Passives Einkommen

Von früh bis spät arbeiten ist nicht jedermanns Sache. Viel schöner wäre es doch, sich entspannt zurückzulehnen und das sprichwörtliche Geld im Schlaf zu verdienen. Tatsächlich gibt es diverse Möglichkeiten, passives Einkommen aufzubauen – komplett ohne Aufwand geht es jedoch nicht.

Wann ist die Rede von passivem Einkommen?

Der Definition nach handelt es sich beim passiven Einkommen um einen Verdienst, der ohne aktive Gegenleistung generiert wird. Dabei sind es vor allem die Faktoren Zeit und Arbeitsleistung, die wegfallen. Während man für das aktive Einkommen etwas tun muss, ist das bei passivem Einkommen nicht der Fall.

Klingt zu schön, um wahr zu sein? Tatsächlich setzt diese bequeme Einnahmequelle im Vorwege fast immer einen erhöhten Aufwand (in Form von finanzieller oder zeitlicher Investition) voraus.

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Je nach den eigenen Voraussetzungen bieten sich folgende Möglichkeiten, passives Einkommen aufzubauen:

Zinsen

Um Zinsen als zusätzliche Einnahmequelle zu nutzen, benötigen Sie vor allem eins: Kapital. Je mehr Geld Ihnen zur Verfügung steht, desto höher fällt der Zinsertrag aus. Wer eine stolze Summe anlegt, kann dann tatsächlich dabei zuschauen, wie das Geld sukzessive mehr wird. Werden beispielsweise 50.000 Euro für zwei Jahre zu einem Zinssatz von 3 Prozent festgelegt, hat man am Ende 3.000 Euro mehr auf dem Konto. Wichtig zu wissen ist hierbei natürlich, dass das Geld für den Sparzeitraum festgelegt ist und für den Fall der Fälle nicht zur Verfügung steht.

Auch für die risikoreichere Ertragsvariante der Aktien- und Fondsanlage geht es nicht ohne Eigenkapital – denn um Gewinne zu erzielen, sind langfristige und breit gestreute Anlagen unbedingt empfehlenswert.

Vermietung

Natürlich können Mieteinnahmen eine attraktive Einnahmequelle sein, die ebenfalls unter die Rubrik passives Einkommen fällt. Wer die Immobilie nicht gerade geerbt oder geschenkt bekommen hat, darf die anfängliche hohe Investition für den Hauskauf jedoch nicht unterschätzen. Dementsprechend geht die eingenommene Miete erstmal zur Tilgung des Kredits drauf.

Nicht zu unterschätzen ist zudem der Aufwand, der mit einer Vermietung einhergeht. Schließlich ist man als Vermieter für die Instandhaltung und für mögliche Reparaturen des Mietobjekts verantwortlich. Wer für diese Aufgaben eine Verwaltung beauftragt, mindert sein passives Einkommen.

Kredite

Kredite kann man als Privatperson nicht nur aufnehmen, man kann sie auch vergeben. Auf einigen Plattformen bieten private Kreditgeber sogenannte Peer-to-Peer-Kredite (P2P-Kredit) gegen einen festen Zins an. Individuell lässt sich hier ein Zinssatz in Abwägung des persönlichen Risikos festlegen. Auch bei der Kreditvergabe gilt: Ohne eigenes Kapital läuft hier nichts, um passives Einkommen zu generieren.

Affiliate-Marketing

Beim Affiliate-Marketing ist bereits eine Eigenleistung in Form einer eigenen Webseite, eines YouTube-Kanals oder eines Blogs erbracht. Wer hier mit Links Produkte oder Dienstleistungen von anderen Herstellern platziert, erhält bei einer entsprechenden Vereinbarung immer dann eine Provision, wenn der Nutzer auf den Link klickt und/oder sogar das Produkt kauft. Lohnenswert ist diese Form des passiven Einkommens meist jedoch erst bei einer großen Reichweite.

Produkte mit Langzeitwirkung

Je nach den eigenen Kenntnissen und Voraussetzungen besteht die Möglichkeit, mit eigenen Produkten langfristig zusätzlich Geld einzunehmen, ohne selbst weitere Energie und Kosten dafür aufzubringen. Ein klassisches Beispiel ist das selbstgeschriebene Buch, für das man auch nach Jahren noch Geld erhält, wenn Exemplare verkauft werden. Fotografen verdienen dagegen über einen langen Zeitraum mit Fotos, die sie auf sogenannten Stockfoto-Plattformen gegen eine Gebühr anbieten. Ein nettes passives Einkommen lässt sich zudem über die eigene E-Learning-App oder Webinare erzielen, sofern die Themen auch nach einer gewissen Zeit noch aktuell sind.

Worauf sollte ich achten, wenn ich erfolgreich nebenbei verdienen will?

Auf Teufel komm raus ein passives Einkommen zu generieren, ist meist keine gute Idee. Vielmehr lohnt es sich, das Vorhaben gut zu durchdenken und mögliche Fallstricke und Risiken im Blick zu haben. Um langfristig erfolgreich zu sein, sind folgende Hinweise und Tipps hilfreich:

  • Bleiben Sie realistisch, wenn es um den Aufbau des passiven Einkommens geht, und überlegen Sie im Vorwege gut, wie erfolgversprechend und sicher die jeweilige Idee ist.
  • Wer zu Beginn die eigenen finanziellen Kapazitäten überschätzt, investiert man Ende unter Umständen mehr, als unter dem Strich als passives Einkommen übrigbleibt. Wichtig ist, dass eine Investition niemals die eigene Existenz gefährdet.
  • Berücksichtigen Sie, dass auf die passiven Einnahmen in der Regel Steuern anfallen und der eigene Gewinn damit schrumpft.
  • Handelt es sich um ein Produkt, das langfristig Gewinn abwerfen soll, kann es notwendig sein, ein Kleingewerbe anzumelden.
  • Mit nur wenigen Ausnahmen ist das passive Einkommen in aller Regel niemals ausreichend, um damit den Lebensunterhalt zu bestreiten. Es ist daher unbedingt davon abzuraten, den eigenen Job direkt zu kündigen.
  • Vor allem bei Geldanlagen und Investitionen ist es ratsam, deren Seriosität und Risiko im Vorwege genau auf den Prüfstand zu stellen und im Zweifel lieber die Finger davonzulassen.
  • Wer mit einem Produkt Geld verdienen will, stellt im Vorwege ein gut durchdachtes Konzept auf und hat dabei den langfristigen Erfolg im Blick.
  • Nicht zu vergessen ist die Tugend Geduld. Passives Einkommen steht schließlich erst nach einem gewissen Aufwand oder nach einer anfänglichen Investition zur freien Verfügung – und das kann manchmal sogar Jahre dauern.

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