Offiziell gibt es für Microsofts betagtes Windows XP seit dem 8. April 2014 keine Sicherheitsupdates mehr. Millionen XP-Nutzern wird der Umstieg auf ein moderneres Betriebssystem empfohlen. Doch ein deutschsprachiges Internetforum hat einen Trick veröffentlicht, mit dem XP-Systeme noch bis 2019 Updates erhalten könnten (Sebijk.com). Hersteller und Experten warnen allerdings davor, da die verfügbaren Updates nicht für normale Desktop-Rechner gedacht sind. Wie funktioniert der Trick? Was steckt dahinter? Und lohnt er sich – wenigstens ein bisschen?

 

Wie funktioniert der Registry-Trick?

Den Registry-Trick können nur User anwenden, die auf Windows XP Professional oder Home Version das Service Pack 3 installiert haben.

Das Vorgehen unter 32-Bit-Versionen ist vergleichsweise einfach (für 64-Bit-Nutzer gibt’s hier eine Anleitung):

  1. Erstellen Sie mit dem Windows-Tool „Editor“ ein Textdokument und kopieren Sie folgenden Absatz hinein:

Windows Registry Editor Version 5.00

&#x5bHKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMWPAPosReady&#x5d
„Installed“=dword:00000001

Anschließend speichern Sie das Dokument an einem beliebigen Ort mit „.reg“ als Dateiendung ab. Dann klicken Sie doppelt auf die abgelegte Datei – fertig!

Damit haben Sie einen „PosReady“-Unterschlüssel in der Systemdatenbank von Windows XP erstellt, mit dem Sie anschließend Updates erhalten – womöglich noch bis 2019.

Und wie ist das möglich?

 

Was steckt hinter dem Registry-Trick?

Bereits seit dem 8. April 2014 hat Microsoft die Versorgung von Windows-XP-Rechnern mit Updates eingestellt. Doch es gibt eine Ausnahme: Systeme, auf denen sogenannte Embedded-Versionen von XP laufen, erhalten noch bis 2019 Patches vom US-Softwareriesen.

Und der Registry-Trick, den der deutsche Betreiber des Forums Sebijk.com entdeckt hat, macht sich genau diesen Umstand zunutze.

Wurde der Trick einmal angewendet, täuscht Windows XP die Update-Server von Microsoft und gibt sich als „Windows Embedded POSReady 2009“ aus. Diese Embedded-Variante des betagten Betriebssystems kommt eigentlich auf Kassensystemen und Bankautomaten zum Einsatz – und nicht auf Desktop-Rechnern.

 

Lohnt sich der Registry-Trick?

Microsoft und einige IT-Experten weisen darauf hin, dass die verfügbaren Embedded-Updates Windows XP nicht vollständig schützen und bei falscher Anwendung zu Fehlfunktionen führen können.

Allerdings können Nutzer mit dem Registry-Trick zumindest teilweise ihr Windows XP updaten. Jedenfalls erhielten neulich XP-Rechner mit dem manipulierten Registry-Eintrag aktuelle, wichtige Sicherheitsupdates, berichtet CNET.de.

Einen verlässlichen Schutz gegenüber Hackern und Schadsoftware bieten die verfügbaren Patches für die Desktop-Version des Betriebssystems aber offenbar nicht.

Außerdem sollten sich Nutzer im Klaren darüber sein, dass sie mit dem Registry-Trick aktiv in das Betriebssystem eingreifen. Sollten anschließend Fehler auftauchen, wird keinerlei Support geleistet. Unerfahrene riskieren, dass ihr Betriebssystem unbrauchbar wird.

Aus diesen Gründen sollte man besser auf die neueren Windows-Versionen 7 oder 8.1 umsteigen – oder auf andere moderne Betriebssysteme wie die kostenlose Linux-Distribution Ubuntu.

 

Urheber des Bildes: © Coloures-pic – Fotolia.com

 

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