.

 

 

 

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Daran erkennen Sie einen schlechten Chef

Gute Chefs sind der Traum aller Mitarbeiter. Doch nicht jeder befindet sich in der glücklichen Lage, einen Chef zu haben, der einem mit Respekt, Anerkennung, Wertschätzung und Verständnis begegnet.

Schlechte Chefs hingegen ersticken Zufriedenheit und Motivation im Keim und können die Arbeitstage zur Qual machen. Nachfolgend erfahren Sie, woran Sie einen schlechten Chef erkennen und wie Sie sich ihm gegenüber in den verschiedenen Situationen verhalten sollten.

 

Respektlose Äußerungen

Ein guter Chef ist mit seinen Mitarbeitern auf Augenhöhe. Ein schlechter Chef hingegen lässt hin und wieder respektlose Bemerkungen fallen. Ganz besonders taktlos ist es, wenn er einen Mitarbeiter mit vermeintlich witzigen Bemerkungen entwürdigt und bloßstellt – im schlimmsten Fall im Kreise von Kollegen. Dieses Verhalten grenzt übrigens an „Bossing“. Dabei handelt es sich quasi um Mobbing, hierarchisch gesehen nicht auf einer Ebene, sondern von oben nach unten.

Falls Ihnen das bekannt vorkommt, fehlt es Ihrem Chef an Empathie. Wenn er es mit den respektlosen Bemerkungen oder Späßen auf Ihre Kosten übertreibt, sollten Sie sich das keineswegs gefallen lassen. Bitten Sie ihn, Kritik auszuüben, ohne persönlich zu werden. Sollten es in Ihrem Unternehmen die Möglichkeit geben, könnten Sie auch mit dem Betriebsrat sprechen.

 

Kein Feedback zu guter Arbeit

Ein guter Chef würdigt die Arbeit seiner Mitarbeiter und verteilt auch mal ein Lob. Ein schlechter Boss gibt kein Feedback und lässt den Angestellten über seine Leistung im Dunkeln. Dabei vergisst er, dass Kommentare über die Arbeitsweise motivierend wirken können.

Sagen Sie Ihrem Chef, dass Sie gern ab und an eine Rückmeldung darüber erhalten würden, ob er zufrieden mit Ihrer Arbeit ist oder ob es Dinge gibt, die Sie vielleicht verändern sollten. Selbst ein negatives Feedback ist besser als keines. Schließlich lernt man aus Fehlern und macht es beim nächsten Mal besser. Natürlich sollten Fehler nicht vor versammelter Mannschaft ausgewertet werden. Das machen schlechte Chefs ebenfalls sehr gern.

 

Schwache oder fehlende Kommunikation

Schlechte Chefs fällen ihre Entscheidungen für sich und klären Mitarbeiter im Nachhinein nicht darüber auf. Das ist meistens kontraproduktiv, da mangelnde Transparenz das Vertrauensverhältnis beeinträchtigt oder gänzlich zunichte macht.

Schlagen Sie Ihrem Chef vor, dass er Sie und Ihre Kollegen über Entscheidungsprozesse und die damit verbundenen Ziele informieren sollte. So ist jeder im Bilde und eher in der Lage, gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

 

Kein Ohr für berufliche Probleme

Während gute Chefs Interesse an den beruflichen Problemen der Mitarbeiter haben und im Rahmen ihrer Möglichkeiten bereit sind zu helfen, finden schlechte Vorgesetzte dafür kein Gehör. Die Probleme der „Untergebenen“ interessieren sie einfach nicht.

Falls es Ihnen genauso so geht, sagen Sie Ihrem Chef, dass er sich Ihr Problem oder Anliegen zumindest anhören und versuchen sollte, eine gemeinsame Lösung zu finden.

 

Unfaire Bezahlung

Wer gute Arbeit leistet, sollte auch vernünftig bezahlt werden. Doch bei schlechten Chefs ist von Fairness nur selten die Rede. Für sie ist es nur wichtig, dass die Zahlen, die das Unternehmen erwirtschaftet, für ihn passen.

Die meisten Mitarbeiter haben ein Gespür dafür, ob ihr Lohn gerechtfertigt ist. Wenn Sie mit der Entlohnung für Ihre gute Arbeit nicht (mehr) einverstanden sind, bitten Sie um ein Gespräch. Das Gehalt ist immerhin Ausdruck von Wertschätzung. Legen Sie sich im Vorfeld jedoch gute Begründungen zurecht, die eine Lohnerhöhung rechtfertigen.

 

Fazit

Dies waren wichtige Anzeichen, an denen man einen schlechten Chef erkennen kann. Sicherlich gibt es noch unzählige weitere.

Wehren Sie sich gegen einen schlechten Chef. Doch egal wie sauer Sie manchmal auch sind, bleiben Sie stets professionell. Sonst wird Ihre Kritik schnell zu einem Bumerang.

 

 

 

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Emotionale Mitarbeiterbindung – so funktioniert’s!

Wenn sich Mitarbeiter emotional mit ihrem Arbeitgeber verbunden fühlen, hat das viele Vorteile für das Unternehmen. Arbeitnehmer, die sich nur aus rationalen Gründen – damit ist meistens Geld gemeint – für eine Firma entscheiden, arbeiten vergleichsweise weniger produktiv. Das belegen verschiedene Studien. Und es heißt nicht umsonst: „Wer wegen des Geldes kommt, geht auch deswegen!“

In diesem Artikel schauen wir uns das Thema „Emotionale Mitarbeiterbindung“ unter verschiedenen Gesichtspunkten an und beantworten die wichtigsten Fragen.

 

Warum ist die emotionale Mitarbeiterbindung so wichtig?

In Zeiten des Fachkräftemangels und als Resultat des demografischen Wandels wird es für Unternehmen immer schwieriger, gute Mitarbeiter langfristig zu halten. Wenn die Mitarbeitermotivation fast ausschließlich über das Gehalt geregelt wird, läuft etwas falsch.

Mitarbeiter mit einer hohen emotionalen Verbundenheit bringen ein Unternehmen nach vorne, denn sie …

  • besitzen ein hohes Maß an Eigeninitiative,
  • steigern die Produktivität und die Umsätze,
  • haben ein gesteigertes Verantwortungsbewusstsein und
  • sind auch deutlich seltener krank.

 

Wie ist die aktuelle Situation in deutschen Unternehmen?

Ausbaufähig! Laut des „Gallup Engagement Index 2016“ sind lediglich 15% der Arbeitnehmer mit Herz und Leidenschaft bei der Arbeit. Ungefähr 70% der Angestellten macht „Dienst nach Vorschrift“ und wiederum 15% hat innerlich bereits gekündigt.

Für eine Volkswirtschaft sind diese Zahlen erschreckend. Arbeitnehmer mit einer geringen Unternehmensbindung zeigen nicht nur weniger Leistungsbereitschaft, sondern verschweigen häufig auch Fehlentwicklungen im Unternehmen. Durch diese „Ist mir egal-Haltung“ wird ein Unternehmen daran gehindert, sein Potenzial voll auszuschöpfen. Das mindert im Endeffekt z.B. den Gewinn und die Wettbewerbsfähigkeit und hemmt Innovationen.

 

Was sind die Ursachen für diese Entwicklung?

Laut Gallup-Studie setzen viele Unternehmer an den falschen Stellen an, um die Mitarbeiter emotional zu binden. Nehmen wir die Faktoren Arbeitsplatzsicherheit und Entlohnung: Da sich die Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt gedreht haben, sind qualifizierte Fachkräfte heute sehr selbstbewusst und können sich die Jobs in manchen Branchen sogar aussuchen. In dieser Situation sind die genannten Faktoren nicht dafür geeignet, um Arbeitnehmer zu binden oder zusätzlich zu motivieren.

Eine weitere wesentliche Ursache für die geringe Zahl an motivierten Mitarbeitern ist die mangelnde Führungsqualität. Nur jeder fünfte Arbeitnehmer fühlt sich durch seinen Vorgesetzten motiviert, seine Arbeit mit Herz und Leidenschaft zu erledigen. Die Bewertung von Chefs fällt durchweg sehr schlecht aus. Viele Arbeitnehmer haben wegen einer Führungskraft bereits über eine Kündigung nachgedacht. Zur Verschärfung der Situation trägt die Uneinsichtigkeit der Vorgesetzten bei: 97% (!) sind von ihrem Führungsverhalten absolut überzeugt.

 

Was können Unternehmen besser machen?

Mitarbeiter fühlen sich in Unternehmen wohl, wenn Sie für attraktive und herausfordernde Aufgaben eingesetzt werden, die sie gut können. Außerdem ist es wichtig, dass sie Feedback (Lob oder Kritik) für ihre Arbeit bekommen und eine Chance sehen, sich individuell weiterzuentwickeln. In der Kommunikation sollte stets ein respektvoller Ton angeschlagen werden.

Völlig unterentwickelt scheint die Fähigkeit zu sein, Begeisterung für die Ziele des Unternehmens zu wecken. Die meisten Arbeitnehmer wissen heutzutage gar nicht, wohin die Reise des Unternehmens gehen soll. Hier geht es darum, Visionen aufzuzeigen, die für die Mitarbeiter plausibel und sinnvoll klingen. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre sowie eine gute Beziehung zu Kollegen sind weitere Punkte, die sich positiv auf die Mitarbeiterbindung auswirken.

 

Wo Licht ist, ist auch Schatten …

Zum Schluss möchten wir noch kurz auf eine Gefahr aufmerksam machen, die sich aus einer hohen emotionalen Mitarbeiterbindung herauskristallisieren kann: der Hang zur Selbstausbeutung. Für den Mitarbeiter stellt sich dabei die Frage nach der Dosierung der emotionalen Verbundenheit. Denn nicht selten führt diese dazu, dass z.B. Überstunden „gern“ in Kauf genommen und soziale Beziehungen außerhalb des Unternehmens (Familie und Freunde) vernachlässigt werden.

 

Wie stehen Sie zu Ihrem Arbeitgeber? Schätzen Sie sich als emotional gebunden ein und stehen hinter den Zielen ihres Unternehmens? Oder machen Sie Dienst nach Vorschrift? Wie immer würden wir uns sehr über Ihre Kommentare freuen!

 

 

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Umfragen: Als Chef hat man’s bei Facebook & Co. nicht leicht

Führungskraft und sozialer Netzwerker zugleich sein, das ist mitunter schwierig: Bei Facebook werden Vorgesetzte gemieden – und in Bewertungsportalen von überraschend vielen Mitarbeitern benotet. Das sind die Ergebnisse von zwei aktuellen Umfragen des IT-Branchenverbands Bitkom.

Rund 340 Freunde soll jedes Facebook-Mitglied im Schnitt haben, so eine Studie aus dem vergangenen Jahr. Dazu zählen in der Regel Familienangehörige, „echte“ Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen.

Aber zumindest bei den deutschen Nutzern des größten sozialen Netzwerks der Welt ist eine Spezies kaum vertreten: Führungskräfte.

Der IT-Branchenverband Bitkom hat Arbeitnehmer befragt, wie sie mit einer Freundschafts- oder Kontaktanfrage durch ihren Chef in einem sozialen Netzwerk umgehen würden. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage:

  • 37 Prozent der Angestellten würden solche Anfragen „auf keinen Fall annehmen“,
  • 20 Prozent „wahrscheinlich nicht annehmen“,
  • 15 Prozent der Befragten gaben sich unentschlossen,
  • 14 Prozent würden eine entsprechende Anfrage „wahrscheinlich annehmen“,
  • lediglich neun Prozent „auf jeden Fall annehmen“.
  • Bereits mit ihrem Vorgesetzten befreundet sind gemäß der Befragung lediglich fünf Prozent der Arbeitnehmer.

Was an der Bitkom-Umfrage auffällt: Sie unterscheidet nicht zwischen eher privat genutzten Netzwerken wie Facebook und Karriere-Portalen wie Xing und LinkedIn. Es liegt nahe, dass sich die Chefs bei letzteren nicht ganz so ungeliebt fühlen wie bei Facebook.

 

Zweite Umfrage: Job-Bewertungsportale bei Arbeitnehmern beliebt

Als Chef muss man heutzutage aber nicht nur mit abgelehnten Freundschaftsanfragen rechnen, sondern auch mit nicht gerade vorteilhaften Einträgen in Firmen-Bewertungsportalen. Auf Seiten wie kununu.com, meinchef.de und glassdoor.com können ehemalige und noch angestellte Mitarbeiter ihr Unternehmen benoten.

Und diese Bewertungen werden von immer mehr Jobsuchenden gelesen, wie eine weitere Bitkom-Umfrage ergeben hat.

Laut der ebenfalls repräsentativen Befragung haben sich bereits 29 Prozent der Internetnutzer auf einem solchen Portal über einen möglichen künftigen Arbeitgeber informiert. Unter den 14-bis 29-Jährigen sind es ein paar mehr, nämlich 34 Prozent, und unter den Arbeitslosen sogar deutlich über die Hälfte (57 Prozent).

Für Personaler dürften die Ergebnisse natürlich interessant sein. Allerdings kann man davon ausgehen, dass mit manch einer Bewertung alte Rechnungen beglichen werden. Andere wiederum klingen zu schön, um wahr zu sein. Und ob diejenigen, die da bewerten, auch wirklich mal in den betreffenden Unternehmen gearbeitet haben, kann der Leser ebenfalls nicht nachvollziehen.

 

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Herzlich Willkommen: Neue Mitarbeiter ins Unternehmen einführen

Ein neuer Kollege fängt im Unternehmen an, doch der Arbeitsplatz ist noch vom Vorgänger zugemüllt, einen IT-Zugang gibt es noch nicht und für die Einarbeitung hat keiner Zeit. Damit der neue Kollege nicht gleich einen schlechten Eindruck bekommt und bereits am ersten Tag an Kündigung denkt, sollten Sie bei der Begrüßung neuer Mitarbeiter auf folgende Punkte vorbereitet sein.

 

Vor Arbeitsbeginn

Bereits vor Arbeitsantritt des neuen Mitarbeiters sollten Sie dafür sorgen, dass ein vollausgestatteter und ordentlicher Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Rechner (und Zubehör), Telefon und Schreibtischlampe sind die Basis, aber auch ein erster Satz Büromaterial wie Locher, Tacker, Stifte, Schreibblöcke und Post-Its sollten schon bereit liegen.

Im nächsten Schritt beantragen Sie bei der IT-Abteilung Zugang zu allen erforderlichen Programmen und Systemen für den neuen Kollegen. So kann sich dieser gleich am ersten Tag schon einmal ein wenig in die Programme einfinden und durch das Intranet stöbern.

Geben Sie den Kollegen in der Abteilung Bescheid, wann der neue Kollege kommt und sorgen Sie dafür, dass an diesem Tag jemand da ist, der ihm das Unternehmen und die Abteilung zeigen kann und eine Einführung in sein neues Aufgabengebiet gibt. Hierzu gehört auch gegebenenfalls Hilfestellung beim Ausfüllen und Abgeben benötigter Formulare oder bei aufkommenden Fragen.

Sie können auch schon direkt vorab kurze „Kennenlern“-Termine für den Kollegen vereinbaren. Der neue Kollege soll ja schließlich nicht  den ganzen Tag ratlos und allein gelassen an seinem Platz sitzen.

 

Der erste Tag

Informieren Sie den Empfang oder Pförtner, dass ein neuer Kollege kommt. Wenn niemand Bescheid weiß und einem am ersten Tag womöglich noch der Zugang verwehrt wird, macht dies keinen guten Eindruck.

Holen Sie den „Neuen“ ab und zeigen Sie ihm den Weg zu seinem Arbeitsplatz. Sicherlich freut er sich, wenn auf dem Platz schon ein kleines Willkommens-Sträußchen wartet.

Stellen Sie ihm die anderen Kollegen und Vorgesetzten kurz vor. Informieren Sie insbesondere Schnittstellen oder externe Partner noch einmal per Email darüber, dass ein neuer Kollege im Hause ist und welche Aufgaben er übernehmen wird. So ist niemand irritiert, wenn er plötzlich von jemand Fremden kontaktiert wird. Das Verständnis für Fragen und kleine Fehler ist ebenfalls größer, da ja jeder weiß, dass der Kollege neu im Unternehmen ist.

Klären Sie den Kollegen über die Werte, Philosophie und Ziele des Unternehmens auf. Auch kleinere Tipps hinsichtlich Kleiderordnung, Arbeitszeiten, Mittagspause oder Ähnliches sind für jemanden hilfreich, der sich neu einfinden muss.

Fragen Sie den Kollegen, ob er mit Ihnen gemeinsam Pause machen möchte. So fühlt er sich nicht ausgeschlossen und man kann sich beim gemeinsamen Mittagessen besser kennenlernen.

 

Beachten Sie diese Punkte, wird sich der oder die neue Kollegin gleich wohlfühlen und sich schnell und motiviert ins Team integrieren.

 

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Fachkräftemangel: Welche Stärken in älteren Arbeitnehmern stecken

Der demografische Wandel macht auch vor Unternehmen nicht halt:  Deutsche Arbeitnehmer werden immer älter.  So sind über 50 Prozent der Erwerbstätigen älter als 50 Jahre – Tendenz steigend. Gleichzeitig fehlen immer mehr Fachkräfte, die deutsche Bevölkerung schrumpft.

Doch nur wenige Unternehmen haben sich bisher mit der veränderten Altersstruktur auseinandergesetzt. Dabei spielen viele Vorurteile eine Rolle: Ältere Arbeitnehmer seien weniger produktiv, kommen mit der Arbeit nicht hinterher, sind nicht bereit Neues zu lernen.

 

Die Stärken der Älteren

Dabei können ältere und erfahrene Arbeitnehmer für Unternehmen einen enormen Wert darstellen, das hat eine Bremer Forschungsstudie ergeben. Demnach sind jüngere Arbeitnehmer zwar meist kreativer, reaktionsschnell und körperlich belastbarer. Ältere Arbeitnehmer haben jedoch im Vergleich eine größere Arbeitsmoral und ein geschulteres Auge für Qualität. Sie können aufgrund Ihres Erfahrungsschatzes besser strategisch und logisch argumentieren und handeln in Stresssituationen überlegt und umsichtig. Sie verfügen häufig über jahrelang gepflegte Kontakte in der Branche und die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen. Auch das Vorurteil, Ältere hätten größere Schwierigkeiten Neues zu lernen, wurde bereits statistisch widerlegt.

 

Erfolgreiche Einbindung von älteren Arbeitnehmern

Gerade aufgrund des wachsenden Fachkräftemangels setzen Unternehmen zunehmend auf die gezielte Einbindung von älteren Arbeitnehmern. Statt Mitarbeiter jenseits der 50 in Altersteilzeit abzuschieben oder gar zu kündigen, setzen Unternehmen wie VW und Audi diese gezielt ein. So werden ältere Arbeiter mit Projekten betreut, die körperlich weniger anstrengend jedoch in der Umsetzung anspruchsvoller sind. Langjährige Mitarbeiter können ihr Wissen effektiv einsetzen.

Die Bremer Forschungsstudie hat zudem gezeigt, dass gemischte Teams mit jüngeren und älteren Arbeitnehmern gerade bei anspruchsvollen Tätigkeiten bessere Arbeit leisten, als Gruppen, die nur aus jungen oder alten Mitarbeitern bestehen. Der über Jahrzehnte angereicherte Wissensschatz der älteren Mitarbeiter hilft bei Problemlösungen im betrieblichen Alltag.

Fazit

Der zunehmende Fachkräftemangel in Deutschland erschwert es Unternehmen, an einer „Verjüngungsstrategie“ festzuhalten. Es gilt, vorhandendes Potential zun nutzen und Kenntnisse und Fähigkeiten älterer Arbeitnehmer gezielt zu nutzen.

 

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Die Kunst der Mitarbeiterführung

Nachdem ich in meinem letzten Beitrag auf unterschiedliche Hierarchieebenen in Unternehmen eingegangen bin, möchte ich Ihnen einen Überblick über einige ausgewählte Führungsstile geben. Was sind mögliche Fehler, die bei der Mitarbeiterführung vermieden werden sollten? Den einzig richtige Führungsstil gibt es nicht, da er immer von der individuellen Persönlichkeit des Vorgesetzten abhängig ist. Die Art der Mitarbeiterführung hat sich sehr gewandelt: War früher eine autoritäre Führungskraft gefragt, legen viele Unternehmen heute Wert auf visionäre oder charismatische Vorgesetzte, die Mitarbeiter mitreißen und begeistern, die aber gleichzeitig auch strategisch und vernetzt denken sollen.

 

 Die klassischen Führungsstile nach Lewin

Der Sozialpsychologe Kurt Lewin unterschied bereits um 1930 drei verschiedene Führungsstile:

Bei der autoritären Führung entscheidet und kontrolliert ein Vorgesetzter allein. Die Mitarbeiter wissen, was von ihnen erwartet wird, und führen nur aus. So hat die Führungskraft zwar die Fäden in der Hand, die im wahrsten Sinne des Wortes Untergebenen bleiben aber unmündig, was gute Leute aus dem Unternehmen treiben kann. Wer bleibt, fühlt sich im schlimmsten Fall für gar nichts verantwortlich. Ein weiterer Nachteil sind die sehr langen Entscheidungswege, wenn alles ganz oben abgesegnet werden muss.

Beim kooperativen oder auch demokratischen Führungsstil überträgt der Vorgesetzte den Mitarbeitern fest definierte Entscheidungsbefugnisse und steht mit ihnen im Dialog. Ihm ist bewusst, dass er sich nicht in allen Sachgebieten perfekt auskennen kann und seine Mitarbeiter in der Lage sind eigene, vielleicht sogar bessere Entscheidungen zu treffen. Ein Vorgesetzter gibt Ziele vor, die erfüllt werden sollen, und versteht sich vor allem als Koordinator und Partner. Es besteht aber die Gefahr, dass nicht jeder Mitarbeiter mit seinen Freiräumen und seiner Verantwortung umgehen kann, und deshalb an seinen Zielen scheitert.

Beim Laisser-faire-Stil (aus dem Französischen: „gewähren oder machen lassen“) hält sich der Chef komplett aus dem Tagesgeschäft heraus. Die Mitarbeiter haben volle Freiheit, entscheiden und kontrollieren allein. Wer „machen lässt“, muss seine Angestellten besonders sorgfältig danach auswählen, dass sie selbständig und autonom arbeiten können − und das tatsächlich auch wollen. Nur dann kann ein Vorgesetzter sich wirklich aus dem operativen Geschäft „ausklinken“, um visionäre und strategische Aufgaben zu erfüllen, und muss dabei keine Angst haben, dass der Geschäftsbetrieb aus dem Ruder läuft.

Daraus haben sich in den vergangenen Jahrzehnten eine Vielzahl weiterer Führungsmethoden entwickelt. Dazu gehören unter anderem das Management by Objectives (MbO)  und Management by Exception (MbE).

 

Führung durch Ziele: MbO

Die Führung erfolgt dadurch, dass Vorgesetzter und Mitarbeiter gemeinsam Ziele festlegen, etwa dass Kundenanfragen innerhalb einer bestimmten Zeit beantwortet werden sollen. Wie die Ziele erreicht werden, ist im Wesentlichen Sache der Mitarbeiter; als Anreiz dient oft eine leistungsbezogene Bezahlung. MbO lässt der individuellen Initiative und Verantwortung großen Spielraum, fördert Motivation und Engagement, die jeweils höhere Managementebene wird entlastet. Das Konzept hat auch Nachteile: Für die Führungskräfte bringt es einen Mehraufwand mit sich. Ungenaue Zielformulierungen können außerdem zu Unklarheiten und Konflikten führen, und unter den einzelnen Mitarbeitern kann es zu einem scharfen Wettbewerb kommen.

 

Führung nach dem Ausnahmeprinzip: MbE

Hauptziel der Führung nach dem Ausnahmeprinzip ist die Entlastung der Führungskräfte, damit diese sich auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentrieren können. Die Mitarbeiter treffen eigene Entscheidungen und erst wenn sie ihre Aufgaben nicht erfüllen oder Abweichungen entstehen, schalten sich höhere Führungsebenen ein. So steigt das Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter, die sehr selbständig arbeiten können – ohne das Risiko, große Fehlentscheidungen zu treffen. Wichtig dabei: Kompetenzen und Verantwortungen müssen klar definiert werden. Außerdem ist eine klare Definition nötig, was als außerordentliche Abweichung gilt, also was Ausnahme und was Regel ist. MbE birgt die Gefahr, dass unangenehme oder negative Ereignisse mit Verzögerung oder gar nicht gemeldet werden. Mitarbeiter können sich außerdem unterschätzt fühlen, da ihnen die Lösung von Ausnahmefällen nicht zugetraut wird.

 

Fehler vermeiden

Führungsfehler können sich negativ auf die Motivation der Mitarbeiter und das Betriebsklima auswirken. Typisch sind etwa ein nicht vorhandener Führungsstil, schlechte Zielvorgaben oder die Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Auch die mangelnde Fähigkeit für Lob und Kritik gehört zu den typischen Fehlern. Ein angespanntes Verhältnis zum Vorgesetzten kann die Bereitschaft der Mitarbeiter sich zu engagieren, erheblich dämpfen. Im schlimmsten Fall wird das Verhältnis zwischen Führungskraft und Mitarbeiter so nachhaltig gestört, dass die innere Kündigung erfolgt. Für Vorgesetzte ist es deshalb besonders wichtig, sich immer wieder selbst zu überprüfen und bei Problemen mit Mitarbeitern aktiv das Gespräch zu suchen. Worauf Führungskräfte achten und welche Fehler ihnen nicht unterlaufen sollten, erfahren Sie hier.

Wenn Sie tiefer in das Thema Führungsstile einsteigen möchten, empfehle ich Ihnen einen Überblick bei anleiten.de. Ob Vorgesetzter oder Mitarbeiter: Welche Erfahrungen haben Sie mit unterschiedlichen Führungsmethoden gemacht? Ich freue mich auf Ihre Kommentare.

 

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Hierarchie flach, Motivation hoch?

Sich respektiert und anerkannt zu fühlen, gehört im Job ebenso wie im Privaten zu den Grundbedürfnissen. Wer von seinem Vorgesetzten als ein gleichwertiges Gegenüber behandelt wird, arbeitet gern, ist motiviert und identifiziert sich mit seinem Arbeitgeber. Während steile Hierarchien jahrzehntelang für Anweisung und Kontrolle standen, bieten mittlerweile immer mehr vor allem kleinere Firmen flachere Hierarchien und mehr Eigenverantwortung für den Einzelnen.

Unzufriedene Mitarbeiter haben ein größeres Burnout-Risiko

Oft stehen zu viele Hierarchiestufen der Umsetzung von Strategien im Weg. Bis geplante Maßnahmen von der Geschäftsleitung „ganz oben“ bis zu den Arbeitnehmern „ganz unten“ kommuniziert sind, vergeht oft viel Zeit. Außerdem besteht die Gefahr, dass zuletzt nur wohlklingende Strategiepapiere übrig bleiben, die kaum noch umsetzbar sind. Die Motivation der Mitarbeiter dürfte sich dabei in Grenzen halten. Daraus folgt erfahrungsgemäß eine immer stärkere Unzufriedenheit mit der Führungsebene und deren mangelndem Praxisbezug. Wer noch dazu jede einzelne Handlung absegnen lassen muss, hat nicht das Gefühl, seine Arbeitsbereiche aktiv mitgestalten zu können. Ärzte der Universitätsklinik für Innere Medizin in Graz sehen sogar ein erhöhtes Risiko für Burnout bei einer geringen Arbeitszufriedenheit und einem schlechten Verhältnis zu Vorgesetzten. Weniger Chancen hat ein Burnout laut Erkenntnissen der Mediziner bei hoher Selbstbestimmung und einer Wertschätzung der Leistungen.

Daraus lässt sich schließen: Je steiler die Hierarchien, desto weniger fühlen sich die Mitarbeiter der gemeinsamen Sache verpflichtet. Flache Strukturen stärken den Workflow, die Arbeit wird schneller und motivierter erledigt. Dass sich Organisationen mit flachen Strukturen grundsätzlich besser entwickeln als traditionelle Hierarchien, fasst der amerikanische Ökonom Gary Hamel in seinem Buch „Worauf es jetzt ankommt – Erfolgreich in Zeiten kompromisslosen Wandels, brutalen Wettbewerbs und unaufhaltsamer Innovationen“ (ISBN: 978-3-52750713-9, 29,90 Euro) zusammen. Er empfiehlt unter anderem: „Wenn Sie einsatzwillige Mitarbeiter haben möchten, müssen Sie ihnen Freiräume schaffen. Mit dem Freiraum muss aber auch die Verantwortung auf den Mitarbeiter übergehen. Richten Sie natürliche, möglichst flache Hierarchien ein: Tiefe vertikale Strukturen neigen dazu, althergebrachte Denkweisen fortzuführen, selbst wenn das nicht die passende Antwort auf Veränderungen darstellt.“

Hier muss sich etwas ändern

Flache Organisationsstrukturen eignen sich unter anderem für innovative Unternehmen mit kleinen Teams, die auf Wandel schnell und kreativ reagieren können. Immer öfter verschlanken Unternehmen ihre Organisation und machen dabei aus der Not eine Tugend: um Kosten zu sparen und motivierte Mitarbeiter anzuziehen. Für die „alteingesessenen“ Kollegen sind Veränderungen allerdings nicht immer einfach, da sie Angst davor haben, welche Folgen sich für sie ergeben.

Mitglieder der oberen Führungsebenen stehen vor wichtigen Fragen: Gehen Macht und Einfluss bei flachen Hierarchien verloren? Verändern sich die Anforderungen an die Führungsebene? Und vielleicht die für die Praxis entscheidendste: Wie lässt sich die Rolle als Führungskraft in flachen Hierarchien finden und ausfüllen? Auch bei den Mitarbeitern entsteht Unsicherheit, wenn im Arbeitsalltag kaum noch eine Führung sichtbar ist. Geklärt werden muss zum Beispiel, wer künftig wem Anweisungen erteilt. Damit Veränderungen und eine Neuorganisation im Unternehmen gelingen, muss die ganze Mannschaft mit an Bord sein.

Flach oder doch lieber steil?

Unternehmen mit flachen Hierarchien eignen sich für Mitarbeiter, die im Job ein hohes Maß an Verantwortung und Eigeninitiative wünschen und sich in einer Kultur des Vertrauens wohl fühlen. Sie genießen mehr Freiheiten, können Entscheidungen beeinflussen, sind flexibler und unabhängiger. Andererseits wird von ihnen mehr Selbstorganisation erwartet. Ob ein Arbeitnehmer in flachen Hierarchien zufrieden ist, ist oft auch eine Frage des grundsätzlichen Charakters: Manche Menschen brauchen klare Aufgabenstellungen und eine Struktur, in der sie einen ganz bestimmten Platz haben − dann passt ein Unternehmen mit steilen Hierarchien besser. Wer dagegen gern vernetzt denkt, selbständig ist und Freiheit benötigt, wird sich innerhalb flacher Hierarchien wohler fühlen. Auch für Berufseinsteiger können Firmen mit kurzen Entscheidungswegen und großer eigener Verantwortung ideal sein, denn hier können sie schnell eigenständig Aufgaben übernehmen.

Haben Sie Erfahrungen mit unterschiedlichen Unternehmensstrukturen, also flacheren und steileren Hierarchien, gemacht? Wie arbeiten Sie lieber und warum? Ich freue mich auf Ihre Kommentare. In einem meiner nächsten Beiträge werde ich übrigens verschiedene Führungstechniken vorstellen und vergleichen. Falls Sie zu dem Thema besondere „Wünsche“ haben, können Sie mir gern eine Anregung hinterlassen.

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Mitarbeitermotivation

Mitarbeiter motivieren – aber wie?

„Chef ist nicht der, der etwas tut, sondern der das Verlangen weckt, etwas zu tun“ lautet ein Zitat des französischen Politikers Edgar Pisani. Aber wie weckt ein Vorgesetzter dieses Verlangen bei seinen Mitarbeitern? Wie schafft er es, sie zu motivieren? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, habe ich mich mit Bettina Rohe unterhalten, die über 20 Jahre als Beraterin für Werbeagenturen tätig war und nun als Arbeitsplatz-Coach für Unternehmen wie die Otto (GmbH & Co KG) tätig ist.

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„Hallo, sind Sie der Neue?“ – Mitarbeiterintegration und Wissensmanagement leicht gemacht

Fast jeder kennt diese Situation: Plötzlich steht „der Neue“ im Büro. Im Idealfall nimmt ein Kollege ihn für einige Tage an die Hand, um ihn ins Team zu integrieren, denn der neue Mitarbeiter soll sich schließlich im Kollegenkreis wohl fühlen. Dazu habe ich vor einigen Tagen einen sehr interessanten Artikel entdeckt, der sehr praktische Tipps zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter gibt. Der Autor listet unter anderem nützliche Checklisten für die ersten Arbeitstage auf, stellt ein „Patensystem“ vor und geht auf typische Einarbeitungsfehler ein.

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Empowerment

Empowerment – Nutzen Sie die Potenziale Ihrer Mitarbeiter

Mitarbeiterstärkung, Ressourcenförderung und (Weiter-) Entwicklung personaler Kompetenzen – auf Begriffe wie diese komme ich immer wieder, wenn ich mich damit beschäftige, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter motivieren und betriebliche Abläufe optimieren können. In dem Zuge dessen bin ich auf das Thema „Empowerment“ gestoßen. Damit werden Strategien und Maßnahmen bezeichnet, die das Maß an Selbstbestimmung und Autonomie im Leben von Menschen erhöhen sollen. Der Begriff umfasst einerseits einen Prozess der „Selbstbefähigung“, andererseits eine professionelle Unterstützung, damit Menschen ihre Gestaltungsspielräume und Ressourcen wahrnehmen, nutzen und ausbauen können.

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