Büroplanung (Teil 1): Die Bürosuche – Direktmiete oder Coworking-Arbeitsplatz?

Die Auswahl eines geeigneten Büros ist ein wichtiger Teilschritt bei der Gründung eines Unternehmens. Dabei fällt die Entscheidung oft zwischen der klassischen Direktmiete und einem Coworking-Arbeitsplatz. Welche Variante die beste Lösung darstellt, hängt unter anderem von der Größe des Start-ups und dem zur Verfügung stehenden Budget ab.

 

Coworking-Arbeitsplatz: Flexible Arbeitsgemeinschaft für Selbstständige

Ein Coworking-Arbeitsplatz zeichnet sich durch eine ganze Reihe von Vorteilen aus:

  • Die Büroflächen können kurzfristig und ohne großen bürokratischen Aufwand gemietet werden.
  • Wenn es schnell gehen soll, sind Coworking-Spaces somit die perfekten Lösungen.
  • Sie profitieren womöglich von einem kreativen Austausch mit anderen Unternehmern, die ebenfalls in den Räumlichkeiten arbeiten. Das kann nützliche Synergien für die tägliche Arbeit mit sich bringen. Wer als Selbstständiger einen Coworking-Arbeitsplatz mietet, muss trotz der Arbeit in Eigenregie nicht auf das Gemeinschaftsgefühl verzichten.
  • Ein Coworking-Arbeitsplatz punktet mit Flexibilität: Die Vertragslaufzeiten können variabel gestaltet werden – in der Regel sind die Büroflächen monatlich kündbar.
  • Weil die meisten Coworking-Spaces vollständig ausgestattet sind, entfallen auch die Kosten für Büromöbel.
  • Zur Ausstattung von Coworking-Büros gehören aber nicht nur Tische und Stühle, sondern auch Gemeinschaftsküchen. Die entsprechenden Räume dienen der unkomplizierten Verpflegung während des Arbeitstags und regen zum Austausch an.

 

Direktmiete eines Büros: Für Unternehmer mit Planungssicherheit

Im direkten Vergleich mit einem Coworking-Arbeitsplatz ist die Direktmiete auf den Quadratmeter gerechnet womöglich günstiger, da keine zusätzlichen Serviceleistungen wie die Bereitstellung von technischem Equipment bezahlt werden müssen.

Da sowohl die Möblierung als auch die Technikausstattung selbst finanziert werden muss, relativiert sich dieser Vorteil aber schnell. Außerdem kommt die Direktmiete nur dann in Frage, wenn eine langfristige Lösung gesucht wird: Mindestvertragslaufzeiten von drei Jahren sind keine Seltenheit.

Darüber hinaus fordern Vermieter von Jungunternehmern umfassende Absicherungen, die das Risiko einer möglichen Zahlungsunfähigkeit auf ein Minimum reduzieren. Weil Start-ups nur selten hohen Bonitätsansprüchen gerecht werden können, eignet sich die Direktmiete deshalb eher für Unternehmen mit entsprechender Planungssicherheit.

Coworking-Arbeitsplatz und Direktmiete: Welche Lage – und welches Budget?

Bevor Sie sich auf die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten machen, gilt es die wichtigsten Kriterien zu benennen:

  • Dazu zählt zum Beispiel die Lage des Büros: Falls regelmäßig Kunden empfangen werden, ist womöglich ein repräsentatives Gebäude mit guter Anbindung zur Innenstadt von Vorteil.
  • Zusätzlich sollte von Beginn an ein fixes Budget definiert werden, das bei der Suche nach einem Büro als Orientierung dient. Hinweis: Das sogenannte Bestellerprinzip hat bei Gewerbeimmobilien keine Gültigkeit – ob der Vermieter oder der künftige Mieter eine Maklerprovision zahlt, hängt von der jeweiligen Immobilie und den Absprachen mit dem Makler ab.
  • Je nach Größe des Unternehmens können weitere Kriterien von Bedeutung sein: Wie sieht es mit Lunch-Optionen für die Angestellten aus? Gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten für Kunden und Lieferanten?
  • Im Idealfall wird ein Hauptansprechpartner bestimmt, der sich um die Bürosuche kümmert, Gespräche führt und entsprechende Termine vereinbart.

Fazit: Die Auswahl einer optimalen Bürofläche umfasst viele kleine Teilschritte. Ob die klassische Direktmiete oder ein flexibler Coworking-Arbeitsplatz die richtige Wahl ist, kommt auf die Ausgangssituation und Anforderungen des jeweiligen Klein-Unternehmens an.

 

 

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Mind-Mapping-Software: So geht Kreativität auf Knopfdruck

Kreatives und projektorientiertes Denken gehört in vielen Berufen zu den wichtigsten Kernkompetenzen. Am Beginn aller Überlegungen steht dabei immer die Sammlung unterschiedlicher Ideen, um sich Schritt für Schritt einer optimalen Lösung annähern zu können. Zu diesem Zweck bietet sich die Verwendung spezieller Mind-Mapping-Software an: Wir zeigen Ihnen, mit welchen Programmen Sie die besten Ergebnisse erzielen können.

Trigger me: Mind-Mapping-Software für die Inspiration

Die iPad-App Trigger me beinhaltet eine Vielzahl von Worten, Bildern und Videos, die dem User auf die kreativen Sprünge helfen sollen, beispielsweise in der Werbebranche.

Außerdem werden verschiedene Denkstrategien anschaulich dargestellt, sodass für jeden Benutzer dieser Mind-Mapping-Software mit kreativer Flaute ein passender Impuls dabei ist. Die 5 Euro sind gut investiert!

Idea Growr: Geistesblitze digital festhalten

Die kostenlose App Idea Growr für Android-Geräte ermöglicht die unkomplizierte Erstellung von Notizen, um vielversprechende Ideen sofort festhalten zu können.

Zudem umfasst diese Mind-Mapping-Software zielgerichtete Fragen, die den Nutzer bei der individuellen Ideenfindung unterstützen.

Photoshop für unterwegs

Mit der iOS-App Adobe Photoshop Sketch lassen sich kreative Zeichnungen bequem auf dem Smartphone oder Tablet erstellen. Dank Tools wie benutzerdefinierten Pinseln, Markern und Radieren sind Ihren Vorstellungen dabei keine Grenzen gesetzt. Für Grafiker und Designer, die mobil neue Entwürfe anfertigen möchten, ist Adobe Photoshop Sketch genau das Richtige.

Für Android bietet sich übrigens die App Adobe Illustrator Draw an.

IdeaFlip: Mind-Mapping-Software zum Ideen sammeln, ordnen und teilen

Auch das Programm IdeaFlip will die eigene Kreativität ankurbeln: Weil eingespeiste Gedanken und Ideen mit anderen Nutzern geteilt werden können, ist diese ausgefeilte Ideen-Management-Software perfekt für die Arbeit in Gruppen geeignet.

Mit der übersichtlichen Benutzeroberfläche lassen sich die virtuellen Brainstormings unkompliziert durchführen und hervorragend strukturieren.

Kostenpunkt: Rund 16 Euro pro Monat.

Unser Fazit zur vorgestellten Mind-Mapping-Software: Für jeden Einsatzbereich lassen sich die geeigneten Mind-Mapping-Tools finden. Wenn Sie in Ihrer täglichen Arbeit regelmäßig kreativ sein müssen, sind die vorgestellten Programme zweifelsfrei empfehlenswert!

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Zeiterfassung am Arbeitsplatz – die Vor- und Nachteile im Detail

Die Produktivität ist der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Einige Arbeitgeber nutzen zu diesem Zweck elektronische Systeme zur Zeiterfassung am Arbeitsplatz. Eine solche Maßnahme soll die Angestellten zu einer produktiveren und effektiveren Arbeitsweise animieren. Welche konkreten Vor- und Nachteile bringt die digitale Zeiterfassung mit sich?

 

Zeiterfassung am Arbeitsplatz: Das sind die Vorteile

Zu den größten Vorteilen einer elektronischen Zeiterfassung am Arbeitsplatz zählt zweifelsfrei der minimierte Aufwand im Bereich Controlling.

So können Unternehmen viel Zeit und Geld sparen, wenn die Kontrolle der Arbeitszeiten nicht mehr manuell erfolgen muss, sondern automatisch von einer funktionalen Software über Zeiterfassungsterminals übernommen wird.

Außerdem ermöglicht die zentrale Überwachung der Arbeitszeiten die Erstellung von Auswertungen für individuelle Arbeitszeitprofile.

Aber auch die Arbeitnehmer können von der exakten Zeiterfassung am Arbeitsplatz profitieren: So werden Überschreitungen der regulären Arbeitszeit minutengenau erfasst, wodurch das Ärgernis unbezahlter Überstunden der Vergangenheit angehört.

 

Zeiterfassung am Arbeitsplatz: Welche Nachteile sind zu befürchten?

Kritiker sehen in der digitalen Personalzeiterfassung am Arbeitsplatz einen Einschnitt in das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Demzufolge könnten sich die Angestellten überwacht fühlen, was häufig zu einer Verschlechterung des Betriebsklimas führt.

Darüber hinaus würde das ergebnisorientierte Arbeiten in den Hintergrund geraten, da der Faktor Zeit in den Mittelpunkt gestellt wird: Wenn die Arbeitnehmer deshalb weniger zielstrebig arbeiten, resultiert dieses Problem in schlechteren Arbeitsergebnissen.

Ein weiterer Nachteil liegt in einer möglichen ungleichmäßigen Verteilung der Arbeitszeit: Wenn beispielsweise alle Mitarbeiter von Montag bis Donnerstag ihre Arbeitszeit ableisten, ist dies sicherlich nicht im Sinne des Unternehmens.

 

Abschließende Tipps und Hinweise zur elektronischen Zeiterfassung

Wenn sich ein Unternehmen für die digitale Zeiterfassung am Arbeitsplatz entscheidet, ist eine individuell abgestimmte Lösung empfehlenswert. Zu diesem Zweck gilt es eine Software auszuwählen, die perfekt zu den Arbeitsstrukturen des jeweiligen Betriebs passt und die richtigen Systemvoraussetzungen mitbringt.

Einige Programme sind zudem mit mobilen Endgeräten wie Tablets und Smartphones nutzbar, was mit einem erhöhten Komfort für die Arbeitnehmer verbunden ist.

Die digitale Erfassung der Arbeitszeiten kann somit eine sinnvolle Maßnahme darstellen, wenn sie genau auf die speziellen Anforderungen des Unternehmens ausgerichtet ist.

 

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Steuersoftware für Selbstständige: Programme im Kurz-Check

Das Thema Steuern mitsamt der zugehörigen Bürokratie gehört für viele Gewerbetreibende zu den unbeliebtesten Aufgaben des Arbeitslebens. Wer die entsprechenden Kalkulationen nicht selbst durchführen will oder kann, ist in der Regel auf die Hilfe eines Steuerberaters angewiesen. In Form spezieller Steuersoftware für Selbstständige steht aber auch eine praktische Alternative zur Auswahl, mit der sich Kosten- und Zeitaufwand minimieren lassen.

 

Steuersoftware für Selbstständige Nr. 1: Wiso Steuer-Sparbuch

Mit einer Steuersoftware für Selbstständige profitieren Gewerbetreibende von verschiedenen Vorteilen: So beinhalten die zugehörigen Programme zum Beispiel nützliche Steuertipps, mit denen Sie bares Geld sparen können.

Im direkten Vergleich zum klassischen Elster-Formular punktet eine kommerzielle Steuersoftware wie Wiso Steuer-Sparbuch mit einem Höchstmaß an Übersichtlichkeit und einer unkomplizierten Bedienung. Auch die Experten der „Finanztip“-Redaktion empfehlen das Programm.

Das Wiso Steuer-Sparbuch eignet sich für komplexe Sachverhalte und stellt somit eine empfehlenswerte Lösung für Selbstständige dar. Weil diese Steuersoftware für Selbstständige über 150 informative Erklärvideos beinhaltet, bedarf es dabei keiner langen Einarbeitungszeit.

Kostenpunkt: rund 20 Euro.

 

„Steuersparerklärung“: Komfortable Verwaltung von Rechnungen

Auch das Programm Steuersparerklärung bekommt eine Empfehlung der „Finanztip“-Experten. Es überzeugt mit einer Vielzahl praktischer Funktionen: Dazu zählt unter anderem der sogenannte Belegmanager, mit dem Sie Ihre Rechnungen digitalisieren und archivieren können.

Im Rahmen einer selbstständigen Tätigkeit gehören Ausstellung und Erhalt von Rechnungen oft zum Arbeitsalltag, was die Bedeutung dieses Features zusätzlich verdeutlicht. Darüber hinaus führt Sie diese Steuersoftware für Selbstständige im Frage-Antwort-Stil unkompliziert durch die gesamte Steuererklärung.

Kostenpunkt: rund 25 Euro.

 

„Stiftung Warentest“: Online-Steuersoftware für Selbstständige echte Alternative

Alternativ zu herkömmlicher Desktop-Software bieten die genannten Hersteller auch spezielle Online-Steuerprogramme an: Für Selbstständige und Gewerbetreibende empfehlen sich dabei Wiso Steuer-Web und Smartsteuer.

Diese beiden Steuerprogramme für Selbstständige müssen Sie nicht auf Ihrem Computer oder Laptop installieren, sondern können direkt im Browser genutzt werden.

Wiso Steuer-Web ist dabei definitiv als Premium-Lösung für Selbstständige einzustufen, da diese Software selbst die kompliziertesten Steuerberechnungen optimal löst und auch von der „Stiftung Warentest“ zum Testsieger gekürt wurde.

Als Fazit bleibt festzuhalten: Viele Gewerbetreibende dürften mit der hier vorgestellten Steuersoftware für Selbstständige gut klar kommen – Geld und Zeit gespart, Nerven geschont!

 

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Immer schön cool bleiben: So schlägt man der Büro-Hitze ein Schnippchen

Für Schulkinder kommt der Sommer zur rechten Zeit, für die arbeitende Bevölkerung stellt er eine echte Herausforderung dar: Büros verwandeln sich in Brutkammern, alltägliche Arbeiten werden schweißtreibend. Wie bereiten Sie sich auf tropische Temperaturen vor, um im Job eine kühlen Kopf und gute Laune zu bewahren? Wir empfehlen unsere Tipps für das Arbeiten bei Büro-Hitze.

 

Büro-Hitze: Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen

Der Appetit leidet bei Büro-Hitze, trotzdem benötigen Sie Nährstoffe und Vitamine. Stellen Sie Ihr Essen auf leichtere Kost um: Statt heißer Fleischgerichte wählen Sie kühle Salate, Sushi, Gazpacho und frisches Obst.

Verzichten Sie auf eisgekühlte Getränke, Ihr Körper müsste sonst die Heizung einschalten, um die Flüssigkeit auf eine ihm angenehme Temperatur aufzuwärmen. Noch mehr Schwitzen wäre die Folge. Melone, Äpfel, Trauben und Co. liefern Ihnen die nötige Extraportion Flüssigkeit – drei Liter pro Tag sollten Sie jetzt zu sich nehmen.

Eine Tasse Tee oder Kaffee zwischendurch wird Ihnen hingegen auch bei größter Hitze gut tun – Kenner der arabischen Welt werden diesen Effekt bestätigen.

 

Dresscode? Kleidung bei Büro-Hitze geschickt wählen

Gelten bei Ihnen bestimmte Kleidungsvorschriften, ist in der Büro-Hitze einiges an Phantasie gefordert: Hellblaue und hellgraue Hemden, auch wenn sie kurzärmelig getragen werden dürfen, verbieten sich wegen der sofort sichtbaren Schweißflecken – Jogi Löw lässt grüßen. Greifen Sie lieber zu weißen Hemden.

Werden Ihre Büroräume mit einer Klimaanlage temperiert und lässt sich diese nicht individuell ausschalten, sollten Sie eine leichte Jacke nicht vergessen: Die Gefahr einer Erkältung steigt bei voll aufgedrehter Klimaanlage enorm. Der Körper wird ohnehin schon durch den Wechsel von Innen- und Außentemperatur strapaziert.

 

Lüfter, Pausen und frische Farben

Im Gegensatz zur Klimaanlage sorgt ein kleiner Ventilator für Erfrischung, ohne ein Risiko für das Immunsystem darzustellen. Allerdings muss Ihr Unternehmen der Nutzung zustimmen.

Legen Sie regelmäßig Pausen ein, denn bei Büro-Hitze ist die körperliche Belastung hoch. Eine kurze Auszeit, ein frisches Getränk und ein kleiner Plausch mit dem Kollegen werden Sie wieder fit machen.

Was noch helfen kann: Schmücken Sie Ihren Arbeitsplatz mit frischen Farben, beispielsweise Blumen, Fotos und Urlaubskarten. So können wenigstens Ihre Augen ein gewisses Urlaubsfeeling genießen.

 

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Viel Arbeit, wenig Zeit? Effektives Zeitmanagement mit der ALPEN-Methode

Zeit kostet Geld. Und Nerven. Um ein besseres Zeitmanagement zu erreichen, gibt es zahllose Methoden. Doch kaum eine ist so simpel und gleichzeitig so effektiv wie die ALPEN-Methode. Mit dem Hochgebirge hat sie nichts zu tun. Das übersichtliche Tool für Zeitmanagement hilft vielmehr im Berufsalltag und darüber hinaus bei der Bewältigung aller Aufgaben, um Stresssituationen zu vermeiden.

 

Von A bis N: Im Begriff ALPEN-Methode steckt schon die Anleitung

Die ALPEN-Methode geht zurück auf den deutschen Wirtschaftsautor und Ökonom Lothar J. Seiwert. Beim Wort ALPEN handelt es sich um ein leicht zu merkendes Akronym, das bereits die Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein besseres Zeit- und Selbstmanagement darstellt. Dabei steht jeder Buchstabe für eine leicht durchzuführende Maßnahme:

A: Aufgaben, Aktivitäten und aktuelle Termine notieren und sich einen Überblick verschaffen.

L: Länge der gesamten Aufgaben abschätzen.

P: Pufferzeiten festsetzen.

E: Entscheidungen treffen und den Zeitplan fix machen.

N: Nachkontrolle, ob der erstellte Plan so umsetzbar und praktikabel ist.

Diese fünf Stufen machen komplexe Aufgaben im beruflichen Alltag greifbar und helfen bei der schnellen Erledigung.

 

Mit der ALPEN-Methode die Arbeit planen und Pausen nutzen

Wichtiger Bestandteil der ALPEN-Methode ist die Erstellung einer To-Do-Liste im ersten Schritt: Sie enthält einen ersten groben Überblick über alles, was am Tag ansteht – und soll wirklich alles auflisten. Selbst ganz nichtig wirkende Aufgaben.

Steht die grobe To-Do-Liste, wird im zweiten Schritt eingeplant, wie viel Zeit die aufgelisteten Aufgaben jeweils in Anspruch nehmen.

Die To-Do-Liste mit festen Zeiten soll auch dabei helfen, das Zeitinvestment festzulegen. Die Zeitmaßgabe hilft dabei, sich selbst zu begrenzen: Wie viel Mühe und Zeit soll in einen bestimmten Punkt investiert werden?

Steht der grobe Zeitplan, werden Pufferzeiten eingeplant. Der arbeitende Mensch benötigt nicht nur Pausenzeiten, um sich zu erholen und anschließend möglichst effizient weiterzuarbeiten: Auch andere, oft unerwartete Soft Breaks unterbrechen unseren Arbeitstag: Soziale Interaktionen, kurze Kaffeepausen und das Mittagessen sind genauso wichtig wie spontane Planänderungen und dringliche Termine.

Wer einen Plan aufstellt, der nicht geändert werden kann, wird ziemlich sicher daran scheitern!

Im nächsten Schritt fällt dann die endgültige Entscheidung über die Tagesplanung. Welche Punkte sind essenziell und dringlich? Was lässt sich noch verschieben? Wofür wird mehr oder weniger Zeit in Anspruch genommen? Und wo liegen die Prioritäten?

 

Aufgaben effizienter erledigen

Steht dieser finale Plan erst einmal, wird nur noch nachkontrolliert. Hierbei helfen auch Erfahrungswerte. Schließlich weiß jeder Freiberufler, wie viel Regeneration er wirklich braucht, so wie Angestellte am besten die Wartezeiten in ihrem Betrieb abschätzen können.

Letztlich funktioniert die ALPEN-Methode nach einem simplen Muster: Sie liefert einen Überblick über die wichtigen Aufgaben, ermöglicht eine präzise Planung inklusive der nötigen Auszeiten und das konsequente Entschlacken des Zeitplans.

Aufgrund dieser Planung hilft die ALPEN-Methode einerseits dabei, in einem begrenzten Zeitraum einen Arbeitsschritt nach dem anderen deutlich effizienter abzuarbeiten. Andererseits zeigt sie auf, ob einzelne Unteraufgaben an andere delegiert werden müssen, um das erhoffte Ergebnis zu erreichen.

 

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Sie benötigen Ihr Tablet zum Arbeiten? So wird’s zum mobilen Büro

Sie mögen klein, leicht und kinderleicht zu bedienen sein, aber zum Arbeiten sind Tablets deutlich schlechter geeignet als Notebooks. Doch die flachen Flundern lassen sich in Office-Form bringen – mit dem richtigen Zubehör räumt man die meisten Defizite aus. Hier kommen superpraktische Accessoires, um das Tablet zum Arbeiten unterwegs optimal nutzen können.

 

Mit dem Stylus punktgenau zeichnen und zeigen

Ein Stylus, auch als digitaler Stift oder Pen bezeichnet, ermöglicht auf einem Tablet:

  • handschriftliche Notizen
  • Zeichenarbeiten
  • präzisiere Bedienung

Die Stifte sind in den verschiedensten Formen, Größen und Farben erhältlich, mit und ohne Teleskopelement, mit dünner und dicker Spitze.

Unterschiede tun sich natürlich auch beim Preis auf. Wer viel mit der Hand schreibt und zeichnet, sollte zu einem Stylus mit Spitze greifen – möglichst ohne scharfe Metallspitze, die den Touchscreen beschädigen könnte.

Mehr Infos erhalten Sie in unserem Artikel Rückkehr des Stifts: Warum ein Stylus für viele Tablet-Nutzer unverzichtbar ist.

 

Dient das Tablet zum Arbeiten, muss eine Tatstatur her!

Soll das Tablet ein Notebook ersetzen, bedarf es einer Tastatur. Bluetooth-Tatstaturen sind sowohl für Tablet als auch Smartphone hervorragend geeignet.

Sie verfügen über einen eigenen Akku und lassen sich per Mikro-USB aufladen.

Jedoch sollte bei der Auswahl stets die Größe im Auge behalten werden – und die hängt in erster Linie vom Einsatzzweck ab: Wer viel und vor allem „blind“ schreibt, möchte sich möglichst wenig umgewöhnen und sollte daher zu einem etwas größeren Modell greifen.

Mehr Infos erhalten Sie in unserem Artikel Texte schreiben am Tablet: So werden mobile Vielschreiber glücklich.

 

Mehr Saft fürs Tablet: Länger Arbeiten dank Powerbank

Powerbanks sind externe Zusatzakkus, die den nötigen Strom liefern, wenn es unterwegs mal länger dauert und keine Steckdose zur Verfügung steht.

Je nachdem, ob man sich für ein kleineres oder größeres Modell entscheidet, stehen bei aktuellen Geräten 2.200 bis 13.000 Milliamperestunden zusätzlich für das Tablet zum Arbeiten zur Verfügung.

Tipp: Erst kürzlich hat die Stiftung Warentest Zusatzakkus für Mobilgeräte getestet.

 

Überall-Internet mit mobilen WLAN-Hotspots

Falls im Tablet kein mobiles Internet integriert ist, lohnt sich die Investition in einen mobilen WLAN-Hotspot, um überall per Mobilfunknetz aufs Internet zugreifen zu können.

Damit sind Sie nicht auf Verbindungen mit WLAN-Netzen angewiesen. Einfach eine entsprechende SIM-Karte für die mobile Datennutzung einstecken – und das Tablet ist zum Arbeiten unterwegs bereit!

Mehr Infos erhalten Sie in unserem Artikel Mobiles Arbeiten (Teil 2): So nehmen Sie ein eigenes WLAN auf Geschäftsreise mit.

 

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XING Funktionen

Xing: Neue Funktionen und Fachbeiträge von Experten

Mitarbeiter suchen, Stellenangebote einstellen, Fachveranstaltungen organisieren und sich an brancheninternen Diskussionen beteiligen: Xing ist bekanntlich das soziale Netzwerk, um berufliche Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Xing bastelt ständig an neuen Funktionen, um seinen Mitgliedern mehr Möglichkeiten für den Austausch zu bieten und neuen Mitglieder zu gewinnen. In diesem Jahr hat sich da schon einiges getan, besonders für die beliebten Xing-Gruppen gibt’s viele neue Features.

 

Highlight der neuen Xing-Funktionen: Offizielle Gruppen-Postings

Moderatoren von Xing-Gruppen finden mehr Beachtung: Wer alle Teilnehmer mit einem Post erreichen möchte, um zum Beispiel über ein Event zu informieren, kann dies endlich im Namen der Gruppe tun.

Bisher ließ sich in diesem Fall nur ein gewöhnlicher Beitrag unter dem eigenen Namen veröffentlichen. Gleichzeitig kann der Beitrag als für alle sichtbarer „Lese-Tipp“ markiert werden.

Zusätzlich ermöglichen es die neuen Funktionen von Xing, den Reiter „Über diese Gruppe“ um Videos und PDFs zu erweitern. So lässt sich beispielsweise ein Video gemeinsamer Gruppenevents zeigen, um neue Mitglieder für die Gruppe zu generieren.

Ebenfalls verbessert: Durch neue Statistik-Funktionen bei Xing sind aussagekräftigere Informationen über Gruppenmitglieder verfügbar. Moderatoren können unter anderem sehen, in welche Branchen und Firmen die einzelnen Gruppenmitglieder tätig sind.

 

Journalistische Offensive: Fachartikel von 60 Branchenexperten

Xing setzt 2016 verstärkt auf eigene redaktionelle Inhalte. Das jüngste journalistisches Angebot für die User: 60 von der Xing-News-Redaktion ausgewählte Experten publizieren regelmäßig Fachbeiträge und liefern persönliche Einschätzungen ab.

Zu den Fachleuten gehören zum Beispiel Opel-CEO Karl-Thomas Neumann, der als „Mr. Dax“ bekannte Finanzexperte Dirk Müller und Stephanie Czerny, Mitbegründerin der Konferenz Digital Life Design (DLD).

Öfter mal einen Blick auf die Artikel der Branchen-Insider zu werfen, ist durchaus lohnenswert.

 

Urheber des Bildes: © Coloures-Pic – Fotolia.com
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Wohin mit der alten Maus? Alte Computer-Hardware sinnvoll nutzen

Computer, Monitore, Smartphones: Jedes Jahr warten neue Produktgenerationen mit besserer Hardware auf Käufer. Und viele Jobs erfordern Hardware, die auf dem neuesten Stand der Technik ist: Doch was passiert mit der ausgedienten Technik – und wie lassen sich alte Computer sinnvoll nutzen?

 

Ein Fall für die Tonne? Wie sich alte Computer sinnvoll nutzen lassen

Computer, Notebooks, Bildschirme und Zubehör wie Mäuse und Tastaturen sind auch in mittelständischen Unternehmen meist nur für einen begrenzten Zeitraum im Einsatz. Große Datenbanken und multimediale Anwendungen beispielsweise erfordern Rechenleistung, schnelle Festplatten und High-End-Grafikchips.

Selbst in der Heimanwendung und für Selbstständige lohnt sich ein regelmäßiges Update, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und zukunftssicher zu arbeiten. Besonders bei mechanischen Teilen wie Festplatten (ausgenommen SSDs), die nur eine begrenzte Lebenszeit haben.

Wenn das alte Equipment ausgedient hat, ist es aber in den meisten Fällen noch nicht schrottreif. Zunächst einmal sollte also geprüft werden, inwiefern ein Verkauf sinnvoll ist.

Bei alten Festplatten ist dies meist nicht der Fall, da die Kosten für Festplattenspeicher beständig sinken. Zudem sollten die Inhalte von Festplatten (insbesondere wenn sie für Unternehmensdaten genutzt wurden) unwiederbringlich gelöscht werden – und nicht nur formatiert. Das macht oft mehr Arbeit, als die Festplatte noch wert ist.

Prozessoren, Mainboards und RAM sind dagegen in vielen Fällen noch brauchbar, auch wenn sie nicht auf dem neuesten Stand der Technik sind. Ist zumindest ein Dual-Core-Prozessor verbaut, findet sich häufig noch ein Abnehmer – und RAM-Speicherriegel können leicht verkauft und bequem versandt werden.

Ältere, langsamere Rechner und Laptops erblühen oft unter Ubuntu zu neuem Leben, denn das Linux-System kann auch alte Computer sinnvoll nutzen.

 

Alte Computer: Recycling, Upcycling und Endstation Wertstoffhof

Hersteller wie Apple und Dell bieten Recyclingprogramme an, bei denen User ihre Technik einsenden können und bereits im Internet einen Überblick über eine mögliche Vergütung bekommen. Auch wenn Mac oder iPhone an sich nichts mehr wert ist, wird das Gerät zumindest fachgerecht zerlegt und recycelt.

Grundsätzlich enthalten Platinen Edelmetalle wie Gold und Platin in sehr geringen Mengen, bei entsprechend zugelieferter Menge kann sich diese Form des Recycling durchaus lohnen.

Ansonsten stehen in deutschen Städten Wertstoffhöfe für die fachgerechte Entsorgung von Elektronik zur Verfügung.

Letztlich gibt es noch die Möglichkeit, die Technik privat weiter zu nutzen. Ausgediente Laptops können mit der passenden Technik zum externen Monitor umfunktioniert werden, interne Festplatten werden im entsprechenden Gehäuse zum externen Laufwerk.

Selbst ältere Rechner können als Multimediacenter dienen. Das ist für das Wohnzimmer genauso passend wie für den Empfangsbereich im Büro oder als Hub für digitale Beschilderung: So lassen sich auch alte Computer sinnvoll nutzen.

 

Ein würdiges Ende für alte Computer-Technik

Wenn Flatscreens, Vierkernprozessoren und Touchpads erst einmal den Platz des betagten Rechners eingenommen haben, hat die alte Technik ausgedient.

Wird die Technik in regelmäßigen Zyklen ersetzt, so lohnt sich oft noch der Verkauf. Das ist besonders für Firmen interessant, die gleich ganze Reihen von Rechnern ersetzen.

Auch Selbstständige und Privatpersonen sollten sich unbedingt informieren, wie viel ihre Technik noch wert ist oder ob zumindest eine private Weiternutzung Sinn ergibt. Denn der schwerste Gang für den altgedienten PC ist der Weg zum Wertstoffhof.

 

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Falsche Sicherheit: Darum sind Antiviren-Apps meist unnötig

Ob User ihr Smartphone privat oder geschäftlich nutzen, das System ist voller empfindlicher Daten, ein Verlust kostet Zeit und Nerven. Doch die Installation einer Antiviren-App ist keinesfalls der beste Schutz gegen Malware: Die gut gemeinte Software mindert oft Performance und Akkuleistung, sorgt für ein falsches Sicherheitsgefühl und behindert im schlimmsten Fall den Nutzer bei der Arbeit. Durch die sogenannte Sandbox-Funktion sind aktuelle Smartphones bereits ab Werk gut geschützt.

 

Warum Virenscanner normales App-Verhalten melden

Schon die Bezeichnung „Antivirus“ weist auf das Problem vieler mobiler Sicherheitsanwendungen hin: Die reale digitale Bedrohung von Smartphones geht gar nicht von Viren aus, sondern von Angriffen via Malware oder Ransomware. Nutzer erhalten gefälschte E-Mails, mit denen sich Betrüger die Kontodaten vom Online-Banking ergaunern wollen. In den Mails heißt es etwa, es müsse ein Fehler nach einer angeblichen Überweisung bereinigt werden, wofür der Nutzer auf einen Link klicken und anschließend sein Zugangspasswort eintippen müsse.

Und dennoch: Die Angst vor Computerviren ist weit verbreitet – auch unter Smartphone-Nutzern.

In Wirklichkeit besteht ein Großteil der Arbeit, die sogenannte Antiviren-Apps auf dem Smartphone erledigen, gar nicht im Aufspüren von Viren – sondern in der Überprüfung von App-Berechtigungen.

Prinzipiell soll die App damit sicherstellen, dass andere Anwendungen keine Daten ins Netz übermitteln oder auf den Inhalt der Speicherkarte und des internen Speichers zugreifen. Gerade dies sind aber die Kernfunktionen vieler Apps, denn anders können weder Fotos noch Tabellen oder Dokumente in der Cloud gesichert werden.

Gerade wer sein Telefon zum Arbeiten nutzt und auf den vollen Funktionsumfang aller Apps angewiesen ist, wird eine Antivirus-App eher als umständlich empfinden.

Ein mögliches Problem bei Unternehmensgeräten: Wird das Mobiltelefon von der IT-Abteilung bereitgestellt und mit Apps versorgt, können zusätzlich installierte Antiviren-Apps Alarm schlagen und die Unternehmens-Apps als Malware einstufen.

 

Eine echte Prüfung gibt es nur in der Sandbox

Um wirklich festzustellen, ob eine App Malware ist und Fremden Zugriff auf Dateien gewährt oder gar über Root-Zugriff das komplette System lahmlegt, werden diese in einer abgeschotteten, virtuellen Umgebung betrieben – einer sogenannten Sandbox.

Eine Sandbox ist die wirksamste Waffe gegen Viren auf dem Smartphone.

Das Problem der Anbieter von Antiviren-Apps: Die Sandbox-Funktion greift sowohl bei Google als auch Apple bereits standardmäßig, bevor eine App überhaupt in deren Store gelangt.

Experten sind sich sicher: Der Schutzschirm von Antiviren-Apps ist weder schneller noch genauer als der Sandbox-Sicherheitsriegel von Google und Apple.

Antiviren-Apps sorgen aus einem weiteren Grund für ein falsches Sicherheitsgefühl: Sie schützen nur vor Viren und Malware, die ihnen bekannt sind. Gegen unbekannte Schädlinge sind sie machtlos.

Die Sandbox, in der sämtliche installierte Apps – standardmäßig abgeschottet und ohne Systemzugriff – vor sich hin arbeiten, schützt sehr viel zuverlässiger.

 

Antiviren-Apps? Aufklärung hilft am besten gegen Malware

Wenn private User, Selbstständige oder Arbeitnehmer mit beruflichem Smartphone einigen Sicherheitsregeln im Netz folgen, können sie selbst die Gefahr von Malware minimieren.

Am wichtigsten ist: Apps und andere Daten sollten ausschließlich von vertrauenswürdigen Quellen, den offiziellen Stores von Google, Apple, Amazon und Windows, heruntergeladen werden.

Außerdem sollten verdächtige E-Mails, Datei-Anhänge und Pop-Up-Fenster nicht angeklickt, sondern gelöscht beziehungsweise geschlossen werden.

Und das können auch die teuersten Antiviren-Apps dem Nutzer nicht abnehmen.

 

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Faxgerät: 3 Gründe, warum in vielen Büros immer noch gefaxt wird

Ende der 1980er Jahre ist das Faxgerät in die ersten deutschen Büros eingezogen. Als sich Anfang der Neunziger das zunächst benötigte Thermopapier durch normales Schreibpapier ersetzen ließ, war die Technologie nicht mehr aufzuhalten. Kaum eine Firma kam noch ohne sie aus. Später zogen die Telefaxgeräte dann auch in immer mehr Privathaushalte ein. Und ließen dort so manch einen Schlafenden nachts hochschrecken, wenn das Faxquietschen lärmend die Übertragung eines Werbebriefs verkündete.

Diese rosigen Faxzeiten sind vorbei. Die Nutzungszahlen sinken seit Jahren langsam, aber stetig. Dennoch nutzen acht von zehn deutschen Unternehmen heute noch Faxgeräte für ihre Kommunikation. Und das sogar regelmäßig, mehrmals pro Woche, wie eine aktuelle Umfrage vom Bitkom belegt.

Hier drei Gründe, warum das Faxen in Zeiten von E-Mail und WhatsApp immer noch verbreitet ist.

 

„Offizielles“ wird gern gefaxt

Geschäftliche Dokumente wie Angebote, Bestellungen oder Stornierungen werden nach wie vor häufig per Fax versendet. Dazu benutzen vor allem kleinere Unternehmen, die über kein Warenwirtschafts- oder Shopsystem verfügen, das Faxgerät noch regelmäßig.

Aber Achtung: Ist in Verträgen von einer sogenannten Schriftform die Rede, ist ein Faxversand keine rechtswirksame Form der Kommunikation.

Dann muss das versendete Dokument mit einer eigenhändigen Unterschrift versehen sein.

In bestimmten Fällen ist die Schriftform sogar gesetzlich vorgeschrieben, beispielsweise…

  • bei arbeitsrechtlichen Kündigungen,
  • beim Abschluss eines Verbraucherdarlehens,
  • beim Widerspruch des Mieters gegen eine Kündigung und
  • bei einer Bürgschaft.

Hier kommt vermehrt der gute alte Brief zum Zuge.

 

Nach wie vor sehr beliebt: Der Sendebericht

Für jedes verschickte Fax erhält der Absender einen Sendebericht und erfährt so, ob die Zustellung erfolgreich war.

Dieses Prinzip, das dem Briefversand per Einschreiben ähnelt, wird am Faxversand sehr geschätzt.

Wer hingegen eine Sendebestätigung für seine E-Mails wünscht, verursacht damit ein zusätzliches Dialogfenster im E-Mail-Programm des Adressaten – und macht sich damit schnell unbeliebt.

 

Der faxende Mensch: Ein Sicherheits- und Gewohnheitstier

Die Treue zum Faxversand hat oftmals den gleichen Grund, aus dem auch Unmengen von E-Mails ausgedruckt werden: Gewohnheit.

Hinzu kommt dann noch der Unsicherheitsfaktor, den viele Menschen mit neuen Technologien verbinden: Kommen meine E-Mails wirklich an? Landen sie nicht doch in einem Spamfilter? Finde ich die E-Mail auch nach meinem Urlaub noch wieder?

Solche Bedenken, die viele Computeranwender kennen, dürften der Faxtechnologie noch jahrelang treue Nutzer bescheren.

 

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Kreativitätsmethoden: Im Kopfstand Gedankenketten bilden

Kreativitätsmethoden

Ideenfindung auf Knopfdruck? Schön wäre es, würde das so einfach funktionieren. Aber es gibt Tricks, mit denen man die eigene Kreativität zumindest anregen kann. Einige Techniken, mit denen Kreativität auf Methode trifft, habe ich Ihnen bereits vorgestellt. Ob allein oder im Team: Kreativitätstechniken dienen der Inspiration, Problemlösung oder Produktentwicklung. Mit den Methoden, die ich Ihnen in diesem Artikel zeige, können Sie Probleme vielschichtiger betrachten und Ideen zum Sprudeln bringen.

 

 

Clustering

Die Methode wurde von der deutschstämmigen Lehrerin Gabriele L. Rico in den USA als Versuch entwickelt, um der Schreibmüdigkeit ihrer Schüler entgegenzuwirken. Das Clustering (deutsch: einen Worthaufen bilden) ist eine kreative Arbeitstechnik zur Ideenfindung und Visualisierung von Gedanken. Es soll die Kooperation der linken (analytisch denkenden) und der rechten (bildhaft denkenden) Gehirnhälfte verbessern. Denn wenn beide Gehirnhälften zusammenarbeiten, gelingt es leichter, bildhafte Wörter zu finden und damit lebendiger zu schreiben. Das Verfahren basiert auf der von Sigmund Freud entwickelten Methode der „freien Assoziation”, bei der Sie aufschreiben, was Ihnen gerade so einfällt − ohne viel zu überlegen oder zu zensieren. Dabei sollen einerseits der Spieltrieb aktiviert und andererseits unbewusste Ängste abgebaut werden.

Beim Clustering schreiben Sie in die Mitte eines Blattes einen Ausgangsbegriff und umkreisen ihn. Das kann ein einzelnes Stichwort oder ein übergreifendes Thema sein. Von dieser Mitte ausgehend bilden Sie Ketten von Einfällen, indem Sie aufschreiben, was Ihnen zu Ihrem Ausgangsbegriff einfällt, dieses Wort ebenfalls umkreisen und mit der Mitte verbinden. Wenn Sie zu Ihrer Assoziation eine Idee haben, notieren Sie diesen Begriff ebenfalls, umkreisen ihn und verbinden ihn mit dem Begriff, der die Assoziation ausgelöst hat. Sobald eine Kette beendet ist, weil Ihnen nichts mehr einfällt, gehen Sie zurück zur Mitte und beginnen eine neue Gedankenkette.

Der große Vorteil ist, dass Sie über mehrere Assoziationsschritte auf ungewöhnliche Kombinationen kommen können. Die Methode eignet sich zum Beispiel, wenn Sie Ideen für eine Werbekampagne oder einen Artikel benötigen. Statt nur mit Stichwörtern zu arbeiten, können Sie in die einzelnen Gedankenblasen auch Satzteile oder ganze Sätze schreiben. Dadurch erhalten Sie eine Stoffsammlung mit Gliederung in Form der einzelnen Äste und sogar eine Art Rohtext. Diese erweiterte Version des Clustering nennt sich Gedanken-Ketten-Organisation.

 

 

Der Kopfstand

Keine Sorge, hierbei geht es nicht um Sportlichkeit, sondern um eine Umkehrung: Negativ zu denken, fällt Menschen oft leichter, als die positiven Aspekte eines Themas zu sehen. Die Kopfstandmethode greift dieses Phänomen auf, indem sich die Problemlösung aus einer Umkehrung der Fragestellung erschließen soll. Dabei ist es wichtig, die ursprüngliche Fragestellung umzuformulieren, statt einfach die Wörter „nicht“ oder „kein“ davorzusetzen. Denn das Unterbewusstsein nimmt diese Wörter nicht wahr und findet deshalb die falschen Lösungen.

Die Methode ist für die Einzel- und Gruppenarbeit geeignet. Sie benötigen dafür Kartei oder Moderationskarten, ein Flipchart oder ein Whiteboard. Zuerst formuliert ein Moderator das Problem, für das eine Lösung entwickelt werden soll, möglichst ausführlich. Alle Teilnehmer sollen diese Grundlage einordnen können und genau verstehen, was gemeint ist. Danach beginnt die Phase II, der „Kopfstand“: Statt zu fragen, wie sich das Problem lösen lässt, könnte die Fragestellung nun zum Beispiel lauten: „Wie mache ich es noch schlimmer?” Im Bereich des Verkaufs oder Marketings könnte aus der Frage „Wie locke ich mehr Kunden in mein Geschäft?“ also die umgekehrte Frage „Wie schrecke ich möglichst viele Kunden davon ab, mein Geschäft zu betreten?“ werden. Nun sammeln die Teilnehmer ihre spontanen Ideen zu der negativen Frage, zum Beispiel „einen unfreundlich guckenden Türsteher postieren“, „bissiger Wachhund“ oder „Schaufenster zukleben“. Im nächsten Schritt werden die gesammelten Antworten in ihr Gegenteil umgewandelt, beispielsweise „freundliches Personal steht vor dem Eingang und bietet den Kunden kleine Give-aways an“.

Indem vollkommen unsinnig erscheinende Fragestellungen formuliert werden, ist es für die Teilnehmer leicht, mit der Thematik spielerisch umzugehen und ihre Einfälle unzensiert einzubringen. So werden eingefahrene Sichtweisen verlassen.

 

Haben Sie schon mit den vorgestellten Kreativitätstechniken gearbeitet? Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Erfahrungsberichte.

 

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Home Office Pro und Contra

Acht von zehn Jobsuchenden wünschen sich laut einer im Jahr 2015 durchgeführten Studie des Jobportals Monster.de einen Arbeitgeber, der ihnen flexible Arbeitsorte und -zeiten ermöglicht. Die Zahl der Deutschen, die zuhause arbeiten, geht allerdings − gegen den Trend in Europa − kontinuierlich zurück. So hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) herausgefunden, dass 2012 4,7 Millionen Menschen regelmäßig im Home Office arbeiteten. Das sind 800.000 weniger als noch 2008.

 

Präsenzkultur in deutschen Unternehmen

Es gibt gute Argumente für das Arbeiten zuhause und ebenso gute, ins Büro zu gehen. In den meisten Betrieben stoßen Arbeitnehmer mit ihrem Wunsch nach einer zeitweisen Arbeit im Home Office auf taube Ohren. Viele Arbeitgeber vermuten, dass die Heimarbeiter faulenzen und dadurch nicht genug leisten. Angestellte, die zuhause arbeiten, werden seltener befördert als ihre Kollegen, die jeden Tag ins Büro kommen. Denn Vorgesetzte merken sich eher diejenigen, die sichtbar sind.

Nach wie vor ist die deutsche Unternehmenskultur eine Präsenzkultur, in der diejenigen die größten Aufstiegschancen haben und das höchste Gehalt bekommen, die am meisten Zeit im Büro verbringen und ihren Schreibtisch als Letzte verlassen. Auch wenn das nicht förderlich für die Work-Life-Balance und immer noch ein Karrierekiller für Mütter und Väter ist.

 

Pro Home Office

Dass Heimarbeiter effektiv sind, wurde in mehreren Untersuchungen wissenschaftlich belegt: So haben etwa Forscher der Universität Stanford die Arbeitsleistung von Angestellten eines Callcenters im Unternehmen und im Home Office miteinander verglichen. Die Mitarbeiter, die zuhause arbeiteten, erhöhten ihre Produktivität um 13 Prozent, waren seltener krank, machten weniger Pausen und schafften ein größeres Arbeitspensum als vorher. Da ihre Arbeitszufriedenheit anstieg, kündigten 50 Prozent weniger Mitarbeiter als in der Vergleichsgruppe, die täglich ins Büro ging.

Die Voraussetzungen für Heimarbeitsplätze sind mittlerweile optimal. Per Internet ist man bei jeder Telefonkonferenz dabei, hat Datenzugriff ins Firmennetz und kann arbeiten, als sei man direkt in der Firma. Durch den Wegfall des Arbeitswegs sparen Heimarbeiter Zeit, Nerven und sind flexibler. Sie müssen nicht in einem lauten Großraumbüro sitzen, das in der Regel wenig Platz für kreative Phasen und konzentriertes Arbeiten bietet. Zudem müssen keine Unterhaltungen von Kollegen oder laute Telefonate mit angehört werden. In den eigenen vier Wänden finden Arbeitnehmer die nötige Ruhe für ihre Aufgaben. In den meisten Fällen bedeutet die Arbeit im Home Office nicht, dass der Arbeitnehmer keine Präsenz mehr im Unternehmen zeigt. Persönliches Erscheinen bei Meetings und die Kontaktpflege mit den Kollegen ist wichtig. Wenn jedoch wichtige Mitarbeiter prinzipiell an bestimmten Tagen nicht da sind, fallen in dieser Zeit langatmige Meetings weg, so dass sich Besprechungen auf das Notwendigste reduzieren lassen.

 

Contra Home Office

Für die Arbeit im Home Office ist ein hohes Maß an Selbstdisziplin und -motivation, Zeitmanagement und Organisation nötig. Das liegt nicht jedem, denn das eigene Zuhause kann schnell von der Arbeit ablenken. Die Möglichkeit, zwischendurch Wäsche zu waschen oder einzukaufen, kann dazu verführen, sich vollkommen zu verzetteln. Ein weiterer Punkt auf der Negativliste ist ein geringeres soziales Leben aufgrund selteneren Kontakts zu Kollegen. Wer Stress hat, kann außerdem durch die fehlende räumliche Trennung schlechter von der Arbeit abschalten. Dazu kommt, dass ein Büroschnack wegfällt, der eventuell für einen Informationsvorsprung sorgt und der Karriere zuträglich sein kann. Wer ständig zu Hause arbeitet, kann unter Umständen nicht rechtzeitig gegensteuern, wenn etwas den eigenen Interessen zuwiderläuft. Viele Heimarbeiter verlieren außerdem den Überblick darüber, wie viel sie wirklich arbeiten, da sie nur schlecht zwischen Job und Freizeit trennen können und dadurch ständig im Arbeitsmodus bleiben.

Auch wenn Meetings zeitraubend sein können, lassen sich viele Ziele nur im Team erreichen. Um ein gutes Team zu bilden, müssen die Mitarbeiter sich treffen, persönlich kennen und einander einschätzen können. Das funktioniert in der Regel nur, wenn alle regelmäßig ins Büro kommen. Aus Arbeitgebersicht kommt ein weiterer negativer Punkt hinzu: Er kann nicht kontrollieren, was ein Mitarbeiter im Home Office den ganzen Tag macht. Zudem kann eine eingeschränkte Kommunikation zu Problemen in den Abläufen führen. Das betrifft insbesondere Angestellte, deren Aufgaben in enger Absprache mit anderen Abteilungen koordiniert werden. Es ist eben doch einfacher, schnell zum Schreibtisch eines Kollegen zu gehen und sich mit diesem persönlich abzustimmen.

 

Fazit: Das Home Office bietet viele Vorteile − aber nicht für jeden

Die Arbeit im Home Office hat also zwei Seiten. Nicht jeder Arbeitnehmer ist für die Heimarbeit geeignet, denn manche Menschen brauchen die klaren Strukturen im Büro und Druck durch einen Chef im Nacken, um sich zu motivieren und effektiv zu arbeiten. Andere arbeiten besser, wenn sie die Möglichkeit der freien Zeiteinteilung und die familiäre Atmosphäre in der eigenen Wohnung haben. Aus Unternehmenssicht sollte eine gute Infrastruktur vorhanden sein, um die räumlich getrennten Mitarbeiter zu koordinieren und die gemeinsame Arbeit zu organisieren.

 

Die rechtlichen Grundlagen

Arbeitnehmer in Deutschland haben keinen grundsätzlichen Anspruch darauf, die Arbeit im Home Office zu verrichten. Es bedarf einer Vereinbarung mit dem Arbeitgeber, die im Arbeitsvertrag festgeschrieben sein, sich aus einer Betriebsvereinbarung oder dem Tarifvertrag ergeben kann. Die Abmachung ist rechtlich bindend, solange sie für beide Seiten klappt. Sollte das Arrangement aus betrieblichen Gründen nicht mehr funktionieren, kann der Arbeitgeber mit dem Mitarbeiter eine Vertragsveränderung ausmachen. Falls der Arbeitnehmer nicht zustimmt, kann der Arbeitgeber eine Änderungskündigung aussprechen. Das bedeutet, er kann das Arbeitsverhältnis kündigen, aber anbieten, das Verhältnis zu anderen Bedingungen fortzusetzen.

 

Was für Erfahrungen haben Sie mit der Arbeit im Home Office gemacht − als Arbeitgeber oder Arbeitnehmer? Wie haben Sie eventuell aufgetretene Probleme gelöst? Ich freue mich auf Ihr Feedback.

 

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Bossing – Was tun, wenn der Chef mobbt?

Oft fängt es harmlos an: Der Vorgesetzte macht unpassende Bemerkungen im Meeting, grüßt nicht mehr oder gibt Ihnen nur noch Aufgaben, die sonst niemand machen will. Was am Anfang noch wie Zufall wirkt, entwickelt sich mehr und mehr zu gezielter Schikane. Zu den typischen Anzeichen von Mobbing gehören degradieren, intrigieren und drangsalieren. Im Kollegenkreis schon sehr unangenehm, wird es besonders hässlich, wenn der Psychoterror vom Chef ausgeht. Diese Variante des Mobbings heißt Bossing und macht die Arbeit für den Betroffenen kaum aushaltbar. Und genau das ist oftmals das Ziel: Der Mitarbeiter wird systematisch eingeschüchtert und soll dazu gebracht werden, selbst zu kündigen oder einem Aufhebungsvertrag zuzustimmen. Das betrifft oft unkündbare Mitarbeiter oder solche mit einem besonderen Kündigungsschutz. Damit es gar nicht erst so weit kommt, habe ich zusammengestellt, wie Sie Bossing frühzeitig erkennen und was Sie dagegen unternehmen können.

 

Bossing erkennen

Die spezielle Form des Mobbings findet ausschließlich zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter statt. Das Opfer ist dem Mobbenden also hierarchisch untergeordnet und hat nicht denselben „Machtapparat“, um sich zu wehren. Maßgeblich sind außerdem folgende Punkte: Die Schikanen erfolgen systematisch, zielgerichtet und wiederholt über einen längeren Zeitraum. Zu den typischen Bossinghandlungen gehören etwa die Anordnung sinnloser oder nicht zu bewältigender Tätigkeiten, öffentliche unsachliche Kritik bis hin zum Lächerlichmachen, Unterstellungen oder eine Verleumdung des Mitarbeiters, die wiederholte Ausgrenzung aus einem Team oder der gezielte Entzug von Informationen oder Privilegien. Sämtliche Handlungen zielen nicht auf eine friedliche Einigung ab.

Bossing am Arbeitsplatz hat ähnliche Effekte wie Mobbing: Das Opfer wird psychisch demontiert und verunsichert. Das führt zu einem Abbau von Selbstbewusstsein. Schlussendlich kann Bossing am Arbeitsplatz zu Depressionen, Burn-out und sogar Suizidgedanken führen.

 

Was löst Bossing aus?

Schikaniert ein Vorgesetzter einen Mitarbeiter systematisch, spricht das nicht für eine starke Persönlichkeit. Ein Chef, der so handelt, ist meist unsicher und verfügt über ein geringes Selbstbewusstsein. Oft fühlt er sich einem Mitarbeiter, der mehr Stärke ausstrahlt, fachlich unterlegen oder persönlich minderwertig und dadurch von diesem bedroht. Er neigt dazu, diese Unsicherheit zu kompensieren, indem er den Mitarbeiter erniedrigt, oder überspielt seine Führungsunsicherheit durch übertriebene Härte. Nicht selten ist Bossing auch ein Resultat des immer stärkeren wirtschaftlichen Drucks, dem Führungskräfte ausgesetzt sind.

 

Wie kann sich ein Betroffener wehren?

Meist machen Bossingopfer sich zuerst bei Kollegen Luft oder suchen sich Verbündete. Doch dadurch eskaliert die Situation häufig nur stärker. Arbeitsrechtsexperten raten stattdessen, sofort ein Gespräch unter vier Augen mit dem Vorgesetzten zu suchen. Dabei sind Vorwürfe fehl am Platz, besser sind zurückhaltende und vorsichtige Formulierungen, etwa „In letzter Zeit gab es einige Situationen, die mich irritiert haben.“ Nennen Sie konkrete Beispiele und fragen Sie, was der Grund dafür ist, dass sich das Arbeitsklima so geändert hat. So hat Ihr Vorgesetzter die Möglichkeit zu sagen, was genau ihn stört. Vielleicht können Sie zusammen herausarbeiten, wie es in Zukunft weitergehen soll. Bringt ein Gespräch unter vier Augen keinerlei Verbesserung, sollten Sie sich Hilfe bei kompetenten Ansprechpartnern suchen, zum Beispiel beim Betriebsrat oder der Gewerkschaft. Kommen Sie immer noch nicht weiter, bleibt meist nur noch die Kündigung oder der Gang vor Gericht, um Schadenersatz und Schmerzensgeld einzuklagen.

Zusätzlich sollten Sie eine Mobbing-Beratungsstelle aufsuchen. Hier können Betroffene mit einem Psychologen sprechen. Oft werden Supervisionen oder Mediationen mit dem Mitarbeiter und dem Vorgesetzten angeboten. Die Beratungsstellen arbeiten außerdem mit Anwälten zusammen, die mit Rechtshilfe Beistand leisten. Eine nach Bundesländern sortierte Übersicht über Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen finden Sie hier.

 

Die rechtliche Lage

Ein expliziter Schutz existiert leider nicht, denn Bossing bzw. Mobbing an sich ist kein Straftatbestand. Dennoch können die im Rahmen der Schikane vorgenommenen Handlungen strafrechtlich relevant sein, etwa Verleumdungen oder Beleidigungen. Der Arbeitgeber besitzt gegenüber seinen Mitarbeitern eine Fürsorgepflicht. Somit hat jeder Arbeitnehmer ein Recht auf den Schutz seines Persönlichkeitsrechtes.

Ist dem Arbeitgeber eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts nachzuweisen, und resultieren daraus sogar Gesundheitsschäden für den Betroffenen, hat dieser einen Schadensersatzanspruch nach § 823 BGB. Für den Nachweis sollten Sie unbedingt ein detailliertes Mobbing-Tagebuch führen. In diese Dokumentation gehören die jeweiligen Situationen mit Uhrzeit. Gibt es Zeugen für die Mobbing-Situation, vermerken Sie diese ebenfalls. Wichtig sind außerdem Ihre jeweiligen Reaktionen, zum Beispiel Angstzustände, Schweißausbrüche, Herzrasen oder Kopfschmerzen. Das Tagebuch dient bei einer möglichen Gerichtsverhandlung als Beweismittel.

 

Haben Sie Erfahrungen mit dieser speziellen Art des Mobbings gemacht? Ich freue mich, wenn Sie Ihre Erfahrungen teilen und Tipps für andere Betroffene haben.

 

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Keine Lust auf nichts: Was tun gegen Antriebslosigkeit?

Wer sich immer wieder schlapp und antriebslos, träge, müde oder lustlos fühlt, sollte vor allem eines: Gut für sich sorgen. Es ist wichtig, diese Signale ernst zu nehmen. Oftmals liegen die Ursachen der Beschwerden „nur“ in Schlafmangel und zu wenig Bewegung, einem Eisen- oder Vitaminmangel. Der erste Schritt, sich um sich selbst zu kümmern, sollte zu Ihrem Hausarzt führen, um eventuelle Krankheiten wie etwa eine Schilddrüsenunterfunktion abzuklären. Doch hinter permanenter Antriebslosigkeit und Erschöpfung kann auch eine seelische Erkrankung, zum Beispiel Depression oder ein Burn-out, stecken. Wenn Sie ernsthafte körperliche oder psychische Ursachen ausschließen können, ist jetzt möglicherweise der richtige Augenblick für kleine oder auch größere Veränderungen in Ihrem Leben.

 

Essen, schlafen, bewegen. Und nichts tun.

Überprüfen Sie Ihre Gewohnheiten. Vielleicht können Sie Ihren Lebensstil zumindest in einigen Punkten ändern. Achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten, essen Sie viel frisches Obst und Gemüse und kochen Sie öfter selbst, statt fettiges Kantinenessen oder Fast Food zu sich zu nehmen. Sie können Ihre Mittagspause auch nutzen, um Licht zu tanken. Vermeiden Sie es, abends lange fernzusehen, und achten Sie darauf, wann Ihr Körper Ihnen signalisiert, dass er ins Bett muss. Grundsätzlich sind regelmäßige Schlafzeiten wichtig, um tagsüber fit zu sein und die Müdigkeit zu bekämpfen. Eine sehr hilfreiche App, das eigene Schlafbedürfnis besser zu verstehen und das Optimum aus der Nacht herauszuholen, ist Sleep Cycle. Das „persönliche Schlaflabor“ ist für das iPhone und Android-Handys für je 99 Cent erhältlich, überwacht Ihre nächtlichen Bewegungen und liefert morgens eine Analyse zu Wachzustand, Schlafphasen und Tiefschlaf.

Ein gutes Mittel gegen Antriebslosigkeit ist regelmäßige Bewegung an der frischen Luft. So kommt der Kreislauf in Schwung, Stress wird abgebaut und Erfolgserlebnisse steigern die Laune. Starten Sie mit einem realistischen Ziel und nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Vielleicht finden Sie einen Kollegen, mit dem Sie vor oder nach der Arbeit eine Runde laufen können. Während der Arbeitszeit können Sie jede Stunde fünf Minuten intensive Bewegungen bis hin zur Atemlosigkeit machen. So zirkuliert das Blut schneller und die Lungen werden mit Sauerstoff versorgt. Neben einer ausgewogenen Ernährung und gutem Schlaf sind außerdem regelmäßige Auszeiten eine der wichtigsten Energiequellen überhaupt, damit Körper und Geist Kraft tanken können. Das heißt: Tun Sie nicht nur etwas für sich, sondern auch einfach mal gar nichts.

 

Schnelle Hilfsmittel

Bei einem aktuellen Anfall von Antriebslosigkeit hilft oft schon ein Riegel dunkle Schokolade mit Nusssplittern. Etwas gewöhnungsbedürftig im Geschmack, aber sehr wirksam ist ein Becher heißer Fleischbrühe mit zwei zerdrückten Knoblauchzehen, einer Prise Cayenne-Pfeffer oder einer Chili-Schote, dazu viel Schnittlauch oder Petersilie. Außerdem können Sie der Antriebslosigkeit mit einer einfachen Akupressurübung entgegenwirken: Reiben Sie jeweils mit dem Daumen einer Hand die Spitze des Mittelfingers so fest, bis sich ein Wärmegefühl einstellt. Machen Sie eine kurze Pause und wiederholen Sie die Übung. So aktivieren Sie Energiepunkte, die den Kreislauf beleben. Schnelle Energiespender sind außerdem Äpfel.

 

Sinnsuche: Was ist Ihnen wirklich wichtig?

Job, Partnerschaft, Freizeit − möglicherweise sind Sie unzufrieden mit Ihrer aktuellen Gesamtsituation. Um herauszufinden, was genau Sie antriebslos oder sogar unglücklich macht, können Sie sich folgende Fragen stellen: Was ist mir wirklich wichtig? Habe ich dafür ausreichend Zeit? Möchte ich etwas verändern? Wenn ja, was konkret? Welche realistischen Möglichkeiten habe ich?

Leiden Sie unter Antriebslosigkeit im Job, scheint Ihnen die Motivation oder sogar Begeisterung für Ihre Tätigkeit verloren gegangen zu sein. Dann sollten Sie überlegen, wie Sie sich neu motivieren können. Vielleicht hilft Ihnen ein Coaching oder eine Weiterbildung, um wieder neuen Schwung zu finden. Falls es Ihnen an Wertschätzung mangelt, sollten Sie unbedingt das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten suchen. Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, bereits alles erreicht zu haben. Dann hilft ein neues, konkretes Ziel, auf das Sie in einer bestimmten Zeit hinarbeiten können.

Manchmal hilft es bereits, sich selbst herauszufordern und eine Aufgabe in einer bestimmten Zeit zu erledigen, um sich dann dafür zu belohnen. Eine weitere Möglichkeit, Antriebslosigkeit im Job zu bekämpfen, besteht darin, einen optimalen Zyklus von Arbeit und Entspannung zu entwickeln. Sie können die gesamte Aufgabe in kleinere Schritte aufteilen und diese nach und nach abarbeiten. So können Sie sich eher aufraffen und überwinden. Nach einer erledigten Teilaufgabe nehmen Sie sich für drei bis fünf Minuten eine Auszeit. Schon diese kurze Zeit hilft, sich auf die noch anstehenden Aufgaben zu konzentrieren.

Wenn all diese kleinen Maßnahmen nicht fruchten, sollten Sie über größere Veränderungen nachdenken: Auf Teilzeit umsteigen? Eine längere Auszeit vom Job nehmen? Oder es ist an der Zeit, ernsthaft über einen Jobwechsel nachzudenken.

Waren Sie schon mal so antriebslos, dass Sie sich im Job zu nichts mehr motivieren konnten? Was war Ihre Lösung, um wieder zufrieden zu werden? Ich freue mich auf Ihre Erfahrungsberichte.

 

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Karriere oder nicht: Wie hoch hinaus will ich eigentlich?

„Welchen Preis bin ich bereit, für eine Karriere zu zahlen?“ ist eine Frage, die sich viele Berufstätige schon einmal gestellt haben. Vor allem in Momenten, in denen sich ausufernde Arbeitszeiten und ein hoher Leistungs- und Termindruck auf die Gesundheit oder das Privatleben auswirken. Dies gilt für Berufseinsteiger genau wie für Führungskräfte. Noch vor einigen Jahren waren ein hohes Gehalt und ein gesellschaftlicher Aufstieg der Traum vieler angehender Manager, die Familie wurde der Karriere meist untergeordnet. Heute wird die Frage oftmals anders beantwortet, denn viele Arbeitnehmer sind nicht mehr bereit, der Karriere alles unterzuordnen. Wie können Sie sich zu Beispiel als (junge) Führungskraft darüber bewusst werden, was Sie eigentlich wollen? Und was können Sie tun, um den nötigen Ausgleich zum Job zu finden?

 

Die Selbstreflexion

Die ersten Fragen auf dem Weg „nach oben“ sollten sich um die eigene Zielbestimmung drehen: Was bedeutet für Sie der Begriff Karriere überhaupt? Verbinden Sie damit ein bestimmtes Gehalt? Welche Managementebene möchten Sie erreichen? Geht es Ihnen darum, Menschen zu führen, oder lockt Sie die Macht, die Sie in einer hohen Position besitzen? Hier hilft es, detailliert aufzuschreiben, was Sie erreichen möchten, und aus welchen Gründen Sie diese Ziele haben.

Stellen Sie sich außerdem möglichst bildlich vor, wie Ihr Leben aussehen wird, wenn Sie Ihre Ziele erreicht haben. Nun kommt die Frage, was Sie eigentlich bereit sind, dafür zu zahlen. Denn oft geht die Karriere zu Lasten von Beziehung und Familie sowie Gesundheit und Freizeit – also auf Kosten der Lebensqualität.

Wenn Sie dauerhaft leistungsfähig und gleichzeitig zufrieden und ausgeglichen bleiben wollen, ist es wichtig, dass es Ihnen körperlich, seelisch und geistig gut geht. Nehmen Sie sich deshalb immer wieder Zeit zur Selbstreflexion. Dabei helfen einige Fragen, die Sie regelmäßig für sich selbst beantworten sollten:

  • Wie sinnvoll ist das, was ich mache?
  • Bringt es mich auf meinem Weg weiter?
  • Leidet darunter einer der Lebensbereiche, die mir wichtig sind?
  • Was kann ich verändern, damit es mir besser geht?

 

Vielleicht stellen Sie fest, dass der nächste Karrieresprung es nicht wert, da Ihnen keinerlei Zeit mehr für Ihr Privatleben bleibt. Oder Sie merken, dass Ihnen Selbstverwirklichung, Sinnfindung und Spaß an der Arbeit weitaus wichtiger sind als ein hohes Gehalt.

 

Stärken und Schwächen bewusst machen

Damit Ihre Work-Life-Balance auch bei einem stressigen Alltag mit viel Verantwortung ausgeglichen ist, sollten Sie sich selbst und Ihre Leistungsfähigkeit, Ihre Fähigkeiten und Ihre Schwachpunkte gut kennen. Dabei hilft es, in regelmäßigen Abständen eine Stärken- und Schwächenanalyse Ihrer beruflichen und persönlichen Kompetenzen durchzuführen. Sie können auch andere Menschen – Freunde, Angehörige und Kollegen – um ihre Meinung bitten und so viel über sich selbst dazulernen. Selbst- und Fremdbild weichen manchmal erheblich voneinander ab, hören Sie deshalb aufmerksam zu und fühlen Sie sich durch Kritik nicht verletzt.

 

Für sich selbst sorgen

Wenn Sie Ihre Stärken und Schwächen kennen, können Sie Ihre Fähigkeiten gezielt ausbauen und Ihre Schwachstellen optimieren. Sehen Sie sich selbst als Ihren wichtigsten Mitarbeiter, den Sie hegen, pflegen und fördern. Wenn Sie merken, dass Sie an Belastungsgrenzen stoßen, können Sie sich auch Hilfe bei einem Coach holen. Achten Sie zum Beispiel auf ein gutes Zeitmanagement, damit Ihnen ausreichend Zeit für das Wesentliche bleibt.

Der steilste Aufstieg nützt Ihnen nichts, wenn Ihre Gesundheit oder Ihr Privatleben vollkommen auf der Strecke bleiben. Mit zunehmendem Alter steigen in der Regel die Arbeitsbelastung, der Stress und Druck. All das beeinflusst die Psyche und das körperliche Wohlbefinden negativ. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Sie jeden Tag ausreichend Pausen machen und sich bewusst entspannen. Achten Sie auf möglichst viel Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Freundschaften und Ihre Partnerschaft zu pflegen.

 

Was bedeutet das für Unternehmen?

Auf die veränderten Bedürfnisse seiner Nachwuchskräfte, die vermehrt Beruf und Familie unter einen Hut bringen wollen, müssen sich auch Unternehmen immer stärker einstellen. Gemeinsam mit den Führungskräften sollten sie an Möglichkeiten arbeiten, wie sich Job und Privatleben besser in Einklang bringen lassen. Sie werden künftig flexibler sein müssen, um ihre Topleute zu halten: Dazu gehören etwa Sabbaticals, flexible Arbeitszeitmodelle oder die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Langfristig profitieren Unternehmen von zufriedenen Führungskräften, die engagierter und effektiver arbeiten, ihrem Arbeitgeber gegenüber loyaler sind und eine Unternehmenskultur schaffen, in der jeder Mitarbeiter Freude am Job hat.

Wie sahen Ihre Karrierepläne aus, als Sie in den Beruf eingestiegen sind? Und haben Sie diese verwirklicht? Besonders interessieren mich auch Ihre Erfahrungen, falls Sie Ihre Pläne komplett umgeworfen und etwas ganz Anderes gemacht haben. Ich freue mich auf Ihr Feedback.

 

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Arbeitszeitmodell: Teilzeit für alle?

Je mehr wir arbeiten, desto produktiver sind wir? Das glauben nicht nur viele Arbeitgeber, sondern auch ein großer Teil der Arbeitnehmer. Im Schnitt arbeiten Deutsche 45 Stunden in der Woche, die Zahl der Überstunden nimmt immer weiter zu. Dabei können überlange Arbeitszeiten krank machen und das Unfallrisiko rapide erhöhen. Immer noch ist eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit in Deutschland Frauensache: Laut der Hans-Böckler-Stiftung arbeiteten im Jahr 2015 rund 70 Prozent der Frauen, die mit Kindern im Haushalt leben, Teilzeit. Dagegen reduzierten nur sechs Prozent der Männer die Zeit im Job. Warum nicht Teilzeit für alle? Für Männer und Frauen? Dann könnten beide Beruf und Familie oder Privatleben besser vereinbaren, niemand müsste mehr Angst vor einem Karriereknick haben, und um die Gesundheit der Deutschen wäre es vielleicht besser bestellt.

Die Rechtslage

Ein Recht auf Teilzeitbeschäftigung haben nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) alle Arbeitnehmer, die seit mindestens einem halben Jahr in einer Firma mit mehr als 15 Beschäftigten beschäftigt sind. Teilzeitangestellte dürfen in Bezug auf die Bezahlung, Aufstiegsmöglichkeiten oder Weiterbildungen nicht benachteiligt werden. Der Teilzeitwunsch kann allerdings abgelehnt werden, wenn betriebliche Gründe dagegen sprechen, etwa dann, wenn Arbeitsabläufe gefährdet wären. Wer seine Arbeitszeit verkürzen möchte, muss dies spätestens drei Monate vorher ankündigen. Am besten sollte er die Schriftform wählen, um die Arbeitszeitverringerung zu beantragen und in seinem Schreiben darstellen, wie er seine Zeit einteilen möchte. Stimmt der Vorgesetzte zu, darf dieser nicht einseitig festlegen, wann gearbeitet werden muss. Einen Anspruch darauf, später wieder Vollzeit zu arbeiten, gibt es nicht.

Mehr Zeit macht glücklich(er)

Teilzeit ist nur etwas für Mütter, Wiedereinsteigerinnen oder ältere Arbeitnehmer, die in Altersteilzeit gehen? Das ist entschieden zu kurz gedacht. Gründe dafür, nicht an fünf Tagen pro Woche je acht Stunden im Büro sitzen zu wollen, gibt es viele. In erster Linie ist es der Wunsch nach mehr Zeit – für sich selbst, für Kinder oder andere Angehörige, für Ehrenämter oder Hobbies, um zu lernen oder zu reisen. Um einfach zu leben. Denn Zeit ist eine der wertvollsten Ressourcen, die jeder von uns hat. Wenn wir Erholung, wertvolle Erlebnisse oder andere Dinge, die uns wichtig sind, immer weiter nach hinten schieben, kann es schon zu spät sein.

Die Niederländer gehören laut Zufriedenheits-Studien zu den glücklichsten Nationen der Welt. Laut Soziologen ist einer der Gründe dafür, dass sie nicht so viel arbeiten. Denn keine andere Industrienation hat eine so hohe Teilzeitquote wie unsere Nachbarn: Während EU-weit nur ein Fünftel der Arbeitnehmer einen Teilzeitjob hat (Männer 8,7 Prozent, Frauen 32,2 Prozent), sind in den Niederlanden 26,8 Prozent der Teilzeitbeschäftigten Männer und 76,6 Prozent Frauen.

Familie, Beruf und Gerechtigkeit

Sobald das erste Kind kommt, hören in Deutschland meist Frauen entweder ganz auf zu arbeiten oder sie gehen nach der Elternzeit in Teilzeit. Währenddessen machen Väter Karriere in Vollzeitbeschäftigung. Je länger es bei dieser Aufteilung bleibt, desto unumkehrbarer ist das Modell, denn Teilzeit bedeutet in der Regel eine finanzielle Sackgasse, Karriere ist selten möglich. Die Arbeitswelt orientiert sich nach wie vor zu großen Teilen an einem traditionellen Rollenbild, bei dem der Vater für das Einkommen und die Mutter für die Versorgung der Kinder zuständig ist.

Wäre Teilzeit hingegen keine reine Frauensache mehr, sondern auch für Männer ein normales Arbeitszeitmodell, könnte die Arbeitswelt sich flexibel an den Wünschen von Familien orientieren. Eine Anstellung in Teilzeit für alle könnte bedeuten, dass mal der Vater, mal die Mutter weniger und der jeweils andere Vollzeit arbeitet, oder dass beide ihre Arbeitszeit reduzieren. Das Recht auf Teilzeit ließe sich neu ausgestalten, indem zum Beispiel ein Anspruch auf Rückkehr in einen Vollzeitjob gewährt wird. Die Arbeitszeit an die jeweilige Lebenssituation anzupassen, könnten Lebensarbeitszeitkonten möglich machen. Dabei wird mehr gearbeitet, wenn (noch) keine Kinder vorhanden oder diese bereits älter sind. In Zeiten mit kleineren Kindern oder etwa bei der Pflege der eigenen Eltern ließe sich problemlos weniger arbeiten.

Wenn sich Väter verstärkt der Familie widmen, werden mehr Frauen in den Arbeitsmarkt kommen und den Fachkräftemangel auffangen. In den letzten Monaten wurden Vorschläge aus der Politik diskutiert, die eine Regelarbeitszeit von 32 Wochenarbeitsstunden für Mütter und Väter oder sogar für alle Arbeitnehmer vorsieht. Ergebnisse gab es allerdings noch nicht; die große Koalition will lediglich das im Koalitionsvertrag vorgesehene Elterngeld Plus weiter umsetzen und den Ausbau der Betreuungsplätze voranbringen. Dabei kann die Teilzeitarbeit, wie sie heute stattfindet, auch den Staat teuer zu stehen kommen, da das Scheidungsrecht keinen lebenslangen Unterhalt mehr für geschiedene Ehepartner garantiert.

Unterschiedliche Teilzeitmodelle und einen Teilzeit-Netto-Rechner finden Sie auf den Seiten des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Ist Teilzeit für alle eine realistische Option, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern sowie den Fachkräftemangel aufzuhalten? Ich freue mich auf Ihre Meinung.

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Boreout: Wenn Arbeitnehmer unterfordert sind

Wer gibt schon gern zu, dass ihm im Job langweilig ist? Während Burnout − das Gefühl des Ausgebranntseins mit körperlicher, geistiger und/oder emotionaler Erschöpfung − mittlerweile gesellschaftlich anerkannt ist, wird der sogenannte Boreout meist als Faulheit abgetan. Denn in einer Leistungsgesellschaft, in der sich viele Menschen über ihren Beruf definieren, zählt der am meisten, der so viel wie möglich arbeitet. Dabei können auch Unterforderung, Monotonie und der ständige Druck, Aktivitäten vortäuschen zu müssen, antriebslos oder sogar krank machen. Dies äußert sich oft in chronischen Rückenschmerzen, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Depressionen.

 

Anzeichen von Bore-out

Die Schweizer Unternehmensberater Philippe Rothlin und Peter Werder stellten in ihrem Buch „Diagnose Boreout“ im Jahr 2007 (Neuauflage „Unterfordert“ von 2014, Verlag Redline Wirtschaft, ISBN-10: 3868815511) das Symptom erstmalig einer breiteren Öffentlichkeit vor. Laut Stressreport 2012 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin leiden 13 Prozent der abhängig Beschäftigten unter fachlicher und fünf Prozent unter mengenmäßiger Unterforderung. Betroffene sind also nicht faul und schaden so vorsätzlich ihrem Arbeitgeber, sondern sie werden in die Situation hineinmanövriert. Gründe sind unter anderem zu wenige, falsche oder eintönige Aufgaben, die Rationalisierung von Tätigkeiten oder Auftragsflauten.

Schleichend, manchmal über Jahre, entwickeln Boreout-Betroffene Strategien, um ausgelastet zu wirken: Oft täuschen sie vor, extrem beschäftigt zu sein, strecken Projekte über mehrere Tage oder machen Überstunden, um zu kaschieren, dass sie nur wenig tun. Aber genau diese Vertuschungsstrategien erzeugen Stress, bewirken ein Gefühl der Wertlosigkeit und belasten die Gesundheit. Auf der Strecke bleiben dabei Loyalität und Effizienz.

 

Selbsthilfe

Der Weg hin zu Veränderungen beginnt mit der Selbsterkenntnis. Um die (Un-) Zufriedenheit mit dem Job realistisch einzuschätzen, können Sie mindestens eine Woche lang Protokoll führen: Notieren Sie Ihre echten Tätigkeiten inklusive der dafür benötigten Zeit ebenso wie all das, was Sie nebenbei tun und nichts mit Ihrer Arbeit zu tun hat. Wann kommt besonders Langeweile auf? Was macht Ihnen wirklich Spaß und wann sind Sie gelangweilt?

Der zweite Schritt ist Eigeninitiative: Reden Sie mit Ihrem Vorgesetzten. Versuchen Sie, die Situation positiv zu formulieren, und bitten Sie um neue und weitere Aufgaben. Machen Sie am besten eigene Vorschläge und zeigen Sie unerschlossene Arbeitsgebiete auf. Sollte Ihr Chef keine Zusatzaufgaben für Sie haben, können Sie vorschlagen, weniger zu arbeiten. Auch wenn Sie dadurch weniger verdienen, können Sie mehr Lebensqualität gewinnen. Vielleicht gibt es in Ihrem Unternehmen auch eine freie Stelle mit anderen Kollegen und einem anderen Aufgabengebiet − das kann einen großen Energieschub geben. Ein Mittel gegen Bore-out ist außerdem Weiterbildung als Erweiterung der eigenen Kompetenzen und dadurch eine hoffentlich erhöhte Wertschätzung seitens des Arbeitgebers.

Falls Sie sich überhaupt nicht mehr für Ihren Job motivieren können, sind klare Worte unbedingt notwendig. Eventuell bleibt dann nur noch die Kündigung und eine berufliche Umorientierung.

 

Kostenfaktor Bore-out

Die Autoren Rothlin und Werder schätzen, dass sich der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Boreout in Deutschland auf über 250 Milliarden Euro beläuft. Für Unternehmen lohnt es sich also, das Thema ernst zu nehmen und den Fokus in der Arbeitsorganisation sowie im betrieblichen Gesundheitsmanagement nicht nur auf Burn-out zu richten, sondern auch auf die Auswirkungen der Unterforderung und Antriebslosigkeit. Probleme können sich bereits aus der in Deutschland stark ausgeprägten Präsenzpflicht am Arbeitsplatz ergeben, in der die Zeit abgesessen werden muss, auch wenn gerade Flaute herrscht. Hier würde es helfen, Strukturen aufzubrechen, Arbeitszeiten flexibler zu gestalten und Heimarbeit zuzulassen.

Um Veränderungsmaßnahmen einleiten zu können, sollten Arbeitgeber die Gründe dafür analysieren, warum Mitarbeiter am Arbeiten gehindert werden. So können zum Beispiel Ursachen in der Organisation liegen, etwa dann, wenn die Stellenanforderung einerseits und die Qualifikation des Stelleninhabers andererseits nicht zusammenpassen. Vorgesetzte sollten in der Lage sein, den Aufgabenumfang und -inhalt ihrer Mitarbeiter an neue Umstände anzupassen. Denn oft hängt die Unterforderung eines Mitarbeiters direkt mit der Überforderung eines Kollegen zusammen, weil die Aufgaben ungleich verteilt sind. Ein Mittel ist dann, Aufgaben und Verantwortung an unterforderte Mitarbeiter abzugeben, um den Workflow zu verbessern.

Wichtig ist insbesondere, dass sowohl Führungskräfte als auch ein Betriebsrat für das Thema Boreout sensibilisiert sind. Denn sonst wird dieser gar nicht erst erkannt.

 

Können Sie Erfahrungen zum Thema beitragen − als Betroffener oder als Vorgesetzter? Wie haben Sie die aufgetretenen Probleme gelöst? Ich freue mich auf Ihr Feedback.

 

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Vom souveränen Umgang mit Kritik

„Du bist doof“ – was man einem Dreijährigen als Reaktion auf Kritik noch durchgehen lässt, gilt unter Erwachsenen nicht mehr als angemessene Erwiderung. Ruhig und sachlich zu bleiben, wenn Vorgesetzte oder Kollegen an der Arbeit herummäkeln, fällt jedoch oft schwer. Denn viele Menschen lassen sich nicht gern kritisieren und wissen nicht, wie sie souverän mit „tadelnden“ Worten umgehen sollen. Wenn Sie es nicht schaffen, Ihr eigenes Verhalten abgekoppelt von der eigenen Persönlichkeit zu sehen, verletzt Kritik Ihr Grundbedürfnis nach Anerkennung. Dabei kann wohlwollende und konstruktive Kritik bei der eigenen Persönlichkeitsentwicklung helfen.

 

Der Ton macht die Musik

Ob Kritik im falschen Hals ankommt oder ob Sie gelassen darauf reagieren, liegt an verschiedenen Faktoren: Werden Tonfall oder Formulierungen als verurteilend oder aggressiv wahrgenommen, fällt eine souveräne Reaktion meist schwer. Kritik findet außerdem immer auf einer Inhalts- und einer Beziehungsebene statt. Nach dem Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun fühlt sich der Hörer entweder akzeptiert oder herabgesetzt, respektiert oder bevormundet, je nachdem, was er im „Beziehungs-Ohr“ wahrnimmt. Typische Reaktionen, wenn jemand sich abgewertet fühlt und deshalb verletzt ist, sind zum Beispiel Rechtfertigungen, beleidigt zu sein, ein verbales Zurückschlagen oder eine innerliche Erstarrung.

 

Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Kritik

Kritik ist eine wertvolle Information, mit deren Hilfe Korrekturen und Verbesserungen angeschoben werden können. Wenn Sie lernen möchten, Kritik nicht als Angriff zu verstehen und mit ihr umzugehen, dann sollten Sie Ihre erste Reaktion kontrollieren. Rechtfertigen Sie sich nicht, werden Sie nicht persönlich, sondern atmen Sie tief ein und aus und zählen bis zehn. Durch tiefes Atmen können Sie Stresssymptome verringern und sich beruhigen, bevor Sie überhaupt auf die Kritik reagieren.

Der nächste Schritt ist es, sich klarzumachen, worauf die Kritik bezogen ist. Fragen Sie also nach, warum Sie kritisiert werden, und wie Sie es in Zukunft besser machen können. So können Sie herausfinden, ob es sich überhaupt um berechtigte Kritik handelt, oder ob Ihr Gegenüber vielleicht nur seinen eigenen Frust loswerden will, falsche Erwartungen hatte, oder ob das Ganze ein Missverständnis ist. Manchmal wird Kritik im Berufsalltag auch als Machtmittel oder Manipulation eingesetzt. Vorgesetzte erwarten häufig, dass ihre Kritik widerspruchslos akzeptiert wird, und zeigen so, dass sie das Sagen haben. Und auch Kollegen sprechen kritische Worte oft nicht aus, weil sie helfen möchten, sondern beleidigen „durch die Blume“ oder wollen einen vermeintlichen Konkurrenten klein halten.

Fast alles hat mindestens zwei Seiten. Unter diesem Gesichtspunkt können Sie die Meinung Ihres Kritikers als die Seine stehenlassen und es selbst anders sehen. Hinterfragen Sie den Kritisierenden: Ist er überhaupt kompetent auf diesem Gebiet? Sollten Sie zu dem Schluss kommen, dass dies nicht der Fall ist, müssen Sie der Aussage keine Beachtung schenken. Vielleicht ist die andere Ansicht aber tatsächlich nützlich und hat Sie auf etwas Wichtiges aufmerksam gemacht.

Was fühlen Sie? Scham, Wut, Angst? Machen Sie sich Ihre Gefühle im Moment der Kritik noch einmal bewusst. Oft geht es um alte Verletzungen, die eigentlich nichts mit der aktuellen Situation zu tun haben. Dann kann es sein, dass diese noch einmal wahrgenommen und durchlebt werden müssen.

Wenn Sie sich Ihrer Fähigkeiten nicht bewusst sind, können Sie auch nicht von sich überzeugt sein. Dann lassen Sie sich von negativen Äußerungen leicht und schnell verunsichern. Sind Sie aber mit Ihrer Arbeit und Ihrem Selbstbild zufrieden, können Sie viel gelassener sein, wenn jemand etwas an Ihnen auszusetzen hat.

Ein interessantes PDF habe ich bei der Uniklinik Freiburg gefunden. Hier gibt es nicht nur Tipps zum Umgang mit berechtigter Kritik und mit destruktiven Äußerungen, sondern allgemein zur Verbesserung der Kommunikation im Berufsleben.

 

Wie gehen Sie mit Kritik um? Insbesondere dann, wenn Sie eigene Strategien entwickelt haben, die hier nicht erwähnt sind, freue ich mich auf Ihr Feedback.

 

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Sabbatical planen: So bereiten Sie die Auszeit optimal vor

Ein paar Monate oder länger aus dem Job auszusteigen – das klingt verlockend. Doch obwohl mehr als ein Drittel der Arbeitnehmer davon träumt, für längere Zeit den Alltag hinter sich zu lassen, schätzen Experten, dass nur etwa drei Prozent tatsächlich eine längere Auszeit nehmen. Und die meisten, die sich ein sogenanntes Sabbatjahr gönnen, gehen nicht etwa auf eine Weltreise, sondern nutzen die Zeit für einen Hausbau, Zeit mit der Familie, Weiterbildung oder die Pflege kranker Angehöriger, konstatiert Elke Pohl, Autorin des Ratgebers „Sabbatical – so gewinnen alle“. Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern mittlerweile Möglichkeiten für ein Sabbatjahr an. Eine Auszeit wird in der Regel aber nur dann befürwortet, wenn diese rechtzeitig und sorgfältig geplant wurde.

 

Vorteile eines temporären Ausstiegs

Da es keinen Rechtsanspruch auf eine Pause vom Job gibt, sollten Sie gute Argumente sammeln, um Ihren Vorgesetzten von Ihrem Plan zu überzeugen, denn die Vorbehalte sind oft groß. Dazu gehören zum Beispiel die Störung des Betriebsalltags oder Mehrarbeit für die Kollegen. Es gilt also, den Nutzen, den das Unternehmen von einem Sabbatical hat, bei der Argumentation in den Vordergrund zu stellen. Überzeugen Sie Ihren Chef davon, dass Ihre Motivation nach der Auszeit viel größer sein wird als vorher, dass eine Weiterbildung auch dem Unternehmen zugute kommt, und dass eine unbezahlte oder durch einen vorherigen Gehaltsverzicht finanzierte Pause Kosten für das Unternehmen einspart. Zur Überzeugungsarbeit gehört auch, dass Sie sich Gedanken über Ihre Vertretung sowie die Verteilung Ihrer Aufgaben machen. Denn Ihr Vorgesetzter sollte Ihnen glauben, dass es nicht ausschließlich um Ihre Selbstverwirklichung geht, sondern dass Sie auch die Interessen des Unternehmens im Blick haben.

 

Welches Modell soll es denn sein?

Ein Sabbatical ist weder von Ihrer noch von Arbeitgeberseite von „Jetzt auf Gleich“ umsetzbar. Deshalb sollten Sie eine entsprechend lange Vorbereitungszeit einplanen und vor allem genau wissen, was Sie wollen. Geht es nur um einen Monat Sonderurlaub, oder möchten Sie ein ganzes Jahr aussteigen? Können Sie sich in der Zeit selbst finanzieren, oder verzichten Sie im Vorfeld auf einen Teil Ihres Gehalts? Auch Teilzeitverträge bieten Ihnen eine Möglichkeit für die Auszeit, indem Sie beispielsweise einen Arbeitsvertrag über 30 Stunden abschließen, tatsächlich aber drei Jahre lang in Absprache mit ihrem Arbeitgeber eine 40-Stunden-Woche ableisten. Die so angesparten Überstunden ermöglichen es Ihnen, im vierten Jahr bei gleich bleibenden Bezügen ein Sabbatical zu nehmen.
Ganz wichtig: Sobald Sie mehr als vier Wochen unbezahlten Urlaub nehmen, müssen Sie sich selbst um Ihre Sozialversicherungen kümmern. Klären Sie außerdem unbedingt die Modalitäten Ihrer Rückkehr und schließen Sie am besten einen sogenannten Sabbatical-Vertrag ab. Ist eine solche Vereinbarung getroffen, kann der Arbeitgeber das bereits genehmigte Sabbatjahr nicht wieder zurücknehmen. Da er allerdings Ihre Arbeit nach der Rückkehr frei bestimmen kann, solange sie zumutbar und vergleichbar ist, können Sie eventuell auf eine andere Position versetzt werden. Sie haben also keine Garantie auf Ihren alten Job. Für diesen Fall sollten Sie sicherheitshalber eine Abfindungsvereinbarung treffen. Im Zweifel lohnt es sich, einen Fachanwalt für Arbeitsrecht zu kontaktieren.

 

Die Vorbereitung

Legen Sie konkret fest, was Sie in der Auszeit machen wollen. Denn wenn Sie nur vage Vorstellungen davon haben, was Sie erreichen möchten, besteht die Gefahr, dass Sie sich einfach nur treiben lassen. Wenn es um ein bestimmtes Projekt oder eine längere Reise geht: Welche Informationen benötigen Sie? Gibt es dafür Ansprechpartner oder Organisationen, die Ihnen weiterhelfen können? Welche Anschaffungen benötigen Sie für Ihren Plan? Gibt es Gesundheitsgefährdungen, gegen die Sie sich schützen müssen, zum Beispiel durch Impfungen oder eine verbesserte Fitness? Wenn Sie Familie haben, sollten Sie diese umfangreich in Ihre Planungen einbeziehen: Sind alle einverstanden, wenn Sie eine Zeit lang aussteigen? Kommt Ihr Partner mit, falls Sie ins Ausland gehen? Wer kümmert sich dann um Ihre Finanzen, Ihre Wohnung oder Ihr Haus und Ihre Post?

 

Zusätzlich Geld verdienen während des Sabbaticals?

Beziehen Sie während der Auszeit von Ihrem Arbeitgeber Leistungen, gelten dieselben Regelungen wie immer. Sie müssen Ihren Arbeitgeber also über Nebentätigkeiten informieren und ein Wettbewerbsverbot beachten. Eventuell benötigen Sie eine zweite Lohnsteuerkarte. Bei einem Job im Ausland sollten Sie sich über die länderspezifischen Regelungen erkunden, zum Beispiel Work & Travel. Sie können auch im Rahmen eines ehrenamtlichen Engagements Kost und Logis erhalten und so Kosten einzusparen.

Umfangreiche Informationen für verschiedene Branchen, die unterschiedlichen Auszeitmodelle und rechtliche Hintergründe sowie die optimale Planung finden Sie bei sabbatjahr.org.

 

Sind Sie bereits für eine gewisse Zeit aus dem Beruf ausgestiegen und haben weitere Tipps für die Vorbereitung? Dann freue ich mich auf Ihr Feedback. Außerdem interessieren mich Ihre Erfahrungen während des Sabbatjahrs: Was hat Ihnen die Zeit gebracht – menschlich und beruflich?

 

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