Liebe unter Kollegen

Liebe unter Kollegen – wichtige (und unromantische) Fakten zur Beziehung am Arbeitsplatz

Den Großteil unseres Tages verbringen wir am Arbeitsplatz. Es verwundert daher wenig, dass wir mit der Zeit einen guten und vertrauten Kontakt zu unseren Kollegen haben. Nicht immer bleibt es bei der Freundschaft, sondern es entwickelt sich Liebe daraus. Und das gar nicht so selten: Immerhin jede dritte Beziehung beginnt in Deutschland am Arbeitsplatz. Was Verliebte jetzt wissen sollten, klärt dieser Ratgeber mit wichtigen – und unromantischen – Fakten zur Beziehung am Arbeitsplatz.

Ist eine Beziehung unter Kollegen erlaubt?

Natürlich ist eine Beziehung am Arbeitsplatz erlaubt. Sogar dann, wenn die Kollegen vis-à-vis in einem Büro sitzen oder wenn die Partner Jobs in unterschiedlichen Hierarchieebenen haben. Untermauert wird diese „Freiheit“ durch das im Grundgesetz verankerte Recht auf freie Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, an dem auch kein Arbeitsvertrag oder gar ein mauliger Chef rütteln kann.

Muss der Arbeitgeber über die Liebe am Arbeitsplatz informiert werden?

Nein. Selbst dann, wenn der Chef neugierig nachfragt, ist und bleibt eine Beziehung Privatsache und muss nicht bekannt gegeben werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich aber, eine bereits gefestigte Beziehung sowohl dem Vorgesetzten als auch den Kollegen mitzuteilen. Eine permanente Geheimhaltung kann nämlich ziemlich nervenaufreibend sein und auf Dauer Kraft und Energie kosten. Außerdem weiß der Chef das Vertrauen einer persönlichen Information mit Sicherheit mehr zu schätzen, als wenn er von der Romanze über den Flurfunk erfährt.

Wann kann der Chef doch ein Veto einlegen?

Zwar ist die Beziehung selbst als solche am Arbeitsplatz geschützt, zu Problemen kann es jedoch kommen, wenn die Arbeitsleistung unter der Liebelei leidet. Gemäß Arbeitsvertrag darf der Arbeitgeber eine einwandfreie Arbeit seiner Angestellten verlangen. Erledigen diese ihren Job aufgrund der amourösen Ablenkung nicht vernünftig, kann das langfristig auch eine Kündigung nach sich ziehen. Absolutes Tabu sollte es daher zum Beispiel sein, sich während der Arbeitszeit private Liebesnachrichten zu schicken oder im Kopierraum wild zu knutschen. Es versteht sich zudem von selbst, keine intimen Details zur Beziehung unter den Kollegen auszuplaudern.

Und wie sieht es mit einer Beziehung zum Chef aus?

Auch die ist natürlich erlaubt, auch wenn hier noch mehr Fingerspitzengefühl gefragt ist. Als problematisch erweist sich hier einerseits die Tatsache, dass der Chef seine Machtposition ausnutzen könnte. Andererseits wird unter den Kollegen auch schnell böses Blut geweckt. Die Vermutung liegt schließlich nahe, dass die rangniedere Person die Beziehung nur eingegangen ist, um beruflich voranzukommen. Daher der Tipp: Die Beziehung wird erst nach der Anfangsphase öffentlich gemacht. Im Idealfall informiert das Paar zudem den nächsthöheren Vorgesetzten.

Darf der Arbeitgeber die Liebenden räumlich trennen?

Zumindest in räumlicher Hinsicht haben Vorgesetzte das Recht dazu, die Partner zu trennen. Sinnvoll kann das zum Beispiel dann sein, wenn die eine Person in der Betriebshierarchie weiter oben beziehungsweise unten steht. Wichtig bei der Änderung der Arbeitsorganisation ist jedoch, dass kein Mitarbeiter einen Nachteil daraus erfährt und beispielsweise plötzlich komplett andere Aufgaben übernehmen muss. Und: Sofern es keine wichtigen betrieblichen Belange gibt, hat das Kollegenpaar zudem das Recht, gemeinsam Urlaub zu nehmen.

Das Beziehungs-Aus: Wie verhalte ich mich jetzt?

Im besten Fall natürlich professionell, auch wenn das wahrscheinlich gar nicht so einfach ist. Denn meist sind viele unangenehme Gefühle, wie Trauer, Wut und Frustration, mit einer Trennung verbunden. Wichtig ist jetzt vor allem, den Ex-Partner vor den Kollegen nicht schlechtzumachen und (auch wenn es zunächst schwerfallen mag), dem anderen weiterhin mit Respekt zu begegnen. Auch jetzt kann ein Gespräch mit dem Chef sinnvoll sein, da bei besonders großem Liebeskummer vielleicht sogar die Option besteht, in eine andere Abteilung versetzt zu werden.

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Prokrastination

Prokrastination: Was ich heute kann besorgen, verschieb ich liebend gern auf morgen

Der unangenehme Anruf bei einem Kunden, den man vor sich herschiebt, die Ablage, zu der man sich nicht aufraffen kann oder das Protokoll, das schon seit Wochen darauf wartet, endlich geschrieben zu werden – wir alle kennen das Phänomen, unangenehme Aufgaben aufzuschieben und sich stattdessen lieber anderen Dingen zu widmen. Wenn dieses Verhalten aber nicht nur ab und an mal vorkommt, sondern zur Regelmäßigkeit wird und sogar die Arbeit darunter leidet, sollten Sie sich selbstkritisch fragen, warum Aufgaben eigentlich gern auf morgen, übermorgen oder sogar übernächste Woche verschoben werden. Es gibt zudem hilfreiche Tipps und Tricks, etwas gegen die Aufschieberitis, auch Prokrastination genannt, zu unternehmen.

Die Ursachen: Woher kommt die Aufschieberitis?

Es wäre etwas zu einfach, die Prokrastination lediglich mit Faulheit und Unlust zu begründen – auch wenn das natürlich Ursachen sein können. Gründe mögen auch ein falsches Zeitmanagement, eine schlechte Organisation oder Konzentrationsprobleme sein. Kommt diese Verhaltensweise häufiger vor, steckt meist eine bestimmte Charaktereigenschaft dahinter. Möglicherweise hat die Prokrastination etwas mit Versagensangst zu tun und in dem Fall eine bestimmte Aufgabe nicht richtig bewältigen zu können. Ein hohes Maß an Impulsivität trägt dagegen dazu bei, dass man sich schnell ablenken lässt und unangenehme Tätigkeiten lieber aufschiebt.

Tipps und Tricks, damit Aufgaben sofort erledigt werden

Einmal Aufschieberitis, immer Aufschieberitis? Weit gefehlt: Natürlich ist es möglich, selbst etwas gegen das regelmäßige Aufschieben von Aufgaben und Tätigkeiten proaktiv zu unternehmen. Diese Tipps und Tricks sind hilfreich:

  • Selbstreflexion:

Wer etwas an seinem Verhalten ändern möchte, sollte sich zunächst fragen, warum man sich an bestimmte Aufgaben nicht herantraut und wie sehr die Situation belastet? Gibt es eventuell sogar verschiedene Gründe abhängig vom Tag, von der Aufgabe und der Situation?

  • Ablenkungen vermeiden:

Damit die Ablenkung gar nicht erst verführerisch locken kann, sollten Sie diese von vornherein aus ihrem Blickfeld verbannen. Das kann zum Beispiel das zur Seite gelegte Smartphone, der geschlossene Internetbrowser und das ausgeschaltete Radio sein. Auch der Kaffee steht schon bereit und der Schreibtisch ist auch aufgeräumt.

  • Schluss mit Multitasking:

Menschen, die dazu neigen, Dinge vor sich herzuschieben, für die ist Multitasking ab sofort tabu. Denn wer regelmäßig E-Mails während des Telefonats checkt oder andere Aufgaben zeitgleich erledigt, dem fehlt schnell der Überblick und es mangelt an Konzentration. Viel schneller und effizienter läuft es dagegen, wenn man sich nur auf eine Tätigkeit konzentriert. Außerdem besteht so nicht die Gefahr, eine (unliebsame) Aufgabe zu vergessen.

  • Motivation:

Wer motiviert ist, kann Herausforderungen viel besser und schneller bewältigen. Eine gute Motivationshilfe kann zum Beispiel eine Belohnung sein. Wenn nicht der Kollege im Büro oder der Partner daheim diesen „Job“ übernimmt, darf man sich natürlich auch selbst etwas Gutes tun, wenn man die Aufgabe geschafft hat. Das kann zum Beispiel eine Süßigkeit oder einfach nur ein Kaffee sein. Auch ein früher Feierabend oder ein gemütlicher Kinoabend sind mögliche Anreize.

  • Organisation:

Vor allem dann, wenn mehrere Aufgaben erledigt werden müssen, ist eine To-do-Liste hilfreich. Notieren Sie hier alle Aufgaben, setzen Sie Prioritäten und vor allem Deadlines. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr und Ausnahmen sowieso nicht. Die Liste wird nun Punkt für Punkt abgearbeitet. Ist eine Aufgabe erledigt, wird sie abgehakt. So sieht man sogar schwarz auf weiß, dass man wirklich etwas geschafft hat – und richtig stolz auf sich sein kann.

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Urlaub-Recht

Die schönste Zeit im Jahr – das sollten Arbeitnehmende wissen

Um den täglichen Arbeitstrott und die Alltagsroutine einfach mal hinter sich zu lassen, ist eine kleine Auszeit vom Job in regelmäßigen Abständen wichtig. Arbeitnehmenden steht die freie Zeit in Form von Urlaub sogar gesetzlich zu. Nicht jeder kennt jedoch die rechtlichen Rahmenbedingungen rund um das Thema Urlaubsanspruch. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen gibt es hier:

Wie viele Urlaubstage muss jeder Arbeitnehmer mindestens haben?

Wer in Deutschland 30 Tage Urlaub hat, kann sich glücklich schätzen. Zwar sind diese vielen Urlaubstage in den meisten Branchen und Unternehmen üblich, selbstverständlich sind sie jedoch nicht. Der gesetzliche Urlaubsanspruch beträgt nämlich 24 Tage für Vollzeitmitarbeitende bei einer Sechstagewoche. Für Personen, die „nur“ fünf Tage in der Woche arbeiten, sind dagegen lediglich 20 freie Tage im Jahr vorgesehen.

Kann ich meinen Urlaub frei nach meinen Wünschen planen?

Grundsätzlich hat sich der Arbeitgeber nach den Wünschen seiner Beschäftigten zu richten und ihnen in dem Zeitraum Urlaub zu gewähren, in dem sie ihn nehmen möchten. Es gibt jedoch Ausnahmen: So können betriebliche Belange, wie saisonale Engpässe, ein hoher Krankenstand oder ein großer Auftrag, Vorrang haben. Kollidieren die eigenen Urlaubsanträge mit denen von anderen Mitarbeitenden, so sind unter anderem diejenigen mit schulpflichtigen Kindern im Vorteil, die an die Ferienzeiten gebunden sind. Auch Arbeitnehmende, die sich nach den Urlaubszeiten des Ehepartners richten müssen, werden bevorzugt. Gibt es eine Betriebsvereinbarung über Betriebsferien, so sind Angestellte daran gebunden und müssen ihren Urlaub zu genau dieser Zeit nehmen.

Wie viel Urlaub darf man sich am Stück nehmen?

Urlaub dient der Erholung. Und die tritt bekanntlich in den seltensten Fällen bereits am ersten Urlaubstag ein. Umso wichtiger ist es daher, nicht nur einzelne Urlaubstage nehmen zu können, sondern sich auch mal bis zu zwei Wochen freizunehmen. Rein rechtlich ist das auch möglich: So sieht der Gesetzgeber vor, dass Beschäftigte einen Anspruch auf mindestens zehn (bei einer Fünftagewoche) beziehungsweise zwölf (bei einer Sechstagewoche) aufeinanderfolgende Werktage Urlaub haben. Unterm Strich bedeutet das: Zwei Wochen Urlaub am Stück sind mindestens einmal im Jahr möglich.

Darf ich Resturlaub mit ins nächste Jahr nehmen?

Auch wenn es für einige reizvoll klingen mag, sich ein paar Urlaubstage aufzuheben und diese für das kommende Jahr aufzuheben, ist das gemäß Arbeitsrecht nicht zulässig. Demnach muss der Urlaub in dem Jahr genommen werden, in dem er auch entsteht. Lediglich bei triftigen Gründen, wie Krankheit oder Personalengpässen, ist eine Verlängerung des Anspruchs bis zum 31.3. des Folgejahres möglich. Ausnahmen von dieser Regel gelten, wenn in Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen anderslautende Vereinbarungen getroffen werden.

Können sich Beschäftigte den Urlaub auszahlen lassen?

Um dauerhaft effektiv und leistungsstark arbeiten zu können, ist eine kurze Auszeit immens wichtig. Das sieht auch der Gesetzgeber so: Beschäftigte müssen ihren Urlaub in Anspruch nehmen und dürfen ihn sich nicht auszahlen lassen. Einzige Ausnahme: Der Urlaub kann aufgrund der Beendigung des Arbeitsverhältnisses nicht mehr gewährt werden.

Hat der Arbeitgeber das Recht, bereits genehmigten Urlaub wieder zu streichen?

Rückzieher gelten nicht, denn genehmigt ist schließlich genehmigt. Wer einmal das Go vom Chef bekommen hat, kann sich auch darauf verlassen, dass er zu der gewünschten Zeit Urlaub nehmen kann. Eine Ausnahme gilt lediglich in absoluten Notfällen bei existenzgefährdenden, unvorhersehbaren Ereignissen, die den Betrieb betreffen.

Wann habe ich Anspruch auf Sonderurlaub?

Der Anspruch auf bezahlten Sonderurlaub ist sogar im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert und besteht immer dann, wenn der Arbeitnehmende „unverschuldet, vorübergehend und aus persönlichen Gründen“ verhindert, jedoch nicht erkrankt ist. Sonderurlaub gibt es dabei zum Beispiel bei der Geburt eines Kindes, beim Tod oder einer schweren Erkrankung eines nahen Angehörigen sowie bei einem Umzug. Wie viele Tage Beschäftigte in diesen Fall nicht arbeiten müssen, entscheidet der Arbeitgeber. Meist handelt es sich dabei um einen Tag.

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Loben

Das haben Sie gut gemacht! Mitarbeitende richtig loben

Vorgesetzte, die nach dem Motto „Keine Kritik ist ausreichend Lob“ handeln, beweisen nicht unbedingt Führungsqualitäten. Wer hingegen seine Mitarbeitenden regelmäßig lobt, verleiht vielen einen regelrechten Motivationsschub, der sich positiv auf die Effektivität und die Leistung ihrer Arbeit auswirkt. Doch auch ein Lob will gelernt sein. Hier die wichtigsten Regeln:

So bitte nicht: die No-Gos beim Loben

Auch wenn man es erstmal nicht vermutet, bei einem Lob kann auch einiges falsch laufen und der Schuss nach hinten losgehen. Zu den No-Gos des Lobens gehören:

  • „Das war eine gute Leistung. Die würde ich mir häufiger von Ihnen wünschen. Warum geht das nicht immer so?“ Das möglicherweise sogar gut gemeinte Lob wird direkt eingeschränkt beziehungsweise mit einem Tadel versehen. Ergebnis: Frust und Enttäuschung beim Angestellten.
  • „Der Kaffee ist einfach grandios. Ich kenne niemanden, der den Kaffee so exzellent zubereitet wie Sie. Das ist nicht zu übertreffen.“ Ist das Lob übertrieben, wird es unter Umständen nicht ernst genommen und kann zudem beschämend wirken.
  • „Sie leisten unglaublich gute Arbeit. Und da Sie so gut sind, können Sie bitte auch gleich folgende Aufgabe übernehmen!“ Chefs, die ein Lob als Vorschusslorbeeren platzieren und nur deshalb, weil sie etwas wollen, kommen bei den wenigsten Mitarbeitenden gut an.
  • „Das Team arbeitet sehr gut und effektiv.“ Ohne direkte und persönliche Ansprache ist ein pauschales Lob in den wenigsten Fällen ein Motivationspusher.
  • „Im Vergleich zu den anderen sind Sie einfach der Beste!“ Vergleichendes Lob ist keine gute Idee, vor allem dann nicht, wenn die Kollegen sogar anwesend sind. Neid und Missgunst sind jetzt vorprogrammiert.

So kommt es gut an – richtig loben, gezielt motivieren

Damit ein Lob seinen Zweck erfüllt und der Chef seine Mitarbeitenden auch tatsächlich damit motiviert, sind folgende Tipps hilfreich:

  • persönlich: Ein Lob hat garantiert mehr Wert, wenn man es persönlich überbringt und nicht etwa per E-Mail oder gar über eine dritte Person.
  • ehrlich: Wer ein Lob ausspricht, der muss dieses auch genauso meinen und es ehrlich und authentisch rüberbringen.
  • direkt: Gelobt wird im besten Fall direkt und zeitnah und nicht erst Wochen später, wenn der Vorgesetzte meint, dass der vermeintlich richtige Zeitpunkt gekommen ist.
  • gerecht: Eine gute Führungskraft spricht auch dann ein Lob aus, wenn etwas mal nicht optimal gelaufen ist, der Mitarbeitende aber ein vorbildliches Verhalten gezeigt hat. Als Beispiel: „Leider haben wir den Auftrag nicht bekommen. Ich weiß dennoch Ihren hohen Einsatz und Ihre engagierte Arbeit zu schätzen.
  • nonverbal: Bei einem Lob spielt auch die Körpersprache eine wichtige Rolle. Mit einem freundlichen Nicken, einem Lächeln, einem Handschlag oder auch einem Schulterklopfen können Führungskräfte das Gesagte nochmal nonverbal unterstreichen.

Während ein Lob für eine konkrete gute Leistung verteilt wird, zollt man Mitarbeitenden Anerkennung dafür, dass sie regelmäßig eine gute Arbeit leisten und beispielsweise zuverlässig, effizient und pünktlich sind. Jeder Angestellte freut sich daher garantiert über Sätze, wie „Toll, dass Sie immer so zuverlässig und gewissenhaft ihre Aufgaben erledigen! Das weiß ich zu schätzen.“

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Schwanger: Wie sage ich es dem Chef?

Schwanger: Wie sage ich es dem Chef?

Die zwei Striche auf dem Teststreifen sind für Frauen mit Kinderwunsch im wahrsten Wortsinn eine positive Nachricht. Während das freudige Ereignis im Freundes- und Bekanntenkreis meist mit großer Euphorie verkündet wird, fällt es ihnen nicht selten deutlich schwerer, den Arbeitgeber zu informieren. Die Angst vor einer wenig begeisterten Reaktion und womöglich einem Karriereknick ist groß, schließlich fällt die eigene Arbeitskraft erstmal für eine längere Zeit aus. Wie und wann man es dem Chef sagt, ist eine wichtige Frage, die sich viele schwangere Arbeitnehmerinnen jetzt stellen.

Den optimalen Zeitpunkt finden

Direkt nach dem Schwangerschaftstest? Oder erst dann, wenn man das Bäuchlein nicht mehr verstecken kann? Eine gesetzliche Vorschrift, wann werdende Mütter am Arbeitsplatz mitteilen müssen, dass sie ein Kind erwarten, gibt es nicht. Das Mutterschutzgesetz gibt lediglich vor, dass die Frau es dem Arbeitgeber mitteilen „soll“, sobald sie davon weiß. Die meisten Frauen warten jedoch zunächst die kritische Phase ab, in der das Risiko für einen Abbruch noch relativ hoch ist. Ab der zwölften Schwangerschaftswoche ist im Idealfall aber der Zeitpunkt für ein Gespräch gekommen. Entscheidend ist: Nur wenn der Arbeitgeber von der Schwangerschaft weiß, greifen die gesetzlichen Schutzvorschriften sowie der Kündigungsschutz.

Persönlich oder schriftlich? Die Frage nach dem „Wie“

Ob man dem Chef in die Augen blicken möchte, ihn lieber anrufen oder doch eine schriftliche Information bevorzugt, kann jede Frau selbst entscheiden – das Gesetz gibt hier keine Regelung vor. Auch wenn es vielleicht schwerfällt, kommt es mit großer Wahrscheinlichkeit am besten an, zunächst das persönliche Gespräch zu suchen. Natürlich spielen hier auch das Verhältnis zum Chef und das Klima am Arbeitsplatz eine Rolle.

Eine zusätzliche schriftliche Mitteilung ist vor allem aus Gründen der Nachweisbarkeit empfehlenswert. Der Arbeitgeber hat jetzt zudem das Recht, einen ärztlichen Nachweis über die Schwangerschaft einzufordern. Aber keine Sorge: Im Unternehmen wird Ihr Zustand nur die Runde unter den Kollegen machen, wenn die Sie es selbst erzählen oder der Babybauch sichtbar wird. Der Arbeitgeber muss zwar die zuständige Aufsichtsbehörde informieren, darf die Information jedoch nicht an die Mitarbeitenden weitergeben.

Souverän auftreten im Gespräch

In ein Gespräch über die „anderen Umstände“ geht man wahrscheinlich mit gemischten Gefühlen. Empfehlenswert ist jedoch, den Chef mögliche Unsicherheiten und Ängste nicht spüren zu lassen und sich nicht für die Schwangerschaft zu entschuldigen. Wer sich souverän, positiv und gut vorbereitet zeigt, der signalisiert, dass er alles im Griff hat. Bestenfalls haben Sie alle wichtigen Daten (zum Beispiel den Beginn des Mutterschutzes und möglichen Resturlaub) zur Hand, kennen die rechtlichen Rahmenbedingungen und haben sich bereits Gedanken über die nächste Zeit am Arbeitsplatz gemacht. Auf diese Weise vermittelt die schwangere Angestellte ihrem Gesprächspartner, dass auch der Job einen wichtigen Stellenwert für sie hat. In einem weiteren Gespräch soll es dann um die Übergabe, die Babypause und den Wiedereinstieg ins Berufsleben gehen.

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Namen von Kunden und Mitarbeitern leichter merken

Namen von Kunden und Mitarbeitern leichter merken: So gelingt es

“Entschuldigung, wie war noch gleich Ihr Name?” – es ist unangenehm, vor einem wichtigen Kunden zu stehen und sich nicht an dessen Namen zu erinnern. Das wirkt unprofessionell und vermittelt auch schnell den Eindruck von mangelndem Interesse. Um solche und ähnliche Situationen zu vermeiden, ist es sinnvoll, das Namensgedächtnis zu trainieren. Mit den folgenden Tipps wird es leichter, sich neue Namen zu merken.

Tipp 1: Volle Konzentration!

Je größer die Vorstellrunde, desto schwerer fällt es den meisten Menschen, sich die genannten Namen zu merken. Bei mehr als vier neuen Namen ist die Aufnahmefähigkeit des Kurzzeitgedächtnisses in der Regel erreicht. Verschärft wird dieses Problem durch Unachtsamkeit. “Die Namen kann ich mir ohnehin nicht alle merken”, lautet in diesem Zusammenhang eine fatale Annahme. Wer hingegen konzentriert zuhört und dem Gegenüber ins Gesicht blickt, hat bereits den ersten Schritt hin zu einem besseren Namensgedächtnis getan.

Tipp 2: Auf charakteristische Merkmale achten

Menschen fällt es oft leichter, sich Gesichter statt Namen zu merken. Der Grund ist evolutionär: Die Urahnen des Menschen orientierten sich an Gesichtern, an denen sie gleichzeitig erkennen konnten, ob ihnen ihr Gegenüber freundlich gesinnt war oder nicht. Dieser Umstand lässt sich heute noch nutzen: Hat der Gesprächspartner eine schiefe Nase, einen besonders breiten Mund oder ungewöhnlich blaue Augen? Solche Attribute helfen dem Namensgedächtnis später auf die Sprünge.

Tipp 3: Namen laut wiederholen

Besonders bei komplizierten Namen hilft es, sie laut zu wiederholen. Wer sich erkundigt, ob die Aussprache des Namens korrekt ist, verinnerlicht ihn besser. Gleiches gilt für Sätze wie “Freut mich, Sie kennenzulernen, Herr Mustermann!”. Zudem zeugt diese Methode von Interesse am Gesprächspartner.

Tipp 4: Eselsbrücken schaffen

Eine effektive Methode, die auch Gedächtnissportler nutzen, ist das Bauen von Eselsbrücken. Statt sich Namen zu Gesichtern zu merken, denken sie sich zu jeder Person eine kurze Geschichte oder ein lustiges Bild aus. Bei Namen, die an eine Tätigkeit oder einen Beruf erinnern, ist das leicht: Herr Müller steht gedanklich vor der Mühle und Frau Schneider näht sich ein neues Kleid. Die Methode funktioniert mit ein wenig Fantasie aber auch bei anderen Namen: Wer gerade eine Julia Günther getroffen hat, stellt sich beispielsweise vor, wie die Dame in einer Show von Günther Jauch Fragen beantwortet, während ihr Romeo im Publikum sitzt.

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In Erinnerung bleiben: 5 Tipps, um beim Gegenüber einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen

In Erinnerung bleiben: 5 Tipps, um beim Gegenüber einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen

Sei es im Bewerbungsgespräch, bei einem wichtigen Geschäftstreffen in großer Runde oder zu einem anderen Anlass: In vielen Situationen ist es wichtig, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. So werden Entscheidungsträger aufmerksam, was dabei helfen kann, die Chancen auf berufliche Weiterentwicklung, neue Aufgaben oder Jobs zu verbessern. Die folgenden Tipps helfen, aus der Masse hervorzustechen.

1. Den persönlichen Stil unterstreichen

Die Kleidung ist ein wichtiger Bestandteil des Auftretens. Sie sollte dem Anlass entsprechend und gepflegt sein. Es darf jedoch auch eine persönliche Note einfließen. Ist das eigene Markenzeichen eine ausgefallene Brille oder ein farbenfrohes Tuch? Umso besser! Bewerber mit solchen Besonderheiten bleiben länger in Erinnerung. Dennoch wichtig: authentisch bleiben! Wer absichtlich “dick aufträgt”, wirkt schnell gekünstelt.

2. Selbstbewusstsein ausstrahlen

Von dem Treffen hängt viel ab? Gerade dann sollte man nicht vergessen, selbstbewusst aufzutreten! Kopf hoch, Brust raus, Augenkontakt halten und lächeln: Das vermittelt dem Gegenüber den Eindruck, es mit einer interessierten und aufgeschlossenen Person zu tun zu haben. Wer hingegen abgewandt auf den Boden starrt, fällt vielleicht auf – jedoch nicht auf positive Weise.

3. Heitere Anekdoten erzählen

Manche Menschen sind geborene Geschichtenerzähler, aber diese Fertigkeit ist auch erlernbar. Und das kann sich lohnen: Mit persönlichen Anekdoten und Erzählungen aus dem Alltag kann ein Gespräch nicht nur belebt werden. Mit etwas Glück hat das Gegenüber selbst ebenfalls etwas zu dem Thema beizutragen und die Beziehung vertieft sich. Wer möchte, kann die Situation vorher mit Freunden durchspielen.

4. Stärken betonen

Mit Bescheidenheit lässt sich in der Berufswelt nur sehr selten punkten. Deshalb sollte sich niemand davor scheuen, im Gespräch die eigenen Stärken hervorzuheben. So entsteht beim  Gesprächspartner leichter der gewünschte kompetente Eindruck. Die Auflistung der Stärken sollte jedoch nicht in Prahlerei übergehen.

5. Selbst das Gespräch suchen

Wer eine bestimmte Person auf sich aufmerksam machen möchte, sollte nicht auf den Zufall hoffen. Es lohnt sich, stattdessen Initiative zu zeigen und den Chef oder möglichen Geschäftspartner direkt anzusprechen. Als Eisbrecher genügen ein einfaches “Hallo” und eine kurze Vorstellung. Für den weiteren Gesprächsverlauf kann es hilfreich sein, im Vorwege ein paar gedankliche Stichpunkte zu machen.

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Kundenbindung steigern: Tipps, um aus Neukunden Stammkunden zu machen

Kundenbindung steigern: Tipps, um aus Neukunden Stammkunden zu machen

Durch den rasant wachsenden Onlinehandel sind Kunden heutzutage nicht mehr auf einzelne Anbieter angewiesen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist eine hohe Kundenbindung für Unternehmen wichtig. Die Grundlage hierfür ist wiederum eine hohe Kundenzufriedenheit: Je besser die Erwartungen des Kunden erfüllt wurden und je positiver das Erlebnis mit der Marke ausfällt, desto geringer ist seine Bereitschaft, zu einem Konkurrenten zu wechseln.

Daraus lassen sich verschiedene Maßnahmen ableiten, mit denen Unternehmen die Kundenbindung erhöhen können.

Das Kauferlebnis optimieren

Bereits beim ersten Kaufprozess entscheidet sich, ob ein Kunde später erneut zurückkehrt. Um dies zu erreichen, müssen positive Gefühle und Erinnerungen mit der Marke verknüpft werden. Besonders der Service ist in diesem Zusammenhang entscheidend.

  • Beschwerden und Anfragen der Kunden müssen schnell und kompetent vom Kundenservice beantwortet werden.
  • Im Idealfall bekommt jeder Kunde einen festen Ansprechpartner zugewiesen. Durch den persönlichen Kontakt fühlt sich der Verbraucher mit seinen Anliegen ernst genommen.
  • Wer bekommt nicht gern Geschenke? Kleine Werbegeschenke im Anschluss an einen Kauf zeugen von Wertschätzung. Aufmerksamkeiten wie Kugelschreiber und USB-Sticks haben zudem den Vorteil, dass sie im Alltag verwendet werden – der Kunde wird so an die Marke erinnert und zum erneuten Kauf animiert.
  • Treue Kunden sollten belohnt werden: Unternehmen, die die Vorlieben ihrer Kunden kennen, stärken die Bindung durch personalisierte Empfehlungen. Sei es das neue Album der Lieblingsband oder die passende Schutzhülle für das gekaufte Smartphone.

Starke Präsenz in den sozialen Medien

In Zeiten der Digitalisierung müssen Unternehmen unkompliziert und schnell erreichbar und auffindbar sein. Eine Webseite allein reicht da längst nicht mehr aus: Ein gut durchdachter Social-Media-Auftritt sowie ein regelmäßiger Austausch auf diesen Plattformen schaffen eine starke Beziehung zwischen Kunde und Marke. Zudem haben die Kanäle einen informativen Wert: Von Öffnungszeiten bis hin zu neuen Produkten kann die Kundschaft immer auf dem Laufenden gehalten werden.

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Digital Leadership: Was zeichnet den Führungsstil eines Digital Leader aus?

Digital Leadership: Was zeichnet den Führungsstil eines Digital Leader aus?

Die Digitalisierung hat das Arbeitsleben nachhaltig verändert: Konsumenten und somit Unternehmen agieren globaler und zahlreiche Start-ups mischen mit. Damit steigt für viele Unternehmen der Druck, stets innovativ und kreativ zu sein, um konkurrenzfähig zu bleiben. Zudem steigt auch der Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte. Das führt dazu, dass potenzielle Arbeitnehmer öfter den Job wechseln.

Um in diesem Umfeld zu bestehen, müssen Unternehmen ihre Produkte und Strukturen ständig anpassen – und der sogenannte Digital Leader geht mit gutem Beispiel voran.

Mit Digital Leadership zum Erfolg

Paradebeispiele für Digital Leader sind Amazon-Gründer Jeff Bezos, Apple-Ikone Steve Jobs oder Google-Mitbegründer Larry Page. Als Führungskräfte sahen sie die Chancen, die die Digitalisierung ihren Unternehmen bot und nutzten sie – zielstrebig und gewillt, innovative Wege zu gehen.

Zudem setzen Digital Leader nicht mehr auf eine traditionelle Mitarbeiterführung: Mitarbeiter werden aktiv in den Strukturwandel einbezogen und bekommen mehr Freiraum, um eigenverantwortlich zu arbeiten. Das fördert die Kreativität und die Mitarbeiterzufriedenheit.

Was zeichnet einen Digital Leader aus?

Wer selbst zur Führungskraft der Zukunft werden will, sollte an folgenden Kompetenzen und Eigenschaften arbeiten:

  • Innovatives Denken und Kreativität: Digital Leader begeistern sich für neue Technologien und sind immer offen für Veränderungen. Sie sind sich des ständigen Wandels der Arbeitswelt bewusst und passen sich schnell an neue Situationen an. Dafür greifen sie nicht selten Ideen anderer Geschäftsfelder und Unternehmen auf und denken sie digital weiter.
  • Expertise in digitalen Technologien: Erfolgreiche Digital Leader verfügen nicht nur über ein breites Fachwissen. Sie sind auch in der Lage, dieses Wissen ihren Mitarbeitern zu vermitteln und treiben den Einsatz neuer digitaler Tools im Unternehmen aktiv voran.
  • Risikobereitschaft und Offenheit: Digital Leader sind immer bereit, neue Wege zu gehen – Fehler bleiben dabei nicht aus. Idealerweise geht die Führungskraft offen mit ihren eigenen Fehlern um und sieht die Fehler der Mitarbeiter als Chance, dazuzulernen. Diese positive Fehlerkultur sollte schriftlich festgehalten werden.
  • Empathie und Teamgeist: Digital Leader sind mehr Vorbild als Vorgesetzter. Statt auf starre Hierarchien setzen sie auf ein gutes Vertrauensverhältnis zu ihren Mitarbeitern und motivieren sie, gemeinsam auf ein klares Ziel hinzuarbeiten. Deshalb ist es sinnvoll, Tools einzuführen, die die Kommunikation unter den Mitarbeitern stärken und Talente mit Workshops und Trainings aktiv zu fördern.

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Unbezahlter Urlaub: Wissenswertes rund um Anspruch, Dauer und Versicherung

Unbezahlter Urlaub: Wissenswertes rund um Anspruch, Dauer und Versicherung

Jedem Arbeitnehmer steht bezahlter Jahresurlaub zu – aber wie sieht es mit unbezahltem Urlaub aus? Gibt es einen Anspruch auf Freistellung durch den Arbeitgeber? Und was muss dabei beachtet werden? Das Wichtigste im Überblick. 

Was versteht man unter unbezahltem Urlaub?

Bei unbezahltem Urlaub handelt es sich um eine Form der Freistellung: Arbeitnehmer müssen in dieser Zeit nicht arbeiten, die Firma kein Gehalt bezahlen. Das Arbeitsverhältnis ruht, besteht aber fort.

Gibt es einen Anspruch auf unbezahlten Urlaub?

Aus gesetzlicher Sicht gibt es keinen generellen Anspruch auf unbezahlten Urlaub. Allerdings kann im Arbeits- oder Tarifvertrag eine entsprechende Regelung enthalten sein. Ist dies nicht der Fall, müssen Arbeitnehmer auf das Wohlwollen des Chefs setzen. Hier greift dann auch das Prinzip der Gleichbehandlung: Hat der Chef einmal einem Mitarbeiter unbezahlten Urlaub genehmigt, muss er dies künftig auch bei anderen Angestellten tun.

Ausnahmen gelten in den folgenden Fällen:

  • ein Familienangehöriger erkrankt (kurzfristig) und muss gepflegt werden
  • das eigene Kind ist krank und muss versorgt werden (gilt für Kinder bis zwölf Jahre)
  • das eigene Kind leidet an einer unheilbaren Krankheit im Endstadium (keine Altersbegrenzung)
  • eine unverschuldete Zwangslage ist eingetreten, zum Beispiel ein Wohnungsbrand oder eine Überflutung
  • bestimmte Ehrenämter wie Freiwillige Feuerwehr, Schöffendienst bei Gericht, Gemeinderat, THW usw.
  • Fortbildung oder Promotion

In diesen Fällen ergibt sich aus der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers heraus ein Anspruch auf unbezahlten Urlaub.

Wie lange kann man unbezahlten Urlaub nehmen?

Wie lange der unbezahlte Urlaub andauert, ergibt sich aus der jeweiligen Abmachung zwischen Chef und Arbeitnehmer. Gesetzliche Vorgaben gibt es auch hierzu in den meisten Fällen nicht. Von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten ist im Grunde alles möglich.

Ausnahmen:

  • Pflege von Angehörigen: Bis zu zehn Arbeitstage bei einem unerwarteten Pflegefall; bis zu sechs Monate pro pflegebedürftigem Angehörigen bei längerfristiger Pflege.
  • kranke Kinder: Bis zu zehn Arbeitstage im Jahr für ein Kind unter zwölf Jahren, bei mehreren Kindern maximal 25 Tage; für Alleinerziehende gilt die doppelte Anzahl an Tagen.
  • unheilbar kranke Kinder: Unbegrenzter Anspruch unabhängig vom Alter der Kinder.

Wie wird das abzuziehende Gehalt berechnet?

Meist wird das abzuziehende Gehalt mithilfe einer ganz einfachen Methode berechnet: Das vereinbarte Monatsgehalt wird durch die Kalendertage geteilt und dann mit den unbezahlten Urlaubstagen multipliziert.

Beispiel:

  • Das vereinbarte Bruttomonatsgehalt beträgt 3.500 Euro.
  • Der Monat, in dem der unbezahlte Urlaub genommen wird, hat 31 Kalendertage.
  • Es sollen fünf Tage unbezahlter Urlaub genommen werden.
  • Rechnung: 3.500 : 31 x 5 = 564,52

Für fünf Tage unbezahlten Urlaub werden somit 564,52 Euro vom regulären Monatsgehalt abgezogen, also: 3.500 – 564,52 = 2.935,48. In dem betreffenden Monat reduziert sich das Bruttogehalt somit auf 2.935,48 Euro.

Ist man während des unbezahlten Urlaubs versichert?

Dauert der unbezahlte Urlaub nicht länger als vier Wochen an, bleiben alle Sozialversicherungen wie gewohnt bestehen. Ab dem zweiten Monat müssen sich Arbeitnehmer dann selbst um Renten-, Pflege-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung kümmern – die Beiträge gehen voll auf sie über. Nach dem Ende der Freistellung teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Abgaben wieder.

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Mitarbeiter ständig krank: Wie Arbeitgeber das Fehlzeitengespräch richtig führen

Mitarbeiter ständig krank: Wie Arbeitgeber das Fehlzeitengespräch richtig führen

Ein Mitarbeiter des Teams ist im Vergleich zu seinen Kollegen besonders häufig krank? Dann besteht Gesprächsbedarf. Denn: Die häufigen Fehlzeiten können die Planung durcheinanderbringen und für Mehrarbeit und damit schlechte Stimmung bei den Kollegen sorgen. Was der Arbeitgeber fragen darf und was tabu bleiben muss, dazu mehr hier.

Ganz wichtig: Im Gespräch sachlich bleiben

Generell ist es sinnvoll, nicht erst aufgrund der Fehlzeiten ein Gespräch mit den Mitarbeitern zu suchen. Stattdessen sollten Vorgesetzte sich regelmäßig nach dem Befinden der Angestellten erkundigen.

Im Fehlzeitengespräch selbst gilt dann: Auch wenn sich vielleicht Ärger aufgestaut hat, sollten sich Arbeitgeber um einen freundlichen und neutralen Ton bemühen. Dazu gehört eine nette Begrüßung gepaart mit der Frage, ob der Arbeitnehmer sich wieder fit fühlt.

Dieses Thema ist im Fehlzeitengespräch tabu

Ein offenes Gespräch ist sinnvoll, doch es gibt ein Thema, das außen vor bleiben muss: Die Krankheitsdiagnose. Der Arbeitgeber darf einen Angestellten nicht danach befragen. Das gilt selbst dann, wenn vermutet wird, dass der betreffende Mitarbeiter womöglich blaumacht.

Arbeitgeber dürfen und sollten in solchen Fällen jedoch sachlich äußern, dass der wiederholte krankheitsbedingte Ausfall dem Unternehmen Umstände gemacht hat. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Planung immer wieder angepasst werden musste. Auch die zusätzliche Belastung für das Team sollte nicht unerwähnt bleiben.

Zukünftige Ausfälle vermeiden: 5 Tipps

Um die Fehlzeiten eines Angestellten zu reduzieren, haben Vorgesetzte verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel:

  • Der betroffene Mitarbeiter muss künftig bereits am ersten Fehltag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einreichen.
  • Die Fehlzeiten sollten im Gespräch konkret thematisiert werden. Es dürfen zudem Fragen danach gestellt werden, ob die Erkrankung in irgendeiner Form mit der Arbeit zu tun hat.
  • Falls der Mitarbeiter die Arbeit als einen Grund für sein Fehlen aufführt, sollte er nach Einzelheiten gefragt werden: Welche Arbeiten werden gern erledigt? Gibt es Dinge, die für ihn aus verschiedenen Gründen problematisch sind? Gibt es eine bestimmte Ursache für übermäßigen Stress?
  • Wenn möglich, sollten die zugewiesenen Aufgaben entsprechend angepasst werden, um in Zukunft für weniger Fehlzeiten zu sorgen. Vielleicht besteht ja die Möglichkeit einer internen Versetzung?
  • Vorgesetzte sollten unbedingt auch betonen, warum der Mitarbeiter wichtig für das Unternehmen ist – so entsteht ein Gefühl der Wertschätzung.

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Unternehmenswerte - Ihre Bedeutung und Tipps zur Formulierung

Unternehmenswerte: Ihre Bedeutung und Tipps zur Formulierung

Sowohl kleine, mittlere als auch große Firmen sollten sich die Zeit nehmen, ihre Unternehmenswerte zu bestimmen und diese festzuhalten. Der Grund: Sogenannte “Core Values” haben in mehrfacher Hinsicht einen positiven Effekt auf den Unternehmenserfolg – sofern sie richtig formuliert werden.

Darum ist es sinnvoll, Unternehmenswerte zu formulieren

Für welche Werte steht ein Unternehmen – innerhalb der Organisation wie außerhalb? Die Antwort auf diese Frage ist zum einen wichtig für die eigenen Mitarbeiter und potenzielle Bewerber. Die formulierten Grundsätze spiegeln den gewünschten Umgang mit Kollegen sowie Kunden wieder und dienen als Orientierungshilfe für jede Handlung im Berufsalltag.

Zum anderen helfen gut formulierte Unternehmenswerte Firmen dabei, ihre eigene Unternehmenskultur zu verbessern und die eigene Marke zu schärfen. Der Grund: Wer sich intensiv mit dem Kern seines Unternehmens beschäftigt hat, weiß, was ihn von der Konkurrenz abhebt und kann alle geschäftlichen Entscheidungen auf diesen Stärken aufbauen.

Passende Core Values definieren: 5 Tipps

Um präzise und passende Unternehmenswerte zu formulieren, an die sich alle Mitarbeiter gleichermaßen halten, gilt es einiges zu beachten:

  • Mitarbeiter in die Entwicklung einbeziehen: Wenn die Beschäftigten aktiv am Prozess der Werte-Formulierung beteiligt werden, ist die Chance höher, dass die finalen Core Values realitätsnah sind und im Alltag Anwendung finden. Möglich ist das zum Beispiel in Form von Task Forces, Workshops und Umfragen.
  • Freimachen von Standardfloskeln: Oft schreiben sich Unternehmen allgemeine Begriffe auf die Fahne, die gut klingen, aber wenig über die Firma selbst aussagen. “Ehrlichkeit” oder “Respekt” sind gute Beispiele hierfür. Besser wäre es, sich zu fragen, was das Unternehmen einzigartig macht. Welche Mitarbeiter sind besonders wichtig für das Unternehmen – und was zeichnet sie besonders aus?
  • Auf das Wesentliche beschränken: Viel hilft viel? Nicht wenn es um den Kern des Unternehmens geht! Am Ende des Prozesses sollten nicht mehr als fünf bis zehn Werte feststehen.
  • Praktische Beispiele liefern: Die finalen Werte sollten der Belegschaft nicht kommentarlos präsentiert werden. Um sicherzugehen, dass alle Beteiligten das Leitbild verstehen, sollten zusätzlich einige klare Handlungsanweisungen für den Berufsalltag abgeleitet und kommuniziert werden.
  • Unternehmenswerte regelmäßig hinterfragen: Die Arbeitswelt entwickelt sich weiter. Gleiches gilt für Unternehmen. Die Core Values sind deshalb nicht in Stein gemeißelt.



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Diverse Menschengruppe sitzt und jeder hat ein Schild mit der Schrift " we need you"

Active Sourcing: Was es mit dieser Art der Personalbeschaffung auf sich hat und wie sie gelingt

Traditionell suchen Unternehmen mithilfe von Stellenanzeigen neue Mitarbeiter. Diese Form des Recruitings ist aber nicht mehr immer erfolgreich. Mit Active Sourcing finden Personaler passgenaue Kandidaten – müssen allerdings auch mehr Zeit und Arbeit investieren.

Was bedeutet Active Sourcing?

Active Sourcing heißt zu Deutsch: “aktive Beschaffung”. Damit ist gemeint, dass die Personalabteilung eines Unternehmens vielversprechende Fachkräfte selbst aktiv kontaktiert. Die Personaler warten nicht länger darauf, dass sich passende Bewerber auf eine Stellenausschreibung melden.

Methoden und Maßnahmen des Active Sourcing

Die Kontaktaufnahme erfolgt beim Active Sourcing  über verschiedene Kanäle, zum Beispiel:

  • Business-Netzwerke wie Xing und LinkedIn
  • Experten-Blogs zu fachlich relevanten Themen für die Firma
  • Social Media wie Twitter, Facebook, Instagram
  • Online-Jobbörsen für passende Berufe und Jobprofile

Darüber hinaus werden auch Mitarbeiter des Unternehmens darum gebeten, passende Kandidaten aus dem Bekannten- oder Freundeskreis zu kontaktieren. Belohnt wird eine geglückte Anwerbung meist mit einem Bonus.

Auch eine verstärkte Präsenz auf Jobmessen gehört zum Active Sourcing und kann sich für Arbeitgeber auf lange Sicht lohnen.

Idealerweise stellen Personaler mit den potenziellen Kandidaten aus all diesen Quellen eine Datenbank zusammen, die sie ständig pflegen und erweitern. Kündigt sich dann ein Bedarf an, haben sie sofort eine Liste von passenden Kandidaten parat. Auch ehemalige Bewerber können hier aufgenommen werden, sofern sie ihre Zustimmung geben.

Personalbeschaffung mit Fingerspitzengefühl

Sind passende Kandidaten gefunden, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Denn die infrage kommenden Personen sind nicht unbedingt auf Jobsuche. Sie müssen also von den Personalern umworben werden. Das oberste Ziel ist, ihr Interesse an dem Posten zu wecken.

Je nachdem über welchen Kanal der Personaler auf die Person aufmerksam wurde, sollte auch die erste Kontaktaufnahme erfolgen. E-Mails sind dabei in der Regel erfolgversprechender als Direktnachrichten über eine Plattform. Die erste Kontaktaufnahme sollte möglichst diskret, persönlich und auf den Bewerber zugeschnitten sein. Schließlich fragt sich derjenige unter Umständen, wie die Firma an seine Kontaktdaten gekommen ist – Stichwort: Datenschutz.

Personaler haben jetzt die Möglichkeit zu zeigen, dass sie sich gut über ihr Gegenüber informiert haben. Zusätzlich sollten sie Informationen über ihr Unternehmen bereitstellen. Wird man sich einig, ist das Active Sourcing ein Gewinn für beide Seiten.

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Corporate Social Responsibility

So können sich Unternehmen sozial engagieren

Das Thema Nächstenliebe spielt in der Weihnachtszeit eine wichtige Rolle. Denjenigen zu helfen, denen es nicht so gut geht, sollte jedoch das ganze Jahr über praktiziert werden. Zu den Hilfsbedürftigen gehören heutzutage aber nicht nur Menschen aus Fleisch und Blut, sondern im übertragenen Sinne auch die Umwelt.

Unternehmen tragen in der Gesellschaft eine große Verantwortung. Viele Firmen engagieren sich bereits sozial, unterstützen verschiedene Hilfsprojekte und unterstreichen damit ihre Auffassung von modernem Unternehmertum. Andere zögern, weil sie vielleicht noch nicht die passende Form für ihr soziales Engagement gefunden haben oder befürchten, mit einer falschen Entscheidung wirtschaftliche Kennzahlen zu gefährden.

In diesem Artikel zeigen wir, warum es jedem Unternehmen gut zu Gesicht steht, sich in irgendeiner Form sozial zu engagieren. Außerdem geben wir Tipps, wie der gesellschaftliche Beitrag von Betrieben konkret aussehen könnte.

Warum „lohnt“ sich soziales Engagement für Unternehmen?

Soziales Engagement ist heutzutage deutlich mehr als die jährliche Großspende an ein lokales Hilfsprojekt. In einigen Konzernen und Unternehmen gibt es Abteilungen, die sich, losgelöst vom Kerngeschäft um die sozialen Aktivitäten kümmern. Diese Form der Professionalisierung wird unter dem Begriff „Corporate Social Responsibility“ zusammengefasst.

Mit dem richtigen Konzept und passend zur Unternehmensphilosophie kann viel mehr erreicht werden, als „nur“ das Image zu pflegen oder zu verbessern. Das Unternehmen profitiert, da es …

– für alle sichtbar seine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft ernst nimmt,

– als positives Beispiel vorangeht,

– ggf. dabei helfen kann, wichtige Veränderungen anzustoßen und

– auf lange Sicht sogar die Umsatzzahlen positiv beeinflussen kann.

Darüber hinaus wirken sozial engagierte Unternehmen anziehender auf Fachkräfte, insbesondere aus der jüngeren Generation. Viele junge Menschen sehen ihren Job häufig nicht einfach als reine Arbeit. Sie wählen ihren Arbeitgeber nicht nur nach der Höhe des Gehaltsschecks aus, sondern achten sehr darauf, dass dieser versucht, in der Welt etwas zum Guten zu bewegen. Dementsprechend ist das soziale Engagement auch eine Investition, um in Zeiten des Fachkräftemangels Talente anzulocken und zu halten.

Soziales Engagement beginnt IM Unternehmen

Bevor sich ein Unternehmen für externe Projekte engagiert, sollte man die Unternehmenskultur durchleuchten und nach geeigneten Maßstäben organisieren. Getreu dem Motto „Jeder fege vor seiner eigenen Türe!“. Wer sich im ökologischen Bereich engagieren möchte, sollte auch intern schauen, ob alles getan wird, um die Umwelt zu schonen. Und wer sich für Gerechtigkeit starkmacht, sollte natürlich seine Mitarbeiter fair bezahlen.

Es kann auch nicht schaden, bereits bei Bewerbungsgesprächen ein Augenmerk auf das soziale Selbstverständnis zu legen. Soziales Engagement lässt sich einfacher und glaubwürdiger durchsetzen, wenn die Belegschaft wirklich hinter den Aktivitäten steht.

5 Ideen für soziales Engagement

Im Prinzip gibt es unzählige Möglichkeiten für Unternehmen, einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Geld und Unterstützung wird in vielen Bereichen dringend benötigt, u.a. in der Entwicklungshilfe, im Umweltschutz, in der Kultur, im Sport und in der Politik.

Doch auf welche Art und Weise hilft man als Unternehmen am besten und wirkungsvollsten? Das hängt z.B. davon ab, in welcher Branche man sich befindet, ob man lokal oder global aktiv ist oder wofür man sich glaubhaft einsetzen könnte. Außerdem sollten die handelnden Personen die Botschaft mittragen, die quasi jedes soziale Engagement mit sich bringt.

Um sich sozial zu engagieren, schlagen wir folgende Wege vor:

  1. Sammelaktion

Unternehmen und ihre Angestellten sind meist sehr gut vernetzt. Geschäftspartner und Kunden ebenfalls. Eine Sammelaktion kann daher ziemlich schnell viel Geld einbringen. Das Unternehmen macht in diesem Rahmen quasi Werbung für eine Hilfsorganisation und versucht auf verschiedenen Wegen, Spenden zu akquirieren. Das gelingt z.B. durch das Aufstellen von Spendenboxen. Das Unternehmen könnte auch ein Firmenevent dazu nutzen, um zum Spenden aufzurufen. Das gesammelte Geld verwendet die Hilfsorganisation dann am besten für einen konkreten Zweck.

  1. Sachspenden / freie Produkte

Das Spektrum an Sachspenden ist riesig. Man könnte sich z.B. an Sammlungen von Bekleidung, Lebensmittel und anderer wichtiger Güter beteiligen und damit Menschen in Krisenregionen helfen. Eine typische lokale Sachspende ist die Ausstattung einer heimischen Sportmannschaft mit Trikots und Sportgeräten. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass die Sportler für das Unternehmen „Werbung laufen“.

Wenn es sich beim Unternehmen sogar um ein Sportfachgeschäft handelt, kann man sogar eher von freien Produkten sprechen. Das ist beispielsweise auch der Fall, wenn ein Büroausstatter das Büro einer Hilfsorganisation oder Firmen in Krisengebieten mit Schreibtischen und Stühlen beliefert.

  1. Freie Dienstleistungen

Wenn ein Unternehmen keine Produkte, sondern Dienstleistungen anbietet, eignen sich auch diese, um zu helfen. Da heutzutage kaum etwas ohne das Internet läuft, könnte eine Online-Agentur die Gestaltung einer Website als freie Dienstleistung unentgeltlich zur Verfügung stellen. Ein anderes Beispiel sind Physiotherapeuten, die bei einem Marathon Läufer massieren.

  1. Mitarbeiter für soziale Projekte freistellen

Vielen Kindern und Senioren fehlen aus unterschiedlichen Gründen Bezugspersonen. In Deutschland gibt es einige Hilfsprogramme, die sich diesem Problem angenommen haben. Sie vermitteln Personen, die sich regelmäßig mit den Hilfsbedürftigen treffen, z.B. als Mentor oder als Partner für Freizeitaktivitäten. Unternehmen könnten ihren Mitarbeitern anbieten, einen kleinen Teil der Arbeitszeit für ein solches Programm zu nutzen.

  1. Räume zur Verfügung stellen

In den meisten Unternehmen werden die Büro- und Meetingräume in den Abendstunden nicht genutzt. Diese könnte man z.B. Vereinen zur Verfügung stellen, die Menschen in irgendeiner Weise ehrenamtlich bei der Lösung von Problemen helfen. Befinden sich am Unternehmensstandort ungenutzte Keller- oder Lagerräume könnte man diese in den Abendstunden als Proberäume für Nachwuchsbands anbieten.

Wenn sich ein Unternehmen sozial engagieren möchte, findet sich schnell ein passendes Hilfsprojekt. Wer sich zugleich öffentlichkeitswirksam in Szene setzen möchte, sollte bei der Ausgestaltung des Engagements möglichst kreativ vorgehen.

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Eine Person zerreißt den Vertrag von einer anderen Person, dargestellt in Cartoon-Optik.

Mündliche Kündigung: Ist sie gültig? Und wie geht man damit um?

Bei einem Streit zwischen  Vorgesetztem und Mitarbeiter fallen schon einmal Sätze wie “Ich kündige” oder “Sie sind gefeuert”. Aber ist das Arbeitsverhältnis damit wirklich beendet? Und was tun Betroffene am besten, wenn sie eine mündliche Kündigung erhalten? Ein Überblick.

Ist eine mündliche Kündigung wirksam?

Grundsätzlich lautet die Antwort auf diese Frage: Nein. Laut § 623 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) muss die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses schriftlich erfolgen, um gültig zu sein. Das gilt sowohl im Falle einer fristgemäßen als auch einer fristlosen Kündigung.

Zudem ist die elektronische Form ausgeschlossen, heißt: Neben der Kündigung im persönlichen Gespräch oder am Telefon ist auch die Kündigung per E-Mail oder Textnachricht unwirksam. Das gilt unabhängig davon, ob sie durch den Arbeitnehmer oder Arbeitgeber mitgeteilt wird.

Mögliche Ausnahmefälle

Doch es gibt einige Beispiele, in denen eine mündliche Kündigung von Arbeitsgerichten als gültig anerkannt wurde. Ging die mündliche Kündigung vom Arbeitgeber aus, wurde sie wirksam, weil die Mitarbeiter einen der folgenden Fehler begangen hatten:

  • Sie akzeptierten die mündliche Kündigung, indem sie nicht mehr zur Arbeit erschienen.
  • Sie reichten keine oder eine verspätete Kündigungsschutzklage ein.

Auch die mündliche Kündigung eines Arbeitnehmers kann unter Umständen rechtsgültig werden: So befand das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz Anfang 2012 die Kündigung einer Angestellten für rechtskräftig, nachdem diese mehrfach am Telefon ihre Kündigung ausgesprochen hatte (Az. 8 Sa 318/11). Der Arbeitgeber hatte auf ihre Aussagen hin selbst eine Kündigung verfasst, gegen die die Angestellte erfolglos klagte.

Mündliche Kündigung erhalten: Die richtige Reaktion

Erhält ein Mitarbeiter eine mündliche Kündigung vom Arbeitgeber, sollte er unbedingt weiterhin zur Arbeit erscheinen und seine vertraglich festgelegten Aufgaben erfüllen. Um zu deeskalieren, sollte der Arbeitnehmer darüber hinaus das versöhnliche Gespräch mit dem Chef suchen.

Besteht der Vorgesetzte beziehungsweise das Unternehmen auf die mündliche Kündigung? Dann ist es für Arbeitnehmer wichtig, umgehend einen Anwalt für Arbeitsrecht aufzusuchen und eine Kündigungsschutzklage einzureichen. Dabei ist die dreiwöchige Frist aus § 4 Kündigungsschutzgesetz (KSchG) einzuhalten. Zwar gilt diese im Grunde nur im Falle einer schriftlichen Kündigung, doch wer länger wartet, riskiert, dass sein Anspruch auf Weiterbeschäftigung verfällt.

Ging die mündliche Kündigung vom Arbeitnehmer aus, sollte der Vorgesetzte ebenfalls das Gespräch mit dem betroffenen Mitarbeiter suchen, sobald sich die Gemüter etwas beruhigt haben. Der Mitarbeiter sollte ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die mündliche Kündigung nicht rechtswirksam ist. In einem ruhigen Gespräch können Arbeitgeber und -nehmer dann über mögliche Lösungen sprechen.

Bleibt der Angestellte im Anschluss dennoch der Arbeit fern oder verstößt auf andere Weise gegen seine im Arbeitsvertrag festgelegten Pflichten, sollte eine Abmahnung durch das Unternehmen erfolgen. Idealerweise geschieht auch dies in Schriftform, da der Arbeitgeber in diesem Fall beweispflichtig ist.

In der Abmahnung muss das Fehlverhalten genau beschrieben sein. Außerdem müssen arbeitsrechtliche Konsequenzen in Aussicht gestellt werden, für den Fall, dass sich das bemängelte Verhalten nicht ändert. Verweigert der Mitarbeiter anschließend weiterhin die Arbeit, stellt der Arbeitgeber die schriftliche Kündigung aus. Damit ist das Ende des Arbeitsverhältnisses offiziell.

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Eine Frau entspannt in einer Hängematte

Mini-Retirement: Was ist das, was bringt es und wie gelingt es?

Ausbildung oder Studium, Berufsleben, Rente: Die klassische Abfolge ist heute längst nicht mehr der einzige mögliche Karriereweg. Bewusste Auszeiten werden immer beliebter. Dazu gehört auch das sogenannte Mini-Retirement. Doch was hat es damit eigentlich auf sich?

Sabbatical vs. Mini-Retirement: Was ist der Unterschied?

Der Begriff “Sabbatical” ist den meisten Arbeitnehmern inzwischen geläufig. Anders sieht es mit dem Mini-Retirement aus. Bei beidem handelt es sich um eine vorübergehende Auszeit vom Job, es gibt aber einen grundlegenden Unterschied.

Während ein Sabbatical in der Regel einmalig genommen wird, basiert das Mini-Retirement auf der Idee, die eigentliche Rentenphase in mehrere kürzere Zeitabschnitte herunterzubrechen. Statt im Anschluss an das aktive Berufsleben 20 Jahre oder mehr am Stück frei zu haben, gönnen sich Arbeitnehmer hierbei schon lange vorher eine vorübergehende Pensionierung.

Heißt konkret: Nach einigen Jahren im Beruf folgt eine bewusste Auszeit. Von wenigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren ist hier quasi alles möglich. Im Anschluss erfolgt der Wiedereinstieg in den Beruf, an den sich nach einiger Zeit ein erneutes Mini-Retirement anschließt.

Was bringt ein Mini-Retirement?

Während des Mini-Retirements nehmen sich Arbeitnehmer bewusst Zeit für sich. Ziel ist es, über das eigene Berufs- und Privatleben zu reflektieren, sich weiterzubilden, neue Erfahrungen zu sammeln, sich zu engagieren oder die Zeit anderweitig gewinnbringend zu nutzen.

Das führt dazu, dass Angestellte nach der Auszeit mit neuer Motivation, neuen Ideen und frischer Kraft in ihren Beruf zurückkehren. Vielleicht hat das Mini-Retirement aber auch zu einer Neuorientierung geführt. Dann kann sich an die “Rente auf Zeit” stattdessen der Einstieg in einen neuen Job anschließen.

Die Auszeit vorbereiten: Klare Regelung mit dem Arbeitgeber ist wichtig

Ähnlich wie ein Sabbatical will auch das Mini-Retirement gut geplant sein. Da es kein allgemeines Recht auf die vorübergehende Auszeit gibt, müssen Angestellte zunächst mit ihrem Arbeitgeber in die individuelle Verhandlung gehen. Geklärt werden sollte:

  1. Wie lange bleibt der Angestellte der Arbeit fern?
  2. Wie wird der Wiedereinstieg im Anschluss geregelt?

Beides sollte schriftlich in Vertragsform festgehalten werden, damit für beide Seiten klare Verhältnisse herrschen. Will oder kann der Arbeitgeber einen Angestellten nicht für längere Zeit von der Arbeit freistellen, gibt es noch andere Möglichkeiten. Zum Beispiel kann nach Absprache der gesamte Jahresurlaub am Stück eingereicht werden.

Das Mini-Retirement planen

Ist die Rente auf Zeit mit dem Chef geklärt, folgt die persönliche Vorbereitung. Angestellte sollten sich die folgenden Fragen kritisch selbst beantworten:

  1. Wie soll die freie Zeit genutzt werden? Ist gegebenenfalls ein gewisser Vorlauf nötig, um den Plan in die Tat umsetzen zu können?
  2. Wie lässt sich das Mini-Retirement finanzieren?

Um die Finanzfrage zu klären, ist es wichtig, vorab einen persönlichen Kostenplan zu erstellen:

  • Mit welchen festen Lebenshaltungskosten muss gerechnet werden?
  • Welche Kosten kommen unter Umständen für Reisen, Fortbildungsmaßnahmen oder Ähnliches hinzu?

Entsprechend groß muss das finanzielle Polster sein, das Angestellte vor dem Beginn des Mini-Retirements ansparen sollten.

Tipp: Wer sich während der Auszeit nicht nur weiterbildet, sondern vielleicht sogar einen anderen Job ausprobiert, kann damit gleichzeitig das eigene Finanzpolster aufbessern.

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Zwei männliche Büroarbeiter beim Gespräch

Den Chef lenken: Mit diesen 5 Tipps klappt es

Ganz klar: Der direkte Vorgesetzte hat das letzte Wort. Doch manchmal kann es durchaus sinnvoll sein, wenn Angestellte ihrem Chef bei der Entscheidungsfindung subtil etwas unter die Arme greifen. Cheffing, also die Führung von unten, kann dazu beitragen, die Führungsarbeit insgesamt zu verbessern – was am Ende nicht nur dem Ergebnis, sondern auch den Arbeitsbedingungen zugutekommt.

  1. In den Vorgesetzten hineinversetzen

Die Entscheidungen des Vorgesetzten sind schwer nachvollziehbar? Hier hilft es, sich in den Chef hineinzuversetzen. Was ist er für ein Menschentyp? Wovon lässt er sich bei der Entscheidungsfindung beeinflussen? Wer seinen Chef gut kennt, kann besser mit ihm umgehen und hat damit die Möglichkeit, sich mehr einzubringen. Auch was den Entscheidungsprozess angeht.

  1. Lösungsvorschläge präsentieren

Es ist ein unvorhergesehenes Problem aufgetaucht? Wer gleich verschiedene Lösungsvorschläge präsentiert, ist nicht nur vorausschauend, sondern spart sich und dem Chef auch viel Zeit. Und bestenfalls kann man dabei sogar direkt die eigene Präferenz mit einfließen lassen.

  1. Das eigene Können zeigen

Mangelt es dem Chef scheinbar an Wertschätzung, kann das daran liegen, dass die Leistung der Mitarbeiter für ihn nicht sichtbar genug ist. Besser: Nicht nur still vor sich hinarbeiten, sondern den Vorgesetzten von den erzielten Fortschritten regelmäßig in Kenntnis setzen. In Sitzungen aktiv sinnvolle Zwischenfragen stellen und sich Notizen machen. Das wirkt professionell und sorgt oft dafür, dass man künftig stärker einbezogen wird.

  1. Kritik konstruktiv äußern

Kritik ist auch für den Chef wichtig, um Handlungsabläufe für die Zukunft zu optimieren. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, den Vorgesetzten nicht vor allen Kollegen bloßzustellen. Ein Mitarbeitergespräch unter vier Augen ist der richtige Ort, um konstruktive Kritik zu äußern. Wichtig: Vorher am besten eine Nacht über das Thema schlafen, sich gründlich in den Sachverhalt hineindenken und im Gespräch sachlich argumentieren.

  1. Sich regelmäßig austauschen

Gute Zusammenarbeit lebt auch von einer klaren gegenseitigen Erwartungshaltung. Denn: Setzt der Chef andere Prioritäten als der Arbeitnehmer, kommt es früher oder später automatisch zu Reibereien. Das lässt sich vermeiden, indem man sich regelmäßig mit dem Vorgesetzten austauscht, um die wichtigsten To-dos abzusprechen. Natürlich inklusive eigener Einschätzung.

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Eltern sehen einem Baby beim Krabbeln zu

Elterngeld – alle wichtigen Informationen (Artikelserie, Teil 3)

Im ersten Teil der Artikelserie haben wir uns mit der rechtlichen Grundlage, den Zielen, den Voraussetzungen und dem Antragsverfahren beschäftigt. Im zweiten Teil folgten Informationen über die Höhe des Elterngeldes, die Berechnung und Dauer sowie das Elterngeld Plus und andere Bonusregeln. Im dritten und abschließenden Teil geben wir Tipps, mit denen man das Elterngeld erhöhen kann, informieren über Änderungen während der Corona-Pandemie und antworten auf häufig gestellte Fragen.

Tipp 1: Steuerklasse rechtzeitig wechseln, mehr Elterngeld bekommen

Für Paare, die verheiratet sind oder eine eingetragene Lebenspartnerschaft führen, kann sich ein Wechsel der Steuerklasse positiv auf die Höhe des Elterngeldes auswirken. Dieser Steuerklassenwechsel ist aber nur sinnvoll, wenn vorher in der Kombination IV und IV oder III und V besteuert wurde. In beiden Fällen sollte derjenige, der länger in Elternzeit geht (und aktuell in Steuerklasse IV oder V ist), schnellstmöglich in die Steuerklasse III wechseln.

Da das Elterngeld anhand des Nettoeinkommens der letzten 12 Monate vor der Geburt berechnet wird, führt der Steuerklassenwechsel dazu, dass sich dieses zum Teil deutlich erhöht. Hier eine Beispielrechnung:

  • Ehefrau wird mehr Monate Elternzeit in Anspruch nehmen als der Ehemann
  • Sie verdient 3.200 Euro pro Monat brutto
  • Durch die Einstufung in Steuerklasse V bleiben ca. 1.700 Euro netto
  • In dieser Konstellation beträgt das Elterngeld ca. 1.050 Euro
  • Mit einem Wechsel in Steuerklasse III erhöht sich das Nettoeinkommen auf ca. 2.350 Euro
  • Das Elterngeld steigt auf ca. 1.470 Euro
  • In der Elternzeit hat das Ehepaar also ca. 420 Euro mehr im Monat zur Verfügung (ca. 5.040 Euro im Jahr)

Die Höhe des Elterngeldes wird aufgrund der Steuerklasse berechnet, die im betreffenden Zeitraum überwiegt. Um auf diesem Wege mehr Elterngeld zu erhalten, muss der Wechsel mindestens sieben Monate vor dem Beginn des Mutterschutzes erfolgen, der wiederum sechs Wochen vor der Geburt beginnt. Es ist daher sehr wichtig, schnell zu sein und am besten gleich nach dem positiven Schwangerschaftstest die Steuerklasse zu wechseln. Wer schon zu Beginn der Nachwuchsplanung ein gutes Gefühl hat, kann diesen Schritt natürlich auch vorher machen.

Wichtig zu wissen ist, dass man durch den Steuerklassenwechsel insgesamt monatlich weniger Geld zur Verfügung hat, denn die Abzüge in Klasse V sind sehr hoch. Die zu viel gezahlte Lohnsteuer bekommt man aber über die jährliche Steuererklärung zurück.

Tipp 2: Einmalzahlungen strecken, mehr Elterngeld bekommen

Einmalige Zahlungen des Arbeitgebers, wie z.B. Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, werden bei der Berechnung des Elterngeldes nicht berücksichtigt. Hier kann es sich lohnen, wenn man die Einmalzahlung auf mehrere Monate verteilt.

Sicherlich lässt sich nicht jeder Arbeitgeber darauf ein, aber ein Versuch ist es definitiv wert, wie die Weiterführung des obigen Beispiels beweist:

  • Die Ehefrau bekommt bei 3.200 Euro Nettoverdienst nach ihrem Steuerklassenwechsel 1.470 Euro Elterngeld pro Monat
  • Das einmalig gezahlte Weihnachtsgeld (3.000 Euro) erhöht das Elterngeld nicht
  • Wird dieser Betrag auf 12 Monate aufgeteilt, steigt das Bruttogehalt auf 3.450 Euro
  • Das Nettoeinkommen liegt dann bei ca. 2.500 Euro und das monatliche Elterngeld bei ca. 1.570 Euro
  • Das Plus liegt demnach bei ca. 100 Euro monatlich!

Wie beim Steuerklassenwechsel gilt auch hier ein schnelles Handeln. Je mehr Monate in die Berechnung eingehen, desto stärker die Wirkung.

Tipp 3: Überstunden auszahlen lassen, mehr Elterngeld bekommen

Wer häufig Überstunden macht, sollte fragen, ob der Arbeitgeber bereit wäre, diese mit dem laufenden Gehalt auszuzahlen. Dadurch würde wiederum das Nettogehalt und in der Folge das Elterngeld steigen.

Für die Höhe des Elterngeldes ist es generell gut, wenn das Einkommen steigt. Eventuell kann man als selbstbewusster Arbeitnehmer rechtzeitig das Thema Lohnerhöhung ansprechen …

Elterngeld und die Corona-Pandemie

Das Corona-Virus hat Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche. Viele Menschen haben ihren Job verloren und / oder verdienen weniger, z.B. durch Einkommensersatzleistungen wie das Kurzarbeitergeld. Das würde sich bei der Berechnung des Elterngeldes negativ auswirken. Daher hat der Gesetzgeber beschlossen, dass Antragsteller Monate mit Einkommensverlusten, die zwischen dem 1. März 2020 und dem 31. Dezember 2021 entstanden sind, ausklammern können. Dementsprechend werden dann die davorliegenden Zeiträume herangezogen.

Darüber hinaus bekommen Eltern, die den Partnerschaftsbonus beantragt haben und die Voraussetzungen dafür wegen der Corona-Pandemie nicht mehr einhalten können, trotzdem den im vorläufigen Bewilligungsbescheid genannten Betrag.

FAQ Elterngeld

Elternzeit und Elterngeld haben viele Facetten. Daher bilden kurze und „knackige“ Antworten auf die häufigsten Fragen den Abschluss unserer dreiteiligen Artikelserie.

  1. Wie viel Elterngeld bekommt man?

Wer das Basis-Elterngeld beantragt, bekommt i.d.R. 65 bis 67 Prozent vom Nettogehalt der letzten 12 Monate vor der Geburt. Das Minimum liegt bei 300 Euro, das Maximum bei 1.800 Euro. Beim Elterngeld Plus halbieren sich diese Summen.

  1. Bekommt man Elterngeld, wenn man vor der Geburt erwerbslos war?

Sofern die sonstigen Voraussetzungen erfüllt sind, ja! Man erhält dann den Mindestbetrag von 300 Euro (Basis-Elterngeld) bzw. 150 Euro (Elterngeld Plus).

  1. Darf man arbeiten, wenn man Elterngeld bezieht?

Als Empfänger von Elterngeld darf man maximal 30 Stunden pro Woche arbeiten. Ab dem 1. September 2021 sogar 32 Stunden. Man muss jedoch bedenken, dass dieses Einkommen mit dem Elterngeld verrechnet wird, das dementsprechend geringer ausfällt. Das Minimum von 300 Euro steht dem Empfänger aber auch dann zu.

  1. Bis wann muss man den Antrag auf Elterngeld spätestens abgeben?

Da das Elterngeld maximal drei Monate rückwirkend gezahlt wird, sollte der Antrag in den ersten drei Lebensmonate des Kindes gestellt werden.

  1. Werden Nebeneinkommen bei der Berechnung des Elterngeldes berücksichtigt?

Ja. Als Grundlage zählen Haupteinkommen UND Nebeneinkommen.

  1. Was ist das „Elterngeld-Netto“?

Zur Berechnung des Elterngeldes zieht die Elterngeldstelle nicht einfach das tatsächliche Nettoeinkommen, das auf der Lohn- oder Gehaltsabrechnung steht. Stattdessen wird ein eigenes, vereinfachtes Verfahren angewendet. Das kann dazu führen, dass das „Elterngeld-Netto“ sich vom „normalen“ Nettoeinkommen unterscheidet. Grob gesagt wird das Bruttoeinkommen zunächst durch 12 geteilt und dann Pauschalbeträge für Werbungskosten, Steuern und Sozialabgaben abgezogen.

  1. Wie ist man krankenversichert, wenn man Elterngeld bekommt?

Es bleibt alles wie bisher. Wer gesetzlich versichert ist, bleibt es. Und wer privat versichert ist, bleibt es ebenso. Die Beiträge können sich unter Umständen ändern, sodass eine rechtzeitige Nachfrage bei der Krankenkasse sehr empfehlenswert ist.

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Mit kleinen Schritten zum Erfolg. Dargestellt sind 5 Stufen, die dann zum Ziel führen.

Arbeitsmoral steigern: Mit diesen Tipps gelingt es

Mit dem Begriff “Arbeitsmoral” wird die Haltung der Mitarbeiter gegenüber ihrer eigenen Arbeit beschrieben. Eine schlechte Arbeitsmoral bedeutet etwa, dass die Mitarbeiter unmotiviert und unzufrieden mit ihrer Tätigkeit sind. Daraus folgen oft zum Beispiel Stress, schlechte Stimmung und eine hohe Krankheitsquote im Unternehmen. Eine hohe Arbeitsmoral hingegen führt in der Regel dazu, dass die Mitarbeiter produktiver werden und dem Unternehmen aktiv zum Erfolg verhelfen wollen, beispielsweise indem sie neue Ideen beisteuern.

Kurzum: Es ist im Interesse des Unternehmens, eine gute Arbeitsmoral zu fördern.

Nicht nur finanzielle Anreize sorgen für eine gute Arbeitsmoral

Die Arbeitsmoral in einem Unternehmen wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. So spielen einerseits grundlegende Punkte wie die Arbeitsbedingungen (ausreichend Arbeitsmittel, Arbeitszeiten, etc.) und Vergütung eine Rolle.

Zum anderen gibt es diverse nicht greifbare Motivationsfaktoren wie Anerkennung, ein gutes Betriebsklima und Aufstiegsmöglichkeiten.

Wie lässt sich die Arbeitsmoral steigern?

Unternehmen können unter anderem folgende Maßnahmen ergreifen, um die Arbeitsmoral ihrer Mitarbeiter zu steigern:

  • Aufgaben und Ziele erklären: Mitarbeiter, die wissen, wofür sie arbeiten, fühlen sich mehr einbezogen und verantwortlich für den Unternehmenserfolg.
  • Erfolge feiern und gute Leistungen loben: Wenn harte Arbeit wertgeschätzt wird, steigt die Zufriedenheit der Mitarbeiter.
  • Gesunde Feedback-Kultur schaffen: Der respektvolle Austausch von Kritik beugt Konflikten vor, die ansonsten dem Betriebsklima schaden könnten. Gleiches gilt für die Möglichkeit, Probleme offen anzusprechen. Beides kann zum Beispiel in Form von Feedback-Gesprächen unter vier Augen geschehen. Zudem wird deutlich, an welchen Stellen noch Verbesserungspotenzial besteht – sowohl seitens der Mitarbeiter als auch des Unternehmens.
  • Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten: Wenn die Fähigkeiten der Mitarbeiter ausgebaut werden, steigt auch ihr Engagement. Zusätzlich kann das neu erworbene Wissen beispielsweise in neuen Ideen oder optimierten Arbeitsweisen münden. All das kommt dem Unternehmen zugute.
  • Gemeinsame Aktivitäten abseits des Arbeitsplatzes organisieren: Regelmäßige Team-Abende oder Firmenausflüge sorgen für einen stärkeren Zusammenhalt und informellen Austausch innerhalb der Belegschaft.
  • Firmeninterne Sportkurse anbieten oder eine Kooperation mit einem Fitnessstudio eingehen: Sport dient nicht nur dem Stressabbau, sondern fördert auch sonst die Gesundheit der Mitarbeiter. Das kann wiederum dazu führen, dass die Krankheitsquote im Unternehmen langfristig sinkt.

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Ein Arbeiter überlastet von verschiedenen Aufgaben und Berg von Zetteln

Überstunden: Die wichtigsten Infos zum Thema Mehrarbeit

Im Normalfall dürfen Angestellte nicht mehr als acht Stunden pro Werktag arbeiten. So ist es im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) festgelegt. Als Werktage zählen dabei nicht nur Montag bis Freitag, sondern auch der Samstag. Daraus ergibt sich eine maximale Regelarbeitszeit von 48 Stunden pro Woche. Wie viele Wochenstunden ein Arbeitnehmer am Ende genau leisten muss, ist jedoch im jeweiligen Arbeitsvertrag festgelegt.

Meist kommen Arbeitnehmer mit einer Vollzeitstelle auf rund 40 Stunden Arbeitszeit pro Woche, die laut Vertrag geleistet werden muss. Alles, was darüber hinausgeht, wird als Überstunden oder Mehrarbeit bezeichnet.

Darf ein Arbeitgeber Überstunden anordnen?

Ein Arbeitgeber darf nur in zwei Fällen Überstunden von seinen Mitarbeitern verlangen. Zum einen ist die Anordnung erlaubt, wenn eine nicht vorhersehbare, existenzbedrohende Notsituationen eintritt. Das gilt zum Beispiel im Falle einer Überschwemmung im Unternehmen, die bereits Produziertes zerstört, das per Überstunden neu produziert wird. Zum anderen, wenn ein besonderer betrieblicher Bedarf vorliegt – beispielsweise ein wichtiges Großprojekt, bei dem die Zeit drängt.

Oft ist in Arbeits- und Tarifverträgen festgelegt, wie viele Überstunden höchstens von Angestellten verlangt werden dürfen. Achtung: In einem solchen Fall muss eine konkrete Stundenzahl im Vertrag genannt werden. Eine vage Formulierung wie “nach Ermessen” ist nicht zulässig!

Ordnet der Arbeitgeber Überstunden an, muss er zudem folgende Regeln einhalten:

  • Die Arbeitszeit darf nur vorübergehend erhöht werden.
  • Die erhöhte Arbeitszeit darf maximal zehn Stunden pro Tag und 60 Stunden pro Woche betragen.
  • Ein Zeitausgleich muss innerhalb von sechs Monaten erfolgen.
  • Arbeitnehmer dürfen an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen nicht beschäftigt werden (§ 9 ArbZG). Ausnahmefälle sind beispielsweise Beschäftigte im Not- und Rettungsdienst, in der Gastronomie- und Kulturbranche oder in Verkehrs- oder Versorgungsbetrieben (§ 10 ArbZG).
  • Zwischen dem Ende der einen und dem Beginn einer neuen Arbeitszeit müssen mindestens elf Stunden ununterbrochene Ruhezeit liegen. Ausnahme: Der Tarifvertrag enthält eine abweichende Regelung. Heißt: Wer bis 17 Uhr gearbeitet hat, darf am nächsten Tag frühestens um 4 Uhr weitermachen.

Folgende Personengruppen dürfen nicht zu Überstunden verpflichtet werden:

  • schwangere Arbeitnehmerinnen
  • Teilzeitbeschäftigte
  • minderjährige Arbeitnehmer
  • Schwerbehinderte mit einer schriftlichen Überstunden-Freistellung gemäß Sozialgesetzbuch (§ 207 SGB IX)

Überstunden ausgleichen oder auszahlen

Grundsätzlich gibt es zwei Wege, Überstunden auszugleichen: durch Freizeitausgleich oder durch eine finanzielle Vergütung. Hier kommt es darauf an, wie sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einigen. Denn: Ein Recht auf Vergütung gibt es nicht! Auch Zuschläge werden nur ausgezahlt, wenn diese im Arbeits- oder Tarifvertrag festgeschrieben sind.

Wichtig: Entscheiden Arbeitnehmer eigenständig, Überstunden zu leisten – ohne Anordnung von oben – besteht kein Anspruch auf Ausgleich der zusätzlichen Stunden. Sehen Arbeitnehmer die Notwendigkeit, Überstunden zu leisten, müssen sie dies daher im Voraus mit dem Arbeitgeber absprechen. Laut einem Urteil vom Europäischen Gerichtshof ist der Arbeitgeber wiederum verpflichtet, jede Arbeitsstunde inklusive der Überstunden aller Mitarbeiter zu dokumentieren.

Ausnahmeregelung für leitende Angestellte

Anders sieht die Lage bei leitenden Angestellten aus. In ihrem Fall gilt das ArbZG nicht. Sofern es zeitlich erforderlich ist, darf der Arbeitgeber Überstunden von ihnen verlangen – auch wenn ihre Arbeitszeit die laut Gesetz maximale Arbeitsdauer überschreitet. Das üblicherweise hohe Monatsgehalt deckt diese Mehrarbeit mit ab.

Unter die leitenden Angestellten fallen Mitarbeiter, die die Befugnis haben, andere Mitarbeiter einzustellen oder zu entlassen. Außerdem solche, die eine Handlungsvollmacht oder Prokura haben. Zur Unterscheidung: Während eine Handlungsvollmacht auf bestimmte Geschäfte beschränkt und übertragbar ist, räumt eine Prokura dem Mitarbeiter, dem sie erteilt wird, noch größere Befugnisse ein. Eine Prokura ist nicht übertragbar und verleiht die weitestgehend unbeschränkte Berechtigung zur Durchführung aller betriebsbedingten Handlungen.

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