Es wird eine Stadt in Finnland gezeigt

Sisu ist untrennbar mit der finnischen Lebensart verbunden. Das Konzept ist eine Mischung aus Mentalität und Philosophie und soll helfen, schwierige Zeiten gut zu überstehen. Wir verraten, was sich hinter Sisu verbirgt und wie sich das Konzept nutzen lässt.

Was ist Sisu?

Ein konkretes deutsches Wort als Übersetzung für das Konzept “Sisu” zu finden, ist schwierig. Kein Wunder: Selbst die Finnen sind sich nicht ganz einig darüber, wofür der Begriff genau steht. Sicher ist nur: Er bezieht sich auf eine Art, mit Schwierigkeiten umzugehen – und sie positiv durchzustehen.

Am ehesten ließe sich “Sisu” im Deutschen mit Worten wie “Kraft”, “Ausdauer”, “Hartnäckigkeit”, “Kampfgeist” und “Beharrlichkeit” wiedergeben.

Sisu als psychologische Schlüsselkompetenz

Widerstandsfähigkeit gegenüber Schwierigkeiten ist eine psychologische Schlüsselkompetenz, die auch im beruflichen Alltag immer größere Bedeutung gewinnt. Im Fall von Sisu bedeutet dies konkret, angesichts von Schwierigkeiten die Zähne zusammen zu beißen und herausfordernde Situationen mit positiver Grundeinstellung in Angriff zu nehmen.

Statt mit einer Situation zu hadern, die sich nicht ändern lässt, ist es wichtig, seine Energie auf lösungsorientiertes Handeln zu verlagern. Auch Flexibilität gehört hier dazu. Pläne und Einstellungen werden angepasst, um der neuen Situation angemessen zu sein – statt eisern an nicht Machbarem festzuhalten.

Schwierigkeiten mit Sisu meistern: So klappt’s

Die gute Nachricht: Obwohl Sisu eine grundlegend finnische Eigenschaft ist, kann jeder das Konzept mit etwas Übung für sich nutzen. Mit den folgenden Tipps gelingt der Einstieg:

  1. Keine Panik

Die passende innere Einstellung geht mit einem gewissen Maß an Selbstkontrolle einher. Nur wer seine Ängste und Gefühle kontrollieren kann, bewahrt in schwierigen Situationen einen klaren Kopf und kann aktiv lösungsorientierte Maßnahmen ergreifen.

  1. Zähne zusammenbeißen

Sich in schwierigen Situationen nicht frustrieren lassen, geduldig sein und auf den passenden Moment warten oder hinnehmen, dass etwas eben nicht so schnell vorangeht, wie man es gerne hätte – auch das gehört zu Sisu.

  1. Kreativ werden

Schwierige Situationen gehören zum Leben. Es bringt also nichts, ihnen aus dem Weg gehen zu wollen. Viel besser: Sich der Herausforderung stellen und aktiv nach Lösungen suchen. Handlungsorientiertes Denken ist hier Trumpf, denn es hilft, aus der eigenen Komfortzone auszubrechen und sich Herausforderungen zu stellen, sich Ziele zu setzen und aktiv darauf hinzuarbeiten.

  1. Auch Abschalten will gelernt sein

Wer Sisu praktiziert, weiß, dass auch Ruhe und Besonnenheit wichtig sind. Denn nur, wer sich bewusste Auszeiten gönnt, kann Herausforderungen danach mit neuer Energie annehmen.

Urheber des Titelbildes: subodhagnihotri/ 123RF Standard-Bild