Salz-und-Pfeffer-Test beim Bewerbungsgespräch / auf dem Foto: Symbolbild, das je einen liegenden Salz- und Pfefferstreuer zeigt. Ein Teil der Gewürze ist auf dem Tisch verteilt.

Salz-und-Pfeffer-Test und andere fragwürdige Methoden beim Bewerbungsgespräch

Ein neuer Mitarbeitende, der alle Anforderungen erfüllt und das Team auf Anhieb bereichert, ist der Traum jedes Unternehmens: Doch wie findet man genau diese eine Person, die wie die Faust aufs Auge zum Job passt? Während klassische Bewerbungsgespräche auf Fachwissen, Erfahrung und Persönlichkeit setzen, greifen manche Personalverantwortliche zu kreativeren Methoden. Ob bewusst inszenierte Stresssituationen, psychologische Spielchen oder skurrile Tests – manche Verfahren wirken eher wie eine Mutprobe als eine seriöse Bewerbungsrunde.

Der Salz-und-Pfeffer-Test: Was steckt dahinter?

Eines der bekanntesten Beispiele für unorthodoxe Methoden ist der sogenannte Salz-und-Pfeffer-Test. Hierbei beinhaltet ein Recruiting-Tag auch ein gemeinsames Mittagessen. Der Bewerbende erhält ein Essen (meist ungewürzt) und vor ihm stehen Salz- und Pfeffersteuer. Das Verhalten soll dann angeblich Rückschlüsse auf Persönlichkeit und Entscheidungsverhalten zulassen.

  • Wer ohne vorher zu probieren, zu Salz oder Pfeffer greift, gilt als impulsiv und voreilig und fällt bei einigen Personalern und CEOs direkt durchs Raster.
  • Probieren Bewerbende das Essen zunächst und würzen erst dann, zeigt dies angeblich eine durchdachte Herangehensweise.
  • Wer überhaupt nicht würzt, könnte als anpassungsfähig oder genügsam eingestuft werden.

Was auf den ersten Blick harmlos erscheint, ist in der Aussagekraft jedoch mehr als fragwürdig. Denn wieso sollte die Gewohnheit, Essen intuitiv zu würzen, Rückschlüsse auf Arbeitsweise oder Führungsstil zulassen? Und vor allem: Welche Rolle spielt das für die eigentliche Qualifikation?

Andere absurde Methoden im Bewerbungsprozess

Der Salz-und-Pfeffer-Test ist längst nicht die einzige ungewöhnliche Strategie, um Bewerbende „auf die Probe“ zu stellen. Manche Unternehmen setzen auf Psychospielchen, Stressmomente oder unlösbare Aufgaben, um die Reaktionen zu analysieren. Hier nur einige Beispiele:

  • Die absichtlich unfreundliche Empfangsperson: Direkt beim Betreten des Unternehmens begegnet der Bewerbende einer scheinbar schlecht gelaunten Person am Empfang. Ziel ist es, zu testen, wie souverän die Person mit unangenehmen Situationen umgeht.
  • Der plötzliche Raumwechsel: Während eines Gesprächs wechseln die Personalverantwortlichen plötzlich ohne jede Erklärung den Raum. Bei diesem fragwürdigen Vorgehen geht es darum, die Flexibilität und die Anpassungsfähigkeit auf die Probe zu stellen.
  • Unmögliche Rätselaufgaben: Fragen wie „Wie viele Golfbälle passen in einen Linienbus?“ zielen natürlich nicht auf das Wissen der Bewerbenden ab. Hier geht es vielmehr um Kreativität und Spontanität. Manchmal geht es auch darum, die Person aus dem Konzept zu bringen.
  • Kaffee-Tassen-Trick: Bewerbende holen sich vor dem Gespräch zusammen mit dem Personaler eine Tasse Kaffee aus der Büroküche. Wer am Ende des Gesprächs seine leere Tasse selbstständig zurückbringt, hat gute Karten, den Job zu bekommen. Dieses Verhalten soll angeblich etwas über Teamgeist oder Eigenverantwortung aussagen.

Warum diese Methoden problematisch sind

Kreativität in Bewerbungsprozessen ist nicht grundsätzlich schlecht, doch viele dieser Methoden beruhen nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern auf vagen Annahmen. Statt verlässlicher Informationen über Qualifikationen oder Arbeitsweise liefern sie oft nur subjektive Eindrücke und wirken eher willkürlich als professionell.

Die Interpretation der Reaktionen liegt dabei allein im Ermessen der Interviewenden, deren Einschätzung je nach Tagesform unterschiedlich ausfallen kann. Zudem fehlt oft der Bezug zur eigentlichen Stelle – ob jemand reflexartig nach dem Salzstreuer greift oder gelassen auf eine unfreundliche Begrüßung reagiert, sagt wenig über die fachliche Kompetenz aus. Statt eines fairen Auswahlverfahrens entsteht so eine Stresssituation, die Bewerbende eher verunsichert, als ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Stärken zu zeigen.

Worauf es im Bewerbungsgespräch wirklich ankommt

Ein guter Bewerbungsprozess zielt darauf ab, die fachliche Qualifikation, die Persönlichkeit und die Einstellung zur Unternehmenskultur auf eine nachvollziehbare Weise zu beurteilen. Dazu gehört es in erster Linie, die fachliche Kompetenz gezielt zu prüfen. Klare Fragen zur Berufserfahrung, zum Fachwissen und zu praktischen Beispielen aus dem bisherigen Arbeitsleben liefern deutlich aussagekräftigere Einblicke als fragwürdige Tests.

Ebenso wichtig ist es, eine echte Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Anstatt in einer Art Psychotest künstlichen Stress zu erzeugen, sollte der Austausch auf Augenhöhe stattfinden, damit beide Seiten erkennen können, ob eine Zusammenarbeit wirklich passt. Auch Soft Skills lassen sich sinnvoller abfragen, indem Personaler nach konkreten Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag fragen: Das können zum Beispiel Fragen nach dem eigenen Umgang mit Stress und Druck oder nach der Rolle im Team sein.

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Vorstellungsgespräch verschieben

Das Vorstellungsgespräch verschieben: Kostet mich das den Job?

So sehr hat man darauf gehofft und nun ist sie endlich angekommen: die Einladung zum Vorstellungsgespräch für den absoluten Traumjob. Die erste große Freude wird jedoch getrübt bei einem Blick auf den Termin, da dieser so gar nicht zu den eigenen Plänen passt. Ist es jetzt legitim, das Gespräch zu verschieben oder katapultieren sich Bewerber damit direkt ins Aus?

Auf den Grund kommt es an: Wann Absagen legitim sind

Eine pauschale Antwort, ob die Bitte zur Terminverschiebung Bewerbende den Job kostet, gibt es nicht. Vielmehr kommt es auf die Einstellung des Unternehmens beziehungsweise des Personalers und vor allem auf den Grund der Absage an. Diese Begründungen sind in der Regel legitim und nachvollziehbar und stoßen daher auf Verständnis:

  • Ein beruflicher Termin im aktuellen Job kollidiert mit dem Termin zum Vorstellungsgespräch.
  • Der Termin liegt mitten in der Arbeitszeit und Ihr Arbeitgeber bewilligt keinen halben Tag Urlaub (zum Beispiel durch eine Urlaubssperre oder eine Krankheitswelle).
  • Im privaten Bereich steht genau zu diesem Datum ein wichtiger Termin an: Eine Verschiebung rechtfertigen zum Beispiel eine Beerdigung, die Trauung des besten Freundes oder der Geburtstag des eigenen Kindes.
  • Natürlich ist auch eine akute Erkrankung ein triftiger Grund für eine Absage. Auch wenn der Nachwuchs fiebert, können Eltern mit einem guten Gewissen den Bewerbungstermin verschieben.

Lieber nicht: Diese Gründe kommen nicht gut an

Auf der anderen Seite gibt es auch Gründe, die bei den wenigsten Personalern auf Verständnis stoßen und unter Umständen tatsächlich für ein schnelles Aus sorgen. Bei diesen Begründungen ist Vorsicht angesagt:

  • Wie der Zufall es will, steht genau an dem Datum ein anderes Vorstellungsgespräch an. Auch wenn Sie natürlich nur einen der beiden Termine wahrnehmen können und eine Terminverschiebung grundsätzlich legitim ist, sollten Sie es in diesem Fall mit der Wahrheit nicht ganz so genau nehmen und diese Begründung lieber nicht angeben. Ansonsten entsteht beim potenziellen neuen Arbeitgeber schnell der Eindruck, dass er nur die zweite Wahl ist.
  • Sie planen an dem Tag einen kurzen Spontanurlaub und ziehen diesen dem Bewerbungsgespräch vor. Selbst bei einem lange geplanten Urlaub könnten einige Personaler die Nase rümpfen. Wer aktiv auf Jobsuche ist, verreist daher lieber nicht zeitgleich in den dreiwöchigen Aktivurlaub: Das Risiko ist zudem hoch, dass während ihrer Abwesenheit bereits ein anderer Bewerber das Rennen macht.
  • Die Zahnreinigung beim Zahnarzt, eine Kontrolluntersuchung beim Hausarzt oder der Besuch beim Physiotherapeuten sind mit Sicherheit wichtige Termine, sie rechtfertigen jedoch nicht die Absage eines Bewerbungsgesprächs. Hier gilt: Besser den Vorsorgetermin verschieben.

Um Terminverschiebung bitten: So geht es richtig

Etwas Fingerspitzengefühl ist schon gefragt, wenn es darum geht, eine offizielle Einladung zunächst einmal abzulehnen und sich nicht alle Chancen zu verbauen, den Job dennoch zu erhalten. Für das richtige Vorgehen sind folgende Tipps hilfreich:

  • Die Absage sollte zeitnah nach Eingang der Einladung erfolgen. Zögern Sie daher nicht lange und geben Sie der Personalabteilung kurzfristig ein Feedback, dass Ihnen der Termin nicht passt. Auf diese Weise betonen Sie, wie wichtig Ihnen der Job ist. Für den Fall einer Erkrankung gilt dies natürlich nicht.
  • Sagen Sie bestenfalls telefonisch ab. Auf diese Weise stellt man sicher, dass Ihr Anliegen auch tatsächlich angekommen ist. Außerdem erhalten Bewerbende direkt ein Gefühl dafür, wie die Terminverschiebung aufgenommen wird. Alternativ ist es auch legitim, den Änderungswunsch per E-Mail zu äußern. Hierbei ist aber darauf zu achten, dass kurzfristig eine Reaktion erfolgt. Kommt in einer angemessenen Zeit keine Antwort, dann führt kein Weg an einem Anruf vorbei.
  • Ein absolutes No-Go ist es, einfach ohne eine Begründung abzusagen. Um Verständnis beim Gegenüber zu bekommen, müssen Sie einen plausiblen und nachvollziehbaren Grund in kurzen Worten angeben. Im Zweifel greifen Sie zudem lieber zu einer Notlüge (zum Beispiel bei einem zweiten Vorstellungsgespräch) anstatt gar nichts zu sagen.
  • Die Bitte um eine Terminverschiebung ist so formuliert, dass die Freude über die Einladung und das Bedauern über die Absage klar zum Ausdruck kommt. Wichtig ist es zudem, direkt um einen Alternativtermin zu bitten. Garantiert kommt es jetzt gut an, direkt zwei bis drei Vorschläge parat zu haben. Planen Sie nun so, dass beim neuen Termin wirklich nichts dazwischenkommt.

Wer entsprechend vorgeht und einen guten Grund im Gepäck hat, sollte nicht mit Nachteilen im Bewerbungsprozess rechnen. Recruiter wissen, dass Bewerber auch andere Prioritäten haben können, vor allem dann, wenn sie im eigenen Job noch eingespannt sind. Dementsprechend bitten sie zur Sicherheit auch gerne um eine Terminbestätigung.

Ist auf der anderen Seite dagegen gar kein Verständnis vorhanden, darf man sich als Bewerber durchaus fragen, ob dieser Arbeitgeber wirklich der richtige ist. Das Risiko wäre hoch, dass sich die Inflexibilität auch im späteren Arbeitsalltag bemerkbar gemacht hätte.

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Bewerbungsgespräch Englisch

Vorstellungsgespräch auf Englisch: So gelingt es

What made you apply for this job in particular? Wenn das Vorstellungsgespräch plötzlich ins Englische wechselt, kann das Bewerber schnell aus dem Konzept und zum Stottern bringen. Um das Gespräch auch souverän in der Fremdsprache zu meistern, ist eine gute Vorbereitung gefragt. Dieser Ratgeber hat wichtige Tipps.

In English, please! Wann sollte ich im Job-Interview damit rechnen

Bei einer Stelle in der Buchhaltung, in der Krankenpflege, in der Schule oder auch im Reisebüro ist die Wahrscheinlichkeit, im Bewerbungsgespräch mit Fragen auf Englisch konfrontiert zu werden, eher gering. Nicht bei allen Jobs kann man sich jedoch so sicher sein. Auch wenn die Unternehmen es vorher nicht explizit ankündigen, sollten Sie bei folgenden „Hinweisen“ damit rechnen, dass das Vorstellungsgespräch zumindest teilweise auch auf Englisch läuft:

  • In der Stellenausschreibung werden explizit gute, sehr gute oder sogar verhandlungssichere Englischkenntnisse verlangt.
  • Das Unternehmen ist international tätig und/oder der Hauptsitz befindet sich im fremdsprachigen Ausland.
  • Im Betrieb arbeiten viele Menschen unterschiedlicher Nationalitäten.
  • Der Job selbst gibt ausreichende Fremdsprachenkenntnisse vor (zum Beispiel bei Übersetzern, Fremdsprachensekretären, Reiseführern etc.).
  • Es handelt sich um einen Job im Ausland.

Realistisch einschätzen: Wie gut sind die eigenen Englischkenntnisse?

Nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ möchten sich Chefs und Personaler im Vorstellungsgespräch selbst davon überzeugen, dass die Englischkenntnisse des Job-Kandidaten wirklich genauso sind, wie dieser sie in seinem Lebenslauf der Bewerbung angegeben hat. Um nicht negativ als „Mogelpackung“ aufzufallen, ist es daher unbedingt empfehlenswert, die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten möglichst realistisch anzugeben. An der folgenden Einteilung können Sie sich orientieren:

  • Grundkenntnisse

Die wichtigsten Vokabeln und die grundlegenden Grammatikregeln sind bekannt. Bewerber mit Grundkenntnissen in Englisch sind in der Lage, ein einfaches Gespräch zu führen und sich allgemein zu verständigen.

  • gute Englischkenntnisse

Es besteht ein ausreichendes Textverständnis. Darüber hinaus können Sie problemlos an einer alltäglichen Konversation teilnehmen.

  • sehr gute Englischkenntnisse

Fließend und fehlerfrei sind die wichtigen Schlagworte für all diejenigen, die sich mit sehr guten Englischkenntnissen bewerben. Bei Gesprächen darf es zudem bereits ein höheres Niveau sein.

  • verhandlungssicheres Englisch

Wer sich in der englischen Sprache selbst als verhandlungssicher einstuft, der besitzt bereits das Niveau eines Muttersprachlers und ist in der Lage, akzent- und fehlerfrei zu sprechen und jegliche Art von Kommunikation zu führen.

How to prepare? Praktische Tipps für die Vorbereitung

Um sich im Gespräch nicht mit „Ähhs“ und „Hmms“ zu blamieren, ist es ratsam, für den Fall der Fälle gewappnet und gut vorbereitet zu sein. Auch wenn die Job-Anwärter natürlich nicht innerhalb weniger Tage die eigenen Kenntnisse von grundlegend auf verhandlungssicher steigern können, ist es aber zumindest möglich, das eigene Englisch etwas aufzufrischen. Wir haben einige Tipps, wie das gelingt:

  • Übersetzen Sie Ihren Lebenslauf und die wichtigsten Passagen des Anschreibens vorab ins Englische – so haben Sie das passende Vokabular direkt parat.
  • Filme schauen, Podcasts hören und Bücher lesen – all das machen Bewerber in der nächsten Zeit bestenfalls in der englischen Variante.
  • Learning by doing: Unterhalten Sie sich mit Familie und Freunden doch einfach mal in der Fremdsprache. Die eigene Hemmschwelle nimmt bereits nach den ersten Sätzen ab, sodass man sich schnell viel sicherer fühlt und im Gespräch selbstbewusster auftritt.
  • Wer ernsthaft an einem Job interessiert ist, informiert sich vorab über das Unternehmen und lotet dabei aus, welche Formulierungen und welches Fachvokabular relevant sind.
  • Vor dem Spiegel oder der Handykamera zu üben, lohnt sich grundsätzlich für jedes Vorstellungsgespräch – und natürlich macht das auch auf Englisch Sinn.
  • Seien Sie auf einen plötzlichen Kurswechsel vorbereitet und switchen beim Üben einfach mal zwischen den Sprachen. Vielen Menschen fällt es erfahrungsgemäß schwer, im Gehirn einfach umzuschalten.

Die wichtigsten Fragen auf Englisch

Zu einer guten Vorbereitung gehört es darüber hinaus, die wichtigen Fragen des Personalers beim Job-Interview zu kennen und sich für diese auch eine passende Antwort in englischer Sprache zurechtzulegen. Das sind:

  • Tell us something about you! Die Vorstellung der eigenen Person
  • Why are you interested in this role? Die Motivation für die Bewerbung und den Job
  • Why should we hire you? Die eigenen Fähigkeiten und die Motivation
  • Where do you see yourself in five years? Die Ambitionen und Ziele im Job
  • Why are you leaving your present work? Die Gründe für den Jobwechsel
  • What are your salary expectations? Die Gehaltsvorstellungen
  • What attracted you to this company? Die Gründe, die für das Unternehmen sprechen

Jetzt wird’s ernst: Im Bewerbungsgespräch auf Englisch überzeugen

Eine gute Vorbereitung ist das eine, im Gespräch das Gelernte dann auch anzuwenden, das andere. Nicht zu unterschätzen sind jetzt die Aufregung und Anspannung, die die meisten Menschen in dieser für sie ungewohnten Situation spüren. Hier sollten Bewerber sich vor Augen führen, dass Personaler meist ein viel größeres Augenmerk darauf legen, wie souverän die Person die Stresssituation meistert als auf die perfekten Englischkenntnisse.

Kommt vom Gegenüber daher die Überleitung „Let’s switch into English for the next minutes“, ist ein kurzes, aber klares „Sure“ garantiert die bessere Wahl als eine lange Erklärung, warum Sie heute vielleicht nicht in Höchstform sind. Wer sich selbstbewusst verkauft und genauso auftritt, macht auch kleinere Patzer mit einem fehlenden Vokabular oder grammatikalischen Fehlern mit Sicherheit schnell wieder wett.

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Open Hiring

Einen Job ohne Vorstellungsgespräch bekommen: Open Hiring machts möglich

Für Bewerber klingt es fast zu schön, um wahr zu sein. Um einen Job zu bekommen, müssen sie weder eine ausgefeilte Bewerbung verfassen noch ein Vorstellungsgespräch bewältigen oder gar ein Assessmentcenter absolvieren. Mit Open Hiring kann genau dies möglich sein. Das Recruiting-Konzept hat aber auch seine Schattenseiten.

Die Gegenbewegung zum Bewerber-Auswahlverfahren

Von der Stellenausschreibung bis zur Jobvergabe ist es in vielen Unternehmen meist ein langer, aufwendiger und nicht zuletzt kostenintensiver Prozess: Bewerbungen sichten, Einladungen verschicken, Bewerbungsgespräche führen, sich intern beraten, weitere Gespräche führen, Zusagen geben und Absagen erteilen gehören dabei zu den wesentlichen Stationen eines klassischen Bewerbungsprozesses. Dass es auch schneller und einfacher gehen kann, zeigt Open Hiring.

Diese Form einer Gegenbewegung ist Anfang der 1980er erstmals aufgekommen. Eine US-amerikanische Bäckerei verzichtete dabei weniger aus betriebswirtschaftlichen als vielmehr aus sozialen Gründen auf die üblichen Bewerbungs- und Auswahlverfahren. Ihr Ziel war es, allen Bewerbern unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen eine Chance zu geben: Wer sich für den Job interessierte, wurde auch eingestellt.

Open Hiring: Was genau bedeutet das?

Kurz und unkompliziert – so lässt sich das Konzept des Open Hiring treffend auf den Punkt bringen. Auf eine ausgeschriebene Stelle können sich Interessierte über ein Formular bewerben. Steht nur ein Bewerber zur Verfügung, erhält er den Job. Gibt es mehrere Kandidaten, dann gilt das Prinzip „first come, first served“, mit anderen Worten: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Dementsprechend spielen mögliche Qualifikationen, Berufsabschlüsse und weitere Vorkenntnisse keine Rolle – ob die Person für den Job geeignet ist, zeigt sich erst Wochen oder Monate später im beruflichen Alltag. Bei dieser Praxis spielen zudem Vorurteile im Hinblick auf Herkunft, Geschlecht, Alter und Religion keine Rolle.

Auch wenn in Zeiten von Personalmangel immer mehr Unternehmen Open Hiring als Chance sehen, Personal schnell zu akquirieren, wird es aktuell (noch) selten praktiziert und ist eher eine Erscheinung am Rande. Sinnvoll und anwendbar das Recruiting-Konzept vor allem für Stellen mit einfachen Tätigkeiten.

Die Vorteile des Bewerbungskonzepts

Aus unternehmerischer Sicht bietet Open Hiring einige wesentliche Pluspunkte:

  • Die Kosten für den ansonsten aufwendigen Recruiting-Prozess lassen sich deutlich senken.
  • Von der Stellenausschreibung bis zur Einstellung vergeht nur wenig Zeit: Offene Stellen können daher zeitnah besetzt werden.
  • Das Unternehmen kann seinen Ruf als sozialer Betrieb ausbauen. Gleichzeitig läuft es nicht unbewusst Gefahr, Menschen zu diskriminieren.

Auch die andere Seite profitiert vom Open Hiring:

  • Jobsuchende müssen sich nicht mehr zeitintensiv mit ihren Bewerbungen beschäftigen oder sich auf Bewerbungsgespräche vorbereiten.
  • Einen Job erhalten auch Personen, die sonst bei Auswahlverfahren (zum Beispiel aufgrund fehlender Qualifikationen) durchs Raster gefallen wären.
  • Der persönliche Background und mögliche Vorurteile (auf der Unternehmensseite) spielen keine Rolle mehr.

Die Kehrseite der Medaille: Was spricht gegen Open Hiring?

Zwar mag Open Hiring sowohl aus unternehmerischer als auch Bewerbersicht einige Vorteile mit sich bringen, das Konzept hat aber auch seine Schwächen:

  • Ob eine Person zu einer Stelle passt, ist nicht mehr relevant. „Ungerecht“ ist das Open Hiring daher gerade für die Menschen, die die eigentlich wichtigen und relevanten Qualifikationen mitbringen.
  • Das Risiko ist vergleichsweise hoch, dass sich die eingestellte Person am Ende als ungeeignet erweist. Eine neue Stellenausschreibung und Einstellung sind dann mit Kosten verbunden. Ein neuer Mitarbeiter muss dann zudem wieder zeitaufwendig eingearbeitet werden.
  • Vor allem für höhere Positionen sowie anspruchsvolle Aufgaben eignet sich Open Hiring eher nicht, da diese Stellen ohne die nötigen Qualifikationen in der Regel gar nicht ausführen lassen.
  • Diese Form des Recruitings bietet nicht zwingend Chancengleichheit – denn hier „gewinnt“ letztlich die Person, die die Stellenanzeige zuerst gesehen hat und am schnellsten war.

Wie kann Open Hiring gelingen?

Damit der Schuss nicht nach hinten losgeht und Open Hiring vielmehr eine Chance für Unternehmen und Bewerber ist, sollte die Stellenausschreibung besondere Aufmerksamkeit erlangen. Hierbei geht es dann weniger darum, den Bewerbern den Job möglichst schmackhaft zu machen, als vielmehr um konkrete Angaben dazu, welche Aufgaben auf die neuen Mitarbeiter zukommen, welche Skills sie mitbringen müssen und welche möglichen Ausschlusskriterien es gibt. Anhand der vorliegenden Informationen sollte der Bewerber dann selbst realistisch einschätzen können, ob der Job für ihn geeignet ist und andersherum.

Die Bearbeitung des Bewerbungsformulars darf keine größere Hürde darstellen. Bestenfalls steht ein Online-Formular zum Anklicken oder Ausfüllen zur Verfügung. Relevante Fragen und Must-haves, die der Bewerber mitbringen sollte, werden hier bereits abgefragt. Wer das Open Hiring nicht bis ins kleinste Detail 1:1 umsetzt, trifft jetzt schon anhand bestimmter Kriterien eine Selektion. Das können beispielsweise Deutschkenntnisse für den Job als Verkäuferin sein oder das Vorliegen eines Führerscheins bei einer Stelle in der Logistik als Gabelstapler-Fahrer.

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No-Go-Fragen Vorstellungsgespräch

Lieber nicht stellen – diese Fragen sind ein No-Go im Bewerbungsgespräch

Die Bezeichnung Vorstellungsgespräch ist eigentlich nicht ganz korrekt – Frage-und-Antwort-Spiel oder Interview trifft es eher. Aber nicht nur die Personaler, sondern auch die Bewerber haben in aller Regel bei dem offiziellen Kennenlernen die Gelegenheit, ihre Fragen loszuwerden. Nicht jede ist in diesem Rahmen jedoch passend platziert. Wer jetzt die falschen Fragen stellt, kann sich sehr schnell selbst ins Aus katapultieren. Das sind die No-Gos im Bewerbungsgespräch:

Falsche Fragen: Hier ist auf der Bewerberseite Vorsicht geboten

Natürlich sind Fragen in einem Vorstellungsgespräch von Seiten der Bewerber erwünscht. Raum dafür ist spätestens am Ende, meist fordert der Verantwortliche sogar explizit dazu auf. Wer jetzt gar nicht fragt, wirkt schnell desinteressiert. Fast genauso schlecht können aber auch folgende Fragen ankommen:

Was genau machen Sie eigentlich?

Autsch, wer derart unvorbereitet ins Gespräch geht, der sollte sich nicht wundern, wenn man den Job nicht erhält. Sich vorab über das Unternehmen zu informieren, sollte für jeden Bewerber selbstverständlich sein.

Kann ich eine Cola bekommen?
Sofern Ihnen nicht explizit eine Cola, eine Apfelschorle oder ein Eistee angeboten wird, nehmen Sie lieber immer ein Wasser oder verzichten komplett auf ein Getränk. Man möchte sein Gegenüber schließlich nicht in Verlegenheit bringen, wenn der spezielle Durstlöscher nicht zur Verfügung steht. Außerdem zeugt dieser „Sonderwunsch“ von einer gewissen Dreistigkeit, die nicht jedem Personalverantwortlichen gefallen könnte.

Wie hoch ist mein Nettogehalt?
Das leidige Thema Geld ist nur bedingt relevant beim ersten Kennenlernen. Bestenfalls wird das Thema Gehalt direkt vom Personaler zur Sprache gebracht. Falls nicht, darf der Bewerber heute durchaus auch selbst fragen, wie viel er künftig verdient – im besten Fall fällt er jedoch nicht direkt mit der Tür ins Haus. Wie hoch sein Nettogehalt ausfällt, sollte er aber bitte selbst daheim ausrechnen.

Wann kann ich Urlaub nehmen und wie läuft das mit der Urlaubsplanung?
Auch wenn die Frage mit Sicherheit für viele Bewerber wichtig ist, sollte sie lieber nicht direkt beim ersten persönlichen Kontakt gestellt werden. Schließlich vermitteln Sie damit unweigerlich den Eindruck, dass die Freizeit wichtiger ist als die eigentliche Arbeit. Grundsätzlich ist es für derart spezifische Fragen zu diesem Zeitpunkt noch zu früh.

Erhalte ich ein Smartphone und einen Firmenwagen?
Auch hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Verantwortlichen auf firmeninterne Vorzüge von selbst zu sprechen kommen. Von daher empfiehlt es sich, zunächst abzuwarten und nicht proaktiv nach Firmenwagen und Co. zu fragen – vor allem dann nicht, wenn das „Goodie“ für die Stelle gar nicht relevant wäre (zum Beispiel bei einer Stelle als Systemadministrator oder als Einkäufer im Innendienst).

Wie stehen meine Chancen?
Bitte nicht! Wer am Ende des Gesprächs danach fragt, wie viele Bewerber noch im Rennen sind und wie die persönlichen Erfolgsaussichten aussehen, der wirkt unsicher und ungeduldig. Unbewusst bringt man sein Gegenüber zudem in eine unangenehme Situation und baut Druck auf. Sollte der Personaler nicht von selbst darauf zu sprechen kommen, dann sollten Sie sich lieber in Geduld üben – eine ehrliche Antwort können Sie ohnehin nicht erwarten.

Diese Fragen sollten Personaler nicht stellen

Auch für die andere Seite gelten gewisse Regeln hinsichtlich ihrer Fragen. Zu den No-Gos gehören hierbei im Vorstellungsgespräch:

Unzulässige Fragen
Es gibt eine Reihe von persönlichen Fragen, die in einem Bewerbungsgespräch definitiv nichts verloren haben und sogar gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verstoßen. Wer Bewerber fragt, ob sie schwanger sind, einen Kinderwunsch haben, welchem Glauben sie angehören oder ob sie gesundheitliche Probleme haben, muss nicht mit einer ehrlichen Antwort rechnen. Bewerber sogar gar nicht antworten und haben jetzt sogar das Recht zu lügen.

Überhebliche Fragen
Wer Kandidaten mit Fragen, wie „Finden Sie sich selbst qualifiziert?“ oder „Mehr haben Sie nicht zu bieten?“, etwas provozieren möchte, sollte berücksichtigen, dass der Schuss auch nach hinten losgehen und der Bewerber abspringen kann. Auch ein strenges Nachhaken kommt meist weniger gut an. Denn wer bereits im ersten Gespräch feststellt, dass ihm die Gegenseite wenig Respekt und Wertschätzung entgegenbringt, der hat vielleicht gar keine Lust mehr auf den Job.

Quiz-Fragen
„Wie viele Büroklammern passen in eine Tasse?“ „Wer wird der nächste Bundeskanzler?“ Das sind nur zwei Beispiele für Fragen, auf die man unmöglich eine richtige Antwort geben kann. Im Vorstellungsgespräch sollen sie dazu dienen, Bewerber nervös zu machen und sie aus der Reserve zu locken. Grundsätzlich ist die Aussagekraft der Antworten für die Qualifikation auf die freie Stelle in aller Regel jedoch eher gering. Denn selbst wenn der Bewerber gestresst oder genervt reagiert, bedeutet das nicht, dass er seinen Job nicht gut machen könnte.

Psycho-Fragen
Nicht wirklich ernst genommen fühlen sich garantiert Bewerber, die mit Fragen, wie „Welche berühmte Person wären Sie gerne?“ oder „Welche Farbe bildet Ihre Persönlichkeit ab?“, konfrontiert werden. Grundsätzlich sollen die Antworten etwas über den Charakter der Person preisgeben. Der Spielraum für Interpretationen ist jedoch groß und der Aussagewert der Antworten eher gering.

Veraltete Fragen
„Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?“ und „Was haben Sie uns zu bieten?“ gehörten viele Jahre zum Standard-Fragenkatalog eines Bewerbungsgesprächs. Mittlerweile sind sie aber definitiv der Rubrik „Old School“ zuzuordnen, denn zeitgemäß sieht anders aus. Für viele junge Leute spielt eine Karriere beispielsweise keine übergeordnete Rolle mehr. Dementsprechend schmieden sie auch keine Zukunftspläne für die nächsten Jahrzehnte.

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Interview Warmup

Interview warmup: Vorstellungsgespräch üben mit Google

Treibt Ihnen der Gedanke an ein Bewerbungsgespräch die Schweißtropfen auf die Stirn? Übung hilft, Ängste vor dem Vorstellungsgespräch abzubauen. Zu diesem Zweck hat Google im Mai 2022 das Tool „Interview warmup“ veröffentlicht. Mithilfe Künstlicher Intelligenz sollen Sie sich auf typische Fragen im Bewerbungsgespräch vorbereiten können.

Wie das genau funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel.

Google Interview warmup: So funktioniert das Tool

Interview warmup ist nicht das erste Tool seiner Art. Mit Interview-Fox.com lassen sich zum Beispiel ebenfalls Bewerbungsgespräche simulieren. Anders als Interview Fox steht Interview warmup aktuell nur auf Englisch zur Verfügung.

So nutzen Sie das Tool: Lesen Sie sich vor dem Start die Anleitung aufmerksam durch. Nach einem Klick auf den Button „Start practicing“ geht es dann los und Sie können aus sechs unterschiedlichen Job-Bereichen wählen:

  • Datenanalyse
  • E-Commerce
  • IT-Support
  • Projekt Management
  • UX Design
  • Allgemein (General)

Klicken Sie auf „Start“, beginnt das Training. Interview warmup stellt Ihnen fünf übliche Bewerbungsfragen. Ihre Antworten können Sie entweder ins Mikro sprechen oder über die Tastatur eintippen. Haben Sie alle Fragen beantworten, führt ein Klick auf den „Check“-Button zur Auswertung. Hier erfahren Sie, was Sie noch besser machen können.

Der Gesprächsablauf im Überblick

Das simulierte Bewerbungsgespräch beginnt auf ganz typische Weise. Eine freundliche Computerstimme fragt: „Hi, können Sie mir etwas über sich erzählen?“ Mit einem Klick auf den Mikrofon-Button zeichnen Sie Ihre Antwort auf. Eine Spracherkennung wandelt Ihre Eingabe für die Auswertung in einen geschriebenen Text um.

Fühlen Sie sich im mündlichen Englisch nicht ganz sattelfest, können Sie Ihre Antwort nach einem Klick auf den Tastaturbutton auch schriftlich eingeben. Das entspricht allerdings nicht der üblichen Interviewsituation, hat also nicht den gleichen Übungseffekt.

Im Anschluss möchte das Tool zum Beispiel wissen, wie Sie zuletzt eine neue Fähigkeit erlernt haben, welche Karriereziele Sie in den nächsten fünf Jahren verfolgen, wie Sie mit Fehlern umgehen und wie Sie unter Zeitdruck mit wenigen Informationen arbeiten. Beantworten Sie alle Fragen so, wie Sie es auch in einem tatsächlichen Vorstellungsgespräch tun würden.

Die Auswertung

Weiter geht es zur Auswertung. Hier sehen Sie Ihre Antworten in schriftlicher Form. Darüber befinden sich drei Buttons, die Sie zum Feedback für die jeweilige Antwort weiterleiten:

  1. „Job-related terms“ zeigt Ihnen, ob Sie in Ihrer Antwort Schlüsselwörter mit Bezug zum jeweiligen Beruf verwendet haben. Unter „See all terms“ erhalten Sie eine Liste mit Wörtern, die häufig im entsprechenden Berufsfeld verwendet werden. Daran können Sie sich in Ihren weiteren Übungsrunden und im echten Bewerbungsgespräch orientieren.
  2. „Most-used words“ zeigt Ihnen, welche Wörter Sie in Ihren Antworten mindestens drei Mal verwendet haben. Das hilft Ihnen, Wiederholungen zu vermeiden.
  3. „Talking points“ zeigt, ob Sie branchenrelevante Schlüsselbegriffe in Ihre Antworten eingebaut haben. Unter „See examples“ erhalten Sie Vorschläge, wie Sie solche Begriffe in Ihre Antworten integrieren.

Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Antworten nun überarbeiten oder gleich mit einer neuen Übungsrunde beginnen.

Fazit: Praktisches Tool mit kleinen Schwächen

Interview warmup erweist sich als praktisches Tool für alle, die Ihre Ängste vor einem Vorstellungsgespräch abbauen möchten.

Es fallen aber auch einige Schwächen auf:

  • Die Branchenauswahl und die Anzahl an Bewerbungsfragen sind recht knapp.
  • Das Tool zeigt nicht an, ob Sie sich im Verlauf der Übungsrunden verbessern. Das lässt sich lediglich aus den Auswertungen ableiten.
  • Die Spracherkennung funktioniert nur mäßig, was vor allem für Nicht-Muttersprachler zum Problem werden könnte.

Ein Trainingseffekt ist auf jeden Fall gegeben. Im Bewerbungsgespräch einem echten Menschen gegenüberzusitzen, ist allerdings eine ganz andere Situation. Fühlen Sie sich wirklich unsicher, üben Sie das Vorstellungsgespräch am besten zusätzlich mit Freunden oder einem professionellen Bewerbungscoach, der Ihnen auch Feedback zur Körpersprache und zu Ihrem Auftreten geben kann.

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Junger Geschäftsmanns, bei einem Online-Bewerbungsgespräch

Online-Vorstellungsgespräch: Vor- und Nachteile sowie Tipps für den Ersteindruck per Videochat

Eine Einladung zu einem Online-Vorstellungsgespräch ist inzwischen fast genauso üblich wie ein erstes Treffen von Angesicht zu Angesicht. Doch das Gespräch per Videochat stellt Bewerber vor neue Herausforderungen. Mehr zu Vor- und Nachteilen der Bewerbungsform sowie Tipps für das Online-Vorstellungsgespräch, gibt es hier.

Vor- und Nachteile des Vorstellungsgesprächs im Videochat

Online-Vorstellungsgespräche erleichtern die Planung – und zwar sowohl für Unternehmen als auch Bewerber: Zeit- und Kostenaufwände für die Anfahrt entfallen, außerdem müssen vor Ort keine Räume geblockt werden. Das macht die Terminfindung insgesamt flexibler.

Zusätzlich ermöglicht diese Form des Bewerbungsgesprächs dem Unternehmen, in einem größeren Radius nach passenden potenziellen Mitarbeitern zu suchen. Nicht zuletzt fühlt sich der Kandidat in seinem eigenen Zuhause meist entspannter – ein großer Vorteil in der oft eher aufregenden Bewerbungssituation.

Neben all den Vorteilen birgt ein Online-Vorstellungsgespräch aber auch einige Nachteile. So sind Bewerber wie Unternehmen darauf angewiesen, dass die technische Ausrüstung zum passenden Zeitpunkt funktioniert. Auch eine stabile Internetverbindung ist ein Muss, um sich auf diese Weise vorzustellen.

Zudem kann ein Videochat eine persönliche Begegnung nicht restlos ersetzen: Der persönliche Eindruck fehlt und auch die Möglichkeiten der Körpersprache sind deutlich eingeschränkt. Insgesamt sind die Atmosphäre und der Austausch nicht mit einem “echten” Vorstellungsgespräch vergleichbar.

Tipps für das Online-Vorstellungsgespräch

Mit den folgenden Tipps können Bewerber das meiste aus der Situation herausholen:

  • Testlauf:

    Vor dem großen Tag ist es sinnvoll, einen Probedurchlauf zu machen. Funktionieren Kamera und Mikrofon? So läuft beim Gespräch zumindest technisch alles glatt.
  • Hintergrund:

    Er sollte umsichtig gewählt werden und möglichst neutral sein. Natürlich dürfen Bücherregal, Poster oder Ähnliches ins Bild – Bewerber sollten aber einen Extrablick riskieren, was genau sie dem potenziellen künftigen Chef da zeigen.
  • Kleidung:

    Auch wenn im Bewerbungsgespräch nur die obere Körperhälfte zu sehen ist, sollten sich Bewerber so kleiden, als würden sie direkt in der Firma vorsprechen. Das trägt zu einer guten Haltung bei.
  • Störquellen vermeiden:

    Das Handy sollte auf lautlos gestellt und andere Hausbewohner informiert werden, dass sie während des Online-Bewerbungsgesprächs nicht stören dürfen.
  • Mimik:

    Das Gesicht ist beim Video-Chat im Fokus, daher ist ein freundlicher und interessierter Gesichtsausdruck umso wichtiger.

So gerüstet wird das Online-Vorstellungsgespräch sicher ein voller Erfolg.

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Zwei Personen bei einem Vorstellungsgespräch, dargestellt als Cartoon

Körpersprache: So punkten Bewerber im Vorstellungsgespräch

In einem Vorstellungsgespräch präsentieren Bewerber sich selbst. Dabei kommt es nicht nur darauf an, was sie sagen, sondern auch, wie sie das Gesagte rüberbringen. Mimik, Gestik und Körperhaltung vermitteln Recruitern und Personalchefs einen ersten Eindruck von der Persönlichkeit des Bewerbers. Wer weiß, worauf er achten muss, kann seine eigene Körpersprache somit gezielt einsetzen, um sich selbst in das bestmögliche Licht zu rücken.

Tipp 1: Die Begrüßung

Die ersten Fettnäpfchen lauern schon vor Beginn des eigentlichen Gesprächs. Nervosität ist normal. Bewerber sollten dennoch nicht:

  • herumzappeln
  • ständig ihre Kleidung zurechtrücken
  • verschüchtert auf den Boden blicken
  • auf den Gesprächspartner zustürmen und ihm hektisch die Hand schütteln

Besser:  sich aufrecht hinstellen, den Blickkontakt zum Gesprächspartner suchen und diesen freundlich anlächeln. Dieses Auftreten vermittelt Souveränität und Selbstbewusstsein.

Anschließend gilt es abzuwarten, bis der Personaler oder Recruiter den Handschlag anbietet. Die angebotene Hand wird dann drei bis fünf Sekunden lang gedrückt – fest und entschlossen, aber nicht so fest, dass es für das Gegenüber unangenehm wird.

Tipp 2: Die Sitzhaltung

Vorstellungsgespräche finden meist im Sitzen statt. Bewerber sollten dennoch unbedingt abwarten, bis sie gebeten werden, Platz zu nehmen. Erst dann lassen sie sich auf der angebotenen Sitzgelegenheit nieder. Aber Achtung: Wer nur auf der Stuhlkante hockt, wirkt, als wäre er auf dem Sprung.

Besser ist es, sich auf die gesamte Sitzfläche zu setzen und beide Füße fest auf den Boden zu stellen. Eine dem Gesprächspartner zugewandte sowie leicht vorgebeugte Sitzhaltung signalisiert Interesse und Aufmerksamkeit.

Tipp 3: Die Gestik

Nun beginnt das eigentliche Gespräch. Dabei können Bewerber mit ungünstigen Gesten vieles falsch machen: Auf keinen Fall sollten sie die Arme verschränken, mit ihren Haaren herumspielen, die Hände ringen oder auf die Uhr schauen. All dies sind Zeichen für Desinteresse und Unsicherheit, die von den Gesprächspartnern zumindest unterbewusst negativ aufgefasst werden.

Wer hingegen seine Hände locker in den Schoß legt und seine Aussagen hin und wieder mit ruhigen, kontrollierten Handgesten unterstreicht, wirkt offen und aktiv. Sobald es jedoch um ernste Themen und Verantwortung geht, reduzieren Bewerber ihre Gestik idealerweise auf ein Minimum. Dann sind eine aufrechte, ruhige Haltung und möglicherweise ein gelegentliches Nicken angebracht, denn diese Körpersprache wirkt verlässlich.

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Eine Cartoondarstellung einer Frau nervös bei einem Vorstellungsgespräch

Fit fürs Vorstellungsgespräch: Eigene Stärken und Schwächen kennen und richtig formulieren

Jeder Mensch ist anders, hat eigene Stärken und Schwächen – doch nicht jeder ist sich derer auch konkret bewusst. Spätestens beim Vorstellungsgespräch sind Bewerber jedoch meist gezwungen, ihre persönlichen Stärken und Schwächen zu kommunizieren. Dabei helfen ein wenig Vorbereitung und die folgenden Tipps.

Im Vorfeld: Zeit zur Selbstanalyse

Bereits vor dem Vorstellungsgespräch sollten sich Bewerber einmal bewusst Zeit nehmen, um die eigenen Stärken und Schwächen zu identifizieren. Das klingt zunächst leicht, doch viele Menschen tun sich schwer damit, ihre Eigenschaften spontan zusammenzufassen. Die Beantwortung folgender Fragen kann bei der Selbstreflexion helfen:

  • Was tue ich am liebsten?
  • Wofür haben mein Umfeld und/oder meine bisherigen Kollegen mir Komplimente gemacht?
  • Welche Aufgaben fallen mir leicht?
  • In welchen Bereichen werde ich von anderen um Hilfe gebeten?
  • In welchem Bereich habe ich besonders viel Fachwissen?
  • Zu welchen Aufgaben kann ich mich kaum aufraffen?
  • Wann bin ich bei meiner Arbeit zuletzt an meine Grenzen gestoßen und warum?
  • Was war mein größter Misserfolg und woran bin ich gescheitert?

Wer Schwierigkeiten hat, diese Fragen für sich allein zu beantworten, kann auch Freunde und Familie um ihre Einschätzung bitten.

Beim Vorstellungsgespräch: Stärken und Schwächen richtig formulieren

Beim Vorstellungsgespräch selbst gilt dann: Bloß keine falsche Bescheidenheit! Individuelle Stärken, die vorteilhaft für die jeweilige Stelle sein könnten, sollten aktiv kommuniziert werden. Hier ist Selbstbewusstsein gefragt, Übertreibungen gilt es jedoch zu vermeiden.

Idealerweise kommunizieren Bewerber ihre Stärken und belegen diese mit Praxisbeispielen. Eine entsprechende Formulierung könnte folgendermaßen lauten: “Meine Stärke ist mein Organisationstalent. Bei meiner vorherigen Stelle habe ich deshalb regelmäßig die Koordination der Messeauftritte übernommen.” Schwächen wiederum werden idealerweise mit dem Willen und der Option zur Verbesserung kommuniziert. Außerdem haben sie bestenfalls keine unmittelbare Auswirkung auf den anvisierten Traumjob. Ein Beispiel: “Manchmal bin ich zu schüchtern, besonders bei Präsentationen. Ich habe mich jedoch vor Kurzem zu einem Seminar für freies Sprechen angemeldet, um daran zu arbeiten.” So ist die aktuelle Schwäche mit einem aktiven Impuls zur Selbstverbesserung verbunden. Wenn regelmäßige Präsentationen (noch) nicht zum künftigen Aufgabenbereich gehören, umso besser.

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Ein Mann im blauen Anzug angezogen für ein Vorstellungsgespräch

Bewerbungsgespräch: 5 Tipps von Models für gelungenes Auftreten

Der erste Eindruck zählt: Das gilt im Alltag genauso wie im Bewerbungsgespräch. Wer auf der Suche nach einem neuen Job ist, kann sich hier eine Scheibe von professionellen Models abschneiden. Wie andere Arbeitnehmer im Vorstellungsgespräch, müssen sie bei Castings auf den ersten Blick überzeugen. Da ist gekonntes Auftreten gefragt. Mit den folgenden Tipps gelingt es:

  1. Schlichte Kleidung wählen

Wenn ein Model zum Casting geht, trägt es normalerweise schlichte Kleidung, um nicht von sich abzulenken. Wilde Muster, ungewöhnliche Schnitte und Ähnliches bleiben im Schrank. Das ist auch bei einem Bewerbungsgespräch nicht verkehrt. Grundsätzlich sollte der Look gepflegt und passend zum Unternehmen gewählt sein, bei dem man sich gerade vorstellt. Heißt konkret: Anzug oder Kostüm für eher konservative Jobs, etwa bei der Bank oder Versicherungen. Beim Start-up ist dagegen auch eine ordentliche Jeans mit Blazer gerne gesehen.

  1. Offene Körperhaltung einnehmen

Es ist normal, beim Vorstellungsgespräch nervös zu sein. Das sollte sich aber nicht in der Körperhaltung widerspiegeln. Rücken gerade, Brust raus, Schultern zurück: Eine offene Körperhaltung signalisiert dem Gegenüber Tatkraft und Selbstbewusstsein. Verschränkte Arme sind dagegen ein absolutes No-Go.

  1. Zur Begrüßung lächeln

Models können wie auf Knopfdruck ein strahlendes Lächeln hervorzaubern. Das kann auch beim Bewerbungsgespräch helfen. Wer das Gegenüber mit einem herzlichen Lächeln begrüßt, hat das erste Eis meist bereits gebrochen. Es bewirkt fast automatisch ein Gegenlächeln und entspannt die Situation. Aber Achtung: Bitte auf Natürlichkeit setzen.

  1. Immer Augenkontakt halten

Der Blick in die Kamera beim Fotoshooting ist mit dem Augenkontakt beim Bewerbungsgespräch vergleichbar. Damit zeigt man nicht nur Interesse. Es ist auch leichter, die Stimmung des Gegenübers einzuschätzen. Wer häufig den Blick senkt und Augenkontakt vermeidet, vermittelt hingegen Unsicherheit. Am besten ist ein gesundes Maß an freundlichem Blickkontakt, ohne zu starren.

  1. Die eigenen Stärken kennen

Laufsteg, Shootings oder Werbespots: Jedes Model hat andere Stärken, die es einem potenziellen Kunden präsentiert. Auch im Vorstellungsgespräch sollten Bewerber die Dinge herausstellen, die sie für den Wunschjob besonders geeignet machen. Egal, ob sehr gute Englischkenntnisse, eine passende Fortbildung oder etwas anderes: Im Vorstellungsgespräch können Bewerber damit punkten. So heben sie sich von der Masse ab und bleiben besser in Erinnerung

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Ein Frau führt ein Handygespräch im WInter mit einem Kafee in der Hand

Bewerbungsgespräch im Winter: Richtig anziehen fürs Jobinterview

Wenn die Temperaturen im Winter gen Null tendieren oder sogar darunter liegen, ist die Zeit für warme Kuschelpullover und dicke Stiefel gekommen. Doch fürs Bewerbungsgespräch ist dieser Look eher ungeeignet. Zum Glück gibt es einige Tipps, mit denen Bewerber angemessen schick und trotzdem nicht völlig durchgefroren zum Job-Interview erscheinen können.

Warum nicht im Winter-Outfit zum Bewerbungsgespräch?

Auch wenn es verlockend ist: Für das anstehende Bewerbungsgespräch sollten Job-Interessenten von Moon Boots, dicken Strickpullovern und Co. tunlichst Abstand nehmen. Zum einen wirkt der dicke Kuschellook meist nicht besonders professionell. Zum anderen sorgt das warme Outfit in den geheizten Büroräumen schnell für Schweißausbrüche.

Richtig gekleidet zum Winter-Bewerbungsgespräch: 4 Tipps

Bewerber sollten daher zum altbewährten Zwiebellook greifen. Heißt: Es werden mehrere Schichten übereinander getragen. Beim Betreten des Bürogebäudes können überflüssige Kleidungsstücke schnell ausgezogen und an der Garderobe deponiert werden. Was auch hilft:

  1. Am Dresscode orientieren und wärmere Varianten wählen

Auch bei Bewerbungsgesprächen im Winter gilt: Der Dresscode des Unternehmens, bei dem das Gespräch stattfindet, bestimmt die angemessene Kleidung. Im Zweifel sollten Jobanwärter sich lieber etwas zu schick kleiden als zu leger. In der kalten Jahreszeit bieten sich neben Klassikern wie Anzug, Hemd und Krawatte beziehungsweise Bluse, Blazer und Hose oder Rock einige wärmere Alternativen an.

Für Männer wie Frauen kann ein gepflegter, leicht warmer Pullover eine gute Alternative zu Hemd oder Bluse sein. Darüber kommt dann das Sakko oder der Blazer. Damen können auch zur Business-tauglichen Strickjacke greifen, die über einem schönen Langarmshirt getragen wird. Statt Hose darf hier außerdem gerne der ordentliche Rock mit einer dickeren Strumpfhose kombiniert werden.

  1. Ein schöner Wintermantel ist Trumpf

Über dem Bewerbungsoutfit können Jobanwärter gut einen schönen Wintermantel tragen. Natürlich darf es auch eine etwas legerere Jacke sein. Diese sollte aber in jedem Fall ausgezogen werden, sobald das Gebäude betreten wurde.

  1. Wechselschuhe einpacken

Mit den schicken Business-Schuhen durch Schnee und Matsch zu stapfen ist eine ähnlich schlechte Idee, wie in Moon Boots zum Bewerbungsgespräch zu erscheinen. Was also tun? Am besten greifen Jobanwärter zu zwei paar Schuhen: Einem warmen Paar für den Weg und einem Schicken, auf das bei Ankunft umgestiegen und in einer Tüte verstaut wird. Bei der Ankunft dann einfach mit dem Mantel an der Garderobe abgeben.

  1. Alles Kopfsache

Mützen halten im Winter warm, bringen aber die Frisur nachhaltig durcheinander. Besser sind daher Jacken und Mäntel mit einer großen Kapuze, um auf dem Weg zum Bewerbungsgespräch vor der Kälte geschützt zu sein. Ein Päckchen Taschentücher bewahrt vor einer laufenden Nase, wenn der Wechsel von Kalt zu Warm für Schniefattacken sorgt.

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Calm Down: Stressfrei durchs Bewerbungsgespräch

Ein neuer Job soll her! Dafür gilt es, das Vorstellungsgespräch erfolgreich zu bewältigen. Bei vielen Bewerbern sorgt der Stress für schlaflose Nächte und große Anspannung im entscheidenden Moment. Das muss nicht sein! Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Nerven vor dem wichtigen Termin beruhigen!

Die größten Stressfaktoren und wie sie sich überwinden lassen

  • Bloß nicht zu spät kommen

Beim Gespräch mit den Personalern steht eine Menge auf dem Spiel, also auf keinen Fall zu spät kommen! Pünktlichkeit ist Pflicht. Planen Sie einen ausreichenden Zeitpuffer ein, dann kann nichts schiefgehen – und Ihre Nerven sind beruhigt. Sind Sie frühzeitig vor Ort, können Sie noch in Ruhe einen Kaffee oder Tee trinken. Damit wirklich alles glattgeht, können Sie die Strecke im Vorfeld einmal abfahren und sich den Weg einprägen.

  • Stressfaktor Selbstpräsentation

„Erzählen Sie doch mal von sich“: Die Aufforderung, sich selbst und seine Erfolge darzustellen, ist Standard. Der Gedanke, sich zu präsentieren und eigene Leistungen ins rechte Licht zu rücken, treibt aber vielen Bewerbern Schweißperlen auf die Stirn. Bei der Selbstpräsentation macht Übung definitiv den Meister. Je besser Sie sich darauf vorbereiten, desto entspannter, freier und überzeugender sind sie im direkten Gespräch. Überlegen Sie im Vorfeld, welche Ihrer Erfolge zum Unternehmen und der Position passen. Üben Sie Ihre Präsentation idealerweise mit einem Freund oder dem Partner.

  • Sorge vor Fehlern

Viele Bewerber befürchten, im Bewerbungsgespräch einen Fehler zu begehen. Die Sorge, dass die Personaler eventuell mit Fangfragen arbeiten, ist in der Regel unbegründet. Vermeiden Sie aber unbedingt, schlecht über frühere Arbeitgeber und Kollegen zu sprechen. Wenn Sie sich dann im Gespräch authentisch verhalten und zum Schluss sinnvolle Rückfragen an die Personaler stellen, sammeln Sie Punkte. Dem potenziellen Arbeitgeber signalisieren Sie eine gute Vorbereitung und echtes Interesse an der Beschäftigung.

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Fangfragen im Bewerbungsgespräch / auf dem Foto: Eine streng gekleidete Personalerin fragt eine Bewerberin in einem Vorstellungsgespräch aus und hackt dabei eine Liste ab.

Fangfragen im Bewerbungsgespräch

Unternehmen nutzen Bewerbungsgespräche gern, um die Schlagfertigkeit oder das logische Denken der Bewerber zu testen, aber auch um an gewisse Informationen zu kommen und die Persönlichkeit, Charaktereigenschaften und soziale Fähigkeiten zu ermitteln.

Daher machen manche Chefs vor schwierigen oder unangenehmen Fangfragen nicht halt. Viele lassen sich davon aus dem Takt bringen. Wer in dieser Situation hingegen selbstsicher bleibt und passend antwortet, hat gute Karten.

Doch welche Fangfragen gibt es? Was wird bezweckt und wie sollten Sie darauf am besten reagieren? Dies erfahren Sie im folgenden kleinen Ratgeber.

Fangfrage 1: „Warum möchten Sie Ihre bisherige Arbeit nicht mehr machen bzw. warum wollen Sie das Unternehmen wechseln?“

Mit dieser Frage möchte der Personaler prüfen, ob Sie Ihrem bisherigen Arbeitgeber gegenüber loyal bleiben und solidarisch gestimmt sind. Anhand dessen möchte er zudem erkennen, wie Sie über sein Unternehmen sprechen werden, falls es irgendwann ebenso zu einer Trennung kommen sollte.

Daher sollten Sie auf keinen Fall zu weit ausschweifen und alles berichten, was Ihnen in Ihrer bisherigen Firma nicht gefallen hat. Reden Sie nicht schlecht über ihren ehemaligen Arbeitgeber. Eine gute Idee ist es, den Jobwechsel mit neuen Karrierechancen in Verbindung zu bringen, beispielsweise mehr Verantwortung, neue Aufgaben, ein größeres Betätigungsumfeld oder die Möglichkeit, im Ausland zu arbeiten.

Fangfrage 2: Wie beschreiben Sie sich mit nur einem Wort?

Mit dieser Frage möchten Personaler das Selbstkonzept eines Menschen feststellen. Diese Frage ist sehr tückisch, denn ein falsches Wort kann den Anschein erwecken, dass Sie nicht zum Unternehmen passen.

Sie sagen beispielsweise, dass sie anpassungsfähig sind, doch dies bringen Firmen gern mit einer Entscheidungsschwäche in Verbindung. Das Wort „kollegial“ könnte heißen, dass Sie Konflikte scheuen. „Leistungsorientiert“ hingegen ist eine gute Antwort.

Fangfrage 3: Was sind Ihre Stärken und Schwächen?

Diese Frage ist ein Klassiker im Vorstellungsgespräch. Damit möchten Personaler erfahren, wie sich der Bewerber selbst einschätzt. Bei den Stärken empfiehlt es sich, nicht zu überschwänglich zu antworten, aber dennoch selbstsicher und selbstbewusst seine Stärken zu benennen. Gute Antworten sind zum Beispiel Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, hohe Belastbarkeit und optimaler Umgang mit Stress.

Bei der Frage nach den Schwächen sollten Sie nicht zu ehrlich sein, da Ihnen dies sonst große Minuspunkte und schlimmstenfalls eine Jobabsage einbringen könnte. Wichtig ist, dass die Schwäche nicht im Bezug zum Job steht, beispielsweise schlechte Mathekenntnisse. Versuchen Sie, sich so auszudrücken, dass potenzielle Schwächen wie Stärken erscheinen.

Fangfrage 4: Wie gehen Sie mit Kritik um?

Diese Frage hat den Grund, dass Ihr zukünftiger Chef natürlich niemanden einstellen möchte, der sich von Ihnen oder Kollegen nichts sagen lässt. Dennoch ist nicht jede Kritik gerechtfertigt. Daher erklären Sie, dass Sie mit begründeter und sachlich geäußerter Kritik souverän umgehen können.

Verdeutlichen Sie, dass konstruktive Kritik lehrreich und hilfreich sein kann, um zukünftig Fehler zu vermeiden. Doch wer auch einmal Stellung bezieht, zeigt Courage. Sie müssen kein Ja-Sager sein, der keine eigene Meinung hat.

 

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Gute Tipps für Jobinterviews per Telefon und Skype

Die erste Phase von Bewerbungsgesprächen findet immer häufiger über das Telefon oder Skype statt. Bei dieser Art des Jobinterviews lauern zwar einerseits einige Gefahren auf Sie, andererseits bietet sie aber auch gewisse Vorteile. Dieser kleine Ratgeber soll Ihnen ein paar nützliche Tipps für Ihr Bewerbungsgespräch über Telefon bzw. Skype geben.

Das Jobinterview via Telefon

Ein erstes Jobinterview via Telefon ist mittlerweile gängige Praxis im Bewerbungsprozess. Dies gilt insbesondere für größere Unternehmen, die eine Vielzahl von Bewerbern zum Interview bitten. Da Ihr Gesprächspartner Sie am Telefon nicht sehen kann, sind Sie gezwungen den Personaler nur durch das gesprochene Wort zu überzeugen. Dabei sind im Wesentlichen drei Punkte zu beachten.

  1. Sorgen Sie für eine absolut ruhige Umgebung, ohne störende oder ablenkende Geräusche.
  2. Sprechen Sie laut und deutlich und nicht zu schnell. Gerade in der Aufregung kann es passieren, dass man sich förmlich beim Sprechen überschlägt und dann ins Stottern gerät. Das macht einen wenig souveränen Eindruck.
  3. Überzeugen Sie inhaltlich. Bereiten Sie sich auf alle gewöhnlichen Fragen eines Jobinterviews vor und legen Sie sich Ihre Antworten als Spickzettel neben das Telefon. Nutzen Sie den Fakt, dass Ihr Gegenüber Sie nicht sehen kann, zu Ihrem Vorteil.

Das Jobinterview via Skype

Durch den technischen Fortschritt ersetzen immer mehr Unternehmen das klassische Telefoninterview durch die Videotelefonie über Programme wie Skype. Das erleichtert den Unternehmen, im wahrsten Sinne des Wortes, sich ein besseres Bild vom Bewerbungskandidaten zu machen. Dabei sollten Sie neben den Hinweisen, die auch für das Telefoninterview gelten, auf folgende Punkte achten.

  1. Sorgen Sie dafür, dass die Technik richtig funktioniert. Tonstörungen durch ein kratzendes, zu laut oder zu leise eingestelltes Mikrofon, Bildstörungen bzw. eine allgemein sehr niedrige Videoqualität sowie Verbindungsstörungen oder gar Verbindungsabbrüche sollten tunlichst vermieden werden. Es stört den Fluss des Gesprächs enorm und hinterlässt einen eher negativen Eindruck beim Personalleiter.
  2. Wählen Sie die richtige Umgebung. Wenn Sie sich für einen Bürojob bewerben, führen Sie das Interview auch an einem Schreibtisch durch und sitzen nicht locker mit Ihrem Laptop auf der Couch. Das hilft Ihrem Gegenüber Sie sich in der entsprechenden Position im Betrieb vorzustellen. Beim Videotelefonat gilt auch: Schaffen Sie eine absolut ruhige Umgebung ohne akustische, aber auch visuelle Störungen. Vermitteln Sie das Gefühl, dass Ihr Gegenüber Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit genießt.
  3. Kleider machen auch beim Skype-Interview Leute. Selbstverständlich haben Sie sich wie bei einem Präsenzgespräch angemessen zu kleiden und zu stylen. In T-Shirt und mit ungewaschenen Haaren erwecken Sie mit Sicherheit keinen seriösen Eindruck.
  4. Achten Sie auf Ihre Mimik, Gestik und auch Körpersprache. Gerade in einer gewohnten Umgebung, neigt man auch dazu in gewohnte Verhaltensmuster zu verfallen. Wenn Sie für gewöhnlich im Schneidersitz auf Ihrem Stuhl sitzen und Ihren Kopf auf der Hand abstützen laufen Sie eventuell Gefahr, das auch im Telefoninterview zu tun. Es heißt also sich ordentlich hinzusetzen, Körperspannung zu bewahren und ab und zu ein Lächeln aufzusetzen.

Wenn Sie diese Tipps befolgen, haben Sie gute Chancen eine weitere Hürde im Bewerbungsprozess erfolgreich zu überwinden.

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Ist der Job was für mich? Die 7 besten Bewerberfragen im Vorstellungsgespräch

Ein Vorstellungsgespräch ist keine einseitige Angelegenheit. Spätestens wenn ein Bewerber in der engeren Auswahl ist, sollte er dem einstellenden Unternehmen auf den Zahn fühlen. Doch auch aus einem weiteren Grund lohnen sich gezielte Rückfragen an den Personalchef oder potenziellen neuen Vorgesetzten: Interesse an der neuen Stelle und dem Unternehmen kommen gut an. Wir stellen die sieben besten Bewerberfragen für das Vorstellungsgespräch vor.

 

„Welche Erfahrung und Fähigkeiten hat der perfekte Kandidat?“

Mit dieser Bewerberfrage im Vorstellungsgespräch bringen Sie nicht nur in Erfahrung, ob ihr eigenes Profil zur Stelle passt. Sie wissen nach der Antwort auch, auf welche Fähigkeiten das neue Unternehmen besonderen Wert legt.

 

„Wie gefällt Ihnen selbst das Produkt?“

Voraussetzung für diese Bewerberfrage im Vorstellungsgespräch ist natürlich, dass die Firma ein bestimmtes Produkt im Portfolio hat. Ist dies der Fall, müssen Bewerber im Vorstellungsgespräch oft genau erläutern, was Ihnen an dem Produkt des Unternehmens aufgefallen ist, was sie verbessern würden, welche konkreten Vorschläge sie haben. Wer den Spieß umdreht und fragt, was die Arbeitgeberseite von ihrem Produkt hält, signalisiert Interesse und bringt in Erfahrung, was der Firma wichtig ist.

 

„Was wären aus Ihrer Sicht gute Gründe dafür, dass sie sich von einem Mitarbeiter trennen?“

Diese Frage ist mit einem gewissen Risiko verbunden: Der Bewerber möchte Details wissen, die viele Firmen ungern preisgeben. Daher sollte ein Bewerber diese Frage eher zum Schluss hin stellen – und auch nur dann, wenn er zuvor Gelegenheit hatte, eine Reihe anderer Fragen zu klären. Und er sollte die Frage anmoderieren, etwa so: „Ich habe bisher viel Gutes über die Firma gelesen und erfahren, aber diese Frage interessiert mich.“

 

„Was ist die größte Herausforderung, vor der die Mitarbeiter stehen?“

Mit dieser Bewerberfrage im Vorstellungsgespräch lässt sich nicht nur in Erfahrung bringen, mit welchen neuen Projekten sich das Team konfrontiert sieht, sondern eventuell auch, was die Mitarbeiter stört. Bewerber müssen aber damit rechnen, dass die Firma nicht mit völlig offenen Karten spielt.

 

„Woran bemisst sich hier gute Arbeit?“

Welche Erfolgsmodelle hat die Firma? Worauf legt sie Wert? Mit solchen Fragen klopfen Bewerber grundlegende Informationen ab, die für die Attraktivität eines Jobs ausschlaggebend sind. Nennt die Arbeitgeberseite vornehmlich wirtschaftliche Ziele, ist das Unternehmen auf konkreten Erfolg orientiert. Kommen ihm auch soziale Aspekte wie Teamzufriedenheit über die Lippen, spricht das für ein freundliches Klima.

 

„Wofür muss man sich immer eine Genehmigung holen?“

Diese Bewerberfrage im Vorstellungsgespräch könnte den Personalchef etwas überrumpeln, allerdings ist die Antwort sicherlich sehr aufschlussreich. Bewerber stecken hiermit ab, wie viel Entscheidungsspielraum sie haben werden und wie das Unternehmen generell zum Thema Entscheidungsfreiheit steht.

 

„Was macht eine gute Führung aus?“

Mit dieser Frage vermeiden Bewerber, direkt nach dem Führungsstil zu fragen – können aber trotzdem etwas darüber erfahren. Da die Frage positiv formuliert ist, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass die Arbeitgeberseite etwas Aufschlussreiches von sich gibt.

 

 

 

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Skype-Bewerbungsgespräche

Digital bewerben (Teil 3): Fünf Tipps für ein perfektes Video-Vorstellungsgespräch

Die Firma sitzt in Flensburg und der Bewerber lebt in Garmisch-Patenkirchen? Durch ein Bewerbungsgespräch per Video-Chat fällt eine stressige, teure Anreise weg. Zwar ist das praktisch, doch es lauern einige Fallstricke. Diese fünf Tipps sollten Video-Bewerber unbedingt beachten.

Jobinterviews per Webcam und Mikrofon haben für Firmen und Bewerber zweifellos Vorteile: Für die Unternehmen sind es vor allem die Faktoren Kosten und Zeit, die dafür sprechen. Aus diesen Gründen setzen übrigens auch unsere Otto-Personaler seit 2009 auf Skype (siehe auch unser Interview mit dem Kollegen Herr Pohl-Reale).

Der Bewerber profitiert in erster Linie von der wegfallenden Anfahrt und der daraus resultierenden Zeitersparnis. Dafür verlagert sich das wichtige Gespräch in die eigenen vier Wände. Dementsprechend gut muss er vorbereitet sein.

Hier die besten Tipps für ein reibungsloses Video-Interview:

 Technik-Tipp

Wenn der Personaler die Videokonferenz startet, muss die Technik perfekt funktionieren. Wenn bei Ihnen Webcam oder Mikrofon streiken, hinterlässt das einen schlechten Eindruck. Einige Testläufe, bei denen Sie etwa den Pegel des Mikrofons und das Licht justieren, gehören also zum Pflichtprogramm. Wichtig ist auch die Positionierung der Kamera: Sie sollte möglichst auf Augenhöhe montiert sein.

 Profil-Tipp

Richten Sie sich für das Bewerbungsgespräch einen neuen Skype-Account mit Ihrem echten Namen und dem Bewerbungsfoto ein. Fiktive Avatare und abgedrehte Skype Namen á la „Chickenkiller2020“ kommen nicht gut.

 Ort-Tipp

Wenn im Hintergrund der Fernseher läuft oder noch die Pizza vom Vortag herumliegt, sammeln Sie beim Personaler Minuspunkte. Räumen Sie also auf oder stellen Sie Ihr Notebook an einem möglichst neutralen Ort auf, am besten vor einer blanken Wand.

 Outfit-Tipp

Nur weil das Gespräch bei Ihnen Zuhause stattfindet, bedeutet das nicht, dass Sie Ihr Äußeres vernachlässigen dürfen. Ziehen Sie genau das an, was Sie auch bei einem Vorstellungsgespräch vor Ort tragen würden. Wichtig: Vermeiden Sie grelle Farben sowie Muster und feine Streifen.

 Absolute-Ruhe-Tipp

Sorgen Sie dafür, dass der Videochat nicht durch andere Hausbewohner gestört wird. Haustiere und Kinder also aus dem Zimmer (am besten aus dem Haus) verbannen, alle Mitbewohner informieren und Tür abschließen.

 

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Peter Pohl-Reale

Digital bewerben (Teil 2): Tricks von einem Pionier des Bewerbungsgesprächs via Skype

Peter Pohl-Reale ist Recruiter bei Otto.

Ob Spiegel, Zeit oder Süddeutsche Zeitung – wenn deutsche Medien über digitale Bewerbungsgespräche berichten, ziehen sie Otto immer wieder als Musterbeispiel heran. Unsere Personaler im Mutterkonzern werden gar als „Pioniere“ des Job-Interviews per Video-Chat bezeichnet. Peter Pohl-Reale ist einer von ihnen – und plaudert im Interview exklusiv und nur für uns aus dem Nähkästchen.

 

Herr Pohl-Reale, als Recruitment-Experte bei Otto führen Sie regelmäßig Vorstellungsgespräche per Video-Chat. Sie sitzen im Büro in Hamburg und der Stellenbewerber vor einem Monitor ganz woanders, etwa bei sich zu Hause in München. Seien Sie ehrlich: Wie oft fallen Gespräche ins Wasser oder unterbrechen, weil die Technik nicht mitspielt?

Peter Pohl-Reale: Technische Probleme treten mittlerweile selten auf. Wir testen meistens schon vor dem Gespräch, ob die Technik funktioniert. Aber natürlich: Pannen kommen auch vor.

 

Wie gehen Sie und Ihre Bewerber mit technischen Pannen um: Lachen Sie gemeinsam oder kippt dann die Stimmung? Wie sollten sich Bewerber in solch einer Situation verhalten?

Pannen kann man nicht ausschließen. Deshalb gehen wir damit locker um, machen auch mal einen Spaß, wenn es die Situation ergibt. Es ist uns besonders wichtig eine entspannte Atmosphäre zu erzeugen, denn meist führt der Bewerber das erste Mal ein Video-Interview. Bei einer Panne beobachten wir aber durchaus interessiert, wie der Bewerber auf den unerwarteten Zwischenfall reagiert.

 

Bereits 2009 wurden die digitalen Job-Interviews fest ins Otto-Personalwesen eingeführt. Warum eigentlich? Weil es eine nette, trendige Abwechslung im Personaler-Alltag ist? Welche handfesten Vorteile bietet das Job-Interview per Live-Schalte Ihnen – und den Bewerbern?

Das Job-Interview per Video hat viele Vorteile – für uns als Unternehmen, aber ebenso für die Bewerber. Der Zeitgewinn ist enorm: Die Bewerber, die nicht aus Hamburg kommen, müssen nicht für das erste Gespräch anreisen. Sie führen das Gespräch mit uns ganz einfach von zu Hause aus. Auch die Anreisekosten werden durch Bewerbungsgespräche via Skype eingespart. Außerdem sind die Bewerber in der Regel entspannter, da sie sich in ihrer gewohnten Umgebung befinden. Und der Zeitpunkt für das Gespräch lässt sich recht flexibel festlegen.

 

Für viele Bewerber ist das Bewerbungsgespräch via Skype Neuland – sie kennen meist nur die klassische, persönliche Vorstellung vor Ort. Worin unterscheiden sich die Abläufe?

Das Job-Interview über Skype hat bei uns die gleiche Länge wie ein persönliches Gespräch. Es stellt eine gute Möglichkeit dar, jemanden schon einmal etwas kennenzulernen. Dennoch besteht immer eine kleine Barriere, da man sich nur über einen Bildschirm sieht, keinen direkten Kontakt hat. Ich kann jemanden im Videogespräch beispielsweise nicht etwas zu trinken anbieten. Das sind kleine Dinge, die natürlich wegfallen. Für uns ist das Skype-Interview daher lediglich die Vorstufe zum persönlichen Kennenlernen.

 

Worauf sollte man als Bewerber bei einem Bewerbungsgespräch via Skype achten? Welche Tipps können Sie geben?

Auch bei einem Gespräch via Video sollte man, ebenso wie beim klassischen Bewerbungsgespräch, auf seine Kleidung achten. Der Bewerber muss nicht unbedingt im Anzug vor dem Bildschirm sitzen aber das Outfit sollte schon einem Bewerbungsgespräch angemessen sein. Der Bewerber sollte sich natürlich auch im Vorfeld auf das Gespräch vorbereiten – da gibt es keinen Unterschied zum persönlichen Bewerbungsgespräch.

Andere kleine Dinge müssen beim Video-Interview allerdings dennoch zusätzlich berücksichtigt werden: Man sollte vorab  prüfen, ob die eigene Technik (etwa Headset, Bild und Internetverbindung) funktioniert. Der Hintergrund vor dem man sitzt, sollte neutral gehalten sein, damit die Lichtverhältnisse stimmen und man gut erkannt wird. Störende Geräusche sollten möglichst abgestellt werden, wie das Handy oder die Türklingel. Und nicht zu vergessen: Ein Glas Wasser sollte man sich auch hinstellen.

Herr Pohl-Reale, wir danken Ihnen für das Interview – weiterhin viel Erfolg!