Richtig präsentieren

Sorgt ein Vortrag für Gesprächsstoff, bleiben die Informationen beim Publikum im Gedächtnis hängen und geben die Teilnehmenden auch ungefragt ein positives Feedback, dann hat der Vortragende alles richtig gemacht. Damit eine Präsentation gelingt, gibt es neben der Wahl des passenden Präsentationsmediums einiges zu beachten. Wir haben die zehn wichtigsten Tipps für einen erfolgreichen Vortrag zusammengestellt.

Tipp 1: Den Vortrag lebendig gestalten

Wer einfach nur trocken Folie für Folie mit massenweise Text herunterleiert, der sollte sich nicht über den einen oder anderen Gähner seines Publikums wundern. Damit die Menschen an Ihren Lippen hängen, sollte der Vortrag möglichst abwechslungsreich und lebendig gestaltet sein. Der Einbau von Fotos, Grafiken und Videoclips kann das Ganze schon ziemlich auflockern. Auch kurze Geschichten, persönliche Erfahrungen, Anekdoten und vielleicht sogar eine kleine Provokation (natürlich passend zum Inhalt) sorgen für kurzweilige Abwechslung. Und warum das Publikum nicht zwischendurch auch mal mit einbeziehen? Kleine Umfragen können dafür ein gutes Mittel sein.

Tipp 2: Fesselnd starten, mit Paukenschlag enden

Es sind sowohl der Anfang als auch das Ende einer Präsentation, die bei den Zuhörenden im Gedächtnis bleiben – es lohnt sich daher, dem Einstieg und Schluss besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Mit einem Standardsatz, wie „Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind“, lässt sich kein Mensch mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Vielmehr sollten Redner ihr Publikum jetzt überraschen. Beginnen Sie beispielsweise direkt mit einer Geschichte, zeigen Sie ein Video oder bedienen Sie sich eines provakanten Zitats oder eines besonderen Beispiels. Auch eine lustige Anekdote kann jetzt richtig sein: Wichtig ist, das Interesse zu wecken und das Publikum neugierig auf das zu machen, was kommt.

Ein starker Schluss fasst das Gesagte nochmal kurz und prägnant zusammen. Für einen runden Abschluss greift man den Inhalt der Einleitung nochmal auf und findet hier ein passendes Fazit. Je nach Thema ist jetzt zudem eine klare Handlungsaufforderung ein gutes Stilmittel. Alternativ passt es häufig auch, den Zuhörern einen Denkanstoß zu geben, um so zu erreichen, dass sie sich auch nach dem Vortrag noch mit dem Thema beschäftigen.

Tipp 3: Auf das Wesentliche konzentrieren

Wer über ein bestimmtes Thema oder einen Sachverhalt referiert, der kennt sich nicht selten perfekt in der Materie aus. Das bedeutet jedoch nicht, dass man sein gesamtes Expertenwissen mit den Zuschauenden teilen sollte. Denn zu viele Informationen können schnell überfordern und bleiben definitiv nicht im Gedächtnis hängen. Empfehlenswert ist es daher, gezielt Schwerpunkte zu setzen und den Fokus auf das Wesentliche zu legen. Mit Fachwissen können Sie dann bei möglichen Nachfragen punkten.

Tipp 4: Vorbereitet sein

Wer denkt, dass es mit der Erstellung einer PowerPoint-Präsentation getan ist, der kann am Ende ganz schön auf die Nase fallen. Denn eine wirklich gute Improvisation beherrschen wohl die wenigsten Menschen. Es ist daher unbedingt empfehlenswert, einen Vortrag mehrmals vorher durchzugehen und bestenfalls „auf dem Trockenen“ zu üben. Eine gute Möglichkeit kann es sein, vorab vor Freunden oder der Familie zu präsentieren, alternativ filmt man sich selbst mit einer Kamera. Je besser man vorbereitet ist, desto sicherer gestaltet sich auch der Vortrag.

Die Vorbereitung geht aber noch weiter: Jeder Vortragende ist gut beraten, sich vorab mit den räumlichen Gegebenheiten und den technischen Voraussetzungen auseinanderzusetzen. Planen Sie zudem mögliche Eventualitäten ein. Was ist zu tun, wenn der Beamer nicht läuft? Oder: Was mache ich, wenn das Publikum mich nicht hört?

Tipp 5: Die richtige Position finden

Auf einem Stuhl zu sitzen, ist jetzt definitiv keine gute Idee. Achten Sie vor allem darauf, dass man Sie auch aus der letzten Reihe noch sehen kann, Sie dabei die Präsentationsfläche jedoch nicht verdecken. Gibt es ein Rednerpult, dann spricht natürlich nichts dagegen, sich hier zu platzieren. Dieses ist vor allem für Anfänger gut geeignet, da es einen gewissen Schutz und etwas zum „Festhalten“ bietet. Bei einer freien Position im Raum stellt man sich am besten leicht seitlich zum Publikum in die Nähe des Präsentationsmediums auf, sodass sie Zuschauenden sowohl die Person als auch den Vortrag mit einem Blick erfassen.

Tipp 6: Körperhaltung anpassen und Blickkontakt halten

Dass man seinem Publikum den Rücken nicht zukehrt, sollte selbstverständlich sein. Im Idealfall zeigt das Gesicht aber nicht nur nach vorn, sondern man baut zusätzlich Blickkontakt auf. Wer den anderen Personen direkt in die Augen schauen kann, der signalisiert Selbstbewusstsein und sammelt zudem Sympathiepunkte. Gleichzeitig fühlen sich die Zuschauenden angesprochen, was ihnen das Zuhören häufig erleichtert.

Tipp 7: Auch die Stimme ist wichtig

Die Aufforderung aus der letzten Reihe „Können Sie bitte lauter sprechen?“ gilt es tunlichst zu vermeiden. Daher ist es wichtig, die Stimme während des gesamten Vortrags zu erheben und so laut zu sprechen, dass wirklich alle Personen Sie gut hören und verstehen können. Ist das zum Beispiel aufgrund der Größe oder Akustik des Raumes nicht möglich, dann sollte der Vortragende unbedingt ein Mikrofon oder ein Headset verwenden. Sprechen Sie zudem in einem angemessenen Tempo. Wer zu schnell durch einen Vortrag „flitzt“, um es möglichst schnell hinter sich zu bringen, der verliert sein Publikum. Und: Enthusiasmus und Begeisterung in der Stimme werden garantiert auch den letzten Zweifler überzeugen.

Tipp 8: Frei sprechen

Nichts ist so langweilig, wie ein Vortrag, der Satz für Satz von einem Skript abgelesen wird. Eine Präsentation lebt vom freiem Reden. Wer unsicher ist, kann sich Notizen auf Karteikarten machen und auch immer mal einen Blick darauf werfen. Bestenfalls schafft man es aber, allein mithilfe der Präsentationsfläche seinen Vortrag vorzutragen.

In einer flüssigen Rede machen sich Füllwörter, wie „ähm“, „also“ und „ja“, gar nicht gut. Wer sie allzu häufig verwendet, der wirkt schnell unsicher und unvorbereitet. Daher: je weniger Lückenfüller, desto besser.

Tipp 9: Vortrag auf Zielgruppe abstimmen

Wer sind eigentlich die Menschen, vor denen ich spreche? Welche Erwartungshaltung bringen sie mit, welchen Kenntnis- und Bildungsstand haben sie und wo muss ich sie abholen? Jeder Vortrag sollte immer auf die jeweilige Zielgruppe ausgerichtet sein. Anders als beispielsweise in der mathematischen Vorlesung in der Uni ist es bei den meisten Vorträgen zudem sinnvoll, keine Vorkenntnisse vorauszusetzen und idealerweise auf Fachbegriffe zu verzichten. Sind diese jedoch unerlässlich, dann müssen sie auch erklärt werden.

Tipp 10: Lampenfieber annehmen – keine Angst haben

Ein gewisses Maß an Lampenfieber vor einem Vortrag ist normal – es gehört schließlich für die wenigsten Menschen zu den alltäglichen Aufgaben, vor mehreren Menschen frei zu sprechen. Und wenn plötzlich alle Blicke auf einen gerichtet sind, ist es nur allzu verständlich, dass eine gewisse Nervosität vorhanden ist. Die dürfen Sie auch einfach annehmen, vielen Menschen geht es genauso. Meist lässt die Nervosität zudem schlagartig nach den ersten Sätzen nach. Und: Wer häufiger vor Publikum spricht, verliert mit der Zeit mehr und mehr sein Lampenfieber.

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