Redeangst

Redeangst überwinden– hilfreiche Tipps, um souverän in Meetings aufzutreten

Feuchte Hände, ein rasender Puls und innere Anspannung – diese Symptome kennen viele Menschen nur zu gut, wenn sie vor anderen Menschen reden sollen. Das muss nicht gleich der große Vortrag vor Publikum sein, auch im Meeting kann es durchaus schwerfallen, frei zu sprechen. Damit die Redeangst nicht zum Karrierekiller wird, haben wir wichtige Tipps zusammengefasst, um in der Besprechung souverän aufzutreten.

Nicht alleine mit der Redeangst sein

Auch wenn es sich wahrscheinlich im konkreten Moment nicht so anfühlt, sollte man sich dennoch vor Augen führen, dass man mit einer Redeangst nicht alleine dasteht: Tatsächlich gehört sie sogar zu den häufigsten Ängsten überhaupt, fast die Hälfte der Bevölkerung teilt sie. Viele Menschen werden daher nachvollziehen können, wie Sie sich fühlen, wenn Sie vor anderen Menschen sprechen müssen. Wer sich das bewusst macht, reduziert seinen Stress meist bereits zu einem guten Teil.

Adrenalin abbauen

Wer nervös und angespannt ist, schüttet eine Menge Adrenalin aus. Die körperliche Alarmbereitschaft wäre für einen Kampf sicher gut, das Denken wird durch das Hormon jedoch beeinträchtigt. Mit etwas Bewegung lässt sich das Adrenalin schnell wieder abbauen. Dafür reicht es bereits aus, eine halbe Minute auf der Stelle zu hüpfen. Natürlich sollten Sie nicht mitten im Meeting auf und ab springen, aber vielleicht bietet sich die Gelegenheit, vorher an der frischen Luft überschüssige Energie loszuwerden.

Worst-Case-Szenario durchspielen

Was kann mir im schlimmsten Fall passieren? Diese Frage sollte sich jeder stellen, bevor er im Meeting das Wort hat und/oder etwas präsentieren soll. Denn ein Weltuntergang ist ein kleiner Stotterer oder ein fehlendes Wort garantiert nicht. Selbst dann, wenn den Kollegen oder Kunden der Vortrag nicht gefällt, bedeutet das in aller Regel nicht das Ende der Karriere.

An das (normale) Danach denken

Anstelle des Wort-Case-Szenarios ist es viel sinnvoller, an eine normale Alltagssituation zu denken, die im Anschluss an das Meeting geplant ist. Steht vielleicht das Mittagessen an? Muss man die Kinder aus der Kita abholen oder ist man abends mit Freunden verabredet? Indem man in den Normalmodus schaltet, lässt sich das Gehirn überlisten: Schließlich wird ihm so vermittelt, dass man nicht sterben muss, sondern danach noch etwas kommt. Die Folge: Die Nervosität sinkt.

Gut vorbereitet sein

Um die eigene Redeangst in den Griff zu bekommen, führt kein Weg an einer guten Vorbereitung vorbei. Überlegen Sie sich daher vorher, was Sie sagen wollen und halten dies schriftlich in Stichpunkten fest. Bestenfalls wird auch die Formulierung vorab geübt. Auf diese Weise lässt sich schnell erkennen, an welcher Stelle es möglicherweise noch hakt und man lieber etwas üben sollte. Fakt ist: Wer gut vorbereitet in eine Besprechung geht, ist in der Regel automatisch deutlich weniger nervös. Kurz vor dem Termin sollte es dann aber auch gut sein. Wer seinen Vortrag ein paar Minuten vorher nochmal komplett durchgeht, verstärkt meist nur die Nervosität. Was jetzt nicht sitzt, geht so kurzfristig auch nicht mehr in den Kopf hinein.

Selbstsicherheit vermitteln

Auch wenn das Herz noch so rasen und der Pulsschlag Alarm schlagen sollte, offensichtlich für die anderen Menschen sind die körperlichen Reaktionen in der Regel nicht. Man kann im Gegenteil mit einfachen Mitteln sogar noch einen Teil dazu beitragen, selbstbewusst zu wirken. Wer keine Nervosität ausstrahlen möchte, der sollte vor allem seine Hände im Griff haben. Bedeutet: nicht daran knibbeln und auch nicht mit Gegenständen spielen. Nehmen Sie zudem eine aufrechte Sitzhaltung ein, halten Sie Blickkontakt zu den Kollegen und vermeiden möglichst hektische Bewegungen. Wer jetzt noch denkt, dass die anderen einen gut finden, macht alles richtig.

Negative Glaubenssätze ausschalten

Ich vergesse bestimmt die Hälfte! Die anderen können das viel besser. Ich werde mich heute richtig blamieren! Negative Gedanken, wie diese, tragen nicht dazu bei, die Redeangst abzubauen. Im Gegenteil: Wer davon überzeugt ist, dass er es nicht schafft, scheitert viel eher als jemand, der mit einem gesunden Selbstvertrauen die Sache angeht. Sagen Sie sich daher: Ich schaffe das! Ich bin gut vorbereitet und werde die anderen heute von meinen Argumenten überzeugen!

Die Perfektion vergessen

Kein Mensch ist perfekt, das lernen wir schon im Kindesalter. Dementsprechend muss man es auch nicht bei einem Vortrag sein. Wenn man also plötzlich den Faden verliert oder eine Person mit dem falschen Namen anspricht, dann ist das allzu menschlich. Diese kleinen Fehler werden meist schnell verziehen, sie machen eine Person sogar sympathisch.

Nicht persönlich nehmen

Der Blick aus dem Fenster, ein verstohlener Gähner oder eine kleine Tuschelei – es kann durchaus vorkommen, dass einem die Zuhörenden nicht die gesamte Zeit ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Bestenfalls ignorieren Sie dieses Verhalten einfach und sagen sich, dass es sich nicht gegen Sie persönlich richtet.

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Perfektionismus

Perfektionismus – Licht und Schatten

Sie möchten alle Aufgaben so gut wie möglich erledigen und bloß keine Fehler machen: Perfektionisten gelten als äußerst penibel. Das kann im Arbeitsleben und im Alltag Vorteile haben, wollen Perfektionisten doch stets Höchstleistung erbringen.

Allerdings setzen sich perfektionistische Menschen auch stark selbst unter Druck. Auf Dauer macht das krank. Übersteigerter Perfektionismus kann auch für die Arbeit im Team zur Herausforderung werden.

Was versteht man eigentlich unter Perfektionismus?

Perfektionismus ist ein Konzept aus der Psychologie und stellt eine der 16 Primärdimensionen der Erwachsenenpersönlichkeit dar. Eine einheitliche Definition gibt es zwar nicht, allgemein wird unter dem Begriff aber ein übertriebenes Streben nach Vollkommenheit bezeichnet. Perfektionisten setzen extrem hohe Ziele und Standards und zielen auf Fehlerlosigkeit ab.

Meist richtet sich Perfektionismus nach innen, Perfektionisten haben also hohe Ansprüche an sich selbst. Neben diesem selbstgerichteten Perfektionismus lassen sich noch zwei andere Arten unterscheiden:

  1. Sozialer Perfektionismus: Betroffene glauben, stets hohe Standards erfüllen zu müssen, weil andere dies so erwarten.
  2. Nach außen gerichteter Perfektionismus: Betroffene stellen enorm hohe Erwartungen an ihr Umfeld. Es fällt ihnen schwer, von diesen Erwartungen abweichendes Verhalten zu akzeptieren.

Woher kommt Perfektionismus?

Warum wird man eigentlich zum Perfektionisten? Psychologen gehen davon aus, dass es mehrere Einflussfaktoren gibt:

  • Prägung: Fehlende Erwartungen und Richtlinien der Eltern können zur Folge haben, dass ein Kind perfektionistische Eigenschaften entwickelt. Durch hohe Ansprüche an sich selbst versuchen die Betroffenen, Kontrolle über ihr Leben zu erlangen. Andererseits kann auch ein überfürsorgliches und kontrollierendes Verhalten der Eltern dazu führen, dass Kinder alles perfekt machen wollen.
  • Veranlagung: Auch das Temperament eines Menschen entscheidet mit, ob jemand perfektionistische Züge zeigt oder nicht.
  • Soziale Faktoren: Hoher Erwartungsdruck in der Schule, gesamtgesellschaftliche Werte und ähnliche Einflussfaktoren tragen ebenfalls zur Entwicklung perfektionistischen Verhaltens bei.

Perfektionismus: Vorteile für Alltag und Arbeitsleben

Perfektionisten streben nach Vollkommenheit. Sie sind meist äußerst verlässlich, pünktlich und stets gut organisiert. Sie möchten jederzeit hohe Leistungen erbringen und stürzen sich voller Eifer in ihre Aufgaben. Das kann durchaus Vorteile haben. So gelingen manchen Perfektionisten große Karrieresprünge. Im Privatleben sind sie als zuverlässige Freunde und Bekannte beliebt.

Diese Ausprägung bezeichnen Psychologen als funktionalen Perfektionismus. Funktionale Perfektionisten geben ihr Bestes und versuchen, die selbst gesetzten hohen Standards zu erfüllen. Misserfolge können sie jedoch akzeptieren und verlieren sich nicht in Selbstzweifeln, sollte sie ihr Ziel einmal nicht erreichen.

Wenn der Perfektionismus überhandnimmt

Perfektionismus hat allerdings auch eine Schattenseite, in der Psychologie als dysfunktionaler Perfektionismus bekannt. Bei dysfunktionalen Perfektionisten besteht eine starke Verknüpfung zwischen ihrer Leistung und ihrem Selbstwertgefühl. Bei Misserfolgen leidet ihr Selbstbewusstsein. Häufig machen sich dysfunktionale Perfektionisten zudem vom Urteil anderer abhängig.

Im Extremfall kann dysfunktionaler Perfektionismus krank machen. Wer ständig Höchstleistungen erbringen möchte, unterliegt dem Risiko, ein Burn-out-Syndrom zu entwickeln. Dysfunktionaler Perfektionismus wird zudem in Zusammenhang mit Angst- und Zwangsstörungen, Essstörungen und Depressionen gesehen.

So gehen Sie mit perfektionistischen Kollegen um

Im Berufsleben fallen Perfektionisten häufig durch ihr pedantisches Verhalten auf. Ihr Streben nach Perfektion und Fehlerlosigkeit macht sie zu zuverlässigen und meist motivierten Mitarbeitern. Verbeißen sie sich in eine Aufgabe, verlieren sie jedoch leicht das Ziel aus den Augen.

Sie beschäftigen sich übermäßig lange mit Details und blockieren dadurch die Arbeitsabläufe. Weiterhin fällt es Perfektionisten häufig schwer, Aufgaben zu delegieren. Da es ihnen niemand recht machen kann, erledigen sie lieber alles selbst. Dadurch bleiben andere wichtige Aufgaben liegen.

Einen Perfektionisten im Team zu haben, kann zur Herausforderung werden. Für einen besseren Umgang mit Perfektionisten raten Karriereberater dazu, sich zu überlegen, wofür man den jeweiligen Kollegen schätzt.

Perfektionisten bringen auch viele Stärken ins Team. Rufen Sie sich diese Stärken ins Gedächtnis, wenn Sie die Pedanterie Ihres Kollegen mal wieder nervt. Damit die Arbeit besser vorangeht, sollte man perfektionistischen Kollegen zudem immer wieder Unterstützung anbieten – auch wenn diese zunächst abgelehnt wird.

Tipps für Führungskräfte mit perfektionistischen Mitarbeitern

Führungskräfte sollten darauf achten, dass sich perfektionistische Mitarbeiter nicht zu stark belasten. Folgende Tipps helfen beim Umgang:

  • Klare Arbeitsanweisungen geben.
  • Feedback konkret und präzise formulieren.
  • Zeitbegrenzungen für Besprechungen und Präsentationen festlegen.
  • Standards für die Anwendung, die Aufbereitung und die Präsentation von Fachwissen einführen.

Diese Tipps helfen Perfektionisten dabei, sich nicht zu verrennen. Zudem sollten Führungskräfte berücksichtigen, dass Perfektionisten besonders viel Wertschätzung und Anerkennung benötigen. Arbeitsgespräche mit einem Perfektionisten beginnen daher am besten mit einem Lob.

Gleichzeitig ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen, sowohl für die inhaltliche Beschäftigung mit den Arbeitsaufgaben als auch für den zwischenmenschlichen Umgang.

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Bildschirmarbeit

Arbeiten am Bildschirm – diese Richtlinien gelten

Die wenigsten Jobs kommen heute noch ohne die Arbeit am Computer aus. In vielen Berufen nimmt die Tätigkeit am Bildschirm sogar einen Großteil unserer täglichen Arbeitszeit ein. Und auch wenn diese übliche Bürotätigkeit grundsätzlich natürlich als wenig gefährlich eingestuft wird, kann sie dennoch eine körperliche Belastung insbesondere für unsere Augen darstellen. Zum Schutz der Gesundheit der Beschäftigten gibt es daher einige Anforderungen an den Bildschirmarbeitsplatz.

Die rechtliche Grundlage: die Arbeitsstättenverordnung

Die Richtlinien für den betrieblichen Bildschirmarbeitsplatz sind in der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) vorgegeben. Darin geregelt sind die Ausstattung und Ausrichtung aller Arbeitsplätze in Arbeitsräumen, die über Bildschirmgeräte verfügen (gemäß ArbStättV §2.6). Als Bildschirmgeräte bezeichnet werden in der Verordnung dabei die kompletten Funktionseinheiten, zu denen neben den Monitoren auch alle Einrichtungen zur Ein- und Ausgabe der Daten (zum Beispiel Tastatur und Maus) sowie weitere Steuerungs- und Kommunikationseinheiten gehören.

Ziel der Arbeitsstättenverordnung ist es, die Sicherheit und die Gesundheit der Beschäftigten zu gewährleisten. Dafür sind im Anhang §6 mehrere konkrete Maßnahmen aufgeführt.

Bitte ergonomisch! Allgemeine Anforderungen an den Bildschirmarbeitsplatz

Damit die Arbeit möglichst leicht von der Hand geht, die Körperhaltung entspannt und die Voraussetzungen für konzentriertes und effektives Arbeiten erfüllt sind, ist bei der Einrichtung einer Arbeitsplatzes einiges zu beachten. Hier die wichtigsten Voraussetzungen:

  • Ergonomie: Alle Arbeitsgeräte für die Bildschirmarbeit müssen grundlegende ergonomische Anforderungen erfüllen. Manuskripthalter und Fußstütze sind auf Wunsch der Beschäftigten zudem Pflicht, wenn nicht auf andere Art eine ergonomische Haltung eingenommen werden kann.
  • Bewegungsfreiheit: Es ist genug Raum vorhanden, damit man die eigene Arbeitshaltung regelmäßig wechseln und anpassen kann. Platz muss zudem für das Auflegen der Handballen vor der Tastatur sein.
  • Anordnung: Der Arbeitsplatz ist so einzurichten, dass es weder Reflexionen noch Blendungen auf den Oberflächen der Arbeitsgeräte und des Schreibtisches gibt. Es ist zudem möglich, die einzelnen Arbeitsgeräte variabel auf der Arbeitsfläche anzuordnen.
  • Beleuchtung: Die Beleuchtung ist der Arbeit am Bildschirm so anzupassen, dass Blendungen, Spiegelungen und Reflexionen vermieden werden. Es ist darauf zu achten, dass das Licht auf das Sehvermögen der Beschäftigten abgestimmt ist.
  • Erholung: Die Beschäftigten müssen die Gelegenheit haben, die Bildschirmarbeit regelmäßig durch Pausen oder andere Tätigkeiten zu unterbrechen.

Der Bildschirm: Darauf ist beim Kauf und Aufstellen zu achten

Speziell für den Computerbildschirm gibt es weitere Richtlinien, die Arbeitgeber beachten müssen. Hier die wichtigsten Anforderungen im Überblick:

  • Klares Bild: Die Darstellung auf dem Bildschirm muss für den Betrachter flimmerfrei, scharf und ohne Verzerrungen sein.
  • Größe: Die Größe des Monitors sollte in einem angemessenen Verhältnis zum Arbeitsplatz und zur jeweiligen Arbeitsaufgabe stehen.
  • Flexibilität: Jeder Bildschirm müssen frei stehen, höhenverstellbar sowie dreh- und neigbar sein.
  • Einstellungen: Um unterschiedlichen Sehstärken gerecht zu werden, lassen sich individuelle Einstellungen am Gerät vornehmen. Variabel anpassbar müssen vor allem die Zeichengröße, der Zeilenabstand sowie die Helligkeit und der Kontrast sein.
  • Strahlung: Elektromagnetische Strahlungen, die vom Bildschirm ausgehen, bleiben so gering wie möglich.

Die Tastatur: Diese Vorschriften gelten

Auch bei der Tastatur gibt es Vorgaben, die in der Arbeitsstättenverordnung festgehalten sind:

  • Die Tastatur ist eine vom Bildschirm getrennte Einheit. Tragbare Geräte, die keine Trennung zwischen Tastatur und Bildschirm aufweisen, dürfen nur kurzzeitig verwendet werden.
  • Die Oberfläche sollte nicht reflektieren.
  • Tastaturen müssen individuell neigbar sein.
  • Die Form und der Anschlag der Tasten sind ergonomisch gestaltet.
  • Die Beschriftung der einzelnen Tasten muss gut lesbar sein.
  • Eine alternative Eingabe, zum Beispiel eine Spracheingabe, ist nur dann zulässig, wenn diese die Arbeit erleichtert und nicht noch eine zusätzliche Belastung darstellt.

Die Maus: Auch hier gibt es Vorgaben

Auch wenn die PC-Maus nicht explizit in der Arbeitsstättenverordnung aufgeführt ist, so gelten im Hinblick auf die Ergonomie auch bei diesem kleinen Arbeitsgerät einige Richtlinien. Darauf ist bei der Auswahl zu achten:

  • Die Schaltelemente sind leicht und unkompliziert zu bedienen.
  • Die Maus ist sowohl für Rechts- als auch Linkshänder geeignet oder es sind beide Ausführungen vorhanden.
  • Das Arbeitsgerät passt zur jeweiligen Handgröße.
  • Die Maus stützt das Handgelenk des Nutzers, das Abknicken des Handgelenks wird möglichst vermieden.

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Gehaltspfaendung

Gehaltspfändung – das sollten Arbeitnehmer wissen

Steigende Lebensmittelpreise, hohe Energiekosten, unvorhergesehene Ausgaben: Selbst Menschen mit einem festen Job können in die Schuldenfalle geraten. Lässt ein Gläubiger sich vom Amtsgericht einen vollstreckbaren Titel ausstellen, kann er sich die Forderung direkt vom Arbeitgeber des Schuldners auszahlen lassen.

Hier erfahren Sie, wie die sogenannte Gehaltspfändung abläuft und wie viel Geld Ihnen noch zum Leben bleibt.

Die Gehaltspfändung – eine Form der Zwangsvollstreckung

Im Jahr 2021 gab es in Deutschland rund 4,44 Millionen Vollstreckungsfälle, in denen der Zoll Forderungen des Bundes und der Sozialbehörden eingetrieben hat. Forderungen privater Gläubiger sind dabei noch nicht berücksichtigt. Angesichts der hohen Inflationsquote und die durch den Krieg in der Ukraine bedingte Energiekrise ist zu vermuten, dass die Zahl der Schuldenfälle in Zukunft noch steigen wird.

Die Zwangsvollstreckung ist eine Möglichkeit für Gläubiger, sich ihr Geld von Schuldnern zurückzuholen. Der Vollstreckungsbescheid kann beantragt werden, wenn Schuldner auch nach dem Erhalt von Mahnungen nicht zahlen. Rechtliche Grundlage bildet die Zivilprozessordnung (ZPO). Öffentliche Gläubiger wie das Finanzamt müssen keinen vollstreckbaren Titel erwirken, sondern können direkt vollstrecken.

Nach Ausstellung des Vollstreckungsbescheids haben Gläubiger mehrere Möglichkeiten, an ihr Geld zu kommen: Bei der Kontopfändung ziehen sie das Geld direkt vom Konto des Schuldners ein. Bei der Lohn- oder Gehaltspfändung lassen sie sich dagegen einen Teil des Nettolohns des Schuldners von dessen Arbeitgeber auszahlen.

Gut zu wissen: Eine Gehaltspfändung stellt keinen Kündigungsgrund dar.

Der Pfändungsfreibetrag: das bleibt Ihnen zum Leben

Kommt es zur Lohnpfändung, wird nicht Ihr gesamtes Gehalt an den Gläubiger ausbezahlt. Damit Sie weiterhin Ihren Lebensunterhalt decken können, steht Ihnen ein gewisser pfändungsfreier Betrag zu. Welcher Betrag monatlich gepfändet werden darf, richtet sich nach Ihrem Einkommen und der Anzahl der Personen, für die Sie unterhaltspflichtig sind.

Den pfändbaren Betrag und die Pfändungsfreigrenze können Sie der Pfändungstabelle entnehmen. Seit dem 1. Juli 2022 beträgt der unpfändbare Grundbetrag 1.330,16 Euro im Monat.

Schulden Sie Unterhalt, kann gegebenenfalls auch ein Teil des eigentlich unpfändbaren Einkommens gepfändet werden. Wie viel Geld Ihnen für den notwendigen Lebensunterhalt bleibt, berechnet das Vollstreckungsgericht individuell.

Pfändungsfreibetrag erhöhen lassen

Unter gewissen Voraussetzungen können Sie den Pfändungsfreibetrag anheben lassen. Die ZPO erlaubt das in den folgenden Fällen (§ 850k Abs. 2 ZPO):

  • Wenn Sie Kindergeld beziehen.
  • Wenn Sie für andere Personen Unterhalt leisten müssen.
  • Wenn Sie einmalige Sozialleistungen erhalten, zum Beispiel einen Beitrag zur Klassenfahrt des Kindes.
  • Wenn Sie Sozialleistungen für Personen entgegennehmen, denen gegenüber Sie nicht unterhaltspflichtig sind, etwa in einer Patchworkfamilie.

Die Anhebung des Pfändungsfreibetrags müssen Sie beantragen. Dafür reicht ein formloser Antrag aus, den Sie schriftlich oder mündlich beim Vollstreckungsgericht stellen. Die Anhebung tritt in Kraft, sobald der gerichtliche Beschluss dem Arbeitgeber zugestellt wird.

Info: Das darf nicht gepfändet werden

Gewisse Einkommensteile dürfen nicht gepfändet werden. Dazu gehören zum Beispiel Gefahren- und Schmutzzulagen, Urlaubsgeld und Spesen. Andere Einkommensteile sind nur zum Teil pfändbar: So dürfen Sie die Hälfte Ihrer Einkünfte aus Überstunden behalten und aktuell 670 Euro des Weihnachtsgeldes. Auch eine Abfindung können Sie auf Antrag zum Teil vor der Pfändung schützen lassen.

So reagieren Sie bei einer Gehaltspfändung richtig

Bei einer Kontopfändung können Sie durch die Einrichtung eines sogenannten P-Kontos den unpfändbaren Teil Ihrer Einkünfte automatisch schützen lassen. Bei einer Gehaltspfändung wird der pfändbare Teil des Einkommens allerdings direkt vom Arbeitgeber an den Gläubiger überwiesen. Sie erhalten nur den unpfändbaren Teil Ihres Einkommens ausbezahlt. Entsprechend ist es Aufgabe des Arbeitgebers, den pfändbaren Teil des Gehalts auszurechnen.

Wie sollten Sie nun im Fall einer Gehaltspfändung reagieren? Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arbeitgeber. Es mag Ihnen zwar peinlich sein, Ihre Geldprobleme zuzugeben. Da Pfändungen für den Arbeitgeber jedoch Mehrarbeit bedeuten, sollten Sie ihn vorwarnen.

Informieren Sie Ihren Arbeitgeber zudem über alle Unterhaltspflichten, damit dieser den pfändbaren Teil des Einkommens richtig ausrechnen kann. Als Berechnungsgrundlage ziehen Arbeitgeber in erster Linie die Personalakte und steuerrelevante Daten heran. Bestehen weitere Unterhaltspflichten, die aus diesen Informationen nicht eindeutig hervorgehen, teilen Sie dies Ihrem Arbeitgeber mit. Überprüfen Sie anschließend unbedingt Ihre Lohnabrechnung, ob der Pfändungsfreibetrag richtig berechnet wurde.

Wenn mehrere Gläubiger das Gehalt pfänden wollen

Grundsätzlich können mehrere Gläubiger eine Gehaltspfändung erwirken. Es wird jedoch zunächst der Gläubiger ausbezahlt, dessen Pfändung als Erstes beim Arbeitgeber eingegangen ist. Erst wenn diese Forderung vollständig gedeckt ist, ist der nächste Gläubiger an der Reihe.

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Brückentage

Brückentage 2023 – das Maximum an Urlaub herausholen

Nach der doch recht mauen Ausbeute in den letzten Jahren können sich Arbeitnehmer in 2023 wieder auf viele günstig liegende Feiertage mitten in der Woche freuen. Wer dazu noch an den Brückentagen Urlaub nimmt, kann bei einer guten Planung besonders viele freie Tage am Stück für sich herausschlagen.

Hurra – die Feiertage fallen nicht auf ein Wochenende

Nachdem sich die „großen“ bundesweiten Feiertage in den vergangenen Jahren gerne mal einen Samstag oder Sonntag ausgesucht haben, stehen sie jetzt an einem Dienstag oder Donnerstag im Kalender und bieten zudem gute Brückentags-Optionen. Und da diese sogenannten Brückentage bei vielen Beschäftigten sehr beliebt sind, lohnt es sich, frühzeitig den eigenen Urlaub einzureichen.

Die wichtigsten Feiertage 2023 im Überblick:

Christi Himmelfahrt am Donnerstag, 18. Mai:
Mit einem Tag Urlaub am Freitag, 19. Mai, erhalten Sie vier freie Tage am Stück.
Tag der Deutschen Einheit am Dienstag, 3. Oktober:
Wer sich am Montag, 2. Oktober, freinimmt, profitiert ebenfalls von vier freien Tagen von Samstag bis Dienstag.
1. Weihnachtstag am Montag, 25. Dezember und 2. Weihnachtstag am Dienstag, 26. Dezember:
Eine ganze Woche Urlaub mit sage und schreibe zehn freien Tagen kann man sich in der Weihnachtszeit mit nur drei Urlaubstagen vom 27. bis 29. Dezember nehmen.

Welches Bundesland hat feiertagsmäßig Nase vorn?

Zu den überregionalen Feiertagen gesellen sich auch jene, die nur in einigen Bundesländern „gefeiert“ werden. Je nach Wohnort können sich Arbeitnehmer auf weitere freie Tage freuen. Diese Feiertage liegen günstig:

Heilige Drei Könige am Freitag, 6. Januar (in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt)
Wenn auch ohne Brückentags-Profit lockt in einigen Bundesländern direkt zu Beginn des Jahres ein langes Wochenende.
Frauentag am Mittwoch, 8. März (in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern)
Angestellte in der Hauptstadt nehmen sich entweder Montag und Dienstag oder Donnerstag und Freitag frei und genießen fünf Urlaubstage.
Fronleichnam am Donnerstag, 8. Juni (in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland)
Wer sich am Freitag, 9. Juni, freinimmt, genießt Freizeit an vier Tagen.
Maria Himmelfahrt am Dienstag, 15. August (in Teilen von Bayern und im Saarland)
Perfekt für einen Brückentag am Montag, 14. August, fällt auch dieser Feiertag.
Weltkindertag am Mittwoch, 20. September (nur in Thüringen)
Mitten in der Woche liegt dieser Feiertag, der mit zwei Urlaubstagen fünf Tage Auszeit vom Job garantiert.
Reformationstag am Dienstag, 31. Oktober (in Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen)
Die Angestellten in den nördlichen Bundesländern nehmen sich am Montag, 30. Oktober, einen Tag frei und können von Samstag bis Dienstag daheim bleiben.
Allerheiligen am Mittwoch, 1. November (in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz sowie im Saarland)
Auch wenn eine Kombination mit dem Reformationstag nicht möglich ist (hier haben andere Bundesländer frei), müssen Sie lediglich zwei Tage Urlaub einreichen, um fünf Tage freizuhaben.
Buß- und Bettag am Mittwoch, 22. November (in Sachsen)
Wer sich in dieser Woche vier Tage freinimmt, der hat eine komplette Woche Urlaub.

Auch diese festen Feiertage gibt es noch

Wie in jedem Jahr gibt es zudem weitere Feiertage, die immer auf einen bestimmten Wochentag fallen und Arbeitnehmern zusätzliche Urlaubstage schenken. Das sind:

  • Karfreitag am 7. April
  • Ostermontag am 10. April
  • Pfingstmontag am 29. Mai

Der Start ins neue Jahr fällt am 1. Januar 2023 jedoch leider auf einen Sonntag und bietet damit keinen zusätzlichen freien Tag.

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E-Mails Danke

Warum ein „Danke“ in E-Mails nicht immer gut ankommt

Vielen Dank und beste Grüße – diesen Abschluss nutzen viele Menschen im täglichen E-Mail-Verkehr, um freundlich und höflich zu sein. Doch wofür bedankt man sich eigentlich? Nicht immer ist ein „Danke“ passend. Manchmal reicht die kurze Formulierung aber auch gar nicht aus. Wann und wie der Dank am besten platziert wird, verrät dieser Ratgeber.

Den Dank vermeiden, wenn es keinen Anlass gibt

Vor dem Absenden einer E-Mail sollte man sich zunächst kritisch fragen, wofür man sich eigentlich bedankt. Denn wenn es gar keinen Grund gibt, dann sollte der Dank als Floskel besser ganz weggelassen werden. Eine freundliche Verabschiedung reicht völlig aus, um die Umgangsformen zu wahren. Wird dagegen regelmäßig und scheinbar wahllos ein Danke platziert, kann der Schuss auch nach hinten losgehen und der Empfänger fühlt sich irgendwann nicht mehr ernst genommen.

An das Dankeschön eine Begründung anhängen

Bei einem triftigen Grund reicht ein einfaches „Danke“ im Schriftverkehr dagegen nicht immer aus. Dieses kann floskelhaft rüberkommen, sodass die eigentliche Wirkung in Form von Dankbarkeit beim Empfänger schnell verfehlt wird. Viel besser kommt es dagegen an, wenn man seinen Dank mit wenigen Worten begründet, zum Beispiel „für die gute Zusammenarbeit“, „für die Mühe“ oder auch „für die schnelle Antwort“ sein.

Wer ein paar persönliche Worte wählt, der kann sich der Freude des Empfängers gewiss sein. Mögliche Beispiele sind: „Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar, dass Sie sich Zeit für mein Anliegen genommen haben“ oder „Dank Ihrer schnellen Hilfe konnte ich meine Aufgabe noch pünktlich erledigen. Das weiß ich zu schätzen.“ Menschen, die sich die kurze Zeit für ein ehrliches Dankeschön nehmen, können zudem damit rechnen, dass sie auch bei der nächsten Bitte oder Anfrage schnell eine Rückmeldung erhalten.

Was es mit dem „Vielen Dank im Voraus“ auf sich hat

Etwas anders verhält es sich mit dem Dank im Voraus. Diese Dankesformel wird dann verwendet, wenn man Hilfe oder Unterstützung benötigt. Sie baut beim Empfänger unbewusst einen gewissen Druck auf. Schließlich bedankt sich der Absender bereits im Vorwege für etwas, das noch gar nicht erledigt wurde. Er geht vielmehr selbstverständlich davon aus, dass eine Absage keine Option ist. Diese standardmäßige Formulierung hat den Vorteil, dass die Antwortrate sehr hoch ist.

Sich für eine E-Mail bedanken: Lohnt sich das?

Ein Dank wird häufig auch als Einstieg à la „Vielen Dank für Ihre E-Mail“ verwendet. Auch wenn man sich hier konkret für etwas bedankt, kommt auch diese Formulierung schnell sehr phrasenhaft rüber. Etwas konkreter wird es, wenn man sich nicht für die E-Mail an sich bedankt, sondern beispielsweise für „das Interesse“, „das Angebot“ oder „den Hinweis“. Es gibt aber auch gute Alternativen, eine E-Mail zu beginnen. So können Sie beispielsweise einfach Bezug auf die E-Mail nehmen oder direkt auf eine Frage antworten.

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Energiesparen

Energiesparen am Arbeitsplatz – die wichtigsten Tipps

Im Rahmen des Umwelt- und Klimaschutzes nimmt das Energiesparen schon lange einen hohen Stellenwert ein. Mit den drastisch steigenden Kosten für Gas und Strom bekommt das Thema nun eine zusätzliche Brisanz. Mehr denn je ist es wichtig, den Energieverbrauch im Blick zu haben und ihn, wann immer möglich, zu senken. Auch am Arbeitsplatz sollte die Reduzierung des Energieverbrauchs jetzt unbedingt auf der Agenda stehen. Hier die wichtigsten Tipps, um die Kosten im Griff zu behalten.

Natürliches Licht & LED-Beleuchtung nutzen

Die Beleuchtung gehört zu den größten Strom-Sparquellen in Büros. Das natürliche Tageslicht ist gratis und sollte daher auch immer voll ausgenutzt werden. Bedeutet: die Vorhänge aufziehen, die Fensterbänke freiräumen und den Schreibtisch möglichst in Fensternähe platzieren. Die künstliche Bürobeleuchtung ist dann nur einzuschalten, wenn sie auch wirklich benötigt wird.

Bestenfalls lassen sich einzelne Arbeitsbereiche punktuell beleuchten. Wer hingegen mit Betätigung des Lichtschalters gleich das ganze Großraumbüro ausleuchtet, dürfte nicht unbedingt Strom einsparen. Achten Sie auch darauf, beim Verlassen des Raumes das Licht zu löschen. Eine LED-Beleuchtung ist darüber hinaus im Vergleich zu Leuchtstoffröhren und sogar Energiesparlampen die energieeffizienteste Variante.

Elektronische Geräte effizient nutzen

Mit PC, Laptop, Drucker und Co. gehören natürlich die elektronischen Geräte im Büro zu den großen Stromfressern. Wer eine Neuanschaffung plant, sollte bestenfalls als wichtiges Kaufkriterium auf Energieeffizienz achten. Falls möglich, lohnt es sich zudem, auf Kombigeräte zurückzugreifen und nicht für Kopierer, Drucker und Scanner jeweils ein eigenes Gerät zu nutzen.

Geräte, die längere Zeit nicht verwendet werden, sind so einzustellen, dass sie sich automatisch in den Ruhemodus versetzen. Bei neuen Geräten kann man zusätzlich auch den Energiesparmodus nutzen. Grundsätzlich gilt: Schalten Sie Computer und Co. erst an, wenn Sie diese auch brauchen. Zum Feierabend werden die Geräte dann wieder komplett heruntergefahren beziehungsweise ausgeschaltet. Mithilfe eines Kippschalters an der Steckdosenleiste lassen sich sämtliche Geräte mit nur einem Handgriff komplett vom Strom trennen.

Effizient und sparsam heizen

Die Heizenergie ist natürlich auch in Büros ein wesentlicher Kostenfaktor. Mit dem richtigen Heizverhalten lässt sich genauso wie in den eigenen vier Wänden zumindest ein Teil der hohen Kosten einsparen. Wer die Heiztemperatur um ein bis zwei Grad herunterreguliert, muss während der Arbeit noch nicht frieren oder eine dicke Wollmütze tragen. Damit die wertvolle Energie nicht verlorengeht, sollten Raumtüren und Fenster möglichst geschlossen sein. Für die wichtige Frischluftzufuhr sorgt das täglich mehrmalige Stoßlüften. Achten Sie zudem darauf, dass die Heizkörper freistehen und nicht durch Schreibtische oder andere Büromöbel verstellt sind.

(Warmes) Wasser sparen

Die wichtige Hygiene sollte unter den Energiesparmaßnahmen natürlich auch am Arbeitsplatz nicht leiden. Dennoch ist es nicht zwingend nötig, die Hände mit warmem Wasser zu waschen. Und beim Einseifen der Hände und des Geschirrs darf der Wasserhahn auch gerne ganz ausgeschaltet werden.

Einsparpotenzial auch in der Büroküche

In der Büroküche gibt es unter Garantie mehrere Möglichkeiten, um die Stromkosten zu senken. Vor allem bei in die Jahre gekommenen alten Geräten mit Kaffeemaschine, Kühlschrank und Geschirrspüler als wahre Energiefresser könnte sich eine Neuinvestition unterm Strich schnell rechnen. Darüber hinaus ist es ratsam, den Kühlschrank regelmäßig zu kontrollieren und abgelaufene Lebensmittel zu entfernen. Die Spülmaschine läuft bestenfalls nur mit Energiesparprogrammen und wenn sie voll ist. Kaffeemaschine und andere Kleingeräte sind bei Nichtgebrauch am besten komplett vom Strom zu trennen.

Ressourcen schonen, weniger Papier drucken

Muss ich wirklich jedes Dokument ausdrucken? Die Frage lässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit mit einem klaren Nein beantworten. Wer auf Ausdrucke verzichtet, spart nicht nur Strom, sondern auch Ressourcen vor allem in Form von Papier. Und: Alte, nicht mehr benötigte Dokumente müssen nicht zwingend im Abfall landen, die Rückseite lässt sich häufig noch für Notizen verwenden. Auch Umschläge und Kuverts können teilweise noch ein zweites Mal verwendet werden.

Videokonferenzen anstelle von persönlichen Meetings

Spätestens seit der Corona-Pandemie gehören Videokonferenzen zum Arbeitsalltag in Büros. Die virtuellen Zusammenkünfte sparen dabei nicht nur Zeit, sondern auch Energie und Emissionen. Sparpotenzial besteht natürlich nur dann, wenn für die Zusammenkunft der Teilnehmer eine Anfahrt nötig ist. Bei internen Meetings kann es dagegen effektiver sein, wenn man sich gemeinsam in einem Raum trifft und nicht jeder vor seinem eigenen Bildschirm sitzt.

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Speed Reading – die Kunst, schnell zu lesen

Die E-Mail des Kollegen, das Protokoll des letzten Meetings, der Planungsentwurf für das neue Bauprojekt und die finale Version des modifizierten Arbeitsvertrags: Im beruflichen Alltag müssen wir tagtäglich eine Menge lesen. Das ist mitunter nicht nur anstrengend, sondern kostet uns auch wertvolle Arbeitszeit. Wer Speed Reading beherrscht, ist jetzt klar im (zeitlichen) Vorteil. Diese Tricks helfen, die Schnelllesetechnik zu trainieren.

Speed Reading – was ist das eigentlich?

Der Begriff Speed Reading bezieht sich auf eine Technik, mit der es möglich ist, deutlich schneller zu lesen und dabei dennoch die wichtigsten Informationen herauszufiltern und die wesentlichen Aspekte zu verstehen. Während wir beim „normalen“ Lesen je nach Komplexität des Textes etwa 100 bis 300 Wörter in einer Minute erfassen, sind es bei geübten Speed Readern zwischen 600 und 1000 Wörter. In dem Fall lässt sich der Inhalt jedoch nicht bis ins kleinste Detail erfassen. Es gilt daher im Vorwege abzuwägen, ob ein umfassendes Textverständnis nötig ist oder ob es reicht, die relevanten Kernaussagen zu kennen.

Praktische Tipps, um schnell lesen zu lernen

Eins vorweg: Die Lesegeschwindigkeit erhöht sich nicht von heute auf morgen und lediglich mit etwas gutem Willen. Speed Reading will gelernt sein und dafür ist Zeit, Geduld und Übung gefragt. Diese Tipps sind dabei hilfreich:

  • Volle Konzentration: Um nicht nur schnell, sondern dabei auch effektiv zu lesen, ist es wichtig, sich komplett auf den Lesestoff zu fokussieren und sich nicht ablenken zu lassen. Die volle Aufmerksamkeit sollte daher jetzt für kurze Zeit nur dem Inhalt des Textes gelten.
  • Nicht laut vorlesen: Das Geschriebene mitzusprechen ist tabu, wenn Sie die Schnelllesetechnik erlernen wollen. Unsere Stimme lässt uns nämlich deutlich langsamer werden, ganz gleich, wo wir uns laut oder leise vorlesen.
  • Auf Lücke lesen: Beim Speed Reading ist es nicht nötig, jedes einzelne Wort und jede einzelne Zeile eines Textes zu lesen, denn das würde viel zu viel Zeit kosten. Je nach Textart und Inhalt mag es zum Beispiel ausreichen, den ersten und den letzten Absatz zu lesen und bei allen anderen Absätzen nur den ersten Satz. Gibt es ein Inhaltsverzeichnis, können Sie sich beispielsweise auch daran orientieren und nur relevante Aspekte und Kapital herausgreifen.
  • Nicht nachschlagen: Wer einzelne Wörter und Begriffe nicht versteht, sollte sich nicht daran aufhalten. Häufig ergibt sich bereits aus dem größeren Sinnzusammenhang, was gemeint ist.
  • Kein Blick zurück: Sollte eine ganze Passage unverständlich sein, dann lesen viele Menschen sie üblicherweise ein zweites Mal, um sie zu verstehen. Beim Speed Reading ist das nicht angebracht. Jetzt heißt es einfach weiterlesen. Meist lässt sich der Faden beziehungsweise Sinnzusammenhang an späterer Stelle wieder aufnehmen.
  • Lieber doppelt kurz, als einmal lang: Wird ein Text nach dem ersten „Überfliegen“ ein zweites Mal kurz überflogen, dann ist dieses Vorgehen deutlich effektiver, als wenn man sich einmal intensiv mit einem Text auseinandersetzt. Natürlich lässt sich auch so Zeit sparen.
  • Lesehilfen nutzen: Sowohl ein Finger, ein Bleistift als auch ein Lineal können eine praktische Lesehilfe sein. Diese werden unter der Zeile geführt, die gerade gelesen wird. Vielen Menschen fällt es auf diese Weise leichter, sich zu konzentrieren. Außerdem wird so das Lesetempo durch das Weiterführen der Lesehilfe besser sicht- und damit auch messbar.
  • Pausen einlegen: Da uns die Schnelllesetechnik einiges an Konzentration abverlangt, sind regelmäßige Pausen wichtig. Spätestens nach 30 Minuten sollte die Lektüre für mindestens fünf Minuten beiseitegelegt werden. In dieser Zeit tut etwas Bewegung und Ablenkung gut. Eine längere Auszeit ist dann nach spätestens drei Stunden notwendig.

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