Privatsphäre im Großraumbüro: Wie gelingt sie? / auf dem Foto: Zwei Kollegen sitzen in abgetrennten Bereichen im Großraumbüro und arbeiten am Laptop.

Privatsphäre im Großraumbüro: Herausforderungen und Tipps

Wie bringe ich meine Idee auf den Punkt? Während man in ein neues Projekt vertieft ist, telefoniert der Kollege am Nebentisch mit seiner Partnerin – nichts Geheimes, aber auch nichts, was man hören wollte. In Großraumbüros verschwimmen die Grenzen zwischen konzentriertem Arbeiten und fehlender Rückzugsmöglichkeit schnell. Doch wo bleibt die Privatsphäre, wenn jede Bewegung sichtbar und jedes Telefonat potenziell mithörbar ist?

Was bedeutet Privatsphäre im Büroalltag?

Die Definition von Privatsphäre sieht am Arbeitsplatz natürlich etwas anders aus als in den eigenen vier Wänden. Ein Büro ist ja schließlich kein Wohnzimmer. Wenn es sich am Schreibtisch aber so anfühlt, als würde man sich in einem großen Zugabteil befinden oder Teil eines lauten Events sein, dann ist von Privatsphäre definitiv nicht mehr viel zu spüren.

Privatsphäre im Büro bedeutet daher hier nicht totale Abschottung: Vielmehr geht es um Möglichkeiten, sich ungestört zu konzentrieren, und um einen Schutz vor ständiger Beobachtung. Auch auf Recht auf persönliche Gespräche ohne neugierige Zuhörende fällt hier unter die Kategorie „Raum für Privates“.

Zu wenig Privatsphäre in Büros?

In modernen Bürokonzepten geht es jedoch oft um Transparenz und Zusammenarbeit. In Großraumbüros arbeiten viele Menschen ohne Türen oder zumindest Trennwände zusammen: Diese offene Struktur sorgt für kurze Kommunikationswege, spart für Unternehmen zudem Kosten, kann aber auch schnell in eine Art Überwachung kippen. Das verursacht Stress bei einigen Angestellten und senkt sogar die Produktivität. Wer sich immer beobachtet fühlt, denkt zweimal nach, bevor er eine kreative Idee einfach mal ausspricht oder eine kurze Pause macht.

Zwischen Freiraum und Kontrolle: Wo verlaufen die Grenzen?

Unternehmen haben ein berechtigtes Interesse daran, Arbeitsabläufe effizient zu gestalten. Doch es gibt Grenzen:

  • Krankheitszeiten, private Nachrichten oder Gespräche mit der Führungskraft gehören definitiv nicht in den öffentlichen Bereich des Großraumbüros.
  • Für den einheitlichen Look im Büro sieht jeder Arbeitsplatz gleich aus, sodass kein Raum für zumindest ein wenig individuelle Gestaltung bleibt.
  • Das ständige Gefühl, durch Kollegen oder Vorgesetzte beobachtet zu werden, vermittelt schnell das Gefühl, unter Dauerüberwachung zu stehen.
  • Telefonieren die Kollegen extrem laut, ist die Ablenkung groß und es fällt es sehr schwer, sich auf die eigene Arbeit zu konzentrieren.

Wie lässt sich Privatsphäre in offenen Büros schaffen?

Nicht jedes Unternehmen kann Einzelbüros bieten, aber auch in offenen Strukturen gibt es Möglichkeiten für etwas Privatsphäre zu sorgen. Hier sind einige Tipps.

  • Akustische Abschirmung: Telefonboxen oder schallabsorbierende Elemente helfen, Gespräche diskreter zu führen.
  • Visuelle Trennung: Pflanzen, mobile Raumtrenner oder halbhohe Regale sorgen für optische Abgrenzung.
  • Flexible Arbeitsbereiche: Wer konzentriert arbeiten will, sollte sich in einen ruhigeren Bereich zurückziehen können.
  • Klare Regeln: Eine Unternehmenskultur, die Privatsphäre respektiert, ist genauso wichtig wie bauliche Lösungen. Klare Absprachen zu Lautstärke, Meeting-Kultur und Homeoffice-Möglichkeiten helfen, einen respektvollen Umgang zu fördern.

Warum Unternehmen davon profitieren

Privatsphäre am Arbeitsplatz ist keine Frage des Komforts, sondern ein wesentlicher Faktor für Produktivität und Zufriedenheit. Menschen, die sich sicher fühlen, sind kreativer, konzentrierter und arbeiten effizienter. Zudem steigert eine respektvolle Umgebung die Mitarbeiterbindung – und zufriedene Mitarbeiter bleiben länger.

Ein durchdachtes Bürodesign, das den Spagat zwischen Offenheit und Privatsphäre meistert, ist daher letztlich nicht nur ein Plus für die Belegschaft, sondern auch für den Unternehmenserfolg.

Arbeiten im Stehen

Aufstehen, bitte! Tipps für die Arbeit in aufrechter Haltung

Dass stundenlanges Sitzen unserem Körper nicht gut tut, können viele berufstätige Menschen nur zu gut bestätigen. Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten sind nur einige der Probleme, die die Arbeit im Büro mit sich bringt. Natürlich müssen Sie sich jetzt nicht gleich einen Job mit mehr Bewegung suchen. Häufig ist bereits viel damit getan, einfach mal vom Schreibtischstuhl aufzustehen. Hier einige Tipps für die Arbeit im Stehen.

Der Körper sagt Danke – die Vorteile von stehender Arbeit

Wer seine Arbeit nicht im Sitzen, sondern stehend erledigt, profitiert gleich von mehreren Vorteilen. Der Gesundheitsaspekt steht dabei natürlich an erster Stelle: Durch die aufrechte Haltung werden vor allem der Rücken und der Nacken entlastet, sodass man sich bestenfalls komplett von Rückenschmerzen verabschieden kann. Weitere Pluspunkte sind:

  • eine bessere Durchblutung
  • eine verbesserte Atmung, da tiefere Atemzüge möglich sind
  • eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit
  • gute Laune und bessere Stimmung
  • ein erhöhter Kalorienverbrauch
  • ein selbstbewussteres Auftreten

Die Voraussetzungen schaffen: ein höhenverstellbarer Schreibtisch

Um im Büro stehend arbeiten zu können, müssen dafür zunächst die Voraussetzungen mit entsprechenden Büromöbeln geschaffen werden. Mit anderen Worten: Um ein separates Pult neben dem Schreibtisch oder sogar einen höhenverstellbaren Schreibtisch kommt man jetzt nicht herum. Viele Unternehmen haben bereits erkannt, wie wichtig die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden ist und haben ihre Büros bereits entsprechend mit den ergonomischen Tischen ausgestattet. Grundsätzlich verpflichtet sind sie dazu aber nicht. Wer daheim arbeitet oder gar sein eigener Chef ist, für den lohnt sich die Investition in einen flexiblen Schreibtisch allemal. Alternativ kann man aber auch ein Tischpult nutzen, um die Arbeitsfläche des Schreibtisches zu erhöhen. Und wer das Arbeiten im Stehen einfach mal ausprobieren möchte, der erhöht seinen Tisch einfach mal mit Kisten oder stabilen Kartons.

Gerader Rücken & bequemes Schuhwerk – Stehen, aber richtig!

Selbst der beste höhenverstellbare Schreibtisch oder das teuerste Pult bringen nichts, wenn wir daran nicht optimal stehen können. In dem Fall kann der Schuss sogar nach hinten losgehen, sodass sich mögliche Beschwerden sogar noch verschlimmern. Daher gilt jetzt:

  • Die Höhe des Tisches ist so eingestellt, dass die Unterarme locker auf der Tischplatte liegen können.
  • Der Rücken ist gerade und die Schultern sind entspannt (und nicht hochgezogen).
  • Die Schuhe sind bequem und haben im besten Fall keinen Absatz.
  • Der Bodenbelag ist relativ weich. Als Alternative zu einem Teppich kann auch eine Bodenschutzmatte hilfreich sein, um bequem zu stehen.
  • Pausen und kleine Lockerungsübungen werden regelmäßig eingebaut.
  • Wird die Arbeit im Stehen als sehr anstrengend empfunden, dann ist es wieder Zeit für eine sitzende Position.

Telefonieren im Stehen – bereits kleine Veränderungen bringen was

Ist der Arbeitsplatz nicht mit einem in der Höhe verstellbaren Schreibtisch ausgestattet, gibt es dennoch einige Möglichkeiten, um etwas Abwechslung in die Körperhaltung zu bringen. Stehen Sie doch beispielsweise beim Telefonieren einfach auf. Auch Papierdokumente können in aufrechter Haltung gelesen werden. Und wenn der Bildschirm des Computers etwas nach hinten ausgerichtet wird, können Sie zwischendurch sogar E-Mails im Stehen lesen. Für die Antwort sollte man sich dann jedoch unbedingt wieder hinsetzen, ansonsten besteht das Risiko von Fehlhaltungen.

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Hot Desking

Hot Desking – für Bewegung im Unternehmen

Dass Arbeitsplätze auch mal mehrere Tage verwaist sind, ist spätestens seit Corona keine Seltenheit mehr. Dabei ist es nicht unbedingt eine Erkrankung, die Arbeitnehmer von der Arbeit im Büro fernhält. Meist arbeiten sie einfach nur im Homeoffice. Zur effektiveren Nutzung ihrer Arbeitsplätze im Betrieb setzen immer mehr Unternehmen auf Hot Desking. Was es mit diesem besonderen Organisationsmodell auf sich hat, welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen, erklärt dieser Ratgeber.

Eine Erklärung: Was ist Hot Desking eigentlich?

Jeden Tag eine neue Überraschung für Angestellte nach dem Motto „Tischlein wechsle dich“ bietet diese immer populärere Form der Büroraumverwaltung, deren Anfänge bereits gut 30 Jahre zurückliegen. Beim Hot Desking haben die Mitarbeitenden in einem Unternehmen keine festen Arbeitsplätze – Schreibtische und Bürostühle werden vielmehr geteilt und jeden Tag nach Bedarf neu besetzt. Damit dieses Modell funktioniert, arbeiten die Mitarbeiter an eigenen Laptops und verlassen ihren Schreibtisch abends aufgeräumt und leer.

Was hat das Unternehmen davon?

Aus unternehmerischer Sicht stehen beim Hot Desking als große Vorteile der Kostenfaktor und die Arbeitseffizienz im Fokus. Vor allem bei Betrieben, die auf Homeoffice und flexible Arbeitszeiten setzen, lassen sich so freie beziehungsweise leere Arbeitsplätze vermeiden. Dafür stehen nur genauso viele Schreibtische zur Verfügung, wie auch täglich gebraucht werden. In der Regel gibt es bei diesem Büro-Organisationssystem weniger Plätze als Mitarbeitende. Für das Unternehmen bedeutet dies, dass eine kleinere Fläche benötigt wird, sodass sich Kosten, wie Miete, Strom und Gas, deutlich reduzieren lassen.

Für die Arbeitnehmer kann die Flexibilität ebenfalls Vorteile mit sich bringen: Vielleicht steigert der täglich neue Blickwinkel ja die Kreativität und das Teamwork bekommt einen neuen Stellenwert? Die Schreibtische bleiben zudem aufgeräumt und chaotische Verhältnisse gehören der Vergangenheit an.

Nicht immer ideal: die Nachteile

Nicht jeder Mitarbeiter wird sich damit anfreunden können, plötzlich keinen festen und exklusiven Platz im Büro mehr zu haben: Wenn eine individuelle Einrichtung des Schreibtisches mit der Platzierung von persönlichen Gegenständen schlichtweg nicht mehr möglich ist, kann das im negativen Fall auch dazu führen, dass man sich am Arbeitsplatz nicht mehr wohlfühlt und die Arbeit darunter leidet. Durch die ständige Rotation kommt zudem eine gewisse Unruhe ins Büro und das Risiko eines erhöhten Konkurrenzdrucks steigt, wenn man zum Beispiel unbedingt einen Fensterplatz ergattern möchte oder jeden Tag Angst haben muss, keinen freien Schreibtisch mehr zu bekommen. Ein Anstieg des Stresspegels, Konzentrationsprobleme und damit verbunden eine geringere Produktivität sind mögliche Folgen.

Vorausgesetzt, dass… – so kann Hot Desking funktionieren

Damit dieses flexible Arbeitsmodell erfolgreich umgesetzt werden kann, sind eine gute Organisation und eine hohe Flexibilität das A und O. Wenn sich jeder Angestellte morgens um 8 Uhr „einstempelt“, ist das Konzept natürlich zum Scheitern verurteilt. Bei einem guten Mix aus flexiblen Arbeitszeiten, Teilzeitjobs, Homeoffice und Angestellten, die im Außendienst unterwegs sind, ist Hot Desking aber durchaus eine Option. Bestenfalls haben die Mitarbeiter zudem zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr Urlaub.

Für eine gelungene Umsetzung sollten auch die technischen Voraussetzungen und die räumlichen Gegebenheiten passen. Tische und Stühle müssen sich individuell auf die Größe und die Bedürfnisse der verschiedenen Personen einstellen lassen können. Im Idealfall bereitet das Unternehmen seine Angestellten auch gut auf das Hot Desking vor. Schließlich geht es nicht nur um ein einfaches Verrücken der Tische, sondern um eine komplette Veränderung der Unternehmensstruktur und -kultur.

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Sitzball als Alternative zum Bürostuhl? / auf dem Foto: Ein Mann sitzt auf einem Sitzball an einem Tisch und arbeitet am Tablet-PC.

Sitzball als Alternative zum Bürostuhl?

Stundenlanges Sitzen ist für viele Menschen während ihrer Berufstätigkeit obligatorisch. Nicht jeder hat die Möglichkeit, regelmäßig aufzustehen und einige Schritte zu laufen. Es ist medizinisch erwiesen, dass langes Sitzen jedoch auf Dauer zu Gesundheitsschäden führen kann. Das liegt auch daran, dass sich der Mensch ursprünglich sehr viel bewegt hat, und genau dafür ist der Körper eigentlich auch noch heute ausgelegt.

Als Alternative zum klassischen Bürostuhl galt für eine lange Zeit der Sitzball. Er galt als förderlich für die Gesundheit und hielt Einzug in vielen Büros. Mittlerweile hat sich die Erkenntnis, dass der Sitzball für die Gesundheit förderlich, überholt. Als Sportgerät findet der Sitzball aber weiterhin sehr vielfältige Einsatzgebiete.

Wichtig zu wissen:
Der Sitzball ist ein effektives Sportgerät, das vielfältig eingesetzt werden kann.

Möglichkeiten der Verwendung eines Sitzballs

Der Sitzball ist ein Sportgerät, das vorwiegend in der Gymnastik verwendet wird. Auch bei Übungen unter Anleitung eines Physiotherapeuten werden Sitzbälle eingesetzt. Sie fördern das gerade Sitzen und erlauben die Beanspruchung verschiedener Muskeln.

Sitzbälle gibt es in verschiedenen Größen. So ist eine Anpassung an die Körpergröße des Menschen möglich. Auch für das tägliche Training zu Hause ist der Sitzball sehr vorteilhaft. Er wird vor der Anwendung mit Luft gefüllt. Die Luftmenge kann auf die geplanten Übungen abgestimmt werden. So wird ein sehr individuelles Training ermöglicht.

Dehnungsübungen, Übungen zur Stärkung des Beckenbodens, aber auch Sportarten wie Yoga werden unter Zuhilfenahme eines Sitzballs abwechslungsreich. Die Übungen fördern die Bewegungsfähigkeit des Körpers und sie dienen dem Aufbau der Muskulatur.

Anwendungsmöglichkeiten des Sitzballs in der Übersicht:

– Rückentraining
– gezielte Beanspruchung der Muskulatur in Rücken, Becken und Oberschenkeln
– Hilfsmittel bei gymnastischen Übungen und Physiotherapie
– hilfreich beim Yoga-Training

Rückenschonende Eigenschaften bei langem Sitzen im Büro?

Der Sitzball wurde für den Einsatz im Büro empfohlen, weil er rückenschonende Eigenschaften hat. Wichtig ist, dass der Durchmesser des Balls auf die Körpergröße des Mitarbeiters abgestimmt ist.

Der Vorteil der Sitzbälle liegt während der Büroarbeit darin, dass die Muskulatur bewegt werden kann. Ein leichtes Rollen des Balls während der Arbeit am PC oder am Schreibtisch ist möglich. Aus der Physiotherapie ist bekannt, dass der Rücken durch das Sitzen auf dem Ball und durch die leichten Bewegungen gestärkt wird.

Dies ist auch nach wie vor richtig. Der Unterschied zu den gymnastischen Übungen mit dem Sitzball liegt jedoch darin, dass diese zeitlich begrenzt sind. Das stundenlange Sitzen auf dem Sitzball hat sich jedoch als kontraproduktiv erwiesen. Mittlerweile raten Mediziner von der Nutzung eines Sitzballs ab, da der Rücken dadurch Schaden nehmen könnte.

Achtung!
Langes Sitzen auf dem Sitzball ist nicht förderlich. Es ist medizinisch erwiesen, dass der Rücken auf Dauer Schaden nehmen kann.

Auf den Sitzball im Büro verzichten

Nach neuesten medizinischen Erkenntnissen sollte auf einen Sitzball im Büro verzichtet werden. Dies gilt für alle Tätigkeiten, die ein ununterbrochenes Sitzen für einen Zeitraum von mehr als einer Stunde erfordern. Auf Dauer bekommt der Rücken auf einem Sitzball keinen ausreichenden Halt. In der Folge können Rückenschmerzen oder sogar Rückenschäden auftreten.

Die bessere Alternative ist ein ergonomischer Arbeitsplatz, bei dem die Höhe des Schreibtisches und des Bürostuhls auf die Körpergröße des Mitarbeiters angepasst sind.

Haben Sie einen Sitzball als Alternative zum Bürostuhl ausprobiert? Oder ist der Trend eh komplett an Ihnen vorbeigegangen? Wir freuen uns sehr auf Ihre Meinung zum Thema!

 

Urheber des Bildes: Marcin Balcerzak / 123RF Standard-Bild

 

Ist Stehen bei der Büroarbeit tatsächlich besser als Sitzen?

Bei der Büroarbeit kommt Bewegung oftmals zu kurz und einseitige Schreibtischarbeit ist langfristig gesehen ungesund. Viele sind der Meinung, dass da auch ein ergonomischer Bürostuhl nicht ausreiche. Experten empfehlen einen Mischarbeitsplatz, in dem Sitzen und Stehen kombiniert wird. Doch ist Stehen bei der Büroarbeit tatsächlich besser als Sitzen?

 

Ungesundes Sitzen kann verschiedene Probleme verursachen

Viele, die im Büro arbeiten, sitzen jeden Tag acht oder noch mehr Stunden vor dem PC. Dies kann, vor allem bei einer schlechten Körperhaltung und nicht ergonomischen Büromöbeln, gesundheitsschädigende Folgen haben. Dazu gehören Verspannungen, Nackenschmerzen, Rückenbeschwerden, Durchblutungsstörungen bis hin zu Bandscheibenvorfälle und andere bleibende Schäden.

Wir Menschen sind einfach nicht für ein langes Sitzen und monotone Haltungen geschaffen. Nach Feierabend geht es dann weiter: Zuerst sitzen wir im Auto oder in der Bahn und nach langen Arbeitstagen können wir es kaum erwarten, auf dem Sofa zu sitzen.

 

Sitz- und Steharbeitsplatz kombinieren

Abhilfe gegen das krankmachende Sitzen kann ein kombinierter Steh-Sitz-Arbeitsplatz im Büro sein, denn dieser hält den Körper und auch den Geist in Bewegung. Die Arbeitshöhen sollten variabel gestaltet werden können.

Ein Arbeitsplatz, an dem nur gestanden wird, ist nicht geeignet, da ein zu langes Stehen die Muskulatur ermüden lässt. Die Beine werden aufgrund des venösen Blutrückflusses schwer. Pro Stunde sollten Sie daher etwa drei Mal die Haltung wechseln. Nach der Bildschirmarbeit im Sitzen können zum Beispiel Telefonate im Stehen erledigt werden. Es geht darum, in Bewegung zu bleiben.

 

Welche Vorteile hat ein Sitz- und Steharbeitsplatz?

Der Rücken wird entlastet, die Muskelzellen werden durch die Bewegung besser durchblutet, die Sauerstoffversorgung wird gefördert sowie der Kreislauf und Stoffwechsel werden angeregt. Bei Bewegung bleiben die Bandscheiben elastisch. Zudem wird die Atmung verbessert. Das Herz, der Kreislauf und die Verdauung werden angeregt und das Wohlbefinden erhöht.

Davon abgesehen kann jemand, der sich bewegt, auch besser denken. Ein durchgehendes Sitzen über einen langen Zeitraum hingegen führt zur schnelleren Ermüdung, Konzentrationsproblemen und Motivationsmangel. Richten Sie sich daher für alle Tätigkeiten, die Sie nicht am PC erledigen müssen, einen Steharbeitsplatz ein. Sie sollten nicht erst aufstehen, wenn sich bereits Müdigkeit oder Schmerzen eingestellt haben. Der Haltungswechsel sollte davor stattfinden.

 

Richtig stehen – worauf sollten Sie achten?

 

  • Schultern entspannen und ein anstrengendes Hochziehen vermeiden.
  • Gerader Rücken, denn ein aufrechtes Arbeiten sorgt für eine Entlastung und wirkt Rückenschmerzen entgegen.
  • Arbeitsfläche muss so hoch sein, dass die Unterarme entspannt und locker darauf liegen (Ellbogen 90° anwinkeln).
  • Zu hoch eingestellter Arbeitsplatz begünstigt Verspannungen im Bereich der Schulter und des Nackens.
  • Zu niedrige Einstellung lässt den Körper zusammensacken.
  • Bequeme Schuhe, keine zu hohen Absätze.
  • Gewicht regelmäßig vom einen auf das andere Bein verlagern.
  • Bodenschutzmatte oder Teppich verwenden.
  • Sowohl sitzend als auch stehend immer wieder etwas bewegen.

 

Fazit

Monotone Sitzarbeit mit einer starren Körperhaltung gefährdet mittel- oder langfristig die Gesundheit. Steh/Sitz-Arbeitsplätze tragen maßgeblich zu einer bewegungsfreundlichen Büroarbeit bei. Von der Bewegung profitiert der gesamte Körper. Sowohl sitzend als auch stehend sollte die Haltung variieren.

Stehendes Arbeiten ist für viele anfangs eine Umstellung, die erst gelernt werden muss, doch wagen Sie den Versuch, denn Ihr Körper wird es Ihnen danken. Orthopädische Schuheinlagen eignen sich gut, wenn das Stehen als sehr belastend empfunden wird.

Der kleine Bürostuhl-Ratgeber

Viele Büroangestellte wissen gar nicht, ob ihr Bürostuhl optimal eingestellt ist. Geschweige denn, welche speziellen Funktionen er besitzt. Das liegt zum einen leider am Desinteresse des Einzelnen. Zum anderen tragen Arbeitgeber eine Mitschuld, da sie häufig zu wenig Wert auf Ergonomie am Arbeitsplatz legen und es u.a. versäumen, entsprechende Schulungen durchzuführen.

Diese Kombination hat sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmer negative Folgen: Angestellte, die i.d.R. bis zu acht Stunden täglich im Bürostuhl sitzen, fallen häufiger wegen Rücken- oder Nackenschmerzen aus. Arbeitgeber müssen dann mit den vermeidbaren Fehlzeiten zurechtkommen.

In unserem kleinen Ratgeber zeigen wir Ihnen, worauf Sie beim Kauf und bei der Einstellung eines Bürostuhls unbedingt achten sollten. Die Zauberwörter sind in diesem Zusammenhang Anpassungsfähigkeit und dynamisches Sitzen.

Sitzfläche

Nicht gleich abheben … Da beide Füße auf dem Boden bleiben sollen, muss der Sitz höhenverstellbar sein. Dabei sollte der Winkel zwischen Unter- und Oberschenkeln mindestens 90 Grad betragen. Beim Großteil aller Bürostühle lässt sich der Sitz per Druckfeder schnell und einfach in der Höhe verstellen.

Außerdem sollte die Sitzfläche sehr robust sein und die frühzeitige Entstehung von Sitzmulden vermeiden, die zu einer starren Sitzhaltung beitragen können. Wer Probleme mit der Lendenwirbelsäule hat, sollte nicht auf eine entsprechende Lordosestütze verzichten. Einige Sitzflächen lassen sich sogar in ihrer Neigung verstellen. So können Sie weiteren falschen Sitzhaltungen vorbeugen.

     

Rückenlehne

Damit auch große Menschen optimal sitzen können, sollte die Rückenlehne hoch sein. Sie sollte dabei keinesfalls starr sein, sondern Bewegungen erlauben. Wippen ist heutzutage erlaubt! Des Weiteren ist es empfehlenswert, wenn sich die Rückenlehne in der Höhe und im Winkel individuell einstellen lässt.

Im Idealfall besitzt die Rückenlehne auch eine Nackenstütze. Der passende Stoff sorgt für eine gute Luftzirkulation und sorgt dafür, dass der Arbeitnehmer einen kühlen Kopf bewahren kann.

Synchronmechanik

Die Synchronmechanik ermöglicht das dynamische Sitzen. Bei Bewegungen neigt sich die Rückenlehne nach hinten, während die Sitzfläche nach vorn geschoben wird. Da auch hier das Gewicht eine wichtige Rolle spielt, lässt sich die Mechanik meist über einen Drehregler justieren.

Starres Sitzen ist Gift für den Körper. Falls Ihr Bürostuhl über eine Wipp- oder Synchronmechanik verfügt, sollten Sie sie so oft wie möglich nutzen.

Armlehnen

Ein guter Bürostuhl sollte über Armlehnen verfügen, die sich zumindest in der Höhe verstellen lässt. Noch besser ist es, wenn man auch die Breite individuell einstellen kann. Darüber hinaus sollte der Stoffbezug so gewählt werden, dass keine Druckstellen entstehen. Zu guter Letzt helfen perfekt eingestellte Armlehnen auch beim Aufstehen und Hinsetzen, was insbesondere bei älteren Angestellten wichtig sein kann.

Weitere Tipps im Zusammenhang mit einem Bürostuhl:

  • Achten Sie auf die empfohlene Sitzdauer! Für die tägliche Arbeit am Schreibtisch sollte sie mindesten acht Stunden betragen. Günstigere Modelle mit einer empfohlenen Sitzdauer unter vier Stunden eignen sich nur für den Hausgebrauch.
  • Stellen Sie auch den Tisch und den Bildschirm optimal ein! Dabei gilt, dass sich die erste Zeile des Monitors auf Augenhöhe befinden sollte. Halten Sie Ihren Kopf ca. 30cm von der Tischkante entfernt.
  • Klein gewachsenen Menschen raten wir zu einer Fußbank, sofern sich die Sitzfläche nicht so positionieren lässt, dass sie zu 100% mit den Füßen am Boden bleiben können.

Bildquelle: innovatedcaptures / 123RF Lizenzfreie Bilder

Intensive Bildschirmarbeit – 7 Schutzmaßnahmen für Ihre Augen

Bildschirmgeräte ruinieren unsere Augen, warnen Mediziner. Wer in den 1980er Jahren geboren wurde, ist besonders gefährdet: Rund 68 Prozent dieser sogenannten Generation Y leiden laut einer US-Studie unter Symptomen einer „digitalen Erkrankung“ der Augen. Dabei funktioniert Augenschutz ganz einfach: Bereits diese 7 simplen Maßnahmen helfen, Augenschäden durch Bildschirmarbeit vorzubeugen.

Blendungen meiden

Wird der Monitor frontal vor einem Fenster platziert, ist der Helligkeitsunterschied zwischen Bildschirmhintergrund und Fenster meist zu klein. Sonnenlicht kann dem Nutzer direkt in die Augen strahlen. Das sorgt für Augenstress und sollte gemieden werden, ebenso wie Blendungen oder Reflexionen auf dem Bildschirm, die durch andere Lichtquellen hervorgerufen werden.

Viel Tageslicht empfehlenswert

Wie sieht eine Arbeitsplatzbeleuchtung aus, die die Augen schont? Experten empfehlen viel indirektes Tageslicht mit zusätzlicher Beleuchtung durch Lampen. Der Bildschirm sollte seitlich zu einem Fenster aufgestellt werden, sodass die Blickrichtung parallel zu Fenster und anderen Lichtquellen verläuft.

Bildschirm in richtiger Höhe, Neigung und Entfernung

Die Ausrichtung des Monitors hat großen Einfluss auf die Augenbelastung und die Körperhaltung. Als wichtigste Faustregeln gelten:

  • Beim Arbeiten sollte der Blick leicht nach unten geneigt sein (der Monitor also nicht hoch, sondern möglichst niedrig aufgestellt werden)
  • Damit der gesenkte Blick senkrecht auf die Bildschirmoberfläche fällt, muss der Monitor etwas nach oben geneigt sein
  • Der Bildschirm sollte im Zentrum des Blickfelds stehen (sodass Kopf und Nacken für einen Blick auf den Bildschirm nicht gedreht werden müssen)
  • Die Entfernung zwischen Auge und Monitor sollte etwa 60 bis 70 cm betragen

Mischarbeit und Kurzpausen entlasten die Augen

Regelmäßige Kurzpausen sind bei längerer Bildschirmarbeit Pflicht, so steht es in der Bildschirmarbeitsverordnung des Gesetzgebers. Das bedeutet vor allem Mischarbeit – die Arbeit am Monitor sollte regelmäßig durch anderweitige Tätigkeiten unterbrochen werden. Mittlerweile gilt als gesichert, dass Kurzpausen nicht nur die Augen entscheidend entlasten, sondern auch die allgemeine Produktivität steigern können.

Auch spezielle Augenübungen können Augenschäden vorbeugen. Um etwa unsere Sehorgane zwischendurch mal komplett zu entspannen, werden sie ein bis zwei Minuten geschlossen und zusätzlich mit geschlossenen Händen bedeckt. Anschließend werden sie geöffnet und die Hände langsam wieder wegbewegt. Zwei weitere Übungen für zwischendurch: Regelmäßiges bewusstes Blinzeln verhindert ein Austrocknen des Auges, durch bewusste Fixierungen weiter entfernten Gegenstände wechseln die Augen regelmäßig zwischen Nah- auf Fernsicht, was einer einseitigen Linseneinstellung entgegenwirkt.

Software und Zeichengröße richtig einstellen

Auch die Größe der am Bildschirm angezeigten Zeichen beeinflusst die Augenbelastung. Mitunter kann die Auflösung zu hoch sein, da die Schrift dadurch zu klein dargestellt wird. Das erfordert Anpassungen am Betriebssystem.

Bei falschem Raumklima droht das Office-Eye-Syndrom

Wer dauernd auf den Monitor starrt, bewegt seine Augenlider seltener – dabei sorgen Lidschläge für die wichtige Befeuchtung der Augenoberfläche. Kommt nun noch trockene Luft hinzu, droht das sogenannte Office-Eye-Syndrom: Rötungen, Juckreiz, trockene Augen. Dagegen hilft eine ausreichende Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 65 Prozent.

Vorsorgeuntersuchungen sind ab 40 Pflicht

Für alle Beschäftigten ab einem Alter von 40 Jahren sieht der Gesetzgeber eine Augenvorsorgeuntersuchung vor. Sie sollte alle drei Jahre durchgeführt werden und wird vom jeweiligen Arbeitgeber für alle Angestellten, die an Bildschirmen arbeiten, angeboten. Die Kosten für die Vorsorgeuntersuchung und eine Bildschirmbrille trägt der Arbeitgeber.

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Mousetrapper Advance

Produkttest: Mousetrapper Advance

Wer viel mit dem Computer arbeitet, kennt das Problem: Die Bedienung der Maus über längere Zeiträume kann zu Gelenkbeschwerden und falscher Haltung führen. Aber es gibt ja Alternativen: Schmerzen, Versteifungen und durch das RSI-Syndrom (Repetitive Strain Injury) verursachte Beschwerden sollen zum Beispiel durch den Mousetrapper Advance  vermieden werden. Eine genaue Produktbezeichnung gibt es für das Gerät nicht. Er soll eine ergonomische Alternative zu gängigen Computer-Mäusen sein. Wir haben die ergonomische Maus einmal dem Praxistest unterzogen.

Mechanisches Touchpad fast wie beim Notebook

Der Mousetrapper Advance wird unterhalb der Tastatur positioniert und fungiert als eine Art externes Touchpad – vergleichbar mit den kleinen berührungsempfindlichen Bedienfeldern, die wir von Notebooks kennen. Anders als diese ist das Bedienfeld des Mousetrappers jedoch nicht digital, sondern mechanisch. Eine Art „Jalousie“ aus Kunststoff lässt sich mit den Fingern hin und her bewegen. Dazu bietet das Gerät fünf Tasten, die sich über eine auf der Homepage des Herstellers frei erhältliche Software beliebig konfigurieren lassen. An den Seiten des Touchpads ist der Mousetrapper mit weichem Schaumstoff gepolstert und ermöglicht so eine bequeme Arbeitshaltung. Übrigens: Durch die symmetrische Verteilung der Tasten eignet sich das Gerät sowohl für Rechts- wie für Linkshänder. Eine mitgelieferte, rutschfeste Unterlage ermöglicht es, Höhenunterschiede zwischen dem Mousetrapper Advance und der Tastatur auszugleichen.

Die Bedienung ist gewöhnungsbedürftig

Wer den Umgang mit einer Maus gewohnt ist, muss natürlich erst einmal umdenken. Wer viel mit einem Notebook arbeitet, gewöhnt sich aber schnell daran. Letztendlich ging der Umstieg für mich recht schnell. Die Navigation über das Bedienfeld – zum Scrollen und für Funktionen wie Doppelklick und Linksklick – funktionierte gut. Das etwas ungewohnte „mechanische Gefühl“ dabei ist ungefähr vergleichbar mit dem Wechsel von einem Smartphone  mit Touchscreen zu einem Tasten-Handy. Die Tasten des Mousetrappers sind groß und gut zu erreichen. Die Möglichkeit, sie beliebig mit neuen Funktionen zu programmieren, bietet flexible Anwendungsmöglichkeiten. Der wesentliche Vorteil des Mousetrapper Advance, die bessere ergonomische Konzeption, machte sich bei mir bereits nach kurzer Zeit bemerkbar. Ich begann zum Beispiel nicht (wie sonst oft) unabsichtlich den Arm weiter abzuwinkeln, weil die Maus immer weiter zum Rand der Tischplatte wandert. Beide Unterarme lagen entspannt und im richtigen Winkel auf den Polstern des Mousetrappers. Auch der Versuchung, im Laufe des Arbeitstages immer tiefer in dem Arbeitsstuhl zu versinken, wird entgegengewirkt. Wer mit dem Mousetrapper Advance arbeitet, neigt tatsächlich zu einer aufrechten Sitzhaltung – und das ist auch für den Rücken gut.

Das sollte der Hersteller des Mousetrappers noch verbessern

Im direkten Vergleich mit einer herkömmlichen Maus ist der Mousetrapper Advance als Eingabegerät etwas ungenau. Millimetergenaues Arbeiten – zum Beispiel in Tabellenprogrammen – ist zeitaufwendig und erfordert Übung. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig sind einige der standardmäßigen Funktionen: So ist die Möglichkeit, auf einer Browserseite per Wischbewegung zur letzten beziehungsweise zur nächsten besuchten Seite zu wechseln, etwas umständlich auszuführen. Auch die Mausrad-Funktion zum Scrollen ist ungenau und funktioniert nicht immer wie gewünscht. Wer viel beidhändig tippt tendiert außerdem dazu, durch die Tiefe des Mousetrappers zwischen Tastatur und Touchpad hin und her zu rutschen.

Fazit

Wer schon unter Beschwerden durch lange Bildschirmarbeit leidet, sollte den Mousetrapper Advance als Alternative zumindest in Betracht ziehen. Bei einem recht stolzen Preis von mehr als 250 Euro möchte man natürlich keine Katze im Sack kaufen. Der Hersteller bietet eine zweiwöchige Testphase an, nach der man das Gerät wieder zurückzuschicken kann. Das ermöglicht zwar schon das Fernabsatzgesetz, aber einfacher ist es natürlich mit dem grundsätzlichen Angebot, das Gerät erst einmal auszuprobieren.

http://www.mousetrapper.eu

Mausarm vorbeugen

Mausarm – Wenn der Ellenbogen schmerzt

Büroarbeit ist vielleicht körperlich nicht anstrengend, trotzdem kann sie gesundheitliche Schäden hervorrufen. Stundenlange, monotone Fehlbelastungen führen zu manch Zipperlein. Besonders gefürchtet unter den Schreibtischtätern ist der sogenannte Mausarm, auch Repetitive-Strain-Injury (RSI) genannt. Wie es dazu kommt, und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie im folgenden Blogartikel.

Klick, Klick, Klick – das typische Geräusch in einem Büro. Der Büroalltag von Grafikern, Journalisten und vielen anderen Berufsgruppen wird dominiert vom „Maus-Klick“. Doch im Endeffekt führt jeder, der viel am Computer arbeitet die gleichen monotonen Bewegungen aus – jeden Tag, jede Woche, jahrelang. Diese einseitigen Bewegungen führen zu Belastungen, denn der menschliche Körper war ja ursprünglich für das Laufen, Jagen, Beerenpflücken optimiert – und nicht zum Zeigefinger-Klicken auf einem Plastikgerät.

Das Problem ist größer, als man annehmen würde: Messungen zeigen, dass die Muskeln im Arm und in der Hand bei der Bedienung der Maus angespannt sind. Verschärft wird das Problem dadurch, dass viele Nutzer ihre Hand auf der Maus liegen lassen, auch wenn sie sie gerade nicht aktiv nutzen. Durch diese stetige Klickbereitschaft steht die Hand unter Dauerbelastung, wodurch sich die Muskulatur des Unterarms verkürzt. Das Phänomen Mausarm ist daher inzwischen weit verbreitet, Experten schätzen, dass mindestens 20 Prozent der Dauerklicker betroffen sind. Die Erkrankung macht sich durch permanente Schmerzen am Ellenbogen oder Handgelenk bemerkbar, bei einigen Betroffenen äußert sich RSI auch durch Kälte- oder Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Kraftverlust.

Dem Mausarm vorbeugen

Damit es nicht soweit kommt, hilft eine Kombination aus veränderten Gewohnheiten und eventuell neuer Hardware. Die einfachste, aber nicht unbedingt vielversprechenste Methode liegt in der Anschaffung einer neuen Maus. Das zeigt selbstverständlich nur dann einen Effekt, wenn die alte Maus nicht zu Ihrer Hand passt. Orthopäden halten Mäuse für ideal, die einen runden Rücken haben, der sich der Hand anpasst und wo Finger leicht gespreizt und entspannt aufliegen. Mäuse in verschiedenen Größen und Formen gibt es in Hülle und Fülle, Sie finden Sie natürlich auch in unserem Online-Shop. Gegen den Mausarm können wir besonders die Logitech Kabellose PC-Maus »M525«Logitech Kabellose PC-Maus »M510«,  und die Cherry Laser Maus »Life Nano«.

Einige Orthopäden haben weitere Tipps auf Lager, die aber nicht jedermanns Sache sind: Beispielsweise sollte man sich eine Maus anschaffen, die sowohl für Rechts- als auch Linkshänder geeignet ist. Damit kann man dann regelmäßig die Hand zu wechseln. Immerhin ist die Umstellung nicht ganz so schwer, wie sich beim Fußball die Beidfüßigkeit anzutrainieren.

Besser und praktikabler erscheint der Ratschlag, möglichst viele verschiedene Eingabegeräte zu verwenden. Also beispielsweise vermehrt auf Tastaturkommandos zu setzen, und bei Notebooks ab und zu das Trackpad zu verwenden. Das ist aus zwei Gründen wichtig: Erstens wird dem geschundenen Unterarmmuskulatur etwas Abwechslung geboten und zweitens sind Mäuse aus ergonomischer suboptimal: Denn stets muss die Hand etwas nach innen gedreht werden, um die Maus greifen zu können.

Und vergessen Sie nicht, regelmäßig bewusst Pause zu machen. Also wann immer es möglich ist, die Hand von der Maus nehmen und bewegen und leicht dehnen. 

 

Urheber des Bildes: © Francesco83 – Fotolia.com

 

Ergonomischer Arbeitsplatz

Ergonomie am Arbeitsplatz

Schreibtisch, Stuhl, Computer, Lampe – fertig ist der Arbeitsplatz. Ganz so einfach ist es aber natürlich nicht, denn ergonomische Gesichtspunkte dürfen beim Arbeitsplatz nicht zu kurz kommen. Schließlich sitzt der moderne Büromensch tagtäglich mehrere Stunden vor dem Computer. Haltungsfehler bestraft der Körper früher oder später unweigerlich mit Rückenbeschwerden, Gelenkschmerzen  und/oder Verspannungen. An diesen Volkskrankheiten leiden laut einer Studie der Techniker Krankenkasse  inzwischen rund 80 Prozent der Deutschen. Die Schmerzen haben zweifelsohne verschiedene Ursachen, in erster Linie sind aber mangelnde Bewegung und eine falsche Sitzhaltung bei der Bürotätigkeit dafür verantwortlich. Was Sie alles bei der Ein- und Ausrichtung von Büromöbeln und bei der täglichen Arbeit beachten sollten, versuche ich Ihnen deshalb heute näher zu bringen.

Woher kommt der Schmerz?

Für Schmerzen suchen viele Menschen gerne plausible Gründe, etwa ein bestimmtes Ereignis beim Sport oder anderen Bewegungen. Für Störungen am Bewegungsapparat sind in der Regel aber ganze andere Gründe ausschlaggebend. Nur wenig kommen auf die einfachste Lösung, nämlich dass die Gestaltung des Arbeitsplatzes die Ursache darstellt. In vielen Fällen reichen schon kleinste Fehlhaltungen aus, um im Laufe der Zeit zu großen Problemen zu mutieren.

Denn schon kaum wahrnehmbare Belastungen führen auf die Dauer zu unbewussten „Schonhaltungen“, die für Wirbelsäule und Nackenmuskulatur Gift sind und auf lange Sicht zu starken Schmerzen führen können. Die gute Nachricht: Man muss kein ausgebildeter Physiotherapeut sein, um einer solchen Entwicklung vorzubeugen. Überprüfen Sie gründlich den Arbeitsplatz und regelmäßig Ihre Haltung, haben Sie bereits die wichtigsten Schritte getan.

Der Arbeitsplatz-Check

Generell gilt: Zur Grundvoraussetzung für Ergonomie am Arbeitsplatz gehören mindestens in der Höhe verstellbare Stühle (und idealer Weise auch Tische). Denn nur so lassen sich die Möbel an die individuelle Größe anpassen. Bei der Höheneinstellung sollten Sie zunächst darauf achten, dass Ober- und Unterschenkel im rechten Winkel zueinander und die Füße auf dem Boden stehen. Wenn Sie durch einen starren Tisch den Stuhl so hoch stellen müssen, dass die Füße nicht mehr den Boden erreichen, verwenden Sie eine Fußstütze. Auch Ober- sowie Unterarme sollten in einem rechten Winkel zueinander stehen.

Und wie sieht es mit Ihrem „Handwerkszeug“ am ergonomischen Arbeitsplatz aus? Tastatur und Maus befinden sich  idealerweise in einer Linie mit Ellenbogen, Handflächen und Monitor. Denn  bereits eine leichte Verschiebung von Tastatur und Maus links oder rechts vom Monitor hat nicht selten  Rücken- und Nackenschmerzen zur Folge. Achten Sie auch darauf, dass die Unterarme zumindest teilweise auf dem Schreibtisch aufliegen (Tastatur rund fünf bis zehn Zentimeter von der Tischkante entfernt platzieren), so werden die Handballen nicht unnötig belastet.  Häufig verwendete Arbeitsmittel wie das Telefon sollten möglichst griffbereit und nicht zu weit links oder rechts auf dem Schreibtisch platziert werden. So muss sich der Körper beim Abheben nicht zu sehr verdrehen.

Wichtig für die Ergonomie am Arbeitsplatz ist zudem, dass der Stuhl den unteren Rückenbereich ausrechend stützt. Vorteilhaft ist eine nicht zu weich eingestellte, flexible Lehne, die sich den Bewegungen des Nutzers anpasst. Für den Bildschirm gilt ein Sichtabstand von 50 bis 80 Zentimeter als ideal, wobei der obere Bildschirmrand leicht unterhalb der Sehachse liegen sollte.

Skizze Ergonomie am Arbeitsplatz
Skizze Ergonomie am Arbeitsplatz

 

Da diese Hinweise auf der einen Seite leicht zu realisieren, auf der anderen Seite aber schnell in Vergessenheit geraten, drucken Sie sich am besten die Bitkom-Grafik „So sitzen Sie richtig“ aus, und platzieren sie gut sichtbar an Ihrem Arbeitsplatz. So werden Sie immer an die richtige Haltung erinnert.

Und immer in Bewegung bleiben

Die rechtwinklige Arm- und Beinhaltung ist natürlich kein Dogma. Vielmehr sollte das die Grundstellung bei der Arbeit sein. Wichtig ist, dass Oberarme und Schultern stets locker bleiben. Versuchen Sie, selbst bei voller Konzentration nicht in einer starren Position zu verharren. Ändern Sie so oft wie es geht Ihre Körperhaltung, das beugt Verspannungen und anderen Beschwerden vor. Denn nicht selten geschieht es unbemerkt, dass sich der  Körper immer mehr verspannt. Strecken Sie mal das eine Bein, mal das andere. Oder räkeln Sie sich, falls möglich ohne zu gähnen. Versuchen Sie  darüber hinaus, mindestens einmal pro Stunde aufzustehen und ein paar Schritte zu machen. Bewahren Sie beispielsweise Wasserflasche oder Getränke nicht direkt am Arbeitsplatz auf, sondern in einem anderen Raum. Stellen Sie einmal pro Stunde den Wecker und trinken Sie ein Glas Wasser. So schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie haben etwas Bewegung und trinken viel.

Sonder- und Problemfall  Notebook

Notebooks setzen sich immer mehr gegen den Desktop-PC durch – auch als stationäre Bürorechner. Das hat viele Vorteile, aber einige gravierende Nachteile:  Nicht nur, dass in der Regel der Bildschirm kleiner ist, sondern auch die Tatsache, dass Tastatur und Bildschirm fest miteinander verbunden sind und als Mausersatz oft das Trackpad dient, ist für die Haltung schlecht. Falls also kein stationärer Computer eingesetzt wird, verwenden Sie im Idealfall eine Dockingstation, die das Notebook schnell und einfach mit Monitor und Tastatur verbindet. Falls Ihnen das zu teuer ist (oder keine Dockingstation für das Notebook erhältlich ist) verwenden Sie zumindest eine externe Tastatur und eine Maus. Beides lässt sich problemlos per USB anschließen. Ein externer Monitor, der sich ebenfalls schnell per VGA- oder DVI-Anschluss verbinden lässt, ist ebenfalls eine gute Idee.

Wohlfühl-Faktor Licht

Das menschliche Auge steht am Arbeitsplatz unter massivem Stress. Ständig muss es auf dem Monitor Texte lesen und Grafiken erfassen. Falsche Beleuchtung erhöht den Stress, die Folgen sind Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen.  Kurzum: Schlechtes Licht macht unproduktiv, im schlechtesten Fall sogar krank.  Das Wichtigste: Fenster im Rücken sind keine gute Wahl, sie begünstigen irritierende Reflexionen auf dem Bildschirm und schaffen generell schlechte Lichtverhältnisse.

 

Urheber des Bildes: © Arpad Nagy-Bagoly – Fotolia.com

 

Ergonomie am Arbeitsplatz: Sitzen Sie noch oder halten Sie sich schon gut?

Gut 85 Prozent des Berufslebens verbringt ein durchschnittlicher Büroarbeitnehmer sitzend. Die Folge: Jeder Zweite klagt über Rücken-, Schulter- oder Nackenbeschwerden. Die Ursache ist meist ein falsch eingestellter Tisch und Stuhl, ein reflektierender Bildschirm oder ein dunkles, schlecht gelüftetes Büro. Hier stimmt die Ergonomie nicht! Der Begriff stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Worten „ergon“ („Arbeit“) und „nomos“ („Gesetz“) zusammen. Die ergonomische Lehre verfolgt das Ziel, Arbeitsplatz und -umgebung optimal an den Einzelnen anzupassen.

Zur Umsetzung muss ein Fachmann her: Udo Wolf ist Sportwissenschaftler bei Otto aktiv.net. Er analysiert die Tätigkeitsfelder und Arbeitsplätze von Arbeitnehmern und entwickelt individuelle Ergonomie-Konzepte.

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