Digitale Spracherkennung / auf dem Foto: Geschäftsmann diktiert der Software einen Text. Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch, sein Büro ist sehr schlicht und in weiß gehalten. Er selber trägt ein weißes Hemd. Er spricht offensichtlich mit einem Sprachassistenten, den er dabei mit den Augen fixiert.

Digitale Spracherkennung für das Büro – Wie ist der Stand der Dinge?

Früher hat der Chef im Büro seiner Sekretärin die benötigten Texte diktiert oder dafür ein Diktiergerät benutzt. Seit Einführung der digitalen Spracherkennung haben sich in diesem Bereich viele Dinge verändert.

Mit Hilfe praktischer Tools ist der Datenfluss deutlich schneller geworden. Da Menschen in der Regel schneller sprechen können als tippen, ist der Zeitfaktor am Arbeitsplatz der größte Vorteil dieser Systeme. Mittlerweile gibt es einige Unternehmen, die Spracherkennungssoftware anbieten.

Im Laufe der Zeit ist die Spracherkennung immer besser geworden und wird beständig weiterentwickelt. Auf diese Weise machen die Systeme immer weniger Fehler. Dabei funktionieren diese Programme für den Benutzer ganz einfach. Anhand eines Headsets und dem dazu gehörigen Mikrofon werden die Informationen eingesprochen, anstatt diese mühevoll abzutippen. Das System erkennt die aufgenommenen Worte und transferiert diese im Anschluss in einen getippten Text auf den Computer.

Die Vorteile der digitalen Spracherkennung

Eine Spracherkennungssoftware setzt die gesprochenen Worte direkt in einen geschriebenen Text um. Auf diese Weise kann der Anwender seinen Computer per Sprachbefehl steuern. Die aktuellen Spracherkennungsprogramme erreichen mittlerweile eine überzeugende Erkennungsrate von bis zu 99 Prozent, abhängig vom Anbieter und dem entsprechenden System.

Mit dieser praktischen Software erleichtern sich die Nutzer die anfallende Arbeit am PC. Diese können viel schneller arbeiten als mit dem herkömmlichen Tippen. Dabei werden zusätzlich die Hände und der Nacken geschont, sodass sich schmerzhafte Verspannungen vermeiden lassen.

Da die diktierten Worte von der Software unmittelbar als fertiger Text auf dem Bildschirm dargestellt werden, kann der Anwender direkt mitlesen. Bei Bedarf lassen sich dann eventuelle Fehler sofort korrigieren. Für bestimmte Berufsgruppen mit einem speziellen Vokabular gibt es besondere Ausgaben der Programme. Dazu gehören unter anderem Ärzte, Juristen und Steuerberater.

Die Schwierigkeiten beim Einsatz der Spracherkennungssoftware

Bei einfachen Texten und Diktaten kommt die Spracherkennung mühelos mit. Schwierig wird es mit einem komplizierten Fachvokabular und vielen Fremdwörtern im Text. Da niemand denselben Begriff immer gleich ausspricht, kann dieser Faktor zu Problemen bei der elektronischen Spracherkennung führen.

Abhängig von der jeweiligen Situation, ist es für die Software manchmal schwierig, die aufgenommenen Wörter durch das Suchen nach deckungsgleichen Tonfolgen zu erkennen. Wenn der Anwender müde ist, hektisch spricht oder mit einer Erkältung kämpft, dann können sich schnell Fehler beim Aufnehmen einschleichen. Auch bei starken Dialekten, angeborenen Sprachfehlern und schlecht zu verstehenden Nuschel- und Fistelstimmen kann es zu Problemen kommen.

Der Einsatz der digitalen Spracherkennung im Geschäftsleben

Ein Spracherkennungssystem lässt sich nicht so einfach programmieren wie ein herkömmliches Computerprogramm. Diese Software muss seine Fähigkeiten vor dem Benutzen erst mühevoll erlernen. Dabei handelt es sich um eine Form von KI (Künstliche Intelligenz).

Frühere Generationen dieser Systeme waren noch mangelhaft und stießen schnell an ihre Grenzen, so dass sich der Einsatz im Geschäftsleben nicht ausgezahlt hat. Mittlerweile ist die Fehlerquote extrem gesunken und damit auch die erforderlichen Korrekturen seitens der Arbeitnehmer.

Neue Programme fügen sogar schon in Eigenregie die benötigten Punkte und Kommata in die diktierten Texte ein. Diese Funktion ist jedoch noch nicht in allen System enthalten, deshalb ist es sinnvoll, die notwendigen Interpunktionszeichen in den aufgenommenen Diktaten zu erwähnen.

Dieser kleine Mehraufwand lohnt sich, da die Satzzeichen dann an den richtigen Stellen aufgeführt werden. Aufgrund der eingesparten Arbeitszeit kann sich der Einsatz einer Spracherkennungssoftware durchaus lohnen – insbesondere in Unternehmen mit einem hohen Kommunikationsmaß.

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Minimalismus am Arbeitsplatz / auf dem Foto: Ein sehr aufgeräumter Büro-Arbeitsplatz mit Desktop-PC und den wichtigsten Arbeitsutensilien (Tablet, Bildschirm, Tastatur, Maus, Notizblock, Stift, Brille, Smartphone, Pflanze und eine Tasse Kaffee)

Minimalismus am Arbeitsplatz – effektiver und entspannter arbeiten

Minimalismus ist ein konsumkritischer Lebensstil, der Ihr Leben durch Einfachheit erleichtert. Immer mehr Menschen finden Gefallen am Konsumverzicht und entrümpeln sämtliche Lebensbereiche.

Wie Sie Minimalismus auch am Arbeitsplatz leben können und welche Wirkung dies hat, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Ein erfüllteres Leben dank Verzicht

Konsumorientierte Menschen begeben sich meist unbemerkt in eine Abhängigkeit. Um einen ausgeprägten Konsum finanzieren zu können, arbeiten sie mehr, um viel Geld zu verdienen. Konsumzwang führt zu Neid, Missgunst und Stress. Dinge, die im Überfluss vorhanden sind, können zur Last werden. Sie stehen ungenutzt herum, nehmen Platz weg und die Entsorgung belastet die Umwelt.

Minimalismus wirkt den negativen Begleiterscheinungen des Konsums entgegen. Sie kaufen nur die Dinge, die Sie wirklich benötigen. Dabei achten Sie auf Qualität statt auf Quantität, kaufen gebrauchte Güter und reparieren kaputte Dinge. So schonen Sie die Umwelt und entlasten Ihr gesamtes Leben, indem Sie sich nur noch auf das Wesentliche konzentrieren.

Minimalismus ist keine Modeerscheinung

Der Grundgedanke des einfachen Lebens lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. In Deutschland war der Philologe Friedrich Nietzsche einer der bekanntesten Verfechter des Konsumverzichts.

Heute spüren immer mehr Menschen Druck und Belastung durch Konsumzwang, Schnelllebigkeit und Reizüberflutung, insbesondere in Großstädten. Aber auch für Menschen in ländlichen Gegenden nehmen die Möglichkeiten des Konsums durch den Online-Handel zu.

Stress und Burnout sind häufige Folgen eines Lebensstils, der auf übermäßigen Konsum ausgerichtet ist. Viele Menschen wünschen sich deshalb Entschleunigung, Einfachheit und Unabhängigkeit zur Steigerung der Lebensqualität.

Einfachheit in allen Lebensbereichen

Wenn Sie sich für den minimalistischen Lebensstil entschieden haben, können Sie die Einfachheit auf alle Lebensbereiche ausweiten. So können Sie im Urlaub auf Kreuzfahrten und Billigflüge in die Südsee verzichten. Stattdessen erkunden Sie wunderschöne Orte in Deutschland. Ebenso können Sie Ihren Arbeitsalltag im Büro minimalistisch organisieren.

Minimalismus am Arbeitsplatz umsetzen

Sie kenne das sicher: Zeitdruck, stapelweise Aktenordner, überfluteter Email-Account, voller Terminkalender. Die Übersicht haben sie längst verloren. Dann wird es Zeit für eine radikale Veränderung. Organisieren Sie Ihren Arbeitsplatz mit folgenden Tipps neu:

1. Entrümpeln Sie den Schreibtisch

Stellen Sie nur die Dinge auf den Schreibtisch, die Sie wirklich gerade benötigen, wie PC, Telefon und Unterlagen zum aktuellen Arbeitsauftrag. Alle anderen Schreibtischutensilien verstauen Sie in der Schreibtischschublade. Werfen Sie Werbung, alte Entwürfe und Schmierblätter weg und heften Sie restliche Papiere in entsprechende Ordner.

2. Organisieren Sie Ihren PC

Löschen Sie alles, was Sie nicht mehr benötigen. Alle anderen Dateien sortieren Sie in übersichtlichen Ordnern nach Datum und Aufgabengebiet. Verzichten Sie auf unnötige Apps.

3. Räumen Sie Ihr Email-Postfach auf

Löschen oder archivieren Sie E-Mails, die Sie nicht benötigen. Ordnen Sie die restlichen E-Mails in Ordnern und bearbeiten Sie dringende, schnell zu erledigende E-Mails direkt.

4. Legen Sie eine To-Do-Liste an

In der To-Do-Liste sortieren Sie Notizen und Aufgaben nach Dringlichkeit und Aufgabengebiet. So behalten Sie stets den Durchblick.

Die neue Ordnung schafft Übersichtlichkeit und wirkt motivierend. Sie sparen Zeit, weil sie Dinge und Daten schneller finden. Außerdem können Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren, erleben weniger Zeitdruck und werden sich insgesamt wohler bei der Arbeit fühlen.

Können Sie dem Minimalismus etwas abgewinnen? Praktizieren Sie ihn vielleicht sogar am Arbeitsplatz? Wir sind gespannt auf Ihre Erfahrungen und freuen uns auf Ihren Kommentar!

 

Urheber des Bildes: grinvalds / 123RF Standard-Bild

 

Kündigung. Muss der Arbeitgeber Gründe angeben / auf dem Foto: Karikatur. Zwei Männer stehen sich gegenüber. Einer der beiden zerreißt offensichtlich einen Vertrag, der andere schlägt unglücklich die Hände über seinem Kopf zusammen.

Kündigung: Muss der Arbeitgeber Gründe nennen?

Kündigungsgründe: Wann sind sie notwendig?

Wenn Arbeitnehmer sich in der Probezeit befinden oder in einem Kleinbetrieb mit weniger als zehn Personen angestellt sind, ist eine grundlose Kündigung möglich. In allen anderen Fällen ist dagegen ein triftiger Grund für die Kündigung Pflicht. Die Gründe für eine Kündigung werden meist schon im Kündigungsschreiben angegeben. Sind sie nicht aufgeführt, kann der Arbeitgeber sie auch nachträglich schriftlich oder mündlich mitteilen.
Während beim Arbeitnehmer der Kündigungsschutz greift, muss der Arbeitgeber die vertraglich vereinbarten Kündigungsfristen beachten.

Kündigungsgründe gemäß Kündigungsschutzgesetz

• Betriebsbedingte Kündigung
Die Ursache für eine Kündigung liegt hier nicht beim Arbeitnehmer, sondern beim Unternehmen. Meist geht die Kündigung mit einem Personalabbau einher. Wer glaubt, dass der Kündigungsgrund nicht ausreicht, sollte sich Rechtsbeistand suchen. Mithilfe eines Fachanwalts ist dann innerhalb von drei Wochen eine Kündigungsschutzklage einzureichen.

• Personenbedingte Kündigung
Bei der personenbedingten Kündigung liegt die Ursache beim Arbeitnehmer. Ist er etwa durch längere Krankheit nicht mehr in der Lage, vertragliche Verpflichtungen einzuhalten, kann ihm vom Arbeitgeber gekündigt werden. Allerdings sind im Vorfeld der Kündigung mildere Mittel zu prüfen. Mögliche Maßnahmen sind die Versetzung des Mitarbeiters auf eine andere Stelle oder eine Umschulung.
Darüber hinaus gibt es die krankheitsbedingte, die verhaltensbedingte und die fristlose Kündigung. Gerade bei der fristlosen Kündigung unterlaufen Arbeitgebern häufig Fehler, sodass die Kündigung vor dem Arbeitsgericht nicht Bestand hat. Damit die Kündigung Gültigkeit hat, müssen der Arbeitgeber innerhalb von zwei Wochen konkrete Kündigungsgründe nennen. Der Arbeitnehmer hat wie bei jeder Kündigung drei Wochen Zeit, um Kündigungsschutzklage einzureichen.

 

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Zu-viele-Talente-Effekt. Das bedeutet er für Unternehmen / auf dem Foto: Multitasking im Beruf. Ein Mann mit acht Armen, jeder Arm beschäftigt sich mit einem anderen Aufgabenfeld. Vom Taschenrechner bis zum Notizblock ist alles abgedeckt. Telefonieren, während gleichzeitig eine E-Mail im Notebook verfasst wird, der Mann hat alles im Griff.

Zu-viele-Talente-Effekt: Das bedeutet er für Unternehmen

Jedes Team profitiert von starken Talenten, sie pushen die Leistung und fördern somit den Erfolg der Gruppe. Treffen jedoch zu viele dieser sogenannten Goldkragen aufeinander, kann die Stimmung kippen und die Teamleistung Schaden nehmen – der sogenannte Zu-viele-Talente-Effekt.

Untersuchung von Sportmannschaften

Die Erkenntnisse über den Zu-viele-Talente-Effekt basieren auf Studien, die Forscher der Universitäten in Columbia und Amsterdam in Zusammenarbeit mit der INSEAD Business School in Fontainebleau durchgeführt haben. Die Forscher untersuchten dazu diverse Sportmannschaften aus den Disziplinen Basketball, Fußball und Baseball.
Sie analysierten den Anteil an Toptalenten innerhalb der Teams und beobachteten deren Erfolg über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Mit jedem zusätzlichen Talent war zunächst ein Anstieg von Leistung und Erfolg im Team zu verzeichnen. Ab einem Anteil an Topsportlern von 45 bis 55 Prozent war der Zenit jedoch erreicht. Verpflichtete der Trainer dann weitere Ausnahmetalente, ging es mit der Erfolgskurve bergab.

Die Mischung macht‘s

Einen Grund für den Too-much-Talent-Effekt sehen die Forscher in folgender Tatsache begründet: In Mannschaftssportarten ist es wichtig, sich aufeinander einzustellen und verlassen zu können. Ab einem bestimmten Punkt allerdings kommen sich die Topstars in die Quere. In Bezug auf Sportarten empfehlen die Wissenschaftler daher eine Mischung aus Ausnahmekönnern und normal guten Athleten.

Der Zu-viele-Talente-Effekt in der Arbeitswelt

Je elitärer die Zusammensetzung der Gruppe ist, umso größer ist die Neigung Einzelner, eigene Ziele zur Statussicherung zu verfolgen. Eingeschränkt lässt sich diese Beobachtung auch auf die Arbeitswelt übertragen. Eine uneingeschränkte Anwendung der Studie auf den Alltag im Office nicht zwar möglich. Dennoch hat sicherlich jeder schon einmal die Beobachtung gemacht, dass die Gruppendynamik leidet, sobald zu viele Alphatiere ihren Kopf durchsetzen wollen. Eine neue Zusammenstellung des Teams ist dann angebracht.

 

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Schwebende Uhr über der Hand eines Businessmannes

Time to work: So funktioniert optimales Zeitmanagement

Im Postfach warten zig E-Mails auf Beantwortung, der angeforderte Bericht ist immer noch nicht fertig – und dann bittet der Chef darum, eine wichtige Aufgabe bis Feierabend zu erledigen. Mit gutem Zeitmanagement wäre das so nicht passiert! Wie Sie es schaffen, Ihre Arbeitsabläufe sinnvoll zu strukturieren und Aufgaben effizient abzuarbeiten, erfahren Sie hier!

Prioritäten setzen

Bevor es an die Arbeit geht, heißt es erst einmal: Prioritäten festlegen. Hierbei ist es wichtig, dringliche und weniger eilige Aufgaben zu unterscheiden und entsprechend mit der wichtigsten Arbeit zu beginnen. Doch legen Sie nicht zu viele Prioritäten-Ebenen an! Dadurch verlieren Sie den Überblick und verzetteln sich, anstatt sich zu strukturieren.

Ziele klar definieren

Stecken Sie sich zu erreichende Ziele schon im Vorfeld. Wer ohne Plan an die Arbeit geht, wird über kurz oder lang scheitern. „Wer kein Ziel hat, kann auch keines erreichen“, wusste schon der chinesische Philosoph Laotse. Denken Sie also  zuerst darüber nach, was sie eigentlich erreichen wollen. So verhindern Sie, dass Sie vom Weg abkommen und Ihr Ziel aus den Augen verlieren.

To-do-Listen entschlacken

Natürlich können To-do-Listen sinnvoll sein. Oftmals führen sie aber dazu, dass der Berg an Arbeit gefühlt nicht abnimmt. Viele Menschen neigen außerdem dazu, sich mehrere Aufgabenlisten zu erstellen – dann geht schnell der Fokus verloren, die Übersicht ist dahin. Eine Faustregel besagt, dass alle Aufgaben, die sich in weniger als zehn Minuten erledigen lassen, nicht auf eine To-do-Liste gehören. Arbeiten Sie weniger umfangreiche Aufgaben besser gleich ab.

„Nein“ sagen

Es fällt nicht immer leicht. Doch wenn Sie einfach mal „Nein“ zum Chef oder Kollegen sagen, können Sie Ihr Arbeitspensum besser erledigen. Wer bis zum Hals in Arbeit steckt, sollte sich nicht noch mehr davon aufhalsen. Lassen Sie sich nicht aus dem Workflow reißen und lehnen Sie weitere Aufgaben ab. Freundlich, aber bestimmt.
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Mann in Anzug, der mit dem Finger auf seine offene linke Hand zeigt. Boss ich will mehr Geld.

Erfolgreich verhandeln: So klappt’s mit der Gehaltserhöhung

Dienstgespräche mit Vorgesetzten fallen vielen Arbeitnehmern schwer – insbesondere, wenn es um eine gewünschte Gehaltserhöhung geht. Jetzt bloß nichts falsch machen, sonst wird das nichts! Welche Verhandlungsstrategie die besten Aussichten auf eine Gehaltserhöhung verspricht, verraten wir hier.

Veränderte Lebensumstände interessieren den Chef nicht

Im Verhandlungsgespräch auf den Kauf einer Immobilie oder die Geburt eines Kindes und den damit verbundenen höheren finanziellen Bedarf hinzuweisen, ist der falsche Weg. Wer die gewünschte Gehaltserhöhung argumentativ begründet, sollte auf seine persönliche Leistung hinweisen. Das Gehalt ist schließlich die Gegenleistung für geleistete Arbeit. Für ein Unternehmen zählt, welchen Beitrag ein Mitarbeiter am Firmenerfolg hat. Je größer dieser Beitrag ist, desto gerechtfertigter ist die Anhebung des Gehalts.

Gutes Timing entscheidend für die Erfolgsaussichten

Das richtige Timing ist für ein Verhandlungsgespräch ebenfalls entscheidend. Nach einer Gehaltserhöhung zu fragen, während die Firma in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage steckt, dürfte die Geschäftsführung völlig zurecht als unangebracht auffassen. Bessere Gelegenheiten ergeben sich nach einem geschäftlichen Erfolg oder einem positiven Feedback-Gespräch. Unklug wäre es auch, den Wunsch nach einer Gehaltserhöhung zwischen Kaffeemaschine und Mikrowelle anzusprechen. Bei einer Gehaltsverhandlung handelt es sich um ein dienstliches Gespräch, das im Idealfall in einem geschlossenen Raum unter vier Augen stattfindet.

Verhandlungsziel setzen, kompromissbereit sein

Bevor es in die Verhandlung ums Gehalt geht, sollten Arbeitnehmer für sich einen konkreten Gehaltswunsch formulieren: Wie viel Geld mehr im Monat soll es mindestens sein? Als Einstieg ins Verhandlungsgespräch lässt sich auf das jüngste, positive Feedbackgespräch oder ein Lob vom Chef wegen besonderer Erfolge hinweisen. Der Arbeitnehmer sollte dann seine Freude darüber ausdrücken, dass die Führungskraft die geleistete Arbeit wertschätzt. Eine gute Überleitung zur Gehaltsverhandlung schafft ein Satz wie: „Ich finde das ist ein guter Zeitpunkt, über eine Gehaltsentwicklung nachzudenken.“ Erkundigt sich der Arbeitgeber nun nach den genauen Vorstellungen, ist das bereits der halbe Erfolg. Um Verhandlungsspielraum zu haben, eine Summe nennen, die über dem eigentlichen Gehaltswunsch liegt. Wer zu hoch pokert, läuft allerdings Gefahr, unglaubwürdig zu wirken. Also realistisch bleiben – und Kompromissbereitschaft zeigen. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, das Gehalt in Etappen auf das gewünschte Niveau zu heben.

Auch Kyra hat ein paar gute Tipps in unserem Video

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Schwarz-Weiß Illustration eines Seifenspender mit einem Tropfen Seife, der auf zwei Hände fällt.

Bürohygiene: Prävention nach dem TOP-Prinzip

Nicht nur während der Erkältungssaison ist Bürohygiene wichtig: Konsequent angewendet, schützt sie die Belegschaft das ganze Jahr über vor Krankheiten. Das sogenannte TOP-Prinzip hilft dabei.

Hohe Fehlzeiten durch Viren

Im Büro geben sich das ganz Jahr über Menschen die Klinke in die Hand, im Eingangsbereich ebenso wie im WC und in der Teeküche. Das hat Folgen: Wenn es an der Bürohygiene mangelt, grassieren schnell Grippe, grippale Infekte und Magen-Darm Infektionen. Die Folge: erhöhte Fehlzeiten bei den Mitarbeitern. Die klassischen Übertragungswege sind direkter und indirekter Hautkontakt sowie Tröpfcheninfektionen.

Das heißt: Hände zu schütteln, Türen zu öffnen, zu niesen oder ein Schluck aus dem Wasserglas des Schreibtischnachbarn zu nehmen kann bereits zu einem Überspringen der Viren von einer Person auf die andere führen.

Keimherde im Büro

Das Büro steckt voller Ansteckungsherde, ein besonders großer ist die Kaffeeküche: So stecken die Wasserhähne durch ihr feuchtes Umfeld voller Keime, ebenso die Türgriffe an Schränken und Mikrowellen, die täglich von einer Vielzahl von Händen geöffnet und geschlossen werden. Eine ähnlich hohe Keimbelastung weisen PC-Tastatur und Maus auf: Hier landen alle Keime, die vorher in anderen Bereichen „mitgenommen“ wurden. Dasselbe gilt für Telefone, Arbeitsmaterialien und Schreibtischoberflächen. Bürohygiene ist deshalb überaus wichtig.

Erste Hygiene-Hilfe: Das TOP-Prinzip

Um das Risiko von Infektionen zu minimieren, sind sowohl die Angestellten als auch die Geschäftsführung in der Pflicht. Sie können sich am TOP-Prinzip für effektive Bürohygiene orientieren – TOP steht für technische, organisatorische und persönliche Hygienemaßnahmen im Betrieb.

T: Technische Maßnahmen

Hier ist der Arbeitgeber gefragt: Es liegt an ihm, seinen Mitarbeitern ausreichend Hygieneartikel an die Hand zu geben und sie über Hygienemaßnahmen aufzuklären. Dabei muss es nicht bei der Seife auf der Toilette bleiben: Desinfektionstücher für Tastatur und Maus sind ebenso sinnvoll wie ein Desinfektionsspender an der Eingangstür.

O: Organisatorische Maßnahmen

Das regelmäßige Reinigen des eigenen PC-Arbeitsplatzes ist eine organisatorische Maßnahme zur Bürohygiene, die gleich zu Arbeitsbeginn schnell erledigt ist. Weitere mögliche Maßnahmen: Lassen sich die Arbeitsplätze auf verschiedene Räume verteilen? Wenn ja, ist das eine kluge Entscheidung. Wichtig ist auch regelmäßiges Lüften im Büro, gerade im Winter – die trockene Heizungsluft reizt die Schleimhäute, die dann besonders anfällig für Viren sind. Ist es in der Erkältungszeit bereits zu mehreren grippal bedingten Krankheitsfällen gekommen, kann der Arbeitgeber seinen Angestellten das Arbeiten im Home-Office anbieten. So lassen sich weitere krankheitsbedingte Ausfälle im Büro verhindern.

P: Persönliche Maßnahmen

Die erste und wichtigste Maßnahme ist: regelmäßig die Hände waschen! Nicht nur dann, wenn man aus der Mittagspause kommt oder nach dem Toilettengang. Grassieren grippale Infekte, kann man im Job auch mal aufs Händeschütteln verzichten – sollte seinem Gegenüber aber natürlich erklären, warum man ihm nicht die Hand gibt. Bei Besprechungen lässt sich im Zweifelsfall etwas Abstand zu den Kollegen halten, darüber hinaus sollte man sich zur Grippehochzeit möglichst nicht an Mund und Nase fassen. Und falls es einen erwischt hat, heißt die Devise: zu Hause bleiben und das Bett hüten. Die Kollegen werden es danken – die eigene Gesundheit auch.

 

 

Auch Timo weiß sich vor Erkältungen zu schützen

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Drei entspannte, junge Geschäftsleute vor einem Laptop in Sessel und Sofa sitzend miteinander redend.

Body-Talk: Mit Körpersprache im Job punkten

Nonverbale Kommunikation begegnet uns ständig und nahezu überall. Mit der richtigen Körpersprache legen wir einen selbstsicheren und sympathischen Auftritt hin, punkten in Meetings und Geschäftsgesprächen. Wir haben vier der wichtigsten Body-Talk-Elemente zusammengetragen!

Fester Händedruck

Am Anfang einer jeden Begegnung steht der Händedruck. Hier kann man vieles richtig und noch viel mehr falsch machen. Um dem Gegenüber Selbstsicherheit zu signalisieren gilt: kräftig zudrücken, nicht zu kurz und nicht zu lang. Außerdem darauf achten, die ganze Hand zu greifen. Wer nur den vorderen Teil der Hand reicht, drückt Unentschlossenheit aus.

Augenkontakt halten

In einem Gespräch Augenkontakt zu halten, zählt zu den wichtigsten Regeln der nonverbalen Kommunikation. Jemand, der Blickkontakt hält, macht auf seinen Gesprächspartner einen überzeugenden Eindruck. Schweift der Blick dagegen ständig in die Ferne, wirkt das unsicher oder schlichtweg desinteressiert.

Distanz bewahren

Eine Armlänge Abstand, das gilt auch im Berufsleben. Jeder Mensch lebt unbewusst in einer „Raumblase“. Kommt uns jemand zu nah und dringt in den persönlichsten aller Bereiche ein, wird das leicht als Angriff und Bedrängung empfunden. Gleichzeitig sollte der Abstand zum Gesprächspartner nicht zu groß sein. Die räumliche Entfernung kann die emotionale Ebene, auf der die Personen miteinander kommunizieren, negativ beeinflussen.

Entspannt lächeln

Wer in einem Gespräch lächelt, wirkt nahbarer und gibt seinem Gegenüber ein gutes Gefühl. Vor allem in Meetings und vor Präsentationen kann ein geschickt eingesetztes Lächeln die Stimmung auflockern – nicht nur beim Gegenüber. Kleine Faustregel: Man positioniert sich im Raum, richtet sich ein und blickt erst dann entspannt und mit einem natürlichem Lächeln im Gesicht in die Runde. Betritt jemand zwanghaft grinsend den Raum, wirkt das aufgesetzt und überzeugt wohl die wenigsten. Man sollte auch nicht lächeln, um zu gefallen. Ein freundliches und authentisches Lächeln signalisiert, dass man mit sich selbst zufrieden ist.

 

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Businessmann mit Kugelschreiber vor einer Akte und einem kleinen weißen Modellflugzeug seine Reisekostenabrechnung machend

So geht Reisekostenabrechnung für Unternehmer!

Wer als Unternehmer beruflich viel unterwegs ist, muss seine Reisekosten professionell abrechnen, um sie steuerlich geltend zu machen.

Erste Arbeitsstätte und Auswärtstätigkeit

Natürlich dürfen Unternehmenslenker nur Ausgaben als Betriebsausgaben geltend machen, die durch eine berufliche Reisetätigkeit entstanden sind. Das heißt: Der Unternehmer muss außerhalb seiner Wohnung und seiner „ersten Arbeitsstätte“ tätig sein. Letzteres ist in der Regel die eigene Firma, kann aber auch eine Auslandsfiliale sein, in der ein Unternehmer regelmäßig arbeitet.

Reisekosten, die sich steuerlich geltend machen lassen, entstehen für das Finanzamt auf einer „Auswärtstätigkeit“.

Absetzbare Pauschbeträge

Für die Kosten von Fahrten, Übernachtungen und Verpflegung während einer Auswärtstätigkeit im Inland hat der Gesetzgeber Pauschalbeträge festgelegt. Im Inland gelten pro Tag folgende Beträge:

  • Bei einer eintägigen, auswärtigen Tätigkeit von mehr als acht Stunden, ohne Übernachtung: 12 Euro
  • Bei einer mehrtägigen auswärtigen Tätigkeit mit 24 Stunden Abwesenheit: 24 Euro
  • Für den Anreisetag bei einer mehrtätigen Dienstreise inklusive Übernachtung außerhalb der Wohnung: 12 Euro
  • Für den Abreisetag bei einer mehrtätigen Dienstreise mit Übernachtung außerhalb der Wohnung: 12 Euro

Bei einer mehrtägigen Dienstreise inklusive Übernachtung außerhalb der Wohnung werden für den An- und Abreisetag 12 Euro angesetzt. Dabei ist gleichgültig, wie viele Stunden der Unternehmer unterwegs ist.

Dauert die Auswärtstätigkeit nur einen Tag ohne Übernachtung, lässt sich die Pauschale für diesen An- und Abreisetag in Höhe von 12 Euro nur dann ansetzen, wenn die Reisezeit länger als acht Stunden betragen hat.

Kosten für die Übernachtung

Um die tatsächlich anfallenden Kosten für eine Übernachtung als Betriebsausgabe abzuziehen, weist sie der Unternehmer gegenüber dem Finanzamt mit Belegen nach. Für diese Kosten gilt der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent, die Vorsteuer lässt sich geltend machen.

Die Ausgaben für Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie für Service-Pauschalen sind getrennt auszuweisen, da hier der reguläre Steuersatz von 19 Prozent gilt. Es genügt allerdings, sie als Sammelposten zusammen einzureichen.

Zu den Einzelposten der Service-Pauschale gehören

  • Bügeln und Reinigen von Kleidung
  • Transport von Gepäck
  • Kosten für E-Mail und Telefon
  • Kosten für den Transfer zwischen Hotel und Bahnhof oder Flughafen
  • Parkgebühren
  • Schuhputzservice

Die Service-Pauschale ist über die Einzelbelege voll absetzbar.
Urheber des Bildes: andreypopov / 123RF Standard-Bild

Frau vor Tafel, auf der angespannte Arme mit großen Muskeln zu sehen sind

Motivate Yourself: 10 Tipps zur Selbstmotivation

Wer kennt sie nicht? Diese Tage, an denen uns alles sinnvoller erscheint, als sich diszipliniert an den Schreibtisch zu setzen. Da wird im Homeoffice der Abwasch der wichtigen Präsentation vorgezogen oder im Büro die Ablage sortiert statt wichtige E-Mails zu beantworten. Diese zehn Tipps zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Motivationstief überwinden können.

  1. Das eigene „Warum“ kennen

    Im Job ist es unerlässlich, sein „Warum“ zu kennen. Wenn Sie wissen, warum Sie jeden Morgen aufstehen und zur Arbeit gehen, fällt es Ihnen mit Sicherheit leichter, motiviert zur Tat zu schreiten.

  2. Zeit für sich nehmen

    Gerade in stressigen Phasen tun kleine Ruheeinheiten gut. Nur wer seinem Körper regelmäßige Auszeiten in Form von Meditation, Sport oder Ähnlichem gönnt, kann in intensiven Arbeitsphasen auch produktiv sein.

  3. Auf die eigenen Stärken besinnen

    Haben Sie Selbstvertrauen, besinnen Sie sich auf Ihre Stärken. Meistens sind die Dinge, die Sie besonders gut können, auch die, die Ihnen am einfachsten gelingen. Starten Sie damit.

  4. Step by Step – Zwischenziele setzen

    Es bringt nichts, sich ein unerreichbar großes Ziel zu setzen. Besser, Sie legen für sich mehrere Zwischenziele fest. Sie werden sehen, die Motivation steigt.

  5. Sich selbst belohnen

    Sind Sie mit Ihrer Arbeit gut vorangekommen und haben Ihre Zwischenziele erreicht? Dann ist es Zeit für eine kleine Belohnung, Sie haben es sich verdient!

  6. Motivierende Erinnerung

    Wenn Sie Ihre Aufgaben auf Kärtchen schreiben und diese stets vor Augen haben, erinnern Sie sich selbst daran, was Sie noch erledigen müssen. Auch das kann eine Form der Motivation sein.

  7. Deadline setzen

    Einige Menschen arbeiten unter Zeitdruck am effektivsten. Setzen Sie sich deshalb eine Deadline, die Sie aber nicht unter Druck setzt.

  8. Konsequenzen bewusstmachen

    Was passiert, wenn Sie eine Aufgabe nicht erfüllen? Es kann hilfreich und motivierend sein, sich die Konsequenzen für einen selbst und den Arbeitgeber zu vergegenwärtigen.

  9. Erfolge visualisieren

    Visualisieren Sie die Erfolge, die Sie durch das Erledigen von Aufgaben erzielen können, vor Ihrem inneren Auge. Das steigert die Motivation, die Vorstellung in die Wirklichkeit umzusetzen.

  10. Gefühle ins Spiel bringen

    Wenn Sie Ihre Aufgaben und Ziele mit positiven Gefühlen verbinden, werden Sie langfristig höher motiviert sein. Bestimmt!

 

Bildquelle: fotogestoeber / 123RF Standard-Bild

 

Gruppe von Mitarbeitern mit einem Rollstuhlfahrer

Job-Hebel für Menschen mit Handicap: Die Schwerbehindertenabgabe

Ob Start-up, mittelständisches Unternehmen oder Konzern: Firmen sollen auch Schwerbehinderte beschäftigen, denn Menschen mit einer schweren Behinderung haben es auf dem Arbeitsmarkt schwer. Unternehmen ab einer bestimmten Größe sind deshalb verpflichtet, eine bestimmte Anzahl Schwerbehinderter einzustellen. Wird diese Pflichtbeschäftigungsquote nicht erreicht, muss das Unternehmen eine Ausgleichs- oder Schwerbehindertenabgabe zahlen.

Pflichtbeschäftigung nach dem Sozialgesetzbuch

Ein Mensch gilt als schwerbehindert, wenn einen anerkannten Grad der Behinderung von mehr als 50 Prozent hat. Im Neunten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB IX) ist festgeschrieben, dass Unternehmen ab einer bestimmten Mitarbeitergröße eine bestimmte Anzahl von Schwerbehinderten einstellen müssen.

Diese Pflichtbeschäftigungsquote gilt ab einer Anzahl von 20 bis 39 Mitarbeitern (Jahresdurchschnitt der Mitarbeiteranzahl): Unternehmen mit dieser Mitarbeiteranzahl müssen mindesten einen schwerbehinderten Menschen beschäftigen.

Bei 40 bis 59 Mitarbeitern sind zwei Menschen mit schwerer Behinderung zu beschäftigen. Arbeitgeber mit mehr als 60 Mitarbeitern müssen fünf Prozent ihrer Arbeitsstellen mit Schwerbehinderten besetzen.

Bei Firmen mit vielen Filialen zählt die Gesamtanzahl aller Mitarbeiter.

Schwerbehindertenabgabe bei Nichterfüllung

Wenn ein Unternehmen die Beschäftigungsquote von Schwerbehinderten nicht erfüllen kann oder will, geht es ans Geld: Für jeden nicht besetzten Arbeitsplatz ist nach Paragraph 77 Absatz 1 SGB IX eine Schwerbehindertenabgabe fällig, auch Ausgleichsabgabe genannt. Die Höhe der Abgabe richtet sich nach der Anzahl der nicht besetzten Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen.

Firmen mit mindestens 20 und weniger als 40 Arbeitsplätzen im Jahr zahlen für den von ihnen nicht besetzten Pflichtarbeitsplatz monatlich 125 Euro.

Unternehmen mit einer Belegschaft zwischen 40 und 59 Mitarbeitern sind mit 220 Euro dabei. Wenn einer der beiden Arbeitsplätze besetzt ist, sind noch 125 Euro zu zahlen.

Betriebe mit 60 und mehr Mitarbeitern zahlen bei einer Schwerbehinderten-Quote von weniger als zwei Prozent monatlich 320 Euro. Liegt die Quote zwischen zwei und drei Prozent, sind es 220 Euro. Bei einer Beschäftigungsquote zwischen drei und fünf Prozent wird eine Schwerbehindertenabgabe von 125 Euro berechnet.

Diese Ausgleichsabgabe geht für das jeweils vorangegangene Jahr an die zuständigen Integrationsämter. Das mit der Schwerbehindertenabgabe eingesammelte Geld wird ausschließlich für die Hilfe und Förderung schwerbehinderter Menschen im Arbeitsleben eingesetzt.

 

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Rauchen während der Arbeit: Was ist erlaubt, was nicht?

Dem Arbeitgeber ist per Gesetz erlaubt, ein grundsätzliches Rauchverbot im gesamten Betrieb zu verhängen. Schließlich hat jeder Arbeitnehmer Anspruch auf einen rauchfreien Arbeitsplatz. Das gilt für den Bereich, den der Arbeitgeber als Arbeitsplatz zur Verfügung stellt. Der Arbeitgeber hat jedoch auch das Recht, innerhalb der gesetzlichen Vorgaben gewisse Freiheiten zu gewähren. Um den Betriebsfrieden nicht unnötig zu stören, ist ein grundsätzliches Rauchverbot nicht zu empfehlen. Im Folgenden finden Sie hilfreiche Informationen, um den Arbeitsalltag für Raucher und Nichtraucher zufriedenstellend zu gestalten.

 

Recht auf rauchfreien Arbeitsplatz

Der Arbeitgeber hat die Pflicht, dem Arbeitnehmer einen rauchfreien Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen, so besagt es das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). Der Arbeitsplatz sind die Räumlichkeiten, in denen Schreibtische, Maschinen und andere Gerätschaften stehen, die zur Ausübung der Arbeit benötigt werden.

 

Kein Versicherungsschutz während der Zigarettenpause

Entgegen landläufiger Meinung haben Arbeitnehmer nicht das Recht, ihre Arbeit für eine Zigarettenpause zu unterbrechen. Die Raucherpause ist somit eine unzulässige Arbeitsunterbrechung. Kaffee zu holen und zur Toilette zu gehen sind dagegen zulässige Arbeitsunterbrechungen.

Die meisten Unternehmen regeln die Angelegenheit betriebsintern und lassen Rauchpausen zu. Der Arbeitgeber kann aber verlangen, dass die Zeit nachgearbeitet wird. Und er kann Rauchpausen zeitlich festlegen.

Wichtig: Erleidet der Arbeitnehmer während der Rauchpause einen Unfall, ist er nicht über die Unfallversicherung des Arbeitgebers versichert.

 

Hausrecht und Rauchverbot

Da der Arbeitgeber das Hausrecht hat, kann er ein grundsätzliches Rauchverbot im gesamten Betrieb aussprechen. Der Arbeitnehmer darf dann nur in den gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepausen, nach sechs Stunden geleisteter Arbeitszeit mindestens 30 Minuten, und außerhalb des Betriebsgeländes rauchen. Hält er sich nicht daran, kann ihm der Arbeitgeber (nach vorheriger Abmahnung) kündigen.

Arbeitnehmer haben ebenfalls kein Anrecht darauf, dass ihnen der Arbeitgeber einen Raucherraum zur Verfügung stellt. Gleiches gilt für einen überdachten und beheizten Außenbereich zum Rauchen. Soweit die gesetzliche Regelung. In der Praxis ist es aber wenig hilfreich, wenn Arbeitnehmer zum Rauchen das Betriebsgelände komplett verlassen müssen. Der Arbeitgeber sollte sich hier flexibel zeigen und auf seine Mitarbeiter zugehen.

 

 

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Erfolgreicher Arbeiten: Effizient statt effektiv

Kaum ein Arbeitnehmer, bei dem keine Überstunden anfallen. Wie sollen die vielen Aufgaben und Projekte auch sonst gestemmt werden? Mit Effizienz! Denn es ist bewiesen, dass nicht diejenigen Mitarbeiter viel schaffen, die lange im Büro sitzen. Sondern jene mit effizienter Arbeitsweise. Doch was heißt effizientes Arbeiten überhaupt?

 

Richtige Dinge tun und Dinge richtig tun

Erfolg haben – kaum einer, der nicht danach strebt. Erfolg im Job oder im Sport bedeutet aber für jeden etwas anderes. Stellen Sie sich die Teilnehmer eines Marathonlaufs vor: Einige sind froh, wenn Sie das Ziel überhaupt erreichen. Andere freuen sich, wenn sie die Ziellinie mit einer neuen Bestzeit überqueren. Beide Gruppen haben das Ziel erreicht, ihr Lauf war also effektiv. Doch nur die zweite Gruppe ist auch effizient in den Wettkampf gestartet und konnte somit schneller sein.

Effektiv zu sein bedeutet, die richtigen Dinge zu tun. Effizienz bedeutet, die Dinge richtig tun. Angenommen, Sie möchten einen Baum in ihrem Garten fällen. Wenn Sie dazu die Säge aus dem Schuppen holen, machen Sie keinen Fehler. Mit Kraftanstrengung erreichen Sie nach einiger Zeit Ihr Ziel, den Baum zum Fallen zu bringen. Würden Sie jedoch die Motorsäge Ihres Nachbarn leihen, fällen Sie den Baum in kürzester Zeit und ohne ins Schwitzen zu kommen. Das ist der Unterschied zwischen Effektivität und Effizienz.

Die Verbindung von Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit

In der Arbeitswelt wird immer häufiger Wert auf Effizienz gelegt. Eine Maßnahme soll nicht nur einen bestimmten Effekt erzielen. Sie soll gleichzeitig möglichst wenig Zeit, Geld und Arbeitskraft in Anspruch nehmen, also effizient sein. Es geht um die Verbindung von Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit.

 

5 Tipps für effizienteres Arbeiten

Damit auch Sie bei der Arbeit Ihre Ziele mit möglichst geringem Aufwand erreichen, haben wir fünf Tipps für effizientes Arbeiten zusammengestellt:

Lassen Sie sich nicht ablenken!

Das Telefon klingelt ständig, die Kollegen quasseln und eine E-Mail nach der anderen flattert ins Postfach? Solche Ablenkungen fressen Zeit – und damit Effizienz. Stellen Sie Ihr Telefon auf stumm, bitten Sie die Kollegen rauszugehen und schließen Sie das Mailprogramm, wenn Sie eine wichtige Aufgabe erledigen müssen.

 

Priorisieren Sie Ihre To-do-Liste!

Sie haben zahllose Aufgaben auf dem Zettel und wissen nicht, wo Sie anfangen sollen? Ordnen Sie Ihre To-do-Liste nach Wichtigkeit und arbeiten Sie nacheinander alles ab. Welche Angelegenheiten sind wichtig und dringend, welche können etwas warten? Erst wenn eine Aufgabe erledigt ist, fangen Sie mit einer neuen an.

 

Machen Sie Pausen!

Es klingt paradox, aber wenn Sie zwischendurch Pausen einlegen, schaffen Sie mehr. Kein Mensch kann seine Konzentration über acht oder mehr Stunden aufrechterhalten. Spätestens nach 100 Minuten muss eine kleine Pause eingelegt werden. Nach vier Stunden ist eine längere Erholung sinnvoll, um den Kopf frei zu bekommen.

 

Sagen Sie auch mal Nein!

Sie helfen den Kollegen, füllen das Papier im Kopierer auf, räumen die Spülmaschine aus und organisieren auch noch das Firmenfest. Und wer dankt Ihnen das? Wenn Sie nur wenig Zeit haben und wichtige Dinge auf dem Schreibtisch liegen, lohnt es sich, auch mal Nein zu sagen.

 

Halten Sie Ordnung!

Nichts ist nerviger, als im Aktenchaos nach einem Formular zu suchen oder den Posteingang nach einer bestimmten Mail zu durchforsten. Wer direkt alles abheftet und ablegt, hält Ordnung, ohne dafür extra aufräumen zu müssen. Wer erst suchen muss, um eine Aufgabe zu erledigen, arbeitet nicht effizient.

 

 

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Erkennen Sie Ihre Chance – so verliert die Jobabsage ihr Grauen

Eine Jobabsage kann große Frustration auslösen. Besonders, wenn Sie in der letzten Zeit bereits einige Absagen hinnehmen mussten. Nicht jeder Bewerber hat das große Glück in einer Branche tätig zu sein, in der er ständig von Headhuntern verfolgt wird.

Doch letztendlich ist alles nur eine Frage der Sichtweise und wie Sie mit einem „Nein“ umgehen. Auch einer Jobabsage können Sie etwas Positives abgewinnen. Es fällt Ihnen schwer dies zu glauben? Wir zeigen Ihnen wie.

 

Nutzen Sie eine Jobabsage als Chance

Klar, eine Absage ist erst einmal bitter. Aber objektiv betrachtet, gibt es äußerst selten Feedback, das so ehrlich ist, wie eine Jobabsage. Bedeutet sie, dass Sie nicht gut genug sind? Nein. Sie steht lediglich dafür, dass ein anderer Bewerber besser überzeugen konnte. Ein Talent, das Sie durchaus erlernen können, wenn Sie Kritik erst einmal annehmen und sie richtig bewerten.

Lassen Sie sich also nicht von Ihren eigenen Emotionen in ein Loch ziehen, sondern analysieren Sie die Absage. Nutzen Sie diese Chance, um sich und Ihre Bewerbungsunterlagen zu optimieren. Es schadet nicht, beim Arbeitgeber freundlich nachzufragen, woran Sie gescheitert sind. Vielleicht haben Sie Glück und Sie erhalten einige Tipps, was Sie beim nächsten Mal besser machen können.

 

Nehmen Sie Ihr Erscheinungsbild und Ihre Bewerbungsunterlagen unter die Lupe

Sind Sie bereits am schriftlichen Eindruck gescheitert oder kam die Jobabsage nach dem Vorstellungsgespräch? Der Zeitpunkt zeigt Ihnen, ob Ihre Unterlagen verbesserungswürdig sind oder Sie an Ihrem persönlichen Eindruck bzw. Ihren Kommunikationsfluss arbeiten müssen. Ein professionelles Bewerbungscoaching kann Sie dabei ideal unterstützen.

Dort weiß man, worauf Arbeitgeber heutzutage achten und Sie erhalten wertvolle Tipps, wie Sie Ihre schriftliche Bewerbung am besten gestalten. Zudem lernen Sie dort, wie Sie mit dem psychischen Druck vor und während eines Bewerbungsgesprächs besser umgehen. Eine zu große Nervosität kann Ihnen bei der Jobsuche sehr viel verbauen.

Lassen Sie sich von einem Profi neue Perspektiven aufzeigen. Der Coach wird Ihnen zudem unverblümt und ehrlich sagen, wie Sie Ihre Unterlagen und Ihr Erscheinungsbild verbessern können. Auch wenn Sie persönlich der Meinung sind, dass Sie bereits alles richtig machen – es gibt immer Raum für Verbesserung.

 

Gönnen Sie sich ein neues Bewerbungsfoto und/oder eine Stilberatung

Sie können noch so gute Referenzen vorweisen, wenn die Chemie nicht stimmt und Sie sich nicht gut verkaufen können, wird sich der Arbeitgeber für einen anderen Kandidaten entscheiden. Das Bewerbungsfoto spielt dabei eine sehr große Rolle. Hier ist eine objektive und ehrliche Meinung alles entscheidend.

Wie IHNEN das Foto gefällt ist irrelevant. Wichtig ist, wie das Foto auf andere wirkt. Es ist nicht immer leicht auf einem Foto selbstbewusst, aber dennoch sympathisch zu wirken. Doch nach einigen Anläufen und mit den richtigen Tipps schaffen Sie das. Auch eine Stilberatung kann nicht schaden. Diese ist in den meisten Fällen sowieso Teil eines Coachingpakets.

Sind Sie bereits motiviert, um das Beste aus sich herauszuholen und erneut durchzustarten? Gut! Aber nicht vergessen: Setzen Sie sich nicht selbst unter Druck und gehen Sie sicher, dass Sie sich nicht zu hohe Ziele setzen.

 

 

 

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Ist Offline-Networking tot?

Die neuesten Nachrichten von der Familie gibt es über Whats-App, mit den Kollegen und Kolleginnen ist man über Facebook in Kontakt, die Schulfreunde hat man über Instagram im Blick. Meetings im Job werden über Internettelefonie abgehalten, und so manches Vorstellungsgespräch findet ebenfalls über Skype statt.

Warum auch nicht? Die Technik ist verfügbar, günstig genug und so bequem. Fast ist es unnötige, sich noch einmal im echten Leben mit richtigen Menschen abzugeben. So scheint es …

 

Einfach mal wieder gepflegt essen gehen

Karriereberater sind sich einig: Ohne Networking geht heute gar nichts mehr. Wer etwas auf sich hält, der Netzwerke. Und zwar online, bevorzugt über die sozialen Medien. Xing und LinkedIn sind natürlich längst nicht mehr alles, was den Job angeht. Aber warum nur online?

Der ganze Computerkram raubt einem eigentlich wahnsinnig viel Zeit. Ständig kommen irgendwelche Nachrichten rein, will Twitter beachtet werden, muss hier ein Blog und da ein Bild begutachtet sein. E-Mails sollten möglichst sofort beantwortet werden.

Völlig klar, per Smartphone ist man ja auch immer und überall erreichbar, über sämtliche Dienste. Aber eigentlich ist das doch ziemlich doof, so alleine über dem Smartphone oder am Computer zu sitzen und Textnachrichten oder Bildnachrichten zu verschicken, nicht?

Um es mit dem amerikanischen Meister des Networking, Keith Ferrazzi, zu sagen: Warum eigentlich alleine? Netzwerken heißt doch eigentlich, dass man etwas zusammen macht, dass Menschen netze miteinander spinnen und sich verbinden. Wenn also Ferrazzi rät, niemals alleine essen zu gehen, dann hatte er mit Sicherheit nicht sein Smartphone als Gesellschaft im Sinn.

 

Das Angenehme mit dem Beruflichen verbinden

Netzwerken muss keine berufliche Schwerstarbeit sein, sondern kann eine recht angenehmen Angelegenheit bleiben. Denn wer trifft sich nicht gerne mit Freunden, auf einen Wein oder ein Bier, einfach mal zum Essen oder zum Chillen?

Die körperlichen Bedürfnisse lassen sich nun einmal schlecht digital befriedigen, und eine gemeinsame Mahlzeit oder die gemeinsame Pflege von Hobbys waren schon immer der beste Kit, geschäftlich wie auch privat. Verträge werden nach wie vor nicht über das Internet, sondern bei einem Geschäftsessen besprochen, Allianzen bahnt man immer noch live und in Farbe an, und sogar Donald Trump und Emmanuel Macron haben sich kürzlich ganz in echt und gar nicht virtuell an der Hand gehalten. Es sollen sogar gemeinsam Bäume gepflanzt worden sein, weiß die Presse. Also wenn die das können und sich nicht nur über Twitter unterhalten …

 

Das eine schließt das andere nicht aus

Der Text mag wie ein Pamphlet gegen die neuen Medien klingen. So ist er aber nicht gedacht, denn natürlich hat auch das digitale Netzwerken seine Daseinsberechtigung. Wenn wir alle Kontakte, die wir heutzutage halt so pflegen müssen, offline pflegen würden, hätten wir immerhin eine ganze Menge zu tun.

Es ist also gar nicht so verkehrt, sich der modernen Möglichkeiten der Kontaktaufnahme zu bedienen. Aber wir sollten uns hin und wieder doch die Zeit nehmen, uns mit den Menschen, die uns wirklich am Herzen liegen (oder die uns beruflich wirklich weiterbringen) zu treffen.

Es muss nun nicht gleich eine Eiche gepflanzt werden, ein gemeinsamer Abend oder ein Spaziergang in die Betriebskantine sind oft schon ausreichend. Ohne Smartphone, versteht sich. Denn der Anstand gebietet, dass das Gerät bei dieser altmodischen Art des Netzwerkens in der Tasche bleibt.

 

 

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KI – diese Jobs könnten demnächst aussterben

Jedesmal, wenn den Entwicklern und Entwicklerinnen Künstlicher Intelligenz, kurz KI, ein weiteres Meisterwerk gelungen ist, schlagen die Wellen hoch: Computer nehmen uns die Arbeitsplätze weg, die Automatisierung greift um sich. Tolle Schlagzeilen in den Medien, Panik in der Bevölkerung. Aber was ist wirklich dran?

Immerhin gibt es nicht erst seit gestern Computer. Und wenn man mal ein wenig Sozialforschung betreibt, stößt man recht schnell auf typische Muster: Mit jedem neuen Werkzeug, mit jeder Erfindung gab es einen Aufschrei der Massen, weil sie sich in Kürze arbeitslos wähnten.

Das war bei der zunehmenden Verbreitung des Buchdrucks (Anfang 16. Jahrhundert) nicht anders als bei den mechanischen Webstühlen (erster Durchbruch im 15. Jahrhundert, Verbreitung erst im 18. Jahrhundert). Niemand bestreitet, dass die zunehmende Automatisierung von Arbeitsprozessen immer wieder zu sozialen Spannungen und Veränderungen im Arbeitsleben führt. Das hat schon Karl Marx treffend festgestellt.

 

Seit 2016 keine Finanzbeamten und Redakteure mehr?

Schon vor einigen Jahren titelten die Zeitungen, dass die Künstliche Intelligenz Jobs kostet. Algorithmen sollten Arbeitsplätze übernehmen. Als Beispiel mussten die USA herhalten: Dort waren die Berufe Finanzbeamter, Juwelier und Redakteur vom Aussterben bedroht.

Jetzt, einige Jahre später, gibt es diese Berufe in Deutschland noch. Was machen wir anders als die Amerikaner? Zuerst einmal wird auch in den USA nichts so heiß gegessen wie gekocht. Es gibt auch dort noch Finanzbeamte, es gibt dort noch Journalisten und Redakteure, und sogar die Juweliere haben es überlebt. Warum?

Es ist richtig, dass ein Teil der Arbeit der Finanzbeamten inzwischen von Software übernommen wird. Auch in Deutschland ist das der Fall. Aber irgendjemand muss immer noch Daten erfassen, die Software damit füttern, Ergebnisse übermitteln, alles überprüfen und zusehen, dass die Computer weiterhin rund laufen.

Ähnlich sieht es bei den Redakteuren aus. Die werden für Recherchen und zielgruppengerechte Formulierungen immer noch gebraucht. Ein Beispiel: Dieser Text hier könnte allein aufgrund der im Internet frei verfügbaren Informationen zusammengebastelt werden. Das bekommt ein Algorithmus hin. Trotzdem wurde er von einem Menschen geschrieben, Korrektur gelesen, lektoriert und überarbeitet. Die Rede war ohnehin nur vom Printredakteur. Die meisten der Printredakteure dürften keine Probleme haben, eine Anstellung als Online-Redakteur zu finden …

 

Und die Juweliere?

Der Begriff „Juweliere“ ist eigentlich ein Ausdrucksfehler. Denn den Beruf Juwelier als solchen gibt es gar nicht. Es gibt ausgebildete Gold- und Silberschmiede, es gibt Spezialisten für die Edelsteinbearbeitung, und es gibt die Fachangestellten im Verkauf für Schmuckwaren. Letztere sollen dank der vielen Warenbestellungen im Internet ebenfalls bedroht sein.

 

Diese drei Berufe sind am meisten gefährdet!

Fast alle Medienorgane berufen sich derzeit auf eine Studie, die 2015 / 2016 in den USA gemacht wurde und die oben bereits genannten Berufsbilder als „gefährdet“ identifizierte. Noch bedrohter sind anscheinend folgende drei Berufe:

 

Platz 3: Der Landwirt. Die großen agrarwirtschaftlichen Betriebe gewinnen immer mehr an Macht, so dass kleinere Betriebe und einzelne Landwirte kaum noch eine Chance haben. 19 % weniger sollen es bis 2022 werden.

 

Platz 2: Die Zählerableser. Zählerableser werden normalerweise von den Stadtwerken bezahlt, und ihre Arbeit lässt sich recht leicht automatisieren. Neue Geräte sollen die Daten direkt digital übertragen. Auch hier wurden 19 % weniger Bedarf bis zum Jahr 2022 errechnet.

 

Platz 1: Der Briefträger. Alles kann heute digital verschickt werden, sogar eine Kündigung kann per E-Mail gültig sein. Bis 2022 soll der Bedarf an Briefträgern um 28 % einbrechen.

 

Interessanterweise kommen Fernfahrer, Taxifahrer und – seit Neuestem – Uber-Fahrer in der Studie nicht vor. Und das, obwohl das automatisierte Fahren in den letzten Jahren beeindruckende Fortschritte gemacht hat!?

Zur Beruhigung: In den überwiegenden Fällen passiert der Umschwung nicht von heute auf morgen. Es bleibt also i.d.R. Zeit, um sich rechtzeitig über seine weitere berufliche Zukunft Gedanken zu machen. Flexibilität ist übrigens auch ein Stichwort, das häufig mit der modernen Art zu arbeiten genannte wird …

 

 

 

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Einstiegsgehälter bei Bürojobs

Zunächst einmal: Den einen typischen Bürojob oder Schreibtischberuf gibt es nicht. War es früher die Sekretärin oder der Sekretär, die alle anfallenden Papierarbeiten erledigten, spielen sich heute die Mehrheit aller Berufe am Schreibtisch ab.

Dank leistungsstarker Hard- und Software kann einfach unglaublich viel am Schreibtisch erledigt werden. Die Vorteile des Internets kommen noch dazu. Dadurch sind viele Berufsbilder mit Schreibtischarbeit verbunden, die es vor einigen Jahrzehnten noch nicht waren. Oder es sind Bürojobs entstanden, die es ohne die digitale Revolution nicht geben würde:

 

  • Polizeidienst in allen drei Laufbahnen
  • Security und Wachberufe
  • Alle Berufe im Bankwesen
  • Alle Versicherungsberufe
  • Sämtliche Berufe, die mit Architektur zu tun haben: vom Bauzeichner über den Statiker bis hin zum Architekten (weibliche Formen grundsätzlich inklusive)
  • Die meisten Berufe im Ingenieurwesen
  • Alles, was mit Computern, Smartphones und Programmieren zu tun hat
  • Die meisten Berufe im Wirtschaftsbereich
  • Medizinische Berufe
  • Viele Berufe im Einkauf und Verkauf

 

Vergleiche sind nicht so einfach

Ob man einen Beruf als typischen Schreibtischberuf wahrnimmt, hängt letztendlich nicht so sehr vom Beruf ab, sondern von der individuellen Laufbahn, dem jeweiligen Tagesgeschäft und natürlich den Schwerpunkten, die man sich selbst setzt.

Man kann als studierter Wirtschaftswissenschaftler oder als Wirtschaftswissenschaftlerin im Management tätig sein (und bearbeitet den ganzen Tag virtuelle Akten irgendeiner Art), kann sich in eine branchenabhängige Richtung spezialisieren und eher praktisch mit Menschen zusammenarbeiten, man kann aber auch in Richtung Consulting gehen und dann tatsächlich fast nur noch mit Menschen interagieren statt mit Computern.

Ob ein Einstiegsgehalt dann als Top oder Flop empfunden wird, ist auch immer von anderen Umständen abhängig: Was sagt das Jahresnetto aus, wenn nicht einmal klar ist, wieviel Stunden Arbeitszeit überhaupt mit dem Gehalt verbunden sind? Der Begriff „Vollzeit“ wird je nach Branche und Unternehmen schließlich unterschiedlich definiert …

 

Es wird konkret: Das sind die Einstiegsgehälter

Ohne jetzt noch weiter über „Büro oder doch Außendienst“ zu sinnieren, werden hier in aller Kürze die Einstiegsgehälter verschiedener Berufe angegeben, die überwiegend am Schreibtisch stattfinden (können):

 

  • Versicherungsmathematiker: 53.000 Euro jährlich
  • Banker mit Hochschulabschluss Finanzwesen: 52.900 Euro jährlich
  • Projekt- und Qualitätsmanagement IT: 49.100 Euro jährlich
  • Innendienst Versicherungswesen: 44.000 Euro jährlich
  • Trainee Versicherung: 43.300 bis 55.900 Euro jährlich
  • Versicherungsberatung: 43.000 Euro jährlich
  • Schadensregulierung Versicherung: 41.000 Euro jährlich
  • Systemadministration: 40.900 Euro jährlich
  • Vertrieb Versicherungswesen: 40.000 Euro jährlich
  • Trainee Bankwesen: 38.250 bis 54.800 Euro jährlich
  • Webentwickler/-in: 35.300 Euro jährlich mit BSc, 34.800 Euro jährlich
  • Bankkaufmann/Bankkauffrau: 28.800 bis 30.000 Euro jährlich
  • Personalwesen mit Hochschulabschluss: 27.500 (Trainer) bis 39.300 Euro (Personalentwicklung) jährlich

 

Angesichts dieser Zahlen und der Tatsache, dass es sich um Gehälter für den Berufseinstieg handelt, kann man nicht wirklich von Flops sprechen.

 

Gender Pay Gap beim Berufseinstieg?

Es ist weiterhin ein Unterschied in der Bezahlung zwischen Frauen und Männern zu erkennen. In einigen Branchen ist die Lücke spürbar größer als in anderen. Was es leider nicht gibt: verlässliche Zahlen dazu.

Denn erstens sind die Löhne und Gehälter erst bei Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern/-innen transparent zu machen. Zweitens gilt die Transparenzpflicht nur, wenn nicht nach Tarif gezahlt wird. Und drittens ist das Gesetz noch zu neu, um wirklich Zahlen zu bekommen. Der Durchschnitt der Gender Pay Gap liegt in Deutschland insgesamt bei ca. 20%.

Davon lässt sich ein Großteil mit der häufigen Teilzeitarbeit von Frauen erklären (beim Einstiegsgehalt relevant), mit den eher von Frauen wahrgenommenen schlecht bezahlten sozialen Berufen (dito) und damit, dass man mit Teilzeit eben selten zur Chefin wird (für das Einstiegsgehalt irrelevant). Rechnet man diese Gründe heraus, bleibt eine Lücke von ca. 6% übrig.

 

 

 

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Endlich Führungskraft: Was macht den perfekten Chef aus?

Wer die Karrieretreppe hinaufsteigt und Vorgesetzter wird, muss sich neu aufstellen: Statt Aufgaben entgegenzunehmen gilt es, Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung dafür zu übernehmen. Die Verwandlung vom Mitarbeiter zum Chef fällt so mancher frisch gebackenen Führungskraft schwer. Hier gibt es Tipps, die bei der Neuaufstellung helfen.

 

Am Anfang wichtig: Fragen und zuhören

Gerade in der Anfangsphase ist es für eine Führungskraft wichtig, Informationen einzuholen. Wer gleich drauflosregiert, liegt schnell mit seinen Entscheidungen falsch und verspielt womöglich das Vertrauen seiner Mitarbeiter. Diese Erkenntnis ist wichtig, denn in der Regel besitzen die Angestellten das entscheidende Know-how – und nicht der neue Vorgesetzte. Die richtigen Personen zu fragen, Lernbereitschaft zu zeigen und sich für neu gewonnene Informationen zu bedanken, das hilft bei der Entscheidungsfindung und beschert dem neuen Chef Sympathie-Pluspunkte.

 

Ständig an sich arbeiten

Die Beförderung in eine Führungsposition ist kein Freibrief, die Füße auf den Schreibtisch zu legen und das Team die Arbeit erledigen zu lassen – ganz im Gegenteil: Für den neuen Chef gilt die Devise: Das einzig Beständige ist der Wandel. Er muss bestrebt sein, sich ständig in seiner Rolle als Führungspersönlichkeit weiterzuentwickeln und von seinen Fehlern zu lernen. Chef ist man nicht – Chef wird man jeden Tag ein wenig mehr. Dieses Kunststück muss auf mehreren Ebenen vollbracht werden: bei der Personalführung ebenso wie bei dem fachlichen Know-how und den Soft Skills.

 

Ein guter Boss ist Generalist

Wer eine Führungsposition ausübt, muss kein Spezialist in allen fachlichen Disziplinen sein. Klassenbester in allen Fächern zu sein ist nicht die Aufgabe eines Chefs, dafür gibt es die Experten im Team. Eine erfolgreiche Führungskraft weiß stets, wann sie wo zu sein hat, wie sie am effektivsten delegiert und Ergebnisse kontrolliert. Bei der Fülle an Aufgaben ist eine Spezialisierung auf Unterdisziplinen schlichtweg nicht effizient.

 

Teamplayer führen zum Erfolg

Ein professionell agierender Chef arbeitet eng mit seinem Team zusammen und sieht sich nicht als Mittelpunkt. Der Grund: Einzelleistungen von Führungspersönlichkeiten führen nur selten zu großen Erfolgen. Visionäre Entwicklungen beispielsweise in der Raumfahrt wurden zwar von einzelnen Personen angestoßen, aber nie ohne ein professionell agierendes Team zum Erfolg geführt. Kommen beim Chef zum gelebten Teamplay-Gedanken noch Empathie und ein dem einzelnen Menschen zugewandtes Wesen hinzu, steigen die Chancen auf Erfolge im Team ungemein.

 

Das Ziel fest im Blick

Eine erfolgreiche Führung bewirkt, dass die Mitarbeiter zielführend arbeiten und Projekte als Team erfolgreich abschließen. Gelingt das, ist der Chef in seiner Position wirksam. Wie erreicht eine frisch gebackene Führungskraft das? Sie macht sich einen Plan, indem sie sich selbst viele Fragen stellt und beantwortet. Wie ist der Ist-Zustand der Abteilung oder des Projekts? Wo gibt es zeitliche oder personelle Engpässe, die das Endergebnis gefährden könnten? In welchem Stadium eines Projekts kann die Führungskraft noch regulierend eingreifen? Wer sich Fragen wie diese ehrlich beantwortet, erhält schnell einen Überblick – und kann mit gut geplanten und zum Erfolg führenden Entscheidungen punkten.

 

 

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Arbeitszeugnis selber schreiben – so geht’s!

Das Arbeitszeugnis selber schreiben? Warum nicht – schließlich weiß niemand so gut wie Sie, für welche Aufgaben Sie im Unternehmen verantwortlich waren, was Sie geleistet haben und wo Ihre Stärken liegen. Wir sagen, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Ihr Arbeitszeugnis selber schreiben möchten!

Bevor Sie den ersten Satz zu Papier bringen, sollten Sie sich mit der Thematik Arbeitszeugnis befassen. Internetratgeber gibt es in Hülle und Fülle, ebenso wie Bücher zum Thema. Machen Sie sich mit den gängigen Codes und Formeln der Zeugnissprache vertraut. Außerdem gilt es, gewisse Standards zu erfüllen. Lassen Sie daher idealerweise das Zeugnis nach Fertigstellung von einem Fachmann gegenlesen. Stimmen Sie es auch mit Ihrem Arbeitgeber ab, um spätere Unstimmigkeiten zu vermeiden.

 

Arbeitszeugnis selber schreiben: Die Gliederung

Ein Arbeitszeugnis ist standardmäßig in verschiedene Abschnitte gegliedert. Diese sind:

  1. Einleitung
  2. berufliche Entwicklung im Unternehmen
  3. Tätigkeitsbeschreibung
  4. Leistungsbeurteilung
  5. Sozialverhalten
  6. Schlussformel

In die Einleitung gehören die grundlegenden Daten zur Person; also Name, Geburtsdatum und -ort, Dauer der Beschäftigung im Unternehmen sowie die Position.

Angaben zur beruflichen Entwicklung im Unternehmen umfassen die verschiedenen Positionen, die Sie in der Firma bekleidet haben – zum Beispiel „Frau/Herr XYZ wurde zunächst als ((ABC)) und ab ((Tag/Monat/Jahr)) als ((DEF)) eingesetzt.“

Als nächstes folgt die Beschreibung der zuletzt ausgeübten Tätigkeiten. Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten haben Sie übernommen, welche Projekte geleitet?

In die Beurteilung Ihrer Arbeitsleistung gehören die Attribute, mit denen Ihre Leistungen geschildert werden:

  • Arbeitsbereitschaft (Engagement, Fleiß, Zielstrebigkeit etc.)
  • Arbeitsbefähigung (Belastbarkeit, Organisationstalent, Auffassungsgabe etc.)
  • Fachkenntnisse (Inhalte, Nutzen für die Firma, Weiter-/Fortbildungen etc.)
  • Arbeitsweise (Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit, Sorgfalt etc.)
  • Arbeitserfolge (qualitativ und quantitativ).

Von besonderer Wichtigkeit, wenn Sie das Arbeitszeugnis selber schreiben: Es folgt die für die Note des Arbeitszeugnisses entscheidende Zusammenfassung: „Frau/Herr XYZ führte die ihr/ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollsten/vollen Zufriedenheit aus.“ Die bekannten und gebräuchlichen Zeugnisbausteine wie „stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“ geben Auskunft darüber, ob Sie Ihre Arbeit sehr gut, gut oder mittelprächtig erfüllt haben.

Das persönliche beziehungsweise soziale Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen, Mitarbeitern und (wenn passend) Kunden sollte ebenfalls kurz gewürdigt werden.

Die Schlussformulierung bietet Platz für den Grund Ihres Ausstiegs aus dem Unternehmen (zum Beispiel „auf eigenen Wunsch“), eine Bedauernsformel und Wünsche für die Zukunft. Das könnte so aussehen: „Wir bedauern es sehr, Frau/Herrn XYZ nicht weiter in unserem Unternehmen beschäftigen zu können. Wir wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute.“ So wird klar, dass Sie sich in bestem Einvernehmen vom alten Arbeitgeber trennen.

 

Fachmann konsultieren, wenn Sie das Arbeitszeugnis selber schreiben

Bei allem Eifer, sich und Ihre Leistungen im Unternehmen gebührend zu würdigen, sollten Sie nicht in distanzlose Lobhudelei verfallen – das wirkt unglaubwürdig. Andererseits ist ein Arbeitszeugnis nicht der Platz für gnadenlose Ehrlichkeit: Auf eine Auflistung Ihrer Misserfolge und Schwächen sollten Sie also verzichten!

Auch wenn Sie sich umfassend mit allen relevanten Aspekten der Zeugnisstandards und -formulierungen beschäftigt haben, bevor Sie Ihr Arbeitszeugnis selber schreiben, kann es passieren, dass Ihnen ein missverständlich oder unglücklich formulierter Abschnitt durchrutscht. Lassen Sie also das Zeugnis möglichst von einem Fachmann gegenlesen – vielleicht findet sich in Ihrem Bekanntenkreis ein Mitarbeiter einer Personalabteilung. Oder Sie geben das Schreiben einem Personalberater zum Lesen. Der wird sich dafür honorieren lassen, aber das sollte Ihnen ein perfektes Zeugnis wert sein!

 

 

 

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Ist Stehen bei der Büroarbeit tatsächlich besser als Sitzen?

Bei der Büroarbeit kommt Bewegung oftmals zu kurz und einseitige Schreibtischarbeit ist langfristig gesehen ungesund. Viele sind der Meinung, dass da auch ein ergonomischer Bürostuhl nicht ausreiche. Experten empfehlen einen Mischarbeitsplatz, in dem Sitzen und Stehen kombiniert wird. Doch ist Stehen bei der Büroarbeit tatsächlich besser als Sitzen?

 

Ungesundes Sitzen kann verschiedene Probleme verursachen

Viele, die im Büro arbeiten, sitzen jeden Tag acht oder noch mehr Stunden vor dem PC. Dies kann, vor allem bei einer schlechten Körperhaltung und nicht ergonomischen Büromöbeln, gesundheitsschädigende Folgen haben. Dazu gehören Verspannungen, Nackenschmerzen, Rückenbeschwerden, Durchblutungsstörungen bis hin zu Bandscheibenvorfälle und andere bleibende Schäden.

Wir Menschen sind einfach nicht für ein langes Sitzen und monotone Haltungen geschaffen. Nach Feierabend geht es dann weiter: Zuerst sitzen wir im Auto oder in der Bahn und nach langen Arbeitstagen können wir es kaum erwarten, auf dem Sofa zu sitzen.

 

Sitz- und Steharbeitsplatz kombinieren

Abhilfe gegen das krankmachende Sitzen kann ein kombinierter Steh-Sitz-Arbeitsplatz im Büro sein, denn dieser hält den Körper und auch den Geist in Bewegung. Die Arbeitshöhen sollten variabel gestaltet werden können.

Ein Arbeitsplatz, an dem nur gestanden wird, ist nicht geeignet, da ein zu langes Stehen die Muskulatur ermüden lässt. Die Beine werden aufgrund des venösen Blutrückflusses schwer. Pro Stunde sollten Sie daher etwa drei Mal die Haltung wechseln. Nach der Bildschirmarbeit im Sitzen können zum Beispiel Telefonate im Stehen erledigt werden. Es geht darum, in Bewegung zu bleiben.

 

Welche Vorteile hat ein Sitz- und Steharbeitsplatz?

Der Rücken wird entlastet, die Muskelzellen werden durch die Bewegung besser durchblutet, die Sauerstoffversorgung wird gefördert sowie der Kreislauf und Stoffwechsel werden angeregt. Bei Bewegung bleiben die Bandscheiben elastisch. Zudem wird die Atmung verbessert. Das Herz, der Kreislauf und die Verdauung werden angeregt und das Wohlbefinden erhöht.

Davon abgesehen kann jemand, der sich bewegt, auch besser denken. Ein durchgehendes Sitzen über einen langen Zeitraum hingegen führt zur schnelleren Ermüdung, Konzentrationsproblemen und Motivationsmangel. Richten Sie sich daher für alle Tätigkeiten, die Sie nicht am PC erledigen müssen, einen Steharbeitsplatz ein. Sie sollten nicht erst aufstehen, wenn sich bereits Müdigkeit oder Schmerzen eingestellt haben. Der Haltungswechsel sollte davor stattfinden.

 

Richtig stehen – worauf sollten Sie achten?

 

  • Schultern entspannen und ein anstrengendes Hochziehen vermeiden.
  • Gerader Rücken, denn ein aufrechtes Arbeiten sorgt für eine Entlastung und wirkt Rückenschmerzen entgegen.
  • Arbeitsfläche muss so hoch sein, dass die Unterarme entspannt und locker darauf liegen (Ellbogen 90° anwinkeln).
  • Zu hoch eingestellter Arbeitsplatz begünstigt Verspannungen im Bereich der Schulter und des Nackens.
  • Zu niedrige Einstellung lässt den Körper zusammensacken.
  • Bequeme Schuhe, keine zu hohen Absätze.
  • Gewicht regelmäßig vom einen auf das andere Bein verlagern.
  • Bodenschutzmatte oder Teppich verwenden.
  • Sowohl sitzend als auch stehend immer wieder etwas bewegen.

 

Fazit

Monotone Sitzarbeit mit einer starren Körperhaltung gefährdet mittel- oder langfristig die Gesundheit. Steh/Sitz-Arbeitsplätze tragen maßgeblich zu einer bewegungsfreundlichen Büroarbeit bei. Von der Bewegung profitiert der gesamte Körper. Sowohl sitzend als auch stehend sollte die Haltung variieren.

Stehendes Arbeiten ist für viele anfangs eine Umstellung, die erst gelernt werden muss, doch wagen Sie den Versuch, denn Ihr Körper wird es Ihnen danken. Orthopädische Schuheinlagen eignen sich gut, wenn das Stehen als sehr belastend empfunden wird.