Versicherungsbeiträge senken

Wir besitzen eine Menge davon. Einige sind verpflichtend, andere sehr wichtig und auf einige könnten wir vielleicht auch verzichten. Mit Versicherungen sichern wir uns gegen die finanziellen Risiken eines möglichen Schadens ab oder möchten Vorsorge treffen: Für Kranken- und Rentenversicherung, für Berufsunfähigkeitsversicherung, Haftpflicht, Hausrat und Co. geht dabei ein großer Teil unseres Gehalts drauf. Nicht alle Kosten sind jedoch nötig. Dieser Ratgeber gibt praktische Tipps, um Versicherungsbeiträge zu sparen.

Tipp 1: Versicherungen auf den Prüfstand stellen

Das höchste Sparpotential besteht bei Versicherungen, die eigentlich überflüssig sind und die getrost gekündigt werden dürfen. Das kann beispielsweise eine Auslandsreisekrankenversicherung für Menschen sein, die sich nie im Ausland aufhalten, oder auch eine Wohngebäudeversicherung für Personen, die keine eigene Immobilie besitzen. Auch eine Vollkaskoversicherung bei einem uralten Auto lohnt in der Regel nicht. Meist unnötig sind zudem Versicherungen, die nur kleine Schäden absichern. Dazu gehören eine Brillenversicherung, eine Reisegepäckversicherung und eine Handyversicherung.

Tipp 2: Versicherte Leistungen anpassen

Haftpflicht ist nicht gleich Haftpflicht und Rechtsschutz ist nicht gleich Rechtsschutz. Die Leistungen können sich von Tarif zu Tarif teilweise deutlich unterscheiden – und nicht jeder Versicherte benötigt alle Bausteine. So ist es beispielsweise unsinnig, deliktunfähige Kinder in den Haftpflichtschutz mit einzuschließen, wenn der Nachwuchs bereits volljährig ist. Und eine Fahrradversicherung ist in einer Hausratversicherung natürlich nur dann sinnvoll, wenn man ein Fahrrad besitzt.

Eine Anpassung der Leistungen erfolgt bestenfalls regelmäßig. Wichtig ist sie vor allem dann, wenn sich die persönliche Lebenssituation (zum Beispiel durch Heirat, Kinder oder Jobwechsel) geändert hat. Verheiratete benötigen beispielsweise nur noch eine Hausrat- und Haftpflichtversicherung.

Tipp 3: Versicherungssumme reduzieren

Viel hilft viel – wenn es um die Versicherungssumme geht, dann stimmt dieses Prinzip nicht immer. Es lohnt sich daher, einen Blick in die Police zu werfen, wie hoch Sie versichert sind und ob die Summe eventuell doch zu viel des Guten ist. Bei einer Rechtsschutzversicherung sind beispielsweise 300.000 Euro vollkommen ausreichend, mit 3 Millionen Euro für Sach- und Personenschäden sind Sie bei der Privathaftpflicht gut beraten. Ausschlaggebend bei der Hausratversicherung ist dagegen der Gesamtwert des Hausrats.

Tipp 4: Jährlich Beiträge zahlen

Wer die Beiträge jährlich im Voraus überweist, der zahlt unterm Strich weniger, als wenn monatlich das Geld fließt. Vor allem bei höheren Beträgen macht sich der Unterschied schnell bemerkbar.

Tipp 5: Selbstbehalt vereinbaren

Wer im möglichen Schadensfall bereit ist, einen Teil der Kosten selbst zu tragen, der kann seine Beitragskosten senken. So lässt sich beispielsweise bei der Kfz-Haftpflicht, einer Rechtsschutzversicherung oder einer privaten Krankenversicherung ein Selbstbehalt in Höhe von 100, 300 oder 500 Euro vereinbaren. Diese Summe muss dann pro Schaden aus eigener Tasche gezahlt werden.

Tipp 6: Wechselbereitschaft zeigen

Vor allem dann, wenn eine Versicherung schon über mehrere Jahre läuft, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man sie jetzt auch deutlich günstiger abschließen könnte. Der Versicherer wird Sie aber wohl kaum darauf aufmerksam machen. Tarifvergleiche bergen deshalb ein immenses Sparpotential. Teilweise locken die Anbieter nicht nur mit günstigeren Beiträgen, sondern auch noch mit einem Wechselbonus. Ein Versicherungsvergleich lohnt sich immer zum Ende der Laufzeit einer bestehenden Versicherung.

Tipp 7: Beiträge stunden

Bei akuter Geldknappheit sind es häufig die Versicherungen, die dran glauben müssen und die jetzt gekündigt werden. Besonders bei den wichtigen, aber auch den kapitalbildenden Versicherungen (zum Beispiel Lebensversicherung) sollte dies jedoch auf keinen Fall die erste Option sein. Alternativ bieten viele Versicherer stattdessen an, die Beiträge für eine gewisse Zeit (circa sechs bis zwölf Monate) zu stunden. Erst danach müssen sie dann verzinst zurückgezahlt werden. Bei Kapitalversicherungen besteht zudem die Möglichkeit, diese beitragsfrei zu stellen oder ruhen zu lassen. Hierbei reduziert sich dann jedoch die Versicherungssumme.

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