Den klassischen Nine-to-five-Job, bei dem jeder Büroangestellte hinterm Bildschirm an seinem Schreibtisch sitzt, sich an die Kaffeetasse klammert und darauf wartet, dass endlich Feierabend ist, wird es in Zukunft nicht mehr geben – darin sind sich Experten und Unternehmer einig. Durch die digitale Revolution wird sich nicht nur die gesamte Arbeitswelt, sondern auch die individuelle Arbeitsumgebung verändern. Wie das Büro unserer Enkel aussehen könnte, verraten wir hier.

 

Desktop-Sharing und nachhaltige Bürogebäude

Auch in zehn bis 20 Jahren wird es immer noch Büros geben, soviel scheint sicher. Jedoch werden sie weniger mit individuellen Arbeitsplätzen ausgestattet sein. Falls es überhaupt noch Schreibtische gibt, stehen sie allen Mitarbeitern zur Verfügung. Wer gerade Bedarf hat, setzt sich an einen Platz – Prinzip Desktop-Sharing.

Doch der Bedarf ändert sich. Schon heute zeichnet sich in vielen Unternehmen eine Entwicklung ab: Die fortschreitende Digitalisierung macht Arbeit ort- und zeitunabhängig. Flexibilität ist hier das Stichwort, an das sich vor allem Arbeitgeber gewöhnen müssen – auch im positiven Sinne. Durch die veränderte Raumnutzung beispielsweise lassen sich hohe Mietkosten sparen. Papierlose Kommunikationsabläufe fördern die Nachhaltigkeit genauso wie autarke Gebäude, die im besten Fall so viel Strom erzeugen, dass die Mitarbeiter am Ende des Arbeitstages (wann auch immer das sein mag) mit ihrem aufgeladenen Elektroauto nach Hause fahren können.

Noch etwas weiter gedacht, könnte die Büroausstattung einem Science-Fiction-Film entsprungen sein: Konferenzen werden mittels Hologrammen ausgetragen – die simultan in die verschiedenen Landessprachen der Beteiligten übersetzt werden. Ganze Wände und Tischoberflächen dienen als Whiteboard und Screen. Statt mit Tastatur und Maus arbeitet man wie ein Künstler ohne Leinwand einfach in der Luft.

 

Work-Life-Balance wird groß geschrieben

Die Tätigkeiten eines Arbeitnehmers werden sich zunehmend an individuellen Bedürfnissen orientieren – und nicht nach dem Gusto des Chefs richten. Gerade für Eltern eine hervorragende Möglichkeit, Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Das Kind liefert man morgens in der unternehmenseigenen Kita ab und holt es kurz vor dem Abendessen wieder ab. Danach lassen sich von zu Hause aus noch E-Mails checken und Projekte bearbeiten.

Apropos Projekte: Die werden in Zukunft immer bedeutender. Statt eines regulären Gehalts für eine 40-Stunden-Woche fällt die Bezahlung leistungsbezogen aus. Man kann dank eines ausgeklügelten Wissensmanagements arbeiten, wann und wo man möchte – vorausgesetzt, man spricht sich mit seinen Kollegen ab.

Die Bürogebäude der Zukunft sind vor allem auf Meetings ausgelegt. Statt eines ovalen Konferenztisches findet man dort eher gemütliche Sitzgruppen – einen mobilen Computer, etwa ein Tablet, hat ohnehin jeder dabei. Snacks und Getränke stehen kostenlos bereit. Man verwandelt sich in Zukunft nicht automatisch in einen modernen Cyborg – der gemütliche Lunch mit den Kollegen hat immer noch große Bedeutung. Schließlich schätzen die Generationen Y und Z eine Work-Life-Balance sehr.

 

Fazit: Die Digitalisierung als Motor des Bürowandels

Noch sind die meisten dieser Szenarien Zukunftsmusik – und dennoch ist es eine schon heute in alle Lebensbereiche hineinwirkende Entwicklung, die die Verwandlung unserer Büros und Arbeitswelten maßgeblich bestimmen wird: die Digitalisierung.

Dabei geht es auch (und vor allem) um Wettbewerbsfähigkeit, bei der es immer stärker darauf ankommt, sich an rasante technologische Entwicklungen anzupassen, wie Untersuchungen zeigen. Die Folge: Unternehmen und öffentliche Institutionen werden sich stetig verändern, inklusive der Arbeitsabläufe und Geschäftsfelder. Und unserer Büros.

 

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