Chef abmahnen

Abmahnung an den Chef – wenn Angestellte sich gegen Fehlverhalten wehren

Eine Abmahnung ist im Job keine Einbahnstraße: Denn nicht nur Vorgesetzte dürfen ihre Angestellten abmahnen. Auch Mitarbeiter müssen das Fehlverhalten ihrer Chefs nicht einfach hinnehmen – in begründeten Fällen haben sie das Recht, ebenfalls eine Abmahnung auszusprechen.

Jetzt ist sie gerechtfertigt: die Abmahnung an den Vorgesetzten

Wenn der Vorgesetzte querschlägt, sich nicht an vertragliche Vereinbarungen hält und einfach macht, was er will, dürfen die Angestellten natürlich ihren Unmut äußern. Wer nicht einfach nur die Arme verschränken oder sich angriffslustig wehren möchte, der kann ein Instrument aus dem Arbeitsrecht nutzen – und dem Chef eine Abmahnung aussprechen.

Gerechtfertigt ist eine Abmahnung immer dann, wenn der Vorgesetzte ein Fehlverhalten an den Tag legt und gegen vertragliche Vereinbarungen verstößt. Zur besseren Einordnung sind dies einige konkrete Beispiele:

  • Der Chef zahlt den vereinbarten Lohn nicht pünktlich oder gar nicht.
  • Die gesetzlich vorgeschriebenen Pausenzeiten werden nicht eingehalten.
  • Das Gehalt wird ohne triftigen Grund gekürzt.
  • Es kam zu Mobbing oder zu einer sexuellen Belästigung durch den Vorgesetzten. Vielleicht wurde man auch durch Kollegen gemobbt und der Chef hat nicht eingegriffen.
  • Der Vorgesetzte verlangt Überstunden, die nicht vereinbart wurden.

Wie mahne ich richtig ab? Auf diese Formalitäten ist zu achten

Eine Abmahnung erfolgt entweder mündlich oder schriftlich. Aus Beweisgründen ist die Schriftform empfehlenswert. Auch wenn hierbei keine bestimmten Formalitäten vorgegeben sind, lohnt es sich dabei, einige Aspekte wie folgt zu beachten:

  • Aus dem Schriftstück geht eindeutig hervor, dass es sich um eine Abmahnung handelt. Um Zweifel auszuschließen, platzieren Sie auch genau dieses Wort in das Schreiben.
  • Eine Abmahnung enthält unbedingt Angaben zum Datum des Vorfalls, zum Ort des Geschehens sowie zur genauen Beschreibung des Fehlverhaltens.
  • Formulieren Sie zudem explizit, dass es sich bei dem Verhalten um eine Verletzung des Arbeitsvertrags oder des Arbeitsrechts handelt.
  • Stellen Sie klar, dass der Chef sein Verhalten zu unterlassen hat und formulieren Sie, welche möglichen Konsequenzen Sie daraus ziehen, wenn er sich nicht daran hält.
  • Um sicherzugehen, dass die Abmahnung den Empfänger auch tatsächlich erreicht, wird der Brief per Einschreiben versandt. Ebenfalls möglich ist die persönliche Übergabe.

Tipp: Bevor Angestellte vorschnell eine Abmahnung aussprechen, ist in aller Regel ein klärendes Gespräch zunächst die bessere Option. Denn ist eine Abmahnung erstmal ausgesprochen, verhärten sich die Fronten schnell. Die Chancen auf eine gütliche Einigung rücken in weite Ferne. Und vielleicht reicht es bereits aus, wenn Sie dem Vorgesetzten mit freundlichen, aber bestimmten Worten deutlich machen, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist.

Welche Folgen hat eine Abmahnung an den Vorgesetzten?

Sinn und Zweck einer Abmahnung ist es, den Vorgesetzten zum einen auf seinen Pflichtverstoß aufmerksam zu machen und ihm zum anderen die Möglichkeit zu geben, diesen wieder „gut“ zu machen beziehungsweise ihn nicht noch ein weiteres Mal vorkommen zu lassen. Gleichzeitig weist der Angestellte auf die möglichen Konsequenzen hin. Er droht zum Beispiel mit einer Kündigung. Diese darf bei einem schweren Fehlverhalten sogar außerordentlich und fristlos erfolgen. Je nach Art des Vergehens kann der Mitarbeitende zudem ankündigen, rechtliche Schritte einzuleiten. Das ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn er Schadensersatzforderungen geltend machen oder Lohnrückstände einklagen möchte.

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Silver Worker

Silver Worker – wenn die Rente kein Grund zum Ausruhen ist

Was mit 30 Jahren noch so verlockend klingt, ist es mit Mitte 60 dann plötzlich gar nicht mehr: Wenn die Arbeit von jetzt auf gleich komplett wegfällt und mit ihr eine wichtige Beschäftigung, kann das ziemlich unbefriedigend sein. Um weiterhin eine sinnvolle Aufgabe zu haben und zusätzlich Geld zu verdienen, entscheiden sich immer mehr Menschen, im Rentenalter noch weiterzuarbeiten: Das müssen die sogenannten Silver Worker jetzt beachten.

Silver Worker: Was bedeutet das eigentlich?

Das Silber im Namen bezieht sich nicht etwa auf Schmuck und Reichtum und auch keineswegs auf das „alte Eisen“. Es ist vielmehr eine Anspielung auf die Haarfarbe, die mit zunehmenden Alter immer grauer wird. Und genauso wenig, wie es eine Altersgrenze für das Ergrauen der Haare gibt, bezieht sich der Begriff „Silver Worker“ (silberner Arbeiter) auf ein konkretes Alter. Fakt ist aber, dass mit der Bezeichnung die älteren Arbeitnehmer gemeint sind – und das sind häufig die Personen 60plus, die kurz vor der Rente stehen oder das Rentenalter sogar bereits erreicht haben.

Welche Regelungen gelten für die Arbeit im Ruhestand?

Für wen der Ruhestand trotz Erreichen des Rentenalters keine Option ist und wer lieber noch etwas weiterarbeiten möchte, kann dies natürlich tun. Wer sich körperlich fit fühlt und einen Arbeitgeber findet, der hat dazu alle Möglichkeiten. Der große Vorteil: Finanzielle Grenzen zur Höhe des Verdienstes gibt es nicht.

Im Hinblick auf die Auszahlung der Altersrente können Sie zwischen folgenden Optionen wählen:

  • weiterarbeiten ohne Rente

Bei dieser Variante verzichten Sie zunächst auf die Auszahlung einer Rente. Wer diese erst später in Anspruch nimmt, erhält für jeden Monat, der über das 67. Lebensjahr hinaus freiwillig gearbeitet wird, einen Zuschlag auf die Rente in Höhe von 0,5 Prozent. Aufs Jahr gerechnet sind dies 6 Prozent. Die Rente erhöht sich natürlich zusätzlich, wenn man weiterhin in die Rentenkasse einzahlt. Die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung entfallen jetzt.

  • weiterarbeiten mit Rente

Alternativ besteht die Möglichkeit, die Rentenzahlung ganz regulär in Anspruch zu nehmen. Ein großer Pluspunkt ist, dass jetzt keine Beiträge für die Rentenversicherung mehr gezahlt werden müssen und unter dem Strich mehr vom Lohn übrig bleibt. Der Arbeitgeber führt jedoch weiterhin Beiträge an die Rentenversicherung ab.

Gute Gründe, um im Rentenalter weiterzuarbeiten

Für Silver Worker ergeben sich gleich mehrere Vorteile, wenn sie sich dafür entscheiden, es im Ruhestand (noch) nicht ruhig angehen zu lassen:

  • Ihnen steht mehr Geld zur Verfügung.
  • Im Hinblick auf die Arbeitszeit sind Silver Worker deutlich flexibler als jüngere Personen, die mitten im Arbeitsleben stehen. Für die Freizeit bleibt dementsprechend noch viel Zeit übrig.
  • Man bleibt geistig und körperlich fit, wenn man durch den Job beansprucht wird.
  • Die Arbeit im Ruhestand wirkt sinnstiftend und vermittelt das gute Gefühl, auch im Alter noch gebraucht zu werden. Sie können die eigene Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.
  • Silver Worker geben ihr wichtiges Fachwissen weiter.

Andersherum profitieren auch die Arbeitgeber von den Menschen, die bereit sind, ihre Arbeitskraft trotz ihres höheren Alters zur Verfügung zu stellen: Vor allem in Branchen mit einem Fachkräftemangel freut sich garantiert jedes Unternehmen, wenn der langjährig gediente Mitarbeitende noch ein paar Jahre drauflegt. Natürlich lässt sich auch neues Personal akquirieren – denn vielleicht hat man im Alter Lust, nochmal etwas komplett Anderes zu machen?

Aber auch in Bereichen, in denen nicht „Not am Mann“ ist, können die Silver Worker eine Bereicherung sein. Sie punkten mit ihrem Fachwissen und ihrer Erfahrung und stehen zum Beispiel gerne in beratender Funktion zur Verfügung.

Darüber hinaus kann sich jeder Arbeitgeber sicher sein, dass es den Silver Workern definitiv nicht an Motivation fehlt. Denn wer freiwillig weiterarbeitet, der hat in der Regel auch Lust dazu und zeigt sich dementsprechend engagiert. Wichtig ist es jetzt, den Einsatz der älteren Angestellten entsprechend anzuerkennen – und nicht zuletzt mögliche Vorurteile abzubauen. Denn Silver Worker gehören mit Sicherheit nicht zum alten Eisen.

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Passives Einkommen

Passives Einkommen: die entspannte Art, Geld zu verdienen

Von früh bis spät arbeiten ist nicht jedermanns Sache. Viel schöner wäre es doch, sich entspannt zurückzulehnen und das sprichwörtliche Geld im Schlaf zu verdienen. Tatsächlich gibt es diverse Möglichkeiten, passives Einkommen aufzubauen – komplett ohne Aufwand geht es jedoch nicht.

Wann ist die Rede von passivem Einkommen?

Der Definition nach handelt es sich beim passiven Einkommen um einen Verdienst, der ohne aktive Gegenleistung generiert wird. Dabei sind es vor allem die Faktoren Zeit und Arbeitsleistung, die wegfallen. Während man für das aktive Einkommen etwas tun muss, ist das bei passivem Einkommen nicht der Fall.

Klingt zu schön, um wahr zu sein? Tatsächlich setzt diese bequeme Einnahmequelle im Vorwege fast immer einen erhöhten Aufwand (in Form von finanzieller oder zeitlicher Investition) voraus.

Inspirationen: Diese Möglichkeiten gibt es, Geld mit Nichtstun zu verdienen

Je nach den eigenen Voraussetzungen bieten sich folgende Möglichkeiten, passives Einkommen aufzubauen:

Zinsen

Um Zinsen als zusätzliche Einnahmequelle zu nutzen, benötigen Sie vor allem eins: Kapital. Je mehr Geld Ihnen zur Verfügung steht, desto höher fällt der Zinsertrag aus. Wer eine stolze Summe anlegt, kann dann tatsächlich dabei zuschauen, wie das Geld sukzessive mehr wird. Werden beispielsweise 50.000 Euro für zwei Jahre zu einem Zinssatz von 3 Prozent festgelegt, hat man am Ende 3.000 Euro mehr auf dem Konto. Wichtig zu wissen ist hierbei natürlich, dass das Geld für den Sparzeitraum festgelegt ist und für den Fall der Fälle nicht zur Verfügung steht.

Auch für die risikoreichere Ertragsvariante der Aktien- und Fondsanlage geht es nicht ohne Eigenkapital – denn um Gewinne zu erzielen, sind langfristige und breit gestreute Anlagen unbedingt empfehlenswert.

Vermietung

Natürlich können Mieteinnahmen eine attraktive Einnahmequelle sein, die ebenfalls unter die Rubrik passives Einkommen fällt. Wer die Immobilie nicht gerade geerbt oder geschenkt bekommen hat, darf die anfängliche hohe Investition für den Hauskauf jedoch nicht unterschätzen. Dementsprechend geht die eingenommene Miete erstmal zur Tilgung des Kredits drauf.

Nicht zu unterschätzen ist zudem der Aufwand, der mit einer Vermietung einhergeht. Schließlich ist man als Vermieter für die Instandhaltung und für mögliche Reparaturen des Mietobjekts verantwortlich. Wer für diese Aufgaben eine Verwaltung beauftragt, mindert sein passives Einkommen.

Kredite

Kredite kann man als Privatperson nicht nur aufnehmen, man kann sie auch vergeben. Auf einigen Plattformen bieten private Kreditgeber sogenannte Peer-to-Peer-Kredite (P2P-Kredit) gegen einen festen Zins an. Individuell lässt sich hier ein Zinssatz in Abwägung des persönlichen Risikos festlegen. Auch bei der Kreditvergabe gilt: Ohne eigenes Kapital läuft hier nichts, um passives Einkommen zu generieren.

Affiliate-Marketing

Beim Affiliate-Marketing ist bereits eine Eigenleistung in Form einer eigenen Webseite, eines YouTube-Kanals oder eines Blogs erbracht. Wer hier mit Links Produkte oder Dienstleistungen von anderen Herstellern platziert, erhält bei einer entsprechenden Vereinbarung immer dann eine Provision, wenn der Nutzer auf den Link klickt und/oder sogar das Produkt kauft. Lohnenswert ist diese Form des passiven Einkommens meist jedoch erst bei einer großen Reichweite.

Produkte mit Langzeitwirkung

Je nach den eigenen Kenntnissen und Voraussetzungen besteht die Möglichkeit, mit eigenen Produkten langfristig zusätzlich Geld einzunehmen, ohne selbst weitere Energie und Kosten dafür aufzubringen. Ein klassisches Beispiel ist das selbstgeschriebene Buch, für das man auch nach Jahren noch Geld erhält, wenn Exemplare verkauft werden. Fotografen verdienen dagegen über einen langen Zeitraum mit Fotos, die sie auf sogenannten Stockfoto-Plattformen gegen eine Gebühr anbieten. Ein nettes passives Einkommen lässt sich zudem über die eigene E-Learning-App oder Webinare erzielen, sofern die Themen auch nach einer gewissen Zeit noch aktuell sind.

Worauf sollte ich achten, wenn ich erfolgreich nebenbei verdienen will?

Auf Teufel komm raus ein passives Einkommen zu generieren, ist meist keine gute Idee. Vielmehr lohnt es sich, das Vorhaben gut zu durchdenken und mögliche Fallstricke und Risiken im Blick zu haben. Um langfristig erfolgreich zu sein, sind folgende Hinweise und Tipps hilfreich:

  • Bleiben Sie realistisch, wenn es um den Aufbau des passiven Einkommens geht, und überlegen Sie im Vorwege gut, wie erfolgversprechend und sicher die jeweilige Idee ist.
  • Wer zu Beginn die eigenen finanziellen Kapazitäten überschätzt, investiert man Ende unter Umständen mehr, als unter dem Strich als passives Einkommen übrigbleibt. Wichtig ist, dass eine Investition niemals die eigene Existenz gefährdet.
  • Berücksichtigen Sie, dass auf die passiven Einnahmen in der Regel Steuern anfallen und der eigene Gewinn damit schrumpft.
  • Handelt es sich um ein Produkt, das langfristig Gewinn abwerfen soll, kann es notwendig sein, ein Kleingewerbe anzumelden.
  • Mit nur wenigen Ausnahmen ist das passive Einkommen in aller Regel niemals ausreichend, um damit den Lebensunterhalt zu bestreiten. Es ist daher unbedingt davon abzuraten, den eigenen Job direkt zu kündigen.
  • Vor allem bei Geldanlagen und Investitionen ist es ratsam, deren Seriosität und Risiko im Vorwege genau auf den Prüfstand zu stellen und im Zweifel lieber die Finger davonzulassen.
  • Wer mit einem Produkt Geld verdienen will, stellt im Vorwege ein gut durchdachtes Konzept auf und hat dabei den langfristigen Erfolg im Blick.
  • Nicht zu vergessen ist die Tugend Geduld. Passives Einkommen steht schließlich erst nach einem gewissen Aufwand oder nach einer anfänglichen Investition zur freien Verfügung – und das kann manchmal sogar Jahre dauern.

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Wut am Arbeitsplatz

Wenn die Emotionen hochkochen: Tipps im Umgang mit Wut am Arbeitsplatz

Die ungerechtfertigte Kritik vom Chef, die Kollegen, die hinter dem eigenen Rücken tuscheln oder die wochenlange Projektarbeit, die am Ende doch nicht benötigt wird – im Job gibt es immer mal wieder Situationen, die uns richtig wütend machen. Wenn die Emotionen hochkochen, möchte man seinem Ärger am liebsten richtig Luft machen. Wie der Umgang mit der Wut am Arbeitsplatz ohne den großen Ausbruch gelingt, erklärt dieser Ratgeber.

Was ist Wut und wie kann sie sich äußern?

Bei Wut handelt es sich um eine besonders starke, emotionale Reaktion, die meist aus angestautem Ärger resultiert. Ausgelöst wird die Wut häufig durch eine konkrete Situation, in der wir uns ungerecht behandelt oder angegriffen fühlen oder Beleidigungen oder Kränkungen erleben. Wut löst dann gerne eine unüberlegte Handlung aus: Wer wütend ist, kann sich nur schwer beherrschen und kontrollieren, zeigt sich aggressiv und sagt oder tut Dinge, die man im Nachhinein bereut.

Wut führt meist zu körperlichen Reaktionen: Adrenalin wird ausgeschüttet, das Herz rast und das Blut pumpt. Ein Zittern in den Händen oder am ganzen Körper, ein hochroter Kopf und eine anschwellende Halsschlagader sind ebenfalls Reaktionen, die auf wütende Menschen zutreffen. Nicht ohne Grund heißt es: „Ich habe einen Hals“ oder „Mir platzt der Kragen“.

Wütend am Arbeitsplatz: lieber nicht?

Soll ich meine Wut unterdrücken oder ist es legitim, in wilde Raserei zu verfallen? Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. Denn wer regelmäßig seinen Ärger herunterschluckt, sich stets kontrolliert und lieber gar nichts sagt, um nicht unprofessionell zu wirken, wird auf Dauer im Job unglücklich. Werden die angestauten Stresshormone langfristig nicht abgebaut, kann dies sogar krank machen. Andersherum ist es natürlich auch wenig zielführend, wie wild um sich zu beißen, möglicherweise sogar mit Dingen um sich zu schmeißen oder lautstark zu schreien. Bedeutet: Auch die Emotion Wut hat im Job ihren Platz – es kommt jedoch auf den richtigen Umgang mit ihr an.

Starke Emotionen in den Griff bekommen: So kann es gelingen

Um anderen, aber auch sich selbst mit der Wut nicht zu schaden und womöglich sogar den Job mit seinem unangemessenen Verhalten aufs Spiel zu setzen, sind folgende Sofortmaßnahmen und Tipps hilfreich, um die Wut einerseits zu verarbeiten und andererseits zu kontrollieren:

  • Machen Sie sich zuerst bewusst, dass Sie aufgrund eines ungerechten Kunden oder eines fiesen Chefs gerade richtig wütend sind. Es spricht nichts dagegen, genau dies in angemessener Lautstärke zu sich selbst zu sagen: „Ich bin gerade richtig wütend.“
  • Atmen Sie zehnmal tief ein und aus (bei Bedarf auch häufiger) und legen dabei die Hand auf den Bauch.
  • Ist die Wut zu groß, verlassen Mitarbeitende kurz das Büro: Dem einen hilft bereits der Gang zur Toilette und etwas kaltes Wasser im Gesicht, der andere geht nach draußen, atmet frische Luft und läuft ein paar Schritte.
  • Einigen Menschen hilft es jetzt auch, sich durch einen gezielten Ausbruch abzureagieren. Wichtig ist, dass Sie dies nicht vor den Arbeitskollegen machen. Je nach Situation ist es (zum Beispiel draußen oder auf dem WC) möglich, mit dem Fuß aufzustampfen, mit der Faust gegen die Wand zu schlagen oder einmal laut zu schreien.
  • Unter Umständen kann auch ein Gespräch mit einer unbeteiligten Person genau richtig sein, um Dampf abzulassen. Vielleicht ist der Partner oder ein Freund telefonisch erreichbar oder eine Kollegin aus einer anderen Abteilung hat ein offenes Ohr?

Wie geht es nach der ersten Wut weiter? Lösungen finden

Ist die erste Wut verraucht, geht es in den nächsten Schritten daran, effektiv mit den eigenen Gefühlen umzugehen, um eine Lösung des Problems herbeizuführen. Hier einige Vorschläge für ein langfristig entspannteres Arbeiten:

  • Schweigen: Auch wenn man sich bereits wieder etwas abgeregt hat, tragen viele Menschen in den ersten Minuten wahrscheinlich noch viele Emotionen in sich. Daher ist es wichtig, nicht zu schnell die Konfrontation zu suchen. Selbst wenn das Bedürfnis sehr groß ist, die andere Person zur Rede zu stellen, vertagen Sie das Gespräch auch im eigenen Interesse lieber auf einen späteren Zeitpunkt. Wichtig: Es geht Ihnen ja nicht darum, Dampf abzulassen, sondern um eine Klärung und Verbesserung der Situation. Und das gelingt am besten mit einem kühlen Kopf.
  • Analysieren: Ebbt die erste hitzige Welle etwas ab, dann stellen Sie sich die Frage, welcher Aspekt Sie konkret auf 180 gebracht hat? Warum macht Sie die Situation so wütend? Liegt die Ursache tatsächlich nur am Verhalten einer anderen Person? Hat man selbst vielleicht sogar seinen Teil dazu beigetragen?
  • Gefühle äußern: Um ein klärendes Gespräch mit der betreffenden Person führt kein Weg vorbei. Im besten Fall gehen Mitarbeitende mit etwas Abstand an die Sache und benennen dann die eigenen Gefühle und wie sie eine Situation erlebt haben, ohne direkt einen Vorwurf zu äußern.
  • Zuhören: Um Missverständnisse auszuschließen, ist es unbedingt wichtig, sich die Position und Wahrnehmung des Kollegen oder Vorgesetzten anzuhören. Im besten Fall löst sich ein Ärgernis sogar in Wohlgefallen aus.
  • Lösung finden: Die andere Person ewig zu verteufeln und die Wut monatelang in sich zu tragen, ist niemals zielführend. Dementsprechend erweist es sich als kontraproduktiv, am dem Problem festzuhalten, das die Wut ausgelöst hat. Vielmehr gilt es jetzt, Lösungen zu finden. Ideal ist es, wenn sich allein (oder gemeinsam) Lehren aus der bestehenden Situation ziehen lassen, um sie künftig entspannter zu meistern.

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Tee-Ratgeber

Der kleine Tee-Ratgeber für das Büro

Kleine Pausen fördern die Konzentration und das kollegiale Miteinander im Büro. Für Tee-Liebhaber steht fest: Mit einer guten Tasse Tee lässt sich die Pause am besten genießen. Im Winter spendet heißer Tee Wärme, im Sommer kommt er als erfrischender Eistee ins Glas. Schwarzer und grüner Tee wirken durch ihren Koffeingehalt belebend, Kräutertees entspannen und bringen das Gemüt ins Gleichgewicht.

Hier erfahren Sie, wie Sie die Teepause im Büro am besten zelebrieren.

Was Sie zum Thema Tee wissen sollten

Schwarzer, grüner und weißer Tee werden aus den getrockneten Blättern des Teestrauchs hergestellt. Längst wird die Pflanze nicht mehr nur in China und Indien angebaut, sondern weltweit. Die Blätter des immergrünen Strauchs werden häufig noch von Hand gepflückt und anschließend getrocknet.

Das sogenannte Welken entzieht den Blättern Wasser und bereitet sie so auf den nächsten Schritt vor: das Rollen. Beim wiederholten Rollen brechen die Blattzellen auf und der Zellsaft tritt aus.

Für die Schwarzteeproduktion werden die feuchten Blätter gesiebt und zum Fermentieren ausgebreitet. Der Zellsaft reagiert mit Sauerstoff und oxidiert. Bei der Produktion von Grüntee verzichtet man auf diesen Schritt. Stattdessen erhitzt man die Teeblätter vor der Trocknung, sodass der Zellsaft nicht mehr mit dem Sauerstoff reagiert.

Oxidierte Teeblätter werden ebenfalls mit heißer Luft getrocknet, um den Oxidationsprozess zu stoppen. Die getrockneten Blätter werden in Rüttelsiebe gegeben und so in Blattgrade von unterschiedlicher Größe getrennt. Das Endprodukt teilt man in Blatt-Tee aus ganzen Blättern und Broken-Tee aus Blattfragmenten ein.

Die beliebtesten Teesorten: Klassiker und Trendgetränke

Neben schwarzem und grünem Tee gibt es natürlich noch viele Kräuter- und Früchteteesorten. Von denen trinken die Deutschen übrigens besonders viel. 87 Prozent der Menschen hierzulande geben an, Teetrinker zu sein. Unter den Briten, eigentlich als Tee-Nation bekannt, sind es nur 78 Prozent.

Am liebsten genießen die Deutschen Pfefferminztee, gefolgt von Früchtetee. Kräutertee steht auf dem dritten Platz, grüner Tee findet sich gleichauf mit Kamillentee erst auf Platz 4. Darauf folgen unterschiedliche Schwarzteesorten. Am seltensten trinken deutsche Teeliebhaber indischen Assam-Tee.

Mittlerweile gewinnen auch exotischere Sorten wie Mate-Tee oder Oolong-Tee, halboxidierter Tee aus China und Taiwan, an Bedeutung. Bereits seit längerem beliebt sind japanische Grünteesorten wie Matcha, die pur oder aromatisiert erhältlich sind.

So genießen Sie Ihren Tee im Büro

Für welche Teesorten Sie sich auch entscheiden: Das Heißgetränk lässt sich problemlos im Büro zubereiten. Verwenden Sie dafür vorzugsweise gefiltertes Wasser. Das Filtern reduziert die Wasserhärte und den Schwermetallgehalt im Wasser. Es lohnt sich daher, für die Teeküche im Büro einen speziellen Wasserfilter aus Glas anzuschaffen.

Zur Teezubereitung benötigen Sie weiterhin einen Wasserkocher. Am besten eignet sich ein Modell mit Temperaturvorwahl. Für den optimalen Teegenuss sollten Sie Tee nämlich nicht mit kochend heißem Wasser aufgießen. Die Aufgusstemperatur hängt von der Teesorte ab:

  • Schwarztee: 95 °C
  • Grüner und weißer Tee: 70 °C bis 80 °C
  • Japanische Grüntees: 60 °C

Ist kein Wasserkocher mit Temperaturvorwahl vorhanden, lassen Sie das Wasser nach dem Kochen bei geöffnetem Deckel für fünf bis zehn Minuten abkühlen. Danach hat es eine Temperatur von etwa 80 °C erreicht. Mit einem Tee-Thermometer können Sie die Wassertemperatur überprüfen.

Der Bequemlichkeit halber greifen viele Teeliebhaber im Büro zu Teebeuteln. Am besten schmeckt das Getränk jedoch, wenn es aus losen Teeblättern zubereitet wird. Können Sie losen Teen nicht im Büro aufbewahren, portionieren Sie Ihren Lieblingstee einfach zu Hause: Füllen Sie dafür die gewünschte Menge in Teefilter aus Papier und knicken Sie den oberen Rand um. Diese „Portionsbeutel“ geben Sie in ein verschließbares Glas oder eine Teedose, um das Aroma zu schützen.

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Canabislegalisierung

Cannabislegalisierung unter arbeitsrechtlichen Gesichtspunkten

Zum 1. April 2024 ist in Deutschland das neue Cannabisgesetz in Kraft getreten. Besitz und Anbau von Cannabis sind für Erwachsene seitdem unter gewissen Umständen legal. Mit der Teillegalisierung möchte die Ampelkoalition dem unkontrollierten Handel entgegentreten und den Jugendschutz stärken.

Doch was bedeutet die Gesetzesänderung unter arbeitsrechtlichen Gesichtspunkten? Hier erfahren Sie, was Arbeitnehmer und Arbeitgeber zum Cannabiskonsum am Arbeitsplatz wissen sollten.

Cannabislegalisierung: Die wichtigsten Gesetzesänderungen im Überblick

Nach langen Diskussionen hat die Bundesregierung Cannabis von der Liste der verbotenen Substanzen im Betäubungsmittelgesetz gestrichen. Erwachsene dürfen nun bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit bei sich haben. Zu Hause dürfen sie bis zu 50 Gramm sowie bis zu drei weibliche blühende Pflanzen pro Person besitzen.

Wer die erlaubte Menge unterwegs um bis zu fünf Gramm, zu Hause um bis zu zehn Gramm überschreitet, macht sich einer Ordnungswidrigkeit schuldig. Der Besitz größerer Mengen wird mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet.

Abgabe nur über Anbauvereinigungen oder Cannabis-Clubs

Cannabissamen für den privaten Anbau dürfen Erwachsene aus EU-Staaten einführen oder online bestellen. Die Abgabe von konsumierbarem Cannabis soll vorerst über nicht gewinnorientierte Anbauvereinigungen oder Cannabis-Clubs erfolgen.

Die Abgabemenge ist auf 50 Gramm pro Mitglied und Monat beschränkt. Mitglieder unter 21 Jahren sollen höchstens 30 Gramm erhalten. Das Cannabis darf dabei einen THC-Gehalt von zehn Prozent nicht überschreiten. Später sollen auch Apotheken oder staatlich lizenzierte Geschäfte Cannabis verkaufen dürfen.

Für Minderjährige bleiben Besitz, Erwerb und Anbau von Cannabis weiterhin verboten. Jugendliche unter 18 Jahren werden aber nicht strafrechtlich verfolgt. Anders dagegen Erwachsene, die Cannabis an Jugendliche weitergeben. Der Cannabiskonsum in Sichtweite von Schulen und Jugendeinrichtungen ist aus Jugendschutzgründen ebenfalls untersagt.

Info: Cannabis im Straßenverkehr

Im Straßenverkehr gilt bislang ein striktes Verbot für das Fahren unter Cannabis-Einfluss. Wer erwischt wird, muss mit mindestens 500 Euro Bußgeld, einem mehrere Monate dauerndem Fahrverbot und zwei Punkten in Flensburg rechnen. Gegebenenfalls kann auch der Führerschein entzogen werden. Geplant ist, dass die Bundesregierung zeitnah einen Grenzwert für THC im Straßenverkehr vorschlägt, ähnlich der 0,5-Promille-Grenze für Alkohol.

Cannabis am Arbeitsplatz – was ist nun erlaubt?

Was bedeutet die Gesetzesänderung aus arbeitsrechtlicher Sicht? Ist der Cannabiskonsum in der Mittagspause nun legal?

Kurz gesagt: nein.

Die Teillegalisierung wirkt sich kaum auf das Arbeitsrecht aus und bedeutet keineswegs einen Freibrief für den Konsum am Arbeitsplatz. Das Arbeitsrecht sieht vor, dass Arbeitgeber das Weisungsrecht am Arbeitsplatz sowie eine Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter innehaben.

Das Weisungsrecht erlaubt es, Arbeitsbedingungen festzulegen, die den Genuss von Rauschmitteln am Arbeitsplatz untersagen. Die Fürsorgepflicht verlangt von ihnen, sich um die Gesundheit und das Wohlergehen der Belegschaft zu kümmern. Auch daraus kann sich ein Verbot von Rauschmitteln wie Cannabis ableiten.

Missachten Arbeitnehmer bestehende Vorschriften zum Cannabiskonsum am Arbeitsplatz, kann das Abmahnungen oder sogar eine Kündigung zur Folge haben.

Cannabiskonsum: Was Arbeitgeber beachten sollten

Arbeitsrechtler empfehlen Arbeitgebern, klare Regeln für den Cannabisgebrauch einzuführen, ähnlich wie sie vielerorts für den Konsum von Alkohol bestehen. In Unternehmen mit Betriebsrat werden solche Regelungen über Betriebsvereinbarungen getroffen.

Regelmäßige Überwachungen helfen, Missbrauch frühzeitig zu erkennen. Gleichzeitig sollten Interventionsprogramme angeboten werden, um Mitarbeiter mit Suchtproblemen diskriminierungsfrei zu unterstützen.

Ausnahmeregelungen können für den medizinischen Gebrauch von Cannabis getroffen werden, der bereits seit 2017 legal ist. Wer Cannabis aus medizinischen Gründen konsumiert, kann dies über ein entsprechendes Rezept, eine ärztliche Bescheinigung, einen Cannabis-Patientenausweis sowie die Genehmigung der Krankenkasse zur Kostenübernahme nachweisen.

Cannabis am Arbeitsplatz: Das sollten Arbeitnehmer wissen

Ist der Cannabiskonsum am Arbeitsplatz nicht ausdrücklich verboten, bedeutet das noch lange nicht, dass Arbeitnehmer in der Mittagspause einen Joint rauchen dürfen. Arbeitnehmer schulden ihrem Arbeitgeber ihre ungetrübte Arbeitsleistung. Sie dürfen weder ihre Arbeit noch ihre Kollegen gefährden. Beeinflusst der Cannabiskonsum ihre Leistung negativ, kann das arbeitsrechtliche Maßnahmen nach sich ziehen.

Auch auf dem Weg zur Arbeit sollten Arbeitnehmer kein Cannabis konsumieren. Anders sieht es dagegen nach Dienstschluss aus. Rauchen Beschäftigte auf dem Weg nach Hause einen Joint, ist das ihre Privatsache, so lange sie am nächsten Tag wieder einsatzbereit zur Arbeit erscheinen.

Allerdings sollten Arbeitnehmer davon absehen, sich einen Joint anzuzünden, wenn sie Arbeitskleidung tragen. Das kann negativ auf die Firma zurückfallen.

Wann kann es zur Kündigung kommen?

Welche arbeitsrechtlichen Konsequenzen folgen, wenn Mitarbeiter bekifft zur Arbeit erscheinen, hängt davon ab, wie stark der Betrieb und andere Beschäftigte durch ihr Verhalten gefährdet werden. Ob eine Kündigung ausgesprochen wird, richtet sich unter anderem nach der Art der Tätigkeit, der Schwere und Häufigkeit des Verstoßes und der Länge der Betriebszugehörigkeit.

Grundsätzlich lässt sich sagen: Je stärker der Cannabiskonsum die Sicherheit am Arbeitsplatz gefährdet, desto wahrscheinlicher ist eine Kündigung.

Insbesondere in Betriebsfeldern, in denen Beschäftigte schwere Maschinen bedienen, kann der Einfluss von Rauschmitteln ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Für Personen, die einen Bus, einen LKW oder ein Flugzeug steuern, gilt generell eine Null-Toleranz-Grenze für Rauschmittel.

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Bürojobs Sport und Kultur

Hinter den Kulissen: Bürojobs in Sport & Kultur

In der Glamour-Welt von Film, Theater, Musik, Mode und Sport sind nicht nur Stars aktiv. Damit überhaupt Filme gedreht werden oder Konzerte und Sport-Events stattfinden können, braucht es auch Leute, die sich hinter den Kulissen um Organisation, Planung und Buchhaltung kümmern.

Welche Bürojobs gibt es im Sport- und Kulturbereich? Wie erhalten Sie eine der begehrten Stellen? Der folgende Artikel gibt Antworten.

Faszination Sport und Kultur: Darum sind Bürojobs in diesen Branchen beliebt

Wer hinter den Kulissen der Sport- und Kulturbranche arbeitet, hat die Chance, prominente Persönlichkeiten kennenzulernen. Doch es ist nicht nur die Nähe zu den Stars und Sternchen, die Bürojobs in diesen Branchen attraktiv macht.

Die Aufgaben im Sport- und Kulturmanagement zum Beispiel sind meist abwechslungsreicher als in einem herkömmlichen Bürojob, es kehrt weniger schnell Routine ein. Noch dazu können Sport-, Film-, Theater- und Musikfans in der Branche arbeiten, für die ihr Herz schlägt.

Welche Bürojobs gibt es im Sportbereich?

Möchten Sie einen Bürojob in der Sportbranche übernehmen, stehen Ihnen eine Reihe von Berufsfeldern und Ausbildungswegen offen. Für die folgenden Berufe benötigen Sie i.d.R. eine dreijährige schulische oder duale Ausbildung:

  • Sport- und Fitnesskaufleute übernehmen die Kundenberatung, aber auch administrative und organisatorische Aufgaben im Sportfachhandel.
  • Sportfachleute erstellen Trainings- und Ernährungspläne für ihre Klienten, organisieren Trainingseinheiten und Wettkämpfe und kümmern sich auch um die dafür nötige Buchhaltung. Dabei arbeiten sie nicht nur im Büro, sondern begleiten Athleten bei der Arbeit an den Sportgeräten und bei Wettkämpfen.
  • Kaufmännische Assistenten mit Schwerpunkt Sportverwaltung beschäftigen sich vor allem mit Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Sie erstellen zum Beispiel Werbekonzepte und gewinnen Sponsoren, können aber auch die Organisation von Sportveranstaltungen übernehmen.

Sportberufe mit akademischer Ausbildung

Für diese Berufsfelder benötigen Sie eine akademische Ausbildung:

  • Sport- und Eventmanager planen und organisieren sportbezogene Veranstaltungen – von tatsächlichen Wettbewerben bis hin zu Marketing-Events.
  • Sportmanager bilden die Schnittstelle zwischen dem aktiven Sport und der klassischen Unternehmensführung. Sie stellen sicher, dass sportbezogene Projekte, Veranstaltungen und Unternehmen reibungslos funktionieren.
  • Sporttourismus-Manager analysieren Trends im Sport- und Touristikbereich und entwickeln Konzepte für Reiseveranstalter sowie andere Unternehmen der Freizeitbranche.
  • Sportökonomen arbeiten vor allem in Unternehmen, die Sportprodukte oder sportbezogene Dienstleistungen anbieten, und beschäftigen sich dabei mit wirtschaftswissenschaftlichen Fragen.

Bürojobs im Kulturbereich: Diese Berufe stehen Ihnen offen

Auch beim Film und Fernsehen, am Theater und in der Konzertbranche gibt es viele Menschen, die hinter den Kulissen tätig sind.

Zu den typischen Berufsfeldern gehören:

  • Eventmanagement
  • Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
  • Social Media Management
  • Künstlerisches Betriebsbüro
  • Buchhaltung und Controlling
  • HR-Management
  • Kaufmännische Leitung von Film- und Theaterproduktionen

Darüber hinaus können Kulturinteressierte auch als persönliche Assistenten von Schauspielern, Regisseuren oder Musikern tätig werden. In dieser Position übernehmen sie die Terminplanung, beantworten Presseanfragen und kümmern sich um weitere organisatorische Aufgaben.

Besonders breit aufgestellt sind Kulturmanager. Zu ihrem Aufgabengebiet gehört es unter anderem, Kulturveranstaltungen zu organisieren. Sie kümmern sich um die Budgetplanung, akquirieren Fördermittel und Sponsoren, erarbeiten Werbemittel, planen die Öffentlichkeitsarbeit, organisieren die notwendigen Veranstaltungsräume und buchen die Künstler, die zu den Events auftreten sollen.

Arbeiten sie in der Kulturverwaltung, stellen sie in enger Kooperation mit der lokalen Kulturszene Kulturprogramme zusammen. Einige Hochschulen bieten Kulturmanagement als eigenständigen Studiengang an. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, entsprechende Weiterbildungen zu absolvieren.

Arbeiten in Sport und Kultur: Wie bekommen Sie eine der begehrten Stellen?

Bürojobs im Sport- und Kulturbereich sind begehrt. Wie erhalten Sie eine Stelle in den attraktiven Branchen? Ein Hochschulabschluss im Event-, Kultur- oder Sportmanagement bietet eine gute Voraussetzung.

Insbesondere in der Kulturbranche sind auch Quereinsteiger aus anderen Wirtschaftszweigen willkommen. Wer einen Hintergrund als Steuerfachangestellter hat, kann sich zum Beispiel als Filmgeschäftsführer um die finanzielle Abwicklung der Produktionen kümmern.

Noch mehr als der Ausbildungsabschluss zählt die Praxiserfahrung. Wer einen Beruf in der Sport- oder Kulturbranche ergreifen möchte, sollte sich möglichst bereits während des Studiums um Aushilfsstellen bewerben und etwa als Set-Runner beim Film oder als Assistenz bei Sport-Events arbeiten.

Auf diese Weise sammeln Sie nicht nur wichtige Erfahrungen, sondern schließen auch erste Kontakte, die bei der späteren Jobsuche hilfreich sein können. Vitamin B ist zwar nicht alles, im Sport- und Kulturbereich aber ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Auch nach dem Studienabschluss startet man normalerweise mit Assistenzjobs. Gute Aufstiegschancen hat, wer Engagement und Kreativität beweist und sich zudem fähig zeigt, Probleme zu lösen. Darin unterscheiden sich die Jobs hinter den Kulissen der Sport- und Kulturwelt also nicht wesentlich von anderen Bürojobs.

Die positive Nachricht für alle, die sich auf die Suche nach Bürojobs in Sport und Kultur machen möchten: Gutes Personal ist gefragt. Insbesondere Film- und Fernsehproduktionen in Städten wie Berlin suchen häufig Mitarbeiter mit kaufmännischem Hintergrund.

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Halo-Effekt

Der Halo-Effekt: Wenn der erste Eindruck trügerisch ist

Dass die Person mit dem maßgeschneiderten Anzug erfolgreich ist und der Brillenträger besonders intelligent, sind zwei typische Beispiele dafür, wie sehr wir uns vom ersten äußeren Eindruck täuschen lassen. Dieses Phänomen der verzerrten Wahrnehmung wird als Halo-Effekt bezeichnet – auch im Job fällen wir häufig viel zu schnell ein Urteil.

Was steckt hinter dem Phänomen des Halo-Effekts?

Der erste Eindruck ist bekanntlich der entscheidende. Innerhalb weniger Augenblicke bilden wir uns eine Meinung über eine andere Person. Da wir zu diesem Zeitpunkt noch keine weiteren Informationen über sie haben, nehmen wir halt das, was wir kriegen können – und was uns ins Auge fällt. Anhand von meist äußerlichen Merkmalen schließen wir unbewusst auf bestimmte Eigenschaften und kommen so zu einem vorschnellen Urteil.

Beim Halo-Effekt (deutsch: Heiligenschein) geht es dabei immer um positive Eigenschaften und Merkmale, die sinnbildlich wie ein Heiligenschein die gesamte Person überstrahlen. Das Pendant zum Halo-Effekt wird übrigens Horn-Effekt bezeichnet. Bei den „Teufelshörnern“ geht es genau andersherum um negative Merkmale, die Menschen in einem schlechten Licht dastehen lassen.

Bekannt wurde der Begriff des Halo-Effekts als sozial-psychologisches Phänomen durch den amerikanischen Verhaltensforscher Edward Lee Thorndike. Seine Erkenntnis basiert auf Beobachtungen während des Ersten Weltkriegs: Hier wurden attraktive Soldaten mit aufrechter Körperhaltung von den Offizieren deutlich besser bewertet und schneller in Führungspositionen gehoben.

Typische Heiligenschein-Beispiele im Job

Eine Rolle spielt der Halo-Effekt vor allem dann, wenn wir Menschen zum ersten Mal begegnen. Das passiert im beruflichen Alltag zum Beispiel in Vorstellungsgesprächen, bei Kundenterminen, bei Vorträgen und Präsentationen. Mit einem adretten Outfit, einem gewinnenden Lachen, einer angenehmen Stimme und einem einwandfreien Benehmen sammelt man automatisch Pluspunkte beim Gegenüber. Während bei Bewerbern zudem ein lückenloser Lebenslauf direkt einen guten Eindruck macht, sind es bei Vertrieblern zum Beispiel die ordentlich vorbereiteten Unterlagen.

Besonders „wirkungsvoll“ ist der Halo-Effekt bei Menschen, die wir als körperlich attraktiv wahrnehmen. Bei ihnen haben viele Menschen direkt den Eindruck, sie seien intelligent, sympathisch, erfolgreich und zufrieden.

Übrigens: Haben wir Menschen erst einmal in eine Schublade gesteckt, revidieren wir diese Einschätzung nicht so schnell wieder. So kann es passieren, dass attraktive Menschen schneller die Karriereleiter hochklettern oder bessere Beurteilungen von ihren Vorgesetzten erhalten als weniger gutaussehende Personen.

Nicht blenden lassen: den Halo-Effekt erkennen und vermeiden

Dass der erste Eindruck durchaus trügerisch sein kann, dürfte vielen Menschen bewusst sein. Und doch passiert es immer wieder, dass wir unser Urteil aufgrund von einzelnen, auf den ersten Blick markanten (meist physischen) Eigenheiten vorschnell fällen. Wer sich des Halo-Effekts bewusst ist, kann im gewissen Rahmen jedoch gegensteuern. Bei einer Bewerbung lesen sich Personaler beispielsweise bewusst zunächst die Unterlagen durch, ohne sich das Foto anzusehen. Hilfreich kann es auch sein, sich eine zweite oder dritte Meinung einzuholen. Abzuraten ist hierbei zudem von einer spontanen beziehungsweise vorschnellen Entscheidung. Andersherum können sich Bewerbende den Halo-Effekt natürlich zunutze machen – wer auf sein Erscheinungsbild Wert legt, hat den Job schon fast in der Tasche.

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Freiwilligendienst

Engagiert Pausen überbrücken – die Freiwilligendienste

Wer den Ernst des Lebens noch etwas warten lassen will, gerade in der beruflichen Findungsphase ist oder die Zeit vor dem Studium sinnvoll nutzen möchte, findet in einem Freiwilligendienst die perfekte Übergangslösung – und kann sich in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich engagieren.

Freiwillig engagieren: Warum sollte ich das tun?

Natürlich spielt auch das gute Gefühl, etwas Gutes zu tun, häufig eine Rolle. Meist sind es aber mehrere weitere Beweggründe, die dazu beitragen, sich in einem bestimmten Bereich (fast ohne Bezahlung) zu engagieren. So bieten die Freiwilligendienste die gute Möglichkeit

  • erste berufliche Erfahrungen zu sammeln.
  • eine Lücke im Lebenslauf zu füllen.
  • Orientierung und Inspirationen zu erhalten, ob ein bestimmter Beruf der richtige ist.
  • die Wartezeit auf einen Studienplatz sinnvoll zu nutzen.
  • soziales Engagement als Soft Skill bei potenziellen Arbeitgebern vorzuweisen.
  • einfach mal etwas ganz anderes als zuvor zu machen.
  • eine Arbeitslosigkeit zu umgehen.
  • neue soziale Kompetenzen zu erhalten.
  • praktische Erfahrung zu sammeln.

Das Angebot: Jugend- und Bundesfreiwilligendienst

Anders als bei einem Ehrenamt in einem Verein oder bei einer Institution, das man nach Feierabend noch on top und nebenbei erledigt, sind die Freiwilligendienste mit einem Vollzeitjob vergleichbar. Man unterscheidet zwischen

  • dem Bundesfreiwilligendienst
  • den Jugendfreiwilligendiensten mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) & dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ)

Während es das Freiwillige Soziale Jahr bereits seit mehreren Jahrzehnten gibt – es wurde im Jahr 1954 vom Diakonischen Werk eingeführt – ist der Bundesfreiwilligendienst eine relativ neue „Erfindung“: Er gilt als Ersatz für den Zivildienst, der viele Jahre eine Alternative zum verpflichtenden Wehrdienst war. Eingeführt wurde der Bundesfreiwilligendienst im Jahr 2011.

Beide Freiwilligendienste haben festgelegte und einheitliche Rahmenbedingungen, die sich nur unwesentlich voneinander unterscheiden. Das sind die wichtigsten Fakten und Voraussetzungen:

  • das Alter

Sich engagieren können alle Personen, die ihre allgemeine Schulpflicht erfüllt haben und mindestens 16 Jahre alt sind. Während beim Freiwilligen Sozialen / Ökologischen Jahr spätestens ab einem Alter von 27 Schluss ist, steht das Bundesfreiwilligenjahr für Männer und Frauen jeden Alters offen.

  • der Beginn und die Dauer

Die Freiwilligendienste beginnen meist jeweils zum 1. September. Nach Absprache kann ein Einstieg zu einem anderen Zeitpunkt möglich sein. Die übliche Dauer beträgt zwölf Monate. Je nach Bereich und Absprache sind auch kürzere und längere Dienste in einem zeitlichen Rahmen von sechs bis 18 Monaten möglich. In Ausnahmefällen dauert ein Freiwilligendienst zwei Jahre.

  • die Arbeitszeit

Als FSJler und Bundesfreiwilliger arbeitet man in der Regel Vollzeit und damit 38,5 Stunden pro Woche. Bei einem nachgewiesenen „berechtigten“ Interesse besteht alternativ auch die Möglichkeit, das freiwillige Jahr in Teilzeit mit 20 Stunden pro Woche zu absolvieren.

Die Möglichkeiten: Wie kann ich mich engagieren?

Habe ich Spaß daran, mit Kids zu spielen oder liegt mir eher die Arbeit mit Senioren? Vielleicht ist ja auch die Pflege von Tieren genau mein Ding? Oder interessiere ich mich eher für die Flora und Fauna im Wald? Unter Umständen ist auch der kulturelle Bereich das Richtige für mich? Wer auf der Suche nach einem Freiwilligendienst ist, hat die große Auswahl.

Ein Engagement ist dabei in folgenden Bereichen möglich:

  • in Sozialeinrichtungen: Dazu gehören Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Behinderteneinrichtungen, Einrichtungen der Geflüchtetenhilfe, Rettungsdienste oder Sozialdienste.
  • in Kinder- und Jugendeinrichtungen: Der Freiwilligendienst ist unter anderem in einer Kita, in der Schule und in der Jugendarbeit möglich.
  • im Umwelt- und Naturschutzbereich: Anlaufstellen sind zum Beispiel Forstämter, Naturparks sowie Umwelt- und Naturverbände.
  • im Bereich Sport: Einen Platz bieten zum Beispiel Sportvereine und Freizeiteinrichtungen an.
  • Kultureinrichtungen: Kulturell Interessierte finden Angebote in Museen, Galerien, Theatern oder Kulturvereinen.

Wer auf der Suche nach einem Platz ist, fragt bei der Wunscheinrichtung einfach mal nach und bewirbt sich dann. Eine Liste mit freien Plätzen für den Bundesfreiwilligendienst gibt es zudem unter www.bundesfreiwilligendienst.de/bundesfreiwilligendienst/platz-einsatzstellensuche.

Hinweis: Der Jugendfreiwilligendienst kann auch im Ausland als „Internationaler Jugendfreiwilligendienst“ (IJFD) absolviert werden. Während ihrer Arbeit im Ausland erhalten die jungen Menschen eine pädagogische Begleitung.

Freiwillig und wirklich umsonst? Das erhält man beim Freiwilligendienst

Mit einer „richtigen“ Entlohnung sollte man bei einem Freiwilligendienst nicht rechnen. Den Engagierten steht lediglich ein sogenanntes Taschengeld zur Verfügung. Dieses beträgt höchstens 453 Euro pro Monat (Stand 2024). Beim Internationalen Jugendfreiwilligendienst fällt die Entlohnung mit maximal 350 Euro etwas geringer aus. Dieser Betrag ist steuerfrei. Zusätzlich kann der Arbeitgeber bei Bedarf eine Unterkunft, die Verpflegung und/ oder Geldersatzleistungen zur Verfügung stellen.

Wer einen Freiwilligendienst absolviert, zahlt keine Beiträge für die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung, genießt aber dennoch Versicherungsschutz: Die Kosten für die gesetzliche Sozialversicherung (auch inklusive einer Unfall- und Arbeitslosenversicherung) zahlt zu 100 Prozent der Träger beziehungsweise der Arbeitgeber. Die Zeit des Freiwilligenjahres wird auf die spätere Rente angerechnet. Übrigens: Der Kindergeldanspruch bleibt während der Freiwilligenzeit erhalten.

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Abschlüsse

Dr. mult. oder M.sc.? Die wichtigsten Titel und was sich dahinter verbirgt

Wer über viele Jahre fleißig gelernt hat und dabei auch noch recht erfolgreich war, wird am Ende des Studiums mit einem Abschluss belohnt – einige Studienabgänger tragen sogar einen Titel. Welche Abschlüsse zu welchen Titeln führen und was sich hinter den Abkürzungen verbirgt, verrät dieser Ratgeber.

Bachelor und Master – die internationalen Abschlüsse

Was früher an den deutschen Universitäten noch das Diplom oder der Magister war, ist heute fast vollständig von den international anerkannten Abschlüssen Bachelor und Master abgelöst worden. Konkret bedeutet das:

  • Bachelor: Diesen ersten Abschluss erhält man in der Regel nach sechs bis acht Semestern und einer bestandenen Abschlussarbeit. Der Bachelor ist Voraussetzung für das anschließende Master-Studium.
  • Master: Bei einem Master handelt es sich um ein Aufbaustudium, das an das erfolgreiche Bachelorstudium angehängt werden kann (aber nicht muss). Das Studium dauert zwischen zwei und vier Semestern. Mit einem erfolgreichen Abschluss ist der Weg zur Promotion geebnet.

Ist das Bachelor- und/oder das Masterstudium bestanden, dann dürfen Studierte auch berechtigt und offiziell genau diesen Titel als Anhängsel des eigenen Namens führen. In der Abkürzung ist es jeweils der Anfangsbuchstabe mit einem Punkt dahinter: M. / B.

Da es viele verschiedene Master- und Bachelorstudiengänge gibt, wird der Titel um die entsprechende Fachrichtung ergänzt. Dies sind einige Beispiele:

  • M. Sc.: Master of Science
  • M. A.: Master of Arts
  • M. Eng: Master of Engineering
  • LL. M.: Master of Law
  • M. Mus.: Master of Music

An den verschiedenen Hochschulen gibt es darüber hinaus weitere voneinander abweichende akademische Titel.

Staatsexamen: Abschluss im Sinne des Staates

In bestimmten Fächern erfolgt am Ende des Studiums eine einheitliche staatliche Prüfung. Diese wird auch als Staatsexamen bezeichnet. Üblich ist ein Staatsexamen in Bereichen, in denen der Staat besonders häufig der Arbeitgeber ist. Klassische Studiengänge für ein Staatsexamen sind Lehramt, Jura, Human- und Zahnmedizin.

Im Anschluss an das erste Staatsexamen folgt in der Regel ein praktischer Teil in Form eines Referendariats beziehungsweise Vorbereitungsjahrs, bevor die Absolventen dann das zweite Staatsexamen ablegen. Dieser Hochschulabschluss führt zu keinem eigenen akademischen Titel. Je nachdem, welcher Beruf im Anschluss ausgeübt wird, dürfen sich die Akademiker aber Rechtsanwalt, Richter, Lehrer oder Arzt nennen.

Promotion: die Berechtigung, den Doktor im Namen zu tragen

Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Masterstudium oder Staatsexamen haben Studierte die Option, zu promovieren. Zu einer Promotion gehört immer eine umfangreiche Arbeit mit eigenen wissenschaftlichen Erkenntnissen, der Dissertation – besser bekannt als Doktorarbeit. Wie der Name bereits sagt, halten Promovierte nach dem erfolgreichen Bestehen dieser Doktorarbeit den akademischen Grad des Doktors in den Händen – oder besser gesagt: Sie führen ihn im Namen.

Üblich ist dabei die Bezeichnung beziehungsweise Abkürzung „Dr.“, die dem Namen vorangestellt wird. Wer möchte, hängt zudem die Fachrichtung dran. Das sieht dann unter anderem wie folgt aus:

  • Dr. med.: Doktor der Medizin
  • Dr. rer. nat.: Doktor der Naturwissenschaft
  • Dr. phil. :Doktor einer Geisteswissenschaft
  • Dr. oec.: Doktor der Wirtschafts- oder Verwaltungswissenschaften

Und hier noch ein paar besondere Extras:

  • Dr. h. c.: Person mit einer Ehrendoktorwürde
  • Dr. Dr.: Person mit zwei Doktortiteln
  • Dr. mult.: Person mit mindestens drei Doktortiteln
  • Dr. habil: ein Doktor, der habilitiert, aber noch keine Professur hat

Gewusst? Ein Professor oder kurz „Prof.“ ist kein akademischer Titel, sondern die Bezeichnung für einen habilitieren Doktor mit einer Professur. Es handelt sich daher um eine Amtsbezeichnung.

Muss der Titel immer mit? Tipps für den Umgang im Alltag

Muss ich den Arzt mit Doktor ansprechen? Und soll ich darauf bestehen, dass andere mich mit M.Sc. anschreiben? Und wie stelle ich mich selbst vor, wenn ich erfolgreich promoviert habe? Wir haben einige Tipps für den passenden Umgang mit den akademischen Titeln.

  • Grundsätzlich hat niemand ein Anrecht darauf, mit seinem Titel angesprochen oder angeschrieben zu werden.
  • Master und Bachelor stehen maximal auf Visitenkarten und dann, wenn es zum Anlass passt. In der gängigen schriftlichen oder mündlichen Ansprache ist die Erwähnung dieses Titels ansonsten unüblich.
  • Bei einem Doktor oder Professor sieht es dagegen anders aus. Vor allem im Schriftverkehr nimmt man den Titel gerne mit – bei mehreren Titeln reicht übrigens der höchste. In der direkten Ansprache ist die Doktor-Anrede hingegen nicht unbedingt notwendig.
  • Nicht zu vergessen: Zumindest bei den Doktoren und Professoren gibt es gendergerecht auch eine weibliche Variante. Die Doktorin und Professorin ist damit die Alternative zu der lange Zeit verbreiteten Variante Frau Doktor oder Frau Professor.

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Cheffing

Cheffing: Wenn die Führung ganz unten anfängt

Etwas Fingerspitzengefühl ist auf jeden Fall gefragt, wenn der Schuss beziehungsweise das Cheffing nicht nach hinten losgehen soll: Um die Situation am Arbeitsplatz insgesamt zu verbessern, kann es manchmal hilfreich sein, wenn Mitarbeitende ihre Vorgesetzten geschickt und subtil beeinflussen und die eigentliche Führung übernehmen.

Was bedeutet eigentlich Cheffing?

In der Struktur eines Unternehmens gibt es häufig eine klare Hierarchie: Die Weisungsbefugnisse laufen dabei über eine oder mehrere Ebenen von oben nach unten. Alle Mitarbeitenden haben einen Vorgesetzten, der Anweisungen erteilt und die Einhaltung der Aufgaben im Blick hat. Selbst bei flacheren Hierarchien gilt, wenn auch weniger drastisch, genau dieses Prinzip.

Aus dieser Ausgangslage heraus entsteht das Cheffing, das auch als Führung von unten bezeichnet wird. Die Mitarbeitenden versuchen hierbei genau andersherum, auf ihre Vorgesetzten auf eine subtile Art und Weise so einen Einfluss auszuüben, dass diese sich unbewusst für die von den rangniederen Angestellten bevorzugte Vorgehensweise entscheiden und Entscheidungen treffen, die letztlich zum Erreichen der Ziele dem gesamten Team zugutekommen.

Bei dem Begriff handelt es sich übrigens um ein Kunstwort, das nicht verwechselt werden sollte mit dem „Bossing“, bei dem der Chef seine Mitarbeitenden gezielt mobbt.

Kann das klappen? Die Voraussetzungen schaffen

Wenn man es genau nimmt, dann ist das Cheffing eine Form der Manipulation. Schließlich möchte man den Vorgesetzten in eine bestimmte Richtung lenken und beeinflusst ihn. Wichtig für das Verständnis der Vorgehensweise ist dabei jedoch, dass weniger der eigene Vorteil im Fokus steht und es auch nicht darum geht, dem Chef eins auszuwischen. Ziel des Cheffings ist es vielmehr, das große Ganze im Blick zu haben und insgesamt eine Verbesserung der Arbeitssituation herbeizuführen – umso besser, wenn man selbst unter dem Strich auch noch erfolgreicher arbeitet.

Damit das gelingt, ist wie eingangs erwähnt eine gute Portion Fingerspitzengefühl nötig: Denn kein Chef wird es gerne sehen, wenn seine Mitarbeitendem ihm den Rang ablaufen, ihn gar bevormunden. Wichtige Voraussetzung ist daher zunächst das Verständnis darüber, wie die vorgesetzte Person „tickt“, welche Charakterzüge sie hat, wo ihre Stärken und Schwächen liegen und welche Verhaltensmuster sie an den Tag legt.

Cheffing gekonnt umsetzen – so gelingt es

Wie und ob Cheffing klappt, steht immer in einem direkten Zusammenhang mit der Persönlichkeit der Führungskraft, seiner Position im Unternehmen und dem jeweiligen Aufgabenbereich. Zur Inspiration haben wir hier einige Tipps für den sensiblen und subtilen Umgang mit dem Chef:

  • Eine wichtige Regel des Cheffings ist es, der Führungskraft beizupflichten, wenn sie Vorschläge macht oder Aufgaben verteilt – und zwar auch dann, wenn Sie diese als unsinnig und überflüssig erachten. So bekommt der Chef nicht den Eindruck, dass seine Autorität untergraben wird. Nach dem Lob können in einem nächsten Schritt dann Alternativen oder Kompromisse ins Spiel kommen. Wer es geschickt anstellt, hat gute Chancen, dass diese umgesetzt werden.
  • Hat die vorgesetzte Person das Gefühl, dass Vorschläge von ihr selbst kommen, dann haben die Mitarbeitenden alles richtig gemacht. Formulierungen, wie „Ich verstehe Ihre Aussage so, dass Sie dies oder das vorschlagen, das gefällt mir sehr gut“, sind häufig zielführend. Wer es geschickt anstellt, der legt dem Vorgesetzten etwas Positives in den Mund, was er nie so formuliert hat. Alternativ ist es auch ein Satz wie, „Sie haben doch mal vorgeschlagen, dass wir das so oder so machen können. Darauf möchte ich jetzt gerne zurückkommen.“
  • Wem es an Kommunikation und Feedback fehlt, der fordert dies einfach ein – und zwar hartnäckig. Haben Sie das Projekt erfolgreich abgeschlossen, dann fragen Sie nach, wie es angekommen ist. Wie fand der Chef den Vorschlag im Meeting und welchen Mehrwert haben die Unterlagen, die Sie zusammengestellt haben. Auch bei der Frage nach einer Gehaltserhöhung bleiben Mitarbeitende dran. Wer regelmäßig nachfragt, hat die gute Chance, dass der Vorgesetzte irgendwann verinnerlicht, wie wichtig den Angestellten die Kommunikation ist, sodass er von selbst aktiv wird.
  • Nimmt es der Chef mit der Zeit nicht so genau, ist er regelmäßig unpünktlich und vergisst auch gerne mal Termine, dann können die Mitarbeitenden ihn daran erinnern – natürlich nicht nach dem Motto: „Vergessen Sie nicht wieder unseren wichtigen Termin mit dem Kunden“. Viel effektiver ist es, wenn sie wie folgt formulieren: „Findet der Termin mit dem Kunden morgen statt?“ Oder: „Dann sehen wir uns ja morgen früh zum Kundentermin.“ Die Angestellten sollten hier ein gutes Vorbild (und stets zuverlässig) sein.

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Ständige Erreichbarkeit

Ständige Erreichbarkeit – wenn die Arbeit zum 24/7-Job wird

Um sich im Job mit einer hohen Flexibilität, mit großem Engagement und mindestens genauso viel Arbeitseifer zu beweisen, antworten viele Angestellte auch lange nach Feierabend noch auf E-Mails oder gehen ans Telefon, wenn der Chef anruft. Die permanente Erreichbarkeit hat aber auch ihre Schattenseiten: Wir zeigen, warum der 24/7-Job nicht unbedingt der richtige ist.

Die rechtliche Seite: Wann muss ich erreichbar sein?

Diese Information dürfte wenig überraschen. Natürlich ist kein Arbeitnehmer dazu verpflichtet, permanent und ständig für das Unternehmen erreichbar zu sein. Nach Feierabend darf man berufliche Anrufe oder E-Mails daher getrost ignorieren, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Auch dann, wenn es keine festen Arbeitszeiten gibt, ist die Regelung eindeutig: Nach acht Stunden ist Schluss. Lediglich in Ausnahmefällen beträgt die Arbeitszeit auch mal zehn Stunden.

Darüber hinaus regelt das Arbeitszeitgesetz eine tägliche ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden, in der es definitiv keine berufliche Störung geben darf. Um Missverständnisse auch für Mitarbeitende im Homeoffice auszuschließen, haben sich diese an- und abzumelden. Mit der Erreichbarkeit hört es zudem immer dann auf, wenn sich Angestellte im Urlaub befinden oder wenn sie krank sind.

Lediglich bei einem betrieblichen Notfall ist eine Kontaktaufnahme im Urlaub rechtlich zulässig. Außerdem kann der Chef eine Erreichbarkeit bei den Urlaubstagen verlangen, die über den gesetzlich vorgeschriebenen Mindesturlaub hinausgehen. Ausnahmen gelten zudem bei einer vertraglich geregelten Rufbereitschaft oder im Bereitschaftsdienst. Auch bei Führungskräften mit einer hohen Verantwortungsposition im Unternehmen können abweichende Regelungen gelten.

Trotz klarer Regelungen: Warum man trotzdem erreichbar ist

Auch wenn die gesetzliche Seite eindeutig ist, machen nicht alle Arbeitgeber von ihrem guten Recht Gebrauch und genießen einfach entspannt ihren Feierabend. Meist ist es die moralische Verpflichtung, die dazu führt, dass wir kurz vor dem Schlafengehen noch schnell auf eine E-Mail antworten oder beim Restaurantbesuch ans Handy gehen. Die Angst, als wenig engagiert und faul zu gelten, ist bei vielen Angestellten hoch. Hinzu kommt der mögliche Konkurrenzdruck, es vielleicht schneller und besser erledigen zu können als die Kollegen. Im Rennen um die Beförderung möchte man schließlich die Nase vorn haben.

Auch die Neugierde ist ein Beweggrund für die Erreichbarkeit außerhalb der regulären Arbeitszeit: Schließlich haben viele das Smartphone heute ständig bei sich. Dementsprechend haben wir jederzeit einen Blick auf eingehende E-Mails, Nachrichten, WhatsApp und Anrufe. Privates und Berufliches vermischen sich da schnell. Und wenn man bereits gesehen hat, dass eine E-Mail des Kollegen angekommen ist, ist die Versuchung groß, diese zu öffnen – schließlich möchte man ja wissen, was „um diese Zeit“ noch so dringend ist.

Die Konsequenzen, wenn der Kopf ständig bei der Arbeit ist

Wer ausnahmsweise abends mal einen Anruf annimmt oder alle zwei, drei Monate nach Feierabend eine schnelle Antwort ins Handy tippt, trägt mit großer Wahrscheinlichkeit keine größere Belastung davon. Anders sieht es aus, wenn man in ständiger (Alarm-)Bereitschaft steht und immer das Gefühl hat, gleich angerufen zu werden oder eine Hiobsbotschaft zu erhalten.

Die Konsequenzen liegen auf der Hand: Gedanklich bleibt man 24/7 bei der Arbeit. Es fällt schwer, abzuschalten und den Kopf freizubekommen. Das Stresslevel ist dauerhaft hoch. Es verwundert wenig, dass die eigene Gesundheit unter diesem Zustand leidet. Neben körperlichen Reaktionen, wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, kommen auch psychische Belastungen hinzu. Dauerstress kann unter anderem auch zu einem Burn-out führen.

Wer den Gedanken fortführt, stellt fest, dass dies auch Konsequenzen für den Arbeitgeber haben kann: Denn gesundheitlich angeschlagene Mitarbeiter können (während der Arbeitszeit) nicht 100 Prozent ihrer Leistung erbringen und fallen womöglich sogar komplett aus.

Gar nicht so einfach: Die Nicht-Erreichbarkeit üben

Auch wenn es so einfach klingt, dürfte es den wenigsten Menschen leichtfallen, von heute auf morgen plötzlich nicht mehr erreichbar zu sein. Die „Versuchung“ durch die permanent verfügbaren digitalen Verlockungen ist schließlich groß. Hier ein paar Tipps, die dennoch helfen können:

  • Sofern vorhanden, schaltet man das Arbeitshandy abends bewusst aus. Auch der Laptop oder PC wird zum Feierabend regelmäßig heruntergefahren, auch wenn man im Homeoffice arbeitet.
  • Etwas schwieriger wird es beim privaten Handy: Im Grunde hat der E-Mail-Account des Arbeitgebers darauf nichts zu suchen. Ist er doch eingerichtet, dann schalten Angestellte die Synchronisierung ab den Abendstunden einfach aus.
  • Bei WhatsApp-Nachrichten wird es noch herausfordernder, sie zu ignorieren. Hier kann es bereits hilfreich sein, Benachrichtigungen auf stumm zu schalten. Auch wenn es zunächst ungewohnt ist, liest man sie zudem erst am nächsten Arbeitstag.
  • Sprechen Sie mit Ihren Kollegen und mit den Vorgesetzten und zeigen Sie ihnen in freundlichen Worten ihre Grenzen auf. Es ist legitim, offen zu kommunizieren, dass Sie ab einer bestimmten Zeit nicht mehr angerufen und angeschrieben werden möchten.
  • Wer sonst die Hände nicht vom Handy lassen kann, verbannt es zumindest aus dem Bett und aus dem Schlafzimmer – Sie werden sehen, wie viel entspannter Sie schlafen.
  • Legen Sie mindestens einen handyfreien Abend in der Woche ein. Die absolute Sicherheit, dass es keine Störung gibt, kann (mit etwas Gewöhnung) sehr entspannend sein. Wer auf den Geschmack gekommen ist, lässt das Smartphone dann vielleicht sogar noch häufiger aus.

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Entschuldigung

Mehr als nur ein Sorry – eine Entschuldigung an Kunden richtig formulieren

Bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten. Wir bitten um Ihr Verständnis – wer ohnehin schon verärgert ist, den dürften Sätze wie diese nur noch mehr in Rage bringen. Um sich bei Kunden für Fehler zu entschuldigen, reicht ein einfaches Sorry nicht immer aus. Diese Tipps helfen, ein gelungenes Entschuldigungsschreiben zu formulieren und die Wogen wieder zu glätten.

Die Ausgangslage: Jetzt ist eine Entschuldigung angebracht

Wenn die falsche Ware ausgeliefert wurde oder diese zu spät ankommt, wenn Anfragen gar nicht erst beantwortet werden oder es nur eine patzige Rückmeldung vom Kundenservice gibt, wenn Dienstleistungen nicht wie vereinbart erbracht werden, dann sind all dies Gründe, bei denen eine Entschuldigung angebracht ist.

Um einen Kunden zu halten und schlechte Bewertungen zu vermeiden, führt kein Weg an entschuldigenden Worten vorbei. Damit sich die „Geschädigten“ ernst genommen und wertgeschätzt fühlen, ist ein 08/15-Standardschreiben nicht der richtige Weg. Vielmehr sind ehrliche Worte mit einer guten Portion Selbstflexion jetzt die beste Idee für eine langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit und Kundenbeziehung.

Ein dickes Sorry in passende Worte fassen – so gelingt es

Eine gute Entschuldigung in einer Mail enthält immer einige Kernaussagen wie folgt:

Eine aufrichtige Entschuldigung

Kurz und knapp: Bringen Sie deutlich auf den Punkt, dass der Fehler beziehungsweise das Versehen bei Ihnen liegt und der Kunde nichts falsch gemacht hat.

Beispiel: Es tut uns sehr leid, dass Sie die Ware zu spät erhalten haben. Wir verstehen, wie wichtig ein pünktlicher Liefereingang für Sie ist. Dass es dieses Mal nicht geklappt hat, dafür entschuldigen wir uns.

Eine Erklärung ohne Rechtfertigung

Um transparent zu bleiben, verdient der Kunde eine Erklärung, warum etwas schiefgelaufen ist. Gar nicht gut kommt es jedoch an, wenn man sich in Ausreden flüchtet oder die Schuld auf andere schiebt. Ehrlichkeit siegt jetzt garantiert.

Beispiel: Wir haben uns den Vorgang nochmal genau angeschaut und müssen zugeben, dass der Fehler auf unserer Seite liegt. Aufgrund eines Kommunikationsfehlers wurde die Bestellung leider erst verzögert in Auftrag gegeben. Das entspricht nicht unserem Standard und unseren eigenen Ansprüchen – und sollte natürlich nicht passieren.

Eine Aussicht für eine Lösung

Natürlich sollte der Kunde nun mit der Situation nicht allein gelassen werden. Ein Signal, dass man an einer Lösung arbeitet beziehungsweise diese bereits parat hat, gehört ebenfalls in das Schreiben.

Beispiel: Ihre Bestellung behandeln wir nun mit absoluter Priorität. Dafür haben wir uns bereits mit dem Lieferanten in Verbindung gesetzt und auf die Wichtigkeit einer pünktlichen Lieferung hingewiesen. Spätestens in zwei Tagen sollte die Ware bei Ihnen eintreffen. Sollte das nicht ausreichen, können wir Ihnen als Alternative Produkt xy anbieten.

Eine Wiedergutmachung

Je nach Umfang des Fehlers ist auch eine Wiedergutmachung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Das Entgegenkommen sollte allerdings in einem angemessenen Verhältnis stehen.

Beispiel: Als kleines Zeichen dafür, wie sehr wir diesen Fehler bedauern, bieten wir Ihnen einen Rabatt für Ihre nächste Bestellung in Höhe von 10 Prozent an.

Ein runder Abschluss

Die Entschuldigung endet am besten mit einem positiven Ausblick. Betonen Sie bestenfalls nochmal, wie wichtig die gute Kundenbeziehung ist.

Beispiel: Wir arbeiten daran, dass Probleme wie diese künftig gar nicht mehr erst entstehen. Bitte haben Sie dieses Mal etwas Nachsicht mit uns.

Und noch mehr Input: hilfreiche Tipps für eine Entschuldigung, die ankommt

Damit die Entschuldigung wirklich beim Kunden ankommt (und das nicht nur im wahrsten Wortsinn) und er sie auch annehmen kann, sind folgende Tipps und Vorgehensweisen sinnvoll.

  • Um treffend zu formulieren, versetzt man sich einmal in die Lage des Kunden.
  • Standard-Antworten sind jetzt fehl am Platz.
  • Eine Reaktion erfolgt zeitnah und nicht erst Tage später.
  • Die in Aussicht gestellte Lösung muss realistisch sein.
  • Ein „Aber“ hat in dem Schreiben nichts verloren.
  • Formulieren Sie nicht nur Versprechen, wie „Wir arbeiten daran, dass dies künftig nicht mehr passiert“, sondern halten Sie sich auch tatsächlich daran.
  • Perfekt ist es, wenn zusätzlich zur schriftlichen sogar noch eine mündliche Entschuldigung erfolgt.
  • Liegt der Fehler eindeutig bei der schreibenden Person, dann darf gerne in der Ich-Perspektive formuliert werden.

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Zeiterfassungssystem

Zeiterfassungssysteme für Unternehmen

Arbeitszeiterfassung ist in Deutschland Pflicht. Die elektronische Zeiterfassung bietet gegenüber den altbekannten Stundenzetteln wesentliche Vorteile für Mitarbeitende, Führungskräfte und die Personalabteilung.

Hier erfahren Sie, welche Anforderungen diese Systeme erfüllen müssen und was Sie bei der Auswahl beachten sollten.

Die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung

Bereits im Jahr 2019 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einem Grundsatzurteil die flächendeckende Arbeitszeiterfassung in der gesamten EU gefordert. In einem Beschluss vom 13. September 2022 stellte das Bundesarbeitsgericht (BAG) fest, dass auch Unternehmen in Deutschland die gesamte Arbeitszeit ihrer Beschäftigten aufzeichnen müssen (Az. 1 ABR 22/21).

Für Unternehmen bedeutet das BAG-Urteil eine große Umstellung. Bis zum Urteilsspruch verpflichtete sie das Arbeitszeitgesetz nämlich nur dazu, die über die vertraglich geregelte Arbeitszeit hinaus geleistete Mehrarbeit zu dokumentieren (§ 16 Abs. 2 ArbZG). Wie eine Studie von CLBO Groß & Cie aus dem Jahr 2019 zeigt, führte die Hälfte der befragten deutschen Unternehmen zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Arbeitszeiterfassung für ihre Mitarbeitenden durch.

Nach dem BAG-Urteil müssen Arbeitgeber ein System einführen, mit dem die von den Arbeitnehmern geleistete Arbeitszeit aufgezeichnet werden kann. Noch gibt es keine Vorgaben, in welcher Form diese Dokumentation zu erfolgen hat.

Ein Gesetzesentwurf des Bundesarbeitsministeriums von April 2023 sieht allerdings vor, dass Beginn, Ende und Dauer der Arbeitszeit am selben Tag elektronisch erfasst werden müssen. Die Verantwortung für die korrekte Aufzeichnung liegt beim Arbeitgeber. Beschäftigte sollen außerdem das Recht erhalten, die aufgezeichneten Stunden einzusehen.

Zeit sparen mit elektronischer Arbeitszeiterfassung

Die elektronische Zeiterfassung bringt viele Vorteile mit sich. Sie reduziert den Arbeitsaufwand für die Personalabteilung, ist weniger fehleranfällig als die handschriftliche Aufzeichnung und lässt sich dank cloudbasierter digitaler Systeme auch von Mitarbeitenden im Homeoffice nutzen.

Basis für die elektronische Zeiterfassung bildet meist ein Terminal, das sich auf dem Tisch aufstellen lässt oder an der Wand befestigt wird. Beschäftigte melden sich per RIFD-Chipkarte oder per Token auf dem Schlüsselanhänger am Terminal an und ab – ähnlich der guten alten Stempelkarte. Einige Terminals funktionieren auch mit Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.

Elektronische Zeiterfassungssysteme: Worauf gilt es bei der Auswahl zu achten?

Bei der Auswahl ist zunächst darauf zu achten, dass die elektronischen Zeiterfassungssysteme die Vorgaben des EuGH erfüllen. Demnach müssen die Systeme …

  • verlässlich,
  • objektiv und
  • zugänglich sein.

Alle Zeiterfassungssysteme sollten zudem datenschutzkonform arbeiten. Das bedeutet, dass sie die Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung (DGSVO) erfüllen. Darüber hinaus sollten sich Unternehmen fragen, welche konkreten Ziele sie mit der Zeiterfassung verfolgen.

Dabei lassen sich drei verschiedene Ausbaustufen unterscheiden:

  • Stufe 1: Das System erfüllt alle arbeitsrechtlichen Anforderungen.
  • Stufe 2: Das System erlaubt es, die Mitarbeiterabrechnung an die erfasste Arbeitszeit zu koppeln.
  • Stufe 3: Mit dem System lassen sich die erfassten Arbeitszeiten direkt beim Kunden abrechnen.

Welche Anforderungen ein elektronisches Zeiterfassungssystem erfüllen muss, richtet sich außerdem nach der Größe des Unternehmens.

Zeiterfassungssysteme für kleine Betriebe

In sehr kleinen Betrieben mit einer Handvoll Mitarbeitenden lässt sich die Zeiterfassung meist noch auf manuellem Wege bewerkstelligen. In Unternehmen mit bis zu 15 Beschäftigten lohnt sich aber bereits die Einführung einer elektronischen Zeiterfassung. Gefragt sind Systeme, die ebenso kostengünstig wie zuverlässig sind.

Die grundsätzlichen Anforderungen:

  • Die Systeme müssen sämtliche Arbeits- und Pausenzeiten erfassen.
  • Um Krankheits- und Urlaubstage von Arbeitstagen zu unterscheiden, müssen sich mit den Systemen Abwesenheiten verwalten lassen.

Vorteilhaft ist es, wenn die Systeme die erfassten Daten direkt an den Steuerberater weitergeben können.

Arbeiten alle Beschäftigten im Büro, können kleine Unternehmen auf cloudbasierte Zeiterfassungssysteme verzichten. Sind Mitarbeitende auch von unterwegs aus oder im Homeoffice tätig, sollte der Betrieb dagegen in Online-Systeme investieren, welche die ortsunabhängige Zeiterfassung ermöglichen.

Zeiterfassungssysteme für mittelständische Unternehmen

Elektronische Zeiterfassungssysteme für mittelständische Unternehmen müssen mehr als nur die Basis-Anforderungen erfüllen. Es empfehlen sich cloudbasierte Systeme zur zeit- und ortsunabhängigen Zeiterfassung. Je nach System und Anbieter stehen dafür verschiedene kostenlose und kostenpflichtige Abo-Pläne zur Verfügung.

Um das passende System zu finden, sollten Unternehmen genau prüfen, welche Funktionen sie benötigen, für wie viele Mitarbeiter sich die Abo-Pläne eignen und wie viele Manager die Zeiterfassung verwalten können.

Typische Funktionen umfassen:

  • Basisfunktionen wie Echtzeitkontrolle der Arbeitszeit, Überstundenmanagement und Arbeitszeitberichte
  • Datenspeicherung für mehrere Monate
  • Erstellung von Dienstplänen
  • Projektmanagement-Funktionen

Zeiterfassungssysteme für große Unternehmen

Elektronische Zeiterfassungssysteme für große Unternehmen weisen dieselben Basisfunktionen auf wie Systeme für kleine und mittelständische Unternehmen – allerdings skaliert auf mehrere Tausend Beschäftige.

Von Vorteil sind cloudbasierte Systeme mit umfangreichen Planungs- und Berichtsmöglichkeiten.

Nützliche Zusatzfunktionen für große Unternehmen sind beispielsweise:

  • Ermittlung von Kernarbeitszeiten
  • Arbeitszeitplanung für verschiedene Abteilungen
  • Notfall-Alarm für Unterbesetzung

Im Idealfall lassen sich die Cloud-Abo-Pläne für eine unbegrenzte Anzahl an Mitarbeitern nutzen und von unbegrenzt vielen Managern verwalten.

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Job-Identität

Job und Identität: Überidentifikation vermeiden

Sich mit seinem Job zu identifizieren, ist zunächst einmal positiv. Wer seinen Beruf als einen Teil seiner selbst sieht, findet in der Arbeit Sinn, geht motivierter zu Werk und erbringt für gewöhnlich bessere Leistungen. Eine zu starke Identifikation mit dem Beruf kann sich allerdings negativ auf die Gesundheit auswirken.

Welche Folgen die Überidentifikation haben kann und wie Sie diese vermeiden, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Identität und Identifikation kurz erklärt

Der Begriff Identität geht auf das lateinische „idem“ (eben der, derselbe) zurück und bezeichnet in der Psychologie das „Selbst“, die erlebte innere Einheit einer Person. Der Begriff der Identifikation verknüpft das Selbst mit dem Verb „facere“, was so viel wie „machen“ bedeutet. Sich mit einer anderen Person oder einer Sache zu identifizieren bedeutet also, sich zu eben dieser Person oder Sache zu machen, das eigene Selbst mit ihr gleichzusetzen.

Die Psychologie unterscheidet verschiedene Formen der Identifikation:

  • Primäre Identifikation: die in der frühen Kindheit stattfindende Identifikation mit den wichtigsten Bezugspersonen, i.d.R. den Eltern.
  • Soziale Identifikation: Identifikation mit einer sozialen Gruppe oder Kategorie, zum Beispiel mit einem Geschlecht, einer Religion oder einer Nationalität. Auch die Identifikation mit einem Berufsstand fällt in diesen Bereich.
  • Kulturelle Identifikation: Identifikation mit einer bestimmten Kultur oder Gesellschaft, ihren Normen, Wertvorstellungen und Traditionen.
  • Identifikation mit Vorbildern: bezieht sich auf die Identifikation mit berühmten Persönlichkeiten oder fiktiven Figuren, die ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Persönlichkeitsentwicklung spielen kann.

Identifikation mit dem Job: Grundsätzlich wünschenswert

Grundsätzlich ist es für Unternehmen wünschenswert, dass sich Mitarbeitende mit ihrem Job identifizieren. Der Kerngedanke dahinter: Eine starke Identifikation steigert die Motivation. Begreifen die Beschäftigten ihre Arbeit als einen Teil ihrer selbst und gehen eine emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber ein, erbringen sie bessere Leistungen. Sie sind einsatzbereiter, zeigen mehr Eigeninitiative, optimieren Prozesse und pflegen Kundenbeziehungen.

Studien bestätigen den positiven Einfluss der Identifikation mit dem Job auf die Motivation. Weitere Untersuchungen zeigen, dass auch ein positiver Zusammenhang zwischen der Identifikation mit dem Beruf und verschiedenen Gesundheitsindikatoren besteht.

Wer sich mit seinem Beruf und seinem Unternehmen identifiziert, fühlt sich demnach seltener gestresst, ist weniger krank und seltener von Burn-out betroffen. Die Ursache: Mitarbeitender mit starker Unternehmensidentifikation nehmen stressige Situationen als weniger belastend wahr und fühlen sich besser unterstützt.

Überidentifikation mit dem Beruf kann gefährlich werden

Wird die Identifikation mit dem Job zu stark, können die positiven Auswirkungen allerdings ins Negative kippen. Davor warnt zum Beispiel die US-amerikanische Arbeitsökonomin Samantha Conroy von der Colorado States University. In ihren Studien findet sie Hinweise, dass eine zu starke Identifikation mit dem Unternehmen schädlich bis gefährlich sein kann.

Conroys Erkenntnisse: Sehen Mitarbeitende ihr Unternehmen zu positiv, seien sie in dessen eingefahrenen Strukturen gefangen und versuchen nicht mehr, Arbeitsabläufe zu verbessern. Innovatives und kritisches Denken gingen auf diese Weise verloren. Überidentifikation führt laut Conroy weiterhin dazu, dass sich die Beschäftigten nur schwer auf Veränderungen einstellen können. Auf Dauer kann das die Firma lähmen.

Eine Studie der Goethe-Universität Frankfurt in Zusammenarbeit mit der Groß & Cie. GmbH stellt außerdem einen Zusammenhang zwischen einer sehr starken Identifikation mit dem Job und Arbeitssucht fest. Überidentifikation hat zur Folge, dass Beschäftigte länger arbeiten und auch in ihrer Freizeit entweder ständig an den Job denken oder sogar durchgängig für ihren Arbeitgeber erreichbar sind. Sie können nicht mehr abschalten und arbeiten schließlich bis zum Burn-out.

So schützen Sie sich vor Überidentifikation mit dem Job

Vor Überidentifikation mit dem Job und einer damit in Verbindung stehenden Selbstausbeutung können Sie sich schützen. Eine der wichtigsten Maßnahmen lautet, sich persönliche Ziele zu setzen, die nichts mit Ihrem Beruf zu tun haben.

Überlegen Sie, was Sie außerhalb Ihrer Karriere im Leben erreichen möchten. Dazu gehören sowohl langfristige Ziele wie eine erfüllte Partnerschaft als auch kurzfristige Tagesziele wie „Ich möchte heute meine Kochkünste verbessern“ oder „Ich möchte einen ruhigen Abend mit der Familie verbringen“. Mithilfe dieser Zielsetzungen schaffen Sie die nötige Distanz zum Job und geben sich Raum, Ihre eigenen Stärken zu entfalten.

Weiterhin sollten Sie im Alltag auf einen Wechsel von Spannung und Entspannung achten. Legen Sie Zeiträume fest, in denen Sie ganz bewusst abschalten – und zwar wörtlich: Zu gewissen Zeiten bleiben Computer und Smartphone zumindest für den Arbeitgeber aus.

Ein verantwortungsvolles Management sollte Sie bei diesen Bemühungen unterstützen. Denn auch dem Unternehmen bringt es keine Vorteile, wenn Beschäftigte bis zum Burn-out arbeiten. Führungskräfte sollten als gute Vorbilder vorangehen und selbst auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben achten. Gute Vorgesetzte erwarten von ihren Mitarbeitenden keine ständige Verfügbarkeit, sind aber auch selbst nicht ständig erreichbar, sondern setzen sich gezielte Auszeiten.

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Putzen Arbeitsplatz

Frühjahrsputz am Arbeitsplatz: Darf der Chef anweisen, das Büro aufzuräumen?

Auf dem Schreibtisch türmen sich die Aktenberge, on top liegt die dicke Staubschicht. Der Fußboden zeigt deutliche Spuren der letzten Mahlzeiten, die Pflanzen lassen müde die Köpfe hängen und klare Sicht nach draußen ist bei den dreckigen Fensterscheiben Fehlanzeige. Spätestens jetzt ist es Zeit für den Frühjahrsputz im Büro. Doch wer ist eigentlich zuständig?

Die rechtliche Seite: Hier ist der Chef gefragt

Büroangestellte sind in der Regel keine Reinigungskräfte und als solche auch nicht eingestellt. Dementsprechend gehört es auch nicht zu ihren Pflichten, ihr Büro im Unternehmen zu reinigen. Denn wenn es um das Staubsaugen, Putzen, Mülleimer leeren und Staubwischen geht, dann greift die sogenannte Fürsorgepflicht des Arbeitgebers.

Diese Fürsorgepflicht beinhaltet, den Arbeitsplatz zum Schutz und zur Erhaltung der Gesundheit der Angestellten sicher zu gestalten und sauber zu halten. Dazu gehört die Bereitstellung von intakten Büromöbeln, einer ausreichenden Beleuchtung und Belüftung sowie einer angemessenen Raumtemperatur. Auch die Reinigung des Büros fällt in diese Kategorie. Für diese Aufgabe beauftragen viele Unternehmen eine Reinigungsfirma.

Anders sieht es natürlich aus, wenn die Arbeitsplatz-Reinigung explizit im Arbeitsvertrag als Aufgabe aufgeführt ist – das dürfte aber definitiv die Ausnahme sein. Im Homeoffice versteht es sich dagegen von selbst, dass der Mitarbeiter selbst für Ordnung und Sauberkeit in den eigenen vier Wänden sorgen.

Schreibtisch aufräumen: Jetzt muss der Mitarbeiter ran

Die Tatsache, dass das Büro regelmäßig gereinigt wird, sollten Angestellte jedoch keineswegs als Freifahrtschein verstehen, einfach die Sau rauszulassen und den Arbeitsplatz im Chaos versinken zu lassen. Denn tatsächlich sind sie für den von ihnen verursachten Dreck und Müll selbst verantwortlich. Wer beispielsweise die Papp-Kaffeebecher überall auf dem Schreibtisch verteilt, steht in der Verpflichtung, diese zu entsorgen. Und auch um die Aktenberge auf dem Boden und dem Schreibtisch hat sich der Mitarbeiter selbst zu kümmern.

Vor allem dann, wenn das Büro mehr und mehr vermüllt und in keinem ansehnlichen Zustand mehr ist, kann der Vorgesetzte sogar von seinem Direktionsrecht Gebrauch machen und den chaotischen Mitarbeiter zum Aufräumen verpflichten. Anderenfalls droht eine Abmahnung, wenn nicht gar eine Kündigung.

Gut zu wissen: Das Aufräumen des Schreibtisches gehört zur Arbeitszeit und wird natürlich auch vergütet.

Was dem einen gefällt …

Im Hinblick auf die Ordnung am Arbeitsplatz spielt auch immer das individuelle Empfinden eine Rolle. Denn was für die einen das reine Chaos ist, fällt bei den anderen noch unter die Kategorie strukturierte Ordnung. Nicht ganz eindeutig ist es, wenn Mitarbeitende sich selbst häuslich einrichten und beispielsweise Fotos aufstellen, Deko-Elemente platzieren und ihre eigenen Pflanzen mit ins Büro bringen. Hier kollidiert das Haus- und Weisungsrecht des Arbeitgebers mit dem Persönlichkeitsrecht des Angestellten. Dementsprechend gibt es keine eindeutige Antwort auf die Frage, was erlaubt ist und was nicht. Das persönliche Gespräch und konstruktive Absprachen sollten hierbei immer an erster Stelle stehen, um möglichst einen goldenen Mittelweg zu finden, wenn es um die Ordnung am Arbeitsplatz geht.

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Jugendarbeit

Früher Karrierestart – diese Regeln gelten für Jugendliche im Job

Wer bereits nach der 10. Klasse eine berufliche Ausbildung beginnt, startet früh – und minderjährig – ins Arbeitsleben. Aber auch zur Aufbesserung des Taschengelds machen viele Jugendliche unter 18 Jahren erste Erfahrungen in der Arbeitswelt. Um sie vor übermäßigen Belastungen und Überforderungen zu schützen, gelten für die jungen Erwachsenen besondere Regeln.

Die rechtliche Grundlage: das Jugendarbeitsschutzgesetz

Der Jugendarbeitsschutz ist ein Gesetz, das genau wie das Kündigungsschutz- und Datenschutzgesetz unter die Rubrik Arbeitsrecht fällt. Das „Gesetz zum Schutz der arbeitenden Jugend“ (JArbSchG) zielt dabei darauf ab, minderjährigen Personen besonderen Schutz in der Erwachsenen-Arbeitswelt zu bieten. Dementsprechend sind es vor allem vorbeugende Maßnahmen, die das Gesetz enthält. Dazu gehören Vorgaben zur Arbeitszeit, zur Art und zum Umfang der Arbeit, zu den Pflichten des Arbeitgebers sowie zur gesundheitlichen Betreuung.

Jugendliche & Kinder: wen das Gesetz schützt

Grundsätzlich gilt der Schutz des Gesetzes für alle Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie sich in der Ausbildung befinden, ob sie im festen Angestelltenverhältnis beschäftigt sind oder ob es sich um einen Ferienjob handelt.

Als Jugendliche gelten gemäß Gesetz Personen zwischen dem 15. und 18. Lebensjahr. Für alle Jüngeren greift der Kinderarbeitsschutz. Wer noch keine 15 Jahre alt ist, darf keiner regulären Beschäftigung nachgehen. Ferienjobs bis zu 4 Wochen im Jahr sind erst erlaubt, wenn man mindestens 15 Jahre alt ist.

Jetzt wird es konkret: Diese Regelungen gelten

Die Arbeitszeiten

Wenn es um die Arbeitszeiten geht, dann sind die Vorgaben für Jugendliche streng wie folgt geregelt:

  • Die 40-Stunden-Woche darf nicht überschritten werden.
  • Der Arbeitstag darf nicht länger als acht Stunden dauern. Ausnahmen: Überstunden von bis zu einer halben Stunde sind zulässig, wenn sie am Ende der Woche „abgebummelt“ werden. Außerdem ist es in der Landwirtschaft während der Ernte erlaubt, dass über 16-Jährige bis zu neun Stunden täglich arbeiten.
  • Die Arbeitswoche beträgt maximal 5 Tage.
  • Am Samstag haben Jugendliche genauso arbeitsfrei wie an Sonn- und Feiertagen. Ausnahme: In bestimmten Branchen (zum Beispiel im Krankenhaus oder in der Gastronomie) ist auch Sonn- und Feiertagsarbeit zulässig. In der daran anschließenden Woche besteht dann ein Anspruch auf einen freien Tag.
  • Die Arbeitszeit liegt zwischen 6 und 20 Uhr. Geringe Abweichungen sind in einigen Bereichen (zum Beispiel im Bäckerhandwerk, in der Gastronomie und in der Landwirtschaft) zulässig.

Die Freizeit / der Urlaub / die Freistellung

  • Nach spätestens 4,5 Stunden Arbeit ist eine Pause von 30 Minuten einzulegen.
  • Wer mehr als sechs Stunden arbeitet, hat das Recht auf Minimum 60 Minuten Auszeit. Jede Pause dauert mindestens 15 Minuten.
  • Die Dauer des Jahresurlaubs hängt vom Alter ab: 15-Jährige dürfen sich mindestens 30 Tage freinehmen und 16-Jährige 27 Tage. Wer 17 Jahre alt ist, darf 25 Tage urlauben.
  • Für die Zeit in der Berufsschule werden die jungen Erwachsenen von der Arbeit freigestellt. Hat der Schultag mehr als fünf Unterrichtsstunden, besteht keine Verpflichtung mehr, nachmittags in den Betrieb zu kommen. Die Zeit soll vielmehr für die Nachbereitung des Unterrichts genutzt werden.
  • Für die Abschlussprüfungen und den Tag vor der Prüfung erhält ein Auszubildender ebenfalls frei.
  • Die Zeiten in der Berufsschule und für die Prüfungen gelten als Arbeitszeit.

Die Art der Arbeit

  • Die Arbeit darf nicht gefährlich sein: So ist es nicht erlaubt, dass die jungen Menschen besonderer Hitze, Kälte, Nässe oder Lärm ausgesetzt sind. Auch dürfen sie nicht in Berührung mit gefährlichen Emissionen, Strahlen oder Stoffen kommen.
  • Der Job darf die eigene Leistungsfähigkeit nicht überschreiten.
  • Akkordarbeit ist verboten.
  • Der Arbeitgeber ist verpflichtet, sich einen Nachweis über den Gesundheitszustand des jungen Beschäftigten vorlegen zu lassen.

Für Recht und Ordnung: Bei Jugendlichen wird genau hingeschaut

Damit alles seine Ordnung hat, gibt es mehrere Organe, die genau hinschauen, dass das Gesetz auch eingehalten wird. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass es der Arbeitgeber an der einen oder anderen Stelle vielleicht nicht so genau nimmt. An erster Stelle ist die zuständige Aufsichtsbehörde verantwortlich. Aber natürlich sind auch die Berufsschullehrer, die Eltern und die Kollegen in der Pflicht, einen besonderen Blick auf die jungen Beschäftigten zu werfen – und bei Nichteinhaltung der Vorgaben direkt das Gespräch mit den Vorgesetzten zu suchen.

Wer sich nicht an die Regelungen hält, kann übrigens als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße rechnen. In schweren Fällen werden Verstöße sogar als Straftat verfolgt.

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Fake Work

Fake Work – wenn die Arbeit zur reinen Zeitverschwendung wird

Der seitenweise Bericht, den eigentlich keiner liest, das Meeting, das mal wieder ergebnislos endet und die Akte, die mehrmals geöffnet wird, nur um sie wieder zu schließen – viele Aufgaben, die auf den ersten Blick scheinbar produktiv sind, erweisen sich auf den zweiten als reine Zeitverschwendung. Arbeit ohne erkennbaren Mehrwert bezeichnet man auch als Fake Work.

Fake Work: Was steckt hinter dem Begriff?

Mit Scheinarbeit lässt sich der Begriff treffend übersetzen. Fake Work stellt dabei das genaue Gegenteil von Real Work, sprich der echten und „richtigen“ Arbeit dar. Es bedeutet aber nicht, dass sich Angestellte bewusst vor der Arbeit drücken. Entscheidend ist für die Definition daher nicht, wie beschäftigt man war, sondern wie produktiv sich die Beschäftigung erweist. Bietet das Ergebnis (trotz intensiver Arbeit) unter dem Strich keinen wirklichen Nutzen und tendiert die Effektivität gen Null, dann spricht man von Fake Work. Geprägt wurde der Begriff von den Unternehmern Brent D. Peterson und Gaylan W. Nielson, die ein Buch zu dem Thema veröffentlicht haben.

Typische Beispiele: Wie äußert sich Fake Work?

Im Business-Alltag gibt eine Menge möglicher Szenarien, den ganzen Tag zu arbeiten, am Ende aber nichts geschafft zu haben. Dies sind einige Beispiele für Fake Work:

  • E-Mails werden im Überfluss von A nach B (und wieder retour) geschickt. Die wenigsten Inhalte sind jedoch wirklich relevant und zielführend. Viele eigene Kommentare könnte man sich auch häufig sparen. Und auch das Lesen unzähliger Mails, bei denen man unnötigerweise im CC oder BCC steht, kostet unter dem Strich lediglich Zeit.
  • Der Jour fixe, das Teammeeting, die Führungskräfterunde und der formelle Austausch – in vielen Unternehmen treffen sich die Menschen gerne und regelmäßig. Zwar gibt es immer gute Gründe für die unterschiedlichsten Zusammenkünfte, nicht selten haben diese jedoch keine klare Agenda und Zielsetzungen und bleiben damit ergebnislos.
  • Protokolle führen, Berichte schreiben und Dokumente ausfüllen sind immer dann unproduktive Aufgaben, wenn das Ergebnis am Ende keiner liest, keine weitere Beachtung erhält und die Unterlagen lediglich im Aktenordner landen.
  • Ist der Plan wirklich richtig? Muss doch nochmal etwas verbessert werden? Und sollen wir das Projekt überhaupt angehen? Eine konstruktive Diskussion über Ideen und Entscheidungen ist grundsätzlich sinnvoll. Artet diese aber in scheinbar endlose Gespräche und Debatten aus, dann dürfte auch dieses Verhalten ein Beispiel für Fake Work sein – genauso übrigens wie bürokratische Vorgänge und Genehmigungsverfahren, die sich endlos in die Länge ziehen.
  • Unter die Rubrik Fake Work fällt auch die unverhältnismäßig lange und intensive Beschäftigung mit Aufgaben. Wer sich beispielsweise während der Erstellung eines Konzepts immer wieder in Kleinigkeiten verliert und bei der Recherche vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt, der investiert eine Menge Zeit umsonst. Auch das ständige Wechseln von einer Aufgabe zu einer anderen vergeudet unter dem Strich unnötige Energie.
  • Vorgesetzte, die ihren Mitarbeitern nicht genug vertrauen und sie deshalb ständig kontrollieren und überwachen, könnten ihre Arbeitszeit ebenfalls sinnvoller nutzen.

Die Folgen: So wirkt sich die Zeitverschwendung aus

Dass Fake Work nicht unbedingt gewollt ist, dürfte nicht weiter verwundern. Gründe dafür gibt es einige: Dabei kostet die ineffektive Arbeit eine Menge Zeit und in der Folge natürlich Geld. Schließlich wird die Arbeitskraft bezahlt, ohne dass sie einen Beitrag am Unternehmenserfolg und -umsatz leistet. Fake Work betrifft aber nicht immer nur einen Mitarbeiter, sondern ganze Abläufe in Betrieben, sodass der finanzielle Verlust nicht nur ein Gehalt betrifft, sondern viel größere Dimensionen annehmen kann.

Nicht zu unterschätzen ist die persönliche Demotivation der Mitarbeitenden: Wer ständig unnütze Aufgaben erledigt und an ergebnislosen Meetings teilnimmt, ist irgendwann so frustriert, dass er gar keinen Spaß mehr an seiner Arbeit hat. Die möglichen Folgen: Die Person fällt aufgrund von Krankheit oder sogar einer Kündigung aus.

Effektiver arbeiten: Was kann man gegen Fake Work tun?

Um Fake Work zu vermeiden, geht es häufig nicht ohne ein grundsätzliches Umdenken in der Arbeitskultur. Dafür sind an erster Stelle das Unternehmen beziehungsweise die Führungskräfte gefragt. Dies sind einige Maßnahmen für produktiveres Arbeiten:

  • Mitarbeitende erhalten einen definierten Aufgabenbereich mit klaren Zielen und Vorgaben. Es wird zudem offen kommuniziert, welchen Sinn und Zweck bestimmte Aufgaben haben.
  • Es gibt klare Zeitvorgaben für die Erledigung der Aufgaben. Der Vorgesetzte überprüft, ob diese erledigt wurden und spricht (wenn es angebracht ist) seinen Dank und sein Lob aus.
  • Die Angestellten erhalten bei Bedarf Schulungen zum Thema Zeitmanagement.
  • Meetings werden möglichst kurz angesetzt und fokussieren sich auf die wichtigsten Themen. Eine Tagesordnung sorgt für Struktur. In einem Protokoll hält man die Ergebnisse und Ziele fest. Es versteht sich von selbst, dass Sie im Blick behalten, ob diese erreicht beziehungsweise erfüllt werden.
  • Die Rollen und Verantwortlichkeiten sind klar definiert, sodass sich Missverständnisse oder Doppelarbeit vermeiden lassen. Eine gute Führungskraft erkennt zudem die Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden: Während bei dem einen das Delegieren die richtige Strategie ist, arbeitet der andere besser mit klaren Vorgaben und Ansagen.
  • Regelmäßiges Feedback der Angestellten, aber auch der Vorgesetzten trägt zu einem konstruktiven Miteinander bei, das Fake Work gar nicht erst entstehen lässt.

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Bewerbung nach Absage

Nach Absage: Lohnt sich eine zweite Bewerbung?

Ein Nein muss nicht unbedingt das endgültige Aus bedeuten – das gilt zumindest für die Jobsuche. Denn eine Absage nach einer Bewerbung bedeutet nicht zwangsläufig, dass es keine Chance mehr auf eine Anstellung gibt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein zweiter Versuch zum gewünschten Erfolg führen.

Nochmal bewerben? Die Ausgangssituation

Autsch – zwar ist es im Bewerbungsprozess ganz normal, dass man auch mal eine Absage kassiert, dennoch „schmerzt“ sie im ersten Moment meist schon sehr. Denn wer liest es schon gerne, dass eine andere Person besser geeignet war oder man mit den eigenen Qualifikationen nicht optimal zum Anforderungsprofil passt. Wer sich aus Wut, Frust oder nach dem Motto „Jetzt erst recht“ gleich noch ein zweites Mal für den gleichen Job bewirbt, sollte nicht damit rechnen, dass er jetzt besser ankommt. Schließlich wird das Unternehmen seine Gründe gehabt haben, warum es sich nicht für die eigene Person entschieden hat. Aber: Es gibt Szenarien und Möglichkeiten, dass sich das Blatt doch noch wendet.

Wie stehen meine Chancen? Die verschiedenen Szenarien

Ob ein zweiter Anlauf zum gewünschten Ergebnis – sprich einer Einstellung – führt, hängt neben den persönlichen Qualifikationen und Kompetenzen auch immer von der Ausgangssituation ab. Folgende Szenarien gibt es:

  • Die Stelle bleibt noch ausgeschrieben

Ganz ehrlich: Die Chancen stehen jetzt nicht unbedingt gut. Die Wahrscheinlichkeit ist sogar hoch, dass die Stelle bereits besetzt und die Anzeige einfach noch nicht deaktiviert wurde. Aber selbst, wenn bislang kein geeigneter Kandidat gefunden wurde, sind Sie zum jeweiligen Zeitpunkt wahrscheinlich auch nicht der richtige – sonst hätten Sie schließlich eine Zusage bekommen.

  • Die Stelle wird nochmal ausgeschrieben

Wird die Stelle nach einer gewissen Zeit ein weiteres Mal ausgeschrieben, haben Bewerber bereits deutlich bessere Karten. Vor allem dann, wenn bereits etwas Zeit vergangen ist, spricht nichts dagegen, sich mit einer erneuten Bewerbung nochmal in Erinnerung zu rufen. Vielleicht wurde die Stelle zwischenzeitlich besetzt, aber der neue Mitarbeitende hat sich während der Probezeit als nicht geeignet herausgestellt? Unter Umständen haben sich auch die Anforderungen an den Job geändert.

  • Eine andere Stelle wird ausgeschrieben

Nach dem Motto „Neues Spiel, neues Glück“ sind die Erfolgsaussichten grundsätzlich gut, bei einem Unternehmen angenommen zu werden, wenn es sich um eine ganz andere Stelle handelt. Und wenn der Bewerber die relevanten Qualifikationen mitbringt, bringt ihm die erste Bewerbung sogar Pluspunkte ein: Schließlich ist er bereits bekannt und beweist auf diese Weise, dass er ein tatsächliches Interesse hat, in dem Unternehmen arbeiten zu wollen.

Tipps, damit der zweite Anlauf gelingt

Beim zweiten Mal wird alles besser? Damit Sie bei der nächsten Bewerbung etwas mehr Glück haben, ist es wenig zielführend, die bestehende Bewerbung einfach nochmal loszuschicken. Dies sind einige Tipps, wie es besser geht:

  • die Gründe für die Absage kennen

Hilfreich ist es natürlich, wenn bekannt ist, warum einem der Job das erste Mal durch die Lappen gegangen ist. War es lediglich ein Bewerber, der in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gewonnen hat, waren es fehlende Qualifikationen oder stimmte vielleicht einfach die Chemie nicht? Aus Angst, sich angreifbar zu machen, werden Unternehmen jedoch ungern konkret, wenn sie Absagen verteilen. Eine Antwort gibt es aber häufig auf die Frage, worauf man bei der nächsten Bewerbung achten oder was man im nächsten Vorstellungsgespräch anders machen könnte. Und: Auch eine gute Portion Selbstreflexion ist jetzt unbedingt hilfreich, um es beim zweiten Mal besser zu machen.

  • die Bewerbung überarbeiten

Lediglich das Datum in der Bewerbung zu ändern, ist ein absolutes No-Go. Es führt kein Weg daran vorbei, Anschreiben und Lebenslauf zu aktualisieren. Meist ist seit der ersten Bewerbung bereits eine gewisse Zeit vergangen und die Rahmenbedingungen haben sich verändert. Wer sich beispielsweise weiter- oder fortgebildet hat, sollte dies in der neuen Bewerbung unbedingt erwähnen. Darüber hinaus passt der Interessent seine Bewerbung aber auch ohne veränderte Rahmenbedingungen an. Formulieren Sie daher komplett neu und achten Sie auch darauf, die wichtigen Schlüsselqualifikationen unterzubringen. Und nicht vergessen: Die Tatsache, dass man sich bereits beworben hat, darf inklusive der Motivation für den erneuten Anlauf gerne erwähnt werden.

  • auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten

Ist die erste Hürde bewältigt und steht ein erneutes Vorstellungsgespräch an, dann gilt es, aus den Fehlern zu lernen. Bewerber lassen die Fragen nochmal Revue passieren und überlegen, worauf die Personaler Wert gelegt haben. Wichtig ist natürlich auch die passende Antwort auf die Frage, warum man es ein zweites Mal probiert.

Soll ich es wirklich wagen?

Sich ein zweites Mal bei einem Unternehmen zu bewerben, obwohl man zuvor eine Absage kassiert hat, erfordert immer etwas Mut. Das Risiko ist schließlich vorhanden, dass man erneut nicht genommen wird. Das kratzt am Selbstwertgefühl und sorgt für Frust. Nicht zuletzt wurde umsonst Zeit, Arbeit und Mühe investiert.

Es ist daher empfehlenswert, die individuellen Chancen gut abzuwägen. Was sagt das eigene Bauchgefühl? Können Sie im Vergleich zur ersten Bewerbung mit neuen Argumenten überzeugen? Haben sich die persönlichen Voraussetzungen geändert und/oder konnte man an den Kritikpunkten, die zu der Absage geführt haben, arbeiten? Nicht zuletzt fragen sich Bewerber jetzt auch, ob der Job den Aufwand wirklich wert ist. Wer sich sicher ist, dass er es trotz der schwierigen Voraussetzungen dennoch versuchen will, kann es tatsächlich schaffen – nicht zuletzt deshalb, da sich Hartnäckigkeit auszahlt.

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Work-Life-Integration

Work-Life-Integration: So lassen sich Arbeit und Freizeit verbinden

Die Work-Life-Balance hat eine starke Konkurrenz. Gegen sie tritt eine andere, verwandte Wortkreation an, die genau auf das Gegenteil abzielt. Anstatt das Berufs- vom Privatleben streng zu trennen, werden die beiden Lebensbereiche bei der Work-Life-Integration miteinander verbunden. Dieses Konzept entspricht den immer flexibleren Arbeitsmodellen, hat aber auch seine Tücken.

Work-Life-Integration versus Work-Life-Balance: Das sind die Unterschiede

Der wesentliche Unterschied der zwei Konzepte ergibt sich bereits aus den jeweiligen Wortbedeutungen:

  • Balance: Die beiden streng voneinander getrennten Bereiche Arbeit und Freizeit sind sowohl im Hinblick auf die Qualität als auch die Quantität ausgeglichen – es besteht ein Gleichgewicht.
  • Integration: Arbeit und Leben sind nicht länger zwei voneinander getrennte Bereiche. Dabei gibt nicht nur einzelne Berührungspunkte, sondern sie gehen vielmehr fließend ineinander über.

In einer Zeit, in der Homeoffice, Remote Work, Digitalisierung und andere flexible Arbeitsmodelle längst die Arbeitswelt erobert haben, wirkt die strikte „Arbeit-Leben-Trennung“ fast schon etwas veraltet. Denn wer die Möglichkeit hat, überall und zu jeder Zeit flexibel zu arbeiten, dürfte Probleme bekommen, immer klare Grenzen zu ziehen. Anstatt etwas erreichen zu wollen, was gar nicht umsetzbar ist, geht es bei der Work-Life-Integration vielmehr darum, das Beste aus beiden Bereichen harmonisch zu einer Einheit zusammenzufügen, und Familie und Beruf miteinander zu vereinen.

Gut zu wissen:Auch der Begriff Work-Life-Blending beschreibt einen verschwimmenden Übergang zwischen Arbeit und Alltag. Im Gegensatz zur Work-Life-Integration sind hierbei aufgrund fehlender klarer Rahmenbedingungen die Übergänge eher unklar und nicht definiert.

So sieht die Integration in der Realität aus

Wie die Grenzen zwischen Beruf und Privat gelungen ineinandergreifen können, veranschaulichen folgende Beispiele:

  • Die Arbeit startet erst nach dem Arztbesuch mit dem Kind und das entgegen der eigentlichen Planung im Homeoffice.
  • Die Mittagspause wird ausgedehnt, um eine Sporteinheit im Gym einzulegen.
  • Dank des frühen Feierabends genießt man die Sonne am Nachmittag im Park oder auf der Terrasse und holt die versäumte Zeit einfach in den Abendstunden nach.
  • Am Samstagnachmittag ist es endlich mal ruhig und man hat entspannt Zeit, um an einem Konzept für das große Projekt zu arbeiten.
  • Der Kunde aus den USA ist aufgrund der Zeitverschiebung nur abends erreichbar. Das Telefonat wird daher auf die Zeit nach dem Abendessen vertagt.
  • Während des Urlaubs bleibt der Angestellte weiterhin auf dem Handy erreichbar.
  • Für den 80. Geburtstag einer nahen Verwandten oder auch für den Kindergeburtstag nimmt man sich nicht extra einen halben Tag Urlaub. Stattdessen wird die verpasste Zeit einfach am Abend oder am Wochenende nachgeholt.
  • Für das private Telefonat gibt es im Büro während der Arbeitszeit – und ohne schlechtes Gewissen – eine gute Gelegenheit.

Das sind die Vorteile des Konzepts

Ein großer Pluspunkt der Work-Life-Integration ist die hohe Flexibilität. Es heißt nicht mehr länger, das eine ODER das andere zu tun, sondern vielmehr ist beides möglich. Man kann den Ansprüchen im Job gerecht werden und sogar Karriere machen, gleichzeitig aber auch der Familie und der Freizeit einen hohen Stellenwert zuschreiben.

Die Work-Life-Integration fördert zudem die Selbstständigkeit und die Produktivität. Die Arbeitszeiten lassen sich beispielsweise dem eigenen Biorhythmus und Gewohnheiten anpassen. Wer effizient und konzentriert arbeitet, bringt bessere Ergebnisse. Diese tragen wiederum zu einer höheren Leistung und letztlich zu mehr Zufriedenheit bei. Gelingt es, Familie und Beruf harmonisch miteinander zu vereinbaren, sinkt zudem das Stresslevel, was sich positiv auf die eigene Gesundheit auswirken mag.

Hier ist Vorsicht geboten: die Nachteile

So gut sich die Work-Life-Integration auch anhört, nicht für jeden ist sie die optimale Lösung. Wem die eigene Freizeit ohne Wenn und Aber über alles geht, dürfte beispielsweise Probleme mit diesem Konzept haben. Der Leistungsdruck steigt zudem, wenn Angestellte das Gefühl haben, immer und jederzeit für Vorgesetzte und Kunden erreichbar zu sein. Nicht weit entfernt dürfte dann zudem eine Überarbeitung sein: Wer immer die Arbeit im Kopf hat und sich direkt um alle Anliegen kümmert, dem fällt es nicht selten schwer, auch mal abzuschalten.

Nicht zuletzt erfordert die Work-Life-Integration auch ein gutes Zeitmanagement. Dazu gehört neben einem gewissen Organisationstalent auch eine gute Portion Disziplin. Es gibt aber Menschen, die viel besser und effektiver arbeiten, wenn sie feste Strukturen haben – die ihnen bestenfalls vorgegeben werden.

Die Voraussetzungen, damit das Konzept aufgeht

Die Integration gelingt natürlich nicht einfach mal so und ohne Vorbereitung. Damit sie „erfolgreich“ ist, bedarf es einiger wichtiger Maßnahmen. Dazu gehören:

  • Die wichtigste Voraussetzung ist ein Arbeitgeber, der das Konzept unterstützt und fördert.
  • Es gibt flexible Arbeitszeiten und keinen Nine-to-five-Job.
  • Homeoffice und Remote Work sind in dem Unternehmen gewollt und gewünscht.
  • Im Büro gibt es Rückzugsmöglichkeiten und sogar spezielle Gesundheitsangebote.
  • Das Unternehmen bietet Coachings und Weiterbildungen zum Thema Zeitmanagement an.
  • Pausen, kleine Auszeiten und natürlich Urlaub sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Work-Life-Integration. Sie sollten sich zwischendurch und in regelmäßigen Abständen bewusst Freizeit nehmen.

Inwieweit sich das Modell auch künftig weiter durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Die Arbeitswelt unterliegt einem ständigen Wandel und wird nicht zuletzt von den Menschen bestimmt, die mitten im Berufsleben stehen. Während die Generation Y das Integrationskonzept verinnerlicht, könnte es bei der Generation Z vielleicht wieder anders aussehen, indem sie eine striktere Trennung von Arbeit und Privatleben fordern.

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