Joggingshose

Mit der Jogginghose ins Büro?

Geliebt, gehasst, verpönt: Die Jogginghose polarisiert. Für eine Schule im nordrhein-westfälischen Wermelskirchen steht jedenfalls fest, dass die bequemen Kleidungsstücke im Klassenzimmer nichts zu suchen haben.

Das Jogginghosen-Verbot der Schule hat eine große Diskussion um individuelle Kleidungsstile ausgelöst. So mancher Arbeitnehmer würde wohl auch gerne in Jogginghose ins Büro kommen. Doch geht das überhaupt?

Die Jogginghose – Lieblingsstück aus Sweatshirt-Stoff

Weich, bequem und meist etwas schlabberig: So kennen und lieben viele Menschen ihre Jogginghose, im Englischen als Sweatpants bezeichnet. Die langen Hosen bestehen in der Regel aus Sweatshirt-Stoff, sind mäßig weit geschnitten und enden im Knöchelbereich oft in einem Bündchen.

Die ersten Jogginghosen wurden in den 1920er-Jahren vom französischen Sportartikelhersteller Émile Camuset auf den Markt gebracht. Sie bestanden aus grauem Jersey und waren an die Ansprüche von Athleten angepasst. Die Vorzüge der bequemen Hosen fielen schnell auch Menschen auf, die sich eher weniger sportlich betätigen. Und so werden die meisten Exemplare heute nicht im Fitnessstudio, sondern beim Entspannen auf der Couch getragen.

Von der Proleten-Hose zur Athleisure Wear

Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Jogginghose zum Stereotyp des Proleten-Outfits – und zum Schrecken vieler Modedesigner. Einer ihrer bekanntesten Kritiker war Karl Lagerfeld. „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, befand er im Jahr 2012.

Jüngere Designer wollen sich dieser Ansicht jedoch nicht anschließen. Seit 2010 finden sich in den Geschäften etwa Jeans und Chinos, die sich am klassischen Schnitt der Jogginghose orientieren. In späteren Jahren arbeiteten Modeschöpfer daran, auch die Jogginghose selbst straßentauglich zu machen. 2014 überraschte sogar Lagerfeld die Presse mit Jogginghosen, die er für Chanel entworfen hatte.

Rapper wie Kanye West, aber auch Models wie Pamela Reif griffen den Trend zur Jogginghose auf. Aus dem Proleten-Outfit wurde „Athleisure Wear“, die Verbindung aus Sport- und Freizeitkleidung. Die „neue“ Jogginghose präsentiert sich edel, oft mit geradem Bein und ohne abschließenden Bund am Knöchel. Neu sind auch die Materialien: Statt Sweatshirt-Stoff oder Jersey kommen Seide oder Kaschmir zum Einsatz. Ein derart gutes Stück von bekannten Designern kostet schnell einmal 2.000 Euro oder mehr.

Wird die Jogginghose bürotauglich?

Doch kann man mit den modernen Jogginghosen auch im Büro auflaufen? Geht es nach Modeschöpfer Michael Michalsky, ist die Trainingshose in Kombination mit Seidenbluse und Pumps oder aber einem Sakko durchaus bürotauglich.

Nun schreiben allerdings nicht Fashion-Designer die Kleidungsvorschriften fürs Büro. Ob ein Arbeitgeber seinen Angestellten gestattet, in Jogginghose zur Arbeit zu erscheinen, hängt von verschiedenen Bedingungen ab. In Traditionsunternehmen sind Trainingshosen meist noch verpönt und allerhöchstens zum „Casual Friday“ erlaubt. In Banken und bei Versicherungsunternehmen ist ebenfalls ein sehr seriöses Auftreten gefragt. In jungen und trendigen Start-ups dagegen gehört die Jogginghose nicht mehr unbedingt zum Tabu.

Auch in konservativen Betrieben ändern sich die Standards. Das sieht man etwa bei Tattoos und Piercings, die heute in vielen Branchen kein Problem mehr darstellen. Moderne, edel gestaltete Jogginghosen könnten daher durchaus ihren Siegeszug durch deutsche Büros antreten. Die graue, ausgebeulte Sweatpants bleibt aber doch besser auf der Couch.

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Impostor-Syndrom

Impostor-Syndrom – bin ich nur ein Hochstapler?

Gelegentliche Selbstzweifel sind normal. Bei manchen Menschen nehmen Zweifel am eigenen Tun allerdings derartig massive Züge an, dass sie sich wie Betrüger oder Hochstapler vorkommen. Obwohl sie beruflich und privat zahlreiche Erfolge vorweisen können, sind sie von ihrer eigenen Unfähigkeit überzeugt. Gute Leistungen schreiben sie dem Zufall oder Fremdeinflüssen zu.

Dieses Phänomen bezeichnet man als Impostor-Syndrom. Hier erfahren Sie, was dahinter steckt und welche Tipps Betroffenen das Leben erleichtern.

Impostor-Syndrom – eine Definition

Impostor ist das englische Wort für Hochstapler oder Schwindler. Das Impostor-Syndrom bezeichnet ein psychologisches Phänomen, bei dem sich Menschen irrtümlicherweise für Hochstapler halten. Beschrieben wurde das Hochstapler-Syndrom erstmals im Jahr 1978 von den beiden Psychologinnen Dr. Pauline R. Clance und Suzanne A. Imes.

Vom Impostor-Syndrom betroffene Personen leiden unter ausgeprägten Selbstzweifeln. Objektive Erfolge führen sie nicht auf ihre eigenen Kompetenzen zurück, sondern auf Glück oder die Hilfe anderer. Betroffene haben das Gefühl, andere Menschen zu betrügen. In Folge leben sie in ständiger Angst, als Schwindler entlarvt zu werden.

Auch vor Prominenten machen die massiven Selbstzweifel nicht halt. Schauspielerin Emma Watson sprach in einem Interview über ihre Angst, einmal als Schwindlerin enttarnt zu werden, die ihren Erfolg überhaupt nicht verdiene. Oscar-Gewinnerin Jodie Foster gab zu, ihre Auszeichnung für „einen Zufall“ zu halten. Sie hatte sogar Sorge, dass ihr der Oscar wieder aberkannt werden könnte. Ihr Kollege Tom Hanks fragte sich 2016 im Podcast Fresh Air: „Wann werden sie feststellen, dass ich tatsächlich ein Hochstapler bin?“

So wirkt sich das Impostor-Syndrom auf die Karriere aus

Das Impostor-Syndrom hat direkte Auswirkungen auf die Arbeitsweise. Betroffenen fällt es unter anderem schwer, Erfolge und Komplimente anzuerkennen. Gelingt ihnen zum Beispiel der Abschluss eines großen Projekts, versuchen sie, den Erfolg oder ihren eigenen Beitrag herunterzuspielen.

Aufmerksamkeit und Wertschätzung der eigenen Leistung sind ihnen peinlich, Komplimente weisen sie daher zurück. Um ihre angebliche Unfähigkeit zu überspielen, nehmen sie immer mehr Arbeit auf sich. An sie herangetragene Erwartungen versuchen sie noch zu übertreffen.

Auf Dauer kann dieses Verhalten in einen Teufelskreis übergehen. Redet man die eigene Leistung ständig klein, überzeugt man damit irgendwann auch Kollegen und Vorgesetzte. Traut einem das Umfeld weniger zu, wird mehr Arbeit nötig, um weiterhin Lob und Anerkennung zu bekommen. Menschen mit Impostor-Syndrom sind so bald davon überzeugt, ihren Job nur durch extrem hohe Anstrengung behalten zu können.

Das Hochstapler-Syndrom erschwert nicht nur den Arbeitsalltag, sondern kann auch gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Perfektionismus und übersteigerter Ehrgeiz führen nicht selten zur Überanstrengung und erhöhen das Risiko für einen Burn-out. Wissenschaftliche Studien haben zudem gezeigt, dass Betroffene deutlich unzufriedener mit ihrer Arbeit sind. Auf Dauer lässt dadurch die Arbeitsleistung nach. Auch Angststörungen und Depressionen werden mit dem Impostor-Syndrom in Verbindung gebracht.

Top-Performer besonders häufig betroffen

Das Impostor-Syndrom ist weit verbreitet. Eine Studie aus dem Jahr 2011 kommt zu dem Schluss, dass rund 70 Prozent aller Menschen einmal von diesem Phänomen betroffen sind. Frühere Untersuchungen gingen noch davon aus, dass Frauen häufiger unter dem Hochstapler-Syndrom leiden als Männer.

Neueren Studien zufolge gibt es jedoch keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Tatsächlich sind es vor allem sogenannte Vorreiter und Top-Performer, die sich mit dem Gefühl plagen, ein Betrüger zu sein. Dazu gehören etwa Menschen, die als erste in ihrer Familie studieren, sowie Führungskräfte, von denen außergewöhnliche Leistungen erwartet werden.

Leiden Sie am Impostor-Syndrom? Finden Sie es heraus!

Ein typisches Merkmal für das Impostor-Syndrom ist das Gefühl, dass eigene Erfolge nur auf Glück oder Zufall beruhen. Betroffene glauben, kein Lob für ihre Leistung zu verdienen, neigen zum Perfektionismus und sind häufig überambitioniert.

Glauben Sie, am Impostor-Syndrom zu leiden, sehen Sie sich die folgenden Aussagen an. Je mehr Aussagen Sie zustimmen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie betroffen sind:

  • Sie fühlen sich nicht gut genug für Ihren Beruf / Ihre Freunde / Ihre Familie.
  • Es fällt Ihnen schwer, sich über Erfolge zu freuen.
  • Sie leben in der Angst, dass jemand Ihre Unfähigkeit aufdeckt.
  • Sie mögen keine Komplimente und können Lob nur schwer annehmen.
  • Sie glauben, dass Ihr Umfeld sie überschätzt.
  • Sie legen großen Wert auf die Meinung anderer Menschen.
  • Sie bitten selten oder nie um Hilfe.
  • Teamarbeit fällt Ihnen schwer und Sie halten lieber Distanz.

Leichter leben und arbeiten mit dem Hochstapler-Syndrom

Wie so oft gilt: Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Zunächst einmal müssen Sie erkennen, dass Ihre Selbstzweifel unangebracht sind und in eine negative Gedankenspirale führen. Ist dieser Schritt getan, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die negativen Gedanken in eine positivere Richtung zu lenken.

Das Impostor-Syndrom wird nicht als psychische Störung angesehen. Es kann jedoch schwerwiegende Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit haben. Merken Sie, dass Ihre Selbstzweifel Sie negativ beeinträchtigen, kann professionelle Hilfe angebracht sein. Eine Verhaltenstherapie oder ein speziell abgestimmtes Coaching hilft Betroffenen dabei, ein realistischeres Bild von sich und ihren Fähigkeiten zu gewinnen. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann vorteilhaft sein, etwa in Selbsthilfegruppen oder Internet-Foren.

Beim Überwinden des Impostor-Syndroms kann zudem das Führen eines Tagebuchs Unterstützung bieten. Das sogenannte Journaling ist eine bewährte Entspannungstechnik und hilft zudem dabei, Erfolge realistisch einzuschätzen. Notieren Sie beispielsweise jeden Tag kleine und große Erfolge, Komplimente und Feedback.

Menschen mit Impostor-Syndrom lehnen Komplimente meist reflexartig ab. Setzen Sie sich diesem Impuls bewusst entgegen. Lobt jemand Ihre Arbeit, verzichten Sie auf Tiefstapelei und bedanken Sie sich stattdessen für das positive Feedback.

Das Gegenteil des Imposter-Syndroms: der Dunning-Kruger-Effekt

Vom Impostor-Syndrom sind zumeist kompetente Menschen betroffen, die tatsächlich gute Leistungen erbringen. Das Gegenteil dieses Phänomens ist der Dunning-Kruger-Effekt. Der Begriff wurde 1999 von David Dunning und Justin Kruger geprägt und besagt, dass sich insbesondere inkompetente Menschen oft überschätzen.

Kurz gesagt: Wer viel weiß, weiß, was er nicht weiß. Wer wenig weiß, kann dagegen Lücken im eigenen Wissen und in den eigenen Fähigkeiten schlechter erkennen. Weniger kompetente Personen neigen daher zur Selbstüberschätzung.

Bertrand Russell beschrieb das Dilemma sehr treffend:

„Die Hauptursache des Problems ist, dass in der modernen Welt die Dummen selbstsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind.“

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Home-Office Entwicklung

Home Office – die Entwicklung nach der Pandemie

Home Office in deutschen Betrieben – was lange Zeit nicht möglich schien, wurde während der Corona-Pandemie zur Realität. Zur Hochphase der Pandemie arbeitete rund ein Viertel aller Beschäftigten zumindest zeitweise in den eigenen vier Wänden.

Der Beginn einer langfristigen Umstellung oder doch nur ein kurzfristiger Trend? Wie entwickelt sich die Situation nun, da Corona zwar noch präsent, die Pandemie aber zu Ende ist? Der folgende Artikel gibt Antworten.

Corona-Pandemie: Rund ein Viertel aller Beschäftigten arbeiteten im Home Office

Vor der Pandemie war die Arbeit im Home Office eine Seltenheit. Auswertungen des Statistischen Bundesamtes zufolge arbeiteten im Jahr 2019 nur etwa 12,8 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland von zu Hause aus. Das sollte sich während des ersten Lockdowns im April 2020 ändern: 27 Prozent der Berufstätigen waren zu diesem Zeitpunkt regelmäßig in den eigenen vier Wänden tätig.

Im Jahr 2021 arbeiteten 24,8 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland zumindest teilweise im Home Office, zehn Prozent der Beschäftigten sogar dauerhaft.

Dabei gab es große Unterschiede zwischen den Branchen: Vor allem abhängig Beschäftigte aus IT-Unternehmen (75,9 Prozent) und der Unternehmensberatung (71,3 Prozent) konnten von zu Hause aus arbeiten, ebenso wie Beschäftigte von Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen (66,2 Prozent). Arbeitnehmer aus dem Einzelhandel (8,3 Prozent) oder dem Gesundheitswesen (5,4 Prozent) konnten ihre Tätigkeit nur selten nach Hause verlagern.

Ältere Beschäftigte und Führungskräfte profitieren am meisten von der Arbeit zu Hause

Arbeitnehmer haben mit dem Wechsel ins Home Office überwiegend gute Erfahrungen gemacht. Dem Hans Böckler Institut zufolge möchten drei Viertel der Beschäftigten, die während der Pandemie zu Hause gearbeitet haben, auch weiterhin im Home Office tätig sein. Den Arbeitgebern scheint die persönliche Anwesenheit ihrer Beschäftigten ebenfalls weniger wichtig zu sein als noch vor der Pandemie. In Umfragen geben zumindest nur noch 15 Prozent der Befragten an, dass ihre Arbeitgeber Anwesenheit im Büro voraussetzen. Vor der Pandemie waren es noch 60 Prozent.

Weitere Studien zeigen, dass Beschäftigte bei der Arbeit zu Hause im Durchschnitt produktiver und zufriedener sind als im Büro. Damit dieser Effekt eintritt, müssen allerdings die Rahmenbedingungen stimmen. Eine Untersuchung der TU Darmstadt stellt Zusammenhänge zwischen der Produktivität, dem Bildungsniveau, der Position im Betrieb und der Wohnsituation fest.

Ältere und verheiratete Beschäftigte mit Führungsverantwortung und viel Entscheidungsgewalt profitieren demnach besonders stark von der Arbeit im Home Office. Anders sieht es bei jüngeren Berufsanfängern mit geringerem Einkommen und weniger Entscheidungsbefugnis aus. Muss man seine Arbeitsergebnisse regelmäßig mit dem Chef abstimmen, ist die räumliche Nähe zum Vorgesetzten oft von Vorteil.

Einen großen Einfluss auf den Arbeitserfolg zu Hause sprechen die Forscher auch der räumlichen Situation zu. Positiv wirken sich etwa eine geräumige und ruhige Wohnung, eine attraktive Nachbarschaft und Grünflächen in der Nähe aus.

Hat die Pandemie zu einem Umdenken in der Arbeitswelt geführt?

Obwohl jüngere Berufstätige weniger von der Arbeit im Home Office profitieren, wünscht sich gerade diese Altersgruppe, verstärkt zu Hause arbeiten zu können. Einer Bitkom-Erhebung zufolge würden rund 35 Prozent der 16- bis 24-Jährigen sogar umziehen, um einen Job mit Home Office-Möglichkeit zu ergattern. Bei den 25- bis 34-Jährigen liegt dieser Anteil bei 29 Prozent, unter den Berufstätigen zwischen 45 und 59 Jahren dagegen nur bei 15 Prozent.

Doch wie sieht es in den Betrieben aus? Hat die Corona-Pandemie zu einer langfristigen Umstrukturierung der Arbeitswelt geführt – zumindest in den Unternehmen, in denen die Arbeit von zu Hause möglich ist?

In Umfragen, die während der Pandemie durchgeführt wurden, gab noch mehr als die Hälfte der Unternehmen an, ihren Beschäftigten dauerhaft mehr Zeit im Home Office zugestehen zu wollen. Laut einer Studie der Barmer-Krankenkasse und der Universität St. Gallen ist der Anteil an Beschäftigten im Home Office seit dem Jahr 2022 allerdings wieder rückläufig.

Vor allem kleine und mittelständische Betriebe haben ihre Beschäftigten zurück ins Büro geholt. Arbeitgeber begründen diese Entscheidung unter anderem damit, dass Arbeitnehmer mit Kindern zu Hause weniger ruhig und konzentriert arbeiten würden. Weiterhin treibt sie die Sorge um, die Arbeitsergebnisse ihrer Mitarbeiter nicht kontrollieren zu können.

Ausblick: Hybride Arbeit gewinnen an Bedeutung

Die Barmer-Studie zeigt jedoch auch, dass sogenannte hybride Arbeitsweisen an Bedeutung gewinnen. Dazu zählen etwa Team-Besprechungen, bei denen einige Teilnehmer im Büro anwesend sind und andere per Videokonferenz zugeschaltet werden. Die Autoren gehen daher davon aus, dass die Arbeit insgesamt hybrider wird.

Andere Prognosen kommen zu einem ähnlichen Schluss: Während in Zukunft zwar nicht mehr ganz so viele Beschäftigte im Home Office arbeiten werden wie noch während der Pandemie, verbringen sie zumindest einige Tage in der Woche am heimischen Schreibtisch. Mit Kollegen und Vorgesetzten im Unternehmen kommunizieren sie online per Videokonferenz. Digitale Management-Systeme ermöglichen die Online-Zeiterfassung und tragen damit zum Trend der mobilen Arbeit bei.

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5S Methode

Die 5S-Methode – Schluss mit dem Chaos am Arbeitsplatz!

Auf dem Schreibtisch stapeln sich die Unterlagen? Das wichtige Dokument ist trotz intensiver Suche nicht auffindbar? Die Schubladen quellen über und auch hinter den verschlossenen Türen im Akten- und Materialschrank herrscht Chaos? Um langfristig Ordnung und Struktur am Arbeitsplatz zu schaffen und die Organisation nicht nur zu verbessern, sondern deutlich effizienter zu gestalten, kann die 5S-Methode hilfreich sein. Dieser Ratgeber erläutert, was sich hinter der Abkürzung verbirgt.

Fünf Schritte zur besseren Organisation: dafür steht die Abkürzung

Hinter dem Buchstaben „S“ verbergen sich fünf japanische Begriffe, die sich auch ins Deutsche entsprechend mit diesem Anfangsbuchstaben übertragen lassen. Das sind:

  • Seiri: Sortierung
  • Seiton: Systematisierung
  • Seiso: Säuberung
  • Seiketsu: Standardisierung
  • Shitsuke: Selbstdisziplin

Folgende Schritte für eine neue und übersichtliche Struktur am Arbeitsplatz sieht die Methode dabei konkret vor:

1. Sortieren
Zunächst geht es ans Ausmisten. Alles, was nicht wirklich benötigt wird, vielleicht schon längst ausgedient hat oder einfach nur noch Müll ist, sollte direkt entsorgt werden. Das können beispielsweise alte Verpackungen sein, kaputte Stifte oder herumliegende Schmierzettel. Dokumente und Gegenstände, die für die Arbeit nicht (mehr) relevant sind, bewahrt man an einem besser geeigneten Ort auf (zum Beispiel in einem Schrank in einem Lager). Das grobe Chaos lässt sich so beseitigen.

2. Systematisieren
Alle verbliebenen Gegenstände bekommen im zweiten Schritt einen festen Platz. Hierbei werden Prioritäten gesetzt. Alles, was regelmäßig im Gebrauch ist, liegt bestenfalls in griffbereiter Nähe, wie beispielsweise Kugelschreiber, ein Ladekabel oder die PC-Maus. Dagegen werden weniger häufig verwendete Dinge aus dem direkten Arbeitsbereich und unmittelbaren Sichtfeld entfernt, sodass sie nicht störend im Weg sind und für neue Unordnung sorgen. Als Beispiel: Hefter und Locher machen sich gut in der Schreibtischschublade, Rechnungen werden in Ordnern abgeheftet. Ein Abfalleimer für die künftige schnelle Entsorgung nicht mehr benötigter Unterlagen steht darüber hinaus in greifbarer Nähe.

3. Säuberung
Im Säuberungs-Schritt geht es dann darum, den Schreibtisch beziehungsweise Arbeitsplatz optisch und funktional auf Vordermann zu bringen. Putzen Sie die Tischplatte, wischen Sie die Schubladen aus und entfernen Sie aus der Tastatur die kleinen Schmutzkrümel. Ein Rundum-Check ist jetzt zudem sinnvoll: Schließen die Schubladen richtig? Laufen die Rollen beim Stuhl ohne zu quietschen und ist mit dem Computer alles in Ordnung? Mögliche Defekte werden jetzt behoben.

4. Standardisierung
Mit dem nächsten Schritt bereiten Sie sich auf die künftige Ordnung vor. Um Arbeitsabläufe zu vereinheitlichen und vereinfachen, müssen Standards und Strukturen geschaffen werden. Als praktisch erweisen sich jetzt Markierungen, Kennzeichnungen und Beschriftungen, damit Gegenstände einen festen Platz erhalten und man sie jederzeit und schnell ohne lange Suche wiederfindet. Beschriften Sie beispielsweise Postfächer, Ordner sowie auch die Schubladen. Eine Standardisierung kann zudem über bestimmte Routinen erfolgen: Legen Sie beispielsweise einen Wochentag fest, an dem der Schreibtisch aufgeräumt und gereinigt wird.

5. Selbstdisziplin
In einem letzten Schritt geht es dann darum, eine Menge Selbstdisziplin an den Tag zu legen und darauf zu achten, den Arbeitsplatz dauerhaft sauber, ordentlich und strukturiert zu halten. Damit das gelingt, ist eine regelmäßige Selbstkontrolle empfehlenswert – am besten gelingt das über einen regelmäßigen kurzen Check der 5S-Methode und vielleicht sogar einer schriftlichen Dokumentation.

Die Ziele und Vorteile der 5S-Methode

Bei der 5S-Methode geht es um mehr als nur um eine Anleitung zum Aufräumen des Arbeitsplatzes. Wer die Schritte befolgt und verinnerlicht, profitiert neben Ordnung und Sauberkeit von weiteren Vorteilen. Das sind:

  • eine Zeitersparnis: Das aufwendige Suchen nach Unterlagen gehört der Vergangenheit an. Dokumente, Bürobedarf und weitere Utensilien haben einen festen Platz und sind direkt griffbereit.
  • eine Kostenersparnis: Wer im Chaos versinkt, verliert den Überblick und muss unter Umständen Dinge neue bestellen, da die vorhandenen nicht auffindbar sind. Mit System am Arbeitsplatz lassen sich unnötige Ausgaben vermeiden.
  • Platzersparnis Durch die Entsorgung von unnützen und nicht mehr benötigten Dingen schafft man am Arbeitsplatz eine Menge Platz, der bei Bedarf sinnvoll(er) genutzt werden kann.
  • Effektivität und Wohlbefinden: An einem sauberen und aufgeräumten Schreibtisch, an dem alles seinen festen Platz hat, geht die Arbeit effektiv und schnell von der Hand und macht garantiert mehr Spaß als an der Chaos-Variante.
  • Erleichterung von Übergaben: Kollegen, die eine Urlaubs- und Krankheitsvertretung übernehmen, können sich innerhalb kürzester Zeit an dem aufgeräumten Arbeitsplatz zurechtfinden und die Aufgaben übernehmen.
  • Außenwirkung: Vor allen Arbeitsplätze, die von Gästen, Besuchern und Kunden frequentiert beziehungsweise gesehen werden, vermittelt ein aufgeräumter Schreibtisch einen guten Eindruck und wirkt sich daher positiv auf das Image des Unternehmens aus.

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Horizontaler Karriereplan

Erfolgreich im Job ohne Aufstieg – der horizontale Karriereplan

Die Karriereleiter immer weiter nach oben klettern? Längst nicht für alle Menschen ist der berufliche Aufstieg das wichtigste Ziel im Job. Immer mehr Berufstätige entscheiden sich sogar dafür, in ihrer Position zu bleiben und hier ihre Kenntnisse zu vertiefen und auszubauen – ihre Karriere verläuft jetzt horizontal.

Horizontal Karriere machen – was bedeutet das?

Während die einen immer höher hinauf wollen – vom Junior zum Senior Manager aufsteigen und irgendwann sogar den Titel „Head“ oder „CEO“ tragen – haben andere gar nicht das Ziel, eine Führungsposition einzunehmen und Verantwortung für Mitarbeiter zu tragen: Karriere können sie trotzdem machen. Anstelle der bekannten vertikalen Karriere schlagen sie den horizontalen Weg ein und entscheiden sich mit anderen Worten für eine Fachkarriere.

Die Karriereentwicklung dieser Mitarbeiter fokussiert sich dabei auf eine Position in einem Unternehmen. Ohne einen beruflichen Aufstieg bilden sie sich in ihrem Bereich weiter und vertiefen ihr Fachwissen, um so auf ihrem Gebiet wahre Experten mit einem umfassenden Know-how zu werden. Im Vergleich zur vertikalen Karriere sind die Verdienstmöglichkeiten meist jedoch begrenzter.

Die Voraussetzungen für eine Fachkarriere

Einen horizontalen Karriereweg einzuschlagen, ist nicht ausschließlich eine Frage der persönlichen Entscheidung: Eine wichtige Voraussetzung für die fachliche Laufbahn ist die volle Rückendeckung des Arbeitgebers. Schließlich muss dieser die Pläne seines Angestellten unterstützen und überhaupt einen Bedarf sehen. Nicht jeder Job ist zudem für die horizontale Karriere geeignet.

Um das Fachwissen auszubauen, sind in aller Regel Fort- und Weiterbildungen, Seminare und Lehrgänge notwendig. Bestenfalls finanziert der Arbeitgeber diese und/oder gewährt zeitliche Ressourcen. Anders als bei der vertikalen Karriere, bei der auch soziale Aspekte und Führungskompetenzen eine Rolle spielen, geht es beim horizontalen Weg vorwiegend um die Aneignung von neuem Wissen. Und das ist in aller Regel mit Lernen verbunden ist. Es sollte sich daher von selbst verstehen, dass der Mitarbeiter die Bereitschaft und vor allem die wichtige Motivation zeigt, seine Qualifikationen zu erweitern, auch wenn das mit Aufwand und Mühe einhergeht.

Gut zu wissen: Wer sich für eine horizontale Karriere entscheidet, schließt einen vertikalen Aufstieg nicht zwingend aus. Es spricht grundsätzlich erst einmal nichts dagegen, zunächst sein Fachwissen auszubauen, um dann folgend eine höhere Position übernehmen zu können.

Die Vorteile der horizontalen Karriere

Es gibt gute Gründe, warum sich immer mehr Arbeitnehmer für den horizontalen Karriereweg entscheiden. So können sie einerseits ihr Fachwissen ausbauen und sich wichtige Kompetenzen aneignen, die sie als Fachkraft auf dem Arbeitsmarkt attraktiv machen. Andererseits tragen sie selbst dazu bei, ihren eigenen Job abwechslungsreicher und anspruchsvoller zu gestalten.

Ein wesentliches Argument, das für viele Beschäftigte für die Fachkarriere spricht, ist die höhere Work-Life-Balance. Während die vertikale Karriere mit einer Menge Verantwortung sowie meist einem erhöhten Arbeitsaufwand und längeren Arbeitszeiten verbunden ist, gestaltet sich die Fachkarriere häufig deutlich stressfreier. Je nach Fachbereich kann es sogar möglich sein, sich die Arbeitszeiten frei(er) einzuteilen und auch im Homeoffice zu arbeiten – die Wahrscheinlichkeit ist auf jeden Fall höher als bei der vertikalen Karriere.

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Nur Wochenende

Hoch die Hände, Wochenende? Tipps für mehr Zufriedenheit im Alltag

Nur noch fünf Tage, dann ist endlich Wochenende! Viele Menschen starten mit genau diesem Gefühl in die Woche. Ihr Fokus richtet sich ausschließlich auf die arbeitsfreien Tage, die meist am Freitag nach Feierabend beginnen. Wer nur für das Wochenende lebt, der verpasst jedoch eine Menge und büßt wertvolle Lebenszeit ein. Mit diesen Tipps klappt es, auch den Alltag mit Leben und positiven Aspekten zu füllen – für ein zufriedenes Wochenend-Gefühl an allen sieben Tagen der Woche.

Warum wir nicht nur für das Wochenende leben sollten

Bereits am Sonntagabend beginnt das ungute Gefühl in der Bauchgegend. Am Montagmorgen liegt die Arbeitswoche beinahe unendlich lang vor uns. Die Hälfte der Woche ist dann am Mittwoch geschafft und die „verdiente“ Auszeit rückt in greifbare Nähe. Am Freitagnachmittag heißt es schließlich endlich „Hoch die Hände, Wochenende“ mit zwei freien Tagen am Stück. Diese Situation dürfte vielen Arbeitnehmern bekannt vorkommen. Denn tatsächlich teilen viele Menschen ihre Woche gedanklich in zwei Bereiche: die Tage, an denen sie arbeiten müssen und die Tage, an denen sie leben.

Mit anderen Worten: Man existiert und lebt für zwei Tage in der Woche, während man den Großteil von Montag bis Freitag lediglich als unangenehme Pflicht empfindet und quasi im Pausenbetrieb läuft. Dauerhaft raubt diese Einstellung eine Menge Lebenszeit und macht unzufrieden, vielleicht sogar unglücklich. Das muss nicht sein: Die folgenden Tipps können zu mehr Zufriedenheit im Alltag beitragen und dabei helfen, jeden Tag zu einem Sonntag zu machen.

Tipps, um im Alltag zufriedener zu sein

Aktivitäten einbauen und Highlights setzen
Da das Leben eben nicht nur aus Wochenenden besteht, gilt es auch die verbleibende Zeit bestmöglich zu nutzen. Beliebte Aktivitäten müssen daher nicht nur am Samstag oder Sonntag stattfinden. Auch vor oder nach der Arbeit können Sie beispielsweise Verabredungen mit Freunden treffen, einen Sportkurs besuchen oder einfach entspannen und ein gutes Buch lesen. Und wer sagt denn, dass ein Restaurant- oder Kinobesuch nur am Wochenende geplant werden darf?
Für viele Menschen kann es zudem erfüllend sein, sich ein langfristiges Projekt zu suchen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Koch- oder Nähkurs? Oder vielleicht ist es an der Zeit, ein eigenes Buch zu schreiben oder mit Foodsharing zu beginnen?

Kleinigkeiten schätzen
Ein wolkenloser blauer Himmel, ein Lächeln an der Supermarktkasse oder der leckere Latte macchiato am frühen Morgen? Tagtäglich gibt es viele kleine positive Erlebnisse, die den Tag schöner machen können. Wichtig ist nur, dass wir sie bewusst wahrnehmen und zu schätzen wissen. Um sie nicht zu vergessen, lohnt es sich, die tollen Kleinigkeiten des Alltags einfach mal zu notieren. An schlechten Tagen können wir uns dann in Erinnerung rufen, wie viel Gutes eigentlich in der Woche passiert ist.

Positiv denken
Wer am Montag schon mit dem Gedanken aufsteht, dass nun eine scheinbar endlos lange und schreckliche Woche vor einem liegt, hat beste Chancen, dass genau diese Erwartungshaltung eintritt. Wenn Sie stattdessen mit einem guten Gefühl in die Woche starten und aus jedem Tag das Beste herausholen, dann kommt der Freitag mit Sicherheit schneller als man denkt. Und an den Countdown zum Wochenende sollten Sie künftig sowieso gar nicht mehr denken.

Unangenehmes zuerst erledigen
Unangenehme Aufgaben tragen garantiert nicht dazu bei, sich auf einen Arbeitstag zu freuen. Wer daher ein klärendes Gespräch mit einem Kollegen vor sich hat, ein Protokoll schreiben oder die ungeliebte Ablage erledigen muss, der sollte diese Aufgaben am besten als Erstes erledigen. Ohne den schweren Ballast lässt sich der Arbeitstag viel einfacher und mit einem guten Gefühl bewältigen.

Nicht auf Floskeln hören
Das Verteufeln der Arbeit gehört für viele Menschen teilweise schon zum guten Ton. Wer arbeitet schließlich schon gerne? Und fragt man andere nach ihrer Arbeit, erhält man gerne Antworten, wie „anstrengend“ und „langweilig“. Auch im Radio wird die arbeitende Bevölkerung am Montag gerne bemitleidet, während es am Freitag in den Endspurt zum Wochenende geht. Viele Menschen lassen sich von dieser Einstellung beeinflussen, auch wenn sie eigentlich gar nicht unzufrieden mit ihrer Arbeit sind. Lassen Sie daher die Wochenend-Floskeln einfach links liegen und hören Sie lieber auf Ihr Bauchgefühl.

Den Job auf den Prüfstand stellen
Wer regelmäßig zu Wochenbeginn in ein tiefes Stimmungsloch fällt und sich vielleicht sogar mit Bauchschmerzen zur Arbeit schleppt, der sollte auf jeden Fall hinterfragen, ob der Job tatsächlich der richtige ist und ob man die nächsten Jahre wirklich so weitermachen will. Die Arbeit nimmt schließlich einen Großteil unserer Zeit ein. Wer sich dabei ständig unwohl, über- oder unterfordert oder schlecht behandelt fühlt, für den ist es Zeit zu handeln. Dabei muss es nicht zwingend der Jobwechsel sein. Manchmal können bereits kleine Veränderungen zu mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz beitragen. Überlegen Sie sich, welche Aufgaben Ihnen Spaß machen und für Abwechslung sorgen könnten. Ein klärendes Gespräch mit dem Vorgesetzten, bei dem Sie Ihre Probleme und Vorstellungen äußern, kann ein guter erster Schritt sein.

Urheber des Titelbildes: ruslanshramko/ 123RF Standard-Bild

Mikropause

Mikropause – in Sekundenschnelle neue Energie bei der Arbeit

Die Deadline für das große Projekt rückt näher, das Telefon klingelt und im E-Mail-Postfach warten zig Nachrichten auf eine Antwort – ein Arbeitstag kann manchmal ziemlich vollgepackt sein. Zeit für eine Pause bleibt da scheinbar nicht. Dabei kann ein kurzer Moment schon ausreichen, um neue Energie zu tanken: Eine Mikropause lässt sich ganz einfach in den stressigen Arbeitsalltag einbauen.

Wann ist eine Mikropause angebracht?

Es ist ganz normal, dass die Konzentration bei der Arbeit nach einer gewissen Zeit nachlässt und wir weniger leistungsstark und effektiv unsere Aufgaben erledigen. Abhängig von der Art der Tätigkeit und den individuellen Voraussetzungen fällt unsere Leistungskurve bereits nach 30 bis 60 Minuten ab, teilweise dauert es auch einige Stunden, bis sich ein Erschöpfungszustand einstellt. Wenn die Mittagspause oder der Feierabend jetzt noch weit entfernt sind oder eine längere Pause aufgrund von Zeitdruck nicht möglich ist, kann eine Mikropause genau das Richtige sein. Bereits nach sehr kurzer Zeit können wir uns wieder voll konzentriert und mit voller Power der Arbeit widmen.

Und: Selbst wenn man das Gefühl hat, dass bereits eine kurze Pause zeitlich gar nicht drin ist, wird es sich unter dem Strich mit großer Wahrscheinlichkeit lohnen und auszahlen, eine einzulegen.

Wie lange dauert eine Mikropause?

Der Name sagt es bereits – eine Mikropause ist kurz, sehr kurz sogar. Eine definierte Zeitvorgabe gibt es zwar nicht, sie bewegt sich aber in einem Zeitfenster von wenigen Sekunden bis hin zu einigen Minuten. Während die eine Person es bereits innerhalb von 45 Sekunden schafft, sich kurz zu entspannen, benötigt die andere vielleicht drei bis vier Minuten. Wichtig ist, dass sich diese Kurzpausen in den Arbeitsalltag integrieren lassen, ohne gleich die Stechuhr betätigen zu müssen.

Wie kann die kurze Auszeit aussehen?

Wie Sie Ihre Mikropause gestalten, bleibt natürlich Ihnen selbst überlassen. Ziel sollte aber immer sein, ohne großen Aufwand kurz runterzukommen. Hier einige praktische Pausentipps, die sich in den Arbeitsalltag integrieren lassen.

  • Lockerung: Stehen Sie auf und dehnen und strecken Sie sich. Ohne gleich Sport zu treiben, können Schulterkreisen, lockere Hüftbewegungen und ein Ausschütteln der Arme und Beine bereits ausreichen, um ersten Erschöpfungszuständen den Garaus zu machen.
  • Frische Luft: Wer im Büro am Schreibtisch sitzt und den Raum nicht verlässt, der nimmt meist gar nicht wahr, dass die Luft irgendwann verbraucht und Sauerstoff Mangelware ist. Vor allen in kleinen Büros und Räumen, in denen sich mehrere Personen aufhalten, ist regelmäßiges Lüften unbedingt wichtig. Nutzen Sie das Öffnen des Fensters doch einfach für eine Mikropause und stellen sich an das weit geöffnete Fenster und atmen mehrmals tief ein und aus.
  • Bewegung: Für einige Menschen können körperliche Aktivitäten richtig sein, um die Mikropause mit Leben zu füllen. Empfehlenswert ist etwas Action vor allem dann, wenn man nur im Sitzen arbeitet und scheinbar am Schreibtischstuhl festgewachsen ist. Wie wäre es beispielsweise damit, die Treppe mehrfach hoch- und herunterzulaufen? Vielleicht gibt es sogar die Gelegenheit, die Bewegung mit einer beruflichen Erledigung zu kombinieren?
  • Entspannung: Andersherum tut vielleicht eine kleine Relax-Einheit gut. Dafür kann es bereits ausreichen, den Blick vom PC oder den Unterlagen abzuwenden, in die Ferne zu schauen oder mehrmals hintereinander zu blinzeln. Oder Sie schließen für einige Augenblicke die Augen und beobachten ganz bewusst Ihre Atmung. Geübte schaffen es eventuell sogar, kurz zu meditieren.
  • Trinken: Um effektiv und konzentriert arbeiten zu können, benötigt unser Körper Energie. Regelmäßiges und ausreichendes Trinken ist dafür unbedingt notwendig. Um die Lebensgeister mit Kaffee, Tee oder Wasser wieder zu wecken, lohnt es sich, kurz innezuhalten und bewusst (und mit Genuss) zu trinken – und diese Notwendigkeit als Mikropause zu nutzen.

Welche Art der Mikropause die richtige ist und guttut, sollte jeder für sich selbst festlegen. Während es der eine ruhiger angehen lässt, muss sich der andere eher auspowern. Zu beachten ist aber immer, dass eine Mikropause im Einklang mit den Vorstellungen und Vorgaben des Arbeitgebers steht. Wer beispielsweise bei Musik abschaltet, sich in der kurzen Auszeit mit den News des Tages beschäftigt oder mit Freunden kommuniziert, der sollte diese Mikropausen vorher mit dem Chef absprechen und diese von der eigenen Arbeitszeit abziehen.

Warum lohnt sich eine Mikropause?

Wer regelmäßig die sekundenschnellen Auszeiten einbaut, profitiert langfristig von vielen positiven Effekten. Das sind:

  • eine höhere Konzentration
  • ein geringes Stresslevel
  • mehr Energie
  • weniger Muskelverspannungen
  • kein Leistungsabfall und gleichbleibende Produktivität
  • gute Laune
  • Freude an der Arbeit

Urheber des Titelbildes: fizkes 123RF Standard-Bild

Letzter Arbeitstag

Der letzte Arbeitstag – diese Dinge sollte man tun, um mit einem guten Gefühl zu gehen

Während die einen wehmütig und sogar etwas traurig sind, stellt sich bei anderen Erleichterung ein – ganz gleich, ob man mit dem sprichwörtlichen lachenden oder dem weinenden Auge geht, am letzten Arbeitstag sind immer noch einige wichtige Dinge zu erledigen. Für den souveränen Abgang und einen bleibenden guten Eindruck lohnt es sich, folgende Tipps zu beachten.

Tipps und Aufgaben für den professionellen Abschied

Sei es der Jobwechsel, der Abschied in den Ruhestand oder die betriebliche Kündigung – ein Unternehmen verlässt man im besten Fall mit dem guten Gefühl, alles erledigt zu haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob man bereits Jahrzehnte für ein Unternehmen tätig war oder erst kurze Zeit. Auch die Position und das Alter sind nicht relevant, wenn es um die Gestaltung der letzten Arbeitstage geht. Hier wichtige Tipps für den souveränen Abgang:

Aufgaben abschließen
Sofern es möglich und machbar ist, sind sämtliche Aufgaben abgeschlossen und noch offene Projekte abgearbeitet. Am letzten Tag dokumentiert man diese bestenfalls noch und legt sie so ab, dass andere Mitarbeiter sie zügig finden. Etwas Neues sollte am letzten Tag nicht mehr angefangen werden.

Übergabe regeln
Ist die Stelle bereits neu besetzt, dann erfolgt jetzt mit dem Nachfolger eine saubere Übergabe. Bestenfalls werden Ansprechpartner und Arbeitsabläufe schriftlich festgehalten, sodass sich der Neue daran orientieren kann, wenn Sie nicht mehr da sind. Einige Mitarbeiter geben jetzt sogar private Kontaktdaten heraus, damit im Zweifel und bei Problemen eine Nachfrage möglich ist – ein Muss ist aber natürlich nicht. Gibt es noch keine Nachfolge, dann werden die Aufgaben und To-dos entweder mit dem Vorgesetzten kommuniziert oder man verteilt sie an die Kollegen.

Persönliche Verabschiedung
Es gehört zum guten Ton, sich vom Chef und den direkten Kollegen persönlich zu verabschieden. Wer möchte, kann jetzt zudem einen Ausstand mit Kuchen und Snacks geben. Diese „Pause“ sollte vorab aber mit dem Vorgesetzten abgesprochen sein. Bei einem großen Unternehmen müssen Sie natürlich nicht der ganzen Belegschaft „Tschüs“ sagen. Eine kurze Abschiedsmail an alle Mitarbeitenden, mit denen man Kontakt hatte, ist aber definitiv angebracht. Auch bei Kunden und Lieferanten sollte eine entsprechende Information selbstverständlich sein. Bestenfalls gibt man zudem direkt einen Hinweis auf den neuen Ansprechpartner mit den Kontaktdaten.

Arbeitsplatz aufräumen
Wer viele Jahre Tag für Tag an einem Schreibtisch gearbeitet hat, hinterlässt wahrscheinlich seine persönliche Note. Mit dem eigenen Weggang ist es jedoch auch Zeit, alle privaten Unterlagen zu entfernen beziehungsweise mitzunehmen. Gleichzeitig müssen auch die beruflichen Sachen aufgeräumt werden, um den Schreibtisch sauber und ordentlich zu hinterlassen. Dazu gehört übrigens auch das Aufräumen des Computers: Löschen Sie Ihren persönlichen Account und alle privaten Daten.

Organisatorisches
Am letzten Arbeitstag sind meist noch einige organisatorische Dinge zu erledigen. Unter Umständen steht jetzt noch ein Abschlussgespräch mit der Führungskraft an. Ein Besuch in der Personalabteilung kann nötig sein, um das Arbeitszeugnis abzuholen oder um sich über die Auszahlung des verbleibenden Urlaubsanspruches zu informieren. Darüber hinaus ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, das Firmeneigentum zurückzugeben. Das kann beispielsweise ein Smartphone, ein Laptop oder ein Firmenwagen sein.

Gute Gründe für den professionellen Abschied

Ein sauberer Abschluss ist für viele Menschen selbstverständlich. Schließlich gehört es sich einfach, mit Stil und Würde einem Unternehmen den Rücken zu kehren. Es gibt aber auch weitere gute Gründe, warum man nach dem letzten Arbeitstag einen guten Eindruck hinterlassen sollte.

  • Man erhält ein gutes Arbeitszeugnis, mit dem man gute Chancen auf einen neuen Job hat.
  • Ein schlechtes Benehmen spricht sich in vielen Branchen schnell herum. Führungskräfte verschiedener Unternehmen reden schließlich häufig miteinander. Da sollte man es sich mit potenziellen neuen Arbeitgebern lieber nicht verscherzen.
  • Nach dem Motto „Man sieht sich immer zweimal im Leben“ wäre es unglücklich, verbrannte Erde zu hinterlassen. Um sich einen Weg zurück ins Unternehmen offenzuhalten, sollte man Sie in guter Erinnerung behalten.
  • Die Chancen auf Unterstützung ehemaliger Kollegen oder sogar des Ex-Chefs bei der Jobsuche oder beruflichen Problemen stehen nach einem gelungenen und positiven Abschied definitiv gut.
  • Man selbst schließt den Lebensabschnitt mit einem guten Gefühl ab und startet nach dem Cut beruflich wieder neu durch.

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Erster Arbeitstag

Der gute erste Eindruck – am ersten Arbeitstag gut ankommen

Eine gewisse Unsicherheit und etwas Aufregung sind vor dem ersten Arbeitstag ganz normal. Schließlich möchte man alles richtig machen, einen guten Eindruck beim neuen Chef und den Kollegen machen und im wahrsten Wortsinn gut ankommen. Für einen gelungenen und erfolgreichen ersten Tag beim neuen Arbeitgeber gibt es einiges zu beachten. Wir haben die wichtigsten Dos and Don’ts zusammengestellt:

So überzeugen Sie – die Dos an Tag eins

Um den aufregenden ersten Arbeitstag souverän zu meistern, sind folgende Tipps hilfreich:

Vorbereitung
Wahrscheinlich haben Sie sich bereits für das Bewerbungsgespräch intensiv mit Ihrem neuen Arbeitgeber auseinandergesetzt. Nun gilt es, das Wissen aufzufrischen. Man weiß zudem, wo und bei wem man sich an Tag eins melden muss und wie der Ansprechpartner und die Abteilung heißen. Falls noch nicht abgegeben, werden relevante Unterlagen, wie beispielsweise der unterschriebene Arbeitsvertrag, der Sozialversicherungsnachweis und ein Lichtbild, mitgenommen.

Kleidung
Für den guten ersten Eindruck spielt das äußere Erscheinungsbild und die Kleidung eine wichtige Rolle. Job-Neulinge informieren sich daher vorab über einen möglichen Dresscode im Unternehmen beziehungsweise in der Branche. Im Zweifel orientieren sie sich am Kleidungsstil der Mitarbeiter aus dem Vorstellungsgespräch. Grundsätzlich sollte es sich von selbst verstehen, dass die Kleidung sauber, frisch gebügelt und heil ist.

Pünktlichkeit
Pünktliches Erscheinen am Arbeitsplatz ist natürlich immer wichtig, am ersten Tag sollte zeitlich aber tatsächlich nichts dazwischenkommen. Selbst fünf Minuten sind jetzt nicht akzeptabel. Bedeutet: Informieren Sie sich, wie lange Sie für den Weg zur Arbeit brauchen und fahren Sie die Strecke im Zweifel vorher einmal ab. Wichtig ist zudem, einen ausreichenden zeitlichen Puffer für sämtliche Eventualitäten einzuplanen. Und für alle Fälle: Es kann nicht schaden, einen zweiten Wecker zu stellen, um wirklich rechtzeitig wach zu werden.

Vorstellung
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es am ersten Tag eine Vorstellungsrunde geben, um die neuen Kollegen kennenzulernen. Eine kurze Vorstellung der eigenen Person, der neuen Position sowie zum beruflichen Hintergrund kann vorab eingeübt werden. Grundsätzlich empfehlenswert ist es, sich mit Vor- und Zunamen vorzustellen und einen möglichen Doktortitel wegzulassen. Profis merken sich zudem die Namen der neuen Kollegen und sprechen sie bei der nächsten Begegnung namentlich an.

Auftreten
Offen, sympathisch, freundlich – Neulinge präsentieren sich natürlich von ihrer besten Seite. Ein charmantes Lächeln, ein verbindlicher Händedruck und eine offene Körpersprache sorgen dafür, dass man schnell als neues Teammitglied aufgenommen und akzeptiert wird. Gut ankommt es zudem, sich aufgeschlossen und kommunikativ zu zeigen und vorsichtig erste Kontakte zu knüpfen.

Pause
Die Mittagspause kann ein Knackpunkt sein. Schließlich wissen neue Mitarbeiter in der Regel im Vorwege nicht, wie man diese verbringt. Grundsätzlich gehört es zum guten Ton des Unternehmens, dass der Ansprechpartner und/oder neue Kollegen dazu einladen, die Pause gemeinsam in der Kantine oder im Restaurant zu verbringen. Diese Einladung sollte man auf jeden Fall für ein erstes näheres Kennenlernen annehmen. Grundsätzlich spricht auch nichts dagegen, sich den Kollegen nach vorheriger Frage anzuschließen. Darüber hinaus lohnt es, für den Fall der Fälle gewappnet zu sein und sich sein Mittagessen mitzubringen – sinnvoll ist das zum Beispiel dann, wenn die anderen Mitarbeitenden ebenfalls im Büro essen.

Interesse
Das Interesse an dem Job hört nicht nach dem Bewerbungsgespräch auf. Zeigen Sie daher, wie wichtig Ihnen die Stelle ist, indem Sie engagiert Fragen stellen und lieber einmal zu viel nachfragen. Mit ausgehändigten Arbeitsunterlagen und Infomaterial sollten sich Neulinge zudem wirklich beschäftigen; Hinweise von Kollegen werden dankbar entgegengenommen.

Notizen machen
Mit großer Wahrscheinlichkeit sind es viele neue Eindrücke und Informationen, mit denen man am ersten Arbeitstag konfrontiert wird. Da man sich wahrscheinlich unmöglich alles merken kann, sollten Notizen zu Ansprechpartnern, Strukturen und Arbeitsabläufen selbstverständlich sein. Seien Sie vorbereitet und bringen sich dafür einen Block und Stift mit.

Bitte nicht! Das sind die No-Gos am ersten Arbeitstag

Am ersten Arbeitsplatz legt man den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft im neuen Job. Es kann aber auch einiges schieflaufen. Um sich nicht direkt ins Aus zu katapultieren, sollte man lieber nicht in folgende Fettnäpfen treten:

  • den Chef und die Kollegen direkt duzen. Solange die Mitarbeiter nicht von sich aus das „Du“ anbieten, bleibt man beim höflichen „Sie“.
  • während der Arbeit das Smartphone rausholen und sogar Nachrichten schreiben oder privat telefonieren.
  • direkt zu Beginn nach der Mittagspause und dem Feierabend, womöglich sogar nach der Urlaubsplanung fragen.
  • die Kollegen belehren und es scheinbar besser wissen.
  • sich über Arbeitsabläufe, Strukturen oder gar den Vorgesetzten beschweren.
  • sich in den Mittelpunkt stellen und zu laut sprechen.
  • über private und persönliche Dinge reden oder andere danach fragen.
  • sich übereifrig präsentieren und den Streber raushängen lassen.
  • einen großen Einstand feiern. Wer „einen ausgeben“ möchte, wartet damit ein bis zwei Wochen.
  • unausgeschlafen nach einer durchzechten Nacht erscheinen.
  • zu viel über den alten Arbeitgeber erzählen.

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Frauen Führungspositionen

Frauen in Führungspositionen – ein weiter Weg zur Gleichberechtigung

Dass der Vorgesetzte weiblich ist und Frauen genauso wie Männer Karriere machen, ist eine Tatsache, die längst nicht mehr für Verwunderung sorgt und vor allem bei der jüngeren Generation selbstverständlich ist. Und auch wenn heute immer noch einiges für die Gleichberechtigung getan werden muss, sind wir zumindest gefühlte Lichtjahre entfernt von den traditionellen Geschlechterrollen im Beruf des letzten Jahrhunderts.

Ohne Erlaubnis arbeiten? Für Frauen nicht immer selbstverständlich

Dass Frauen in Führungspositionen arbeiten und sich eigenständig für einen Beruf entscheiden, war sogar vor 70, ja sogar 50 Jahren noch unvorstellbar. Hier einige wichtige Etappen auf dem Weg für mehr Recht der Frauen beim Thema Arbeit und Beruf in Deutschland:

  • Noch in den 1950er Jahren durfte der Ehemann über die Finanzen seiner Frau bestimmen. Dazu zählte nicht nur das in die Ehe eingebrachte Vermögen, sondern auch ihr Arbeitseinkommen. Frauen durften zudem kein eigenes Konto eröffnen. Dies änderte sich erst 1958 mit dem „Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau“.
  • Nach der Einführung dieses Gesetzes durfte der Ehemann auch nicht mehr bestimmen, ob und wo seine Frau arbeitete. Er hatte zudem nicht mehr länger das Recht, ein Arbeitsverhältnis seiner Frau zu kündigen.
  • Das letzte Wort hatte der Mann aber auch in den folgenden 20 Jahren. Die Gattin durfte zwar einer Arbeit nachgehen, diese musste sich aber mit dem Haushalt und der Kindererziehung vereinbaren lassen. Es gab demnach eine gesetzlich vorgeschriebene Aufgabenteilung in der Ehe, die erst 1978 mit dem „Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts“ aufgehoben wurde.
  • 1970 wurde für berufstätige Frauen und werdende Mütter ein gesetzlicher Mutterschutz eingeführt.
  • Mit dem „Gesetz über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz“ wurde 1980 das erste Mal schriftlich festgehalten, dass Frauen für die gleiche Arbeit auch die gleiche Entlohnung wie Männer erhalten müssen.
  • 1994 folgte mit dem zweiten Gleichberechtigungsgesetz ein weiterer Meilenstein. So ist es seitdem vorgeschrieben, dass sich Stellenausschreibungen gleichermaßen an Bewerber und Bewerberinnen richten müssen. Das Gesetz verbietet zudem eine Benachteiligung am Arbeitsplatz aufgrund des Geschlechts und fördert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Ein weiter Weg – das wird heute für Gleichberechtigung getan

Auch wenn sich heute niemand mehr darüber wundert, wenn Frauen Karriere machen und immer mehr Männer für die Kinderbetreuung zu Hause bleiben, besteht nach wie vor ein Ungleichgewicht. So bekleiden mehr Männer als Frauen eine Führungsposition. Auch das Gehalt liegt bei weiblichen Angestellten im Durchschnitt immer noch unter dem ihrer männlichen Kollegen bei gleichwertiger oder ähnlicher Tätigkeit. Dieser Verdienstunterschied wird durch den sogenannten Gender Pay Gapy dargestellt. Die Lohnlücke betrug im Jahr 2020 bei gleicher Arbeit immerhin noch 6 Prozent. Um dieses Ungleichgewicht dauerhaft auszuräumen, gibt es einige wichtige Ansätze. Dazu gehören:

  • Das im Jahr 2017 in Kraft getretene Entgelttransparenzgesetz sieht unter anderem individuelle Auskunftsansprüche von Beschäftigten vor. Ziel ist es, vor allem Frauen mehr Möglichkeiten zu bieten, Ansprüche auf gleiche Entlohnung bei gleichwertiger Tätigkeit beim Arbeitgeber durchzusetzen.
  • Mit dem Zweiten Führungspositionen-Gesetz als Fortführung des Führungspositionen-Gesetzes von 2015 müssen große privatwirtschaftliche Unternehmen seit 2021 einen Frauenanteil sowohl im Aufsichtsrat als auch im Vorstand nachweisen. Es gibt zudem eine Begründungspflicht, wenn keine Frauen eine höhere Position bekleiden.
  • Bis 2025 sollen Führungspositionen im öffentlichen Dienst gleichermaßen und paritätisch zu jeweils 50 Prozent von Frauen wie Männern besetzt werden.
  • Mit mehreren Aktionen, wie der „Initiative Klischeefrei“ oder dem „Girls Day“ fördert die Bundesregierung die Chancengleichzeit sowie den Erfolg von Frauen bei der Wahl eines passenden Ausbildungsberufs.
  • Immer mehr Unternehmen führen freiwillig eine Frauenquote ein.
  • Das Angebot an Kita-Plätzen und an Betreuung der Kinder nach der Schule wird weiter ausgebaut und ist in einigen Bundesländern kostengünstig, teilweise sogar kostenlos.

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Japanische Arbeitskultur

Japanische Arbeitskultur in deutschen Büros – ein Gedankenexperiment

Sowohl deutsche als auch japanische Arbeitnehmer gelten als pünktlich und zuverlässig. Japanische Unternehmen machen allerdings immer wieder durch Fälle von Überlastung und Burn-out Schlagzeilen.

Doch wie verhält es sich tatsächlich – und welche Aspekte der japanischen Arbeitskultur könnten auch für deutsche Büros von Vorteil sein? Der folgende Artikel geht dieser Frage nach.

Der Weg zur Arbeit

Arbeitnehmer in deutschen Metropolen legen im Schnitt etwa 30 Minuten Arbeitsweg zurück. Im Leben eines japanischen Salarymans – so nennt man die Büroangestellten dort – nimmt das Pendeln mehr Zeit ein.

Die Fahrtzeit zur Arbeit und zurück beträgt durchschnittlich 79 Minuten, in Tokio sogar rund 102 Minuten. Die meisten Pendler fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Zeit in der U-Bahn nutzen sie häufig für ein kurzes Nickerchen.

Der Arbeitsbeginn

8:30 bis 17:00 Uhr gelten als die typischen Bürozeiten in Deutschland. Einer Studie des Beratungsunternehmens Kisi zufolge starten die Münchner am frühesten in den Arbeitstag, nämlich um 8:46 Uhr. In Hamburg fangen Büroangestellte dagegen erst um 9:32 Uhr mit der Arbeit an. Die Berliner trudeln im europäischen Vergleich als Letzte auf der Arbeit ein. Sie starten im Schnitt erst um 9:53 Uhr.

Wollten sie dem japanischen Vorbild folgen, müssten deutsche Büroangestellte früher aufstehen. Eine Analyse des Cul­tu­re Research Insti­tuts zeigt, dass viele Salarymen ihren Tag zwischen 5:00 und 7:15 Uhr morgens beginnen. 20 Prozent der Befragten treffen bereits vor 8:00 Uhr am Arbeitsplatz ein.

Teamarbeit in Großraumbüros

Wie würde es aussehen, wenn deutsche Unternehmen ihre Büros nach japanischem Vorbild gestalten? Vor allem gäbe es weniger Einzelbüros und wesentlich mehr Open Spaces: Großraumbüros, in denen die Schreibtische nach Teams gruppiert sind.

Diese offene Struktur soll Barrieren zwischen den Mitarbeitern abbauen, die Kommunikation verbessern und den Zusammenhalt am Arbeitsplatz fördern. In Folge geht es an vielen japanischen Arbeitsplätzen oft lauter zu als in deutschen Büros.

Die Mittagspause

Am Schreibtisch essen und dabei noch schnell E-Mails bearbeiten? Oder doch lieber nach draußen und sich ein wenig die Beine vertreten? Auf den ersten Blick gibt es zwischen der Mittagspause in Deutschland und Japan einige Unterschiede: Nicht wenige Salarymen nutzen ihre kurze Freizeit, um sich im Park oder auf Spielplätzen sportlich zu betätigen. In Deutschland führt der Weg eher in die Kantine oder ins Restaurant.

Würden sich deutsche Unternehmen ihre japanischen Pendants zum Vorbild nehmen, müssten sich Angestellte noch mehr beeilen: Wer sich zu früh zur Pause verabschiedet oder zu spät wiederkommt, muss nicht selten mit Strafen wie Verdienstabzug oder Abmahnungen rechnen.

Was beide Länder eint: Die gesetzlich vorgegebene Pausenzeit halten sowohl deutsche als auch japanische Angestellte selten ein. In Deutschland sind es laut einer Studie des Online-Catering-Anbieters Smunch nur 25 Prozent. Der Rest verkürzt seine Pausen. Jeder zweite deutsche Angestellte nimmt sein Mittagessen am Schreibtisch zu sich und erledigt dabei Arbeitsaufgaben. Genauso handhaben es viele Japaner.

Von Hierarchie geprägte Strukturen

Mit dem Chef per Du? Würden deutsche Betriebe die japanische Unternehmenskultur einführen, hätte das einen wesentlich formelleren Umgangston zur Folge. Grundsätzlich legt man in der japanischen Arbeitswelt viel Wert auf Seniorität. Vorgesetzte, aber auch ältere Mitarbeiter und Angestellte, die länger zum Betrieb gehören, sind mit Respekt zu behandeln.

Ein weiterer Unterschied: Es würden viel mehr Meetings stattfinden. Hier treten die hierarchischen Strukturen besonders stark hervor. Die Sitzordnung richtet sich nach Rang und sozialem Status der Teilnehmer. Führungskräfte nehmen dabei natürlich den höchsten Rang ein, darauf folgen Gäste sowie Mitarbeiter mit mehr Erfahrung oder längerer Betriebszugehörigkeit.

Ende des Arbeitstags: Überstunden gehören zum Standard

Sowohl in Deutschland als auch in Japan sind die Arbeitszeiten gesetzlich geregelt. In Deutschland beträgt die gesetzlich zulässige Arbeitszeit 48 Stunden, bei arbeitsintensiver Auftragslage sind in Ausnahmefällen bis zu 60 Stunden pro Woche erlaubt. Der japanische Gesetzgeber schreibt eine 40-Stunden-Woche vor.

In der Praxis arbeiten deutsche Vollzeitbeschäftigte dem Statistischen Bundesamt zufolge durchschnittlich 40,5 Stunden pro Woche. Japaner kommen im Schnitt auf 36,5 Wochenstunden. Ganze 23 Prozent der Salarymen legen jedoch mehr als 50 Arbeitsstunden in der Woche ein.

Japanische Unternehmenskultur bedeutet auch: Überstunden gehören zum Standard. 23 Prozent der japanischen Unternehmen geben an, dass ihre Mitarbeiter im Monat rund 80 Überstunden leisten. In Deutschland kommen Beschäftigte auf durchschnittlich drei Überstunden pro Woche. Das entspricht etwa 12,6 Überstunden in einem Monat.

Die langen Arbeitszeiten führen dazu, dass Japaner relativ wenig schlafen, im Durchschnitt 7:15 Stunden pro Nacht. Den fehlenden Schlaf holen viele Salarymen im Büro nach. Es ist keine Seltenheit, dass japanische Beschäftigte direkt am Schreibtisch ein kurzes Nickerchen einlegen. Einige Büros sind extra mit Arbeitsplätzen ausgestattet, die sich in Schlafplätze umwandeln lassen.

Nach Feierabend: Auf zur Betriebsveranstaltung

Nach der Arbeit direkt nach Hause fahren? Nähmen sich deutsche Betriebe die japanische Arbeitskultur zum Vorbild, ginge es stattdessen mit den Vorgesetzten und Kollegen ins Restaurant oder in die Karaoke-Bar.

Das abendliche Essen und Trinken im Team, das sogenannte „Nomikai“, gehört zu den festen Ritualen im japanischen Arbeitsalltag. Es wird auch als „Nomunication“ bezeichnet, d.h. es wird mit dem englischen Wort „communication“ kombiniert, was den Charakter der Treffen noch besser verdeutlicht.

„Nomunication“ soll das Verhältnis zwischen Chefs und Mitarbeitern sowie zwischen den Kollegen stärken. In der Regel fließt reichlich Alkohol. Die Teilnahme gehört zum guten Ton und verbessert die Karrierechancen. Genauso verhält es sich mit anderen Betriebsveranstaltungen wie Jubiläen, Einstandsfeiern oder der Verabschiedung eines Mitarbeiters: Die Teilnahme ist zwar nicht vorgeschrieben, wird aber erwartet.

Fazit: Was können deutsche Betriebe von der japanischen Arbeitskultur lernen?

Lange Arbeitszeiten, starre Hierarchien und regelmäßige Veranstaltungen nach Feierabend: Für viele deutsche Büroangestellte klingt das eher wenig verlockend. Dennoch gibt es einige Aspekte, die sich deutsche Büros von der japanischen Arbeitskultur abschauen können:

  1. Höflicher Umgangston: Der Umgang zwischen Vorgesetzten und Angestellten und innerhalb der Teams ist geprägt von Höflichkeit und Respekt.
  2. Starker Teamzusammenhalt: In japanischen Unternehmen wird erwartet, dass Kollegen zumindest ein wenig Zeit miteinander verbringen. Gerade neuen Mitarbeitern kann das helfen, Kontakte zu knüpfen.
  3. Gründliche Organisation und Planung: Japaner arbeiten nicht nur in Teams, sondern auch besonders effizient. Projekte werden strukturiert geplant und gut organisiert. Das verhindert Panik kurz vor der Deadline.

Urheber des Titelbildes: imtmphoto/ 123RF Standard-Bild

Chat-GPT

Revolutionieren Chat GPT & Co. den Büroalltag?

Chat GPT sorgt aktuell für Furore. Mit dem Chatbot der Stiftung OpenAI lassen sich komplexe, schriftliche Unterhaltungen führen. Die Antworten sind meist grammatikalisch korrekt, erscheinen ausgefeilt und äußerst informiert. Chat GPT beantwortet aber nicht nur Fragen, sondern schreibt auch ganze Texte, Lieder und Programmcodes.

Manche Kritiker befürchten, dass der Chatbox vor allem in der Kreativbranche menschliche Arbeitnehmer ersetzen könnte. Wie groß ist dieses Risiko wirklich? Und wie lässt sich Chat GPT im Büroalltag sinnvoll einsetzen? Hier werfen wir einen Blick auf die Möglichkeiten.

Künstliche Intelligenz – was ist das eigentlich?

Chatbots wie Chat GPT basieren auf künstlicher Intelligenz (KI). KI bezeichnet die Fähigkeit einer Maschine, menschliche Verhaltensweisen wie Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren. KI sind lernfähig: Sie werden auf Basis bestehender Datensätze trainiert, analysieren die Interaktionen mit ihren Nutzern und passen ihr Handeln kontinuierlich an.

Galt KI noch vor einigen Jahren als Science-Fiction, haben Fortschritte auf dem Gebiet der Informatik sie Wirklichkeit werden lassen. So haben Computer heute zum Beispiel wesentlich mehr Rechenleistung zur Verfügung, um die komplexen Aufgaben einer KI zu bewältigen.

Chat GPT – Chatbot zur Textausgabe

Eine KI, die gerade besonders viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist Chat GPT. Dabei handelt es sich um einen Chatbot – eine Anwendung, die KI nutzt, um sich mit Menschen in natürlicher Sprache zu unterhalten. Benutzer kommunizieren mit dem Programm über ein Texteingabefeld, ähnlich wie bei einem Online-Chat. Chat GPT gibt Antworten und lernt aus der Unterhaltung.

Entwickelt wurde Chat GPT von der OpenAI Foundation. Die Stiftung wird vor allem durch Elon Musk und Microsoft finanziert. In der Vergangenheit machte OpenAI bereits mit den Programmen DALL·E und DALL·E 2 von sich reden, die auf Zuruf Bilder generieren können.

Im November 2022 hat OpenAI Chat GPT für die Öffentlichkeit freigegeben. Die Anwendung ist kostenlos. Wer selbst mit Chat GPT kommunizieren möchte, muss sich einfach nur mit seiner E-Mail-Adresse, seinem Namen und seiner Telefonnummer auf der Website chat.openai.com registrieren.

Ist die Registrierung abgeschlossen, kann man sofort loslegen. Der Chatbot beherrscht mehrere Sprachen, unter anderem Deutsch. Der große Hype um den Chatbot hat sich vor allem entwickelt, da die Antworten komplett natürlich erscheinen – als hätte man tatsächlich mit einem anderen Menschen gesprochen.

Wie funktioniert Chat GPT?

Chat GPT steht für „Chatbot Generative Pre-trained Transformer“. Die Anwendung kann komplizierte Sachverhalte erklären, Texte schreiben, Lieder komponieren und sogar Programmiercode erstellen.

Die Frage, warum der Internationale Frauentag am 8. Mai in Berlin zum Feiertag erklärt wurde, beantwortet das Programm zum Beispiel so (Auszug):

„Berlin hat den Internationalen Frauentag im Jahr 2019 zum ersten Mal als gesetzlichen Feiertag eingeführt. Das Ziel war es, die Bedeutung des Kampfes für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von Frauen zu würdigen und zu betonen. Der Frauentag als Feiertag soll dazu beitragen, dass die Themen Frauenrechte und Gleichstellung in der Gesellschaft stärker präsent sind und diskutiert werden.“

Um diese Art der Mensch-Maschine-Kommunikation zu ermöglichen, wurde Chat GPT mit Millionen von Texten aus dem Internet, aus Online-Foren, Sozialen Medien, Zeitungen und Büchern trainiert. Darüber hinaus lernt Chat GPT immer weiter. Je länger man sich mit dem Chatbot unterhält, umso konkreter werden die Antworten. Chat GPT erinnert sich auch an zuvor gestellte Fragen und bezieht diese in seine Antworten mit ein.

Welche Chancen und Vorteile bietet der Chatbot?

Die Einsatzmöglichkeiten für den sprach- und textbasierten Chatbot sind vielfältig. So kann er unter anderem die Websuche unterstützen. Microsofts Suchmaschine Bing integriert Chat GPT bereits.

Eine US-Hilfsorganisation nutzt den Chatbot, um ihre Berater in Rollenspielen zu schulen. Mussten zuvor menschliche Mitarbeiter die neuen Kollegen anweisen, haben diese nun mehr Zeit dafür, hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen.

In Zukunft könnte Chat GPT auch im Kundenservice zur Anwendung kommen, um Beschwerden anzunehmen oder Kunden bei der Auswahl von Produkten zu beraten. Der Chatbot kann außerdem kurze Werbetexte formulieren und selbst lange Aufsätze schreiben.

Risiken beim Einsatz von Chat GPT

Bei allem Fortschritt sind KI wie Chat GPT nicht fehlerfrei. OpenAI weist auf der Website des Chatbots selbst auf die drei größten Einschränkungen der Anwendung hin:

  1. Hin und wieder stellt Chat GPT falsche Informationen bereit.
  2. Die Anwendung verfügt nur über eingeschränktes Wissen über Nachrichten und Ereignisse nach 2021.
  3. Manche Antworten können von Vorurteilen geprägt sein

Weitere Risiken ergeben sich in den Bereichen Datenschutz und Urheberrecht: Zum Einen besteht die Gefahr, dass der Chatbot sensible Daten weitergibt. Zum anderen hat Chat GPT als KI kein Recht auf geistiges Eigentum.

Selbst wenn es auf den ersten Blick so aussieht, kann die Anwendung auch keine eigene kreative Leistung erbringen. Die Antworten des Chatbots bestehen vielmehr von Menschen erarbeitetem und online verfügbarem Wissen. Chat GPT gibt dieses Wissen nur wieder. Mit dem Bot kreierte Texte können daher als Plagiate angesehen werden.

Die einfache Anwendung und die sprachliche Qualität der Texte lässt es dennoch verlockend erscheinen, Hausaufgaben, Aufsätze für die Uni oder journalistische Artikel mit dem Chatbot zu erstellen. Das stellt Lehrkräfte und Redaktionen vor neue Herausforderungen. Kritiker befürchten sogar, dass KI wie Chat GPT langfristig zu Rationalisierung und Jobverlusten führen kann.

Chat GPT: Sinnvolle Möglichkeiten für den Einsatz im Büro

Im Büro können Chat GPT und ähnliche Anwendungen dennoch hilfreiche Dienste leisten. Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten ergeben sich zum Beispiel in den folgenden Bereichen:

  • Redaktion: Der Chatbot kann als Ideengeber für Artikel dienen und bei der Strukturierung der Texte helfen.
  • Allgemeine Textbearbeitung: Chat GPT kann die Rechtschreibprüfung übernehmen und Formulierungsvorschläge machen.
  • Übersetzung: Chat GPT kann Texte in andere Sprachen übersetzen.
  • Transkription: Chat GPT kann Audiodaten in geschriebenen Text übertragen.
  • Marketing: Der Chatbot kann beim Brainstorming für Marketing-Ideen eingesetzt werden und selbst kurze Werbetexte schreiben.
  • Programmierung: Chat GPT kann Programmcodes schreiben oder selbst geschriebene Codes auf Fehler überprüfen.

Wer zeitraubende Standard-Aufgaben dem Chatbot überlässt, hat mehr Raum, eigene kreative Ideen umzusetzen. Blind sollte man sich auf die Anwendung jedoch nicht verlassen. Da Chat GPT noch fehleranfällig ist, sollten Antworten und Texte weiterhin von Menschen überprüft werden.

Komplexe journalistische oder kreative Texte benötigen ebenfalls immer noch die menschliche Hand. Ersetzen wird Chat GPT menschliche Mitarbeiter daher wohl nicht – vermutlich aber das Arbeitsleben ändern.

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Bitcoin

Wissenswertes über Bitcoin und andere Kryptowährungen

Zahlungsmittel für zwielichtige Geschäfte im Darknet, renditestarke Anlageoption, stromfressende Pseudo-Währung mit hohem Verlustrisiko, transparentes Zahlungsmittel der Zukunft: Um Kryptowährungen wie Bitcoin werden hitzige Diskussionen geführt.

Wie funktionieren die digitalen Währungen und welche Vor- und Nachteile bieten sie? Hier gibt es Antworten.

Was ist eigentlich Kryptowährung?

Kryptowährungen, auch als Coins oder Token bezeichnet, sind digital erzeugte Geldeinheiten. Sie existieren nicht in physischer Form als Münzen oder Scheine, sondern nur in Form eines kryptografischen Schlüssels, Private Key genannt. Anders als andere Währungen werden sie üblicherweise auch nicht von Banken oder anderen Finanzinstituten herausgegeben und verwaltet. Stattdessen befinden sie sich im direkten Besitz von Privatpersonen.

Versuche, mithilfe kryptografischer Verfahren eine digitale Alternative zum Bargeld zu schaffen, starteten bereits in den 1990er-Jahren. Im Jahr 2008 stellte ein White Paper von Satoshi Nakamoto dann erstmals das Konzept Bitcoin vor. Bis heute ist unbekannt, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt.

Bitcoin ist die älteste, aber längst nicht mehr die einzige Kryptowährung. Weitere bekannte Coins heißen etwa Ethereum, Ripple, Solana, Polkadot oder Litecoin.

So funktionieren Bitcoin und andere Kryptowährungen

Kryptowährungen wie Bitcoin werden von den Nutzern selbst mittels mathematischer Verfahren hergestellt. Zur Verwaltung von Guthaben und Zahlungen dient ein dezentrales Netzwerk, die sogenannte Blockchain. Dabei handelt es sich um eine Kette aus aneinandergereihten Datensätzen, in der alle Kontostände sowie Transaktionen gespeichert werden. Die Blockchain selbst befindet sich auf dem Computer der Nutzer.

Nutzer bestätigen die Transaktionen und tragen sie in ein Kontobuch mit einer Liste aller Blöcke ein. Zur Belohnung gibt es Bitcoins. Dieser Vorgang wie als „Mining“ oder „Schürfen“ von Bitcoins bezeichnet.

Kryptowährungen ermöglichen den digitalen Zahlungsverkehr ohne zwischengeschaltete Instanz. Als gesetzliches Zahlungsmittel gelten sie bislang aber nur in El Salvador. Für tatsächliche Zahlungen werden Kryptowährungen allerdings selten genutzt. Vielmehr dienen sie für Spekulationsgeschäfte.

Welche Vorteile haben Kryptowährungen?

  1. Das Blockchain-System bietet ein hohes Maß an Datensicherheit. Jeder Nutzer verwaltet eine Kopie der Datenbank, was unbemerkte Manipulationen weitestgehend verhindert. Alle Daten werden zudem verschlüsselt und fälschungssicher abgespeichert. Für Transaktionen ist lediglich eine Kennung notwendig, die Geschäfte bleiben damit vollkommen anonym.
  2. Mit Kryptowährungen lassen sich relativ hohe Rendite erzielen. Einige Coins haben ihren Preis seit ihrer Einführung fast verdoppelt.
  3. Der Handel mit Kryptowährungen kommt ohne Vermittler wie Banken aus. Insbesondere seit der Finanzkrise Anfang der 2000er-Jahre ist das Vertrauen in Geldinstitute gesunken. Kryptowährungen bieten eine Alternative.
  4. Der Handel mit Kryptowährungen erfolgt rund um die Uhr, unabhängig von den Öffnungszeiten der Börsen.
  5. Kryptowährungen sind vergleichsweise gut vor Inflation geschützt. Für Coins wie Bitcoin besteht eine generelle Obergrenze, für andere Kryptowährungen wie Ethereum wurde eine jährliche Obergrenze festgelegt. Dadurch kann die verfügbare Menge an Coins nicht außer Kontrolle geraten.

Nachteile und Risiken von Kryptowährungen

  1. Kryptowährungen sind nicht ganz einfach zu verstehen. Wer mit ihnen handeln möchte, sollte sich zunächst ausführlich mit der Materie auseinandersetzen.
  2. Mit der Chance auf hohe Rendite geht ein mindestens ebenso hohes Verlustrisiko einher. Die Kurse sind nämlich erheblichen Schwankungen ausgesetzt. So gewann der Bitcoin zunächst kontinuierlich an Wert und der Kurs stieg von 0,08 Cent in 2010 auf 69.000 US-Dollar im November 2021. Im Mai 2022 erfolgte dann ein dramatischer Einbruch. Im März 2023 ist ein Bitcoin zwischen 19.900 und 20.000 US-Dollar wert.
  3. Das Bitcoin-Mining setzt einen leistungsstarken Computer und recht teure Hardware voraus. Ein ASIC Miner kostet etwa zwischen 1.000 und 3.000 Euro. Zudem verbraucht das Mining sehr viel Strom, wodurch die Spekulation mit Kryptowährung schnell zum Verlustgeschäft werden kann.
  4. Die Transaktionsgeschwindigkeit kann abhängig vom Netzwerk stark variieren.
  5. Zahlungen mit Coins sind irreversibel. Sind die Coins erst einmal ausgegeben, lässt sich die Zahlung nicht wieder rückgängig machen.
  6. Geht der Private Key verloren, ist damit auch der Zugang zur Kryptowährung weg – und zwar unwiederbringlich.

Kryptowährung: Was verspricht die Zukunft?

Anleger sollten auch beachten, dass Bitcoin und Co. erst vor relativ kurzer Zeit zum Finanzmarkt gestoßen sind. Als langfristige Anlageoption haben sie sich noch nicht etabliert.

Dass Bitcoin in Zukunft für den alltäglichen Zahlungsverkehr genutzt werden, halten Finanzexperten für eher unwahrscheinlich. Potenzial sieht man eher in anderen Kryptowährungen wie Staplecoins, dem digitalen Zentralbank-Geld CBDCs oder dem Lightning-Netzwerk. Sie ermöglichen schnellere Microtransaktionen und lassen sich einfacher in andere Währungen umtauschen.

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Urlaubsgeld

Urlaubsgeld: Wer erhält die Sonderzahlung?

Von einer Finanzspritze für die schönsten Tage des Jahres kann rund die Hälfte aller Arbeitnehmer nicht nur träumen. Das Urlaubsgeld ist nach dem Weihnachtsgeld als sogenanntes 14. Monatsgehalt für viele Beschäftigte ein warmer Geldregen, mit dem zum Beispiel der Jahresurlaub finanziert wird. Aber wem steht die Sonderzahlung eigentlich zu, wie hoch ist sie und was ist der Unterschied zum Urlaubsentgelt?

Pflicht oder Kür: Gibt es einen Anspruch?

Das Urlaubsgeld ist eine freiwillige Sonderzahlung des Arbeitgebers. Er ist demnach nicht gesetzlich verpflichtet, den Angestellten einen zusätzlichen Lohn auszuzahlen. Gesonderte und für das Unternehmen sogar verpflichtende Vereinbarungen sind jedoch möglich und keine Seltenheit. Ist daher beispielsweise in einem Tarifvertrag, in einer Betriebsvereinbarung oder einfach im Arbeitsvertrag festgehalten, dass Urlaubsgeld gezahlt wird, dann dürfen sich die Beschäftigten auch verlässlich auf die Zusatzzahlung freuen. Eine Streichung ist bei einer entsprechenden Vereinbarung übrigens nicht ohne Weiteres möglich: In dem Fall gilt es neu zu verhandeln.

Gut zu wissen: Hat das Unternehmen zwei, drei oder mehr Jahre nacheinander Urlaubsgeld gezahlt, obwohl es keine vertragliche Grundlage dafür gibt, dann können sich Beschäftigte darauf verlassen, auch im vierten und fünften Jahr die Sonderzahlung zu erhalten. Hierbei ist die Rede von betrieblicher Übung. Der Arbeitgeber kann daher aus der „Gewohnheit“ heraus zur Zahlung verpflichtet werden. Wer das vermeiden möchte, seinen Mitarbeitern aber dennoch in dem einen oder anderen (umsatzstarken) Jahr etwas Gutes tun möchte, der ergänzt seine freiwillige Zahlung mit einem Freiwilligkeitsvorbehalt und weist explizit darauf hin, dass das Urlaubsgeld keine künftigen Ansprüche begründet.

Ein volles Gehalt? Die Höhe des Urlaubsgeldes

100 Euro, 1000 Euro oder sogar noch mehr Geld? Wie hoch das Urlaubsgeld ausfällt, ist variabel und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Da es keinen gesetzlichen Anspruch gibt, kann jedes Unternehmen selbst entscheiden, wie viel Geld es seinen Mitarbeitenden überweist. Ausnahmen gelten bei tariflichen Vereinbarungen, hier haben sich die Arbeitgeber an die Vorgaben des Tarifvertrags zu halten. Die Höhe orientiert sich häufig prozentual am Lohn. Bedeutet: Je mehr man verdient, desto höher ist auch das Urlaubsgeld. Alternativ werden bestimmte Beträge pro Urlaub oder pro Urlaubstag gezahlt. Und: Aufgrund von Erkrankung des Arbeitnehmers ist es nicht zulässig, das Urlaubsgeld zu kürzen oder sogar komplett zu streichen.

Große zahlen mehr: Bei welchen Unternehmen gibt es Urlaubsgeld?

In Deutschland erhalten knapp 50 Prozent der Beschäftigten Urlaubsgeld. Dabei sind es vor allem die größeren Unternehmen, die zahlen. Umgesetzt wird die Urlaubsgeldregelung zudem eher von Betrieben im Westen Deutschlands. Besonders hoch ist das 14. Gehalt in der Druckindustrie, im Versicherungsgewerbe, in der Metallindustrie und in der Holzverarbeitung. Kein Geld gibt es dagegen für Beamte im öffentlichen Dienst.

Zur Urlaubszeit? Jetzt fließt das Geld

Während das Weihnachtsgeld in der Regel rechtzeitig zu den Feiertagen auf dem Konto eingeht, ist eine Auszahlung des Urlaubsgelds in den Sommermonaten, häufig im Juni oder im Juli, üblich. Auch hier gilt: Einheitliche Vorgaben gibt es nicht. Der Arbeitgeber kann an die Zahlung zudem bestimmte Bedingungen knüpfen. So könnte es beispielsweise erst ausgezahlt werden, wenn der Arbeitnehmer einen Teil (meist die Hälfte) seines Urlaubs bereits in Anspruch genommen hat. Wichtig zu wissen ist darüber hinaus, dass Urlaubsgeld Teil des Lohns beziehungsweise Gehalts ist und als solches vollständig versteuert werden muss.

Gleiches Recht für alle: Wer erhält Urlaubsgeld?

Beim Urlaubsgeld gilt in jedem Betrieb gleiches Recht für alle. Wird es gezahlt, dann kommt auch jeder einzelne Mitarbeitende in den Genuss. Diese Regelungen gelten im Einzelnen:

  • Beschäftigte, die neu in einem Unternehmen anfangen, dürfen nicht benachteiligt werden. Für die Probezeit können jedoch Ausnahmen gelten.
  • Auch geringfügig Beschäftigte haben Anspruch auf Urlaubsgeld. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn sie durch die Zahlung die zulässige Einkommensgrenze überschreiten.
  • Wer in Elternzeit ist, erhält kein Urlaubsgeld, wenn dieses dazu dient, die Angestellten für ihre Arbeitsleistung zu belohnen. Geht es dagegen um eine Instrument zur Würdigung der Betriebszugehörigkeit, haben die jungen Eltern dagegen schon einen Anspruch.
  • Bei einer längeren Krankheit des Arbeitnehmers, der seinen Urlaub nicht antreten kann, bleibt ein betrieblicher oder tariflicher Anspruch auf Urlaubsgeld bestehen. Eine Auszahlung ist jedoch erst dann nötig, wenn der Mitarbeitende seinen Urlaub zu einem späteren Zeitpunkt antritt.
  • Im Falle einer Kündigung des Beschäftigten hat der Arbeitgeber das Recht, sein bereits gezahltes Urlaubsgeld anteilig zurückzufordern.

Urlaubsgeld und Urlaubsentgelt: Was ist der Unterschied?

Häufig verwechselt wird das Urlaubsgeld mit dem Urlaubsentgelt. Bei letzterem handelt es sich um die reguläre und gesetzlich verankerte Lohnfortzahlung, die Beschäftigte während ihres Urlaubs erhalten. Dementsprechend erhält man auch dann sein Gehalt, wenn man drei Wochen fernab des Betriebs unter Palmen weilt.

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DIY Ostereier im Black and White Design

Oster-DIY: Ostereier im Black and White Design

Im Osterkörbchen, an einem Strauch hängend oder als Tischdeko auf dem gedeckten Frühstückstisch – bemalte Ostereier sehen einfach überall toll aus! Dabei gibt es unzählige Möglichkeiten, Ostereier individuell zu bemalen.

In unserem heutigen Oster-DIY: tolle Ostereier im Black and White Design! Wie ihr diese ganz einfach selbst bemalen könnt und welche Materialien ihr hierzu benötigt erklären wir euch in diesem Blogbeitrag.

Diese Materialien benötigst Du

Für unsere Ostereier im Black and White Design benötigst du:

Schritt-für-Schritt Anleitung

Die meisten Materialien für unsere Black and White Ostereier wirst du bestimmt schon zuhause haben. Hast du alles bereit gelegt, kann es auch schon los gehen! Folge einfach unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Schritt 1
Für unsere Ostereier im Black and White Design benötigst du ausgeblasene, weiße Eier. Sind die Eier noch nicht ausgeblasen, kannst du das ganz einfach selbst tun. Steche hierfür die Eier oben und unten mit einer Nadel an, vergrößere das Loch auf etwa 3 mm und blase vorsichtig das Innenleben aus. Im Anschluss müssen die ausgeblasenen Eier mit Wasser durchgespült und vorsichtig abgetrocknet werden.

Schritt 2
Im nächsten Schritt können die Eier auch schon mit dem Staedtler Lumocolor permanent bemalt werden. Ob gepunktet, mit Flecken, Dreiecken oder einem Schachbrettmuster – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Und schon sind die Ostereier im schönen Black and White Design fertig! Ganz egal ob als Tischdeko oder als kleines Geschenk im Osterkörbchen – deine Ostereier werden ein totaler Hingucker sein!

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DIY Line Art Ostereier

Oster-DIY: Line Art Ostereier

Das Ostereier-Bemalen gilt bei einigen Familien als Tradition. Ob bunt, mit Motiven oder mit Stickern – beim Verzieren von Ostereiern sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Doch wusstest ihr, dass man Ostereier auch mit feinen Line Art Motiven bemalen kann?

In unserem heutigen Oster-DIY: stilvolle Line Art Ostereier! Wie ihr diese ganz einfach selbst bemalen könnt und welche Materialien ihr hierzu benötigt erklären wir euch in diesem Blogbeitrag.

Diese Materialien benötigst Du

Du wirst sehen, dass du für unser DIY gar nicht viel benötigst. Und wer weiß – vielleicht hast du vieles davon sogar schon zuhause?

Für unsere Line Art Ostereier benötigst du:

Schritt-für-Schritt Anleitung

Das Bemalen der Ostereier mit Hilfe der Line Art Technik ist gar nicht schwer! Folgt einfach unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Schritt 1
Bevor du mit dem Bemalen beginnen kannst, müssen die Eier gründlich ausgeblasen und abgewaschen werden. Ist das erledigt, können die Eier mit den STAEDTLER® 146 10C wasservermalbaren Farbstiften bunt angemalt werden.
Achtung: Wenn du zu stark mit den Stiften aufdrückst, kann das Ei brechen. Sei daher lieber Vorsichtig beim Bemalen der Eier.

Schritt 2
Hast du dein Ei in deinen Wunschfarben bemalt, kannst du auch schon weitergehen. Mit einem weichen Pinsel und etwas Wasser kannst du nun die Farbe auf dem Ei kreisförmig vermalen. Bist du mit deinem Ergebnis zufrieden, sollte die Farbe auf dem Ei etwa 15 Minuten gründlich trocknen.

Schritt 3
Super – das gröbste ist schon erledigt! Nun ist es an der Zeit, die bunten Eier mit der Line Art Technik kreativ zu bemalen. Nachdem die Farbe getrocknet ist, kannst du mit dem Lumocolor Marker beliebige Motive auf dein Ei zeichnen. Dabei sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt: Ob Blumen, Gesichter, Sträucher oder Hasen – du kannst frei entscheiden, welches Motiv dein Ei verzieren soll.
Kleiner Tipp: Solltest du dir mit deinem Line Art Motiv noch nicht ganz sicher sein, kannst du dein Motiv mit Bleistift auf dem Ei vorzeichnen.

Tadaaaa – fertig ist dein schönes Line Art Osterei! Egal ob in einem kleinen Osterkörbchen oder an einem Strauch hängend, deine selbst bemalten Eier werden ein totaler Hingucker sein!

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Desk sharing

Desk Sharing: arbeiten, wo gerade Platz ist

Wo arbeite ich heute? Welcher Platz ist noch frei? Neben welchem Kollegen sitze ich? Beim Desk Sharing beginnt jeder Tag mit einer Überraschung – und ohne festen Arbeitsplatz. Beschäftigte wählen jeden Tag aufs Neue den Schreibtisch, der gerade frei ist. Wir erklären, was es mit dieser Form der Arbeitsorganisation auf sich hat und welche Vorteile und Herausforderungen es gibt.

Desk Sharing: Was ist das eigentlich?

Morgens zur Arbeit kommen, erst einmal die Blumen im Topf auf dem Schreibtisch gießen, danach zur eigenen Kaffeetasse greifen und diese mit einem heißen Getränk füllen. Während der Rechner hochfährt, fällt der Blick auf die Haftnotizzettel, die die Kollegen mit wichtigen Informationen an den Bildschirm geklebt haben. Bevor es dann richtig losgehen kann, fällt noch ein kurzer Blick auf die Fotos der Liebsten, die einen Ehrenplatz auf dem Schreibtisch haben. Diese oder ähnliche Situationen kennen viele Beschäftigte, die Tag für Tag ihren Arbeitstag in einem Büro an einem festen Arbeitsplatz verbringen. Mit dem Desk Sharing sind die Zeiten vorbei, in denen man sich am „eigenen“ Schreibtisch häuslich eingerichtet hat.

Beim Desk Sharing, auch als Hot Desking oder Flexible Office bezeichnet, handelt es sich um ein Modell zur effizienten und kostensparenden Arbeitsplatzorganisation, bei dem die Mitarbeitenden keine festen und personalisierten Arbeitsplätze beziehungsweise Schreibtische in einem Unternehmen haben. Wer morgens zur Arbeit kommt, sucht sich einfach einen freien Arbeitsplatz aus. Insgesamt gibt es beim Desk Sharing weniger Schreibtische als Beschäftigte.

Achtung: Nicht zu verwechseln ist das Desk Sharing mit Job Sharing: Hierbei teilen sich mindestens zwei Mitarbeitende eine Stelle (und daher unter Umständen auch den Schreibtisch).

Eine gute Idee? Jetzt lohnt sich die Schreibtisch-Rotation

Da es beim Desk Sharing im Betrieb nicht ausreichend Sitzplätze für alle Mitarbeitenden gibt, ist diese Arbeitsplatzneuordnung nur dann sinnvoll, wenn regelmäßig nicht alle Angestellten vor Ort im Unternehmen sind. Da das flexible Arbeiten mit Homeoffice und Remote-Work spätestens seit der Corona-Pandemie einen immer größeren Stellenwert in vielen Unternehmen einnimmt, ist das Desk Sharing nur eine logische Konsequenz, die sich aus unternehmerischer Sicht vor allem aus Kostengründen lohnt.

Welche Vorteile bringt der wechselnde Arbeitsplatz?

Wer als Unternehmen seinen Beschäftigten die Möglichkeit zum flexiblen Arbeiten einräumt, profitiert beim Desk Sharing von mehreren Vorteilen. Und auch für die Mitarbeitenden kann sich das Schreibtisch-Karussell lohnen.

  • Kostenersparnis und Effizienz: Beim Desk Sharing reduziert sich der Platzbedarf, sodass weniger Büroräume benötigt werden. Auf diese Weise sinken die laufenden Kosten, zum Beispiel für die Energie. Unter Umständen können sogar kleinere Büroflächen gemietet werden. Die zur Verfügung stehen Ressourcen werden optimal ausgenutzt.
  • Flexibilität: Mitarbeitende können nach eigenem Bedarf eigenständig und flexibel entscheiden, wann sie zu Hause und wann im Büro arbeiten möchten. Sie müssen sich nicht mit Kollegen abstimmen.
  • Kreativität und Produktivität: Die ständige Rotation fördert den kommunikativen Austausch unter den Kollegen. Man erhält auf diese Weise neuen kreativen Input und andere Sichtweisen. Das kann sich positiv auf die eigene Arbeitsleistung auswirken.
  • Zufriedenheit: Das Desk Sharing sorgt für Gleichberechtigung. Der Neid, dass ein Kollege einen besseren Schreibtisch hat, ist jetzt auf jeden Fall vorbei. Vielmehr werden die Karten tagtäglich neu gemischt. Die flachen Hierarchien, die bei diesem System automatisch entstehen, können das Teamgefühl stärken und insgesamt die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöhen.
  • Abwechslung: Die tägliche Rotation bringt Abwechslung in den Arbeitsalltag und beugt langweiligen Routinen vor.

Die Voraussetzungen: So klappt Desk Sharing

Desk Sharing kann eine gute Alternative zum traditionellen Arbeitsmodell sein. Für eine gelungene Umsetzung, von der sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende etwas haben, gibt es jedoch einige Voraussetzungen mit einer guten und organisierten Planung sowie klaren Regeln, die für alle gelten und die eingehalten werden müssen:

  • Die technische Ausstattung und IT-Infrastruktur sind vorhanden. Entweder haben alle Beschäftigten einen eigenen Laptop, den sie jedes Mal mitbringen, oder es gibt Computer an den Tischen, an denen sich jeder mit seinem eigenen Account einloggen kann.
  • Die Mitarbeitenden arbeiten auch im Homeoffice oder haben regelmäßig Kundentermine, sodass sichergestellt ist, dass immer ausreichend Plätze zur Verfügung stehen.
  • Jeder Angestellte darf den Schreibtisch nur belegen, wenn er wirklich daran arbeitet.
  • Die Schreibtische und Stühle müssen sich schnell und unkompliziert auf die Größe und den Bedarf der jeweiligen Person einstellen lassen können.
  • Jeder Schreibtisch ist identisch ausgestattet.
  • Nach getaner Arbeit wird der Arbeitsplatz wieder komplett geräumt und sauber und ordentlich hinterlassen.
  • Bei Bedarf steht jedem Mitarbeiter ein eigener Akten-Container zur Verfügung, um diesen mit wichtigen Unterlagen und Büromaterialien zu füllen.
  • Um Chaos zu verhindern, bringen Zeitpläne Struktur in den Ablauf. Spezielle Buchungssysteme können vor allem bei größeren Unternehmen sinnvoll sein.

Die Herausforderungen beim flexiblen Büro

Unternehmen, die das Desk Sharing einführen möchten, sollten auch die Herausforderungen im Blick haben. Zu erwähnen sei hier die aufwendige Planung, die von der ersten Idee bis zur Umsetzung nicht nur Zeit, sondern zunächst auch Geld kostet. Die tägliche Suche nach einem Arbeitsplatz kann ebenfalls Zeit in Anspruch nehmen und eventuell sogar Stress verursachen, wenn zum Beispiel zwei Personen um einen Schreibtisch konkurrieren.

Nicht zuletzt ist die fehlende persönliche Atmosphäre und die offene Arbeitsweise mit großer Wahrscheinlichkeit nicht für alle Menschen das Arbeitsorganisationsmodell der Wahl. Hier sind die Vorgesetzten gefragt, entsprechende Lösungen für die Zufriedenheit dieser Mitarbeitenden und letztlich natürlich für eine gute Arbeitsleistung zu finden.

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DIY FIMOair Eier-Häschen

Oster-DIY: FIMOair Eier-Häschen basteln

Nur noch wenige Tage, dann hoppelt der Osterhase wieder durch unsere Gärten. Bunt bemalte Eier, süße Häschen und Osterkörbe – hierbei müssen wir nicht immer zur Osterdeko aus dem Geschäft greifen. Wie wäre es dieses Jahr mal mit etwas Selbstgemachtem? Wir haben tolle DIYs und Bastelideen für schöne und einfache Osterdeko.

In unserem heutigen Oster-DIY: süße FIMOair Eier-Häschen! Wie ihr diese ganz einfach selbst basteln könnt und welche Materialien ihr hierzu benötigt erklären wir euch in diesem Blogbeitrag.

Diese Materialien benötigst Du

Du wirst sehen, dass du für unser DIY gar nicht viel benötigst. Und wer weiß – vielleicht hast du vieles davon sogar schon zuhause?

Für unsere Eier-Häschen benötigst du:

Des Weiteren benötigst Du die folgenden Dinge:

  • eine glatte, saubere Unterlage, z.B. eine Glasplatte oder eine Fliese
  • Kupferdraht
  • eine Flachzange
  • eine Beißzange
  • ein Gefäß mit Wasser

Schritt-für-Schritt Anleitung

Hast du dir all die benötigtem Materialien zurecht gelegt, kann das große Basteln auch schon beginnen. Folge einfach unserer Schritt-für-Schritt Anleitung:

Schritt 1
Im ersten Schritt musst du aus dem FIMOair circa 6 cm große, eierförmige Kugeln formen. Damit die Eier-Häschen später auf gerade auf einer Oberfläche stehen können, musst du die Unterseite ein wenig auf der Arbeitsplatte festdrücken.

Unser Tipp: Um eine besonders gleichmäßige und glatte Oberfläche zu erhalten, kannst du mit etwas Wasser die Oberfläche der Eier abstreichen, um feine Rissen oder Fingerabdrücke auszubessern. Schütze dein FIMOair bestenfalls vor Sonne und Wärme und verpacke es nach der Verwendung wieder luftdicht.

Schritt 2
Um den Eier-Häschen nun süße Ohren zu verpassen, formst du den Kupferdraht zu Hasenohren. Einfach zwei Schlaufen formen, die Mitte mit Hilfe einer Flachzange fest zusammendrücken und die Enden 1 cm hinter der Mittelschlaufe mit einer Beißzange sorgfältig abknipsen. Nun können die Hasenohren oben in die geformten Eier gedrückt werden. Ist das erledigt, müssen die Häschen für 24 Stunden bei Raumtemperatur an der Luft getrocknet werden. Tadaaa – schon nehmen unsere kleinen Eier-Häschen allmählich Form an!

Schritt 3
Was wäre ein Osterhase ohne kugelige Augen und eine kleine stupsige Hasennase? Wenn die Hasen gut durchgetrocknet sind, kann ihnen im letzten Schritt unseres Oster-DIY nun ein Gesicht aufgemalt werden. Dazu verwendest du im besten Fall den Lumocolor permanent duo Marker. Punkt, Punkt, Hasennase und Strich – fertig sind unsere Eier-Häschen!

Das Beste an unseren FIMOair Eier-Häschen? Sie eignen sich nicht nur als schöne Osterdeko auf dem gedeckten Frühstückstisch oder als Deko für die Fensterbank – auch als Gastgeschenk oder kleine Aufmerksamkeit können sie überzeugen!

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Mittagstief

Durchhänger nach der Pause: Das (Nach-)Mittagstief überwinden

Die Situation kennen viele Menschen. Nach der Mittagspause fühlen sie sich müde und kaputt, würden am liebsten für ein paar Minuten die Augen schließen und können sich nur schwer motivieren, weiterzuarbeiten. Ein Durchhänger nach der Halbzeit des Arbeitstages ist nicht ungewöhnlich. Mit einigen Tipps fällt es jedoch leichter, aus dem Nach-Mittagstief schnell wieder herauszukommen.

Müde nach dem Mittag – die Gründe

Wer in der Pause eine reichhaltige Mahlzeit zu sich nimmt, ist mit viel Energie versorgt und sollte daher fit sein, um sich voller Tatendrang der Arbeit widmen zu können: Diese Annahme klingt zwar plausibel, die Realität sieht jedoch meist anders aus. Für den Leistungsabfall gibt es auch eine ganz plausible Begründung: Nach dem Essen sind der Magen und der Darm vollends damit beschäftigt, die Nahrung zu verdauen. Und das kostet viel Energie, die in dieser Zeit nicht für andere Organe zur Verfügung steht. Da Gehirn und auch Muskulatur jetzt mit weniger Sauerstoff versorgt werden, ist es wenig verwunderlich, dass die Leistungskurve nach unten abfällt.

Auch der eigene Biorhythmus spielt eine Rolle. Wir alle haben im Laufe des Tages mehrere Tiefphasen, in denen wir zur Müdigkeit neigen und weniger konzentriert und leistungsstark sind. Wann die Leistungskurve einbricht, ist individuell verschieden und hängt auch damit zusammen, wann wir aufstehen und zu Bett gehen. De facto ist es so, dass viele Menschen zur täglichen „Halbzeit“ einen kurzen Durchhänger haben – und die kollidiert häufig mit der Mittagszeit.

Hilfreiche und praktische Tipps gegen das Mittagstief

Um möglichst schnell wieder energiegeladen zu arbeiten, kann man selbst einiges tun, um dem mittäglichen Durchhänger keine Chance zu geben.

Power Nap
Wer die Chance dazu hat, der sollte sie unbedingt nutzen und nach dem Essen ein Mittagsschläfchen einlegen. Zehn bis 15 Minuten reichen vollkommen aus, um die Lebensgeister zu wecken. Wer zu lange schläft, der riskiert, nicht wieder richtig in den Tritt zu kommen. Die wissenschaftlich belegte positive Auswirkung eines Power Naps, zumindest aber einer kurzen Ruhepause haben mittlerweile auch einige Unternehmen erkannt und genehmigen ihren Mitarbeitenden diese Auszeit, sofern die räumlichen Voraussetzungen diese hergeben. Im Homeoffice ist es natürlich einfacher, ein Nickerchen einzulegen.

Aufgaben beenden
Auch wenn es sich gut anfühlt, vor der Mittagspause seine Arbeit abgeschlossen zu haben, ist es für die Motivation deutlich effektiver, wenn man eine noch nicht zu Ende gebrachte Aufgabe nach dem Essen erledigen muss. Daher gilt: Sie dürfen auch ohne schlechtes Gewissen Mittag machen, wenn Sie Hunger haben oder die Kollegen gehen – und nicht erst dann, wenn eine bestimmte Tätigkeit erledigt ist.

Leichtes Essen
Wer beim Italiener um die Ecke mittags die Lasagne isst oder sich in der Kantine für die Kohlrouladen mit Kartoffelklößen entscheidet, darf sich nicht wundern, wenn er danach einen Durchhänger hat. Je fetter und kohlenhydratreicher das Essen ist, desto mehr Arbeit muss unser Körper leisten. Leichte, gesunde Kost ist daher jetzt ideal. Bestenfalls essen wir zudem mehrere kleinere Mahlzeiten verteilt über den Tag. Übrigens: Wer gar nichts isst, um einen Leistungsabfall zu verhindern, riskiert einen leeren Magen und ein starkes Hungergefühl – beides trägt definitiv ebenfalls nicht zu voller Power bei.

Viel Flüssigkeit
Ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser und ungesüßtem Tee ist zu jeder Tageszeit wichtig für den Körper. Vor dem Essen sorgt ein Getränk zudem dafür, dem Heißhunger den Garaus zu machen. Nach dem Mittagessen kann dann ein Espresso oder ein Kaffee ein kleiner Turbo-Boost sein. Hier kommt es auf das richtige Maß an. Wer regelmäßig zu viel Koffein zu sich nimmt, der kann seinem Körper schaden und den Blutdruck nach oben schnellen lassen. Tipp: Wer einen Mittagsschlaf hält, trinkt den Kaffee direkt davor. Wenn das Koffein dann nach circa 20 Minuten seine belebende Wirkung entfaltet, startet man wieder mit vollem Tatendrang durch.

Bewegung und frische Luft
An der Redewendung „Nach dem Essen sollst du ruh‘n oder 1000 Schritte tun“ ist definitiv etwas dran. Wer daher nicht in den Genuss eines Mittagsschlafes kommt, der findet in einem kurzen Spaziergang (bestenfalls an der frischen Luft) eine gute Alternative. Durch die Bewegung wird die Durchblutung auch im Gehirn angeregt, sodass die Chancen gut stehen, die Arbeit wieder mit vollem Elan aufnehmen zu können. Es lohnt sich zudem, den Arbeitsplatz nach der Pause, aber auch regelmäßig zwischendurch, kräftig durchzulüften.

Strukturen ändern
Hilfreich kann es zudem sein, bestehende Gewohnheiten zu ändern und Strukturen und Arbeitsabläufe dem eigenen Biorhythmus anzupassen, sofern in dem jeweiligen Job diese Flexibilität möglich ist. Frühaufsteher könnten beispielsweise ihren Wecker noch früher stellen und den Tag schon um 5 Uhr beginnen, um dann eher (nach der Mittagspause) in den Feierabend zu gehen. Nachteulen machen dagegen vielleicht zwei bis drei Stunden Mittagspause und hängen die Zeit hintendran. Vielleicht ist es auch eine Option, am Vormittag alle dringlichen und wichtigen To-dos zu erledigen und sich in den Nachmittagsstunden nur noch kleineren Aufgaben zu widmen? Hier gilt es die individuellen Möglichkeiten auszuloten, um durch kleine oder große Änderungen den ganz normalen Tiefs des Tages ein Schnippchen zu schlagen.

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Minusstunden

Minusstunden – wenn man nicht genug für sein Geld arbeitet

Bei Überstunden ist der Fall meist klar: Wir können sie abbummeln oder der Arbeitgeber zahlt uns die geleistete Mehrarbeit sogar aus. Was aber passiert, wenn wir weniger arbeiten, als wir eigentlich sollten? Wann spricht man von Minusstunden? Und kann der Arbeitgeber jetzt das Gehalt kürzen? Antworten hat dieser Ratgeber.

Das Gegenteil der Mehrarbeit: Das sind Minusstunden

Von Minusstunden ist immer dann die Rede, wenn ein Arbeitnehmer weniger gearbeitet hat, als vertraglich vereinbart wurde. Diese können täglich, wöchentlich oder auch monatlich anfallen. Eine Anrechnung zu wenig geleisteter Stunden ist jedoch nur dann möglich, wenn der Beschäftigte selbst verantwortlich für die Minderarbeit ist und in der Lage gewesen wäre, seine volle Stundenzahl zu erbringen. Dabei entstehen die Minusstunden, auch als Sollstunden bezeichnet, ohne einen entsprechenden Ausgleich zum Beispiel durch:

  • unpünktliches Erscheinen am Arbeitsplatz
  • zu lange oder zu viele Pausen
  • Erledigungen während der Arbeitszeit
  • zu früher Feierabend
  • einem freien Tag ohne Krankheit oder Urlaub

Jetzt geht’s nicht ins Negative: Das sind keine Minusstunden

Nicht jede Stunde, die zu wenig gearbeitet wurde, ist auch eine Minusstunde. So dürfen Ausfallzeiten aufgrund von Krankheit, Urlaub oder gesetzlichen Feiertagen nicht als Fehlzeiten angerechnet werden. Sie müssen dementsprechend auch nicht nachgeholt werden.

Weiterbildungen, bei denen die eigentliche Arbeit liegen bleibt, verursachen ebenfalls keine Sollstunden, sofern diese vom Arbeitgeber angeordnet wurden. Anders sieht es natürlich aus, wenn man sich auf eigene Faust fortbildet. In dem Fall ist die versäumte Arbeitszeit natürlich hinten dranzuhängen.

Aufatmen können Beschäftigte, die von ihrem Chef früher in den Feierabend geschickt werden, weil zum Beispiel zu wenig Arbeit vorhanden ist. In dem Fall sind Minusstunden betrieblich angeordnet und müssen folglich vom Arbeitgeber in voller Höhe bezahlt werden.

Wann handelt es sich um Sollstunden?

Die wesentliche Voraussetzung, dass man überhaupt Minusstunden aufbauen kann, ist ein Arbeitszeitkonto, auf dem die einzelnen Stunden dokumentiert sind. Dieses  geht in der Regel mit einer Gleitzeitregelung mit mehr oder weniger flexiblen Arbeitszeiten einher. Bedeutet: Verlängert man die Mittagspause an Tag A um 30 Minuten, ist es in der Regel kein Problem, an Tag B einfach eine halbe Stunde länger zu arbeiten, um einen Ausgleich zu erzielen.

Gibt es kein Arbeitszeitkonto, ist es streng genommen gar nicht möglich, Minusstunden anzusammeln. Bei einer im Arbeitsvertrag klar festgelegten Arbeitszeit bedeutet das jedoch einen Verstoß gegen eine vertragliche Vereinbarung, wenn man weniger arbeitet (weil man zum Beispiel nicht pünktlich erscheint). Die Folge kann jetzt sogar eine Abmahnung sein.

Weniger Gehalt für weniger Stunden?

Ein Soll darf man auch bei einer Gleitzeitregelung nicht ewig vor sich herschieben und es kann auch nicht unbegrenzt angehäuft werden. Sind die Minusstunden nicht innerhalb eines bestimmten vertraglich vereinbarten Zeitraums (in der Regel einige Monate und maximal ein Jahr) wieder ausgeglichen, dann drohen dem Arbeitgeber Lohnkürzungen.

Der Arbeitgeber hat das Recht, das Gehalt entsprechend zu reduzieren, wenn

  • die Minusstunden nicht innerhalb eines vertraglich vereinbarten Zeitraums nachgearbeitet wurden.
  • mehr Minusstunden angehäuft wurden als vertraglich erlaubt.
  • die Minusstunden bei einer Kündigung noch nicht ausgeglichen sind.
  • weniger gearbeitet wurde als vertraglich vereinbart (ohne Gleitzeitregelung).

Manchmal gibt es triftige Gründe, warum man immer weiter ins Minus rutscht und das Nacharbeiten nicht ohne Weiteres möglich ist: Das kann zum Beispiel die Betreuung von Kindern oder die Pflege von Angehörigen sein. In dem Fall lohnt sich das Gespräch mit dem Vorgesetzten. Wer nicht dauerhaft seine Arbeitszeit reduzieren möchte, kann eventuell einen längeren Aufschub vereinbaren. Nachgeholt werden müssen die Stunden aber in jedem Fall. Denn anders als Überstunden können die Sollstunden nicht verfallen.

Minusstunden mit dem eigenen Urlaub auszugleichen, ist übrigens keine gute Idee und auch nicht zulässig. Der Grund: Urlaub darf nicht rückwirkend, sondern immer nur für die Zukunft genommen werden.

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