Coffee Badging

Coffee Badging – wenn das Büro zum Café wird

Die Vorzüge des Homeoffice haben Angestellte in den letzten Jahren zu schätzen gelernt. Dementsprechend sind viele von ihnen wenig begeistert, wenn sie an einigen Tagen wieder persönlich im Büro erscheinen müssen. Um ihre Anwesenheitspflicht möglichst kurz zu halten, gibt es immer mehr Beschäftigte, die sehr kreativ werden. Sie sorgen dafür, dass sich Coffee Badging immer mehr als neuer Arbeitstrend verbreitet.

Die Ausgangssituation oder die Gründe für die Unlust, ins Büro zu kommen

Corona ist schuld! Wenn auch stark vereinfacht, ist an dieser Behauptung auf jeden Fall etwas dran. Denn mit Aufkommen der Pandemie und den damit verbundenen Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen wurden viele Menschen ins Homeoffice geschickt, um daheim zu arbeiten. Was zunächst kritisch beäugt wurde, hat ein Großteil der Angestellten mit der Zeit durchaus zu schätzen gelernt. In den eigenen vier Wänden entfällt zum Beispiel die Fahrtzeit zum Betrieb, ein aufwendiges Styling ist nicht notwendig, man kann zwischendurch auch mal die Wäsche aufhängen und überhaupt arbeitet es sich im Homeoffice viel entspannter als unter dem kritischem Blick des Chefs im Büro. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass es immer mehr Angestellten so gar nicht schmeckt, dass ihre Vorgesetzten zumindest an einigen Tagen wieder Präsenzpflicht fordern.

Was ist Coffee Badging?

An dieser Stelle kommt nun das Coffee Badging ins Spiel. Es beschreibt das Phänomen, dass Mitarbeitende zwar ihrer Anwesenheitspflicht nachkommen, das Büro aber bereits nach einigen Stunden beziehungsweise nach kürzerer Zeit wieder verlassen, um zu Hause weiterzuarbeiten. Die Zeit am Arbeitsplatz nutzen sie dabei weniger zum Arbeiten selbst als vielmehr, um Gesicht zu zeigen. Dabei stehen besonders die sozialen Aspekte im Fokus: So unterhält man sich in der Präsenzzeit auch mal gerne mit den Kollegen bei einem Kaffee.

Hier erklärt sich jetzt auch die kreative Wortschöpfung. Der englische Begriff bezieht sich einerseits auf die Kaffeepause und andererseits auf das „Ein- und Ausstempeln“ am Arbeitsplatz – „Badge“ heißt wörtlich übersetzt so viel wie Ausweis oder Stempelkarte. Die heute meist digitale Stempelkarte ist ein System der Arbeitszeiterfassung, das Unternehmen dazu dient, die Arbeitszeiten der Mitarbeitenden zu dokumentieren und nicht zuletzt auch zu kontrollieren.

Wie kann man Angestellten das Arbeiten im Büro wieder schmackhaft machen?

Grundsätzlich können Unternehmen natürlich darauf drängen, dass ihre Mitarbeitenden an einem Tag oder an mehreren Tagen den kompletten Arbeitstag im Büro verbringen – das Risiko ist jedoch vorhanden, dass sie bei einem entsprechenden Zwang qualifiziertes Personal verlieren. Denn augenscheinlich haben die wenigsten Angestellten Lust darauf, von Montag bis Freitag wieder im Büro zu arbeiten. Um diese Einstellung zu ändern, sind Unternehmen gefragt, bestimmte zu Anreize schaffen. Das können zum Beispiel sein:

  • Zuschüsse für Fahrtkosten: Wer sich monatelang das Benzin für den Pkw oder das Ticket für den öffentlichen Nahverkehr gespart hat, ist mit Sicherheit wenig erfreut, wenn er das Geld dafür wieder aufbringen muss. Eine finanzielle Spritze für die Fahrtkosten mag hier einen kleinen Motivationsschub geben.
  • Infrastruktur anpassen: Während man im Homeoffice von morgens bis abends eher ruhige Rahmenbedingungen hat, geht es vor allem in einem Großraumbüro ganz schön laut und wuselig zu. Und das kann ziemlich anstrengend sein, vor allem dann, wenn Angestellte es nicht mehr gewohnt sind. Unternehmen sind daher gut beraten, Rückzugsorte in Form von komfortabel eingerichteten Pausenräumen oder ruhigeren Workspaces einzurichten.
  • soziale Aspekte hervorheben: Fragt man im Homeoffice arbeitende Menschen, sind es meist vor allem die Kollegen, die sie am privaten Arbeitszimmer vermissen. Genau diesen Aspekt können sich Vorgesetzte zunutze machen und zum Beispiel gemeinsame Aktivitäten (nach Feierabend) planen und anbieten. In größeren Unternehmen sind auch Vor-Ort-Angebote, zum Beispiel Fitnesskurse oder Kochabende, ein guter Anreiz, damit Mitarbeitende gerne ins Büro kommen.
  • kulinarische Benefits bieten: Gibt es Kaffee for free und den sogar noch auf Knopfdruck und in Form von Cappuccino, Latte macchiato und Co., sehen das einige Mitarbeitende durchaus als Motivation, sich häufiger mal am Arbeitsplatz blicken zu lassen. Noch besser: Ein finanzieller Zuschuss für das Mittagessen dürfte weitere Zweifler überzeugen, dass es sich lohnen kann, im Büro zu arbeiten.
  • gut argumentieren: Neben all den Taten dürfen auch gute Argumente nicht zu kurz kommen. Vorgesetzte sind gut beraten, die Vorzüge der Büroarbeit zu kommunizieren und mit motivierenden Worten zu verkaufen. Dabei mag es deutlich effektiver sein, auch weiterhin das Homeoffice an bestimmten Tagen zu erlauben, als es gänzlich zu verbieten.

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Krankheit Kündigung

Ständig krank – muss ich Angst um meinen Job haben?

Ein grippaler Infekt in der Winterzeit, etwas Husten und Schnupfen zwischendurch und auch mal eine zweiwöchige Auszeit aufgrund eines verstauchten Handgelenks – die meisten Angestellten sind hin und wieder mal krank und können für ein paar Tage nicht arbeiten. Um ihren Job fürchten müssen sie deswegen jedoch nicht. Anders sieht es jedoch bei Arbeitnehmenden aus, die häufig, länger oder dauerhaft krank sind – jetzt droht eine krankheitsbedingte Kündigung.

Krankheitsbedingte Kündigung: Was bedeutet das eigentlich?

Eine krankheitsbedingte Kündigung fällt unter die Rubrik ordentliche Kündigung und ist daher aus rechtlicher Sicht vergleichbar mit einer betriebsbedingten, personenbezogenen und verhaltensbedingten Kündigung. Anders als bei einer außerordentlichen Kündigung gelten hierbei die gesetzlichen und vertraglichen Kündigungsfristen. Darüber hinaus muss der Arbeitgeber einen bestimmten Grund für die Kündigung nennen. In diesem Fall: die Krankheit des Angestellten.

Welche Krankheiten können zu einer Kündigung führen?

Die immer wiederkehrende Depression? Das ständige Rückenleiden? Oder sogar die regelmäßigen Magenverstimmungen? Ob eine krankheitsbedingte Kündigung ausgesprochen werden kann, hängt weniger vom konkreten Leiden ab als vielmehr davon, inwieweit und in welchem Maß der Arbeitnehmer seinem Job überhaupt noch nachgehen kann. Mit anderen Worten: Nicht die Krankheit selbst ist der Kündigungsgrund, sondern die Auswirkungen der Erkrankung auf die Arbeitsleistung.

Eine rechtliche Regelung gibt es zwar nicht, folgende Szenarien bilden jedoch die wichtige Grundlage, um eine Kündigung aussprechen zu können:

  • Der Angestellte ist regelmäßig immer wieder einige Tage zwischendurch krank. In den vergangenen zwei bis drei Jahren hat er in jedem Jahr in der Summe jeweils mindestens sechs Wochen gefehlt.
  • Die Erkrankung ist langwierig und dauert länger als sechs Wochen am Stück an. Kritisch wird es vor allem dann, wenn keine Aussicht auf Genesung besteht.
  • Bedingt durch die Erkrankung ist die Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers um mindestens 30 Prozent dauerhaft reduziert.

Kündigung durch Krankheit: Diese Voraussetzungen gelten

Auch wenn der Mitarbeiter lange Zeit oder dauerhaft krank ist, reicht das als Grund für eine Kündigung jedoch noch nicht aus. Vielmehr liegt es nun am Arbeitgeber, gute Argumente auf den Tisch zu bringen, warum eine Fortführung des Arbeitsverhältnisses für ihn nicht zumutbar ist. Folgende Voraussetzungen rechtfertigen eine krankheitsbedingte Kündigung:

  • negative Prognose: Auf unabsehbare Zeit (mindestens aber die nächsten zwei Jahre) ist keine Besserung des Gesundheitszustands zu erwarten.
  • betriebliche und wirtschaftliche Beeinträchtigung: Der Betriebsablauf wird infolge der vielen Fehlzeiten gestört und /oder die finanziellen Belastungen durch die Lohnfortzahlung sind sehr hoch.
  • Interessenabwägung: Wirft man die Interessen des Arbeitgebers für eine Kündigung einerseits und des Arbeitnehmers an einer Weiterbeschäftigung andererseits in eine Waagschale, dann wiegen die des Arbeitgebers deutlich mehr.
  • Ultima Ratio: Eine krankheitsbedingte Kündigung darf immer nur das letzte Mittel sein und nur dann erfolgen, wenn alle milderen Alternativen (zum Beispiel eine Versetzung oder Reduzierung der Arbeitszeit) ausgelotet wurden.

Worauf ist bei einer krankheitsbedingten Kündigung zu achten?

Dass die Hürden für eine krankheitsbedingte Kündigung hoch und arbeitnehmerfreundlich sind, zeigt sich auch daran, dass es zusätzlich weitere Aspekte gibt, die Unternehmen beachten müssen, bevor sie ihre Mitarbeitenden aufgrund von Krankheit vor die Tür setzen. Dazu gehören:

  • Der Betriebsrat ist über die geplante Kündigung zu informieren. Innerhalb von drei Tagen hat er das Recht, seine Bedenken zu äußern.
  • Arbeitnehmer genießen während des Mutterschutzes und in der Elternzeit einen besonderen Kündigungsschutz.
  • Nach einer längeren Erkrankung ist der Arbeitnehmer verpflichtet, seinem Mitarbeitenden eine Maßnahme zur Wiedereingliederung anzubieten.
  • Die Kündigung ist schriftlich auszusprechen und die Kündigungsfrist ist einzuhalten.
  • Liegt eine Schwerbehinderung vor, dann ist die Kündigung mit dem Integrationsamt abzustimmen.

Gut zu wissen: Sind alle Voraussetzungen erfüllt, dann darf die krankheitsbedingte Kündigung für den Angestellten auch „unerwartet“ und ohne Ankündigung kommen. Denn im Gegensatz zu einer verhaltensbedingten Kündigung ist bei einer krankheitsbedingten Kündigung keine Abmahnung im Vorwege erforderlich. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Eine Abmahnung dient als Schuss vor den Bug, das eigene Verhalten zu ändern. Bei einer Erkrankung liegt eine Änderung des Zustands in der Regel jedoch nicht in der Macht der betroffenen Person.

Kündigung erhalten: Was nun?

Wem krankheitsbedingt gekündigt wurde, leidet häufig gleich doppelt: Neben dem schlechten Gesundheitszustand ist man nun auch noch seinen Job los. Wer damit nicht einverstanden ist, hat die Möglichkeit, eine Kündigungsschutzklage in einer Frist von drei Wochen einzureichen. Dafür ist es wichtig, dass Sie sämtliche Belege, die die eigene Krankengeschichte dokumentieren, gesammelt und parat haben. Ein Rechtsanwalt sollte hier unbedingt beratend zur Seite stehen.

Gekündigte Arbeitnehmer stellen sich vorab jedoch bestenfalls die Frage, ob sie den Job wirklich zurückhaben wollen. Das Verhältnis zum Arbeitgeber wird bei einer Klage aller Voraussicht nach nicht besser. Eine Alternative könnte jetzt sein, einen Aufhebungsvertrag mit einer Abfindung zu erzielen – ein rechtlicher Anspruch auf eine Entschädigungsleistung besteht grundsätzlich aber nicht.

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Dramma

Auszeiten optimal nutzen mit dem DRAMMA-Modell

Ein paar freie Tage oder am besten gleich mehrere Wochen Urlaub sind wichtig, um vom stressigen Arbeitsalltag runterzukommen und neue Energie zu tanken. Doch häufig ist das leichter gesagt als getan. Wer seine kurze Auszeit optimal nutzen möchte, um wirklich erholt zurück ins Büro zu kommen, der orientiert sich am DRAMMA-Modell.

Was ist das DRAMMA-Modell?

Das doppelte M ist nicht gar ein Tippfehler und eine Form der Tragödie ist damit auch nicht gemeint. Vielmehr handelt es sich bei DRAMMA um eine Abkürzung beziehungsweise die Aneinanderreihung von sechs Anfangsbuchstaben. Die einzelnen Begriffe, die sich dahinter verbergen, zeigen auf, wie es Schritt für Schritt mit der Entspannung klappen kann. In der Summe ergibt sich dann das anhaltende Urlaubsfeeling.

Das ist die Erfolgsformel:

D: Detachment – Ablösung

Als erste wichtige Maßnahme gilt es, Abstand zu gewinnen – sowohl räumlich als auch geistig. Für Menschen, die im Büro arbeiten, ist zumindest die räumliche Trennung relativ einfach: Sie verlassen den Arbeitsplatz, nachdem sie klar Schiff gemacht, den Abwesenheitsassistenten eingeschaltet und den Rechner runtergefahren haben. Schwieriger wird es beim Homeoffice. Bestenfalls räumen Sie jetzt sämtliche Arbeitsmaterialien aus dem Blickfeld und betreten falls möglich das Arbeitszimmer für die Zeit des Urlaubs nicht mehr. Damit die Ablösung gelingt, ist man bestenfalls für Kollegen, Vorgesetzte und Kunden nicht erreichbar. Optimal ist es zudem, das (Firmen-)Handy auszuschalten und E-Mails nicht abzurufen.

R: Relaxation – Entspannung

Für viele Menschen gehören Abwechslung und Action zum langersehnten Urlaub: Städtetrips, Rundreisen und Sightseeing-Touren sind dabei ein absolutes Must-do. Diese Aktionen nehmen bestenfalls jedoch nicht den kompletten Urlaub ein: Es ist unbedingt empfehlenswert, Phasen der Erholung und Entspannung einzulegen. Lesen Sie beispielsweise ein Buch, legen Sie sich entspannt in die Badewanne oder besuchen Sie eine Sauna. Auch ein Spaziergang an der frischen Luft, ein gutes Essen, ein entspannter Fernsehabend oder auch schlichtweg scheinbar sinnloses Nichtstun sind mögliche Maßnahmen, die den Körper und Geist entspannen.

A: Autonomie – Unabhängigkeit

Nur weil der Partner gerne ausgedehnte Wanderungen im Urlaub mag, bedeutet das nicht, dass man selbst einen Erholungseffekt daraus zieht. Und auch wenn die Kids am liebsten Highlife von morgens bis abends hätten, muss das natürlich nicht die eigene Präferenz sein. Jetzt sind Absprachen und Kompromisse gefragt, um allen Ansprüchen gerecht zu werden. Und: Planen Sie auf jeden Fall eigene und ganz individuelle Auszeiten ein, in denen Sie ausschließlich und unabhängig von anderen Personen genau das tun, wozu Sie Lust haben.

M: Mastery – Meisterschaft

Neue Herausforderungen sind ebenfalls Teil des DRAMMA-Modells. Das muss nicht gleich ein Riesenprojekt sein, einbauen lassen sich aber zumindest kleine „Meisterschaften“. Wie wäre es zum Beispiel damit, eine neue Sportart zu testen, ein Kochrezept auszuprobieren oder einfach mal zu meditieren? Bestenfalls gehen diese Challenges dann direkt mit einem kleinen Erfolgserlebnis einher.

M: Meaning – Sinn

Weiter geht’s: Nutzen Sie die freien Tage zudem für sinnvolle Beschäftigungen, die für Sie und auch andere einen Mehrwert oder einen Nutzen bringen. Muss das Zimmer der Kinder unbedingt mal wieder gestrichen werden? Jetzt ist Zeit dafür. Unter Umständen wird der Urlaub aber auch für ehrenamtliches Engagement, zum Beispiel in einem Verein oder bei einer Hilfsorganisation, genutzt. Möglicherweise sind es auch Nachbarn oder Freunde, die Unterstützung benötigen. Mit dem guten Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben, stellt sich bei vielen Menschen jetzt ein Gefühl der inneren Zufriedenheit ein.

A: Affiliation –Bindung

Der letzte Schritt zum Erfolgsrezept lautet: soziale Kontakte pflegen und Zeit mit wichtigen Menschen verbringen. Wer sich ohne Stress und Zeitdruck im Nacken bewusst Zeit nimmt und diese mit dem Partner, den Kindern oder Freunden verbringt, schöpft garantiert eine große Menge neue Energie.

Tipp: Das DRAMMA-Modell bietet nicht nur eine gute Orientierung für den Urlaub. Alle Anregungen und Inspirationen eignen sich auch perfekt für die alltägliche kleine Auszeit in der Freizeit.

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Mona-Lisa-Syndrom

Das Mona-Lisa-Syndrom oder warum Lächeln im Job nicht immer angebracht ist

Mit einem Lächeln lassen sich viele Sympathiepunkte sammeln. Wer lächelt, wirkt auf andere direkt positiv und vermittelt gute Laune. Doch sind die Mundwinkel permanent nach oben gezogen, dann können sie auch zum Karrierekiller werden. Das Phänomen des Dauerlächelns im Job wird als Mona-Lisa-Syndrom bezeichnet – betroffen sind vor allem Frauen.

Berühmtes Vorbild: Das steckt hinter dem Mona-Lisa-Syndrom

Das wohl berühmteste Lächeln der Welt besichtigen tagtäglich viele Besucher rund um den Globus im Pariser Louvre. Auf dem weltbekannten Ölgemälde (aus dem frühen 16. Jahrhundert) von Leonardo da Vinci lächelt die „Mona Lisa“ den Betrachter freundlich und zurückhaltend aus jeder Perspektive an. Auf genau diesen Gesichtsausdruck bezieht sich die Bezeichnung „Mona-Lisa-Syndrom“. Dabei geht es weniger um den sympathischen Aspekt eines freundlichen Lächelns als vielmehr um die negativen Auswirkungen, die ein permanentes Dauerlächeln im Job mit sich bringen kann.

Dauerlächeln im Job: Was ist das Mona-Lisa-Syndrom?

Das Mona-Lisa-Syndrom beschreibt das Phänomen, wenn Menschen in allen (auch komplett unpassenden) Situationen ein Lächeln aufsetzen. Damit wirken sie oberflächlich stets gut gelaunt und in sich ruhend. Sie haben zudem eine positive Ausstrahlung. Während das Lächeln bei kurzweiligen und angenehmen Themen durchaus angebracht sein mag, ist es in anderen Situationen dagegen eher fehl am Platz. Denn wer selbst dann lächelt, wenn

  • Kollegen unpassende Bemerkungen äußern
  • der Chef ungerechtfertigt Kritik verteilt
  • die eigenen Leistungen niemals gesehen und gewürdigt werden
  • ein Mitarbeitender die eigenen Ideen geklaut hat

schadet sich damit selbst am meisten.

Menschen mit dem Mona-Lisa-Syndrom fehlt es häufig an Konfliktfähigkeit und Durchsetzungsvermögen. Anstatt den Mund aufzumachen und sich zu behaupten, lächeln sie über unangenehme Situationen einfach hinweg. In den meisten Fällen sind es dabei Frauen, die diese Reaktion für sich beanspruchen.

Die Konsequenzen des Dauerlächelns

Für Vorgesetzte und Kollegen sind Menschen mit dem Mona-Lisa-Syndrom häufig besonders angenehm. Sie wirken nicht nur sympathisch und hilfsbereit, sondern sie sorgen niemals für Zoff, da Widerspruch und ein Kontra für sie Fremdworte sind.

Anders sieht es für die Dauerlächelnden aus: Denn nicht selten kommen sie selbst zu kurz. Tatsächlich führt das Mona-Lisa-Syndrom sogar dazu, dass die Betroffenen

  • bei Beförderungen eher übergangen werden.
  • ein geringeres Gehalt erhalten als Kollegen mit gleichen Qualifikationen.
  • gerne mal von Kollegen ausgenutzt werden.
  • häufig unliebsame Aufgaben übernehmen müssen.
  • insgesamt schlechtere Jobchancen haben.

Mona Lisa den Kampf ansagen: am Selbstmarketing arbeiten

Das Lächeln von heute auf morgen abzuschalten, dürfte für die meisten Betroffenen schwierig sein. Zumal es auch gar nicht darum geht, plötzlich gar nicht mehr lächeln zu dürfen und womöglich permanent mit einer grimmigen Miene über den Büroflur zu laufen. Wohl aber sind diese Personen gut damit beraten, an ihrem Selbstmarketing zu arbeiten und im wahrsten Wortsinn auch mal Zähne zu zeigen. Wie das peu à peu gelingt, zeigen die folgenden Tipps:

  • In Teammeetings melden Sie sich pro Sitzung mindestens einmal zu Wort.
  • Treten Sie mit aufrechter Körperhaltung auf und suchen Sie den direkten Blickkontakt zu den Gesprächspartnern – so vermittelt bereits die Körpersprache eine Menge Selbstbewusstsein.
  • Erfüllen Sie nicht jede Bitte und jeden Wunsch von Kollegen. Es lohnt sich, auch mal bestimmt ein Nein zu äußern, bestenfalls sogar ohne langwierige Erklärung.
  • Auf die Vorschläge von anderen dürfen Sie gerne mit der eigenen Meinung reagieren und nicht nur Ja und Amen sagen. Wichtig ist jedoch, dabei stets auf einer sachlichen Ebene zu bleiben.
  • Wer sich der eigenen Stärken bewusst wird, darf diese durchaus auch mal laut äußern. Denn eine maßvolle Portion Eigenlob stinkt definitiv nicht.

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Job Crafting

Job Crafting – sich den Traumjob zurechtschnitzen

Wer seinen Traumberuf gefunden hat, kann sich glücklich schätzen. Alle anderen schnitzen sich ihre Arbeit einfach zurecht. Denn nur weil die Stelle nicht zu 100 Prozent den eigenen Wünschen und Vorstellungen entspricht, ist kündigen nicht immer die beste Idee. Anstatt sich direkt einen anderen Arbeitsplatz zu suchen, gestaltet man sich die bestehende Stelle mit Job Crafting lieber neu.

Job Crafting: Was ist das eigentlich?

Schon die wörtliche Übersetzung „Arbeit gestalten“ zeigt nur zu deutlich, worauf Job Crafting abzielt. Es handelt sich um eine Methode, bei der Arbeitnehmende zu ihrem eigenen Glückes Schmied werden und sich ihre Arbeit so gestalten, dass ihnen der Job (wieder) Spaß macht.

Damit Job Crafting gelingt, bedarf es nicht nur eines Arbeitgebers mit einer offenen Einstellung, sondern auch einer Menge intrinsischer Motivation der Mitarbeitenden. Diese sind nämlich eigeninitiativ gefragt, sich ihren Job entsprechend ihrer eigenen Vorstellungen zurechtzuschneiden, indem sie über den Tellerrand des eigenen Jobprofils hinausschauen.

Geprägt wurde der Begriff Job Crafting durch die Psychologinnen und Forscherinnen Amy Wrzesniewski und Jane E. Dutton von der Yale University. Ihre Annahme: Es gibt keinen Traumjob, aber man kann seine Arbeit proaktiv so verändern, dass es letztlich einer wird. Mit Job Crafting sollen demnach Frust und Stress am Arbeitsplatz der Vergangenheit angehören, stattdessen steigen die Zufriedenheit und in der Folge auch die Arbeitsleistung.

Welche Formen von Job Crafting gibt es?

Job Crafting findet nicht nur auf einer Ebene statt, sondern es berührt verschiedene Bereiche. Man unterscheidet hierbei verschiedene Formen. Das sind:

Task Crafting

Dieser Aspekt ist der handfesteste: Beim Task Crafting nehmen die Mitarbeitenden kleinere oder größere Modifikationen an ihren bestehenden Aufgaben vor. Verändert werden zum Beispiel der Umfang, die Art, die Anzahl oder die Reihenfolge. Das könnte zum Beispiel bedeuten, neue oder zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, während andere vielleicht wegfallen.

Relational Crafting

Bei dieser Art des Job Craftings spielt der soziale Aspekt eine wesentliche Rolle. Für mehr Spaß bei der Arbeit geht es darum, die Beziehungen und Interaktionen im Job mit Kollegen neu zu bewerten, um letztlich eine bessere Zusammenarbeit zu erreichen. Als Beispiel: Schnittmengen mit der Arbeit von Kollegen könnten genutzt werden, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten oder Aufgaben im Teamwork zu bewältigen.

Cognitive Crafting

Auch die Veränderung der eigenen Wahrnehmung zu den bestehenden Aufgaben kann eine Form von Job Crafting sein und zu einer positiveren Betrachtung führen. Beim Cognitive Crafting geht es darum, den Sinn und Zweck von Aufgaben zu sehen und erkennen, indem man eine höhere Perspektive einnimmt.

Wie kann ich meinen Job craften?

Und wie soll die Umsetzung nun gelingen, mögen sich Angestellte fragen, die in ihrem strukturierten Arbeitsalltag gefangen sind und keine Fantasie haben, an welchen Stellschrauben sie drehen können. Natürlich ist es in den seltensten Fällen möglich, die Stelle komplett umzukrempeln, dennoch gibt es nicht selten einen gewissen Spielraum.

Hier sind einige Inspirationen und praktische Tipps, wie es mit dem Job Crafting klappt:

  • Zunächst geht es darum, sich selbst einige Fragen zu stellen: Welche Aufgaben machen mir Spaß? Was sind meine Stärken? Was motiviert mich? Wer oder was verleiht meinem Job Sinn?
  • Nur wer genau weiß, was er will und was er nicht will, kann beginnen, die Ärmel hochzukrempeln. Hier lohnt sich unter Umständen auch ein Gespräch mit Freunden und Kollegen, die mit einer objektiven Sicht von außen erkennen, wo die persönlichen Stärken liegen.
  • Eine Umstellung erfolgt in der Regel nicht von heute auf morgen. Vielmehr handelt es sich um einen Prozess, der bestenfalls eng mit den Vorgesetzten abgestimmt wird. Es gilt: Rückendeckung vom Chef ist eine wichtige Voraussetzung für Job Crafting.
  • Machen Sie sich selbst für Veränderungen stark: Nur mit einer guten Portion Eigeninitiative ist Job Crafting erfolgreich. Bringen Sie den Stein selbst ins Rollen – nur so kann es etwas mit dem Traumjob werden.

Dies sind einige konkrete Beispiele, wie Job Crafting aussehen könnte:

  • In der Schule wird ein Kunstlehrer zum Kulturbeauftragten und zeigt sich verantwortlich für die Kunst- und Theater-AGs. Dabei steht er sogar mit auf der Bühne.
  • Der Mitarbeiter in der Buchhaltung hat eine hohe soziale Kompetenz. Er engagiert sich daher nicht nur im Betriebsrat, sondern wird künftig auch bei internen Konflikten als Vermittler eingesetzt.
  • Die hohe Eloquenz des Projektmanagers führt dazu, dass er künftig die Teammeetings leitet und als Referent für die Workshops verantwortlich ist.
  • Der System-Administrator schreibt mit seinem großen Fachwissen und seiner Leidenschaft fürs Schreiben die Blogartikel für das Unternehmen.
  • Der ständige Kontakt zu den Kunden ist für einen Bankangestellten am Kassenschalter zu viel. In Abstimmung mit dem Vorgesetzten erhält er nun Aufgaben im Hintergrund.

Auch das Unternehmen profitiert: Das sind die Vorteile von Job Crafting

Die Pluspunkte von Job Crafting für die einzelnen Mitarbeitenden liegen auf der Hand. Aber auch Unternehmen sind gut beraten, ihre Angestellten zu unterstützen, wenn sie ihre Stärken unter Beweis stellen wollen. Das sind die Vorteile von Job Crafting:

  • Sind die Mitarbeitenden durch maßgeschneiderte Aufgabenbereiche zufriedener, steigt in der Folge auch die Arbeitsleistung.
  • Um gute Mitarbeitende im Unternehmen zu halten, ist das Job Crafting eine wichtige Voraussetzung. Gleichzeitig lässt es sich im Recruiting-Prozess als effektiver Baustein nutzen, um neue Potenziale zu gewinnen.
  • Wer als Unternehmen Kreativität und Selbstentfaltung fördert, hat die Chance, das Beste aus den Mitarbeitenden herauszuholen und von neuen Impulsen zu profitieren.
  • Stress, Überforderung und Unzufriedenheit sind Fremdworte für Angestellte, die ihren Job proaktiv selbst gestalten. In der Folge kommt es zu deutlich weniger Fehlzeiten und Ausfallquoten.
  • Unter dem Strich lassen sich aus unternehmerischer Sicht mit einem gezielten Job Crafting durch eine höhere Produktivität und einer geringeren Fluktuation sogar Kosten einsparen.

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Berufswechsel

Fehl am Platz? Wenn es Zeit für einen Berufswechsel ist

Unzufriedenheit am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit. Doch nicht immer sind es Arbeitgeber, Kollegen oder die Rahmenbedingungen, die uns verzweifeln lassen. Manchmal liegt die Wurzel des Übels am Beruf selbst. In diesem Fall kann ein Berufswechsel eine Möglichkeit für mehr Glück im Job sein.

Den falschen Beruf gewählt: Wenn die Erkenntnis (noch nicht) zu spät kommt

Tagein, tagaus nur am Schreibtisch sitzen, Akten wälzen ohne Kontakt zu Menschen – dass der Job in der Buchhaltung nicht der richtige ist, steht für den Angestellten bereits nach kurzer Zeit im Job fest. Dagegen fühlt sich der Kundenberater unzufrieden, da er sich tagtäglich mit nörgelnden Menschen auseinandersetzen muss, obwohl er viel lieber seine Ruhe hätte. Es ist gar nicht so ungewöhnlich, dass sich erst im Laufe des Berufslebens herausstellt, dass die ursprüngliche Berufswahl nicht unbedingt die beste gewesen ist und der Job eigentlich so gar nicht zum eigenen Typ und zur Persönlichkeit passt.

Aber auch wenn man bereits einige Jahre in die eigene Ausbildung investiert hat und eigentlich nicht noch mal von vorne anfangen möchte, kann ein Berufswechsel genau jetzt (und auch noch im höheren Berufsalter) eine gute Option sein. Denn die Zeit bis zum Renteneintritt dauert noch lang. Und wer möchte schließlich Jahre, wenn nicht Jahrzehnte Tag für Tag unglücklich zur Arbeit gehen? Um den wichtigen Schritt zu wagen, braucht es jedoch etwas Mut und eine Vorstellung davon, was man eigentlich will.

Gründe für die Veränderung

Die eigene Unzufriedenheit mit den Aufgaben und /oder den Rahmenbedingungen ist dabei nur ein Grund, warum Menschen nicht nur ihren Job, sondern sogar ihren Beruf wechseln wollen. Es gibt zudem weitere Argumente, die für eine berufliche Neuorientierung sprechen. Das sind:

  • eine Berufskrankheit beziehungsweise eine Erkrankung, die es unmöglich macht, den bisherigen Beruf weiter auszuüben
  • die zu geringen Chancen auf dem Arbeitsmarkt (aufgrund der Branche oder der sehr hohen Anzahl an Mitbewerbern)
  • die Unvereinbarkeit von Privatleben (Familie) und Beruf
  • zu geringe Verdienstmöglichkeiten
  • der Wunsch nach Selbstverwirklichung

Welcher Beruf ist richtig für mich?

Um beruflich einen neuen Weg einzuschlagen, braucht es zunächst einer klaren Vorstellung davon, in welche Richtung es gehen soll. Nicht jeder hat bereits vor Augen, welchen Beruf er künftig ausüben möchte. Wer unsicher ist, sollte sich vorab intensiv mit folgenden Fragen beschäftigen:

  • Was will ich (jetzt und zukünftig)?
  • Was kann ich? Was sind meine Stärken?
  • Was ist mir wichtig?

Werden die Vorstellungen konkreter, sollten bei den Überlegungen zudem einige Rahmenbedingungen berücksichtigt werden:

  • Verdiene ich in dem Beruf so viel, dass der Verdienst (für mich) reicht?
  • Habe ich auf dem Arbeitsmarkt Chancen?
  • Passen die Arbeitszeiten für mich?
  • Hat der Beruf eine Zukunft?
  • Bin ich körperlich und psychisch in der Lage, diesen Beruf auch mehrere Jahre auszuüben?
  • Kann ich den Beruf mit meinem Privatleben vereinbaren?

Tipps: Inspirationen und einen Überblick über Angebote und Möglichkeiten erhalten Sie auf den Seiten der Bundesagentur für Arbeit. Es ist zudem empfehlenswert, mit Menschen, die in einem bestimmten Beruf arbeiten, über deren Erfahrungen zu sprechen.

Berufswechsel: Diese Optionen habe ich jetzt

Den Beruf wechselt man nicht mal eben so wie ein Paar Socken. Wer nicht gerade als Quereinsteiger ohne Vorwissen einsteigt, der muss schon etwas Zeit und Mühe investieren. Umsteiger haben dabei folgende Möglichkeiten:

  • neue Ausbildung/neues Studium: Bei dieser Option heißt es tatsächlich, komplett von vorn zu beginnen. Eine neue Ausbildung oder sogar ein Studium ist immer dann nötig, wenn der erlernte und der angestrebte Beruf in gar keiner Beziehung zueinander stehen. Zum Beispiel: Der Friseur möchte Anwalt werden.
  • Umschulung: Zwar handelt es sich bei einer Umschulung ebenfalls um eine Ausbildung, allerdings ist diese in der Regel deutlich kürzer. Das liegt unter anderem an den bereits erworbenen Kenntnissen des bestehenden Berufs, aber auch daran, dass der Lernstoff komprimiert vermittelt wird. Bei einer Umschulung überwiegt (im Gegensatz zu einer Ausbildung) in der Regel die Vermittlung von theoretischem Wissen. Umschulungen werden für viele Berufsgruppen angeboten und finden häufig in Teilzeit statt.
  • Weiterbildung: Diese Option stellt weniger eine komplette Neuorientierung dar als vielmehr eine Vermittlung von zusätzlichen Qualifikationen. Diese können mit dem Berufsbild in Zusammenhang stehen, müssen es aber nicht. Weiterbildungen zielen häufig darauf ab, eine höhere Position zu erlangen. Als Beispiel: Der Sachbearbeiter in der Buchhaltung möchte die Abteilung leiten oder ein Ausbilder werden.
  • Externenprüfung: Mit einer sogenannten Externenprüfung ist es auch ohne vorherige Umschulung oder Ausbildung möglich, einen anerkannten neuen Berufsabschluss zu erlangen. Wichtige Voraussetzung hierfür ist, dass Sie in dem Beruf bereits seit einiger Zeit gearbeitet und Erfahrung gesammelt haben.

Gut zu wissen: Die Bundesagentur für Arbeit bietet diverse finanzielle Fördermöglichkeiten für Berufsumsteiger an. Unterstützt mit Umschulungen und Weiterbildungen werden dabei vor allem Berufe mit einem Fachkräftemangel.

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Phubbing

Phubbing – Verstoß gegen die Handy-Etikette

Ob zum Telefonieren, Nachrichten versenden, surfen oder fotografieren – rund 81% der Deutschen nutzen tagtäglich ein Smartphone. Hierbei bietet uns die Smartphone Nutzung nicht nur Vorteile, sondern birgt auch Gefahren: Wer ständig auf sein Handy schaut und sich sogar während sozialen Interaktionen von dem digitalen Begleiter ablenken lässt, betreibt sogenanntes Phubbing. Was genau es mit Phubbing auf sich hat und inwieweit es Freundschaften als auch Partnerschaften gefährden kann, erklären wir in diesem Ratgeber.

Was versteht man unter Phubbing?

Das Wort „Phubbing“ setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „phone“ (Telefon) und „snubbing“ (jemanden vor den Kopf stoßen/brüskieren) zusammen. Grundsätzlich bezeichnet Phubbing den unangemessenen Gebrauch eines Smartphones in sozialen Situationen oder in einer Partnerschaft. In erster Linie kann Phubbing als eine schlechte Angewohnheit angesehen werden, bei welcher man Personen vernachlässigt, mit denen man gesellschaftlich verkehrt.

Seit 2010 gilt der Begriff als Gegenstand zahlreicher kommunikationswissenschaftlicher und sozialpsychologischer Studien.

Entstehung von Phubbing

Das Smartphone gilt als ständiger Begleiter und muss dauerhaft auf neue Nachrichten oder Aktivitäten überprüft werden – ganz egal ob man sich unter Menschen befindet oder alleine ist. Personen mit diesem Denken leiden unter „Phubbing“. Dieses Phänomen kann heutzutage immer öfter in Cafés, Restaurants oder auch am heimischen Esstisch beobachtet werden. Doch weshalb nutzen Menschen ihr Smartphone überhaupt, während sie mit anderen zusammen sind?

Als entscheidender Faktor, der Phubbing begünstigst, gilt in erster Linie die persönliche Einstellung. Demnach konnte in einer Studie aus dem Jahre 2021 bewiesen werden: Wer sich selbst an der Handynutzung anderer nicht stört, neigt entsprechend stärker dazu, auch selbst während sozialen Interaktionen zum Smartphone zu greifen. Gleichzeitig stehen neurotische Verhaltensweisen, Suchttendenzen sowie die Angst, etwas zu verpassen, mit der Häufigkeit von Phubbing in Verbindung.

Im Zuge der immer weiter steigenden Verbreitung von Smartphones findet auch Phubbing immer häufiger in der Gesellschaft statt. Bisherige Studien konnten bestätigen, dass ein Großteil der Smartphone-Nutzer täglich in verschiedenen sozialen Interaktionen phubbt – ob bei der Arbeit, in der Kantine oder beim gemeinsamen Abendessen. Besonders anfällig für Phubbing gelten zudem Liebesbeziehungen, bei denen es durch die dauerhafte Nutzung des Smartphones schnell zu Unzufriedenheit und fehlender Wertschätzung kommen kann.

Anzeichen von Phubbing

Du hängst ständig am Handy und kannst dem Gespräch mit deinem Gegenüber kaum folgen? Diese folgenden Anzeichen verraten dir, ob auch du unter Phubbing leidest:

  • Ob in Gesellschaft oder auf der Couch beim Fernsehen schauen – du schaust ständig auf dein Smartphone und kannst es kaum für eine Minute aus der Hand legen
  • Du hast das Gefühl, dauerhaft online sein und Nachrichten beantworten zu müssen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du unter Menschen bist oder dich vielleicht sogar in einem Gespräch befindest
  • Dein Telefon ist dein treuster Begleiter und immer dabei – sogar auf der Toilette
  • Das Gespräch mit deinem Gesprächspartner gerät ein wenig ins Stocken? Für dich ist das ein Grund, direkt nach deinem Handy zu greifen und verschiedene Social Media Kanäle abzuchecken
  • Ein absoluter Beziehungskiller: Du beschäftigst dich auch mit deinem Smartphone, wenn dein/e Partner/in neben dir liegt

Infobox: Das Wichtigste über Phubbing

  • Setzt sich aus den englischen Begriffen „Phone“ (Telefon) und „Snubbing“ (jemanden vor den Kopf stoßen) zusammen
  • Beschreibt den unangemessenen Gebrauch eines Mobiltelefons während einer sozialen Situation (beispielsweise während einem Gespräch)
  • Phubbing steht in Verbindung mit neurotischen Verhaltensweisen, Suchttendenzen und der Angst, etwas zu verpassen

Das kann man gegen Phubbing tun

Du leidest unter Phubbing und lässt deine Freunde während einem Treffen links liegen? Wir haben wichtige Tipps, wie du gegen Phubbing ankämpfen kannst:

  • Screen Time-Apps: Apps wie Forest oder OffScreen können dabei helfen, Phubbing einzudämmen und das eigene Nutzungsverhalten besser zu kontrollieren.
  • Benachrichtigungen deaktivieren: Für fast alle Apps können die Benachrichtigungen deaktiviert werden. Durch die Deaktivierung von Push-Nachrichten oder Mails kommt man nicht so oft in Versuchung, das Smartphone in die Hand zu nehmen.
  • Handyfreie Zeit im Alltag schaffen: Wer gegen Phubbing ankämpfen möchte, sollte ich bewusst handyfreie Zeiten im Alltag einrichten – beispielsweise während dem Fernsehen schauen, den Mahlzeiten oder eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen.
  • Handy auch mal wegpacken: Bei Verabredungen, Restaurantbesuchen oder am Arbeitsplatz muss das Smartphone nicht immer auf dem Tisch platziert werden. Wie wäre es, wenn du es das nächste Mal einfach in der Tasche verstaust oder sogar zu Hause lässt?
  • Nicht-stören-Modus: Auf einigen Smartphone-Modellen lässt sich ein „Nicht-stören-Modus“ einrichten. Aktivierst du den Modus, erhältst du keinerlei Anrufe oder Benachrichtigungen auf deinem Smartphone.

Doch wie verhält man sich eigentlich, wenn man von seinem Gegenüber „gephubbt“ wird? Wir haben zusammengefasst, wie man mit Phubbing umgehen kann:

  • Sei ehrlich mit deinem Gesprächspartner und sprich an, dass du dich durch den dauerhaften Gebrauch des Smartphones vernachlässigt fühlst. Im besten Fall suchst du das Gespräch in einem ruhigen Moment und erklärst deine Gefühlslage.
  • Wie du mir, so ich dir! Fange bitte nicht an, aus Trotz auch dauerhaft auf dein Smartphone zu schauen. Dadurch verhältst du dich in erster Linie nicht besser als dein Gegenüber und schaffst gleichzeitig einen Teufelskreis, welcher sich nur schwer durchbrechen lässt. Sprich lieber ein interessantes Thema an und versuche, die Aufmerksamkeit deines Partners auf das Gespräch zu lenken.
  • Versuche, dein Gefühl in Ich-Botschaften zu vermitteln, statt Vorwürfe zu machen. Phubbing ist von deinem Gegenüber nicht zwingend eine böse Absicht, sondern eher ein Impuls.

Urheber des Titelbildes: javiindy/ 123RF Standard-Bild

Text-to-speech

Text-to-speech: Online-Artikel hören statt lesen

Ob großes Nachrichtenmagazin oder privater Weblog: Viele Website-Anbieter sind mittlerweile dazu übergegangen, ihre Artikel nicht nur in Textform zur Verfügung zu stellen. Besucher haben nun auch die Möglichkeit, sich die Texte vorlesen zu lassen.

Welche Vorteile bietet die Text-to-speech-Funktion, kurz als TTS bezeichnet? Und welche Herausforderungen muss die Technologie bewältigen?

So funktioniert die Text-to-speech-Technologie

Text-to-speech bezeichnet eine Funktion, die aus einer Texteingabe heraus mithilfe von technischen Mitteln gesprochene Sprache erzeugt. Eine Vorlesefunktion für News-Artikel ist nur eine von vielen Anwendungsmöglichkeiten von TTS. Die Technologie kommt zum Beispiel auch bei Bahnhofsansagen oder beim Gespräch mit dem Smartphone-Assistenten zum Einsatz.

Grundsätzlich lassen sich dabei zwei Methoden zur Spracherzeugung unterscheiden: die Sprachwiedergabe und die Sprachsynthese.

  • Die Sprachwiedergabe basiert auf zuvor eingesprochenen Aufnahmen, die mittels Signalmodellierung an den jeweiligen Kontext angepasst werden.
  • Die Sprachsynthese wandelt Texteingaben ohne Audiosamples in akustische Sprachausgaben um.

Moderne TTS-Systeme nutzen vorwiegend die Methode der Signalmodellierung. Der vorzulesende Text wird dafür zunächst analysiert und in seine einzelnen Phoneme zerlegt (Natural Language Processing, NLP) und anschließend in ein akustisches Sprachsignal umgewandelt (Digital Signal Processing, DSP).

Welche Vorteile bietet TTS?

Welche Vorteile bietet es nun, wenn Website-Besucher Texte nicht nur lesen, sondern auch hören können?

1. Erweiterte Barrierefreiheit

Eine TTS-Funktion erhöht die Zugänglichkeit von Texten. Weltweit gibt es Millionen von Menschen mit Sehbehinderungen. Allein in Deutschland können 7,5 Millionen Menschen nicht oder nur sehr schwer lesen. Etwa zehn bis 20 Prozent der Bevölkerung sind von Legasthenie betroffen und können Texte ebenfalls nur schwer verarbeiten. Eine TTS-Funktion stellt für diese Personengruppen eine große Entlastung dar.

2. Zeitersparnis

Zeit ist im hektischen Alltag ein knappes Gut. TTS ermöglicht es Website-Besuchern, sich interessante Texte anzuhören, während sie gerade mit anderen Dingen beschäftigt sind. Sie können sich die Artikel vorlesen lassen, während sie etwa die Hausarbeit erledigen oder das tägliche Fitnesstraining absolvieren. Auch unterwegs im Auto lassen sich Texte dank TTS einfach konsumieren.

3. Attraktiv für Podcast- und Hörbuch-Fans

Schließlich gibt es noch Personen, die es schlicht vorziehen, Informationen zu hören statt sie zu lesen. Wer gerne Podcasts hört oder lieber einem Hörbuch lauscht, statt mit dem Buch auf der Couch zu sitzen, lässt sich häufig auch  Artikel vorlesen.

Herausforderungen bei der Text-to-speech-Wiedergabe

Wer schon einmal TTS-Systeme genutzt hat, weiß: Komplett natürlich klingt die Sprachausgabe nicht. Menschliche Sprache ist äußerst komplex und was uns ganz intuitiv gelingt, müssen Maschinen erst mühselig lernen. So müssen sie zum Beispiel Homographen identifizieren können, identisch geschriebene Wörter mit unterschiedlichen Bedeutungen.

Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich bei der Aussprache von Zahlwerten. Die Ziffernfolge 1989 kann etwa für die Zahl Eintausendneunhundertneunundachtzig stehen, für die Jahreszahl Neunzehnhundertneunundachtzig oder für die Nummernfolge eins – neun – acht – neun.

Moderne TTS-Systeme erkennen anhand des Kontextes, wie sie bestimmte Wörter aussprechen müssen. Sie analysieren zum Beispiel benachbarte Wörter, um die korrekte Bedeutung von Begriffen herauszufinden. Die richtige Aussprache eines Wortes lässt sich dann anhand zweier Ansätze ermitteln, die meist miteinander kombiniert werden:

  • Wörterbuchbasierter Ansatz: Die betreffenden Wörter werden in einem Wörterbuch abgefragt. Diese Methode funktioniert vor allem bei bekannten Wörtern sehr schnell und zuverlässig, liefert aber weniger gute Ergebnisse bei unbekannten, seltenen Wörtern.
  • Regelbasierter Ansatz: Ermittelt die Aussprache anhand von Ausspracheregeln. Diese Methode funktioniert auch bei unbekannten Wörtern.

Menschliche Emotionen können TTS-Systeme noch nicht glaubhaft nachahmen. Auch auf diesem Gebiet macht die Technik allerdings Fortschritte, sodass sich die maschinelle Sprachwiedergabe immer mehr der natürlichen Sprache angleicht.

Ausblick: Technische Entwicklung erschließt weitere Anwendungsbereiche von TTS

Text-to-speech ist ein hilfreiches Add-On für mehr Barrierefreiheit, aber auch ein echter Game-Changer für die Art und Weise, wie Nutzer mit Online-Inhalten umgehen. TTS-Technologie hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Es steht zu erwarten, dass sich die synthetisch erzeugen Stimmen in den kommenden Jahren weiter verbessern und noch natürlicher klingen.

Damit könnten weitere Einsatzgebiete für TTS-Systeme erschlossen werden, mit denen heute bereits experimentiert wird, z.B. im Rahmen von Videospielen, Hörbüchern oder Audio-Lehrmaterialien.

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Kununu und Co.

Kununu & Co. – das Wichtigste über Arbeitgeberbewertungen

Sich den Frust über den Chef von der Seele schreiben, konstruktive Kritik üben oder auch einmal ein Lob abgeben: Der Reiz von Arbeitgeberbewertungen im Internet ist hoch. Auf solchen Portalen können Mitarbeitende anonym ihre Meinung zum Betriebsklima, zu den Kollegen und ihren Vorgesetzten äußern.

Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Arbeitgeberbewertungsportale vor und zeigen, welche Vorteile, aber auch welche Risiken die Online-Bewertungen haben.

Die 5 wichtigsten Bewertungsportale für Arbeitgeber

Das sind die zurzeit wichtigsten Arbeitgeberbewertungsportale im deutschsprachigen Raum:

1. Kununu.com

Kununu ist das wohl größte Portal für Arbeitgeberbewertungen im deutschsprachigen Raum. Laut Angaben der Website-Betreiber sind dort mehr als 9 Millionen sogenannter Insights zu Arbeitgebern zu finden. Pro Woche kommen im Durchschnitt 10.800 Bewertungen hinzu. Allein von März bis August 2023 verzeichnete die Plattform 4,94 Millionen Nutzer. Wer Bewertungen abgeben möchte, muss sich registrieren. Sichtbar sind die Bewertungen auch für nicht angemeldete Besucher. Ein Gehaltscheck ergänzt das Angebot. Zudem unterstützt Kununu Arbeitgeber beim Employer Branding.

2. MeinChef.de

Die Plattform MeinChef.de wurde 2010 gegründet und erinnert optisch eher an ein klassisches Webforum als an eine Bewertungsplattform. Registrierte Nutzer können ihre Arbeitgeber in vielen unterschiedlichen Kategorien bewerten, mit Punkten von 1 bis 5. Für Unternehmen bietet MeinChef.de verschiedene kostenpflichtige Dienstleistungen wie Gütesiegel an.

3. Jobvoting.de

Jobvoting wurde 2006 ins Leben gerufen und gehört damit zu den ältesten Bewertungsportalen im deutschsprachigen Raum. Die Datenbank umfasst aktuell fast 160.000 Arbeitgeber. Mitarbeitende können Bewertungen mit bis zu 5 Sternen abgeben und auch den besten Arbeitgeber wählen. Weiterhin möchte das Portal Arbeitgeber aktiv bei der Selbstdarstellung unterstützen. Eine Stellenbörse gibt es ebenfalls.

4. Glassdoor.de

Glassdoor existiert bereits seit 2007 und ist seit 2018 eine international tätige Tochterfirma der Recruits HR. Die Mission des Portals ist es, mehr Transparenz in die Arbeitswelt zu bringen. Insgesamt stellt Glassdoor mehr als 180 Millionen Bewertungen und Insights zu Unternehmen bereit. Zusätzlich gibt es rund 2,5 Millionen Arbeitgeber-Profile mit Informationen für Bewerber. Die Plattform ist vor allem für Jobsuchende relevant, die sich für eine Stelle in großen, international agierenden Konzernen interessieren.

5. Indeed.com

Indeed gehört wie Glassdoor zu Recruits HR-Familie und ist eigentlich eine Metasuchmaschine für Stellenausschreibungen. Seit einiger Zeit können Arbeitnehmer hier aber auch ihre Chefs bewerten, mit bis zu 5 Sternen in verschiedenen Kategorien vom Gehalt bis zur Jobsicherheit. Anders als auf anderen Portalen können Arbeitgeber die Bewertungen nicht kommentieren.

Arbeitgeberbewertungsportale – welche Vorteile bieten Sie?

Arbeitgeberbewertungsportale schaffen mehr Transparenz, bieten persönliche Einsichten in verschiedene Unternehmen, erlauben aber auch den Arbeitgebern, an ihrer Selbstdarstellung zu arbeiten. Die Internet-Portale weisen also eine ganze Reihe von Vorteilen auf:

  • Für Bewerber: Bewerber können sich vorab genauer über einen Arbeitgeber informieren und erhalten wertvolle Einblicke in die Unternehmenskultur sowie das Arbeitsklima.
  • Für Mitarbeitende: Arbeitnehmer können sachliche Kritik an ihren Arbeitgebern äußern. Auf diese Weise schaffen sie mehr Transparenz. Das ehrliche Feedback führt eventuell zu einem Umdenken der Unternehmen und zu verbesserten Arbeitsbedingungen. Zufriedene Arbeitnehmer können ihre Chefs natürlich auch loben und dem Unternehmen so zu mehr Ansehen verhelfen.
  • Für Unternehmen: Unternehmen bieten die Bewertungsportale die Möglichkeit zum Reputationsmanagement. Mit einem Unternehmensprofil können Arbeitgeber Employer Branding betreiben. Die meisten Plattformen bieten Arbeitgebern zudem die Möglichkeit, auf Bewertungen zu antworten. Wer dabei sachlich bleibt und konstruktive Lösungen anbietet, kann damit durchaus bei Bewerbern punkten. Das zeigt unter anderem eine Befragung der Wirtschaftsuni Wien und der FH Krems. Demnach stehen 42 Prozent der Befragten zwar zunächst auf der Seite der Bewertenden. Antwortet der Arbeitgeber überzeugend auf negative Kritik, sind allerdings mehr als drei Viertel bereit, ihre Meinung zu ändern. Zusätzlich erhalten Unternehmen durch die Bewertungen wichtiges Feedback und können besser einschätzen, wie sie von ihren Mitarbeitenden wahrgenommen werden.

Arbeitgeber bewerten: Nachteile und Risiken

Obwohl die Bewertungen anonym bleiben, bergen sie ein gewisses Risiko. Je mehr Details die Bewertenden über sich preisgeben, umso leichter lassen sie sich identifizieren. Eine im Frust geschriebene Bewertung kann so eventuell zur Kündigung führen. Unsachliche negative Kritik kann auch bei der Jobsuche negativ auf den Bewertenden zurückfallen.

Möchten Sie Ihren Arbeitgeber bewerten, bleiben Sie daher sachlich und konstruktiv. Bedenken Sie, dass Sie den Lesern gegenüber eine Verantwortung haben, den Arbeitsplatz möglichst realistisch darzustellen. Von Übertreibungen sollten Sie daher absehen – im Negativen wie im Positiven.

Arbeitgeberbewertungsportale: Wie glaubwürdig sind die Kritiken?

Bleibt die Frage, wie glaubwürdig die Bewertungen auf den Portalen eigentlich sind. Manche Unternehmen erliegen der Versuchung, gefälschte positive Bewertungen veröffentlichen zu lassen. Entweder legen sie zu diesem Zweck falsche Mitarbeiter-Accounts an oder versprechen ihren Angestellten eine Belohnung für positive Kommentare. Auf der anderen Seite stehen frustrierte Ex-Mitarbeiter, die versuchen, durch negative Bewertungen Rache an ihrem Chef zu üben.

Ein wenig Skepsis ist bei der Durchsicht der Bewertungen angebracht. Wie die erwähnte Umfrage der österreichischen Forscher zeigt, halten die Befragten ausgewogene Bewertungen insgesamt für glaubwürdiger als extreme Kritik oder überschwängliches Lob.

Fazit: Der richtige Umgang mit Arbeitgeberbewertungsportalen

Arbeitgeberbewertungsportale stellen heute einen wichtigen Baustein im Recruiting-Prozess dar. Bewerber können die Portale nutzen, um sich genauer über ihr Wunschunternehmen zu informieren. Dabei empfiehlt es sich, stets mehrere Bewertungen durchzulesen und auch einen Blick auf die Antworten der Konzerne zu werfen. Wie sachlich reagieren die Arbeitgeber auf Kritik? Gehen sie auf konstruktive Lösungsvorschläge ein oder schlagen gar selbst Änderungen vor?

Für Unternehmen sind die Portale ein bedeutendes Instrument zur Selbstdarstellung. Ein gut gepflegtes und aktuelles Profil sowie ein offener, sachlicher Umgang mit Kritik helfen dabei, sich Fachkräften als attraktiver Arbeitgeber vorzustellen.

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Internet in Deutschland

Das Internet in Deutschland – eine Bestandsaufnahme

Digitalisierung steht für weit mehr als nur den Anschluss ans Internet. Der Begriff bezeichnet die Umwandlung analoger in digitale Formate. Spricht man von der Digitalisierung der Gesellschaft, ist damit also auch gemeint, wie viele Verwaltungsaufgaben sich über das Internet erledigen lassen oder welche Arbeitsabläufe in der Wirtschaft auf digitalem Wege bewältigt werden.

Wie ist Deutschland in Sachen Digitalisierung aufgestellt? Hier finden Sie eine Bestandsaufnahme.

Digitalisierung: Deutschland hinkt hinterher

Häufig ist zu hören, dass Deutschland anderen Ländern in der Digitalisierung hinterherhinkt. Ist das tatsächlich der Fall? Mehrere Studien lassen diesen Schluss zu. So zeigt zum Beispiel der IMD Digital Competitiveness Index 2021, dass Deutschland im internationalen Vergleich nur noch Platz 18 erreicht. Im Jahr 2016 stand die Bundesrepublik noch auf Platz 16.

Selbst die EU-Kommission hat den schleppenden Glasfaserausbau in Deutschland kritisiert. Aktuell sind hierzulande 19 Prozent aller Haushalte ans Glasfasernetz angeschlossen. Damit liegt Deutschland weit unter dem EU-Durchschnitt von 56 Prozent. Ein Problem, denn bis 20230 sollen alle Haushalte in der EU mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein.

Breitbandausbau auf dem Land schreitet voran

Wie ist es allgemein um den Breitbandausbau in Deutschland bestellt? Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel lautet, bis zum Jahr 2025 eine flächendeckende Breitbandversorgung mit mindestens 50 Mbit/s zur Verfügung zu stellen.

Laut Breitbandatlas sind in den meisten Bundesländern zwischen 75 und 95 Prozent aller Haushalte ans Breitbandnetz angeschlossen. In NRW, Hessen, Bayern und Berlin sind es sogar zwischen 95 und 100 Prozent. Vor allem in den ländlichen Bereichen hat sich die Breitbandversorgung in den vergangenen Jahren verbessert. Im Jahr 2021 hatten hier 95,1 Prozent der Haushalte Zugang zum schnellen Internet.

Es besteht allerdings weiterhin die Herausforderung, dass der Breitbandausbau in ländlichen Gebieten recht teuer und damit für Internetanbieter unattraktiv ist. Das Bundesförderprogramm Breitband soll Abhilfe schaffen. Es soll unter anderem Breitbandhausanschlüsse in Gebieten fördern, in denen der Ausbau nicht wirtschaftlich ist.

Mobiles Internet: 5G-Abdeckung liegt bei fast 85 Prozent

Auch beim Ausbau des mobilen Internets hat Deutschland in den vergangenen Jahren Fortschritte gemacht. Laut Bundesnetzagentur liegt die Netzabdeckung für 2G bei 99,68 Prozent, für LTE bei 96,99 Prozent und für das schnelle 5G-Netz bei 84,89 Prozent.

Funklöcher bestehen demnach nur noch auf 0,31 Prozent der bundesdeutschen Fläche.

Corona-Pandemie hat Digitalisierung vorangetrieben

Der Grad der Digitalisierung in Deutschland steigt ebenfalls. Wie der D21 Digital Index zeigt, waren 2021/22 rund 91 Prozent der Deutschen online, vor allem über das Smartphone. Gegenüber 2019/2020 entspricht das einem Plus von fünf Prozentpunkten.

Die Corona-Pandemie hat derweil die Digitalisierung in der Wirtschaft vorangetrieben. Eine Umfrage der DZB Bank zeigt: Im Jahr 2020 stiegen die Investitionen in digitale Technologien und Künstliche Intelligenz (KI) um 37 Prozent.

Was bremst die Digitalisierung in Deutschland aus?

Woran liegt es nun, dass die Digitalisierung in Deutschland trotz dieser Fortschritte nicht mit anderen Ländern mithalten kann? Einige Gründe:

  1. Mangelnde Risikofreudigkeit: In Deutschland gibt es ein nur mangelhaftes digitales Ökosystem mit wenig Risikokapital für junge Start-ups. Eine Ursache ist die mangelnde Risikobereitschaft der deutschen Bevölkerung und Unternehmen.
  2. Mangel an IT-Fachkräften: Bereits im Jahr 2021 fehlte es in Deutschland an 88.000 IT-Fachkräften. Um Abhilfe zu schaffen, braucht es eine bessere IT-Ausstattung an Schulen, Berufsschulen und Hochschulen sowie eine stärkere Förderung der sogenannten MINT-Fächer.
  3. Zu geringe Investitionen: In Deutschland werden pro Jahr rund 200 Milliarden Euro in die Digitalisierung investiert. Im internationalen Vergleich ist das wenig. Unternehmen in den USA stecken etwa zwei Billionen Euro pro Jahr in Digitalisierungsprozesse.
  4. Verwaltung als Bremse für den digitalen Wandel: Dem Onlinezugangsgesetz (OZG) von 2017 zufolge hätte die Verwaltung von Bund und Kommunen bis zum Jahr 2022 vollständig digitalisiert sein sollen. Von den 575 im Gesetz genannten Leistungen wurden jedoch nur 105 fristgerecht digitalisiert.

Ausblick: Weitere Investitionen in Digitalisierung nötig

Obwohl die Corona-Pandemie als Katalysator für die Digitalisierung gewirkt hat, hat Deutschland weiter an digitaler Wettbewerbsfähigkeit verloren. Zu diesem Ergebnis kommt der Digital Riser Report 2021. Gut 37 Prozent der deutschen Unternehmen planten zudem, schon 2022 ihre Investitionen in die Digitalisierung wieder zurückzufahren.

Investitionen in die digitale Infrastruktur sind allerdings nötig, um Deutschland wettbewerbsfähig zu halten. Denn die Digitalisierung ist ein wichtiger Treiber für Produktivität, unternehmerische Innovationen und das Wirtschaftswachstum.

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Minijob

Minijob: 538 Euro mehr auf dem Konto

Nach dem Feierabend die Beine hochlegen und entspannen? Für immer mehr Arbeitnehmende liegt diese Vorstellung weit von der Realität entfernt. Um sich auch außer der Reihe noch etwas leisten und gönnen zu können, arbeiten sie in einem anderen Job nun weiter. Ein Minijob ist dabei für viele eine gute Wahl.

Die wichtigen Fakten: Was ist überhaupt ein Minijob?

Bei einem Minijob handelt es sich um eine sogenannte geringfügige Beschäftigung. Diese wird mit maximal 538 Euro pro Monat (ab 2024) honoriert – aus diesem Grund spricht man auch von einem 538-Euro-Job. Wie viele Stunden dafür zu arbeiten sind, hängt vom jeweiligen Stundenlohn ab. Da Arbeitgeber sich an den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn in Höhe von 12,41 Euro (Stand: 2024) halten müssen, beträgt die Arbeitszeit höchstens 43 Stunden monatlich.

Als Variante gibt es den kurzfristigen Minijob. Ein höherer monatlicher Verdienst ist erlaubt, sofern die Tätigkeit nicht länger als drei Monate beziehungsweise nicht mehr als 70 Tage pro Jahr andauert.

Bei einem 538-Euro-Job ist man als Angestellter immer abhängig beschäftigt (und arbeitet nicht selbstständig). Der Arbeitgeber gibt dazu klare Vorgaben im Hinblick auf Ort, Zeit und Dauer des Jobs vor. Für einen Minijob braucht es zudem immer einen Arbeitsvertrag: Auch wenn dieser mündlich zustande kommen kann, ist die Schriftform spätestens einen Monat nach Arbeitsbeginn obligatorisch.

Die rechtliche Seite: Was muss ich über den Minijob wissen?

Wer sich nebenbei etwas dazuverdienen möchte, trifft mit einem Minijob eine gute Wahl: Die Beschäftigung ist sozialversicherungsfrei, sodass keine zusätzlichen Kosten für den Arbeitnehmenden entstehen. Dementsprechend müssen Sie weder Beiträge für die Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung noch Steuern zahlen.

Anders sieht es bei der gesetzlichen Rentenversicherung aus. Die geringfügig Beschäftigten zahlen einen Eigenanteil in Höhe von 3,6 Prozent. Der Betrag wird automatisch vom Verdienst einbehalten. Mit einem entsprechenden Antrag ist es jedoch möglich, sich von der Zahlung befreien zu lassen. Dies bedeutet jedoch auch, dass man keine Rentenansprüche erwirbt.

In arbeitsrechtlicher Sicht sind die Minijobber den Voll- und Teilzeitbeschäftigten gleichgestellt. Sie haben daher die gleichen Rechte wie alle Arbeitnehmenden, darunter fallen unter anderem der Kündigungsschutz, ein Urlaubsanspruch, eine Entgeltfortzahlung bei Krankheit des Kindes, Mutterschaftsgeld, eine Absicherung über die gesetzliche Unfallversicherung bei einem Arbeitsunfall sowie das Recht auf ein Arbeitszeugnis.

Brauche ich die Erlaubnis meines Arbeitgebers für den 538-Euro-Job?

Die Freiheit der Berufsausübung ist bereits über das Grundgesetz geschützt, sodass jeder Mensch grundsätzlich frei entscheiden kann, welche Tätigkeit er ausübt. Das gilt auch für einen möglichen Nebenverdienst bei einer gleichzeitig bereits bestehenden festen Anstellung. Dementsprechend ist es grundsätzlich nicht erforderlich, den Arbeitgeber um Erlaubnis zu fragen. Sie können schließlich selbst darüber bestimmen, was Sie in Ihrer Freizeit tun. Es sollte sich aber von selbst verstehen, dass die Arbeitszeiten des Minijobs nicht mit denen des Hauptberufs kollidieren.

Es gibt jedoch Ausnahmen: So hat der Arbeitgeber unter bestimmten Voraussetzungen das Recht, die Ausübung von möglichen Nebentätigkeiten mit einem entsprechenden Passus im Arbeitsvertrag oder auch im Tarifvertrag einzuschränken. Neben einer Anzeigepflicht des Angestellten kann darin auch ein sogenannter Einwilligungsvorbehalt fixiert sein. Letzterer würde dann greifen, wenn die Ausübung des Minijobs mit betrieblichen Interessen und Belangen kollidiert. Der Arbeitgeber darf beispielsweise dann sein Veto einlegen, wenn der Angestellte zusätzlich bei einem Konkurrenzunternehmen arbeiten will. Eine grundsätzliche Ablehnung ist jedoch nicht zulässig.

Angestellte sind übrigens gut beraten, sich ihren Arbeitsvertrag nochmal genau durchzulesen, bevor Sie einen zweiten Job annehmen. Denn wer seinen Vorgesetzten nicht rechtzeitig informiert, obwohl dies verlangt wird, riskiert im schlimmsten Fall seine Abmahnung.

Weitere wichtige Infos für Minijobber: Das ist jetzt zu beachten

Sind die Formalitäten geklärt, dann geht es an den praktischen Teil, um mit zusätzlicher Arbeit den eigenen Verdienst aufzubessern. Damit alles seine Richtigkeit hat und Sie auf der sicheren Seite sind, sollten Sie Aspekte beachten:

  • Die wöchentliche Arbeitszeit darf 48 Stunden nicht überschreiten. Das besagt das Arbeitszeitgesetz. Wer daher eine 40-Stunden-Woche hat, sollte nicht mehr als 8 Stunden pro Woche im Minijob arbeiten.
  • Urlaub heißt Urlaub: Hat man sich Urlaub beim Hauptarbeitgeber genommen, dann ist in dieser Zeit auch keine andere Tätigkeit auszuüben. Auch der Minijob pausiert während dieser Zeit – die freien Tage sollen schließlich der Erholung dienen.
  • Wer krankgeschrieben ist, muss auch bei der geringfügigen Beschäftigung zu Hause bleiben. Eine Ausnahme besteht jedoch dann, wenn der Heilungsprozess durch die Ausübung der Tätigkeit nicht beeinträchtigt wird. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn man als Verkäufer mit einem gebrochenen Bein weiterhin abends im Call-Center arbeitet.
  • Sie können auch mehrere Minijobs gleichzeitig annehmen. In der Summe darf der Verdienst die 538-Euro-Marke aber nicht überschreiten.

Gut zu wissen: Der Mindestlohn wird im Jahr 2025 weiter angehoben und dann 12,82 Euro pro Zeitstunde betragen. Diese Erhöhung hat auch Auswirkungen auf die Maximalgrenze beim Minijob; dieser avanciert dann zum 556-Euro-Job.

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Bewerbungsgespräch Englisch

Vorstellungsgespräch auf Englisch: So gelingt es

What made you apply for this job in particular? Wenn das Vorstellungsgespräch plötzlich ins Englische wechselt, kann das Bewerber schnell aus dem Konzept und zum Stottern bringen. Um das Gespräch auch souverän in der Fremdsprache zu meistern, ist eine gute Vorbereitung gefragt. Dieser Ratgeber hat wichtige Tipps.

In English, please! Wann sollte ich im Job-Interview damit rechnen

Bei einer Stelle in der Buchhaltung, in der Krankenpflege, in der Schule oder auch im Reisebüro ist die Wahrscheinlichkeit, im Bewerbungsgespräch mit Fragen auf Englisch konfrontiert zu werden, eher gering. Nicht bei allen Jobs kann man sich jedoch so sicher sein. Auch wenn die Unternehmen es vorher nicht explizit ankündigen, sollten Sie bei folgenden „Hinweisen“ damit rechnen, dass das Vorstellungsgespräch zumindest teilweise auch auf Englisch läuft:

  • In der Stellenausschreibung werden explizit gute, sehr gute oder sogar verhandlungssichere Englischkenntnisse verlangt.
  • Das Unternehmen ist international tätig und/oder der Hauptsitz befindet sich im fremdsprachigen Ausland.
  • Im Betrieb arbeiten viele Menschen unterschiedlicher Nationalitäten.
  • Der Job selbst gibt ausreichende Fremdsprachenkenntnisse vor (zum Beispiel bei Übersetzern, Fremdsprachensekretären, Reiseführern etc.).
  • Es handelt sich um einen Job im Ausland.

Realistisch einschätzen: Wie gut sind die eigenen Englischkenntnisse?

Nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ möchten sich Chefs und Personaler im Vorstellungsgespräch selbst davon überzeugen, dass die Englischkenntnisse des Job-Kandidaten wirklich genauso sind, wie dieser sie in seinem Lebenslauf der Bewerbung angegeben hat. Um nicht negativ als „Mogelpackung“ aufzufallen, ist es daher unbedingt empfehlenswert, die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten möglichst realistisch anzugeben. An der folgenden Einteilung können Sie sich orientieren:

  • Grundkenntnisse

Die wichtigsten Vokabeln und die grundlegenden Grammatikregeln sind bekannt. Bewerber mit Grundkenntnissen in Englisch sind in der Lage, ein einfaches Gespräch zu führen und sich allgemein zu verständigen.

  • gute Englischkenntnisse

Es besteht ein ausreichendes Textverständnis. Darüber hinaus können Sie problemlos an einer alltäglichen Konversation teilnehmen.

  • sehr gute Englischkenntnisse

Fließend und fehlerfrei sind die wichtigen Schlagworte für all diejenigen, die sich mit sehr guten Englischkenntnissen bewerben. Bei Gesprächen darf es zudem bereits ein höheres Niveau sein.

  • verhandlungssicheres Englisch

Wer sich in der englischen Sprache selbst als verhandlungssicher einstuft, der besitzt bereits das Niveau eines Muttersprachlers und ist in der Lage, akzent- und fehlerfrei zu sprechen und jegliche Art von Kommunikation zu führen.

How to prepare? Praktische Tipps für die Vorbereitung

Um sich im Gespräch nicht mit „Ähhs“ und „Hmms“ zu blamieren, ist es ratsam, für den Fall der Fälle gewappnet und gut vorbereitet zu sein. Auch wenn die Job-Anwärter natürlich nicht innerhalb weniger Tage die eigenen Kenntnisse von grundlegend auf verhandlungssicher steigern können, ist es aber zumindest möglich, das eigene Englisch etwas aufzufrischen. Wir haben einige Tipps, wie das gelingt:

  • Übersetzen Sie Ihren Lebenslauf und die wichtigsten Passagen des Anschreibens vorab ins Englische – so haben Sie das passende Vokabular direkt parat.
  • Filme schauen, Podcasts hören und Bücher lesen – all das machen Bewerber in der nächsten Zeit bestenfalls in der englischen Variante.
  • Learning by doing: Unterhalten Sie sich mit Familie und Freunden doch einfach mal in der Fremdsprache. Die eigene Hemmschwelle nimmt bereits nach den ersten Sätzen ab, sodass man sich schnell viel sicherer fühlt und im Gespräch selbstbewusster auftritt.
  • Wer ernsthaft an einem Job interessiert ist, informiert sich vorab über das Unternehmen und lotet dabei aus, welche Formulierungen und welches Fachvokabular relevant sind.
  • Vor dem Spiegel oder der Handykamera zu üben, lohnt sich grundsätzlich für jedes Vorstellungsgespräch – und natürlich macht das auch auf Englisch Sinn.
  • Seien Sie auf einen plötzlichen Kurswechsel vorbereitet und switchen beim Üben einfach mal zwischen den Sprachen. Vielen Menschen fällt es erfahrungsgemäß schwer, im Gehirn einfach umzuschalten.

Die wichtigsten Fragen auf Englisch

Zu einer guten Vorbereitung gehört es darüber hinaus, die wichtigen Fragen des Personalers beim Job-Interview zu kennen und sich für diese auch eine passende Antwort in englischer Sprache zurechtzulegen. Das sind:

  • Tell us something about you! Die Vorstellung der eigenen Person
  • Why are you interested in this role? Die Motivation für die Bewerbung und den Job
  • Why should we hire you? Die eigenen Fähigkeiten und die Motivation
  • Where do you see yourself in five years? Die Ambitionen und Ziele im Job
  • Why are you leaving your present work? Die Gründe für den Jobwechsel
  • What are your salary expectations? Die Gehaltsvorstellungen
  • What attracted you to this company? Die Gründe, die für das Unternehmen sprechen

Jetzt wird’s ernst: Im Bewerbungsgespräch auf Englisch überzeugen

Eine gute Vorbereitung ist das eine, im Gespräch das Gelernte dann auch anzuwenden, das andere. Nicht zu unterschätzen sind jetzt die Aufregung und Anspannung, die die meisten Menschen in dieser für sie ungewohnten Situation spüren. Hier sollten Bewerber sich vor Augen führen, dass Personaler meist ein viel größeres Augenmerk darauf legen, wie souverän die Person die Stresssituation meistert als auf die perfekten Englischkenntnisse.

Kommt vom Gegenüber daher die Überleitung „Let’s switch into English for the next minutes“, ist ein kurzes, aber klares „Sure“ garantiert die bessere Wahl als eine lange Erklärung, warum Sie heute vielleicht nicht in Höchstform sind. Wer sich selbstbewusst verkauft und genauso auftritt, macht auch kleinere Patzer mit einem fehlenden Vokabular oder grammatikalischen Fehlern mit Sicherheit schnell wieder wett.

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Workahomeism

Workahomeism: im Homeoffice arbeiten trotz Krankheit

Eine laufende Nase, ein brennender Hals und ein Brummschädel – diese typischen Krankheitssymptome sind für viele Angestellte ein guter Grund, vom Büro fernzubleiben. Die Erkrankung hindert jedoch nicht alle Menschen daran, zu Hause im Homeoffice weiterzuarbeiten: Sie praktizieren Workahomeism.

Präsentismus-Pendant: Das bedeutet Workahomeism

Unter dem Begriff „Workahomeism“ versteht man das Phänomen, wenn Mitarbeitende daheim ihrem Job nachgehen, obwohl sie eigentlich krank beziehungsweise sogar krankgeschrieben sind. Einen regelrechten Boom erlebt Workahomeism seit der Corona-Pandemie und den zunehmenden flexiblen Möglichkeiten, im Homeoffice zu arbeiten. Workahomeism stellt damit einen Gegentrend zum sogenannten Präsentismus dar. Denn gingen Angestellte vor Corona noch zur Arbeit, obwohl sie eigentlich krank waren, ist man in dieser Hinsicht heute sensibler geworden. Schließlich möchte man niemanden anstecken. Anstatt die Krankheit jedoch auszukurieren, setzen sich die Angestellten nun jedoch an den PC oder Laptop in den eigenen vier Wänden und arbeiten im Homeoffice weiter.

Warum wir weiterarbeiten: mögliche Erklärungen

Anstatt auf die körperlichen Symptome zu hören und dem eigenen Körper die nötige Auszeit zu gönnen, geben wir häufig den Schuldgefühlen den Vorrang und entscheiden uns für den Schreibtisch und nicht das Bett. Denn meist ist es das schlechte Gewissen gegenüber dem Arbeitgeber und den Kollegen, diese durch die plötzliche Abwesenheit im Stich zu lassen, die uns dazu bewegt, nicht einfach in der Horizontalen die Augen zu schließen und uns zu schonen. Vielleicht fühlt man sich auch unersetzlich und hat das Gefühl, dass andere die eigenen Aufgaben gar nicht bewältigen können. Unter Umständen fällt vielleicht das Delegieren schwer. Nicht zuletzt mag Workahomeism auch durch eine mögliche Angst begründet sein, den Job und die Position im Unternehmen durch eine (längere) Abwesenheit aufs Spiel zu setzen. Die Annahme von Angestellten, dass sie infolge von Grippe und Co. schwach, unzuverlässig und anfällig wirken, ist immer noch in vielen Köpfen verankert.

Die Folgen, wenn man trotz Krankheit zu Hause arbeitet

Wer daheim weiterarbeitet, steckt zumindest keine Kollegen und andere Mitarbeitende an – das ist ein deutlicher Pluspunkt im Gegensatz zum Präsentismus. Im Vergleich zur Arbeit im Büro, kann es sich die kranke Person daheim zudem bequem machen, muss sich nicht in den Arbeitsdress werfen und „darf“ bei Bedarf und jederzeit notwendige Pausen einlegen. All das ist vergleichsweise natürlich besser, als sich am Arbeitsplatz blicken zu lassen. Dennoch besteht das Risiko, die Krankheit zu unterschätzen, sich nicht ausreichend Ruhe zu gönnen und den Genesungsprozess auf diese Weise zu verlängern und sogar zu verschlimmern.

Nicht zu vergessen ist der Aspekt, mit einer Erkrankung in den Gliedern in der Regel weniger produktiv und effektiv arbeiten zu können. Mit Schmerzen und Unwohlsein arbeitet man nicht nur unter erschwerten Bedingungen, sondern erbringt meist auch schlechtere Leistung als gewohnt. Das Risiko, dass sich nun Fehler einschleichen, ist jetzt besonders hoch – und das sieht mit Sicherheit kein Arbeitgeber gerne.

Workahomeism verhindern – Gesundheit fördern

Um Workahomeism zu verhindern, sind auch die Unternehmen gefragt: So sollte klar kommuniziert werden, dass die Gesundheit der Mitarbeitenden an erster Stelle steht und sie bei einer Krankschreibung nicht zu arbeiten haben. Damit dies gelingt, gehen die Führungskräfte und Vorgesetzte bestenfalls mit gutem Beispiel voran.

Gleichzeitig ist das Team im Unternehmen so organisiert und strukturiert, dass es für den kurzen oder auch längeren Krankheitsfall gewappnet ist. So gibt es immer mindestens eine Vertretung, die den Job der erkrankten Person ohne größere Einarbeitung für eine gewisse Zeit übernehmen kann.

Darüber sollten sich die erkrankten Mitarbeitenden selbst vor Augen führen, dass sie weder sich selbst noch anderen einen Gefallen tun, indem sie weiterarbeiten. Für die Zeit der Krankheit schalten Sie das Firmenhandy daher am besten direkt aus und checken zudem auf keinen Fall die E-Mails, um nicht doch in Versuchung zu geraten, dem Workahomeism zu verfallen.

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Stillstand Karriere

Karrierekante: Was tun bei Stillstand im Job?

Mit neuen Projekten, Gehaltserhöhungen und Beförderungen geht die Karriere vor allem in den ersten Jahren des Berufslebens häufig steil nach oben. Der Aufwärtstrend hält meist jedoch nicht dauerhaft an: Ist der Höhepunkt erreicht und tritt irgendwann eine Stagnation im Job ein, spricht man von Karrierekante.

Die Definition: Was bedeutet Karrierekante?

Viele Jahre hat man auf ein berufliches Ziel hingearbeitet: Während des Studiums haben wir viel gelernt, im Job mussten wir uns erstmal beweisen und haben dann lange und hart gearbeitet, um eine höhere Position zu erreichen. Fort- und Weiterbildungen waren selbstverständlich, Engagement und Einsatz auch außerhalb der Arbeitszeit ebenso. In größere Projekte haben wir uns hineingekniet, um dem Vorgesetzten zu zeigen, was wir alles auf dem Kasten haben. Selbst unter größerem Zeitdruck haben wir alles gegeben. Der Einsatz wurde belohnt, die Karriere schritt immer weiter voran. Doch irgendwann war ihr Höhepunkt erreicht – und jetzt steht man an der Karrierekante …

Der Begriff Karrierekante bezeichnet im bildlichen Sinne ein berufliches Plateau und die Situation, im Job alle selbstgesteckten Ziele erreicht zu haben, sodass kein berufliches Vorwärtskommen mehr in Sicht ist. Hält diese Stagnation nicht nur kurzfristig an, sondern wird sie zu einem Dauerzustand, geht dies bei einigen Menschen mit Frust und Unzufriedenheit im Job einher.

Die Anzeichen: Wie äußert sich die berufliche Stagnation?

Wenn es im Job nicht weitergeht, bemerken dies viele Angestellte meist gar nicht sofort. Dass beruflich jedoch keine Luft mehr nach oben zu sein scheint, dafür gibt es einige deutliche Anzeichen:

  • gleichbleibende Aufgaben: Eindeutiger geht es nicht. Wenn sich die eigenen Aufgaben über einen längeren Zeitraum nur noch wiederholen und eine gefühlt eintönige Routine in den Arbeitsalltag einkehrt, dann ist der Aufwärtstrend vorbei. Fühlt man sich selbst durch die anhaltende Monotonie unterfordert, ist die Karrierekante definitiv erreicht.
  • fehlende Perspektiven: Wer als nächstes Ziel maximal noch den Eintritt ins Rentenalter sieht, ist definitiv an einem Punkt angekommen, an dem das berufliche Vorwärtskommen stagniert.
  • selbstverständliche Routine: Ist es für Vorgesetzte, Kollegen oder andere Mitarbeitende selbstverständlich, dass Sie diese oder jene Aufgaben übernehmen oder für bestimmte Tätigkeiten verantwortlich sind, dann verharren Sie wahrscheinlich schon längere Zeit auf einer Position.

Woran liegt es? Die Ursachen für den Karriereknick

Die meisten beruflich ambitionierten Menschen stehen im Laufe ihres Berufslebens irgendwann an dem Punkt, an dem ihre Karriere nur noch horizontal verläuft. Warum das so ist, kann verschiedene Ursachen haben. Die drei wesentlichen Gründe sind:

  • Man hat tatsächlich alles erreicht und ist die Karriereleiter (im Rahmen der eigenen Qualifikationen und Kompetenzen) so weit nach oben geklettert, dass man an der Spitze angekommen ist. Zumindest in dem jeweiligen Unternehmen ist ein weiterer Aufstieg schlichtweg nicht mehr möglich.
  • Der Arbeitgeber bremst die eigene Karriere aus, da zum Beispiel die Fähigkeiten des Arbeitgebers nicht ausreichend geschätzt und gewürdigt werden. Eventuell sehen Vorgesetzte die betreffende Person aufgrund fehlender Qualifikationen auch nicht auf einer bestimmten Position. In dem Fall wird vielleicht anderen Mitarbeitenden oder Bewerbern der Vorzug gegeben.
  • Der eigene Ehrgeiz lässt mit der Zeit nach. Trotz anfänglicher hoher Motivation gibt man sich weniger Mühe, hat nicht mehr so viel Energie, im Job vollen Einsatz zu zeigen, und verliert sein Ziel irgendwann aus den Augen. Manchmal sind es auch äußere Umstände, wie eine längere Krankheit oder Elternzeit, die dem Vorwärtskommen im Weg stehen.

Der Karriere neuen Schwung geben: Hilfe und Tipps

Wer das Gefühl hat, das eigene berufliche Plateau erreicht zu haben und mit diesem Zustand nicht zufrieden ist, kann versuchen, dies zu ändern. Folgende Tipps sind dabei hilfreich:

  • Bewusstsein schaffen: Sich die eigene berufliche Situation bewusst vor Augen zu führen, ist ein erster wichtiger Schritt. Stellen Sie sich jetzt die Fragen, welche Gründe es gibt, dass es im Job nicht weitergeht. Tragen Sie eventuell selbst einen Teil dazu bei und liegt es unter Umständen an fehlender Eigeninitiative? Was könnten Sie selbst für eine Veränderung tun?
  • Ziele setzen: Soll es beruflich vorangehen, dann führt kein Weg daran vorbei, sich neue Ziele zu setzen und einen Plan zu machen. Denn nur wer weiß, welchen Weg die Karriere künftig einschlagen soll, kann auf etwas hinarbeiten.
  • Gespräch suchen: Für das persönliche Vorwärtskommen ist ein Gespräch mit dem Vorgesetzten ein wichtiger und notwendiger Schritt. Mit einer klaren Kommunikation lassen sich mögliche Perspektiven ausloten und Ziele festlegen. Signalisiert der Chef deutlich, dass es in dem Unternehmen keinen weiteren Aufstieg geben kann, ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, die eigenen Fühler auszustrecken und sich nach einem neuen Job umzuschauen.
  • Aktiv werden: Um die Karrierekante zu verlassen, heißt es jetzt, die eigene Komfortzone zu verlassen und selbst zu handeln. Setzen Sie sich zum Beispiel dafür ein, an betrieblichen Weiterbildungen teilzunehmen. Ist das nicht möglich, kann man auch in der Freizeit Seminare, Kurse und Workshops besuchen, um den persönlichen Horizont zu erweitern. Auch Bewerbungen bei anderen Unternehmen tragen dazu bei, der Karriere neuen Schwung zu geben.

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Pausen-Paradox

Pausen-Paradox – weniger arbeiten, mehr schaffen

Nach dem Motto „Viel hilft viel“ ist der Irrglaube, möglichst lange zu arbeiten, um viel zu schaffen, weit verbreitet. Das Gegenteil ist de facto der Fall: Wer effektiv und leistungsfähig sein möchte, der braucht regelmäßige Auszeiten und Unterbrechungen von der Arbeit. Das hat es mit dem Pausen-Paradox auf sich.

Mehr als eine kreative Wortschöpfung: Was ist mit Pausen-Paradox gemeint

Mit dem Begriff Pausen-Paradox ist der Widerspruch des scheinbar proportionalen Zusammenhanges zwischen der eigenen Leistung und der Arbeitszeit gemeint. Die allgemeine Annahme, dass die Leistung höher ist, je länger die Arbeitszeit dauert, lässt sich durch das Pausen-Paradox widerlegen. Tatsächlich ist es genau andersherum: So sollen längere Pausen zu besseren Ergebnissen und einer gesteigerten Produktivität führen. Bedeutet: Je mehr Pausen eingelegt werden, desto mehr Leistung können Sie erbringen.

Warum sind wir nach kurzen Auszeiten leistungsfähiger?

Die folgende Erfahrung haben viele mit Sicherheit schon einmal gemacht: Auf dem Schreibtisch türmt sich die Arbeit. Um möglichst viel zu schaffen, verzichten wir lieber auf die Mittagspause und arbeiten stattdessen durch. Am Ende des Tages fühlen wir uns ausgelaugt und erschöpft. Es hat sich zudem der eine oder andere Fehler eingeschlichen und ob wir unter dem Strich wirklich mehr geschafft haben, ist fraglich …

Tatsächlich ist unser Gehirn nicht in der Lage, sich über einen längeren Zeitraum konstant zu konzentrieren und Höchstleistungen zu bringen. Bereits nach 60 Minuten, spätestens aber 90 Minuten nimmt die Leistungskurve rapide ab. Unser Biorhythmus gibt vor, dass wir eine Ruhephase benötigen. Halten wir uns nicht daran, sind mangelnde Konzentration, Müdigkeit und Erschöpfung die Folgen.

Andersherum sorgen bereits kurze Pausen für:

  • bessere Konzentration
  • gesteigerte Aufmerksamkeit
  • höhere Produktivität
  • mehr Kreativität
  • verbesserte Effizienz

Die Gründe: Warum gönnen wir uns keine Pause?

Dass regelmäßige Pausen während der Arbeit wichtig sind, dürfte den meisten Menschen bewusst sein. Dennoch halten sie sich nicht immer daran. Das kann unterschiedliche Gründe haben:

  • Der eigene Ehrgeiz ist sehr groß: Man möchte möglichst viel schaffen und erreichen und im besten Fall sogar besser und schneller als die anderen sein.
  • Die Angst, von den Kollegen und sogar dem Vorgesetzten als faul abgestempelt zu werden, ist groß. Stattdessen möchten wir demonstrieren, wie viel Einsatz wir an den Tag legen.
  • Der Chef verlangt oder signalisiert zumindest, dass es besser wäre, auf die Pause zu verzichten, da der Arbeitsdruck so groß ist. Arbeitsrechtlich ist das zwar nicht erlaubt, kommt aber dennoch immer mal wieder vor.

Die rechtliche Seite: Wie viel Pausenzeit steht mir zu?

Wie viel und häufig Arbeitnehmer eine längere Pause einlegen können, ist in Deutschland im Arbeitszeitgesetz geregelt. Das sind die wichtigsten Vorgaben:

  • Arbeitszeit weniger als sechs Stunden: keine Pause
  • Arbeitszeit mehr als sechs Stunden: 30 Minuten Pause
  • Arbeitszeit mehr als neun Stunden: 45 Minuten Pause

Die Pausen lassen sich auf Wunsch auch in Blöcken von je 15 Minuten aufteilen. Die vorgegebenen Zeiten dürfen nicht unterschritten werden, nach individueller Absprache aber länger ausfallen. Zu beachten ist jedoch, dass zu lange Pausen auch kontraproduktiv sein und unseren Workflow komplett unterbrechen können. Hier gilt es eine gute individuelle Balance zu finden. Übrigens: Die Pausenzeit gilt nicht als Arbeitszeit und wird dementsprechend nicht vergütet.

Wie baue ich die Pause möglichst effektiv in den Arbeitsalltag ein?

Empfehlenswert ist es, eine Pause rechtzeitig einzulegen, bevor sich die geistige Erschöpfung erst einstellt: Denn fühlen wir uns bereits müde und gestresst, ist es fast schon zu spät. Besser ist es, rechtzeitig auf erste Anzeichen des Körpers zu hören und direkt zu reagieren.

Kurze Mikro-Pausen zwischendurch sind daher unbedingt sinnvoll. Bereits eine drei- bis fünfminütige Unterbrechung der Arbeit, zum Beispiel durch den Gang zur Toilette, den Blick aus dem Fenster, ein paar Dehnübungen oder ein tiefes Durchatmen können unsere Energiereserven kurzfristig wieder auffüllen. Weniger empfehlenswert ist dagegen das Daddeln am Smartphone oder das Surfen im Netz – zwar verschaffen diese Aktivitäten etwas Ablenkung, sie sorgen jedoch nicht für die notwendige Erholung.

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Frollegen

Frollegen: Sind wir noch Kollegen oder schon Freunde?

Kollegen verbringen den Großteil des Tages zusammen: Da bleibt es nicht aus, dass man ins Gespräch kommt, sich austauscht, Frust und Erfolgserlebnisse teilt – und mit der Zeit vielleicht sogar eine Freundschaft entwickelt. Wenn Kollegen zu Freunden werden, dann bezeichnet man sie auch als Frollegen. Das hat Vorteile, kann aber auch mal problematisch werden.

Nur ein Kunstwort? Was es mit den Frollegen auf sich hat

Die kreative Wortschöpfung ist eine Kombination der beiden Begriffe „Kollegen“ und „Freunde“ und bezeichnet im wahrsten Wortsinn genau das: Arbeitskollegen – ganz gleich ob männlich oder weiblich – die gleichzeitig auch Freunde (geworden) sind. Sie arbeiten im beruflichen Kontext zusammen und haben gleichzeitig eine private Verbindung. Der hohe Stellenwert dieser Person offenbart sich deutlich, wenn man sich die englische Bezeichnung für Frollegen anschaut. Hier werden befreundete Kollegen sogar „Work wife“ oder „Work husband“ genannt.

Wie wird man eigentlich zum Frollegen?

In der Regel besteht zunächst ein kollegiales Verhältnis: Man teilt sich ein Büro, arbeitet im Team zusammen oder trifft sich jeden Morgen in der Kaffeeküche. Vor allem bei regelmäßigem Kontakt, wenn beide Kollegen auf einer Wellenlänge sind, kommen sie schnell auch privat ins Gespräch. Das mag zunächst der Austausch von Kochrezepten, über Lieblingsserien oder von Erziehungstipps sein, geht aber auch schnell weiter zu intimeren Gesprächen über persönliche Erlebnisse, Probleme in der Partnerschaft und andere private Angelegenheiten. Wer dann nicht mehr bloß in der Mittagspause gemeinsam die Kantine besucht, sondern sich auch in der Freizeit am Abend oder am Wochenende privat trifft, verlässt den Status eines Kollegen in der Regel schnell – und wird zum freundschaftlich verbundenen Kollegen.

Freundschaft mit den Kollegen – deshalb lohnt es sich

Einen Freund direkt am Arbeitsplatz zu haben, hat einige Vorteile für die Befreundeten:

  • Arbeitsatmosphäre: Wer einen Verbündeten und Vertrauten im Unternehmen hat, muss Mobbing nicht fürchten. Denn an ein eingespieltes Team wagt sich so schnell niemand heran. Frollegen tragen dabei allgemein zu einer entspannten und lockeren Atmosphäre am Arbeitsplatz bei.
  • Austausch: Mit einem guten Freund im Kollegenteam hat man auch bei beruflichen Herausforderungen immer eine Stütze direkt zur Seite. Die vertraute Person steht nicht nur mit Rat und Tat zur Seite, sondern sie weiß auch direkt, worum es geht.
  • Zufriedenheit: Menschen, die tagtäglich mit Freunden zusammenarbeiten, sind insgesamt zufriedener in ihrem Job und zeigen sich ausgeglichener. Die Motivation, morgens zur Arbeit zu gehen, ist meist deutlich höher, als wenn es sich bei den Kollegen nur um Einzelkämpfer handelt.
  • Produktivität: Durch gegenseitige Unterstützung, gemeinsames Brainstorming und die höhere Zufriedenheit arbeiten Frollegen in der Regel effektiver und produktiver, sie sind insgesamt leistungsfähiger.

Die Kehrseite der Medaille: Nachteile bei Frollegen

Eine Arbeitsfreundschaft kann ihre Risiken haben und Probleme mit sich bringen, die nicht nur die befreundeten Personen selbst betreffen, sondern auch Auswirkungen auf andere Kollegen und das Unternehmen haben können:

  • private Angelegenheiten: Kein Arbeitgeber wird es gern sehen, wenn die befreundeten Kollegen während der Arbeitszeit über Privates quatschen und die eigentliche Arbeit vernachlässigen.
  • Konkurrenz: Schwierig wird es, wenn plötzlich ein Konkurrenzdenken untereinander entsteht. Das mag zum Beispiel bei einem Projekt der Fall sein, bei dem jeder einzeln nach seinen Leistungen beurteilt wird – und eine Person besser abschneidet. Aber auch dann, wenn ein Frollege intern aufsteigt und der Vorgesetzte des zuvor hierarchisch gleichgestellten Kollegen wird, ist Konfliktpotenzial vorhanden. Und stellen Sie sich mal vor, dass eine Position frei wird, auf die sich beide Kollegen bewerben!
  • unklare Grenzen: Die Frage, wo Freundschaft anfängt und Kollegenschaft aufhört, lässt sich spätestens dann nicht mehr eindeutig beantworten, wenn private Konflikte nicht privat zu Hause geregelt, sondern am Arbeitsplatz vor Kollegen und Vorgesetzten ausgetragen werden.
  • Pflichtgefühl: Die Verbundenheit zu einem Freund ist höher als zu einem Kollegen. Dementsprechend fühlen wir uns moralisch in der Regel dazu verpflichtet, für diese Person da zu sein und für sie einzuspringen. Das gilt natürlich auch für die Zeit am Arbeitsplatz – nicht immer ist jetzt jedoch genug Zeit, sodass man schnell in einen Gewissenskonflikt geraten könnte.

Kollege und gleichzeitig Freund – so kann es gelingen

Damit das Frollegen-Konzept aufgeht, weder die Beziehung zum Kollegen noch zum Freund darunter leidet und auch das Klima am Arbeitsplatz von der Freundschaft unter Kollegen nicht beeinträchtigt wird, sind folgende Tipps hilfreich:

  • Grenzen ziehen: Am Arbeitsplatz haben private Themen nichts verloren. Mögliche Unstimmigkeiten werden daher unbedingt erst nach Feierabend geklärt.
  • Kontakte pflegen: Unter der Freundschaft sollte nicht der Kontakt zu den anderen Kollegen leiden. Es ist daher wichtig, sich auch mit anderen Personen im Büro gut zu verstehen und mit ihnen zum Beispiel regelmäßig die Pause zu verbringen.
  • langsamer Start: Bei einer beginnenden Freundschaft gilt es zunächst, eine gewisse Vorsicht und Zurückhaltung an den Tag zu legen. Um sich selbst nicht angreifbar zu machen, stellen Sie sich zunächst die Frage, ob Sie der anderen Person wirklich vertrauen können. Lassen Sie es daher lieber langsam angehen.
  • gute Kommunikation: Arbeitsfreunde sollten sich die Zeit nehmen, um ihre Vorstellungen und Erwartungen darüber zu besprechen, wie die Beziehung am Arbeitsplatz „ablaufen“ soll. Wenn nötig, werden klare Regeln aufgestellt.
  • Hierarchien beachten: Während das Konfliktpotenzial bei Frollegen, die auf einer Hierarchieebene arbeiten, vergleichsweise gering ist, sieht es schon anders aus, wenn der Arbeitsfreund der Vorgesetzte ist. Die Risiken für Neid und Missgunst auf der einen Seite sowie einer ungerechten Bevorzugung gegenüber anderen Mitarbeitern sind hier groß. Grundsätzlich ist diese Konstellation daher eher unglücklich und sollte möglichst vermieden werden.

Gut zu wissen: Genauso wenig wie bei einer Liebesbeziehung dürfen Vorgesetzte eine Freundschaft unter den Mitarbeitenden nicht verbieten. Man muss sie auch nicht darüber informieren. Ein Veto einlegen darf der Chef jedoch dann, wenn die Arbeitsleistung der Frollegen darunter leidet.

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Urlaubsplanung

Urlaubsplanungen: Wie verändert der Klimawandel das Reiseverhalten?

Waldbrände rund ums Mittelmeer, steigende Meeresspiegel, schmelzende Gletscher und schneefreie Skigebiete: Der Klimawandel wirkt sich auch auf beliebte Reiseziele aus.

Welchen Einfluss haben diese Entwicklungen auf das Reiseverhalten der Deutschen? Und was können Sie tun, wenn Sie im Urlaub das Klima schonen möchten? Hier gibt es Antworten.

Der Klimawandel gefährdet beliebte Reiseziele

Im vergangenen Sommer meldeten viele beliebte Tourismusregionen rund ums Mittelmeer Rekordtemperaturen. In Rom wurden an manchen Tagen über 40 °C erreicht. Auf Sizilien, Rhodos und in Algerien kam es zu gewaltigen Waldbränden.

In Norditalien gingen derweil Stürme mit Dauerregen und tennisballgroßen Hagelkörnern nieder. Wie der Weltklimarat IPCC mitteilt, liegen die Temperaturen in der Mittelmeerregion heute um 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau. Im weltweiten Durchschnitt ist die Temperatur um 1,1 °C gestiegen.

Doch nicht nur am Mittelmeer macht sich der Klimawandel bemerkbar. Andere Reiseziele sind vom steigenden Meeresspiegel gefährdet. Klimaforscher befürchten etwa, dass die Malediven innerhalb weniger Jahrzehnte im Meer versinken könnten. Steigt der Meeresspiegel um einen Meter, könnten auch riesige Flächen des Wattenmeeres verschwinden.

Wer einen Winterurlaub in den Alpen plant, kann nicht mehr sicher mit Schnee rechnen. Die einst mächtigen Eiskappen der Berge schwinden. Bereits heute weisen die Alpengletscher nur noch die Hälfte ihrer einstigen Ausdehnung auf. Die Schmelze lässt zum Teil ganze Berggipfel wegbrechen. Besonders bedrohlich: In den Gletscherregionen steigen die Temperaturen doppelt so schnell an wie im weltweiten Durchschnitt.

Trotz Klimawandel: Das Mittelmeer ist bei deutschen Urlaubern weiterhin beliebt

Hitzewellen, Waldbränden und Unwettern zum Trotz steht das Mittelmeer bei deutschen Urlaubern weiterhin hoch im Kurs. Italien rechnet für 2023 mit einem neuen Touristenrekord und auch Spanien meldete im Sommer ausgebuchte Hotels.

Laut dem deutschen Reiseverband gehören die Mittelmeerländer weiterhin zu den gefragtesten Urlaubsdestinationen der Deutschen – mit Frankreich, Italien und Spanien an der Spitze. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen. Demnach möchten 41 der Befragten ins europäische Ausland verreisen, insbesondere in die Mittelmeerländer Spanien, Italien, Türkei, Griechenland und Frankreich.

Der Trend geht aber auch zum Urlaub im Inland. Laut Tourismusanalyse wollen 28 Prozent der Befragten ihren Haupturlaub in Deutschland verbringen. In der 2023 veröffentlichen Tourismusstudie des ADAC geben sogar 45 Prozent der Befragten an, innerhalb Deutschlands verreisen zu möchten. Das sind zehn Prozent mehr als noch vor der Corona-Pandemie.

Fluggesellschaften wollen ihre Passagierzahlen erhöhen

Flugreisen gehen mit hohen CO2-Emissionen einher. Verschiedenen Schätzungen zufolge lassen sich zwischen 3,9 und 6,0 Prozent der menschengemachten CO2-Emissionen auf den Tourismus zurückführen, zu einem nicht unerheblichen Teil auf Urlaubsflüge.

Die Zahl an Fluggästen geht aber nicht etwa zurück – ganz im Gegenteil: Nach der Coronakrise erlebten die Fluggesellschaften einen so starken Ansturm, dass sie nicht ausreichend Flugzeuge und Personal zur Verfügung stellen konnten. In Folge bestellten die Airlines so viele neue Jets wie noch nie.

Die Fluggesellschaften planen zudem, ihre Passagierzahlen in den kommenden zehn Jahren noch zu erhöhen. Ryanair etwa möchte die Zahl der Fluggäste bis 2034 von 168 Millionen auf 300 Millionen steigern.

Tourismusexperten rechnen langfristig mit veränderten Reiseströmen

Kurzfristig lässt sich also keine Abkehr von Flugreisen ans Mittelmeer feststellen. Doch wie sieht es langfristig aus? Tourismus- und Zukunftsforscher gehen davon aus, dass sich der Klimawandel auf mittlere bis lange Sicht durchaus aufs Reiseverhalten deutscher Urlauber auswirken wird. Sicherheitsbewusste Urlauber sowie Reisende mit körperlichen Beeinträchtigungen würden heute schon auf kühlere Urlaubsregionen ausweichen.

Reiseveranstalter setzen daher einen stärkeren Fokus auf neue Reiseziele und nehmen etwa Pauschalreisen an die polnische, belgische oder niederländische Küste ins Programm.

Auch die Reisezeiten könnten sich verschieben. Für einen Urlaub in den Mittelmeerländern könnten Reisende etwa verstärkt die Nebensaison nutzen. Eine aktuelle Studie der EU-Kommission geht davon aus, dass südliche Reiseregionen in der Hauptsaison mit abnehmender Nachfrage rechnen müssen. Stattdessen werde die Reiseaktivität nach Nord- und Mitteleuropa zunehmen.

Nördliche Reiseziele wie Skandinavien sind allerdings nicht auf den Massentourismus ausgelegt – und wollen diesen auch nicht. Einen Tourismusboom erwarten die Forscher daher für Regionen wie die Nord- und Ostsee, ebenso wie für osteuropäische Gebiete und den Sommerurlaub in den Alpen.

Tipps für nachhaltiges Reisen

Nun sind vor allem Familien an feste Ferienzeiten gebunden. Wie können Sie Ihren Urlaub auch in der Hauptsaison nachhaltig gestalten? Dabei helfen die folgenden Tipps:

  • Wählen Sie ein Reiseziel mit möglichst kurzer Anreisestrecke.
  • Verreisen Sie nach Möglichkeit mit einem klimafreundlichen Verkehrsmittel wie der Bahn.
  • Geht es doch in die Ferne, sind längere Urlaube klimafreundlicher als Kurztrips.
  • Wählen Sie bevorzugt Reiseziele mit einem gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz und prüfen Sie, ob vor Ort Carsharing-Optionen bestehen.
  • Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Unterkunft auf Energiesparmaßnahmen und Ökosiegel.
  • Ziehen Sie kleine Pensionen und Ferienwohnungen den großen Bettenburgen vor.
  • Schonen Sie die Natur vor Ort, indem Sie zum Beispiel Müll vermeiden und Wasser sparen.

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Interner Newsletter

Interne Newsletter erstellen – Ideen & Beispiele

Rund zwei Drittel aller Unternehmen nutzen interne Newsletter zur Mitarbeiterkommunikation. Sinnvoll sind sie vor allem in größeren Unternehmen mit 50 oder mehr Beschäftigten sowie in Betrieben mit mehreren Standorten.

Auch in Firmen mit hohem Homeoffice-Anteil helfen interne Newsletter, alle Mitarbeitenden auf einen einheitlichen Wissensstand zu bringen. In kleinen Unternehmen können sich Chefs und Angestellte dagegen in persönlichen Gesprächen austauschen.

Wie sorgen Sie dafür, dass interne Newsletter auch gelesen werden? Der folgende Artikel gibt Ihnen einige Anregungen.

Die besten Tipps für interessante Newsletter

Angesichts der heutigen Informationsflut besteht die Gefahr, dass interne Unternehmensnewsletter untergehen oder Beschäftigte sie als Belastung empfinden. Damit das nicht passiert, können Sie sich bei der Newsletter-Gestaltung an den folgenden Tipps orientieren.

1. Zielgruppen definieren

Ein guter Newsletter ist keine Massenmail an die gesamte Belegschaft. Beschäftigte in unterschiedlichen Abteilungen haben andere Interessen und Bedürfnisse. Legen Sie daher verschiedene Zielgruppen fest und überlegen Sie sich, welche Informationen diese benötigen. Um die einzelnen Zielgruppen besser kennenzulernen, holen Sie Feedback von Ihren Mitarbeitenden ein.

2. Persönliche Ansprache

Newsletter-Tools erlauben es, die Ansprache zu personalisieren. Sprechen Sie die Beschäftigten am besten mit Vor- und Nachnamen an. Das wirkt nicht nur nahbarer, sondern erhöht auch die Chancen, dass der Newsletter gelesen wird.

3. Attraktives Layout im Corporate Design

Passen Sie das Newsletter-Layout an Ihr Corporate Design an. Achten Sie auf eine klar strukturierte, gut lesbare Gestaltung. Nutzen Sie maximal zwei unterschiedliche Schriftarten und drei Schriftgrößen für Überschriften und Fließtext. Verzichten Sie auf unnötige Design-Elemente. Das Design sollte sich zudem auf allen Endgeräten – vom Desktop-Computer bis zum Smartphone – gleich gut lesen lassen. Für große Unternehmen kann es sich lohnen, ein professionelles Grafikdesign-Team zu beauftragen.

4. Spannende Inhalte

Neben dem Design sollten natürlich auch die Inhalte stimmen. Wichtige Unternehmensinformationen sollten an erster Stelle des Newsletters stehen. Dazu gehören zum Beispiel Updates wie Produkteinführungen, Wechsel an der Führungsspitze, Auszeichnungen und Preise sowie Stellenausschreibungen.

An zweiter Stelle folgen Informationen, die sich auf die Mitarbeitenden beziehen. Feiert ein Mitarbeiter Jubiläum? Geht jemand in den Ruhestand? Diese Rubrik können Sie auch nutzen, um die Beschäftigten selbst zu Wort kommen zu lassen. Interviews mit Mitarbeitenden drücken Wertschätzung für die Belegschaft aus und bieten den Lesern einen Einblick in andere Unternehmensbereiche. Lassen Sie auch Führungskräfte erzählen, wie sie beim Unternehmen angefangen haben oder woher sie ihre Motivation beziehen. Das macht nahbar und baut Berührungsängste ab.

Als dritte Rubrik empfehlen sich Inhalte zum Wissensaustausch, zum Beispiel Branchennews und Best Practices. Zum Abschluss folgen unterhaltsame Inhalte wie Quizfragen, „Life Hacks“ und praktische Tipps, die den Arbeitsalltag erleichtern.

5. Die richtige Länge

Ein guter Newsletter sollte nicht zu lang sein. Wählen Sie maximal fünf bis sechs Rubriken aus und halten Sie einige davon sehr kurz. Die Tipps für den Arbeitsalltag können zum Beispiel nur wenige Zeilen umfassen.

6. Verantwortliche/n festlegen

In der Regel fällt der Versand interner Newsletter in den Aufgabenbereich des Teams für interne Kommunikation. In Betrieben, in denen es kein solches Team gibt, ist meist die Personal- und Marketingabteilung für den Newsletter zuständig.

Wie kommt der Newsletter bei den Mitarbeitenden an?

Wie viele Beschäftigte lesen den Newsletter eigentlich? Zu welchen Zeitpunkten öffnen sie ihn, wie lange beschäftigen sie sich mit der Mail und welche Geräte nutzen sie dabei? Erheben Sie diese Daten, können Sie Versandzeitpunkt und Inhalte Ihres Newsletters gegebenenfalls anpassen und den Erfolg der internen Mailings steigern.

Die meisten Newsletter-Tools bieten eine Übersicht über die Öffnungsrate. Zu diesem Zweck wird ein Zählpixel in den Newsletter integriert. Dabei handelt es sich um ein kleines transparentes Bild, das den Server darüber informiert, wenn der Newsletter geöffnet wird. Holen Sie zusätzlich Feedback der Mitarbeitenden ein.

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Co-Working-Spaces

Außergewöhnliche Co-Working-Spaces

Co-Working – das bedeutet, eine Bürofläche gemeinsam und flexibel zu nutzen. Das Ziel: In Co-Working-Spaces sollen Menschen unabhängig an ihren Projekten arbeiten, ohne dabei auf eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten verzichten zu müssen. Nicht nur freiberufliche Kreativschaffende und Start-ups nutzen Co-Working-Einrichtungen, auch Unternehmen haben den Trend entdeckt und lassen einen Teil der Belegschaft in externen Büroräumen arbeiten.

Weltweit gibt es mittlerweile mehr als 28.000 Co-Working-Spaces, darunter einige sehr ausgefallene Einrichtungen auf dem Wasser, zu Land und am Meer. Hier stellen wir sechs dieser außergewöhnlichen Arbeitsorte vor.

Der Co-Working-Boom hält an

Alleine im Homeoffice arbeiten – das ist vielen kreativen Köpfen zu einsam. So hat sich die Idee zum Co-Working entwickelt, bei dem sich junge Gründer, Künstler, Autoren und andere motivierte Menschen einen Arbeitsraum teilen.

Die Corona-Krise hat den Co-Working-Boom in Deutschland nur zeitweise gestoppt. Zwar mussten einige Co-Working-Spaces schließen, die meisten konnten nach Ende der Restriktionen ihre Türen aber wieder öffnen.

Viele Unternehmen haben während der Corona-Krise derweil die Vorzüge des Remote-Workings erkannt und lassen zumindest einen Teil ihrer Belegschaft entweder im Homeoffice oder in Co-Working-Einrichtungen arbeiten. Ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht.

Ausgefallene Co-Working-Spaces: Arbeiten auf Hausbooten, am Meer und in alten Gutshöfen

Mehr als 1.200 Co-Working-Spaces soll es in Deutschland geben. So berichtet es der Bundesverband Co-Working Spaces Deutschland BVCS. Um die kreativen Ideen besser fließen zu lassen, befinden sich viele dieser Spaces nicht einfach in grauen Büroräumen. Gearbeitet wird auf dem Wasser, in kunterbunten Räumlichkeiten oder fernab des städtischen Trubels auf dem Land. Auch weltweit gibt es einige Co-Working-Spaces, die Arbeit und Entspannung miteinander verbinden.

Hier zeigen wir Ihnen, wo Sie solche außergewöhnlichen Orte finden.

1. LORE – das Hausboot in Hamburg

Arbeiten auf dem Hausboot? LORE Hamburg macht es möglich. Der schwimmende Co-Working-Space liegt in der City Süd vor Anker, umgeben von Wasser und in der Nähe von grünen Parks. Auf 115 Quadratmetern stehen 14 Arbeitsplätze zur Verfügung, natürlich inklusive schnellem Internet, Druckern, Konferenzräumen und allen anderen Annehmlichkeiten, die Sie im Büroalltag benötigen. In der Pause können Sie sich ein kleines Ruderboot schnappen und die Elbe entlang schippern. Arbeitsplätze gibt es nur auf monatlicher Basis zu mieten.

2. Brucklyn Hall – bunt und individuell in Erlangen

Die Brucklyn Hall in Erlangen besteht zwar aus klassischen Büroräumen, diese sind aber so bunt und individuell gestaltet, dass garantiert keine Langeweile aufkommt. Steht kreativen Köpfen der Sinn nach Natur, können sie im „Forest Hill“-Raum arbeiten. Künstlerisch geht es im „Pop Art“-Raum zu, die „Pixel Corner“ präsentiert sich farbenfroh verpixelt. Zusätzlich zu den Arbeitsplätzen gibt es einen Kids Space, einen Entspannungs- und Yoga-Raum sowie Duschen.

3. juggleHUB – Co-Working mit Kinderbetreuung in Berlin

Co-Working ist ja schön und gut, aber wer kümmert sich während der Arbeitszeit um die Kinder? Das juggleHUB in Berlin möchte jungen Eltern eine Lösung bieten. Gelegen in einem schönen Altbau im Prenzlauer Berg gibt es kurzzeitige oder feste Schreibtischarbeitsplätze zu mieten. Die komplette Büroinfrastruktur ist natürlich inklusive – genauso wie eine flexible Kinderbetreuung. Im juggleHUB hat sich auch ParentPreneurs gegründet, ein Netzwerk für Eltern, die vor der Gründung eines Unternehmens stehen oder sich bereits in der Startphase befinden.

4. Mindspot – frische Nordseeluft in St. Peter-Ording

Arbeiten bei frischer Nordseeluft? Das funktioniert im Mindspot in St. Peter-Ording. Die Büroräume sind skandinavisch-puristisch eingerichtet und sollen den Kopf genauso freipusten wie ein Strandspaziergang nach Feierabend. Nur 300 Meter vom Deich entfernt und ganz in der Nähe des Böhler Leuchtturms stehen 14 voll ausgestattete Schreibtischarbeitsplätze und zwei Seminarräume bereit.

5. Coconat – Arbeiten auf einem ehemaligen Gutshof in Klein Glien

Viele Co-Working-Spaces befinden sich mitten in der Stadt. Nicht so das Coconat. Der Name steht für „community and concentrated work in nature“ – Gemeinschaft und konzentriertes Arbeiten in der Natur. Entsprechend liegt der gemeinschaftliche Arbeitsort im 43-Seelen-Dorf Klein Glien, etwa eine Stunde von Berlin entfernt. Im ehemaligen Gutshof stehen auch Zimmer zur Übernachtung zur Verfügung. So lassen sich Co-Working und Co-Living miteinander verbinden.

6. Hubud – Worktation auf Bali

Auch rund um die Welt gibt es Co-Working-Spaces, die zur Worktation einladen, zur Kombination aus Arbeit und Urlaub. Dazu gehört etwa das Hubud in Balis Kulturzentrum Ubud. Während Sie in einem Bambusgebäude arbeiten, blicken Sie auf Reisfelder und Vulkane – ideal für alle, die der Großstadt entfliehen wollen.

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Benjamin Franklin Effekt

Benjamin-Franklin-Effekt: im Job Sympathiepunkte sammeln

Wer bei den Kollegen im Büro, aber auch bei Vorgesetzten gut ankommen und sich beliebt machen möchte, der bittet diese einfach um einen kleinen oder auch etwas größeren Gefallen. Was auf den ersten Blick unlogisch klingt, ist sogar wissenschaftlich erwiesen und hat einen Namen: Benjamin-Franklin-Effekt.

Wie zeigt sich das Phänomen?

Ein wichtiges Meeting zur Projektplanung steht in wenigen Stunden an: Unerwartet kommt ein dringender privater Termin dazwischen. Um das Meeting nicht absagen zu müssen, bittet man einen Kollegen, dass er als unsere Vertretung daran teilnimmt. Der Kollege erklärt sich netterweise dazu bereit …

Dass dieser selbst durch seine hilfsbereite Geste sympathisch wirkt, dürfte nachvollziehbar sein und nicht weiter verwundern. Andersherum sieht das schon anders aus: Dennoch sammelt auch die Person, die Hilfe einfordert, auf der Gegenseite Sympathiepunkte. Das Phänomen, dass wir Menschen sympathisch finden, denen wir einen Gefallen tun, bezeichnet man als Benjamin-Franklin-Effekt.

Der Namensgeber: Woher kommt die Bezeichnung?

Der Effekt geht auf Benjamin Franklin als einer der Gründerväter der USA aus dem 18. Jahrhundert zurück. So erkannte der amerikanische Staatsmann bereits damals: „Derjenige, welcher dir einmal eine Freundlichkeit erwiesen hat, wird eher bereit sein, dir eine weitere zu erweisen als der, dem du selbst einmal gefällig warst.“ Franklin wandte diese „Technik“ selbst an: So besagt die Geschichte, dass er sich von einem großen Rivalen ein seltenes Buch aus dessen Bibliothek auslieh. Nach wenigen Tagen brachte er es ihm zusammen mit einem Dankesbrief persönlich zurück. Das nächste Treffen verlief dann deutlich angenehmer als vorherige Begegnungen. Beide Männer schlossen sogar eine Freundschaft, die bis an ihr Lebensende hielt.

Erstmals wissenschaftlich belegt wurde der Benjamin-Franklin-Effekt von den Wissenschaftlern David Landy und Jon Jecker im Jahr 1969. Es folgten weitere Auswertungen und Tests, zuletzt im Jahr 2015 von der japanischen Forscherin und Professorin Yu Niiya. Sie alle untermauern die Behauptung von Benjamin Franklin.

Wie erklärt sich der Benjamin-Franklin-Effekt?

Wissenschaftlich erklärt wird der Benjamin-Franklin-Effekt vor allem mit der sogenannten <strong>kognitiven Dissonanz</strong>. Hierbei spielt uns unser Gehirn einen kleinen Streich: Denn dieses möchte unser Denken und Handeln in Einklang bringen. Und da wir von unserem Verständnis nur denjenigen Menschen einen Gefallen tun, die wir auch mögen, sendet das Gehirn unbewusst das Signal aus, dass wir die Person sympathisch zu finden. Dieser Effekt tritt sogar dann ein, wenn wir die Person eigentlich gar nicht so gerne mögen.

Darüber hinaus gibt es weitere Erklärungsansätze: So spielt unser emotionales Bedürfnis, von anderen gebraucht zu werden, eine große Rolle. Hierbei fühlt man sich wichtig und in der überlegenden Rolle, wenn man als „Retter in der Not“ auftritt. Darüber hinaus erleben die helfenden Menschen Wertschätzung in Form von Dank und Anerkennung.

Den Benjamin-Franklin-Effekt im Job für sich nutzen

Wer sich bislang im Job scheute, andere um etwas zu bitten, der darf künftig getrost mutiger sein und durchaus auch mal freundlich nach- und anfragen. Das häufig befürchtete Risiko, dass Kollegen oder Geschäftspartner mit dem Kopf schütteln oder uns gar als Faulpelz oder Schmarotzer abstempeln, ist sehr gering. Im Gegenteil: Sie können sich auf diese Weise sogar bei Kollegen, die einen weniger gern mögen, beliebt machen – und ganz nebenbei noch einen praktischen Nutzen aus Ihrer Bitte ziehen. Hier einige konkrete Beispiele für den Gefallen unter Kollegen:

  • Gehst du in die Büroküche? Wäre es möglich, dass du mir einen Kaffee mitbringst?
  • Könntest du mich nach Feierabend bitte ein Stück mit dem Auto mitnehmen? Mein Fahrrad hat einen Platten und die öffentlichen Verkehrsmittel sind momentan immer so voll.
  • Hast du die Projektbeschreibung gelesen, die der Chef herumgeschickt hat? Würdest du mir kurz sagen, was darin steht? Ich schaffe es zeitlich vor dem Meeting nicht mehr. Das wäre echt eine große Hilfe.
  • Ich habe einen kleinen Notfall in der Familie und schaffe es nicht mehr, Kunde XY anzurufen und über den neuen Termin zu informieren. Könnte ich dich bitten, das heute zu übernehmen?
  • Du hast den Ratgeber passend zum Workshop gekauft? Kann ich mir das Buch ausleihen, wenn du es gelesen hast? Das würde mich ja sehr interessieren.

Die Liste an Beispielen lässt sich natürlich beliebig erweitern und dient an dieser Stelle nur zur Inspiration.

Damit die Strategie aufgeht: wichtige Tipps

Damit der Schuss nicht nach hinten losgeht, sollte man jedoch einige Tipps beachten:

  • Übertreiben Sie es nicht und bitten Sie andere nicht inflationär um einen Gefallen.
  • Äußern Sie nur realistische Wünsche, die für andere auch zeitlich und vom Aufwand umsetzbar sind.
  • Bedrängen Sie andere Personen nicht und bringen diese damit in eine unangenehme Situation. Ein Nein sollte sofort akzeptiert werden.
  • Ein aufrichtiges Dankeschön trägt zum Gelingen des Benjamin-Franklin-Effekts unbedingt bei.

Urheber des Titelbildes: ammentorp/ 123RF Standard-Bild