Kann Workation funktionieren?

Kann Workation funktionieren?

Arbeit und Urlaub miteinander verbinden – dieses Konzept steckt hinter dem Kunstwort Workation, zusammengesetzt aus den englischen Begriffen „work“ (Arbeit) und „vacation“ (Urlaub). Unter welchen Bedingungen kann Workation funktionieren? Ist das Prinzip zukunftsfähig?

Workation: Arbeit und Urlaub vereinen

Die Corona-Krise hat zu einigen Veränderungen im Arbeitsleben geführt. Während des Lockdowns wurde das in Deutschland bislang verschmähte Home Office zur Notwendigkeit. In den eigenen vier Wänden fällt so manchem allerdings die Decke auf den Kopf. Nachdem die Reisebeschränkungen wieder gelockert wurden, gewann ein anderes Arbeitskonzept an Beliebtheit: Workation.

Workation bedeutet, dass Arbeit und Urlaub an einem attraktiven Urlaubsort im Wechsel stattfinden. Einen Teil des Tages beschäftigt man sich also mit seinen Aufgaben, den anderen Teil nimmt man an Ausflügen und Erkundungstouren teil oder entspannt am Strand.

Erst die Arbeit, dann auf zur Erkundungstour

Das Prinzip von Workation hat sich bereits vor der Corona-Krise entwickelt und basiert auf Work & Travel-Programmen. Bei der Workation reist man allerdings nicht umher, sondern bleibt an einem Ort. Statt Hilfsdienste zu verrichten, geht man seiner gewohnten Tätigkeit nach.

Ein wenig ähnelt Workation dem „Hotel Office“, einem anderen Arbeitsprinzip, das sich während der Corona-Pandemie verbreitet hat. Während das „Hotel Office“ sich allerdings in der Nähe zum eigentlichen Wohnort befindet und ein ruhiges Arbeiten ermöglichen soll, geht es für die Workation in die Ferne.

Mittlerweile bieten mehrere Reiseveranstalter Workation-Aufenthalte an. Firmen können diese für ihre Mitarbeiter buchen, Arbeitnehmer und Freiberufler können aber auch selbst eine Buchung aufgeben. Bei einigen Veranstaltern kann man sogar mit der ganzen Familie verreisen. Kostenloses WLAN, ruhig gelegene und gut ausgestattete Zimmer sowie Computer und andere Hardware zum Ausleihen sollen das professionelle Arbeiten ermöglichen.

Workation eignet sich selbstverständlich nicht für alle Branchen. Verbreitung gefunden hat das Arbeitsprinzip vor allem in den wissensintensiven Dienstleistungsbereichen. Webdesigner, Texter, Blogger, Programmierer und Finanzdienstleister müssen nicht zu Hause oder im Büro sitzen, sondern können ihrer Tätigkeit von überall aus nachgehen.

Workation – ein Arbeitskonzept mit Zukunft?

Workation soll Abstand zum Alltag bieten, die Zufriedenheit und Motivation steigern und das Networking mit Gleichgesinnten ermöglichen. Doch welche Perspektive hat das Arbeitskonzept?

Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, lohnt sich ein Blick auf die Entwicklung der Distanzarbeit während der Corona-Krise. Während des ersten Lockdowns im März 2020 arbeitete rund die Hälfte aller Arbeitnehmer zumindest gelegentlich im Home Office, jeder Vierte arbeitete vollständig von zu Hause aus. Das geht aus Daten der Mannheimer Corona Studie und einer Bitkom-Umfrage hervor. Während dieser Zeit zeigte sich, dass viele Arbeitsprozesse auch aus der Ferne heraus erledigt werden können. Mit den schrittweisen Lockerungen kehrten allerdings gut zwei Drittel der Beschäftigten wieder an ihren Arbeitsplatz im Büro zurück.

Workation verlangt nun, dass sich sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber auf noch mehr Flexibilität einlassen. Beschäftigte in Workation können im Notfall nicht schnell an den Arbeitsplatz gerufen werden. Ganz billig ist ein Workation-Aufenthalt ebenfalls nicht. Bevor Firmen ihren Mitarbeitern einen Workation-Aufenthalt gestatten, müssen sie überzeugt sein, dass auch tatsächlich die geforderte Arbeitsleistung erbracht wird.

Unter welchen Bedingungen kann Workation funktionieren?

Es erscheint unwahrscheinlich, dass sich Workation als Arbeitsprinzip auf breiter Basis durchsetzt. Für Freiberufler und Beschäftigte, die ihre Arbeit vorrangig über das Internet erbringen, kann Workation allerdings Abwechslung zum Arbeitsalltag bieten.

Neben einem Beruf, der das Arbeiten aus der Ferne erlaubt, benötigt Workation vor allem viel Selbstdisziplin. Mit dem Strand vor der Haustür fällt es eventuell schwerer, sich auf Routineaufgaben zu konzentrieren, als im grauen Büro. Damit Workation funktioniert, müssen weiterhin klare Absprachen mit Arbeitgebern, Kunden und Kollegen getroffen werden. Aufgaben und Verantwortlichkeiten müssen eindeutig zugeordnet werden. Schließlich braucht es noch ein wenig Mut, um den Schritt in den Arbeitsurlaub zu wagen.

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Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz – so kann man sich wehren

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist leider keine Seltenheit. Wie eine Statistik der Antidiskriminierungsstelle des Bundes aus dem Jahr 2015 zeigt, haben mehr als 50 Prozent aller Beschäftigten bereits sexuelle Übergriffe auf der Arbeit erlebt oder waren Zeuge davon. Die meisten Betroffenen sind Frauen, doch auch Männer können Opfer von anzüglichen Bemerkungen und Berührungen werden. Dieser Artikel zeigt, wie man sich wehren kann.

Sexuelle Belästigung im Arbeitsrecht

Bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz handelt es sich um eine Straftat. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gibt vor, dass Arbeitgeber ihre Beschäftigten vor sexuellen Übergriffen zu schützen haben (§ 12 AGG). Das kann zum Beispiel durch eine Abmahnung, aber auch durch die Kündigung des Täters bzw. der Täterin geschehen.

Zusätzlich zu den arbeitsrechtlichen Konsequenzen kann die sexuelle Belästigung strafrechtliche Folgen haben. Das Strafgesetzbuch sieht für sexuelle Belästigung eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe vor (§ 18i, Absatz 1 StGB). Strafrechtlich verfolgt wird die Tat allerdings nur, wenn die Betroffenen sie zur Anzeige bringen.

Kein harmloser Flirt – sexuelle Belästigung als Machtdemonstration

Was eigentlich unter sexueller Belästigung am Arbeitsplatz zu verstehen ist, definiert § 3 Absatz 4 AGG: Sexuelle Belästigung umfasst demnach ein „unerwünschtes, sexuell bestimmtes Verhalten“, das die Würde der betreffenden Person verletzt.

Ein solches Verhalten kann viele Formen annehmen:

  • Verbale Übergriffe wie sexuelle Anspielungen und obszöne Bemerkungen.
  • Körperliche Übergriffe wie unerwünschte Berührungen.
  • Non-verbale Übergriffe wie anzügliche Blicke, das Versenden von E-Mails oder SMS mit sexuellem Inhalt oder die Verbreitung von pornografischem Material am Arbeitsplatz.

Betroffenen wird häufig vorgehalten, dass sie das Geschehen zu ernst nehmen oder einen harmlosen Flirt falsch interpretieren. Die Grenze zwischen einem Flirtversuch und einem sexuellen Übergriff kann tatsächlich schmal sein. Der wesentliche Unterschied: Ein Flirt geschieht in beiderseitigem Einverständnis. Bei sexueller Belästigung fehlt dieses Einverständnis. Die Betroffenen fühlen sich erniedrigt und beschämt.

Die Übergriffe verfolgen meist nicht das Ziel, tatsächlich mit den Betroffenen anzubandeln. Vielmehr handelt es sich bei sexueller Belästigung um eine Machtdemonstration, bei der die Autorität der anderen Person untergraben wird.

Wie setzen Sie sich gegen sexuelle Belästigung zur Wehr?

Vielen Betroffenen fällt es schwer, über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zu sprechen. Sie schämen sich oder akzeptieren das Geschehen aus Gewohnheit. Eventuell fragen sie sich sogar, ob sie überreagieren und das als anzüglich empfundene Verhalten falsch deuten.

Wer sich am Arbeitsplatz sexuell belästigt fühlt, muss dies jedoch nicht hinnehmen. In akuten Situationen sollten Sie zunächst die andere Person darauf hinweisen, dass Sie sich belästigt fühlen. Hält die Belästigung an, können Sie von drei Rechten Gebrauch machen:

  1. Beschwerderecht (§ 13 AGG): Betroffene haben das Recht, die sexuelle Belästigung bei einer Beschwerdestelle oder dem Betriebsrat im Unternehmen zu melden. Gibt es eine solche Stelle nicht, können sie sich direkt an den Arbeitgeber wenden. Wie beschrieben, muss dieser eingreifen und Beschäftigte vor sexueller Belästigung schützen.
  2. Leistungsverweigerungsrecht (§ 14 AGG): Unternimmt der Vorgesetzte nichts, können Betroffene die Arbeitsleistung verweigern.
  3. Entschädigung und Schadensersatz (§ 15 AGG): Kommt der Arbeitgeber seinen Verpflichtungen nicht im ausreichenden Maße nach, können Betroffene gegebenenfalls Schadensersatzansprüche geltend machen.

Wichtig zu wissen: Betroffene müssen sich nicht an bestimmte Fristen halten, um eine sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zu melden. Eine frühzeitige Meldung ist jedoch von Vorteil, vor allem, wenn es um eventuelle Schadensersatzansprüche geht.

Konsequenzen für Täter

Nehmen Sie sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz also nicht einfach hin, sondern melden Sie die Vorfälle bei der dafür zuständigen Stelle oder direkt beim Vorgesetzten. Arbeitgeber müssen die Täter zumindest abmahnen.

Sexuelle Belästigung kann allerdings auch ein Grund für eine sofortige fristlose Kündigung sein, selbst bei langjährigen Beschäftigten. Das hat das Landesarbeitsgericht Köln entschieden (Az.: 4 Sa 644/19). Im verhandelten Fall hatte ein Mann zunächst einer Kollegin und dann sich selbst in den Schritt gefasst und anzügliche Bemerkungen gemacht. Die Beschäftigte meldete den Vorfall einige Monate später bei der Personalleiterin, dem Mann wurde gekündigt – zurecht, wie das Kölner Gericht feststellte.

Berührungen müssen nicht sexuell motiviert sein, um als sexuelle Belästigung zu gelten. Das geht aus einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts aus dem Jahr 2017 hervor (Az.: 2 AZR 302/16). Bei der Berührung primärer oder sekundärer Geschlechtsmerkmale handelt es sich demnach immer um einen sexuell bestimmten Eingriff in die Intimsphäre. Im vorliegenden Fall hatte ein Mann einem Fremdfirmenmitarbeiter schmerzhaft zwischen die Beine gegriffen. Die Firma kündigte das Arbeitsverhältnis fristlos. Der Mann legte Klage gegen die Kündigung ein. Das BAG erklärte die Kündigung allerdings für rechtens.

Außerbetriebliche Anlaufstellen bei sexueller Belästigung

Finden Betroffene am Arbeitsplatz keine Hilfe oder geht die Belästigung gar vom Vorgesetzten aus, stehen diverse andere Anlaufstellen zur Verfügung.

Die Antidiskriminierungsstelle bietet zwei Hilfetelefone an:

  • Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen (hilfetelefon.de), Tel-Nummer: 0800 – 0116 016
  • Die allgemeine Hilfe- und Beratungsstelle, Tel-Nummer: 0800 – 546 546 5

In anhaltenden Fällen von sexueller Belästigung kann es zudem empfehlenswert sein, sich an einen Anwalt für Arbeitsrecht zu wenden.

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Die Grenzen der Loyalität

Die Grenzen der Loyalität

Unternehmen wünschen sich loyale Mitarbeiter. Doch was bedeutet Loyalität überhaupt? Wie können Firmen die Loyalität ihrer Beschäftigten gewinnen? Und wie erkennen Arbeitnehmer, dass Ihre Loyalität ausgenutzt wird? Dieser Beitrag gibt Antworten.

Loyalität – eine innere Haltung

Der Begriff Loyalität kommt aus dem Französischen und lässt sich auch mit „Anständigkeit“ übersetzen. Er geht auf das lateinische Wort „lex“ zurück, das seinerseits so viel wie Gesetz, Vorschrift, Vertrag oder Bedingung bedeutet.

Im Arbeitsleben heißt Loyalität, dass sich Mitarbeiter ihrem Arbeitgeber verbunden fühlen. Sie teilen die Werte und Interessen des Unternehmens und vertreten diese nach außen. Eigene Ziele verfolgen sie nur, wenn diese nicht im Konflikt zu den Unternehmenszielen stehen. Dennoch äußern sie auch konstruktive Kritik und sind allgemein darum bemüht, der Firma zum Erfolg zu verhelfen.

Für Unternehmen sind loyale Mitarbeiter überlebenswichtig. Eine hohe Fluktuation hat zur Folge, dass wichtiges Know-how nicht weitergegeben werden kann. Arbeitsprozesse geraten ins Stocken.

Arbeitgeber können die Loyalität ihrer Mitarbeiter fördern, indem sie sich ebenfalls loyal zeigen und ihren Angestellten Wertschätzung entgegenbringen, zum Beispiel durch

  • eine angemessene Entlohnung,
  • eine transparente Kommunikationskultur,
  • ein angenehmes Arbeitsklima,
  • Weiterbildungsangebote und
  • die Möglichkeit, Familie und Beruf zu vereinen.

Info-Box: Warum sind einige Menschen loyaler als andere?

Anthropologen gehen davon aus, dass Loyalität ihren Ursprung in einem Überlebensmechanismus hat. In früher Vorzeit konnte die Gruppe nur fortbestehen, wenn sich alle Mitglieder gegenseitig unterstützten. Doch warum erscheinen einige Menschen loyaler als andere? Dem liegen gewisse Charaktereigenschaften zugrunde. Sehr loyale Menschen schätzen i.d.R. konservative Werte. Ihnen sind Beständigkeit und langfristige Bindungen wichtig. Doch auch Menschen, die Abwechslung und die sich gern ins Unbekannte stürzen, können sehr loyal sein. Wichtig ist, dass sie sich nicht ausgenutzt fühlen.

Wo verlaufen die Grenzen der Loyalität?

Wie Umfragen zeigen, besitzen rund 70 Prozent aller Beschäftigten keine emotionale Bindung mehr zu ihrem Arbeitgeber. 15 Prozent haben sogar innerlich gekündigt. Das liegt nicht selten daran, dass sie einen Missstand bemerken: Unternehmen fordern häufig mehr Loyalität ein, als sie ihren Mitarbeitern entgegenbringen.

Besonders loyale Mitarbeiter können Gefahr laufen, ausgenutzt zu werden. Nicht umsonst lautet ein geflügeltes Wort, dass mehr Arbeit mit mehr Arbeit belohnt wird.

Ein typisches Beispiel: Es ist kurz vor Feierabend, Sie freuen sich auf einen gemeinsamen Abend mit der Familie. Da kommt der Chef und fragt, ob Sie noch eben eine kleine Aufgabe übernehmen können. Als loyaler Arbeitnehmer stimmen Sie selbstverständlich zu. Schließlich verspätet sich der Feierabend ja nur um eine halbe Stunde. Eine Woche später werden Sie wieder um Überstunden gebeten. Dieses Mal zögert sich der Feierabend um eine Stunde hinaus.

Dass Mitarbeiter ausgenutzt werden, beginnt oft schleichend. Sind Sie erst einmal dafür bekannt, Mehrarbeit zu erledigen, landen schnell noch weitere Aufgaben auf Ihrem Schreibtisch. Obwohl Sie stets Ihr Bestes geben, Überstunden einlegen und die Firma nach bestem Gewissen nach außen vertreten, kommt es nicht zur Gehaltserhöhung. Eventuell lässt sogar der Überstundenausgleich auf sich warten. Eine Beförderung steht ebenfalls nicht im Raum.

Was tun, wenn die eigene Loyalität ausgenutzt wird?

Mit diesen Tipps können Sie dagegen vorgehen, dass Ihre Loyalität ausgenutzt wird:

Kennen Sie Ihre Rechte!

Machen Sie sich mit den rechtlichen Vorgaben wie dem Arbeitsschutzgesetz und dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz vertraut. Studieren Sie auch das Mitarbeiterhandbuch Ihres Betriebs.

Prüfen Sie die Situation!

Bitten Sie Kollegen oder Vorgesetzte mal wieder um einen Gefallen, prüfen Sie zunächst, ob Sie überhaupt die Energie und Zeit für Mehrarbeit haben.

Lernen Sie, „Nein“ zu sagen!

Vielen Mitarbeitern fällt es schwer, „Nein“ zu sagen. Das gilt insbesondere, wenn man dem Chef gegenübersteht. Ist Ihre To-do-Liste jedoch schon voll, sollten Sie dies auch klar zum Ausdruck bringen. Überforderte Mitarbeiter bringen dem Unternehmen keinen Vorteil.

Suchen Sie das Gespräch!

Fühlen Sie sich von Ihrem Vorgesetzten ausgenutzt, können Sie versuchen, dies offen anzusprechen. Bringt ein solches Gespräch Sie nicht weiter, können Sie sich an den Betriebsrat oder an die Personalabteilung wenden.

Werden Sie sich über Ihre Ziele klar!

Loyalität ist keine Einbahnstraße. Sie sollten nicht nur die Wertvorstellungen Ihres Arbeitgebers vertreten, sondern auch wertgeschätzt werden. Überlegen Sie, ob Sie Ihre Ziele und Werte im aktuellen Job umsetzen können. Ist dies nicht der Fall, ist es vielleicht tatsächlich besser, sich nach einer Alternative umzusehen.

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Sonderurlaub

Sonderurlaub – dafür gibt es extra freie Tage

Wer heiratet, Vater wird oder umzieht, hat einen guten Grund nicht bei der Arbeit zu erscheinen. Für diese besonderen Ereignisse muss nicht einmal einer der wertvollen Urlaubstage geopfert werden. Denn jetzt gibt es Sonderurlaub. Wem und unter welchen Voraussetzungen die Extra-Tage zustehen und was das Gesetz dazu sagt, erklärt dieser Ratgeber.

Das sagt das Gesetz

Die Grundlage für den Sonderurlaub ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) §616 zu finden. Darin heißt es, dass ein Arbeitnehmer bei einer vorübergehenden Verhinderung ohne sein Verschulden ein Anrecht auf eine bezahlte Freistellung hat. Weder die Dauer noch die Gründe, die Sonderurlaub rechtfertigen, werden jedoch in diesem Paragrafen genannt. Viele Arbeitgeber orientieren sich deshalb an den Vorgaben des Tarifvertrags im öffentlichen Dienst (TVöD). Grundsätzlich sind sie jedoch nicht zwingend daran gebunden, sodass sie in Arbeitsverträgen oder Betriebsvereinbarungen eigene Regelungen (die mit dem Gesetz vereinbar sind) treffen können.

Das sind gute Gründe für Sonderurlaub

Sonderurlab wird in der Regel für folgende Ereignisse / Situationen gewährt:

  • 1 Tag für die Geburt des eigenen Kindes. Diese Regelung gilt nur für den Vater, da sich die Mutter ohnehin im gesetzlichen Mutterschutz befindet.
  • 2 Tage für den Tod eines Verwandten ersten Grades. Dazu gehören der Ehepartner, das eigene Kind oder ein Elternteil. Nicht wenige Arbeitgeber gewähren auch zusätzliche Tage.
  • 1 Tag für die eigene Hochzeit
  • 1 Tag für den Umzug in eine andere Stadt, sofern dieser aus betrieblichen Gründen stattfindet. Unter Umständen wird auch bei privaten Umzügen Sonderurlaub gewährt.
  • jeweils 1 Tag für die 25-jährige und 40-jährige Betriebszugehörigkeit (Jubiläum)
  • 1 Tag pro Jahr für eine schwere Erkrankung für einen im Haushalt lebenden Angehörigen
  • bis zu 5 Tage für erkrankte eigene Kinder im Haushalt unter zwölf Jahren. Danach zahlt bis zu 30 Tage im Jahr die gesetzliche Krankenkasse 67 Prozent des Nettogehalts.

Darüber hinaus gibt es (gemäß TVöD) weitere mögliche Anlässe für Sonderurlaub, wie

  • ein Termin bei der Agentur für Arbeit
  • ein Gerichts- und Behördentermin nach Vorladung. Der Arbeitgeber muss jedoch nicht zahlen, wenn der Beschäftigte einen Verdienstausfall oder eine Zeugenentschädigung für den Tag erhält
  • ein Ehejubiläum der Eltern, zum Beispiel die silberne oder goldene Hochzeit
  • ein Vorstellungsgespräch (nach Kündigung des Arbeitgebers)

Freie Zeit? Nicht in allen Fällen

Nicht immer steht Angestellten jedoch zusätzliche freie Zeit in Form von Sonderurlaub zu. Das betrifft zum Beispiel Arztbesuche. So müssen sie Termine für Vorsorgeuntersuchungen oder Zahnarzt-Behandlungen immer in ihre freie Zeit legen. Ausnahmen gelten jedoch bei ärztlichen Behandlungen, die nicht außerhalb der Arbeitszeit stattfinden können. Sonderurlaub gibt es dann jedoch nicht den ganzen Tag, sondern ausschließlich für die Hin- und Rückfahrt sowie die Dauer der Behandlung.

Darüber hinaus gibt es regelhaft keinen Sonderurlaub für

  • die Einschulung des eigenen Kindes
  • Abitur- und Studienabschlussfeiern des Kindes
  • Hochzeiten und Beerdigungen von Freunden und Verwandten zweiten oder dritten Grades
  • ehrenamtliche Tätigkeiten in Vereinen und anderen Institutionen. Ausnahme: Ehrenamtliche, die für die Freiwillige Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk im Einsatz sind
  • Kandidaturen für öffentliche Ämter

Wofür und wie lange der Arbeitgeber Sonderurlaub gewährt, können Sie im Arbeitsvertrag oder der Betriebsvereinbarung nachlesen. Und im Zweifel lohnt es sich, einfach mal beim Chef nachzufragen, ob bei guten Gründen nicht ein Tag mehr drin ist.

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Kühlschrank

Kühlschrank im Büro – diese coolen Regeln gelten im Büro

Als Service für die Mitarbeiter, die darin frische und verderbliche Lebensmittel aufbewahren können, gibt es in fast jeder Büroküche auch einen Kühlschrank. Fast mag man es nicht glauben, aber das Elektrogerät birgt ein nicht unerhebliches Konfliktpotential. Um Unstimmigkeiten unter den Kollegen zu vermeiden, gibt es aber einige praktische Tipps und Tricks zum coolen Umgang mit dem Kühlschrank.

Der Brennpunkt Kühlschrank im Büro

Um während der Arbeitszeit auch mal ein eisgekühltes Getränk zu genießen und um mitgebrachtes Essen und verderbliche Nahrungsmittel zu lagern, ist ein Kühlschrank im Büro eine praktische Angelegenheit. Die Tatsache, dass er meist von vielen Kollegen gemeinsam genutzt wird, offenbart aber bereits das größte Problem. Während sich der eine Mitarbeiter mit Joghurt, Banane und Co. richtig breit macht, bleibt für den anderen nicht genug Platz. Infolge der Gemeinschaftsnutzung fühlt sich zudem häufig niemand wirklich zuständig, sodass die Hygiene und Reinigung meist zu kurz kommen. Abgelaufene Lebensmittel, verdorbenes Obst und Gemüse, Schimmel und ein fieser Gestank sind dann die Folgen, die nicht nur unangenehm sind, sondern auch schnell zu Konflikten im Büro führen.

Keep cool: Verhaltensregeln zur Nutzung des Büro-Kühlschranks

Zur Entschärfung des Konfliktpotentials rund um den Kühlschrank lohnt es sich, einige feste Regeln für dessen Nutzung aufzustellen:

Regel 1: (Wenig) Platz für alle
Beim Kühlschrank im Büro handelt es sich um ein Gerät, das von allen Mitarbeitern gleichermaßen genutzt werden darf. Dementsprechend sollte Platz für jeden Snack, jedes Getränk und jede Lunchbox sein. Hier ist also Rücksicht gefragt. Wer eine komplette Wochenration mitbringt, handelt nicht kollegial. Außerdem besteht so das Risiko, dass man es gar nicht schafft, die Sachen zu verzehren. Und: Stark riechende Lebensmittel sollten in einem Büro-Kühlschrank immer tabu sein.

Regel 2: Besitzverhältnisse klären
Um Missverständnisse zu vermeiden, beschriftet jeder seine Lebensmittel mit Namen. Auf diese Weise wird es selbst aus Versehen nicht mehr passieren, dass man zu den „falschen“ Lebensmitteln greift und anderen etwas wegisst. Ein weiterer positiver Effekt: Mit der Beschriftung fühlt man sich automatisch zuständig, sodass keine Lebensmittel mehr im Kühlschrank vergessen werden. Sollte man es selbst nicht schaffen, seine Lebensmittel zu verzehren, nimmt man sie entweder wieder mit nach Hause oder schenkt sie den Kollegen.

Regel 3: Verschmutzung sofort entfernen
Jeder, der den Kühlschrank nutzt, sollte sich auch für dessen Sauberkeit verantwortlich fühlen. Ist Ihnen daher beispielsweise der Joghurt oder ein Getränk ausgelaufen, dann ist es auch Ihr Job das Malheur zu beseitigen – und zwar sofort.

Regel 4: Ein Putzplan
Im Kühlschrank spielt die Hygiene eine bedeutende Rolle. Damit sich darin nicht irgendwann krankheitserregende Keime und Bakterien tummeln, ist hin und wieder eine gründliche Reinigung angesagt. Hier sollte jeder Mitarbeiter einmal an der Reihe sein. Im besten Fall stellt man gemeinsam im Team einen Putzplan auf.

Regel 5: offene Kommunikation
Auch wenn es noch so banal klingt, lassen sich Unstimmigkeiten und Streitereien bereits im Keim ersticken, indem die Kollegen offen miteinander kommunizieren. Denn vielleicht handelt es sich nur um ein Versehen, dass man zum falschen Getränk gegriffen hat. Und vielleicht war es gar nicht Kollege XY, der die Sauerei veranstaltet hat. Unter Umständen kann es nach vorheriger Absprache aber sinnvoll sein, kleine Strafen einzuführen. Damit alle etwas davon haben, müssten Regelbrecher eventuell einen Kuchen ausgeben oder ein paar Euro in die Bürokasse stecken.

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Junger Chef

Mein Chef ist 25 – wie Mitarbeiter mit jungen Vorgesetzten umgehen

„Was kann der mir schon sagen, er hat doch noch gar keine Erfahrung!“ oder: „Mit dem theoretischen Uni-Wissen kommt er bei uns nicht weit!“ Diese ohne ähnliche Gedanken kommen vielen langjährigen Mitarbeitenden in den Kopf, wenn ihnen plötzlich ein neuer und sehr junger Chef vor die Nase gesetzt wird. Wir haben hilfreiche Tipps, wie man mit Chefs umgeht, die fast noch grün hinter den Ohren sind.

Erfahrung meets Experimentierfreude – eine schwierige Konstellation

Es ist gut nachvollziehbar, wie schwierig und auch explosiv die folgende Situation ist: Man ist bereits seit vielen Jahren in einem Unternehmen beschäftigt, ist hier die Karriereleiter hinaufgestiegen, bringt eine Menge Wissen und Erfahrung mit und muss sich plötzlich von einem absoluten Neuling im Business etwas sagen lassen. Den wenigsten Menschen wird dies leichtfallen. Meist hapert es bereits daran, die neue Person ernst zu nehmen. Während die Erfahrenen dabei gerne alles so belassen würden, wie es bislang immer gut funktioniert hat, sind die jungen Chefs dagegen etwas experimentierfreudiger und möchten meist gerne neue Wege gehen.

Es verwundert nicht, dass es auch für die junge Führungskraft eine harte Bewährungsprobe ist, sich unter den Angestellten zu behaupten und durchzusetzen. Die größten Konfliktpotentiale bestehen dabei darin, dass unterschiedliche Erfahrungsgrade und Ansichten sowie verschiedene Auffassungen von einem gutem Führungsstil aufeinanderprallen.

Tipps für den Umgang mit dem jüngeren Chef

Damit der Arbeitsalltag nicht zu einer großen Belastung wird und Sie weiterhin gerne für das Unternehmen arbeiten, ist es hilfreich, mit dem Juniorchef gut klarzukommen. Diese Tipps können zu einem entspannten Verhältnis beitragen.

  • keine Ablehnung: Auch wenn es vielleicht schwerfallen mag, sollten Sie den neuen Chef nicht von vornherein ablehnen, sondern ihm offen ohne Vorurteile begegnen. Führen Sie sich vor Augen, dass es einen guten Grund geben mag, die zu seiner Einstellung geführt haben und er (wahrscheinlich) über wichtige Kompetenzen verfügt.
  • dosierte Ratschläge: Auch wenn der alte Hase im Business vieles wahrscheinlich tatsächlich besser weiß, werden gute Ratschläge immer nur wohldosiert eingesetzt. Anregungen sollten zudem niemals als Besserwisserei platziert werden. Denn es kommt garantiert nicht gut an, wenn der Mitarbeiter seinem Chef sagen will, wie er seinen Job zu machen hat.
  • neue Chance nutzen: Die Veränderung auf der Führungsebene muss nicht (nur) schlecht sein. Vielleicht eröffnen sich auf diese Weise sogar ganz neue Chancen auf interessante Aufgaben und spannende Herausforderungen. Auf Ideen, die die Mitarbeitenden einbringen, wird der neue Chef zudem bestimmt positiv reagieren. Und garantiert kommen auch Lernbereitschaft und Motivation sehr gut an.

Auch der junge Chef ist gefragt

Natürlich ist die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen langjährigem Profi und Young Professional keine Einbahnstraße. Auch der junge Chef muss seinen Teil dazu beitragen, um die Gunst der neuen Mitarbeiter für sich zu gewinnen.

Dafür ist es zunächst einmal wichtig, dass man sich der eigenen Stärken und Kompetenzen bewusst ist und auch genauso auftritt. Wer überzeugend und selbstbewusst ist, verschafft sich schneller Respekt. Sympathiepunkte sammelt man dann unter anderem dafür, die Erfahrung der älteren Mitarbeiter zu schätzen, sie auch mal um Rat zu fragen, in Änderungen einzubeziehen und ihnen bestenfalls auch ein Feedback zu geben. Die Basis für eine gute Zusammenarbeit wird dabei idealerweise direkt vom ersten Tag an gelegt.

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Englische Mails

Home Office mit Handy – häufige Fehler in englischen E-Mails entdecken (und künftig vermeiden)

Auch in Deutschland ist die Arbeitswelt längst international geworden. Rund die Hälfte aller Arbeitnehmer muss im Job regelmäßig in einer Fremdsprache kommunizieren. Es gibt heute schließlich kaum noch Unternehmen, die nicht Zweigstellen, Niederlassungen, Partner oder Dienstleister im Ausland haben. Sprechen die Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner oder auch Kollegen nicht deutsch, dann läuft die Kommunikation meist in englischer Sprache. Um auch im schriftlichen E-Mail-Verkehr nicht direkt unangenehm aufzufallen, ist es hilfreich, die typischen deutschen Fehler zu kennen – um sie dann nie wieder zu machen.

Missverständnisse vermeiden – auf richtige Übersetzung achten

Es gibt einige Fehler, die überführen uns schnell (aus englischer Sicht) als Fremdsprachler. Viele Begriffe und Formulierungen sind dabei sogenannte Scheinanglizismen, bei denen wir fälschlicherweise annehmen, dass es sie im Englischen in ähnlicher Form gibt. Das sind die häufigsten Fehler, die wir machen – aber besser vermeiden sollten:

  • „Handy“ ist ein bekanntes Beispiel für einen Begriff, der englisch klingt, es aber nicht ist. Das Smartphone heißt bei Engländern und Amerikanern „mobile“.
  • Ebenfalls nicht üblich ist die Verwendung des Begriffs Home Office. So heißt es anstelle von „I’m doing home office“ richtig „I am working from home.“
  • Einen Beamer gibt es im Englischen nicht. Hier heißt die korrekte Bezeichnung „projector“.
  • Bitte schreiben Sie den Chef nicht mit „chief“ an, wenn Sie ihn nicht mit einem Stammeshäuptling gleichsetzen. Richtig ist „boss“ oder „CEO“.
  • „Become“ übersetzen wir gerne mit „bekommen“, obwohl es „werden“ heißt.
  • Auch wenn es fast so klingt, „notice“ ist keine Notiz, sondern eine Nachricht.
  • Ein ebenfalls beliebter Fehler ist es, „actual“ im Kontext von „aktuell“ zu verwenden. Übersetzt bedeutet der Begriff nämlich „wirklich“.
  • Wer einen Termin vereinbaren will, trifft ein „appointment“ und nicht einen „term“.
  • „Cheers“ ist eine Formulierung, die Sie gerne verwenden dürfen, sofern die Korrespondenz nicht allzu förmlich ist. Sie bedeutet nämlich keineswegs „Prost“, sondern vielmehr „Danke“.
  • Deutsche Redewendungen sollten niemals wortwörtlich übersetzt werden, da sie in den allermeisten Fällen nicht verstanden werden. Ein absolutes No-Go sind Formulierungen, wie „Everything in butter“, „That’s not my beer“ oder gar „I understand only trainstation“.
  • Mehrere Personen nennt man im Englischen (zumindest im normalen Sprachgebrauch) nicht „persons“, sondern besser „people“.
  • Um einen Vorschlag zu machen, nutzt man den Begriff „suggestion“ und vergisst lieber ganz schnell „proposal“. Das Wort bedeutet nämlich Antrag oder Angebot.

Praktische Tipps zum Formulieren englischer E-Mails

Für eine erfolgreiche Korrespondenz auf Englisch lohnt es sich, einige wichtige Tipps zu berücksichtigen. Denn wer grundsätzlich stilsicher ist, dem werden auch kleinere Fehler schneller verziehen.

  • Einen Text zunächst auf Deutsch vorzuformulieren und ihn dann wortwörtlich zu übersetzen oder gar ein Übersetzungstool zu nutzen, kann schnell nach hinten losgehen. So entsteht schnell ein peinliches „Denglisch“, das nicht unbedingt gut ankommt.
  • Schreiben Sie stets nach der KISS-Formel: Nach dem Motto „Keep it short and simpel“ ist es empfehlenswert, kurze Sätze zu formulieren und möglichst schnell auf den Punkt zu kommen.
  • Höflichkeit ist auch im englischen E-Mail-Verkehr unbedingt angesagt. Eine Anrede sollte genauso obligatorisch sein wie eine Verabschiedung. Auch mit einem „please“ oder „thank you“ vergibt man sich nichts.

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Lästereien im Büro

Lästereien am Arbeitsplatz – so geht man damit um

„Hast du schon gehört, dass …?“ Ein bisschen Klatsch und Tratsch gehört im Büroalltag einfach dazu. Der Grat zwischen Austausch von Neuigkeiten und Lästereien ist jedoch häufig schmal. Über andere Kollegen (schlecht) zu reden, ist dabei häufig mehr als nur eine Feststellung von Tatsachen. Und auch wenn Lästereien ein absolutes No-Go sein sollten, kommen sie doch häufiger vor, als man denkt.

Darum lästern wir

Die Gründe, warum gelästert wird, sind vielfältig. Häufig stecken soziale Aspekte dahinter. Indem wir über andere reden, verbindet uns ein gemeinsames Thema. Dieser Austausch führt nicht selten zu einer Verbundenheit und einer gewissen emotionalen Nähe. Lästereien dienen aber auch als Ventil, um den eigenen Frust loszuwerden. Sie können darüber hinaus auch dazu beitragen, dass wir uns überlegen fühlen. Manchmal haben wir auch ein persönliches Problem mit einem Kollegen und möchten andere Mitarbeiter „mit ins Boot“ holen, damit sie für uns Partei ergreifen. Und vielleicht steckt auch einfach nur ein ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis, Sensationslust oder schlichtweg Langeweile dahinter.

Ganz gleich, welche Gründe Menschen dazu bewegen, über andere zu lästern, es gibt immer eine Person, die das gar nicht lustig finden dürfte – der- oder diejenige, über die gelästert wird. Besonders unangenehm wird es, wenn nach dem Stille-Post-Prinzip Neuigkeiten über den Flurfunk immer weiter ausgeschmückt werden, sodass von den eigentlichen Fakten am Ende nicht mehr viel übrig bleibt.

Nicht mit einsteigen – richtig reagieren, wenn Kollegen lästern

Wer mit Kollegen arbeitet, die gerne und regelmäßig über andere lästern, muss sich dem bösen Tratsch natürlich nicht anschließen. Hier einige Tipps für den richtigen Umgang mit Lästerkollegen:

  • Problem ansprechen: Es kann sehr effektiv sein, die lästernden Kollegen offen darauf anzusprechen, dass Sie das Gerede als störend empfinden – und zwar nicht nur im Hinblick auf die Lautstärke, sondern auch auf den Inhalt.
  • Lästerei im Keim ersticken: Möchte ein Kollege Sie in ein Tratsch-Gespräch über andere verwickeln, sollte er im besten Fall direkt abgewürgt werden. Klare Worte, wie „Was Kollege XY macht, geht uns nichts an“ oder „Wir werden fürs Arbeiten und nicht fürs Lästern bezahlt“, weisen selbst das größte Tratschmaul in seine Schranken.
  • Lästerei öffentlich ansprechen: Natürlich sollen Sie die lästernden Personen nicht öffentlich an den Pranger stellen. Durchaus erlaubt ist es aber beispielsweise, in einem Team-Meeting auf Lästereien hinzuweisen, ohne dabei jemanden direkt zu nennen. Und auch ein anonymer Hinweis am Schwarzen Brett könnte den Effekt haben, dass einige Personen ihr Verhalten überdenken.
  • Niemals zurücklästern: Wer sich von den Lästereien der Kollegen derart gestört fühlt, dass er selbst über ihr Verhalten herzieht, schlägt in die gleiche Kerbe und handelt unprofessionell und kein bisschen besser.

Selbst von Lästereien betroffen – das ist jetzt zu tun

Natürlich möchte niemand die Zielscheibe für Lästerattacken am Arbeitsplatz werden. Häufig wissen die Betroffenen überhaupt nicht, was sie falsch gemacht haben, wenn beispielsweise beim Betreten eines Raumes plötzlich alle Gespräche verstummen. Um nicht zum Außenseiter und womöglich sogar zum Mobbingopfer zu werden, lohnt es sich, direkt aktiv zu werden.

Die beste Lösung ist jetzt, ein Gespräch unter vier Augen mit der Läster-Person zu suchen. Wer freundlich nach dem Grund fragt, erlebt meist direkt einen peinlich berührten Kollegen, der sein Getratsche künftig einstellen wird. Ein persönliches Gespräch kann aber auch dazu beitragen, mögliche Konflikte und Unstimmigkeiten aus der Welt zu schaffen.

Führt das Gespräch nicht zum „Erfolg“, dann sollte der Weg über den Vorgesetzten laufen. Ratsam ist das vor allem dann, wenn die Lästereien in Mobbing ausarten und von der betroffenen Person als belastend empfunden werden. Und: Wer nicht möchte, dass man über ihn lästert, der sollte natürlich selbst mit gutem Beispiel vorangehen und sich niemals öffentlich kritisch, herablassend und sensationshungrig über die Kollegen äußern.

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Vornamen

Andreas & Katja – diese Vornamen sind besonders erfolgreich im Job

Um im Job erfolgreich zu sein, gutes Geld zu verdienen und vielleicht sogar eine Führungsposition zu bekommen, benötigt man nicht nur Fachwissen, Berufserfahrung und weitere Kompetenzen, sondern auch den richtigen Vornamen. Auch wenn es befremdlich und fast schon unfair klingen mag, ist es tatsächlich so, dass es ein Dirk oder eine Sabine einfacher hat, Karriere zu machen, als ein Kevin oder eine Chantal.

Warum hat der Name einen Einfluss auf die Position und das Gehalt?

Rein rational lässt sich die Tatsache natürlich nicht erklären, warum der Vorname Einfluss auf unseren Job und unser Leben haben soll. Er steht schließlich in keinem Zusammenhang mit unserer Intelligenz und unserem Charakter. Welchen Namen wir tragen, geht letztlich ja sogar nur auf eine Entscheidung zurück, die die Eltern zu einem Zeitpunkt getroffen haben, als man selbst noch nichts zu sagen hatte.

Obwohl demnach der eigene Vorname eigentlich keine Rolle spielen sollte, tut er das dennoch. Denn ganz unbewusst lösen Namen bestimmte Assoziationen im Hinblick auf das Alter, die Herkunft, die Bildung und die Intelligenz einer Person aus. Diese entstehen unter anderem aufgrund von eigenen Erfahrungen, vor allem aber durch Stereotypen. Immer dann, wenn wir eine Person noch nicht kennen, möchten wir unbewusst unsere Informationslücken über sie schließen und – da wir noch keine weiteren Anhaltspunkte haben – ziehen wir Rückschlüsse allein aufgrund des Namens.

Hier wird der Erfolg in die Wiege gelegt – erfolgreiche Vornamen

In Deutschland haben Vornamen einen positiven Einfluss auf die Karriere, wenn

  • sie einen deutschen Klang haben.
  • es sich nicht um Doppelnamen handelt.
  • man sie einfach aussprechen kann.
  • sie gut zum Nachnamen passen.
  • sie zeitlos sind.
  • sie ein bis zwei Silben haben.

Besonders einfach haben es dabei unter anderem Katja, Anna, Nicole, Sabine, Hannah und Emma. Bei den Männern sind es dagegen Andreas, Dirk, Thomas, Michael, Thomas und Christian, die sich auf eine Karriere freuen können.

Namen geben übrigens auch immer einen Hinweis auf das Alter einer Person. Bedeutet: Lesen wir Namen, wie Kurt oder Ingeborg, dann erwarten wir nicht, dass die Person erst 20 Jahre alt ist. Grundsätzlich gilt: Je älter eine Person aufgrund ihres Namens geschätzt wird, desto intelligenter wird sie eingestuft. Menschen mit jünger klingenden Namen verleihen wir automatisch eine größere Attraktivität.

Wenig erfolgversprechende Namen

Es ist tatsächlich so, dass Menschen mit exotisch klingenden und ausländischen Namen Nachteile bei einer Bewerbung und im Job haben können. Wir assoziieren damit eine niedrige soziale Schicht, eine höhere Kriminalitätswahrscheinlichkeit und weniger Intelligenz. Mit Naivität werden beispielsweise Mandy, Chantal und Kevin in Verbindung gebracht. Ihren schlechten Ruf haben diese Vornamen, da man davon ausgeht, dass sie aufgrund einer Modeerscheinung von Eltern mit einem niedrigen Bildungsstand ausgewählt wurden. Besonders schlecht kommen dabei exotische Vornamen in Kombination mit einem traditionellen Nachnamen an. So hat beispielsweise eine Cheyenne Schmidt weniger gute Karten als eine Cheyenne Adashi.

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Straining

Straining – die erzwungene Langeweile am Arbeitsplatz

Während die einen regelrecht in Arbeit untergehen, nicht wissen, was sie zuerst und zuletzt tun sollen, gibt es auch diejenigen, die überhaupt keine Aufgaben haben und sich tagein, tagaus am Arbeitsplatz nur langweilen. Entzieht der Arbeitgeber Mitarbeitenden bewusst sämtliche Aufgaben, handelt es sich um eine besondere Form des Mobbings – Straining.

Zäh wie Kaugummi – was bedeutet eigentlich Straining?

Um was es sich genau beim Straining handelt, wird bereits bei der wörtlich Übersetzung des Begriffs deutlich – „to strain“ bedeutet so viel, wie „dehnen“ oder „spannen“. Übertragen auf den Arbeitsalltag zieht sich dieser beim Straining zäh wie Kaugummi dahin. Für einen Angestellten gibt es keine Aufgaben mehr, er wird zudem von sämtlichen Prozessen ausgeschlossen. Dieser Zustand der dauerhaften Unterforderung stellt für viele Menschen eine enorme Belastung dar und kann in einem Boreout gipfeln. Genauso wie bei einem Burnout geht dieser mit negativen psychischen und physischen Folgen für den Gesundheitszustand der Betroffenen einher. Mit anderen Worten: Straining kann krank machen.

Was sind die Beweggründe für Straining?

Man mag sich nun fragen, was Arbeitgeber davon haben, ihren Mitarbeitern bewusst die Arbeit zu entziehen. Angewandt wird das Straining vorzugsweise bei Angestellten, die zu alt, zu teuer oder überflüssig geworden sind, jedoch nur schwierig beziehungsweise nur mit einer hohen Abfindung kündbar sind. Ziel ist es dementsprechend, dass die Betroffenen von alleine die Reißleine ziehen oder das Unternehmen nun selbst einen guten Kündigungsgrund hat: Schließlich leistet der Arbeitnehmer keine Arbeit mehr.

Straining erkennen – das sind die typischen Phasen

Nicht jeder Mitarbeiter, der wenig Aufgaben hat, ist auch sofort ein Straining-Opfer. Nur weil ein Kollege beispielsweise bei der Aufgabenverteilung bevorzugt wird, müssen daher noch nicht sämtliche Alarmglocken klingeln. Es ist sogar möglich, dass der Chef es gut gemeint hat und seinem Angestellten nicht zu viel zumuten will. Erst wenn Handlungen systematisch und wiederholt auftreten, kann die Rede von Straining sein. Dieses läuft typischerweise immer in bestimmten Phasen ab:

  • Sukzessive werden dem Mitarbeiter immer mehr Aufgaben entzogen und die Zuständigkeiten neu verteilt. In neue Projekte wird die Person nicht mehr integriert und zu Team-Meetings nicht mehr eingeladen.
  • Da die Person in der Folge immer weniger bis schließlich gar nichts mehr zu tun hat, langweilt sie sich.
  • Durch die bewusste (auch soziale) Ausgrenzung gerät der Betroffene immer mehr unter psychischen Druck. Hinzu kommt das schlechte Gefühl, fürs Nichtstun auch noch ein Gehalt zu erhalten. Neben Stress können auch Depressionen, Schlaflosigkeit und physische Erkrankungen die Folge sein.
  • Als letzte Lösung bleibt für die Person dann nur noch die Kündigung, um aus der unerträglichen Situation auszubrechen. Andersherum kann jetzt auch der Arbeitgeber kündigen. Mit einem perfiden, guten Grund: Der Mitarbeiter hat schließlich nichts mehr zu tun.

Was tun gegen die erzwungene Langeweile?

Wer das Gefühl hat, von seinem Chef komplett übergangen zu werden und das Opfer der Straining-Masche zu sein, sollte die Belastung nicht alleine mit sich ausmachen, sondern sich Hilfe holen. Sprechen Sie zum Beispiel mit dem Betriebsrat, mit einer Beratungsstelle oder mit einem Anwalt. Sollte es zu einem Rechtsstreit kommen, lohnt es sich, sämtliche Schritte des Arbeitgebers genau zu dokumentieren. Um dem Druck standzuhalten, ist es wichtig, mit Menschen aus dem privaten Umfeld über das Geschehen zu sprechen. Sofern möglich, ist es zudem empfehlenswert, nicht direkt klein beizugeben, sondern die Arbeit einfach wie gewohnt weiter auszuführen oder sich eigeninitiativ Aufgaben zu suchen.

Betroffene sollten sich aber immer bewusst sein, dass ein einmal zerrüttetes Verhältnis zum Arbeitgeber niemals wieder komplett normal werden wird. Vielleicht sollte man sich daher tatsächlich überlegen, ob eine berufliche Neu- oder Umorientierung nicht vielleicht wirklich die beste Option ist.

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TED-Talks

Kennen Sie TED?

TED – diese drei Buchstaben stehen für Technology, Entertainment, Design. Hinter dem Namen verbirgt sich eine jährlich stattfindende Innovationskonferenz. Dort zu hören und zu sehen gibt es kurze, inspirierende Vorträge aus zahlreichen Themengebieten. Die TED-Talks-Website stellt die besten Vorträge als Videos mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen zur Verfügung.

Was das Besondere an den TED-Talks ist und welche Videos sich lohnen, erfahren Sie hier.

Innovationskonferenz seit 1984

Die Geschichte der TED-Talks beginnt 1984. In diesem Jahr veranstaltet der Architekt Richard Saul Wunderman zum ersten Mal eine Konferenz, auf der Technologie-Entwickler mit Designern und anderen Vordenkern Ideen austauschen sollen. Die erste Veranstaltung bringt jedoch kaum Geld ein. Die zweite Konferenz folgt erst sechs Jahre später – mit wesentlich größeren Erfolg.

Seit 1990 finden die TED-Talks jährlich in Monterey, Kalifornien, statt. Hinter TED steht eine Non-Profit-Organisation, geleitet wird das Projekt seit 2002 vom Journalisten und Medienunternehmer Chris Anderson. Unter dem Namen TEDx haben sich unabhängig organisierte Ableger der Konferenz auf der ganzen Welt verbreitet.

TED-Talks: Spannende Ideen kurz und knackig auf den Punkt gebracht

TED-Talks dienen dem Austausch „verbreitungswürdiger Ideen“ („ideas worth spreading“). Das Thema des Vortrags ist frei wählbar, meist geht es um aktuelle Forschungsergebnisse und neue Bücher, um Geschäftsideen und gemeinnützige Projekte. Viele Vorträge beschäftigen sich mit Business-Themen, andere gehen auf soziale, philosophische oder psychologische Fragen ein.

Eines haben alle Vorträge gemeinsam: Sie dürfen nicht länger als 20 Minuten dauern und sollen Ideen auf möglichst spannende Weise präsentieren. Die TED-Talks folgen dem sogenannten Storytelling-Format, das jeweilige Thema wird also in eine ansprechende Geschichte verpackt.

Wer an den Konferenzen teilnehmen und einen Vortrag halten möchte, muss sich bewerben. Bezahlt werden die Vortragenden nicht.

Schaffen Sie es nicht persönlich zur Konferenz, ist das kein großes Problem. Die TED-Talks-Website stellt die besten Vorträge als kostenlose Videos zur Verfügung. Ein Team von über 40.000 Freiwilligen übersetzt die Talks aus dem Englischen in 115 Sprachen.

Erfolgreiche Videos generieren mehrere Millionen Klicks. Mit über 72 Millionen Aufrufen am häufigsten angesehen wurde der TED-Talk des Erziehungswissenschaftlers Ken Robinson. In seinem Vortrag geht es darum, wie die Schule die Kreativität von Kindern abtötet.

Interessante Kategorien und Talks zum Thema Büro und Karriere

Bei mehr als 3.900 Videos ist die Auswahl an spannenden Themen groß. Um die Qual der Wahl etwas zu erleichtern, können Sie sich zu Ihren Interessen passende Vorträge empfehlen lassen. Unter dem Menüpunkt „TED Recommends“ geben Sie einfach Ihre Vorlieben an und erhalten Vorschläge per E-Mail.

Vorträge zu den Themen Unternehmertum und Karriere finden sich in der Kategorie „Business“. In einem der beliebtesten TED-Talks zu diesem Themenspektrum erklärt Ray Dalio, wie Sie eine Unternehmenskultur schaffen, in der Mitarbeiter gute Ideen teilen und die besten Ideen gewinnen („How to build a company where the best ideas win“).

Interessant für alle, die im Büro arbeiten, sind auch Vorträge zum Thema Motivation. Der US-amerikanische Karriereberater und Bestseller-Autor Dan Pink gibt zum Beispiel einen kurzen Einblick in die Wissenschaft der Motivation. Was ist Motivation eigentlich? Und warum verliert man sie manchmal so schnell? „Das Rätsel der Motivation“ („The puzzle of motivation“) gibt Antworten.

„Warum perfekte Bewerber nicht immer die besten sind“ lautet der Titel eines Vortrags von Regina Hartley („Why the best hire might not have the perfect resume“). Die HR-Managerin von UPS erklärt, warum beim Erstellen des Lebenslaufs durchaus Mut zur Lücke gelten darf und worauf Unternehmen bei Bewerbern heute wirklich achten. Auch für Personaler ein durchaus spannendes Thema.

Weitere relevante Vorträge finden sich in den Kategorien Entrepreneur, Innovation, Leadership und Persönlichkeitsentwicklung. Interessant könnten auch Vorträge aus den Themenbereichen Internet, Machine Learning und Work-Life-Balance sein.

Kritik am TED-Modell

Kein erfolgreiches Projekt ohne Kritik. TED muss sich etwa häufig den Vorwurf gefallen lassen, elitär zu sein. So berechnet die Non-Profit-Organisation zum Beispiel 6.000 US-Dollar für ein Tagungsticket. Dennoch werden weder die Sprecher noch die freiwilligen Übersetzer bezahlt.

Zudem finden sich nicht alle Vorträge auf der Website. So fehlt zum Beispiel ein umstrittener Vortrag von Nick Hanauer, in dem es um den Zusammenhang von hohen Steuersätzen und Arbeitslosigkeit sowie wirtschaftlicher Gleichstellung geht. Ein ausführlicherer Vortrag Hanauers wurde allerdings veröffentlicht.

Kritik gibt es zudem am Format der Vorträge selbst. Das Storytelling-Format lege zu viel Wert auf Unterhaltung und zu wenig Wert auf wissenschaftliche Seriosität, bemängeln Kritiker.

Zu einigen Kritikpunkten nimmt die TED-Talks-Website unter „Debunking TED myths“ direkt Stellung. So betont die Non-Profit-Organisation zum Beispiel, gezielt nach Ideen aus der ganzen Welt zu suchen und Vortragende zu unterstützen, die sich eine Teilnahme an der Konferenz allein nicht leisten können.

Den Vorwurf der Voreingenommenheit weist die Non-Profit-Organisation zurück. Zwar wird nicht jeder Vortrag auf der Website veröffentlicht, doch die Organisation gebe ihr bestes, um konstruktive Talks zugänglich zu machen, unabhängig von der politischen Einstellung der Sprecher. Alle Vorträge zu Wissenschafts- und Gesundheitsthemen müssen dabei von Forschungsergebnissen unterstützt werden, die den Peer Review-Prozess durchlaufen haben.

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"Stromberg" oder "The Office US"?

„Stromberg“ oder „The Office US“?

Am 30. August 2001 ging die Pilotfolge der britischen Comedy-Serie „The Office“ auf Sendung. Ricky Gervais spielt die Hauptrolle des David Brent, Chef einer Papiergroßhandelsfirma. Die Serie folgt dem Personal im Stil einer Langzeitdokumentation. Ihren Humor bezieht sie vor allem daraus, dass Brent seine professionellen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten maßlos überschätzt.

„The Office“ blieb nur für zwei Staffeln mit je sechs Folgen auf Sendung. Die Serie inspirierte jedoch zwei langlebigere Ableger: „The Office US“ und die deutsche Adaption „Stromberg“.

Bei welcher Fassung lohnt sich das Zuschauen eher?

The Office US

„The Office US“ ist eine direkte Adaption der gleichnamigen britischen Serie, entwickelt von Greg Daniels. Zu Beginn hält sich die Handlung eng ans Original. Im Laufe von neun Staffeln mit insgesamt 201 Episoden entwickeln sich sowohl die Geschichte als auch die Charaktere jedoch weiter und gewinnen an Eigenständigkeit.

Wie das britische Original spielt „The Office US“ im Großraumbüro eines Papiergroßhandelns. Die Handlung wurde jedoch nach Scranton, Pennsylvania verlegt, und die Charaktere wurden an US-amerikanische Stereotype angepasst.

Die Rolle des Chefs, Michael Scott, übernimmt Steve Carell. Scott ist zwar als Führungspersönlichkeit ebenso untalentiert und schmierig wie sein britisches Pendant, zeigt im Laufe der Serie aber auch sympathische Züge. Er hat eine kindliche Art von Humor und versucht, seine Mitarbeiter mit Filmzitaten, Nachahmungen von Komikern und anderen popkulturellen Referenzen zu unterhalten.

Zur Belegschaft gehören der schrullige Dwight Kurt Schrute III (Rainn Wilson), ein Nerd, der allerdings überraschend viel Erfolg bei den Frauen hat, der antriebslose Jim Halpert (John Krasinski), der seinem Rivalen Dwight ständig Streiche spielt, und die Empfangsdame Pam Beesly (Jenna Fischer). Jim interessiert sich für Pam, die zu Beginn der Serie jedoch mit dem Lageristen Roy verlobt ist.

Die wichtigsten Fakten zur Serie:

  • Erscheinungsjahr: 2005 – 2013
  • Episoden: 201 in 9 Staffeln
  • Länge der Episoden: 20 – 42 Minuten

„Stromberg“ – Alltag bei der Capitol Versicherungen AG

„Stromberg“ lief ursprünglich von 2004 bis 2012 beim Fernsehsender ProSieben. Dass es sich um eine Adaption der Serie „The Office“ handelt, gaben die Macher erst nach einer Intervention der britischen Produzenten zu erkennen.

Anders als „The Office“ spielt „Stromberg“ nicht in einem Papiergroßhandel, sondern im Büro der fiktiven Capitol Versicherungen AG – denn wo ließe sich der typisch deutsche Büroalltag besser zeigen als bei einer Versicherung? Ihren Namen verdankt die Serie Bernd Stromberg, dargestellt von Christoph Maria Herbst, Leiter der Abteilung Schadensregulierung M-Z.

Bernd Stromberg teilt viele Eigenschaften mit seinem US-Pendant Michael Scott, weicht in anderen Punkten aber deutlich von ihm ab. Stromberg sieht sich als „Papa“ seiner Abteilung, wird von seinem Team jedoch eher als störendes Element wahrgenommen. Verkaufstalent und zwischenmenschliche Fähigkeiten gehen ihm völlig ab. Er ist die Verkörperung des ungeliebten Vorgesetzten: unfähiger als seine Mitarbeiter, aber sehr von sich eingenommen.

Berthold „Ernie“ Heisterkamp (Bjarne Mädel) ist unbeholfen, tollpatschig, erscheint etwas ungepflegt und hat keinen Erfolg bei den Frauen. Im Job erweist er sich jedoch als motiviert und kompetent. Ulf Steinke (Oliver Wnuk) ist ein motivationsloser Macho, der einzige Mitarbeiter, der über Strombergs Witze lacht. Er ist in Tanja Seifert (Diana Staehly) verliebt, die er in der vierten Staffel heiratet, mit deren beruflichem Erfolg er jedoch nicht zurechtkommt.

Dann ist da noch Erika Burstedt (Martina Eitner-Acheampong), die aufgrund ihres korpulenten Äußeren häufig von Stromberg verspottet wird. Eigentlich von gutmütigem Naturell, setzt sie sich als Gewerkschaftsmitglied energisch für die Rechte von Arbeitnehmern ein.

Die wichtigsten Fakten zur Serie:

  • Erscheinungsjahr: 2004 – 2012
  • Episoden: 46 in 5 Staffeln
  • Länge der Episoden: 24 – 28 Minuten

Warum eignet sich ausgerechnet der Büroalltag so gut für Comedy?

Sowohl „Stromberg“ als auch „The Office US“ gelingt es, das britische Original an die Büro-Stereotype ihres jeweiligen Landes anzupassen. Wo Michael Scott versucht, mit kindlicher Energie Jovialität zu beweisen, steht Stromberg für typisch deutsche Biederkeit. Doch was macht diese Art von Büro-Comedy eigentlich so erfolgreich?

Vor allem ist es der Wiedererkennungswert, der das Publikum anspricht. Fast jeder, der im Büro arbeitet, kennt die Situationen und die überzeichnet dargestellten Charaktere aus eigener Erfahrung. Aufgrund dieses Wiedererkennungswerts lassen sich „Stromberg“ und „The Office US“ hervorragend zu sogenannten Memes verarbeiten – Clips, Bildern und Sprüchen, die in den sozialen Medien Verbreitung finden und zur Bekanntheit der Serien beitragen.

„Stromberg“ oder „The Office“ – wo sollten Sie zuschauen?

Beim Vergleich der beiden Serien fällt eines auf: „Stromberg“ bleibt deutlich mehr in den oberflächlichen Stereotypen verhaftet als „The Office US“. Allerdings hat die US-Serie auch vier Staffeln mehr Zeit, um ihre Charaktere zu entwickeln und ihnen mehr Facetten sowie mehr Pathos zu verleihen.

Gerade die Stereotype sind aber auch für den Humor der deutschen Version verantwortlich. Zwar ist Stromberg unsympathischer als Michael Scott, aber gerade deswegen macht es so viel Spaß, ihm beim Scheitern zuzusehen. Das Team hinter Stromberg versteht es eben auch, die Schadenfreude des deutschen Publikums anzusprechen.

Die Antwort auf die Frage „Stromberg“ ODER „The Office US“ lautet also: „Stromberg“ UND „The Office US“!

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Lohnsteuerhilfeverein

Lohnsteuerhilfeverein – die günstige Alternative zum Steuerberater

Sie gehört eindeutig zu den Dingen, die wir gerne aus der Hand geben und lieber andere machen lassen. Die Steuererklärung ist für viele Menschen ein Buch mit sieben Siegeln, sie raubt Zeit und bedeutet Stress, ist gleichzeitig aber wichtig und teilweise sogar verpflichtend. Wer zwar professionelle Unterstützung braucht, jedoch nicht die hohen Kosten für den Steuerberater aufbringen möchte, kann den unliebsamen Job der Steuererklärung unter bestimmten Voraussetzungen auch bei einem Lohnsteuerhilfeverein machen lassen.

Lohnsteuerhilfeverein? Was ist das überhaupt?

Seit fast 60 Jahren gibt es in Deutschland Lohnsteuervereine. Auf Initiative der Gewerkschaften wurden sie 1964 als „Selbsthilfeeinrichtung von Arbeitnehmern für Arbeitnehmer“ ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, Angestellten aller Einkommensklassen eine günstige steuerliche Beratung anzubieten. Gesetzlich ist die Dienstleitung der Lohnsteuerhilfevereine in §13 des Steuerberatungsgesetzes (StBerG) verankert.

Die Dachorganisation „Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine“ (BVL) zählt heute bundesweit mehr als 300 Lohnsteuervereine mit über 8.000 Beratungsstellen verteilt in der gesamten Republik. Hier sind dann ausgebildete Fachkräfte kompetente Ansprechpartner. Häufig handelt es sich um Steuerfach- oder Betriebswirte, um Bilanzbuchhalter oder um Steuerfachangestellte.

Wer darf die Dienstleistung in Anspruch nehmen?

Das Angebot der Lohnsteuerhilfevereine richtet sich <strong>an Angestellte, an Beamte und an Rentner</strong>. Das ist im Steuerberatungsgesetz geregelt. Wer dagegen Einkünfte aus selbstständiger Arbeit erzielt, aus unternehmerischer Tätigkeit oder aus der Land- und Forstwirtschaft, der muss seine Steuer entweder selbst erledigen oder einen Steuerberater beauftragen.

Darüber hinaus gibt es einen weiteren Ausschluss. Die Dienstleistung in Anspruch nehmen dürfen nur Mitglieder, die mit Kapitalvermögen, Mieten, privaten Verkäufen und weiteren Einkünften nicht mehr als 18.000 Euro im Jahr einnehmen. Werden zwei Personen zusammen veranlagt, liegt die Obergrenze bei 36.000 Euro.

Wie viel kostet die Steuererklärung beim Lohnsteuerhilfeverein?

Um die Dienstleistung eines Lohnsteuerhilfevereins in Anspruch nehmen zu können, muss gemäß dem Prinzip eines Vereins zunächst eine Mitgliedschaft abgeschlossen werden. Neben einer Aufnahmegebühr in Höhe von circa 15 bis 20 Euro kommt eine Jahresgebühr auf die Mitglieder zu. Diese ist gestaffelt und richtet sich nach der Höhe des Jahreseinkommens. Die Preisspanne ist deshalb relativ groß. Während Menschen mit geringem Einkommen vielleicht nur 50 Euro zahlen, können es bei Besserverdienern auch mal 300 bis 400 Euro sein. Mit Begleichen des Jahresbeitrags dürfen dann jedoch beliebig viele Beratungen in dem Jahr in Anspruch genommen werden.

Welche Aufgaben übernehmen die Steuer-Dienstleister?

Lohnsteuerhilfevereine übernehmen eine Vielzahl an Tätigkeiten rund um das Lohnsteuerrecht. Sie erledigen die komplette Steuererklärung, kümmern sich darum, dass diese rechtzeitig beim Finanzamt eingeht und prüfen zudem den Steuerbescheid auf seine Richtigkeit. Darüber hinaus dürfen sie in allen steuerlichen Belangen beraten. Dazu gehören unter anderem folgende Themen:

  • die Wahl der Steuerklasse
  • Anträge für Lohnsteuerermäßigungen, Kindergeld und Riester-Zulagen
  • Eigenheimzulage
  • Zulagen für die Altersvorsorge
  • Kinderbetreuungskosten
  • haushaltsnahe Dienstleistungen
  • Einkünfte aus Kapitalvermögen, Vermietung und Verpachtung
  • Freistellungsaufträge

Im Gegensatz zu einem Steuerberater beschränkt sich die Beratertätigkeit der Lohnsteuerhilfevereine jedoch gemäß §4 StBerG ausschließlich auf das Lohnsteuerrecht und darf keine weiteren Rechtsgebiete umfassen.

Fehler in der Steuererklärung: Wer haftet im Schadensfall?

Hat der Lohnsteuerhilfeverein die Steuererklärung für ein Mitglied übernommen, so haftet der Verein auch für mögliche Fehler und in der Folge die finanziellen Schäden. Damit sichergestellt ist, dass die hierbei entstandenen Kosten auch tatsächlich beglichen werden, ist der Abschluss einer Vermögensschadenhaftpflicht für einen Lohnsteuerhilfeverein ein absolutes Muss. Natürlich haftet der Verein aber nicht für Fehler und Versäumnisse, die auf das Mitglied zurückzuführen sind.

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Liebe unter Kollegen

Liebe unter Kollegen – wichtige (und unromantische) Fakten zur Beziehung am Arbeitsplatz

Den Großteil unseres Tages verbringen wir am Arbeitsplatz. Es verwundert daher wenig, dass wir mit der Zeit einen guten und vertrauten Kontakt zu unseren Kollegen haben. Nicht immer bleibt es bei der Freundschaft, sondern es entwickelt sich Liebe daraus. Und das gar nicht so selten: Immerhin jede dritte Beziehung beginnt in Deutschland am Arbeitsplatz. Was Verliebte jetzt wissen sollten, klärt dieser Ratgeber mit wichtigen – und unromantischen – Fakten zur Beziehung am Arbeitsplatz.

Ist eine Beziehung unter Kollegen erlaubt?

Natürlich ist eine Beziehung am Arbeitsplatz erlaubt. Sogar dann, wenn die Kollegen vis-à-vis in einem Büro sitzen oder wenn die Partner Jobs in unterschiedlichen Hierarchieebenen haben. Untermauert wird diese „Freiheit“ durch das im Grundgesetz verankerte Recht auf freie Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, an dem auch kein Arbeitsvertrag oder gar ein mauliger Chef rütteln kann.

Muss der Arbeitgeber über die Liebe am Arbeitsplatz informiert werden?

Nein. Selbst dann, wenn der Chef neugierig nachfragt, ist und bleibt eine Beziehung Privatsache und muss nicht bekannt gegeben werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich aber, eine bereits gefestigte Beziehung sowohl dem Vorgesetzten als auch den Kollegen mitzuteilen. Eine permanente Geheimhaltung kann nämlich ziemlich nervenaufreibend sein und auf Dauer Kraft und Energie kosten. Außerdem weiß der Chef das Vertrauen einer persönlichen Information mit Sicherheit mehr zu schätzen, als wenn er von der Romanze über den Flurfunk erfährt.

Wann kann der Chef doch ein Veto einlegen?

Zwar ist die Beziehung selbst als solche am Arbeitsplatz geschützt, zu Problemen kann es jedoch kommen, wenn die Arbeitsleistung unter der Liebelei leidet. Gemäß Arbeitsvertrag darf der Arbeitgeber eine einwandfreie Arbeit seiner Angestellten verlangen. Erledigen diese ihren Job aufgrund der amourösen Ablenkung nicht vernünftig, kann das langfristig auch eine Kündigung nach sich ziehen. Absolutes Tabu sollte es daher zum Beispiel sein, sich während der Arbeitszeit private Liebesnachrichten zu schicken oder im Kopierraum wild zu knutschen. Es versteht sich zudem von selbst, keine intimen Details zur Beziehung unter den Kollegen auszuplaudern.

Und wie sieht es mit einer Beziehung zum Chef aus?

Auch die ist natürlich erlaubt, auch wenn hier noch mehr Fingerspitzengefühl gefragt ist. Als problematisch erweist sich hier einerseits die Tatsache, dass der Chef seine Machtposition ausnutzen könnte. Andererseits wird unter den Kollegen auch schnell böses Blut geweckt. Die Vermutung liegt schließlich nahe, dass die rangniedere Person die Beziehung nur eingegangen ist, um beruflich voranzukommen. Daher der Tipp: Die Beziehung wird erst nach der Anfangsphase öffentlich gemacht. Im Idealfall informiert das Paar zudem den nächsthöheren Vorgesetzten.

Darf der Arbeitgeber die Liebenden räumlich trennen?

Zumindest in räumlicher Hinsicht haben Vorgesetzte das Recht dazu, die Partner zu trennen. Sinnvoll kann das zum Beispiel dann sein, wenn die eine Person in der Betriebshierarchie weiter oben beziehungsweise unten steht. Wichtig bei der Änderung der Arbeitsorganisation ist jedoch, dass kein Mitarbeiter einen Nachteil daraus erfährt und beispielsweise plötzlich komplett andere Aufgaben übernehmen muss. Und: Sofern es keine wichtigen betrieblichen Belange gibt, hat das Kollegenpaar zudem das Recht, gemeinsam Urlaub zu nehmen.

Das Beziehungs-Aus: Wie verhalte ich mich jetzt?

Im besten Fall natürlich professionell, auch wenn das wahrscheinlich gar nicht so einfach ist. Denn meist sind viele unangenehme Gefühle, wie Trauer, Wut und Frustration, mit einer Trennung verbunden. Wichtig ist jetzt vor allem, den Ex-Partner vor den Kollegen nicht schlechtzumachen und (auch wenn es zunächst schwerfallen mag), dem anderen weiterhin mit Respekt zu begegnen. Auch jetzt kann ein Gespräch mit dem Chef sinnvoll sein, da bei besonders großem Liebeskummer vielleicht sogar die Option besteht, in eine andere Abteilung versetzt zu werden.

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Prokrastination

Prokrastination: Was ich heute kann besorgen, verschieb ich liebend gern auf morgen

Der unangenehme Anruf bei einem Kunden, den man vor sich herschiebt, die Ablage, zu der man sich nicht aufraffen kann oder das Protokoll, das schon seit Wochen darauf wartet, endlich geschrieben zu werden – wir alle kennen das Phänomen, unangenehme Aufgaben aufzuschieben und sich stattdessen lieber anderen Dingen zu widmen. Wenn dieses Verhalten aber nicht nur ab und an mal vorkommt, sondern zur Regelmäßigkeit wird und sogar die Arbeit darunter leidet, sollten Sie sich selbstkritisch fragen, warum Aufgaben eigentlich gern auf morgen, übermorgen oder sogar übernächste Woche verschoben werden. Es gibt zudem hilfreiche Tipps und Tricks, etwas gegen die Aufschieberitis, auch Prokrastination genannt, zu unternehmen.

Die Ursachen: Woher kommt die Aufschieberitis?

Es wäre etwas zu einfach, die Prokrastination lediglich mit Faulheit und Unlust zu begründen – auch wenn das natürlich Ursachen sein können. Gründe mögen auch ein falsches Zeitmanagement, eine schlechte Organisation oder Konzentrationsprobleme sein. Kommt diese Verhaltensweise häufiger vor, steckt meist eine bestimmte Charaktereigenschaft dahinter. Möglicherweise hat die Prokrastination etwas mit Versagensangst zu tun und in dem Fall eine bestimmte Aufgabe nicht richtig bewältigen zu können. Ein hohes Maß an Impulsivität trägt dagegen dazu bei, dass man sich schnell ablenken lässt und unangenehme Tätigkeiten lieber aufschiebt.

Tipps und Tricks, damit Aufgaben sofort erledigt werden

Einmal Aufschieberitis, immer Aufschieberitis? Weit gefehlt: Natürlich ist es möglich, selbst etwas gegen das regelmäßige Aufschieben von Aufgaben und Tätigkeiten proaktiv zu unternehmen. Diese Tipps und Tricks sind hilfreich:

  • Selbstreflexion:

Wer etwas an seinem Verhalten ändern möchte, sollte sich zunächst fragen, warum man sich an bestimmte Aufgaben nicht herantraut und wie sehr die Situation belastet? Gibt es eventuell sogar verschiedene Gründe abhängig vom Tag, von der Aufgabe und der Situation?

  • Ablenkungen vermeiden:

Damit die Ablenkung gar nicht erst verführerisch locken kann, sollten Sie diese von vornherein aus ihrem Blickfeld verbannen. Das kann zum Beispiel das zur Seite gelegte Smartphone, der geschlossene Internetbrowser und das ausgeschaltete Radio sein. Auch der Kaffee steht schon bereit und der Schreibtisch ist auch aufgeräumt.

  • Schluss mit Multitasking:

Menschen, die dazu neigen, Dinge vor sich herzuschieben, für die ist Multitasking ab sofort tabu. Denn wer regelmäßig E-Mails während des Telefonats checkt oder andere Aufgaben zeitgleich erledigt, dem fehlt schnell der Überblick und es mangelt an Konzentration. Viel schneller und effizienter läuft es dagegen, wenn man sich nur auf eine Tätigkeit konzentriert. Außerdem besteht so nicht die Gefahr, eine (unliebsame) Aufgabe zu vergessen.

  • Motivation:

Wer motiviert ist, kann Herausforderungen viel besser und schneller bewältigen. Eine gute Motivationshilfe kann zum Beispiel eine Belohnung sein. Wenn nicht der Kollege im Büro oder der Partner daheim diesen „Job“ übernimmt, darf man sich natürlich auch selbst etwas Gutes tun, wenn man die Aufgabe geschafft hat. Das kann zum Beispiel eine Süßigkeit oder einfach nur ein Kaffee sein. Auch ein früher Feierabend oder ein gemütlicher Kinoabend sind mögliche Anreize.

  • Organisation:

Vor allem dann, wenn mehrere Aufgaben erledigt werden müssen, ist eine To-do-Liste hilfreich. Notieren Sie hier alle Aufgaben, setzen Sie Prioritäten und vor allem Deadlines. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr und Ausnahmen sowieso nicht. Die Liste wird nun Punkt für Punkt abgearbeitet. Ist eine Aufgabe erledigt, wird sie abgehakt. So sieht man sogar schwarz auf weiß, dass man wirklich etwas geschafft hat – und richtig stolz auf sich sein kann.

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Psycho-Tricks

5 einfache, aber effektive Psycho-Tricks, um berufliche Ziele zu erreichen

Um im Job weiterzukommen, ist es gar nicht nötig, die Ellenbogen auszufahren. Viel angenehmer ist es doch, von den Kollegen und vom Chef gemocht zu werden, zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre beizutragen und on top sogar noch seine beruflichen Ziele zu erreichen. Kleine Psycho-Tricks können dabei helfen – sofern sie wohl dosiert sind und natürlich niemandem schaden.

Psycho-Tricks – wie wir andere gekonnt manipulieren

Auch wenn wir es bewusst nur ungern zugeben, die meisten von uns wenden immer mal wieder kleinere und auch größere Psycho-Tricks an, um etwas Bestimmtes zu erreichen. Selbst kleine Kinder machen das schon, indem sie sich beispielsweise schreiend vor die Supermarktkasse auf den Boden werfen, wenn sie keine Süßigkeiten bekommen. Im Erwachsenenalter provoziert man vielleicht den Partner, indem man fremdflirtet, um Eifersucht hervorzurufen. Vielleicht „bestraft“ man den Partner auch mit Liebesentzug, wenn der andere eine wichtige Aufgabe nicht erfüllt hat. Und wer dem neuen Nachbarn ein Geschenk vorbeibringt, hat bei ihm direkt ein Stein im Brett, wenn man sich künftig den Rasenmäher ausleihen will. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Denn immer dann, wenn wir etwas mit einem Hintergedanken zu unserem Vorteil tun, steckt auch eine gewisse Manipulation dahinter. Ein klein wenig freundlicher ausgedrückt heißt das dann Psycho-Trick.

Psycho-Trick 1: Um Gefallen bitten

Von diesem Spielchen profitieren Sie gleich doppelt. Bitten Sie einen Kollegen doch einfach mal um einen kleinen Gefallen. Dieser muss schnell und unkompliziert zu bewerkstelligen sein, sodass er gar nicht ausgeschlagen werden kann. Aus psychologischer Sicht fühlt sich der Helfer dann wertgeschätzt, wenn Sie sich über seine Hilfestellung freuen und sich bedanken. Das Erlebnis wird als positive Erfahrung abgespeichert. Da daher auch der Kollege profitiert, hilft er künftig mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch bei größeren Gefallen gerne aus, ohne dass man lange bitten und betteln muss.

Psycho-Trick 2: Den anderen imitieren

Um Sympathie beim Chef hervorzurufen, kann der Trick der Imitation wahre Wunder bewirken. Ohne es zu übertreiben, werden hierbei dezent Gesten sowie die Mimik und Körperhaltung des anderen imitiert. Möglich ist es auch, Gesagtes zu wiederholen. Sofern der Vorgesetzte die Imitation nicht bewusst erkennt, fühlt er sich von seinem Gesprächspartner ernst genommen und verstanden.

Psycho-Trick 3: Komplimente machen

„Das war richtig gute Arbeit!“ „Sie sehen heute aber gut aus.“ Wer bekommt sie nicht gerne? Ernst gemeinte Komplimente kommen immer gut an. Sie symbolisieren Wertschätzung und vermitteln zudem Interesse und Respekt. Wer Komplimente bei passender Gelegenheit verteilt, erntet Sympathiepunkte und kann sicher sein, dass sich die Person gerne für den Komplimenteverteiler einsetzt.

Psycho-Trick 4: In Vorleistung treten

Da das Leben bekanntlich aus Geben und Nehmen besteht, ist es immer eine gute Idee, selbst erst einmal eine gewisse Leistung zu erbringen, wenn man etwas erreichen will beziehungsweise von anderen etwas möchte. Wie wäre es zum Beispiel damit, dem Kollegen einen Gefallen zu tun oder dem Chef seine Hilfe anzubieten? Indem Sie in Vorleistung treten, entsteht automatisch ein Ungleichgewicht in der „Beziehung“. Die andere Person gerät in die Defensive und fühlt sich schnell dazu verpflichtet, auch dem scheinbar freiwilligen Helfer etwas Gutes zu tun.

Psycho-Trick 5: Geheimnis von sich preisgeben

Achtung, dieses Spiel ist nur bei Kollegen geeignet, zu denen man ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen möchte. Beim Vorgesetzten könnte der Schuss dagegen komplett nach hinten losgehen, wenn man anfängt, von sich selbst Geheimnisse preiszugeben. Grundsätzlich schafft das Mitteilen einer vertraulichen Nachricht aber eine besondere Verbindung zwischen zwei Personen. Die ins Vertrauen gezogene Person fühlt sich geehrt und empfindet Sympathie mit dem Geheimniserzähler. Vor allem am Arbeitsplatz lohnt es sich jedoch, möglichst keine verfänglichen Geschichten zu erzählen – denn wer weiß, ob die Person das Geheimnis bei passender Gelegenheit sonst zu seinen Gunsten nutzt und es selbst weitererzählt?

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Beleuchtung

Es werde Licht – die optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz

Wenn an einem Sommertag die Sonne von einem wolkenlosen Himmel strahlt, ist das für die meisten Menschen ein Gute-Laune-Garant. Anders sieht es an einem trüb-nebligen Wintertag aus, an dem es gar nicht richtig hell werden will. Licht hat einen wichtigen Einfluss auf unseren Körper. Vor allem helles und natürliches Tageslicht hebt die Stimmung, steigert unsere Konzentration, Leistung und Effizienz und hält fit und gesund. Es verwundert nicht, dass eine gute Beleuchtung auch am Arbeitsplatz immens wichtig und sogar vorgeschrieben ist.

Durch nichts zu ersetzen – das wichtige Tageslicht

Natürliches Licht von draußen ist das Nonplusultra bei der Beleuchtung von Arbeitsplätzen und sollte künstlicher Beleuchtung immer vorgezogen werden. So steht es sogar in der Technischen Regel für Arbeitsstätten als Teil der Arbeitsstättenverordnung. Und auch wenn der Gesetzgeber die positive Wirkung auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit erkennt, schreibt er Tageslicht bei der Arbeit bislang nicht vor. Wohl aber sind ausgleichende Maßnahmen (zum Beispiel Pausenräume mit hohem Lichteinfall) vonseiten des Arbeitgebers zu ergreifen, falls es am Arbeitsplatz keine Fenster gibt.

In Büros mit natürlichem Licht steht der Schreibtisch bestenfalls in Fensternähe. Für die Person, die daran arbeitet, besteht zudem eine direkte Sichtverbindung nach draußen. Denn wer den Blick in die „Ferne“ richten kann, erhält das gute Gefühl, nicht eingeschlossen zu sein. Außerdem besteht so unmittelbar die Möglichkeit, das Wetter sowie die Tages- und Jahreszeit wahrzunehmen. Idealerweise handelt es sich daher um Fenster mit klarer Verglasung auf Augenhöhe, die zudem nicht mit Pflanzen oder anderen Dingen verstellt sind.

Tageslicht hat aber auch negative Effekte: Es kann blenden und im Sommer die Räume übermäßig aufheizen. Ein Blend- und Wärmeschutz am Fenster schafft hier Abhilfe. Achten Sie zudem darauf, dass die Oberflächen nicht zu stark reflektieren und wählen Sie bevorzugt helle Möbel mit matten Oberflächen aus. Zugleich lassen sich durch eine entsprechende Anordnung der Büromöbel störende Reflexionen vermeiden. Im Idealfall fällt das Licht schräg von der Seite ein und der Bildschirmarbeitsplatz wird parallel zur Fensterfront positioniert.

Künstliche Beleuchtung – die notwendige Ergänzung

Selbst bei lichtdurchfluteten Räumen geht es, zum Beispiel für die Arbeit am frühen Morgen oder am Abend, nicht komplett ohne Kunstlicht. Bei der Wahl der passenden Beleuchtung ist dabei einiges zu beachten. Um optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen, wird ein Raum möglichst gleichmäßig ausgeleuchtet. Eine ausgewogene Beleuchtung lässt sich dabei weniger durch einzelne, besonders leistungsstarke Leuchten erzielen, als vielmehr durch mehrere Leuchten von geringerer Leistung. Wählen Sie hier bestenfalls eine gute Kombination aus direkter und indirekter Beleuchtung. Wer sich für die Lichtfarben Tageslichtweiß und/oder Lichtweiß entscheidet, erzielt einen Lichteffekt, der sehr nah an das Tageslicht herankommt und damit für hohe Konzentration und volle Leistungspower sorgt. Selbstverständlich sollte sein, dass das Licht weder flimmert noch flackert. Arbeitgeber sollten daher auch auf eine regelmäßige Wartung achten. Nicht zu vergessen sind die individuellen Ansprüche an die Beleuchtung am Arbeitsplatz. Als Stichwort sei hier das im zunehmenden Alter nachlassende Sehvermögen genannt.

In der Technischen Regel für Arbeitsstätten werden zudem ganz konkrete Vorschriften hinsichtlich der Beleuchtungsstärke genannt. Für einen Arbeitsplatz im Büro mit datenverarbeitenden Tätigkeiten gelten dabei 500 Lux als Minimalwert. Bei technischen Zeichnern sind dagegen mindestens 750 Lux gefragt und für Menschen, die kleinste Teile montieren, kann es auch gerne eine Beleuchtungsstärke von über 1000 Lux sein. Dagegen reichen im Kopierraum 300 Lux, im Archiv 200.

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Thementage

6 Ideen für interessante Thementage im Büro

Auch bei der Arbeit sollte der Spaß nicht zu kurz kommen. Thementage bringen frischen Wind ins Büro. Bei gemeinsamen Aktivitäten lernt man die Kollegen besser kennen und das Zusammengehörigkeitsgefühl wird gestärkt. Ein freundliches Arbeitsklima wiederum steigert die Motivation – und motivierte Mitarbeiter leisten mehr.

Fehlen Ihnen zündende Ideen für einen interessanten Thementag? Kein Problem! Wir haben sechs Vorschläge zusammengestellt.

1. Casual Friday oder sogar „der Tag der Jogginghose“?

In vielen Unternehmen gehört der Casual Friday bereits zum Standard. Am Freitag kommen alle Beschäftigten, von der Chefetage bis zu den Praktikanten, in legerer Kleidung ins Büro. Die Krawatte und der Damenblazer bleiben zu Hause. Am Casual Friday ist auch mal die Jeans erlaubt.

Der „lässige Freitag“ hat seinen Ursprung in den USA. Hewlett-Packard erlaubte es seinen Mitarbeitern in den 1950er-Jahren als erstes Unternehmen, sich freitags lässiger zu kleiden und an neuen Ideen zu arbeiten. Weite Verbreitung fand der Casual Friday allerdings erst in den 1990er-Jahren. Im Jahr 1994 hatten bereits 497 der 1.000 größten US-amerikanischen Unternehmen den lässigen Freitag eingeführt.

Gilt in Ihrem Unternehmen ohnehin keine strenge Kleiderordnung? Dann können Sie den Casual Friday noch weiter auflockern und zum „Tag der Jogginghose“ erklären. Es muss ja nicht gleich jeder Freitag der sportiven Kleidung gewidmet werden. Veranstalten Sie den Jogginghosen-Tag testweise. Oder nehmen Sie den internationalen Tag der Jogginghose zum Anlass. Der findet jedes Jahr am 21. Januar statt.

2. Umweltbewusst arbeiten: Thementag Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit nimmt auch im Büro eine wachsende Bedeutung ein. Wie lassen sich Energie und Ressourcen sparen? Darum geht es zum Beispiel beim Sustainable Office Day, den der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management e.V., kurz B.A.U.M., jedes Jahr gemeinsam mit der Messe Frankfurt veranstaltet. Organisieren Sie doch zum nächsten Termin einen Betriebsausflug zum Thementag!

2022 musste der Sustainable Office Day coronabedingt ausfallen. Möchten Sie nicht bis zum nächsten Jahr warten, können Sie den Nachhaltigkeits-Tag auch betriebsintern veranstalten. Wählen Sie ein Themengebiet aus, auf das Sie den Schwerpunkt legen möchten. Wie wäre es etwa mit dem Thema „nachhaltige Beschaffung“? Oder interessieren Sie sich für Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit der Digitalisierung?

Recherchieren Sie, welche Experten Sie zu diesem Thema einladen können. Vielleicht gibt es ja im eigenen Betrieb eine Kollegin oder einen Kollegen, der sich mit dem Thema Nachhaltigkeit befasst? Je nachdem, wie viele Experten zusagen, planen Sie einen halben bis einen ganzen Tag für Vorträge und Gesprächsrunden ein.

3. Teilen macht Freude: Thementag Buffet

Gemeinsames Essen fördert eine angenehme Atmosphäre und stärkt den Teamgeist. Widmen Sie den nächsten Thementag ganz und gar den kulinarischen Genüssen. Jeder Mitarbeiter bringt Speisen und Getränke mit, sodass am Ende ein leckeres Buffet entsteht. Bereitet jeder eine typisch regionale Delikatesse aus seiner Heimat zu, lernt man die Kollegen und Kolleginnen dabei gleich etwas besser kennen.

Damit Sie am Ende nicht mit zehn gleichen Gerichten dastehen, legen Sie eine Liste an, wer was mitbringt.

4. Creativity Contest – der Kreativität freien Lauf lassen

Was haben die Kollegen und Kolleginnen eigentlich für Hobbys? Was können sie besonders gut? Das können sie bei einem betriebsinternen Creativity Contest zeigen.

Während der eine gerne strickt, malt die andere vielleicht Aquarelle oder probiert gerne eigene Backrezepte aus. Geben Sie Ihren Mitarbeitern die Zeit, ihre Leidenschaft zu teilen. Zum kreativen Thementag können sie eine kleine Inhouse-Schulung veranstalten und ihr Hobby vorstellen. Vielleicht lässt sich das Hobby ja gleich im Büro ausprobieren? Das schafft neue Gesprächsthemen und gibt der Belegschaft die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln.

5. Fit mit Fun: der Fitness-Thementag

Regelmäßige Bewegung schafft einen wichtigen Ausgleich zur Arbeit am Schreibtisch. Widmen Sie den nächsten Thementag daher dem Thema Fitness. Stellen Sie ein kleines Sportprogramm zusammen, das die Mitarbeiter direkt im Büro absolvieren können. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Büro-Hürdenlauf zu beschwingter Musik oder einer gemeinsamen Yoga-Stunde? Wichtig ist, dass auch Anfänger ohne Probleme mitmachen können.

6. Online-Thementag: Wer hat den schönsten Zoom-Hintergrund?

Während der Corona-Pandemie haben viele Büros ihre Mitarbeiter ins Home Office geschickt. Das ist aber noch lange kein Grund, um auf einen Thementag zu verzichten! Gemeinsame Aktivitäten können auch via Zoom stattfinden.

Wie wäre es etwa mit einem Zoom-Hintergrund-Tag? Legen Sie ein Thema fest und lassen Sie die Mitarbeiter passende Hintergründe aussuchen – zum Beispiel zum Thema Unterwasserwelt, Weltraum oder Dschungel. Als Motivation können Sie für den schönsten Hintergrund einen Preis ausschreiben.

Ist Ihnen das zu wenig Herausforderung? Dann schlagen Sie doch vor, dass sich jeder Mitarbeiter passend zum jeweiligen Thema kleidet. Das bringt bestimmt Abwechslung ins Team-Meeting.

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Ist mein Kollege ein Narzisst?

Ist mein Kollege ein Narzisst?

Der junge Narziss hatte zahlreiche Verehrerinnen und Verehrer. Er schlug jedoch alle Avancen aus. Beim Blick in einen klaren See verliebte er sich schließlich ins eigene Spiegelbild. Vor lauter Verlangen nach sich selbst fand er den Tod.

Auf diesen Mythos aus der griechischen Antike geht der Begriff Narzissmus zurück. Er bezeichnet eine Form der übersteigerten Selbstliebe. Im Berufsleben stellen sich Narzissten nicht selten als schwierige Kollegen heraus.

Woran erkennen Sie Narzissten im Job und wie gehen Sie mit narzisstischen Kollegen richtig um? Hier gibt es Antworten.

Was ist Narzissmus überhaupt?

Umgangssprachlich verwendet man die Bezeichnung Narzisst für Menschen, die ein ausgeprägtes Maß an Egoismus, Arroganz und rücksichtsloses Verhalten an den Tag legen. Allerdings ist längst nicht jeder egoistische Mensch auch ein Narzisst im psychologischen Sinne.

Die Psychologie definiert Narzissmus als eine tiefgreifende Störung der Persönlichkeit, bei der die Betroffenen die folgenden drei Eigenschaften aufweisen:

  • Gefühl der eigenen Großartigkeit
  • Bedürfnis nach Bewunderung
  • Mangel an Empathie

Narzissten zeigen nach außen eine übertriebene Selbstbewunderung und eine übersteigerte Eitelkeit. Nach innen allerdings zeichnen sie sich durch mangelndes Selbstwertgefühl aus und sind Kritik gegenüber extrem empfindlich. Zudem haben sie Schwierigkeiten, sich in andere Menschen einzufühlen.

Zu Beginn wirken Narzissten häufig recht charmant. Mit einer Mischung aus Ehrgeiz, dominantem Verhalten, Selbstbewusstsein und Verlangen nach Bewunderung erreichen sie oft Führungspositionen.

So wird einigen erfolgreichen Personen nachgesagt, Narzissten zu sein, zum Beispiel dem ehemaligen Präsidenten der USA, Donald Trump. Einige Psychologen gehen auch davon aus, dass es sich bei Apple-Gründer Steve Jobs um einen Narzissten gehandelt hat.

Wie erkennen Sie einen Narzissten?

Schätzungen zufolge sind etwa sechs Prozent aller Menschen von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung betroffen. Das Phänomen ist also nicht selten. Gewisse narzisstische Züge besitzt sogar so gut wie jeder von uns.

Ein gesundes Selbstbewusstsein und gutes Durchsetzungsvermögen sind im Job wie auch im Privatleben von Vorteil. Nehmen diese Eigenschaften überhand, können sie im Umgang mit anderen Menschen jedoch zum Problem werden.

Woran erkennen Sie nun, ob es sich bei einem Kollegen um einen Narzissten handelt? Natürlich lässt sich als Laie keine Persönlichkeitsstörung diagnostizieren. Folgende Verhaltensweisen können aber darauf hindeuten, dass eine narzisstische Persönlichkeitsstörung vorliegt:

  • Hang zur Selbstdarstellung: Narzissten stehen gerne im Mittelpunkt und machen mit übertriebenen Geschichten auf sich aufmerksam.
  • Übersteigertes Anspruchsdenken: Narzissten sind davon überzeugt, einzigartig zu sein, und möchten entsprechend behandelt werden. Sie suchen häufig den Kontakt zu hochgestellten Personen und möchten von diesen als gleichgestellt angesehen werden.
  • Drang nach Bewunderung: Narzissten versuchen im übersteigerten Maß, Komplimente, Anerkennung und Ansehen zu gewinnen.
  • Unfähigkeit, Kritik zu akzeptieren: Auf Kritik reagieren Narzissten besonders empfindlich und gekränkt.
  • Manipulatives Verhalten: In zwischenmenschlichen Beziehungen zeigen sich Narzissten oft manipulativ und ausbeuterisch.
  • Mangelndes Einfühlungsvermögen: Narzissten können sich nicht gut in die Gefühle anderer Menschen hineinversetzen und übergehen diese meist.
  • Neid: Auf den Erfolg anderer Menschen reagieren Narzissten oft neidisch. Um sich selbst besser darzustellen, versuchen sie, erfolgreichere Menschen kleinzureden.

Narzissmus bei Frauen und Männern

Männer werden häufiger als Narzissten diagnostiziert als Frauen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Unter anderem äußert sich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung bei Frauen oft anders als bei Männern. Während männliche Narzissten meist extrovertiert sind, sind Frauen eher introvertiert. Sie treten nicht offen aggressiv auf, sondern wirken eher ängstlich und depressiv. Gemeinsam ist männlichen und weiblichen Narzissten allerdings, dass sie sich für etwas Besonderes halten und eine entsprechende Sonderbehandlung erwarten.

Welche Probleme kann es bei der Zusammenarbeit mit Narzissten geben?

Die Zusammenarbeit mit einem Narzissten kann sich schwierig gestalten. Auf berechtigte Kritik reagieren sie schnell persönlich beleidigt. Selbst kleine Maßregelungen oder gut gemeinte Ratschläge können dazu führen, dass sie sich entwertet und abgelehnt vorkommen. Statt kritische Äußerungen als Möglichkeit zur Verbesserung zu sehen, werden sie aggressiv.

Sie versuchen, sich gegen die mutmaßlichen Vorwürfe zu wehren oder greifen den Kritiker verbal an. Fühlen sich Narzissten häufig zurückgesetzt oder ungerecht behandelt, kann es vorkommen, dass sie die Arbeit von Kollegen sabotieren oder versuchen, Vorgesetzte gegen den angeblichen „Feind“ einzunehmen.

Psychologen bezeichnen dieses Verhalten als soziale Unverträglichkeit. Der destruktive Umgang mit Kritik macht es schwer, verbesserungswürdige Situationen am Arbeitsplatz anzusprechen. Darunter kann das gesamte Betriebsklima leiden.

Tipps für den Umgang mit narzisstischen Kollegen

Beim Umgang mit Narzissten am Arbeitsplatz ist Fingerspitzengefühl gefragt. Das gilt insbesondere, wenn Führungskräfte narzisstische Persönlichkeitszüge zeigen. Die folgenden Tipps machen die Zusammenarbeit mit Narzissten leichter:

1. Kritik als Ich-Botschaften formulieren

Formulieren Sie Kritik präzise und als Ich-Botschaft, zum Beispiel: „Ich fände es schön, wenn du mich aussprechen lassen würdest“ oder „Ich fühle mich gekränkt, wenn du schlecht über meine Projektidee sprichst“. Wer mutig ist, kann die Kritik mit einem Änderungswunsch verbinden: „Ich möchte dich bitten, dieses Verhalten in Zukunft zu unterlassen“.

2. Grenzen wahren

Einen Narzissten können Sie nicht grundsätzlich ändern. Sie können aber ihre eigenen Grenzen wahren. Achten Sie auf Manipulationsversuche und entziehen Sie sich einem problematischen Gespräch, falls möglich. Steigen Sie nicht darauf ein, wenn Ihr Kollege versucht, den Erfolg eines anderen Kollegen schlechtzureden.

3. Dem Narzissten schmeicheln

Haben Sie keine Möglichkeit, dem Narzissten am Arbeitsplatz zu entgehen, können Sie es mit Lob probieren. Loben Sie Ihren Kollegen immer dann, wenn er gerade kein narzisstisches Verhalten an den Tag legt, zum Beispiel einen Fehler eingesteht oder auf die Bedürfnisse von Untergebenen eingeht. Im besten Fall führt dies dazu, dass der Narzisst dieses Verhalten häufiger an den Tag legt.

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Duzen und Siezen

Duzen oder Siezen?

Anders als etwa in englischsprachigen Ländern tritt bei der Kommunikation an deutschen Arbeitsplätzen ein Problem auf: Spricht man die Kollegen mit „Du“ oder „Sie“ an? Und wie verhält es sich mit den Vorgesetzten?

Was es beim Duzen und Siezen am Arbeitsplatz zu beachten gilt, zeigt dieser Artikel.

Du oder Sie – eine Frage der Firmenkultur

Deutsche gelten international eher als reserviert. Das Duzen im Job ist dennoch auf dem Vormarsch. In deutschen Unternehmen duzen sich 70,4 Prozent der Mitarbeiter untereinander. Das geht aus einer Umfrage des Jobportals Indeed aus dem Jahr 2016 hervor. 3,8 Prozent der Beschäftigten siezen ihre Kollegen und Kolleginnen. Insgesamt 47,6 Prozent richten ihre Ansprache nach der Hierarchiestufe des Gesprächspartners.

Ob am Arbeitsplatz das Du oder Sie vorherrscht, ist in erster Linie eine Frage der Firmenkultur. In Start-ups herrschen eher flache Hierarchien, hier duzen sich in der Regel alle Mitarbeiter. In Traditionsunternehmen werden zumindest Vorgesetzte und ältere Mitarbeiter meist gesiezt.

Wie eine Erhebung von Statista.de und YouGov zeigt, ist das Du am Arbeitsplatz unter den Jüngeren weiter verbreitet als unter den Älteren. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen duzen 72 Prozent ihre Kolleginnen und Kollegen. In der Altersgruppe der über 55-Jährigen sind es 66 Prozent. Mit ihren Vorgesetzten sind 29 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 33 Prozent der 25- bis 34-Jährigen per Du, während dies nur bei 17 Prozent der über 55-Jährigen der Fall ist. Zwölf Prozent der älteren Beschäftigten duzen niemanden am Arbeitsplatz.

Wer bietet wem das Du an?

Wer wem das Du anbieten darf, regelt der Knigge. Diese Vorgaben gelten am Arbeitsplatz:

  • Frauen bieten Männern das Du an.
  • Ältere Kolleginnen und Kollegen derselben Hierarchiestufe bieten Jüngeren das Du an.
  • Vorgesetzte bieten Untergebenen das Du an – unabhängig von Geschlecht und Alter.

Kommen Sie neu in eine Firma, sollten Sie am Anfang beim Sie bleiben und abwarten, bis man Ihnen das Du anbietet. Ein einmal angebotenes Du gilt übrigens ein Leben lang und kann nicht einfach wieder zurückgenommen werden. Steigt ein geduzter Kollege zum Vorgesetzten auf, bleiben Sie weiterhin beim Du. Darüber hinaus ist das Duzen immer wechselseitig. Spricht Ihr Chef Sie mit Du an, dürfen Sie ihn daher ebenfalls duzen.

Fühlen Sie sich beim Duzen unwohl, können Sie ein angebotenes Du auch ablehnen. Bleiben Sie dabei höflich und respektvoll. Das Angebot zum Duzen geht meist mit Wertschätzung und Dank einher. Lehnen Sie es ab, kann dies leicht missverstanden werden. Erklären Sie gegebenenfalls, warum Sie sich mit dem Du nicht wohlfühlen.

Duzen oder Siezen – die Vor- und Nachteile

Das Duzen am Arbeitsplatz schafft generell einen lockereren Umgangston. Das hat Vor-, aber auch Nachteile.

Vorteile des Duzens am Arbeitsplatz:

  • Vertrauterer Umgangston.
  • Flachere Hierarchien.
  • Offene Firmenkultur.
  • Stärkt Gemeinschaftsgefühl und Teamgeist.
  • Fördert ein partnerschaftliches Klima.
  • Baut Barrieren ab.

Nachteile des Duzens am Arbeitsplatz:

  • Kann zu viel Nähe erzeugen.
  • Senkt Hemmschwellen, die zu einem rüden Umgangston oder gar zu Belästigungen führen können.
  • Kann verbale Entgleisungen fördern.
  • Fehlende Distanz führt eventuell zu mangelndem Respekt.

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