Der Klimawandel macht „Mutter“ Erde zu schaffen. Und Schuld daran sind ausgerechnet ihre „Kinder“, die zu lange nur an sich gedacht, natürliche Ressourcen verschwendet und den Planeten zugemüllt haben.
Die jüngsten Ereignisse aus dem Juli 2021 zeigen in drastischer Weise, dass die Zeit für weiteres Zögern definitiv vorbei ist. Die verheerenden Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, fatale Dürre und nie da gewesene Temperaturrekorde in Kalifornien, Teilen Kanadas und Sibirien sowie Horrornachrichten aus der Arktis und Antarktis über abtauenden Permafrost sind die Vorboten einer Zukunft, in der Klima und Wetter noch mehr verrückt spielen werden.
Es ist also Zeit zum Handeln. Aber wie? Kann man als Einzelner überhaupt etwas bewirken? Ja, wenn jeder seinen Beitrag leistet, kommt in der Summe eine Menge Gutes zusammen. Man muss nur anfangen. Im Kleinen. Im eigenen Haushalt. Im Unternehmen. Im Büro.
Wir haben geschaut, wie man das Klima quasi vom Schreibtischstuhl aus am besten schützen kann und haben – abseits des Klassikers „Papier sparen“ – ein paar praktische Ideen und interessante Denkanstöße als Einstieg in das Thema zusammengetragen.
Energiesparen bei Bürogeräten aller Art
Moderne Desktop-PCs, Notebooks, Monitore, Kopiergeräte oder Beamer sind i.d.R. mit einer Energiesparfunktion ausgestattet, die die Geräte bei Nichtnutzung in einen Ruhezustand versetzt. Das spart einiges an Strom. Wenn man weiß, dass man die Bürogeräte für eine längere Zeit gar nicht nutzt, kann man sie auch ganz ausschalten oder sogar den Stecker ziehen.
Es gibt Büros, in denen noch sehr altes Equipment verwendet wird. Hier gilt es zu überlegen, neues und energieeffizientere Hardware zu beschaffen. Außerdem muss nicht jeder Schreibtisch über einen eigenen Drucker oder Scanner verfügen. Es ist sinnvoller, solche Geräte über das Netzwerk laufen zu lassen, sodass jeder im Büro darauf zugreifen kann.
Beleuchtung besser steuern
Licht sollte nur dann brennen, wenn es benötigt wird. Das lässt sich relativ einfach mit Bewegungssensoren umsetzen. Damit ist schon viel gewonnen. Sofern (noch) keine Sensoren vorhanden sind, könnte man Hinweise anbringen, die daran erinnern, die Beleuchtung auszuschalten.
Man könnte auch überlegen, ob es nicht Wege gibt, das Tageslicht intensiver zu nutzen. Darüber hinaus sollte man Leuchtstoffe nutzen, die möglichst umweltfreundlich und energiesparend sind.
Grüne Unternehmenskultur durch „Nudging“ verankern
Wenn man Verhaltensweisen bei Menschen verändern möchte, geht das nicht immer von heute auf morgen. Mit Hinweisen und / oder Verboten erreicht man häufig das Ziel nicht. Auch beim Thema Klimaschutz, bei dem alle Mitarbeiter an Bord sein sollten, müssen kreative Lösungen her.
Ein Ansatz stammt aus der Verhaltensökonomie. Durch „Nudging“ (Anstupsen) versucht man, Verhaltensweisen subtil zu beeinflussen. Man könnte z.B. das Energiesparen als eine Art Wettbewerb zwischen Abteilungen organisieren und regelmäßig anhand von statistischen Daten schauen, ob man gut im Rennen ist oder seine Bemühungen um den Klimaschutz gemeinsam verstärken muss.
Mehr Home Office – weniger Pendeln
Die Coronakrise hat die Arbeitswelt dazu gezwungen, neue Wege zu beschreiten. Plötzlich war es kein großes Problem mehr, die Büroarbeit für das Unternehmen in den eigenen vier Wänden zu erledigen. Das werktägliche Pendeln entfiel. Und anstatt einer Dienstreise wurde Video-Telefonie genutzt.
Im Endeffekt wurden Unmengen an Treibhausgasemissionen eingespart. Man ist geneigt zu sagen: Es geht doch! Wenn man denn möchte. Oder es nicht anders geht.
Klimaschutz jetzt!
Es bleibt zu hoffen, dass die vielen klimatischen Anomalien möglichst vielen Menschen klar machen, dass das ökologische Bewusstsein sich noch stärker im Denken und Handeln von Unternehmen weltweit etabliert. Erst dann besteht die Hoffnung, dass man das Ruder noch irgendwie herumreißen kann.
Erste Hoffnungsschimmer kann man aktuell glücklicherweise hier und da erkennen. So sind über 100 große Unternehmen dem Projekt „TheClimatePledge“ (zu deutsch: Das Klimaversprechen) beigetreten und verpflichten sich, bis 2040 CO2-neutral zu werden. Das Pariser Abkommen hat dafür das Jahr 2050 vorgesehen. Wir sollten hoffen, dass die hochtrabenden Pläne nicht nur heiße Luft sind … denn davon haben wir in manchen Regionen schon jetzt viel zu viel!
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