Eine grüne Taschenrechner liegt auf mehreren Steuerformularen (1040-Formulare), daneben steht ein kleiner Wecker und ein rosafarbener Notizzettel mit der Aufschrift 'TAX TIME'. Die Szene symbolisiert die Steuererklärung und die Dringlichkeit der Abgabefrist.

Steuererklärung 2024: Tipps, um bares Geld zu sparen

An die alljährliche Steuererklärung denken die meisten Arbeitnehmer nur ungern. Und auch wenn sie dabei meistens Geld zurückerhalten, schieben sie die unliebsame Aufgabe gerne vor sich her. Worauf muss ich achten? Was kann ich alles geltend machen und an welchen Stellen ist Vorsicht geboten? Viele praktische Tipps, um Steuern zu sparen, liefert dieser Ratgeber.

Die Fristen: Wann muss ich meine Steuererklärung machen?

Selbstständige und Angestellte, die zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet sind, und diese Aufgabe selbst übernehmen, müssen sich an bestimmte Fristen halten. Bis 2019 galt als festes Datum immer der 31. Mai des Folgejahres. Durch die Corona-Pandemie hat sich diese Frist zeitlich nach hinten verschoben, soll nun aber sukzessive wieder angepasst werden (31. August 2024, 31. Juli 2025, 30. Juni 2026).

Wer mehr Zeit benötigt, ist mit einem Steuerberater oder dem Lohnsteuerhilfeverein gut beraten. Dank der professionellen Unterstützung gibt es einen Aufschub von sieben Monaten. Die Abgabe der Steuererklärung 2023 hat dabei Zeit bis zum 28. Februar 2025. Darüber hinaus kann sogar eine Fristverlängerung bis zum 31. Mai 2025 beantragt werden.

10 praktische Tipps für die Steuererklärung

Wer kein Geld verschenken, sondern am Ende sogar noch eine satte Rückzahlung erhalten will, achtet auf folgende Aspekte bei der Steuererklärung.

Tipp 1: Homeoffice-Pauschale

Personen, die daheim arbeiten, können die Homeoffice-Pauschale geltend machen. Diese beträgt 6 Euro pro Arbeitstag für maximal 210 Tage im Jahr. Maximal können daher 1.260 Euro geltend gemacht werden.

Tipp 2: Entfernungspauschale

Wer hingegen im Büro arbeitet, profitiert von der Entfernungs- beziehungsweise Pendlerpauschale mit 30 Cent pro Kilometer. Bei längeren Strecken gibt es ab 21 Kilometern pro Kilometer sogar 38 Cent. Die Pauschale wird unabhängig vom Verkehrsmittel gezahlt und gilt auch für Radfahrende und Fußgänger.

Tipp 3: Werbungskostenpauschale

Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, die Kosten für berufliche Anschaffungen mit einem Pauschalbetrag von 1.230 Euro (für 2023) geltend zu machen. Die Werbekostenpauschale gilt komplett ohne Nachweispflicht und unabhängig davon, ob es tatsächlich berufliche Aufwendungen gab.

Tipp 4: Umzugskosten absetzen

Personen, die berufsbedingt umziehen, können sämtliche Kosten, die mit dem Umzug in Verbindung stehen, bis zu einer Höhe von 886 Euro von der Steuer absetzen. Dazu gehören sogar die Anfahrtskosten für die Besichtigung der Wohnung oder die Kosten für den Makler. Wer privat umzieht, erhält immerhin einen steuerlichen Vorteil für das Umzugsunternehmen.

Tipp 5: Handwerkerleistungen

Wer Handwerker in den eigenen vier Wänden beauftragt hatte, kann die entstandenen Arbeits- und Lohnkosten mit einem Anteil von 20 Prozent ebenfalls von der Lohnsteuer absetzen. Maximal 1200 Euro pro Jahr sind (bei Gesamtkosten von 6000 Euro) drin. Wichtig zu wissen ist, dass die Materialkosten nicht darunter fallen.

Tipp 6: haushaltsnahe Dienstleistungen

Für eine Putzhilfe, die private Kinderbetreuung oder die Pflege eines privaten Angehörigen haben Beschäftigte die Option, die Kosten als sogenannte haushaltsnahe Dienstleistung abzusetzen. Auch hier beläuft sich der Abzug auf 20 Prozent und auf eine Gesamtersparnis von maximal 4000 Euro jährlich.

Tipp 7: Ausbildungsfreibetrag

Für die Kosten der Schul- und Berufsausbildung der eigenen Kinder gibt es den Ausbildungsfreibetrag. Dieser hat sich 2023 auf 1.200 Euro pro Kind und Jahr erhöht. Der Ausbildungsfreibetrag muss beim Finanzamt beantragt werden.

Tipp 8: Verpflegungspauschbetrag

Wer beruflich unterwegs ist, darf für Reisen von mindestens acht Stunden sogenannte Verpflegungspauschbeträge geltend machen. Bis zu 24 Stunden gilt ein Pauschbetrag von 14 Euro. Für volle 24 Stunden werden 28 Euro veranschlagt.

Tipp 9: Sparerfreibeträge

Zinserträge aus Kapitalanlagen sind bis zu einem Betrag von (seit 2023) 1000 Euro steuerfrei. Für Verheiratete gilt in der Summe die Höchstgrenze von 2000 Euro.

Tipp 10: außergewöhnliche Belastungen

Wer Kosten für die eigene Gesundheit aufbringt, die die Krankenkasse nicht übernimmt, hat die Möglichkeit, diese als außergewöhnliche Belastungen bei der Steuer zu veranschlagen. Das können zum Beispiel Kosten für Zahnersatz, Brillen oder Medikamente sein. Möglich ist das allerdings nur, wenn zuvor ein zumutbarer Eigenanteil abgezogen wurde. Dessen Höhe hängt vom eigenen Einkommen und der Anzahl der Kinder ab und variiert zwischen einem und fünf Prozent der Einkünfte.

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Bücherstapel mit hölzernen Buchstabenwürfeln, die "knowledge" buchstabieren.

Erfolgreich im Job mit den 5 Schlüsselkompetenzen

Man nehme eine gute Portion Wissen, füge eine Mischung an erlernten Fähigkeiten hinzu und mische das Ganze mit je einem Schuss persönlicher Einstellung und individuellen Eigenschaften – das Ergebnis sind Schlüsselkompetenzen als wichtiger Türöffner zum beruflichen Erfolg. Unabhängig vom Job und von der Branche sind dabei fünf Schlüsselqualifikationen entscheidend.

Was sind Schlüsselkompetenzen?

Schlüsselkompetenzen, auch als Schlüsselqualifikationen und Kernkompetenzen bezeichnet, sind im Berufsleben grundlegende und wichtige Fähigkeiten, die darüber entscheiden, ob und wie erfolgreich eine Person ist. Dabei handelt es sich meist nicht um angeborene Skills, sondern vielmehr um Fähigkeiten, die erlernt und trainiert werden müssen. Jeder Mensch hat es daher zu einem großen Teil selbst in der Hand, seine Schlüsselqualifikationen auszubauen und zu verbessern.

Zur besseren Einordnung unterscheidet man zwischen fünf Schlüsselqualifikationen. Je mehr man von ihnen besitzt und je ausgeprägter sie jeweils sind, desto besser stehen häufig die Chancen auf dem Arbeitsmarkt und dafür, einen guten und passenden Job zu bekommen.

Das sind die wichtigen Schlüsselkompetenzen:

  • Fachkompetenz
  • Die Fachkompetenz fällt unter die Kategorie Hard Skills: Gemeint ist das Wissen, das man im Laufe seines Lebens in der Schule sowie beim Studium, in der Ausbildung sowie im bisherigen Beruf erlernt hat. Neben dem grundlegenden Allgemeinwissen gehören zur Fachkompetenz auch besondere Fähigkeiten und Kenntnisse für ein bestimmtes Berufsbild. Wichtige Fachkompetenzen für den Systemadministrator sind beispielsweise IT-Kenntnisse; der Rechtsanwalt sollte sich mit Gesetzestexten auskennen und der Elektriker hat bestenfalls das System des Stromkreislaufs verstanden.
  • Zur Fachkompetenz gehört aber nicht allein das theoretische Wissen: Viel wichtiger ist es, dieses auch in der Praxis anwenden und umsetzen zu können und anhand der theoretischen Basis Lösungen zu erarbeiten und natürlich Entscheidungen zu treffen.
  • Methodenkompetenz
  • Dieser Skill bezieht sich nicht auf ein konkretes Wissensgebiet oder einen speziellen Beruf, vielmehr handelt es sich um die Fähigkeit, sich überhaupt Wissen aneignen zu können und die erlernten Kernkompetenzen für die Weiterentwicklung zu nutzen. Neben der allgemeinen Lernfähigkeit zählen zur Methodenkompetenz auch das Erkennen von Zusammenhängen, die Analyse von komplexen Sachverhalten, das kritische Hinterfragen von Aussagen sowie das Unterscheiden von wichtigen und unwichtigen Informationen.
  • Persönlichkeitskompetenz
  • Was für ein Mensch bin ich? Welchen Stellenwert hat der Job in meinem Leben und was sind meine Stärken und was meine Schwächen? Wer konkrete Antworten auf diese Fragen hat, der bringt definitiv eine ganze Menge davon mit. Menschen mit einer ausgeprägten Persönlichkeitskompetenz sind in der Lage, sich selbst und ihre Eigenschaften gut einzuschätzen und aufgrund ihrer Fähigkeit zur Selbstreflexion an sich selbst zu arbeiten. Eine hohe Persönlichkeitskompetenz geht mit einem gesunden Maß an Selbstbewusstsein einher.
  • Sozialkompetenz
  • Genauso wie die Persönlichkeitskompetenz gehört auch die Sozialkompetenz zu den sogenannten Soft Skills, die im Berufsleben von immer höherer Bedeutung sind. Menschen mit einer hohen sozialen Kompetenz verstehen es, mit anderen Menschen auf Augenhöhe zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Wichtige Eigenschaften, die sozial kompetente Menschen mitbringen, sind Empathie, Kritikfähigkeit, Teamspirit, Durchsetzungsvermögen sowie Kooperationsbereitschaft.
  • Medienkompetenz
  • Nicht zuletzt gehört heute auch die Medienkompetenz zu den Schlüsselqualifikationen. Streng genommen könnt dieser Bereich auch der Rubrik Fachkompetenz zugeordnet werden. Gemeint ist die Fähigkeit, die unterschiedlichen Medien nicht nur bedienen zu können, sondern diese auch effektiv zu nutzen. Wichtig sind hierbei unter anderem die Fähigkeiten, richtige von falschen Informationen zu unterscheiden, mediale Inhalte selbst erstellen zu können und über die Themen Datenschutz und Cyberkriminalität Bescheid zu wissen. In vielen Berufen geht es heute nicht mehr ohne eine ausreichende Medienkompetenz.

Wie erlange ich die wichtigen Qualifikationen?

Im Katalog aussuchen und per Klick bestellen können Sie Schlüsselqualifikationen natürlich nicht. Vielmehr ist es in der Regel ein hartes Stück Arbeit, bis man sich die gewünschten Kernkompetenzen auf die Fahnen schreiben kann. Während einige Skills bereits durch die schulische Bildung, die Berufswahl und nicht zuletzt durch das soziale Umfeld fast von alleine kommen, müssen andere hart erarbeitet und trainiert werden.

Wer seine eigenen Schlüsselqualifikationen ausbauen möchte, sollte zunächst in die Analyse gehen und sich fragen, wo noch Verbesserungsbedarf und Ausbaupotenzial besteht. Neben dem eigenen kritischen Hinterfragen können hier auch Familie, Kollegen und Vorgesetzte wertvolle Inspirationen geben. Ist der Ist-Zustand bekannt, geht es in einem nächsten Schritt daran, ein Ziel festzulegen und sich Strategien für die Umsetzung zurechtzulegen. Wer beispielsweise fitter im Bereich Medienkompetenz werden möchte, ist mit Fort- und Weiterbildungen und ganz viel Übung gut beraten. Möchte man hingegen in puncto Personalkompetenz an der eigenen Kritikfähigkeit oder am Durchsetzungsvermögen arbeiten, kommt man eventuell mit einem Coach weiter. Ohne eine gute Investition an Energie und Arbeit geht es dabei nicht: Schlüsselkompetenzen sind definitiv nicht von jetzt da. Wer aber dran bleibt, wird (in der Regel) am Ende belohnt – mit einem weiteren Schlüssel zum beruflichen Erfolg.

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Revenge Quitting: Warum plötzliche Kündigungen zum Trend werden

Der Montagmorgen beginnt wie jeder andere: Die Kaffeemaschine läuft, der Posteingang quillt über und der Chef verteilt zusätzliche Aufgaben. Plötzlich legt eine Kollegin ihren Firmenausweis auf den Schreibtisch, packt ihre Sachen und verlässt wortlos das Büro. Ohne Erklärung und ohne Einhaltung der Kündigungsfrist ist sie einfach weg: So oder ähnlich sieht Revenge Quitting aus.

Was bedeutet Revenge Quitting?

Wörtlich übersetzt bedeutet Revenge Quitting so viel wie <strong>Rache-Kündigung</strong>. Der Begriff beschreibt die spontane und oft emotionale Kündigung eines Mitarbeiters aus Frust oder als Racheakt gegenüber dem Arbeitgeber. Meist sind es eine lang angestaute Unzufriedenheit, toxische Arbeitsumfelder oder mangelnde Wertschätzung, die zum plötzlichen Ausstieg führen. Während klassische Kündigungen gut überlegt sind, kommt Revenge Quitting unerwartet – für Vorgesetzte, Kollegen und nicht selten sogar für die Betroffenen selbst.

Revenge Quitting: ein radikaler Trend aus den USA

Nachdem Quiet Quitting, also das bewusste Begrenzen der Arbeitsleistung auf das Nötigste, in den letzten Jahren für Gesprächsstoff sorgte, zeigt sich nun eine radikalere Entwicklung: Revenge Quitting. Vor allem in den USA nimmt dieses Phänomen zu. Junge Arbeitnehmer, insbesondere aus der Generation Z, sehen Loyalität gegenüber Unternehmen längst nicht mehr als selbstverständlich an. Ihre Erwartungen an den Arbeitgeber sind zudem hoch: So legt die Gen Z Wert auf Work-Life-Balance, eine sinnvolle Arbeit und eine respektvolle Unternehmenskultur. Wird das ignoriert oder fühlt man sich ungerecht oder schlecht behandelt, kann sich Unzufriedenheit in einer spontanen Kündigungen entladen – und das oft ohne Plan B.

Gut ausgebildete Fachkräfte haben heute zudem oft mehrere Optionen und müssen sich nicht mehr alles gefallen lassen. Statt jahrelang auf Verbesserungen zu hoffen, setzen sie mit einer plötzlichen Kündigung lieber ein Zeichen und suchen sich den nächstbesten Arbeitgeber.

Dramatische Abgänge: Wenn der Stuhl leer bleibt

Revenge Quitting sorgt im Büro garantiert tagelang für Gesprächsstoff und hinterlässt bei Kollegen und Vorgesetzten einen bleibenden Eindruck: Da ist beispielsweise der IT-Spezialist, der mitten im Meeting aufsteht, seinen Laptop zuklappt und kommentarlos den Raum verlässt. Ein anschauliches Beispiel wäre auch die langjährige Mitarbeiterin, die per E-Mail mit den Worten „Ich bin dann mal weg“ kündigt und nie wiederkommt. Vielleicht macht der Sales Manager seinem Ärger auch lautstark Luft, fegt sämtliche Unterlagen vom Schreibtisch und stürmt dann mit hochrotem Kopf aus dem Büro. Andere Angestellte wiederrum hinterlassen kreative Abschiedsnotizen auf Whiteboards oder verabschieden sich mit einer Playlist voller versteckter Botschaften.

Welche Folgen hat dieser Trend für Unternehmen?

Revenge Quitting ist nicht nur ein Zeichen für eine unzufriedene Belegschaft, sondern auch eine Herausforderung für Arbeitgeber. Plötzliche Kündigungen reißen Lücken ins Team, Projekte verzögern sich und das Vertrauen in die Firma leidet. Besonders problematisch wird es, wenn Fachkräfte von heute auf morgen fehlen und wertvolles Wissen mit ihnen verschwindet.

Doch das Problem liegt oft tiefer: Wer seine Mitarbeiter so weit treibt, dass sie fluchtartig den Arbeitsplatz verlassen, sollte sich dringend mit der Unternehmenskultur beschäftigen. Wertschätzung, faire Arbeitsbedingungen und offene Kommunikation sind entscheidende Faktoren, um Mitarbeiter langfristig zu halten.

Wie Unternehmen gegensteuern können

Revenge Quitting ist nicht nur ein Trend, sondern ein <strong>Alarmsignal</strong>. Es zeigt, dass Mitarbeitende nicht mehr bereit sind, unfaire Bedingungen hinzunehmen. Unternehmen, die langfristig erfolgreich sein wollen, hören lieber genau hin, bevor sich der nächste Kollege wortlos verabschiedet. Wer Talente halten will, muss mehr bieten als nur einen Obstkorb in der Teeküche und sollte nicht allein auf die Loyalität der Mitarbeitenden vertrauen.

Vielmehr lohnt es sich, mit einigen Maßnahmen präventiv gegenzusteuern, zum Beispiel:

Ehrliche Kommunikation: Arbeitgeber suchen regelmäßig das Gespräch und bieten Mitarbeitenden eine Plattform, offen über ihre Belastungen sprechen zu können.

Klare Entwicklungsperspektiven: Wer seinen Angestellten Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierewege aufzeigt, hat gute Chancen, dass sie bleiben.

Wertschätzung leben: Nicht nur in Gehaltserhöhungen zeigt sich Anerkennung, sondern auch im Lob, Respekt und in der Wertschätzung im Alltag.

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Kein Bock auf Arbeit? Reset Days nutzen

Schlecht geschlafen? Ein heftiger Streit mit dem Partner? Oder einfach nur miese Laune? Wem es an Tagen wie diesen morgens schwerfällt, sich zur Arbeit aufzuraffen, der lässt es einfach: Das Modell „Reset Days“ könnte es künftig möglich machen, ohne Krankschreibung oder Urlaub einfach zu Hause zu bleiben.

Die Rahmenbedingungen: Wenn die Motivation im Keller ist

Es gibt Tage, da wacht man morgens mit dem Weckerklingeln bereits mit einer Null-Bock-Stimmung auf. An dem Gedanken „Heute ist nicht mein Tag“ ändern auch eine heiße Dusche und ein ebensolcher Kaffee nichts. Für eine Krankschreibung fühlt man sich jedoch noch zu gesund und für einen Urlaubstag wäre der Tag mit der ohnehin schlechten Stimmung nur vergeudet. Dementsprechend treten Angestellte den Weg zur Arbeit an, schleppen sich durch den Tag und fiebern dem Feierabend entgegen. Wie wenig effektiv und produktiv die Leistung ist, kann man sich vorstellen …

Reset Days gegen Miese-Laune-Tage

Es liegt auf der Hand, dass eine Null-Bock-Einstellung unter dem Strich weder für das Unternehmen noch für die Angestellten einen Mehrwert bietet. Die sogenannten „Reset Days“ sollen genau dies verhindern: Sie stellen eine einfache, unkomplizierte und unbürokratische Möglichkeit dar, entsprechend den individuellen Bedürfnissen für einen Tag der Arbeit fernzubleiben. Eine Begründung für die kurze Auszeit ist nicht nötig.

Die Reset Days können darüber hinaus dazu beitragen, dass sich (größere) Fehler vermeiden lassen oder sich die schlechte Stimmung im Büro sogar noch ausbreitet. Gleichzeitig signalisiert dieses freiwillige Angebot ein Entgegenkommen des Arbeitgebers, was sich letztlich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit und damit die Produktivität auswirken kann.

Null-Bock-Tage – ein Erfolgsmodell der Zukunft?

Während in den USA bereits einige große Unternehmen, wie Microsoft und LinkedIn, dieses Modell praktizieren, ist es in Deutschland weder wirklich bekannt noch verbreitet. Kritische Stimmen äußern zudem Bedenken, ob Reset Days wirklich zielführend sind. So besteht das Risiko, dass Mitarbeitende das Angebot ausnutzen. Darüber hinaus bieten viele Unternehmen auch bereits an, für diese Tage zum Beispiel einen Gleittag zu nehmen, um Überstunden abzubauen.

Weitere Kritikpunkte: In Zeiten des Fachkräftemangels in vielen Branchen könnten die Reset Days die Produktivität nochmal zusätzlich hemmen und verlangsamen. Es besteht zudem die Gefahr, dass die liegengebliebene Arbeit auf die Kollegen abgewälzt wird.

Letztlich liegt die Entscheidung bei jedem Unternehmen selbst, ob es die Null-Bock-Tage als Goodie einführt. Von den Mitarbeitenden erhält es dafür garantiert einen dicken Pluspunkt für diesen Service.

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Weekend Blues - schlecht gelaunt am Wochenende? / auf dem Foto: Drei Gesichter auf Holzklötzen mit unterschiedlichen Mundwinkeln - schlechte, mittelmäßige und gute Laune.

Weekend Blues – schlecht gelaunt am Wochenende?

Ausschlafen, Zeit mit der Familie und Freunden verbringen, sich den Hobbys widmen – das Wochenende sollte eigentlich eine Zeit der guten Laune sein. Es gibt jedoch Menschen, bei denen schlägt der Weekend Blues zu: Kaum steht das Wochenende vor der Tür, zieht schlechte Stimmung auf. In der Wissenschaft bezeichnet man dieses Phänomen auch als Sonntagsneurose.

Hier erfahren Sie mehr über die Ursachen, Risiken und Gegenmaßnahmen.

Die Sonntagsneurose: Wenn am Wochenende schlechte Laune aufzieht

Eine Neurose bezeichnet in der Medizin eine psychische Störung oder neurotische Depression. Von Sonntagsneurose oder Weekend Blues spricht man, wenn Menschen am Wochenende besonders schlechte Stimmung haben. Dabei handelt es sich um ein grundlegend anderes Phänomen als das Bauchgrummeln am Sonntagabend, das bei vielen Menschen beim Gedanken an den Montagmorgen aufkommt.

Neben schlechter Laune treten beim Weekend Blues noch weitere Symptome auf:

– Anhaltender Stress an den freien Tagen

– Frust und Niedergeschlagenheit

– Mangelnde Motivation

– Depressive Gedanken

– Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme

Höherer Bildungsstand, mehr Weekend Blues

Der Weekend Blues ist kein neues Phänomen. Der ungarische Psychoanalytiker Sánder Ferenczi untersuchte die Sonntagsneurose bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und beschrieb die körperlichen Symptome seiner Patienten. Die Ursachen für die Niedergeschlagenheit am Wochenende sind allerdings noch nicht vollständig erforscht.

Wie Ökonomen der Universität Hamburg herausgefunden haben, sind Männer häufiger von der Sonntagsneurose betroffen als Frauen. Zudem steigt das Risiko für den Weekend Blues mit dem Bildungsgrad. Auch gut ausgebildete Frauen sind betroffen, allerdings nicht in gleichem Maße.

Büroarbeiter, vor allem Führungskräfte, gehören zu den typischen Betroffenen einer Sonntagsneurose. Am Wochenende plagen sie sich mit Niedergeschlagenheit und Frust, am Montag steigt ihre Stimmung wieder sprunghaft an. Über die Gründe gibt es verschiedene Vermutungen:

– Betroffene plagen sich mit der Angst vor dem Stress, der in der kommenden Woche ansteht.

– Die Freizeit am Wochenende wird als Zeitverschwendung empfunden, da sie der Bearbeitung wichtiger Aufgaben im Wege steht.

– Vor allem Führungskräfte definieren sich oft über ihre berufliche Leistung. Ruht die Arbeit, fehlt ihnen diese Möglichkeit.

– Das moderne Arbeitsleben mit ständiger Erreichbarkeit sowie zeitlicher und räumlicher Flexibilität verursacht zusätzlich Stress.

Ein weiterer Grund für den Weekend Blues kann Freizeitstress darstellen. Die meisten Berufstätigen kennen das Phänomen: Statt sich an freien Tagen zu entspannen, sind erst noch all die Aufgaben zu erledigen, die unter der Woche liegen geblieben sind. Bevor Sie sich aufs Sofa legen, müssen Sie die Wohnung putzen, einkaufen, das Altglas wegbringen – die angebliche Freizeit steht Ihnen also tatsächlich nicht frei zur Verfügung.

Weekend Blues steigert das Burn-out-Risiko

Können Sie sich am Wochenende nicht von den Belastungen der Arbeitswoche erholen, steigt der Stresspegel. Langfristig hat das negative Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit. Mit anhaltendem Weekend Blues steigt die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Nierenschäden. Zudem haben Betroffene ein höheres Risiko, einen Burn-out zu erleiden.

Die Folgen der Sonntagsneurose machen sich auch im Büro bemerkbar: Wer unter Weekend Blues leidet, ist weniger belastbar, die Fehlerquote steigt, es kommt zu mehr Fehlzeiten.

Weekend Blues – was tun?

Tritt bei Ihnen regelmäßig der Weekend Blues auf, sollten Sie aktiv werden und etwas dagegen unternehmen. Die folgenden Tipps können dabei helfen, gegen die Sonntagsneurose vorzugehen:

1. Pläne machen

Überlegen Sie sich bereits unter der Woche, welche Aktivitäten Ihnen Freude bereiten. Stellen Sie einen Plan auf, was Sie am Wochenende gerne unternehmen würden. Beschäftigen Sie sich mit dem, was Sie gerne tun, hat der Weekend Blues weniger Chancen.

2. Bewegung an der frischen Luft

Es ist fast schon ein Klischee, aber viel Bewegung an der frischen Luft hilft tatsächlich dabei, trübe Gedanken zu vertreiben und Stress zu lindern. Als positiver Nebeneffekt wird auch das Immunsystem gestärkt. Nutzen Sie das Wochenende also, um spazieren zu gehen, Radtouren zu machen oder draußen Sport zu treiben.

3. Dem Tag einen Rhythmus geben

Brechen Sie am Wochenende aus den gewohnten Abläufen aus, kommt es häufig zum sogenannten Gummiband-Effekt: Aufgrund der schlagartigen Entspannung sinkt der Pegel des Stresshormons Cortisol rapide ab. Der Körper reagiert darauf mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit, das Krankheitsrisiko steigt. Behalten Sie daher am besten Ihren gewohnten Tagesablauf bei und geben Sie Ihrem Tag Struktur.

4. Abschalten lernen

Führen Sie eine strikte Trennung von Arbeit und Freizeit ein. Schalten Sie am Wochenende Arbeitshandy und Laptop ab und konzentrieren Sie sich auf das, was Ihnen persönlich guttut.

5. Die neue Arbeitswoche vorbereiten

Dieser Tipp steht etwas im Gegensatz zu Tipp 4. Einigen Betroffenen hilft es jedoch, wenn sie am Wochenende ein paar Stunden mit der Vorbereitung der neuen Arbeitswoche verbringen, zum Beispiel To-do-Listen für die kommenden Tage erstellen.

6. Professionelle Hilfe suchen

Hält der Weekend Blues über längere Zeit an und wirkt sich auf Ihre Arbeitsleistung aus, sollten Sie professionelle ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eventuell steckt nämlich eine Depression hinter der Niedergeschlagenheit und Lustlosigkeit am Wochenende.

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Puzzeln als Mittel gegen Stress / auf dem Foto: Man sieht eine Hand, die mehrere bunte Puzzleteile in der Hand hält und diese anlegen möchte.

Puzzeln als Mittel gegen Stress

Puzzlespiele unterhalten die Menschen seit dem 18. Jahrhundert. Der Zeitvertreib schult die Koordination, trainiert das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit – und das nicht nur bei Kindern. Auch für Erwachsene bringt regelmäßiges Puzzeln viele Vorteile mit sich. Wie Psychologen herausfanden, eignet es sich ideal zur Entspannung vom stressigen Arbeitsalltag.

Entspannung durch Puzzeln

Der Alltag im Büro kann stressig sein. In der Freizeit helfen einfache Beschäftigungen, um wieder zur Ruhe zu kommen. Dazu gehört unter anderem das Puzzeln. Das Zusammenlegen der bunten Bilder und die Suche nach passenden Teilen versetzt Menschen in einen meditativen Zustand. Wie sich in Studien herausgestellt hat, sinken beim Puzzeln Puls, Atemfrequenz und Blutdruck.

Zur Entspannung tragen die folgenden Faktoren bei:

– Puzzlespiele stellen keine große mentale Anforderung dar. Die grauen Zellen können sich ausruhen und werden entlastet.

– Vom Puzzeln geht ein taktiler Reiz aus. Die einzelnen Teile mit den Händen zu berühren, beansprucht andere Hirnbereiche als die Wahrnehmung von visuellen Reizen.

– Bei manuellen Tätigkeiten wie dem Puzzeln schüttet der Körper die Glückshormone Serotonin, Oxytocin und Dopamin aus.

– Beim Puzzeln sieht man direkt, ob man etwas richtig oder falsch gemacht hat. Dadurch stellen sich sofortige Erfolgserlebnisse ein.

– Puzzeln stellt einen Bezug zur Realität her. Viele Arbeiten im Büro sind heute sehr abstrakt. Beim Puzzeln haben Sie es dagegen mit ganz konkreten Gegenständen zu tun.

Damit sich die Entspannung einstellt, sollten Sie auf klassische Puzzlespiele aus Pappe oder Holz zurückgreifen. Puzzeln Sie am Bildschirm von Computer oder Handy, bleiben die taktilen Reize aus, das Spiel ist weniger konkret. Dadurch reduziert sich der positive Effekt.

Puzzeln – ein Zeitvertreib mit vielen positiven Eigenschaften

Neben Entspannung bringen Puzzlespiele noch weitere positive Eigenschaften mit sich:

1. Puzzeln schult das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit. Beim Puzzeln lassen sich die Passform und Farben der einzelnen Bilder schnell erkennen. Das Gehirn merkt sich diese Merkmale. Durch die häufige Wiederholung beim Suchen nach den passenden Puzzlestücken wird das Gedächtnis trainiert. Regelmäßiges Puzzeln kann sogar die Wahrscheinlichkeit von Alzheimer- und Demenzerkrankungen reduzieren.

2. Puzzeln steigert die visuelle Vorstellungskraft. Beim Zusammensetzen der Bilder visualisieren Sie bereits, wie das Ergebnis aussehen soll. Das schult das Vorstellungsvermögen.

3. Puzzeln trainiert Geduld, Durchhaltevermögen und Problemlösungskompetenz. Gerade bei großen und komplexen Puzzlespielen nimmt die Suche nach den richtigen Teilen einige Zeit in Anspruch. Schneller geht es meist, wenn Sie sich vorab einen Plan zurechtlegen, zum Beispiel mit einem bestimmten Bereich anfangen und die Einzelteile entsprechend sortieren. Die strukturierte Vorgehensweise hilft Ihnen, auch im Büroalltag geduldiger zu reagieren und Probleme besser zu lösen.

Puzzle-Tipps für Einsteiger

Vielleicht denken Sie jetzt: Puzzeln – das kann doch jeder! Das stimmt. Genau aus diesem Grund eignet sich das Legespiel ja so gut als Entspannungstechnik. Damit das Puzzeln nicht zum Frust wird, sollten Einsteiger dennoch einige Tipps beachten.

Grundsätzlich sollten Sie eine feste und ausreichend große Unterlage zum Puzzeln wählen. Sorgen Sie außerdem dafür, dass Sie möglichst ohne Unterbrechung puzzeln können. Klingelt ständig das Telefon oder werfen Sie zwischendurch immer wieder einen Blick auf Ihre E-Mails, stellt sich die Entspannung nicht ein.

Haben Sie sich seit Ihrer Kindheit nicht mehr an ein Puzzle herangewagt, beginnen Sie mit einem Legespiel mit 500 Teilen. Wählen Sie ein Puzzle, dessen Farben und Details Sie gut erkennen können. So erleben Sie schneller Erfolge.

Mit etwas Erfahrung können Sie sich ein Puzzle mit 1000 Teilen vornehmen. Größere Puzzle weisen oft einfarbige Flächen oder wiederkehrende Muster auf. Da sich viele Teile ähnlich sehen, steigt der Schwierigkeitsgrad. Sie müssen nun besonders auf die Form der Puzzleteile achten. Am besten sortieren Sie zunächst die Randstücke heraus und legen den Rahmen. Ordnen Sie die übrigen Puzzleteile dann entweder nach Farbe oder Form.

Fortgeschrittene geben sich mit 1000 Teilen nicht mehr zufrieden, sondern setzen sich an Puzzle mit 2000 oder gar 5000 Teilen. Die Auswahl ist heute groß, es gibt Puzzlespiele für jeden Geschmack, von fotorealistischen Motiven über die Darstellung berühmter Kunstwerke bis hin zur Landkarte. Wer nach einer besonderen Herausforderung sucht, findet gar komplett einfarbige Puzzlespiele, bei denen sich die Einzelteile nur in der Form unterscheiden.

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Was macht uns (arbeits)glücklich? / auf dem Foto: Eine gut gelaunte, rothaarige Frau mit einem Schild: "I love my job".

Was macht uns (arbeits)glücklich?

Gesundheit, eine harmonische Beziehung, erfüllende Hobbys – es gibt viele Dinge, die uns glücklich und zufrieden machen. Doch was sorgt eigentlich dafür, dass wir uns auch bei der Arbeit glücklich fühlen? Ist es ein hohes Gehalt, eine ausgewogene Work-Life-Balance oder das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun?

Der folgende Beitrag zeigt, welche Aspekte zum Arbeitsglück beitragen.

Work-Happiness-Report: Acht von zehn Deutschen sind im Job glücklich

In der öffentlichen Diskussion stehen aktuell die Forderung nach einer Viertagewoche und nach einer besseren Work-Life-Balance im Fokus. Anders als die Debatte vermuten ließe, sind die meisten Deutschen allerdings mit ihrer Arbeitssituation zufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt der Work-Happiness-Report 2024 des Hamburger Unternehmens Awork in Zusammenarbeit mit Appinio.

Für den Report wurden 1.000 Arbeitnehmende zwischen 18 und 65 Jahren aus allen Branchen und Beschäftigungsstufen nach ihrem Glücksempfinden im Job befragt. Acht von zehn Beschäftigten bezeichnen sich demnach als glücklich in ihrem Job.

Die Studienautoren unterscheiden dabei Arbeitsglück von Arbeitszufriedenheit. Bloße Zufriedenheit sei gegeben, wenn die Erwartungen mit dem Soll-Zustand übereinstimmen. Arbeitsglück stelle sich dagegen ein, wenn Arbeitnehmende ein tieferes Gefühl der Erfüllung und des Sinns bei der Arbeit empfinden.

Die Studie misst auch das durchschnittliche Arbeitsglück in Deutschland. Im Jahr 2024 lag es bei 6,9 von 10 Punkten – ein Anstieg von 0,2 Punkten im Vergleich zum Vorjahr.

Drei maßgebliche Faktoren fürs Arbeitsglück

Arbeitsglück ist den meisten Arbeitnehmenden in Deutschland sehr wichtig, heißt es in der Studie weiter. So wichtig sogar, dass 73 Prozent der Befragten einen Teil ihres Gehalts für mehr Arbeitsglück eintauschen würden. Doch was macht uns nun glücklich bei der Arbeit?

Der Work-Happiness-Report identifiziert drei Faktoren, die zum Arbeitsglück beitragen:

  • Sinn: Die eigene Arbeit erscheint uns als sinnvoll.
  • Selbstverwirklichung: Wir können im Job eigene Ideen umsetzen.
  • Gemeinschaft: Das Team zieht an einem Strang und wir haben das Gefühl, uns auch einmal Fehler erlauben zu können.

Flexibilität macht glücklich

Befragte, die eine Viertagewoche nutzen können, scheinen am glücklichsten zu sein. Sie erreichen einen „Glücksscore“ von 7,6 von 10 Punkten. Befragte, die ungewollt mehr als vier Tage in der Woche arbeiten, kommen auf einen Glücksscore von 6,9 Punkten. Studienteilnehmer, die gewollt länger arbeiten, erreichen 7,0 Punkte.

Flexible Arbeitsstrukturen wirken sich ebenfalls positiv aufs Wohlbefinden aus. So bezeichnen sich etwa acht von zehn Befragten, die hybride Arbeitsmodelle nutzen und auch mal im Homeoffice arbeiten, als glücklich.

Einige Branchen räumen Arbeitnehmern nun mehr Flexibilität und Gestaltungsfreiraum ein als andere. Vorm im Glücksranking liegen Beschäftigte in der Tech- und Beratungsbranche. Hier stimmen sowohl die Strukturen als auch das Gehalt.

Eher niedrige Glückswerte erreichen dagegen das Gesundheitswesen und der Finanzsektor, unter anderem aufgrund fehlender Flexibilität. Auch viele Beschäftigte in der Kreativbranche sind unzufrieden, was an den vergleichsweise geringen Gehältern liegen könnte.

Weitere Glücksfaktoren

Neben Sinn, Selbstverwirklichung und Gemeinschaft trägt also auch das Gehalt zum Arbeitsglück bei. Diese Ergebnisse des Work-Happiness-Reports bestätigen Erkenntnisse einer früheren Studie der London School of Economics. Die hatte 2006 Befragungen von Menschen aus 160 Ländern ausgewertet und untersucht, was uns bei der Arbeit glücklich macht.

Wichtige Glücksfaktoren sind demnach:

– Eine ausgewogene Work-Life-Balance.

– Ein gutes, angemessenes Gehalt.

– Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.

– Ein angenehmes, positives und unterstützendes Arbeitsklima.

Selbstständige schätzen ihr Arbeitsglück übrigens meist höher ein als Arbeitnehmende – zumindest in Europa, Nordamerika, Australien, Neuseeland und Ostasien. Die Arbeitszeit an sich hat dieser Studie zufolge weniger Einfluss auf das private Glück. Wichtiger ist, dass die tatsächliche Arbeitszeit mit den eigenen Erwartungen übereinstimmt.

Wer in Teilzeit arbeiten möchte, aber einer Vollzeittätigkeit nachgehen muss, ist demnach weniger glücklich als jemand, der wirklich in Vollzeit arbeiten will.

Glücksfaktoren spielen zusammen

Die verschiedenen Glücksfaktoren sollten nicht einzeln betrachtet werden. Sie spielen zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Wenn zum Beispiel das Gehalt stimmt, aber kaum Zeit für Freizeit und Familie bleibt, wirkt sich das negativ aufs persönliche Glücksempfinden aus.

Wie der Work-Happiness-Report zeigt, hängt das subjektive Glücksgefühl im Job auch vom Alter ab. Junge und ältere Menschen schätzen sich tendenziell als glücklicher ein. Menschen in ihren Dreißigern und Vierzigern sind weniger zufrieden. Den Studienautoren zufolge hängt das mit den vielen Veränderungen zusammen, die in dieser Lebensphase auftreten: Eventuell ist man gerade in eine stressige Führungsposition aufgestiegen oder hat Kredite aufgenommen. Das belastet.

Schlechte Führung verringert das Arbeitsglück

Das Glück der Beschäftigten sollte nicht nur den Arbeitnehmern wichtig sein, sondern auch den Unternehmen. Glückliche Mitarbeiter gehen nämlich nachweislich produktiver zu Werke und sind kreativer sowie verlässlicher.

Um zum Glück und zur Zufriedenheit ihrer Beschäftigten beizutragen, sollten Unternehmen auch wissen, was das Arbeitsglück verringert. Dem Work-Happiness-Report zufolge wirken sich vor allem schlechte Vorgesetzte negativ aufs Glücksempfinden der Belegschaft aus. 56 Prozent der Befragten nennen diesen Faktor. Darauf folgen eine schlechte Teamkultur (48 Prozent) und fehlende Kommunikation (41 Prozent).

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Überlastung

Es geht nichts mehr, Chef! Eine Überlastungsanzeige stellen

Es gibt Momente im Job, in denen ist einfach alles zu viel. Dabei ist es nicht nur ein Gefühl der Überforderung, sondern die Arbeitsbelastung ist de facto zu hoch. Zum eigenen Schutz, aber auch um womöglich folgenschwere Fehler zu vermeiden, sollten betroffene Angestellte jetzt die Reißleine ziehen. Ein erster wichtiger Schritt ist es, eine Überlastungsanzeige zu stellen.

Überlastungsanzeige: Was ist das denn?

Selbst wer genau in den Gesetzestexten hinschaut, wird den Begriff nicht entdecken. In andere Worte gefasst findet sich die Überlastungsanzeige jedoch im Arbeitsrecht wieder: Hier gibt es die Anzeigepflicht des Arbeitnehmers, wenn er durch äußere Umstände daran gehindert wird, seine Tätigkeit ordnungsgemäß auszuführen. Bedeutet: Der Mitarbeitende muss seinen Chef darauf hinweisen, wenn ihm alles zu viel wird. Auslöser für die Überlastung können zum Beispiel ein zu starker Druck, Personalmangel oder ein sehr hohes Arbeitsaufkommen sein.

Die Überforderung anzeigen: Warum sollte ich das tun?

Die Überlastungsanzeige sollten überforderte Mitarbeitende nicht bloß als reine Formalität verstehen, die lediglich für zusätzlichen Arbeitsaufwand sorgt. Vielmehr rechtfertigen es zwei wichtige Gründe, die Überforderung anzuzeigen:

  • Der Arbeitnehmer denkt an seine eigene Gesundheit und die möglichen Folgen, die die weitere Belastung mit sich bringt. Indem er seinen Arbeitgeber über den Zustand informiert, geht er von einer Besserung beziehungsweise Entspannung der Lage aus. Der Arbeitgeber steht schließlich gegenüber seinen Angestellten in der Fürsorgepflicht.
  • Der Arbeitnehmer möchte sich vor möglichen rechtlichen Konsequenzen schützen: Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn er aufgrund einer Überbelastung Fehler begeht, die Schäden am Unternehmen selbst oder an Dritten verursachen. Das können zum Beispiel Beschwerden von Kunden durch fehlerhafte Bearbeitungen sein. Auch Fristversäumnisse gehören dazu. Im schlimmeren Fall entsteht tatsächlich ein körperlicher Schaden, wenn sich Personen in der Pflege bei Personalmangel nicht ausreichend um einzelne Patienten kümmern können.

Gut zu wissen: Eine Überlastungsanzeige gehört übrigens nicht nur zu den Rechten des Arbeitnehmers. Sie ist sogar seine Pflicht, wenn die Belastung zu groß wird.

Den Chef aufmerksam machen: Wie stelle ich die Anzeige?

Eine vorgeschriebene Form, wie Sie auf die überfordernde Situation aufmerksam machen, gibt es nicht. Um im Zweifel aber nachzuweisen, dass man frühzeitig den Mund aufgemacht hat, empfiehlt sich unbedingt die Schriftform. Neben den reinen Formalitäten mit Angabe des Namens, des Datums und der Tätigkeit schildern Betroffene in dem Schreiben zudem die Situation, die zu der Überlastung führt. Werden Sie dabei so konkret wie möglich, sodass es nicht zu Missverständnissen kommt. Wichtig ist zudem, den Grund für die Überlastungssituation zu nennen und im Anschluss auch noch auf die möglichen oder bereits eingetretenen persönlichen wie beruflichen Konsequenzen hinzuweisen. Die Überlastungsanzeige wird mit den folgenden oder ähnlichen Worten geschlossen: Diese überlastende Situation ist nicht länger tragbar. Ich bitte Sie, diesen Zustand schnellstmöglich zu ändern und entlastende Maßnahmen zu ergreifen.

Der Vorgesetzte ist informiert: Und nun?

Die Reaktion auf die Anzeige kann sehr unterschiedlich ausfallen: Während sich der eine Vorgesetzte die Kritik annimmt und alles daran setzt, die Situation zu entspannen, fühlt sich der andere gar angegriffen und in die Ecke gedrängt. Wer jetzt Druck ausübt oder gar mit Kündigung droht, verletzt seine Pflichten als Arbeitgeber erneut.

Angestellte sind jetzt gut beraten, sich Rückendeckung vom Betriebsrat einzuholen und notfalls rechtliche Schritte einzuleiten. Denn tritt keine Besserung ein, drohen sogar Schmerzensgeld und Schadensersatzansprüche. Wichtig ist jedoch, dass betroffene Mitarbeitende die Überforderungsanzeige keineswegs als Freifahrtschein ansehen und sich entspannt zurücklehnen – nur weil sie etwas Schriftliches in der Hand haben, bedeutet dies nicht, dass sie in Zukunft ohne Konsequenzen pflichtwidrig handeln dürfen.

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Erholungsbeihilfe

Erholungsgeld – der Bonus für Urlaub und Co.

Das klingt verlockend: Der Chef übernimmt die Kosten für die Anreise zum Strandurlaub, er zahlt die Übernachtungen für das Hotel oder spendiert die Wellnessbehandlungen bei einer kurzen Auszeit. Erholungsgeld macht all dies möglich. Dieser freiwillige Zuschuss bringt Vorteile sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber.

Geld für die Erholung: Was steckt hinter dem Begriff?

Erholungsgeld, auch als Erholungsbeihilfe bezeichnet, ist eine Zuwendung, die ein Arbeitgeber seinen Angestellten freiwillig zur Verfügung stellt. Der Zuschuss ist dabei (die Bezeichnung legt es nahe) zweckgebunden und soll der Erholung des Arbeitgebers dienen. Wie genau der Mitarbeiter diese Erholung gestaltet, bleibt ihm dabei selbst überlassen. Bei der Erholungsbeihilfe handelt es sich um eine einmalige Zahlung, die Vollzeit- und Teilzeitangestellten genauso wie Minijobbern und Werkstudenten in einem Unternehmen maximal einmal pro Jahr zugutekommt.

Warum kein Urlaubsgeld? Das sind die wichtigen Unterschiede

Urlaubsgeld und Erholungsgeld: Warum gibt man ein- und demselben Zuschuss verschiedene Namen, mag man sich bei oberflächlicher Betrachtung fragen. Bei beiden finanziellen Zuwendungen handelt es sich schließlich um eine freiwillige Zahlung des Arbeitsgebers, die mit der Freizeit in Verbindung steht. Während das Urlaubsgeld jedoch unabhängig von der Höhe komplett versteuert werden muss, sieht es beim Erholungsgeld anders aus: Der Zuschuss ist bis zu einer bestimmten Höhe sozialversicherungsfrei und für den Arbeitnehmer zudem steuerfrei. Lediglich der Arbeitgeber zahlt 25 Prozent pauschale Steuer.

Gut zu wissen: Die beiden Zahlungen schließen sich nicht gegenseitig aus. Daher ist es theoretisch möglich, sowohl Urlaubsgeld als auch Erholungsbeihilfe zu erhalten.

Auf die Höhe kommt es an: So bleibt die Beihilfe steuerfrei

Damit die Zahlung für den Angestellten brutto wie netto bleibt, gibt es beim Erholungsgeld Höchstgrenzen. Diese sind wie folgt festgesetzt:

  • 156 Euro für Arbeitnehmer
  • 104 Euro für die Ehegatten der Arbeitnehmer
  • 52 Euro für jedes Kind der Arbeitnehmer

Eine verheiratete Angestellte mit zwei Kindern kann so pro Jahr 364 Euro steuerfrei erhalten. Komplett steuerfrei ist die Erholungsbeihilfe bis zu einer Höhe von 600 Euro, wenn diese dazu beiträgt,

  • die Gesundheit eines Mitarbeiters wiederherzustellen.
  • den allgemeinen Gesundheitszustand eines Angestellten zu verbessern.

Gut zu wissen: Bei den Höchstbeträgen handelt es sich um sogenannte Freigrenzen. Mit anderen Worten: Bereits ein Überschreiten von nur einem Euro würde dazu führen, dass auf den gesamten Betrag Sozialversicherungsabgaben und Steuern anfallen würden.

Wofür lässt sich das Geld zur Erholung verwenden?

Damit das Geld auch tatsächlich seinen Zweck erfüllt, gelten bei der Verwendung gewisse Voraussetzungen. Das sind:

  • Der Mitarbeiter muss mindestens fünf Tage am Stück Urlaub nehmen.
  • Ein zeitlicher Zusammenhang zwischen Auszahlung und Erholungsurlaub muss innerhalb von drei Monaten gegeben sein.
  • Ein Nachweis, wie und wofür das Erholungsgeld genutzt wurde, ist in Form von Belegen und Quittungen zu erbringen.

Der Begriff Erholung ist dabei weit gefasst. Akzeptiert werden unter anderem folgende Nachweise von/für

  • Hotels und Ferienwohnungen
  • Bahn- und Flugtickets
  • Kuren
  • Ausflügen
  • Wellnessmaßnahmen
  • Eintrittskarten für Freizeitparks, Schwimmbäder, Zoos und Kinos
  • Restaurantbesuche

Warum profitiert auch der Arbeitgeber?

Auch für Arbeitgeber bietet die Erholungshilfe einen Mehrwert. Schließlich sparen sie sich die hohen Sozialversicherungsabgaben, die beispielsweise beim Urlaubsgeld anfallen würden. Die Erholungsbeihilfe ist daher ein gutes Instrument zur Mitarbeitermotivation und -bindung – von der unter dem Strich natürlich auch die Arbeitgeber profitieren.

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Work-Life-Integration

Work-Life-Integration: So lassen sich Arbeit und Freizeit verbinden

Die Work-Life-Balance hat eine starke Konkurrenz. Gegen sie tritt eine andere, verwandte Wortkreation an, die genau auf das Gegenteil abzielt. Anstatt das Berufs- vom Privatleben streng zu trennen, werden die beiden Lebensbereiche bei der Work-Life-Integration miteinander verbunden. Dieses Konzept entspricht den immer flexibleren Arbeitsmodellen, hat aber auch seine Tücken.

Work-Life-Integration versus Work-Life-Balance: Das sind die Unterschiede

Der wesentliche Unterschied der zwei Konzepte ergibt sich bereits aus den jeweiligen Wortbedeutungen:

  • Balance: Die beiden streng voneinander getrennten Bereiche Arbeit und Freizeit sind sowohl im Hinblick auf die Qualität als auch die Quantität ausgeglichen – es besteht ein Gleichgewicht.
  • Integration: Arbeit und Leben sind nicht länger zwei voneinander getrennte Bereiche. Dabei gibt nicht nur einzelne Berührungspunkte, sondern sie gehen vielmehr fließend ineinander über.

In einer Zeit, in der Homeoffice, Remote Work, Digitalisierung und andere flexible Arbeitsmodelle längst die Arbeitswelt erobert haben, wirkt die strikte „Arbeit-Leben-Trennung“ fast schon etwas veraltet. Denn wer die Möglichkeit hat, überall und zu jeder Zeit flexibel zu arbeiten, dürfte Probleme bekommen, immer klare Grenzen zu ziehen. Anstatt etwas erreichen zu wollen, was gar nicht umsetzbar ist, geht es bei der Work-Life-Integration vielmehr darum, das Beste aus beiden Bereichen harmonisch zu einer Einheit zusammenzufügen, und Familie und Beruf miteinander zu vereinen.

Gut zu wissen:Auch der Begriff Work-Life-Blending beschreibt einen verschwimmenden Übergang zwischen Arbeit und Alltag. Im Gegensatz zur Work-Life-Integration sind hierbei aufgrund fehlender klarer Rahmenbedingungen die Übergänge eher unklar und nicht definiert.

So sieht die Integration in der Realität aus

Wie die Grenzen zwischen Beruf und Privat gelungen ineinandergreifen können, veranschaulichen folgende Beispiele:

  • Die Arbeit startet erst nach dem Arztbesuch mit dem Kind und das entgegen der eigentlichen Planung im Homeoffice.
  • Die Mittagspause wird ausgedehnt, um eine Sporteinheit im Gym einzulegen.
  • Dank des frühen Feierabends genießt man die Sonne am Nachmittag im Park oder auf der Terrasse und holt die versäumte Zeit einfach in den Abendstunden nach.
  • Am Samstagnachmittag ist es endlich mal ruhig und man hat entspannt Zeit, um an einem Konzept für das große Projekt zu arbeiten.
  • Der Kunde aus den USA ist aufgrund der Zeitverschiebung nur abends erreichbar. Das Telefonat wird daher auf die Zeit nach dem Abendessen vertagt.
  • Während des Urlaubs bleibt der Angestellte weiterhin auf dem Handy erreichbar.
  • Für den 80. Geburtstag einer nahen Verwandten oder auch für den Kindergeburtstag nimmt man sich nicht extra einen halben Tag Urlaub. Stattdessen wird die verpasste Zeit einfach am Abend oder am Wochenende nachgeholt.
  • Für das private Telefonat gibt es im Büro während der Arbeitszeit – und ohne schlechtes Gewissen – eine gute Gelegenheit.

Das sind die Vorteile des Konzepts

Ein großer Pluspunkt der Work-Life-Integration ist die hohe Flexibilität. Es heißt nicht mehr länger, das eine ODER das andere zu tun, sondern vielmehr ist beides möglich. Man kann den Ansprüchen im Job gerecht werden und sogar Karriere machen, gleichzeitig aber auch der Familie und der Freizeit einen hohen Stellenwert zuschreiben.

Die Work-Life-Integration fördert zudem die Selbstständigkeit und die Produktivität. Die Arbeitszeiten lassen sich beispielsweise dem eigenen Biorhythmus und Gewohnheiten anpassen. Wer effizient und konzentriert arbeitet, bringt bessere Ergebnisse. Diese tragen wiederum zu einer höheren Leistung und letztlich zu mehr Zufriedenheit bei. Gelingt es, Familie und Beruf harmonisch miteinander zu vereinbaren, sinkt zudem das Stresslevel, was sich positiv auf die eigene Gesundheit auswirken mag.

Hier ist Vorsicht geboten: die Nachteile

So gut sich die Work-Life-Integration auch anhört, nicht für jeden ist sie die optimale Lösung. Wem die eigene Freizeit ohne Wenn und Aber über alles geht, dürfte beispielsweise Probleme mit diesem Konzept haben. Der Leistungsdruck steigt zudem, wenn Angestellte das Gefühl haben, immer und jederzeit für Vorgesetzte und Kunden erreichbar zu sein. Nicht weit entfernt dürfte dann zudem eine Überarbeitung sein: Wer immer die Arbeit im Kopf hat und sich direkt um alle Anliegen kümmert, dem fällt es nicht selten schwer, auch mal abzuschalten.

Nicht zuletzt erfordert die Work-Life-Integration auch ein gutes Zeitmanagement. Dazu gehört neben einem gewissen Organisationstalent auch eine gute Portion Disziplin. Es gibt aber Menschen, die viel besser und effektiver arbeiten, wenn sie feste Strukturen haben – die ihnen bestenfalls vorgegeben werden.

Die Voraussetzungen, damit das Konzept aufgeht

Die Integration gelingt natürlich nicht einfach mal so und ohne Vorbereitung. Damit sie „erfolgreich“ ist, bedarf es einiger wichtiger Maßnahmen. Dazu gehören:

  • Die wichtigste Voraussetzung ist ein Arbeitgeber, der das Konzept unterstützt und fördert.
  • Es gibt flexible Arbeitszeiten und keinen Nine-to-five-Job.
  • Homeoffice und Remote Work sind in dem Unternehmen gewollt und gewünscht.
  • Im Büro gibt es Rückzugsmöglichkeiten und sogar spezielle Gesundheitsangebote.
  • Das Unternehmen bietet Coachings und Weiterbildungen zum Thema Zeitmanagement an.
  • Pausen, kleine Auszeiten und natürlich Urlaub sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Work-Life-Integration. Sie sollten sich zwischendurch und in regelmäßigen Abständen bewusst Freizeit nehmen.

Inwieweit sich das Modell auch künftig weiter durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Die Arbeitswelt unterliegt einem ständigen Wandel und wird nicht zuletzt von den Menschen bestimmt, die mitten im Berufsleben stehen. Während die Generation Y das Integrationskonzept verinnerlicht, könnte es bei der Generation Z vielleicht wieder anders aussehen, indem sie eine striktere Trennung von Arbeit und Privatleben fordern.

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5-Stunden-Regel

5-Stunden-Regel: So funktioniert das Konzept zum Erfolg

Auch wenn es sich der eine oder andere vielleicht wünschen würde, mit einer Reduzierung der täglichen Arbeitszeit hat die 5-Stunden-Regel nichts zu tun. Sie besagt sogar das Gegenteil: Wer im Leben und im Job erfolgreich sein will, der sollte pro Woche fünf Stunden in die persönliche Weiterentwicklung investieren. Wir erklären, was hinter der uralten Erfolgsformel steckt.

Was bedeutet die 5-Stunden-Regel?

Die 5-Stunden-Regel ist eine Form des individuellen Zeitmanagements. Wer sich daran hält, der bildet sich pro Wochentag von Montag bis Freitag jeweils eine Stunde auf persönlicher Ebene weiter. Im Fokus steht dabei das Lesen. Dementsprechend gehört diese Stunde nicht zur Arbeitszeit im Job, sondern sie wird in Freizeit genommen. Das kann entweder am frühen Morgen oder auch am Abend nach Feierabend geschehen. Wichtig für den langfristigen Erfolg ist es, dass die 5-Stunden-Regel so verinnerlicht wird, dass sie zur Gewohnheit wird.

Auch wenn es sich danach anhört, handelt es sich bei der 5-Stunden-Regel nicht etwa um einen aktuellen Trend aus der Arbeitswelt, sondern vielmehr um eine mehrere hundert Jahre alte Erfolgsweisheit. Dabei war es Benjamin Franklin, der das Prinzip „erfunden“ und selbst praktiziert hat.

Investition von fünf Stunden: Was habe ich davon?

Es hat gute Gründe, warum erfolgreiche Unternehmer, wie Elon Musk, Bill Gates und Mark Zuckerberg auf die 5-Stunden-Regel schwören. Trotz ihres vollen Arbeitstages schaffen sie es, die eine Stunde am Tag zu investieren. Der Mehrwert ist dabei hoch: Die ständige Weiterentwicklung hält uns geistig fit und trainiert unser Gehirn. Wir erhalten zudem permanent neue Inspirationen und Gedankenanstöße, die uns selbst kreativ werden lassen und vielleicht auch Lösungsansätze für die berufliche und private Weiterentwicklung bieten.

Die Erfolgsfaktoren: lesen, reflektieren und experimentieren

Die tägliche Stunde soll gemäß der Regel für folgende drei Aktivitäten intensiv und bewusst genutzt werden:

  • lesen

Lesen bildet – an dieser Aussage ist definitiv etwas daran. Dabei spielt es weniger eine Rolle, was man liest, als dass man es überhaupt tut. Das kann der spannende Roman vor dem Einschlafen genauso sein wie der Zeitungsartikel während des Frühstücks. Natürlich lässt sich das Lesepensum auch über Ratgeber, Blogs oder Berichte im Netz abdecken. Diese liest man beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit (in öffentlichen Verkehrsmitteln). Alternativ spricht auch nichts dagegen, sich Podcasts oder Hörbücher anzuhören. Die Hörvariante bietet den Vorteil, dass man sie auch während sportlicher Aktivitäten „konsumieren“ kann.

  • reflektieren

Ebenfalls Part der 5-Stunden-Regel ist die Reflexion. Hierbei geht es um Momente der Stille und des bewussten Nachdenkens. Selbstreflexion spielt hierbei genauso eine Rolle wie die gedankliche Beschäftigung mit dem Erlebten, mit neuen Ideen oder möglichen Lösungsansätzen. Auch das Philosophieren über das Leben im Allgemeinen darf Teil des Reflektierens sein.

  • experimentieren

Hier geht es nun an den praktischen Teil des Konzepts. Setzen Sie Ideen und Gedanken einfach mal in die Tat um oder halten Sie sich an Ratschläge, die Sie zuvor gelesen haben. Kurz und gut: Lassen Sie sich einfach mal auf kleinere und größere Experimente ein, um den eigenen Horizont zu erweitern.

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Dramma

Auszeiten optimal nutzen mit dem DRAMMA-Modell

Ein paar freie Tage oder am besten gleich mehrere Wochen Urlaub sind wichtig, um vom stressigen Arbeitsalltag runterzukommen und neue Energie zu tanken. Doch häufig ist das leichter gesagt als getan. Wer seine kurze Auszeit optimal nutzen möchte, um wirklich erholt zurück ins Büro zu kommen, der orientiert sich am DRAMMA-Modell.

Was ist das DRAMMA-Modell?

Das doppelte M ist nicht gar ein Tippfehler und eine Form der Tragödie ist damit auch nicht gemeint. Vielmehr handelt es sich bei DRAMMA um eine Abkürzung beziehungsweise die Aneinanderreihung von sechs Anfangsbuchstaben. Die einzelnen Begriffe, die sich dahinter verbergen, zeigen auf, wie es Schritt für Schritt mit der Entspannung klappen kann. In der Summe ergibt sich dann das anhaltende Urlaubsfeeling.

Das ist die Erfolgsformel:

D: Detachment – Ablösung

Als erste wichtige Maßnahme gilt es, Abstand zu gewinnen – sowohl räumlich als auch geistig. Für Menschen, die im Büro arbeiten, ist zumindest die räumliche Trennung relativ einfach: Sie verlassen den Arbeitsplatz, nachdem sie klar Schiff gemacht, den Abwesenheitsassistenten eingeschaltet und den Rechner runtergefahren haben. Schwieriger wird es beim Homeoffice. Bestenfalls räumen Sie jetzt sämtliche Arbeitsmaterialien aus dem Blickfeld und betreten falls möglich das Arbeitszimmer für die Zeit des Urlaubs nicht mehr. Damit die Ablösung gelingt, ist man bestenfalls für Kollegen, Vorgesetzte und Kunden nicht erreichbar. Optimal ist es zudem, das (Firmen-)Handy auszuschalten und E-Mails nicht abzurufen.

R: Relaxation – Entspannung

Für viele Menschen gehören Abwechslung und Action zum langersehnten Urlaub: Städtetrips, Rundreisen und Sightseeing-Touren sind dabei ein absolutes Must-do. Diese Aktionen nehmen bestenfalls jedoch nicht den kompletten Urlaub ein: Es ist unbedingt empfehlenswert, Phasen der Erholung und Entspannung einzulegen. Lesen Sie beispielsweise ein Buch, legen Sie sich entspannt in die Badewanne oder besuchen Sie eine Sauna. Auch ein Spaziergang an der frischen Luft, ein gutes Essen, ein entspannter Fernsehabend oder auch schlichtweg scheinbar sinnloses Nichtstun sind mögliche Maßnahmen, die den Körper und Geist entspannen.

A: Autonomie – Unabhängigkeit

Nur weil der Partner gerne ausgedehnte Wanderungen im Urlaub mag, bedeutet das nicht, dass man selbst einen Erholungseffekt daraus zieht. Und auch wenn die Kids am liebsten Highlife von morgens bis abends hätten, muss das natürlich nicht die eigene Präferenz sein. Jetzt sind Absprachen und Kompromisse gefragt, um allen Ansprüchen gerecht zu werden. Und: Planen Sie auf jeden Fall eigene und ganz individuelle Auszeiten ein, in denen Sie ausschließlich und unabhängig von anderen Personen genau das tun, wozu Sie Lust haben.

M: Mastery – Meisterschaft

Neue Herausforderungen sind ebenfalls Teil des DRAMMA-Modells. Das muss nicht gleich ein Riesenprojekt sein, einbauen lassen sich aber zumindest kleine „Meisterschaften“. Wie wäre es zum Beispiel damit, eine neue Sportart zu testen, ein Kochrezept auszuprobieren oder einfach mal zu meditieren? Bestenfalls gehen diese Challenges dann direkt mit einem kleinen Erfolgserlebnis einher.

M: Meaning – Sinn

Weiter geht’s: Nutzen Sie die freien Tage zudem für sinnvolle Beschäftigungen, die für Sie und auch andere einen Mehrwert oder einen Nutzen bringen. Muss das Zimmer der Kinder unbedingt mal wieder gestrichen werden? Jetzt ist Zeit dafür. Unter Umständen wird der Urlaub aber auch für ehrenamtliches Engagement, zum Beispiel in einem Verein oder bei einer Hilfsorganisation, genutzt. Möglicherweise sind es auch Nachbarn oder Freunde, die Unterstützung benötigen. Mit dem guten Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben, stellt sich bei vielen Menschen jetzt ein Gefühl der inneren Zufriedenheit ein.

A: Affiliation –Bindung

Der letzte Schritt zum Erfolgsrezept lautet: soziale Kontakte pflegen und Zeit mit wichtigen Menschen verbringen. Wer sich ohne Stress und Zeitdruck im Nacken bewusst Zeit nimmt und diese mit dem Partner, den Kindern oder Freunden verbringt, schöpft garantiert eine große Menge neue Energie.

Tipp: Das DRAMMA-Modell bietet nicht nur eine gute Orientierung für den Urlaub. Alle Anregungen und Inspirationen eignen sich auch perfekt für die alltägliche kleine Auszeit in der Freizeit.

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Job Crafting

Job Crafting – sich den Traumjob zurechtschnitzen

Wer seinen Traumberuf gefunden hat, kann sich glücklich schätzen. Alle anderen schnitzen sich ihre Arbeit einfach zurecht. Denn nur weil die Stelle nicht zu 100 Prozent den eigenen Wünschen und Vorstellungen entspricht, ist kündigen nicht immer die beste Idee. Anstatt sich direkt einen anderen Arbeitsplatz zu suchen, gestaltet man sich die bestehende Stelle mit Job Crafting lieber neu.

Job Crafting: Was ist das eigentlich?

Schon die wörtliche Übersetzung „Arbeit gestalten“ zeigt nur zu deutlich, worauf Job Crafting abzielt. Es handelt sich um eine Methode, bei der Arbeitnehmende zu ihrem eigenen Glückes Schmied werden und sich ihre Arbeit so gestalten, dass ihnen der Job (wieder) Spaß macht.

Damit Job Crafting gelingt, bedarf es nicht nur eines Arbeitgebers mit einer offenen Einstellung, sondern auch einer Menge intrinsischer Motivation der Mitarbeitenden. Diese sind nämlich eigeninitiativ gefragt, sich ihren Job entsprechend ihrer eigenen Vorstellungen zurechtzuschneiden, indem sie über den Tellerrand des eigenen Jobprofils hinausschauen.

Geprägt wurde der Begriff Job Crafting durch die Psychologinnen und Forscherinnen Amy Wrzesniewski und Jane E. Dutton von der Yale University. Ihre Annahme: Es gibt keinen Traumjob, aber man kann seine Arbeit proaktiv so verändern, dass es letztlich einer wird. Mit Job Crafting sollen demnach Frust und Stress am Arbeitsplatz der Vergangenheit angehören, stattdessen steigen die Zufriedenheit und in der Folge auch die Arbeitsleistung.

Welche Formen von Job Crafting gibt es?

Job Crafting findet nicht nur auf einer Ebene statt, sondern es berührt verschiedene Bereiche. Man unterscheidet hierbei verschiedene Formen. Das sind:

Task Crafting

Dieser Aspekt ist der handfesteste: Beim Task Crafting nehmen die Mitarbeitenden kleinere oder größere Modifikationen an ihren bestehenden Aufgaben vor. Verändert werden zum Beispiel der Umfang, die Art, die Anzahl oder die Reihenfolge. Das könnte zum Beispiel bedeuten, neue oder zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, während andere vielleicht wegfallen.

Relational Crafting

Bei dieser Art des Job Craftings spielt der soziale Aspekt eine wesentliche Rolle. Für mehr Spaß bei der Arbeit geht es darum, die Beziehungen und Interaktionen im Job mit Kollegen neu zu bewerten, um letztlich eine bessere Zusammenarbeit zu erreichen. Als Beispiel: Schnittmengen mit der Arbeit von Kollegen könnten genutzt werden, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten oder Aufgaben im Teamwork zu bewältigen.

Cognitive Crafting

Auch die Veränderung der eigenen Wahrnehmung zu den bestehenden Aufgaben kann eine Form von Job Crafting sein und zu einer positiveren Betrachtung führen. Beim Cognitive Crafting geht es darum, den Sinn und Zweck von Aufgaben zu sehen und erkennen, indem man eine höhere Perspektive einnimmt.

Wie kann ich meinen Job craften?

Und wie soll die Umsetzung nun gelingen, mögen sich Angestellte fragen, die in ihrem strukturierten Arbeitsalltag gefangen sind und keine Fantasie haben, an welchen Stellschrauben sie drehen können. Natürlich ist es in den seltensten Fällen möglich, die Stelle komplett umzukrempeln, dennoch gibt es nicht selten einen gewissen Spielraum.

Hier sind einige Inspirationen und praktische Tipps, wie es mit dem Job Crafting klappt:

  • Zunächst geht es darum, sich selbst einige Fragen zu stellen: Welche Aufgaben machen mir Spaß? Was sind meine Stärken? Was motiviert mich? Wer oder was verleiht meinem Job Sinn?
  • Nur wer genau weiß, was er will und was er nicht will, kann beginnen, die Ärmel hochzukrempeln. Hier lohnt sich unter Umständen auch ein Gespräch mit Freunden und Kollegen, die mit einer objektiven Sicht von außen erkennen, wo die persönlichen Stärken liegen.
  • Eine Umstellung erfolgt in der Regel nicht von heute auf morgen. Vielmehr handelt es sich um einen Prozess, der bestenfalls eng mit den Vorgesetzten abgestimmt wird. Es gilt: Rückendeckung vom Chef ist eine wichtige Voraussetzung für Job Crafting.
  • Machen Sie sich selbst für Veränderungen stark: Nur mit einer guten Portion Eigeninitiative ist Job Crafting erfolgreich. Bringen Sie den Stein selbst ins Rollen – nur so kann es etwas mit dem Traumjob werden.

Dies sind einige konkrete Beispiele, wie Job Crafting aussehen könnte:

  • In der Schule wird ein Kunstlehrer zum Kulturbeauftragten und zeigt sich verantwortlich für die Kunst- und Theater-AGs. Dabei steht er sogar mit auf der Bühne.
  • Der Mitarbeiter in der Buchhaltung hat eine hohe soziale Kompetenz. Er engagiert sich daher nicht nur im Betriebsrat, sondern wird künftig auch bei internen Konflikten als Vermittler eingesetzt.
  • Die hohe Eloquenz des Projektmanagers führt dazu, dass er künftig die Teammeetings leitet und als Referent für die Workshops verantwortlich ist.
  • Der System-Administrator schreibt mit seinem großen Fachwissen und seiner Leidenschaft fürs Schreiben die Blogartikel für das Unternehmen.
  • Der ständige Kontakt zu den Kunden ist für einen Bankangestellten am Kassenschalter zu viel. In Abstimmung mit dem Vorgesetzten erhält er nun Aufgaben im Hintergrund.

Auch das Unternehmen profitiert: Das sind die Vorteile von Job Crafting

Die Pluspunkte von Job Crafting für die einzelnen Mitarbeitenden liegen auf der Hand. Aber auch Unternehmen sind gut beraten, ihre Angestellten zu unterstützen, wenn sie ihre Stärken unter Beweis stellen wollen. Das sind die Vorteile von Job Crafting:

  • Sind die Mitarbeitenden durch maßgeschneiderte Aufgabenbereiche zufriedener, steigt in der Folge auch die Arbeitsleistung.
  • Um gute Mitarbeitende im Unternehmen zu halten, ist das Job Crafting eine wichtige Voraussetzung. Gleichzeitig lässt es sich im Recruiting-Prozess als effektiver Baustein nutzen, um neue Potenziale zu gewinnen.
  • Wer als Unternehmen Kreativität und Selbstentfaltung fördert, hat die Chance, das Beste aus den Mitarbeitenden herauszuholen und von neuen Impulsen zu profitieren.
  • Stress, Überforderung und Unzufriedenheit sind Fremdworte für Angestellte, die ihren Job proaktiv selbst gestalten. In der Folge kommt es zu deutlich weniger Fehlzeiten und Ausfallquoten.
  • Unter dem Strich lassen sich aus unternehmerischer Sicht mit einem gezielten Job Crafting durch eine höhere Produktivität und einer geringeren Fluktuation sogar Kosten einsparen.

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Workahomeism

Workahomeism: im Homeoffice arbeiten trotz Krankheit

Eine laufende Nase, ein brennender Hals und ein Brummschädel – diese typischen Krankheitssymptome sind für viele Angestellte ein guter Grund, vom Büro fernzubleiben. Die Erkrankung hindert jedoch nicht alle Menschen daran, zu Hause im Homeoffice weiterzuarbeiten: Sie praktizieren Workahomeism.

Präsentismus-Pendant: Das bedeutet Workahomeism

Unter dem Begriff „Workahomeism“ versteht man das Phänomen, wenn Mitarbeitende daheim ihrem Job nachgehen, obwohl sie eigentlich krank beziehungsweise sogar krankgeschrieben sind. Einen regelrechten Boom erlebt Workahomeism seit der Corona-Pandemie und den zunehmenden flexiblen Möglichkeiten, im Homeoffice zu arbeiten. Workahomeism stellt damit einen Gegentrend zum sogenannten Präsentismus dar. Denn gingen Angestellte vor Corona noch zur Arbeit, obwohl sie eigentlich krank waren, ist man in dieser Hinsicht heute sensibler geworden. Schließlich möchte man niemanden anstecken. Anstatt die Krankheit jedoch auszukurieren, setzen sich die Angestellten nun jedoch an den PC oder Laptop in den eigenen vier Wänden und arbeiten im Homeoffice weiter.

Warum wir weiterarbeiten: mögliche Erklärungen

Anstatt auf die körperlichen Symptome zu hören und dem eigenen Körper die nötige Auszeit zu gönnen, geben wir häufig den Schuldgefühlen den Vorrang und entscheiden uns für den Schreibtisch und nicht das Bett. Denn meist ist es das schlechte Gewissen gegenüber dem Arbeitgeber und den Kollegen, diese durch die plötzliche Abwesenheit im Stich zu lassen, die uns dazu bewegt, nicht einfach in der Horizontalen die Augen zu schließen und uns zu schonen. Vielleicht fühlt man sich auch unersetzlich und hat das Gefühl, dass andere die eigenen Aufgaben gar nicht bewältigen können. Unter Umständen fällt vielleicht das Delegieren schwer. Nicht zuletzt mag Workahomeism auch durch eine mögliche Angst begründet sein, den Job und die Position im Unternehmen durch eine (längere) Abwesenheit aufs Spiel zu setzen. Die Annahme von Angestellten, dass sie infolge von Grippe und Co. schwach, unzuverlässig und anfällig wirken, ist immer noch in vielen Köpfen verankert.

Die Folgen, wenn man trotz Krankheit zu Hause arbeitet

Wer daheim weiterarbeitet, steckt zumindest keine Kollegen und andere Mitarbeitende an – das ist ein deutlicher Pluspunkt im Gegensatz zum Präsentismus. Im Vergleich zur Arbeit im Büro, kann es sich die kranke Person daheim zudem bequem machen, muss sich nicht in den Arbeitsdress werfen und „darf“ bei Bedarf und jederzeit notwendige Pausen einlegen. All das ist vergleichsweise natürlich besser, als sich am Arbeitsplatz blicken zu lassen. Dennoch besteht das Risiko, die Krankheit zu unterschätzen, sich nicht ausreichend Ruhe zu gönnen und den Genesungsprozess auf diese Weise zu verlängern und sogar zu verschlimmern.

Nicht zu vergessen ist der Aspekt, mit einer Erkrankung in den Gliedern in der Regel weniger produktiv und effektiv arbeiten zu können. Mit Schmerzen und Unwohlsein arbeitet man nicht nur unter erschwerten Bedingungen, sondern erbringt meist auch schlechtere Leistung als gewohnt. Das Risiko, dass sich nun Fehler einschleichen, ist jetzt besonders hoch – und das sieht mit Sicherheit kein Arbeitgeber gerne.

Workahomeism verhindern – Gesundheit fördern

Um Workahomeism zu verhindern, sind auch die Unternehmen gefragt: So sollte klar kommuniziert werden, dass die Gesundheit der Mitarbeitenden an erster Stelle steht und sie bei einer Krankschreibung nicht zu arbeiten haben. Damit dies gelingt, gehen die Führungskräfte und Vorgesetzte bestenfalls mit gutem Beispiel voran.

Gleichzeitig ist das Team im Unternehmen so organisiert und strukturiert, dass es für den kurzen oder auch längeren Krankheitsfall gewappnet ist. So gibt es immer mindestens eine Vertretung, die den Job der erkrankten Person ohne größere Einarbeitung für eine gewisse Zeit übernehmen kann.

Darüber sollten sich die erkrankten Mitarbeitenden selbst vor Augen führen, dass sie weder sich selbst noch anderen einen Gefallen tun, indem sie weiterarbeiten. Für die Zeit der Krankheit schalten Sie das Firmenhandy daher am besten direkt aus und checken zudem auf keinen Fall die E-Mails, um nicht doch in Versuchung zu geraten, dem Workahomeism zu verfallen.

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Co-Working-Spaces

Außergewöhnliche Co-Working-Spaces

Co-Working – das bedeutet, eine Bürofläche gemeinsam und flexibel zu nutzen. Das Ziel: In Co-Working-Spaces sollen Menschen unabhängig an ihren Projekten arbeiten, ohne dabei auf eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten verzichten zu müssen. Nicht nur freiberufliche Kreativschaffende und Start-ups nutzen Co-Working-Einrichtungen, auch Unternehmen haben den Trend entdeckt und lassen einen Teil der Belegschaft in externen Büroräumen arbeiten.

Weltweit gibt es mittlerweile mehr als 28.000 Co-Working-Spaces, darunter einige sehr ausgefallene Einrichtungen auf dem Wasser, zu Land und am Meer. Hier stellen wir sechs dieser außergewöhnlichen Arbeitsorte vor.

Der Co-Working-Boom hält an

Alleine im Homeoffice arbeiten – das ist vielen kreativen Köpfen zu einsam. So hat sich die Idee zum Co-Working entwickelt, bei dem sich junge Gründer, Künstler, Autoren und andere motivierte Menschen einen Arbeitsraum teilen.

Die Corona-Krise hat den Co-Working-Boom in Deutschland nur zeitweise gestoppt. Zwar mussten einige Co-Working-Spaces schließen, die meisten konnten nach Ende der Restriktionen ihre Türen aber wieder öffnen.

Viele Unternehmen haben während der Corona-Krise derweil die Vorzüge des Remote-Workings erkannt und lassen zumindest einen Teil ihrer Belegschaft entweder im Homeoffice oder in Co-Working-Einrichtungen arbeiten. Ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht.

Ausgefallene Co-Working-Spaces: Arbeiten auf Hausbooten, am Meer und in alten Gutshöfen

Mehr als 1.200 Co-Working-Spaces soll es in Deutschland geben. So berichtet es der Bundesverband Co-Working Spaces Deutschland BVCS. Um die kreativen Ideen besser fließen zu lassen, befinden sich viele dieser Spaces nicht einfach in grauen Büroräumen. Gearbeitet wird auf dem Wasser, in kunterbunten Räumlichkeiten oder fernab des städtischen Trubels auf dem Land. Auch weltweit gibt es einige Co-Working-Spaces, die Arbeit und Entspannung miteinander verbinden.

Hier zeigen wir Ihnen, wo Sie solche außergewöhnlichen Orte finden.

1. LORE – das Hausboot in Hamburg

Arbeiten auf dem Hausboot? LORE Hamburg macht es möglich. Der schwimmende Co-Working-Space liegt in der City Süd vor Anker, umgeben von Wasser und in der Nähe von grünen Parks. Auf 115 Quadratmetern stehen 14 Arbeitsplätze zur Verfügung, natürlich inklusive schnellem Internet, Druckern, Konferenzräumen und allen anderen Annehmlichkeiten, die Sie im Büroalltag benötigen. In der Pause können Sie sich ein kleines Ruderboot schnappen und die Elbe entlang schippern. Arbeitsplätze gibt es nur auf monatlicher Basis zu mieten.

2. Brucklyn Hall – bunt und individuell in Erlangen

Die Brucklyn Hall in Erlangen besteht zwar aus klassischen Büroräumen, diese sind aber so bunt und individuell gestaltet, dass garantiert keine Langeweile aufkommt. Steht kreativen Köpfen der Sinn nach Natur, können sie im „Forest Hill“-Raum arbeiten. Künstlerisch geht es im „Pop Art“-Raum zu, die „Pixel Corner“ präsentiert sich farbenfroh verpixelt. Zusätzlich zu den Arbeitsplätzen gibt es einen Kids Space, einen Entspannungs- und Yoga-Raum sowie Duschen.

3. juggleHUB – Co-Working mit Kinderbetreuung in Berlin

Co-Working ist ja schön und gut, aber wer kümmert sich während der Arbeitszeit um die Kinder? Das juggleHUB in Berlin möchte jungen Eltern eine Lösung bieten. Gelegen in einem schönen Altbau im Prenzlauer Berg gibt es kurzzeitige oder feste Schreibtischarbeitsplätze zu mieten. Die komplette Büroinfrastruktur ist natürlich inklusive – genauso wie eine flexible Kinderbetreuung. Im juggleHUB hat sich auch ParentPreneurs gegründet, ein Netzwerk für Eltern, die vor der Gründung eines Unternehmens stehen oder sich bereits in der Startphase befinden.

4. Mindspot – frische Nordseeluft in St. Peter-Ording

Arbeiten bei frischer Nordseeluft? Das funktioniert im Mindspot in St. Peter-Ording. Die Büroräume sind skandinavisch-puristisch eingerichtet und sollen den Kopf genauso freipusten wie ein Strandspaziergang nach Feierabend. Nur 300 Meter vom Deich entfernt und ganz in der Nähe des Böhler Leuchtturms stehen 14 voll ausgestattete Schreibtischarbeitsplätze und zwei Seminarräume bereit.

5. Coconat – Arbeiten auf einem ehemaligen Gutshof in Klein Glien

Viele Co-Working-Spaces befinden sich mitten in der Stadt. Nicht so das Coconat. Der Name steht für „community and concentrated work in nature“ – Gemeinschaft und konzentriertes Arbeiten in der Natur. Entsprechend liegt der gemeinschaftliche Arbeitsort im 43-Seelen-Dorf Klein Glien, etwa eine Stunde von Berlin entfernt. Im ehemaligen Gutshof stehen auch Zimmer zur Übernachtung zur Verfügung. So lassen sich Co-Working und Co-Living miteinander verbinden.

6. Hubud – Worktation auf Bali

Auch rund um die Welt gibt es Co-Working-Spaces, die zur Worktation einladen, zur Kombination aus Arbeit und Urlaub. Dazu gehört etwa das Hubud in Balis Kulturzentrum Ubud. Während Sie in einem Bambusgebäude arbeiten, blicken Sie auf Reisfelder und Vulkane – ideal für alle, die der Großstadt entfliehen wollen.

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Nur Wochenende

Hoch die Hände, Wochenende? Tipps für mehr Zufriedenheit im Alltag

Nur noch fünf Tage, dann ist endlich Wochenende! Viele Menschen starten mit genau diesem Gefühl in die Woche. Ihr Fokus richtet sich ausschließlich auf die arbeitsfreien Tage, die meist am Freitag nach Feierabend beginnen. Wer nur für das Wochenende lebt, der verpasst jedoch eine Menge und büßt wertvolle Lebenszeit ein. Mit diesen Tipps klappt es, auch den Alltag mit Leben und positiven Aspekten zu füllen – für ein zufriedenes Wochenend-Gefühl an allen sieben Tagen der Woche.

Warum wir nicht nur für das Wochenende leben sollten

Bereits am Sonntagabend beginnt das ungute Gefühl in der Bauchgegend. Am Montagmorgen liegt die Arbeitswoche beinahe unendlich lang vor uns. Die Hälfte der Woche ist dann am Mittwoch geschafft und die „verdiente“ Auszeit rückt in greifbare Nähe. Am Freitagnachmittag heißt es schließlich endlich „Hoch die Hände, Wochenende“ mit zwei freien Tagen am Stück. Diese Situation dürfte vielen Arbeitnehmern bekannt vorkommen. Denn tatsächlich teilen viele Menschen ihre Woche gedanklich in zwei Bereiche: die Tage, an denen sie arbeiten müssen und die Tage, an denen sie leben.

Mit anderen Worten: Man existiert und lebt für zwei Tage in der Woche, während man den Großteil von Montag bis Freitag lediglich als unangenehme Pflicht empfindet und quasi im Pausenbetrieb läuft. Dauerhaft raubt diese Einstellung eine Menge Lebenszeit und macht unzufrieden, vielleicht sogar unglücklich. Das muss nicht sein: Die folgenden Tipps können zu mehr Zufriedenheit im Alltag beitragen und dabei helfen, jeden Tag zu einem Sonntag zu machen.

Tipps, um im Alltag zufriedener zu sein

Aktivitäten einbauen und Highlights setzen
Da das Leben eben nicht nur aus Wochenenden besteht, gilt es auch die verbleibende Zeit bestmöglich zu nutzen. Beliebte Aktivitäten müssen daher nicht nur am Samstag oder Sonntag stattfinden. Auch vor oder nach der Arbeit können Sie beispielsweise Verabredungen mit Freunden treffen, einen Sportkurs besuchen oder einfach entspannen und ein gutes Buch lesen. Und wer sagt denn, dass ein Restaurant- oder Kinobesuch nur am Wochenende geplant werden darf?
Für viele Menschen kann es zudem erfüllend sein, sich ein langfristiges Projekt zu suchen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Koch- oder Nähkurs? Oder vielleicht ist es an der Zeit, ein eigenes Buch zu schreiben oder mit Foodsharing zu beginnen?

Kleinigkeiten schätzen
Ein wolkenloser blauer Himmel, ein Lächeln an der Supermarktkasse oder der leckere Latte macchiato am frühen Morgen? Tagtäglich gibt es viele kleine positive Erlebnisse, die den Tag schöner machen können. Wichtig ist nur, dass wir sie bewusst wahrnehmen und zu schätzen wissen. Um sie nicht zu vergessen, lohnt es sich, die tollen Kleinigkeiten des Alltags einfach mal zu notieren. An schlechten Tagen können wir uns dann in Erinnerung rufen, wie viel Gutes eigentlich in der Woche passiert ist.

Positiv denken
Wer am Montag schon mit dem Gedanken aufsteht, dass nun eine scheinbar endlos lange und schreckliche Woche vor einem liegt, hat beste Chancen, dass genau diese Erwartungshaltung eintritt. Wenn Sie stattdessen mit einem guten Gefühl in die Woche starten und aus jedem Tag das Beste herausholen, dann kommt der Freitag mit Sicherheit schneller als man denkt. Und an den Countdown zum Wochenende sollten Sie künftig sowieso gar nicht mehr denken.

Unangenehmes zuerst erledigen
Unangenehme Aufgaben tragen garantiert nicht dazu bei, sich auf einen Arbeitstag zu freuen. Wer daher ein klärendes Gespräch mit einem Kollegen vor sich hat, ein Protokoll schreiben oder die ungeliebte Ablage erledigen muss, der sollte diese Aufgaben am besten als Erstes erledigen. Ohne den schweren Ballast lässt sich der Arbeitstag viel einfacher und mit einem guten Gefühl bewältigen.

Nicht auf Floskeln hören
Das Verteufeln der Arbeit gehört für viele Menschen teilweise schon zum guten Ton. Wer arbeitet schließlich schon gerne? Und fragt man andere nach ihrer Arbeit, erhält man gerne Antworten, wie „anstrengend“ und „langweilig“. Auch im Radio wird die arbeitende Bevölkerung am Montag gerne bemitleidet, während es am Freitag in den Endspurt zum Wochenende geht. Viele Menschen lassen sich von dieser Einstellung beeinflussen, auch wenn sie eigentlich gar nicht unzufrieden mit ihrer Arbeit sind. Lassen Sie daher die Wochenend-Floskeln einfach links liegen und hören Sie lieber auf Ihr Bauchgefühl.

Den Job auf den Prüfstand stellen
Wer regelmäßig zu Wochenbeginn in ein tiefes Stimmungsloch fällt und sich vielleicht sogar mit Bauchschmerzen zur Arbeit schleppt, der sollte auf jeden Fall hinterfragen, ob der Job tatsächlich der richtige ist und ob man die nächsten Jahre wirklich so weitermachen will. Die Arbeit nimmt schließlich einen Großteil unserer Zeit ein. Wer sich dabei ständig unwohl, über- oder unterfordert oder schlecht behandelt fühlt, für den ist es Zeit zu handeln. Dabei muss es nicht zwingend der Jobwechsel sein. Manchmal können bereits kleine Veränderungen zu mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz beitragen. Überlegen Sie sich, welche Aufgaben Ihnen Spaß machen und für Abwechslung sorgen könnten. Ein klärendes Gespräch mit dem Vorgesetzten, bei dem Sie Ihre Probleme und Vorstellungen äußern, kann ein guter erster Schritt sein.

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4-Tage-Woche

Jede Woche ein langes Wochenende: Die 4-Tage-Woche als Zukunftsmodell?

Um ihre Jobs attraktiver zu machen, kommen immer mehr Arbeitgeber auf die Idee, ihren Angestellten eine 4-Tage-Woche bei vollem Gehalt anzubieten. Tatsächlich wünschen sich viele Arbeitnehmer diese flexible Regelung mit drei freien Tagen in der Woche. Aber hat dieses Modell tatsächlich auch in deutschen Büros eine reale Zukunft?

Die 4-Tage-Woche – was bedeutet das eigentlich?

Das Modell sieht vor, dass Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit bei gleichbleibender Stundenanzahl nicht mehr auf fünf Tage, sondern auf vier Tage verteilen. Das Gehalt wird dabei in gleicher Höhe weiter ausgezahlt. Um so auf die üblichen 40 Stunden pro Woche zu kommen, müssten an jedem Tag zwei weitere Stunden Arbeitszeit drangehängt werden.

Rein rechtlich wäre diese Regelung mit dem Arbeitszeitgesetz noch vereinbar. Dieses sieht zwar eine tägliche Arbeitszeit von acht Stunden vor, eine Erweiterung auf maximal zehn Stunden pro Tag wäre jedoch noch im erlaubten Rahmen. Reduzieren würden sich bei diesem Modell die gesetzlich vorgeschriebenen Urlaubstage. Anstelle von 20 Tagen hätte man nur noch Anspruch auf 16 freie Tage. Unter dem Strich würde sich jedoch nichts ändern, da Angestellte nach wie (mindestens) vier Wochen Urlaub hätten.

Jeden Freitag frei? Jetzt ist Flexibilität gefragt

Nicht alle Regelungen zur 4-Tage-Woche sind aber in Stein gemeißelt. Individuelle Auslegungen sind natürlich möglich: Für einen optimalen Workflow im Unternehmen könnte das Modell zum Beispiel so aussehen, dass die Beschäftigten an unterschiedlichen Wochentagen freihaben, um Arbeitsprozesse am Laufen zu halten und eine Erreichbarkeit sicherzustellen. Bei kleineren Unternehmen wäre es durchaus auch vorstellbar, dass alle Beschäftigten nur von montags bis donnerstags arbeiten. So könnte das Büro am Freitag komplett geschlossen bleiben, was den positiven Nebeneffekt hätte, Energiekosten einzusparen. Eine Option der 4-Tage-Woche wäre es darüber hinaus auch, die Stundenanzahl entsprechend zu reduzieren und in der Folge ein geringeres Gehalt zu beziehen.

Die Vorteile dieses Arbeitszeitmodells

Der Zugewinn an Freizeit und damit verbunden die bessere Work-Life-Balance rangiert auf der Seite der Arbeitnehmenden ganz oben, wenn es um die Vorteile geht, die das 4-Tage-Arbeitszeitmodell mit sich bringt. Beschäftigte haben damit mehr Zeit für private Angelegenheiten, zum Beispiel für die Familie oder Hobbys. Der zusätzliche Tag sorgt zudem für eine höhere Flexibilität. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, den freien Tag in der Woche für wichtige Erledigungen und Arzttermine zu nutzen. In der Konsequenz sparen Arbeitnehmer zudem die Zeit des Arbeitswegs. Auch die Kosten für Sprit beziehungsweise ein Bus- oder Bahnticket fallen geringer aus.

Von der zusätzlichen Freizeit seiner Beschäftigten profitiert letztlich auch das Unternehmen, da sich die Fehlzeiten aufgrund der höheren Zufriedenheit reduzieren können – denn wer weniger belastet ist, wird auch seltener krank. Studien belegen zudem, dass Arbeitnehmer, die nur an vier Tagen arbeiten, produktiver sind und eine bessere Leistung bringen. Für Unternehmen kann dies in der Folge einen höheren Umsatz bedeuten. Positiv könnte sich diese Regelung auch auf das Ansehen des Betriebs am Arbeitsmarkt auswirken. Arbeitgeber mit sehr flexiblen Arbeitszeiten sind attraktiv, sodass es einfach wird, gutes Personal zu finden und Fachkräfte im Unternehmen zu halten.

Die Nachteile der verkürzten Arbeitswoche

Die verschlankte Arbeitswoche ist nicht für jedes Unternehmen geeignet. Vor allem im produzierenden Gewerbe könnte die 4-Tage-Woche ein Wettbewerbsnachteil sein. Und auch die mangelnde Erreichbarkeit kommt nicht bei allen Kunden und Geschäftspartnern gut an – vor allem für Start-ups, die sich am Markt noch etablieren müssen, ist von diesem Arbeitszeitmodell abzuraten. Und wer eine Stelle mit einem neuen Mitarbeiter neu besetzt, um die zeitliche Lücke zu füllen, dem entstehen zusätzliche Kosten.

Ein Gegenargument könnte zudem der höhere Stresslevel während der Arbeitszeit sein. Denn wer nur vier Tage arbeitet, muss mehr Aufgaben auf weniger Tage verteilen. Ein einzelner Arbeitstag könnte so extrem vollgepackt sein. Nach einigen Stunden lässt sich die Konzentration zudem automatisch nach, sodass am Ende die Leistung unter den sehr langen Arbeitstagen leiden könnte.

Hat die 4-Tage-Woche eine Zukunft in deutschen Unternehmen?

Das Thema Flexibilität am Arbeitsplatz nimmt einen immer größeren Stellenwert ein. Durch die Corona-Pandemie wurde der Prozess nochmal deutlich beschleunigt. Homeoffice, mobiles Arbeiten, Co-Working-Spaces sind dabei Arbeitsmodelle, die in immer mehr Unternehmen auch langfristig einen Platz finden. Die 4-Tage-Woche ist da nur ein weiteres Modell in dieser Reihe, das sich je nach Akzeptanz durchsetzen könnte.

Ein erfolgreiches Pilotprojekt zur 4-Tage-Woche gab es bereits in Island, in Großbritannien läuft noch eins. Spanien schafft Anreize, damit Unternehmen dieses Modell umsetzen, in Belgien gab es dazu sogar eine entsprechende Arbeitsmarktreform. Auch in Deutschland findet man schon einige (meist internationale) Unternehmen, die die Chancen und Vorteile der 4-Tage-Woche sehen und ihren Mitarbeitenden entsprechende Möglichkeiten bieten, ihre Arbeit auf weniger Tage zu verteilen.

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Kann Workation funktionieren?

Kann Workation funktionieren?

Arbeit und Urlaub miteinander verbinden – dieses Konzept steckt hinter dem Kunstwort Workation, zusammengesetzt aus den englischen Begriffen „work“ (Arbeit) und „vacation“ (Urlaub). Unter welchen Bedingungen kann Workation funktionieren? Ist das Prinzip zukunftsfähig?

Workation: Arbeit und Urlaub vereinen

Die Corona-Krise hat zu einigen Veränderungen im Arbeitsleben geführt. Während des Lockdowns wurde das in Deutschland bislang verschmähte Home Office zur Notwendigkeit. In den eigenen vier Wänden fällt so manchem allerdings die Decke auf den Kopf. Nachdem die Reisebeschränkungen wieder gelockert wurden, gewann ein anderes Arbeitskonzept an Beliebtheit: Workation.

Workation bedeutet, dass Arbeit und Urlaub an einem attraktiven Urlaubsort im Wechsel stattfinden. Einen Teil des Tages beschäftigt man sich also mit seinen Aufgaben, den anderen Teil nimmt man an Ausflügen und Erkundungstouren teil oder entspannt am Strand.

Erst die Arbeit, dann auf zur Erkundungstour

Das Prinzip von Workation hat sich bereits vor der Corona-Krise entwickelt und basiert auf Work & Travel-Programmen. Bei der Workation reist man allerdings nicht umher, sondern bleibt an einem Ort. Statt Hilfsdienste zu verrichten, geht man seiner gewohnten Tätigkeit nach.

Ein wenig ähnelt Workation dem „Hotel Office“, einem anderen Arbeitsprinzip, das sich während der Corona-Pandemie verbreitet hat. Während das „Hotel Office“ sich allerdings in der Nähe zum eigentlichen Wohnort befindet und ein ruhiges Arbeiten ermöglichen soll, geht es für die Workation in die Ferne.

Mittlerweile bieten mehrere Reiseveranstalter Workation-Aufenthalte an. Firmen können diese für ihre Mitarbeiter buchen, Arbeitnehmer und Freiberufler können aber auch selbst eine Buchung aufgeben. Bei einigen Veranstaltern kann man sogar mit der ganzen Familie verreisen. Kostenloses WLAN, ruhig gelegene und gut ausgestattete Zimmer sowie Computer und andere Hardware zum Ausleihen sollen das professionelle Arbeiten ermöglichen.

Workation eignet sich selbstverständlich nicht für alle Branchen. Verbreitung gefunden hat das Arbeitsprinzip vor allem in den wissensintensiven Dienstleistungsbereichen. Webdesigner, Texter, Blogger, Programmierer und Finanzdienstleister müssen nicht zu Hause oder im Büro sitzen, sondern können ihrer Tätigkeit von überall aus nachgehen.

Workation – ein Arbeitskonzept mit Zukunft?

Workation soll Abstand zum Alltag bieten, die Zufriedenheit und Motivation steigern und das Networking mit Gleichgesinnten ermöglichen. Doch welche Perspektive hat das Arbeitskonzept?

Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, lohnt sich ein Blick auf die Entwicklung der Distanzarbeit während der Corona-Krise. Während des ersten Lockdowns im März 2020 arbeitete rund die Hälfte aller Arbeitnehmer zumindest gelegentlich im Home Office, jeder Vierte arbeitete vollständig von zu Hause aus. Das geht aus Daten der Mannheimer Corona Studie und einer Bitkom-Umfrage hervor. Während dieser Zeit zeigte sich, dass viele Arbeitsprozesse auch aus der Ferne heraus erledigt werden können. Mit den schrittweisen Lockerungen kehrten allerdings gut zwei Drittel der Beschäftigten wieder an ihren Arbeitsplatz im Büro zurück.

Workation verlangt nun, dass sich sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber auf noch mehr Flexibilität einlassen. Beschäftigte in Workation können im Notfall nicht schnell an den Arbeitsplatz gerufen werden. Ganz billig ist ein Workation-Aufenthalt ebenfalls nicht. Bevor Firmen ihren Mitarbeitern einen Workation-Aufenthalt gestatten, müssen sie überzeugt sein, dass auch tatsächlich die geforderte Arbeitsleistung erbracht wird.

Unter welchen Bedingungen kann Workation funktionieren?

Es erscheint unwahrscheinlich, dass sich Workation als Arbeitsprinzip auf breiter Basis durchsetzt. Für Freiberufler und Beschäftigte, die ihre Arbeit vorrangig über das Internet erbringen, kann Workation allerdings Abwechslung zum Arbeitsalltag bieten.

Neben einem Beruf, der das Arbeiten aus der Ferne erlaubt, benötigt Workation vor allem viel Selbstdisziplin. Mit dem Strand vor der Haustür fällt es eventuell schwerer, sich auf Routineaufgaben zu konzentrieren, als im grauen Büro. Damit Workation funktioniert, müssen weiterhin klare Absprachen mit Arbeitgebern, Kunden und Kollegen getroffen werden. Aufgaben und Verantwortlichkeiten müssen eindeutig zugeordnet werden. Schließlich braucht es noch ein wenig Mut, um den Schritt in den Arbeitsurlaub zu wagen.

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Eine Frau versucht Arbeit und Kinder im Home Office unter einem Hut zu bringen

Homeoffice: So klappt die Trennung von Job und Familie

Wer im Homeoffice arbeitet und gleichzeitig Kinder betreut, hat ständig mit einer Doppelbelastung zu kämpfen. Die Kinder kommen ins Arbeitszimmer, wenn eine wichtige Videokonferenz läuft und das schlechte Gewissen packt Eltern, die den Nachwuchs schon wieder wegschicken müssen. Doch es gibt einige Tipps, die dabei helfen, die Bereiche zu trennen und so für Entschärfung zu sorgen.

  1. Das Arbeitszimmer

Ein sauber aufgeräumter Schreibtisch mit allen wichtigen Utensilien motiviert zum Arbeiten. Und wer die Tür schließen kann, hat in den festen Arbeitszeiten Ruhe für seine Aufgaben. Kinder brauchen solche klaren Zeichen. Wenn im Wohnzimmer gearbeitet, zwischendurch mit den Kindern Lego gebaut und beim Mittagessen Mails geschrieben werden, können Kinder die Trennung von Job und Familie weder verstehen noch akzeptieren.

  1. Das Schichtsystem

Müssen beide Eltern im Homeoffice arbeiten, wird es schon komplizierter – vor allem wenn Kleinkinder zu Hause sind. Aber auch dafür gibt es Tricks: Eltern können eine Art Schichtsystem einführen. Zum Beispiel so: Mama arbeitet von 6-14 und Papa von 14-22 Uhr.

  1. Die Erholungsphase

Wer das Schichtsystem praktiziert, mag lachen: Nach einem Tag mit Kind und Arbeit liegt der Gedanke an eine Runde Joggen in weiter Ferne. Aber im Ernst: Wer den halben Tag die Kinder bespaßt und den halben Tag arbeitet, braucht Ruhephasen. Gemeinsame Planung hilft. So finden sich sicher Zeitfenster für einen Spaziergang, etwas Yoga oder eben auch die Jogging-Runde.

  1. Die Kommunikation

In der heimischen Telefonanlage ist noch eine Nummer frei? Perfekt. Daraus wird das Arbeitstelefon. Wer ein Diensthandy hat, schaltet es nach Dienstschluss aus. Und die Push-Funktion der Dienstmails wird deaktiviert. Wer regelmäßig in seinen Account schaut, kann immer noch rechtzeitig reagieren, ohne dass das Mittagessen von ständigem „Ping!“ unterbrochen wird.

  1. Das Nein

Und zwar zu beiden Seiten. Vielleicht lässt sich die wichtige Videokonferenz ja auf die Zeit des Mittagsschlafs verschieben? Auch die Kinder müssen mal ein Nein hören. Aber: Kinder können Regeln verstehen, wenn sie klar und geduldig erklärt werden. Und gegen das schlechte Gewissen hilft: Nach dem Telefonat gibt es ein Lob dafür, dass das Kind sich richtig verhalten hat. So weiß es, dass das Wegschicken keine Ablehnung bedeutet.

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Cartoonzeichnung von einer Frau, die ein Baby und die Arbeit gleichzeitig managed

Work-Life-Separation: So schalten Sie auch im Homeoffice richtig ab

Das Homeoffice bringt für viele Angestellte zahlreiche Vorteile mit sich. Dabei wird ein entscheidender Nachteil oft übersehen: Die Trennung von Arbeit und Freizeit ist deutlich schwieriger und die Work-Life-Balance somit in Gefahr. Wer gefühlt den ganzen Tag nur noch arbeitet oder selbst abends gedanklich nicht von der Arbeit loskommt, sollte daher etwas für seine Work-Life-Separation tun.

Work-Life-Separation: Was ist das?

Hinter dem Begriff “Work-Life-Separation” verbirgt sich das, was für frühere Arbeitnehmergenerationen meist völlig selbstverständlich war: eine strikte(re) Trennung von Arbeit und Freizeit. Während in den letzten Jahren vor allem das Work-Life-Blending, also die fortschreitende Verschmelzung von Arbeit und Privatleben, forciert und gefeiert wurde, zieht es die aktuelle Generation Z (Generation der nach 1998 Geborenen) wieder deutlich stärker zur klaren Trennung hin.

Wie funktioniert Work-Life-Separation?

Wer im Büro arbeitet, mag es mit der klaren Trennung von Beruf und Freizeit noch relativ leicht haben. Hier genügt es, im Feierabend konsequent den Blick auf berufliche E-Mails zu vermeiden und auch telefonisch nicht dauernd verfügbar zu sein. Wer mit dem Chef feste Kernarbeitszeiten vereinbart, außerhalb derer er nicht (dauer-)erreichbar sein muss, hat schon viel gewonnen.

Deutlich schwieriger ist die Work-Life-Separation für Angestellte, die oft oder vorwiegend im Homeoffice arbeiten. Denn: Vor allem wenn kein separates Arbeitszimmer vorhanden ist, verschmelzen beide Lebensbereiche und lassen sich nur schwer auseinanderhalten. Das hilft:

  1. Rituale schaffen

Wer im Büro arbeitet, hat den Arbeitsweg als morgen- und abendliches Ritual, um sich geistig auf den Job einzustimmen und sich wieder davon zu lösen. Im Homeoffice fällt das weg. Um eine klare Trennung zu ermöglichen, sollten daher neue Rituale geschaffen werden, um dem Tagesablauf Struktur zu verleihen.

  1. Fixe Arbeitszeiten definieren

Auch im Homeoffice sollten fixe Arbeits- und Pausenzeiten festgelegt werden, um eine Trennung zwischen Arbeit und Freizeit zu ermöglichen. Während der definierten Arbeitszeit wird sich streng auf den Job konzentriert, ohne zwischendurch die Wäsche zu erledigen. Dafür haben auch Arbeits-E-Mails in der Freizeit nichts zu suchen.

  1. Arbeit und Freizeit auch optisch trennen

Wer ein Arbeitszimmer hat, ist hier im Vorteil: Nach Feierabend einfach die Zimmertür schließen und die Freizeit hat offiziell begonnen. Schwieriger wird es, wenn der Arbeitsplatz zum Beispiel im Wohnzimmer aufgebaut werden muss. Hier sollten Laptop und Co. morgens aufgebaut und nach Feierabend wieder ordentlich verstaut werden – zum Beispiel in einer Kiste. In der Pause wird der Laptop zugeklappt, um geistig Abstand zu gewinnen.

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