Für die einen ist er Leidenschaft – viele können ohne ihn nicht schwungvoll in den Tag starten – andere forschen und prüfen, ob er schädlich oder gut für unsere Gesundheit ist: Die Rede ist vom Kaffee.
Zubereitet und stilvoll genossen, alternativ im Gehen getrunken – Kaffee wird tagtäglich millionenfach konsumiert. Gute Argumente, um seinen Weg nach Europa, das Entstehen der Kaffeehauskultur und den Einzug des koffeinhaltigen Heißgetränks in unseren Alltag näher zu beleuchten.
Herkunft und Verbreitung
Um den Muntermacher par excellence ranken sich zahlreiche Mythen. Fraglich bleibt, ob euphorisch wirkende Ziegen nach dem Fressen des Samens vom Kaffeestrauch einen ersten Hinweis auf dessen anregende Wirkung gegeben hatten. Behauptet wird, dass Ziegenhirten schon im 9. Jahrhundert das Stimmungshoch ihrer Tiere bemerkt haben sollen.
Eindeutig belegt ist der Weg der Kaffeebohne von Äthiopien über Arabien nach Europa. Ende des 16. Jahrhunderts sollen Reisende Kaffeebohnen erstmals mit nach Deutschland gebracht haben. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts begannen Kaufleute mit dem professionellen Handel in Europa.
Noch heute gehört das ostafrikanische Ursprungsland Äthiopien zu den bedeutendsten Anbaugebieten für Kaffee. Im Hinblick auf den Export liegen aktuell Brasilien, Vietnam, Indonesien und Kolumbien mengenmäßig vor Äthiopien.
Von den Anfängen bis zur Gegenwart: Kaffeehauskultur
Haben Sie gewusst, dass die Wiener Kaffeehauskultur seit dem Jahr 2011 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO zählt?
Begonnen hatte alles Ende des 17. Jahrhunderts. War bis dahin der Genuss von Kaffee dem betuchten Adel vorbehalten, ermöglichte die Eröffnung der ersten Kaffeehäuser der Wiener Bevölkerung Zugang zum späteren Kultgetränk.
Das spezielle Flair verlieh diesen Lokalen raschen Zulauf. Sehen und gesehen werden: Literaten und Künstler – zu ihnen zählten bekannte Namen wie Stefan Zweig und Gustav Klimt – verkehrten im 19. und 20. Jahrhundert in ihren jeweiligen Stamm-Kaffeehäusern.
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Die Deutschen und der Kaffee
Die Zahl ist beachtlich und konstant: Jeder Deutsche konsumiert durchschnittlich 162 Liter Kaffee pro Jahr. Statistiken des Deutschen Kaffeeverbands verweisen darauf, dass der Klassiker Filterkaffee nach wie vor den Spitzenplatz im Land einnimmt.
Zweistellige Zuwachsraten verzeichnete im Jahr 2017 das Produkt „ganze Bohnen“. In Haushalten und Büros hat der Kaffeevollautomat Einzug gehalten, Tendenz weiter steigend. Unmittelbar vor dem Brühvorgang gemahlen, versprechen frische Bohnen den ultimativen Kaffeegenuss. Die Crema ist inklusive.
Cappuccino, Espresso, Latte macchiato und weitere Kaffeespezialitäten lassen sich mithilfe eines Kaffeevollautomaten im Handumdrehen zaubern. Einmalig angeschafft, halten sich die Verbrauchsmaterialien gegenüber Kapsel- und Padmaschinen in einem günstigeren Kostenrahmen.
Kapseln, Pads und Instantkaffes erweitern die Palette der Kaffeezubereitungsarten. Aus ökologischer Sicht wäre ein Rückgang der verpackten Einzeldosen jedoch wünschenswert.
Skurriles aus dem Kaffeesortiment
Kopi Luwak ist die Bezeichnung für einen Edelkaffee, der aus den halb verdauten Exkrementen der Schleichkatze gewonnen wird. Diese Vorstellung ist für viele Kaffeetrinker nicht appetitlich.
Gut für Mensch und Tier: Eine Alternative zur Herstellung hat sich mit der Anwendung eines patentierten künstlichen Verfahrens ergeben.
Zum guten Schluss
Kaffee enthält Koffein. Dieser Inhaltsstoff ist für die anregende Wirkung verantwortlich. Neueste wissenschaftliche Studien belegen, dass der Konsum von bis zu vier Tassen Kaffee am Tag gesundheitlich unbedenklich ist.
Für den (leidenschaftlichen) Kaffeetrinker gilt: Wer dem Grundsatz „Klasse statt Masse“ folgt, kann ohne Reue genießen!
Wie viele Tassen Kaffee trinken Sie am Tag? Sind Sie mit dem Kaffee in Ihrem Büro zufrieden? Wie trinken Sie ihn am liebsten? Oder sind Sie Abstinenzler? Wir freuen uns über Ihren Kommentar!
Urheber des Bildes: Serhiy Tsvid / 123RF Standard-Bild