Bürojobs öffentlicher Dienst

Bürojobs im öffentlichen Dienst

Er gilt als etwas angestaubt und schwergängig: der öffentliche Dienst in Deutschland. Eine Beschäftigung im Staatsdienst bringt aber auch einige Vorzüge mit sich, nicht nur für Beamte. Auch Angestellte profitieren von attraktiven Arbeitszeitmodellen, Bezahlung nach Tarif und einem langfristig sicheren Arbeitsplatz

Welche Bürojobs gibt es im öffentlichen Dienst? Welche Vor- und Nachteile können die Beschäftigten erwarten? Gibt es auch Nachteile? Hier finden Sie Antworten.

Typische Berufe im öffentlichen Dienst

In Deutschland sind rund 5 Millionen Menschen im öffentlichen Dienst beschäftigt. Jeder Zehnte davon arbeitet beim Bund, der Rest ist für die Länder und Kommunen oder bei den Sozialversicherungen tätig.

Zum öffentlichen Dienst gehören unter anderem die folgenden Tätigkeitsbereiche:

  • Öffentliche Verwaltung: z.B. Bürofachangestellte, Sekretäre, Zollangestellte, Justizvollzugsbeamte, Finanzwirte
  • Bundespolizei: Polizeibeamte im Kriminaldienst, SEK-Beamte, Zollbeamte, Polizeimeister
  • Bildungswesen: Lehrer, Dozenten, Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter, Lerntherapeuten
  • Gesundheitswesen: Kranken- und Altenpflegekräfte, Hilfskräfte im Pflegedienst, Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern, Fachangestellte der Sozialversicherungen
  • Öffentlicher Nahverkehr: Fahrer für Busse, Straßenbahnen und S-Bahnen
  • Bundeswehr: Berufssoldaten
  • Justiz: Richter

Wer im öffentlichen Dienst arbeiten möchte, findet weitere Berufe bei Banken, bei der Feuerwehr, der Müllabfuhr und Straßenreinigung, bei kommunalen Bauhöfen oder in der Forstwirtschaft.

Drei Bürojobs im öffentlichen Dienst im Kurzprofil

Der öffentliche Dienst bietet also ein breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern. Allein bei den Bundesbehörden finden sich mehr als 130 anerkannte Ausbildungsberufe.

Für alle, die vorrangig im Büro arbeiten möchten, kommen zum Beispiel Stellen als Finanzwirt oder als Sachbearbeiter in Frage. Drei Bürojobs im öffentlichen Dienst lernen Sie hier näher kennen.

  1. Finanzwirt in der Steuerverwaltung
    Am Finanzamt gibt es kein vorbei. Finanzwirte können sich daher über einen äußerst sicheren Arbeitsplatz freuen. Sie übernehmen die Veranlagung von Steuerpflichtigen und überprüfen Steuererklärungen oder arbeiten bei Veranlagungs-, Vollstreckungs- und Rechtsbehelfestellen.
    Selten sind sie auch im Außendienst tätig. Voraussetzung ist entweder eine Ausbildung im mittleren Dienst oder ein duales Studium zum Diplom-Finanzwirt im gehobenen Dienst.
  2. Verwaltungsfachangestellte bei der Stadtverwaltung
    Verwaltungsfachangestellte bei der Stadtverwaltung sind die erste Anlaufstelle für Bürger und Bürgerinnen. Sie bearbeiten Anträgen, stellen Personalausweise und Urkunden aus und erteilen verschiedene Genehmigungen. Weiterhin bearbeiten sie interne Aufgaben, etwa im Personal- und Rechnungswesen, und sind für die interne Organisation der Stadtverwaltung verantwortlich.
    Für ihre Arbeit müssen sie sich bestens mit den Rechtsvorschriften und ihrer Durchsetzung auskennen. Die duale Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten dauert drei Jahre und findet in der Berufsschule sowie im Ausbildungsbetrieb statt.
  3. Fachangestellte bei einer Sozialversicherung
    Fachangestellte bei einer gesetzlichen Krankenversicherung beraten Versicherungsnehmer über Leistungen und Details zur Mitgliedschaft, stellen Zusatzangebote vor und arbeiten in der Neukundengewinnung. Auch Arbeitgebern stehen sie bei Fragen zur Absicherung der Mitarbeiter zur Seite.
    Darüber hinaus bearbeiten sie Leistungsanträge und veranlassen sowie kontrollieren die EDV-gestützte Beitragsberechnung und -einziehung. Die dreijährige Ausbildung setzt keine bestimmte Schulbildung voraus, Bewerber mit Hochschulreife werden allerdings bevorzugt.

Jobs im öffentlichen Dienst: Diese Vorteile gibt es

Wer sich für einen Job im öffentlichen Dienst interessiert, hofft häufig auf eine sichere Beamtenlaufbahn. Lange Zeit war die Beschäftigung im Staatsdienst sogar nur Beamten vorbehalten. Erst während des Ersten Weltkriegs wurden im öffentlichen Dienst verstärkt Angestellte eingestellt.

Heute stellen Angestellte den Großteil aller Staatsdiener (62,6 Prozent). Während Beamte eine sogenannte Besoldung beziehen, werden Angestellte in der Regel nach Tarifvertrag entlohnt.

Für beide Beschäftigungsgruppen bietet der Staatsdienst viele Vorteile:

  • Sichere Arbeitsplätze
  • Geregelte Wochenarbeitszeiten
  • Pünktliche Gehaltszahlungen
  • Gute Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten
  • Starke Interessenvertretung durch Gewerkschaften
  • Im Rentenalter Unterstützung durch die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL)

Wer zum Beamten auf Lebenszeit erhoben wird, genießt zudem absoluten Kündigungsschutz. Beamte können zudem unabhängig vom Einkommen eine private Krankenversicherung abschließen. Auch die Pension ist sicher: Nach 40 Jahre Vollzeitbeschäftigung erhalten Beamte im Rentenalter den Höchstsatz von 71,75 Prozent des letzten Bruttoverdienstes.

Hat ein Job beim öffentlichen Dienst auch Nachteile?

Ein Job im öffentlichen Dienst bietet eine hohe Planungssicherheit. Wie jeder Beruf bringt aber auch die Tätigkeit im Staatsdienst ein paar Nachteile mit sich. Insbesondere in der Verwaltung gelten etwa strenge Hierarchien.

Der Gestaltungsspielraum für einzelne Beamte und Angestellte ist relativ gering. Bei der Planung und Umsetzung von Projekten sind strenge bürokratische Regeln zu befolgen. Zudem mahlen die bürokratischen Mühlen in Deutschland recht langsam. Bis Projekte bewilligt oder Änderungen durchgesetzt werden, kann daher viel Zeit vergehen.

Das Gehalt ist für Beamte und Angestellte im Staatsdienst zwar sicher und landet pünktlich auf dem Konto, in der freien Wirtschaft lässt sich in vergleichbaren Berufen aber oft mehr verdienen. Auch der Aufstieg auf eine höhere Karrierestufe nimmt für Beamte häufig mehr Zeit in Anspruch als für Angestellte in Kanzleien oder Unternehmen.

Fachkräftemangel und weitere Herausforderungen

Der deutsche öffentliche Dienst sucht dringend gut qualifizierte Fachkräfte. Zahlreiche Beschäftigte im Staatsdienst gehen in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand.

Zugleich müssen sich Bund, Länder und Kommunen mit der Konkurrenz aus der Privatwirtschaft auseinandersetzen. Motivierte Nachwuchskräfte haben daher gute Chancen auf eine langfristige Karriere beim Staat.

Urheber des Titelbildes: fizkes/ 123RF Standard-Bild

Loud Quitting

Loud Quitting – wenn die (mögliche) Kündigung zum Gesprächsthema wird

Zu wenig Gehalt für zu viel Arbeit, ein übermäßiger Druck vom Chef oder ein schlechtes Arbeitsklima können Gründe für große Unzufriedenheit am Arbeitsplatz sein. Wenn Mitarbeitende diese lautstark äußern und sogar die Kündigung androhen, hat dieses Verhalten jetzt einen Namen: Loud Quitting.

Der Gegentrend zum Quiet Quitting: Was steckt dahinter?

Die sprachliche Gemeinsamkeit könnte bereits darauf hinweisen, dass Loud Quitting mit dem Quiet Quitting verwandt es. Und da laut und leise bekanntlich einen Gegensatz darstellen, liegt die Vermutung nahe, dass mit dem Loud Quitting (deutsch: lautes Aufhören) direkt ein Gegentrend in der Arbeitswelt ins Rollen gekommen ist.

Tatsächlich ist an dieser These etwas dran: Während Arbeitnehmende beim Quiet Quitting aufgrund ihrer eigenen Unzufriedenheit im Job nur noch das Nötigste tun und keinerlei Engagement mehr zeigen, machen die „lauten Aufhörer“ ihrem Unmut mit klaren Worten Luft und sorgen für Gesprächs- und nicht zuletzt Zündstoff.

Im Gegensatz zu den Quiet Quittern, die in der Regel bereits resigniert und innerlich gekündigt haben und keine wirkliche Verbesserung erwarten, steckt bei den lautstarken Nörglern häufig eine gewisse Taktik dahinter: Indem sie sich vehement für ihre Interessen einsetzen, erhoffen sie sich eine Verbesserung der Situation – zumindest aber gehört zu werden.

Nervige Querulanten oder schlaue Taktiker? Wer sind die lauten Kündiger?

Unter den Begriff Loud Quitting fallen Personen, die entweder

  • ohne Rücksicht auf Verluste lautstark rebellieren, das eigene Missfallen öffentlich vor den Vorgesetzten, sogar den Kollegen und Kunden kundtun und sogar Drohungen aussprechen. Oberstes Ziel ist es, empfundene Ungerechtigkeiten zu äußern. Dass man dem Unternehmen damit Schaden zufügt, ist entweder gewollt oder spielt zumindest keine Rolle. Eine Kündigung sprechen diese Angestellten selbst aus, sie nehmen sie zumindest aber billigend in Kauf und warten nur darauf, eine zu erhalten.
  • ODER laut Radau schlagen, um auf mögliche Missstände und verbesserungsbedürftige Situationen aufmerksam zu machen. Durch dieses Verhalten und das Eintreten der eigenen Arbeitsbedingungen erhoffen sich diese Mitarbeiter, Gehör bei den Vorgesetzten zu finden, um die eigene Situation zu verbessern – ganz gleich, ob durch Einschüchterung oder durch tatsächliches Verständnis auf der anderen Seite. Die angedrohte Kündigung ist dabei lediglich ein Mittel zum Zweck, um den Arbeitgeber unter Druck zu setzen.

Wie erfolgreich ist Loud Quitting?

Ob sich das laute Aufbegehren für die unzufriedenen Arbeitgeber unter dem Strich lohnt, ist vor allem eine Frage des Wie. Wer sich öffentlich gegen seinen Arbeitgeber stellt und diesen womöglich noch vor Kunden und Mitarbeitenden verunglimpft, sollte nicht erwarten, dass er eine Gehaltserhöhung, mehr Urlaub oder gar Anerkennung vom Chef erhält – wahrscheinlich droht jetzt sogar die Kündigung. Das Risiko ist demnach groß, mit dem Loud Quitting zu scheitern.

Wer es hingegen geschickter und etwas weniger konfrontativ angeht, hat jedoch gewisse Erfolgsaussichten. Vor allem in Branchen, in denen händeringend qualifiziertes Personal gesucht wird, dürfte es für Arbeitnehmer einfacher sein, auch mal den Mund aufzumachen. Hier einige Tipps, damit das Loud Quittung am Ende zum Erfolg führt:

  • unter vier Augen: Wer seine Unzufriedenheit klar darstellen möchte, der tut dies zunächst in einem persönlichen Gespräch mit dem Vorgesetzten – dass Sie zu wenig Gehalt bekommen, geht die Kollegen oder gar die Öffentlichkeit schließlich nichts an.
  • sachlich und höflich bleiben: Auch wenn der Ärger groß ist, sollten der Ton und die Wortwahl stets angemessen und sachlich bleiben. Lautstarke Vorwürfe und gar Beleidigungen sind nicht zielführend und zeugen zudem von wenig Respekt.
  • andere reden lassen: Zum Loud Quitting gehört auch, zwischendurch mal zu schweigen und sich die Argumente der anderen Seite anzuhören.
  • geduldig sein: Wer einmal den Mund aufmacht, muss nicht damit rechnen, dass seine offensives Verhalten sofort Tür und Tor öffnet und direkt eine Veränderung bewirkt. Hier gilt es vielmehr, sich in Geduld zu üben, konsequent zu bleiben und weitere Gespräche und Verhandlungen zu führen.
  • Rückschläge einkalkulieren: Das Risiko, dass man auf taube Ohren stößt oder der Schuss sogar nach hinten losgeht, ist immer vorhanden und wird bestenfalls gedanklich eingeplant. Wer sich darauf einstellt, dass die Bemühungen auch erfolglos bleiben können, der fällt am Ende weniger tief, wenn es nicht klappt.

Urheber des Titelbildes: vadymvdrobot/ 123RF Standard-Bild

Rechte Chef

Direktionsrecht: Was darf der Chef anordnen und was nicht?

Dass der Arbeitsbeginn bereits um 7 Uhr morgens ist, der Mitarbeiter auch mal Kopierarbeiten erledigt oder einen bestimmten Dresscode beachtet, sind typische Regelungen, die unter das Direktionsrecht fallen. Was der Chef seinen Angestellten vorschreiben darf und wo seine Grenzen sind, erklärt dieser Ratgeber.

Was besagt das Direktionsrecht?

Chef bestimmt, Mitarbeiter führt aus – vereinfacht gesagt lässt sich das Direktionsrecht, auch als Weisungsrecht bezeichnet, mit diesen wenigen Worten zusammenfassen. Festgehalten ist es in § 106 GewO (Gewerbeordnung) sowie in § 315 des BGB (Bürgerliches Gesetzbuch). Der Arbeitgeber hat demnach das Recht, auf Grundlage des Arbeitsvertrags, gesetzlicher und tarifrechtlicher Regelungen sowie von Betriebsvereinbarungen bestimmte (darin nicht bereits eindeutige geregelte) Anweisungen beziehungsweise Aufgaben zu erteilen.

In welchen Bereichen darf der Arbeitgeber Weisungen erteilen?

Es gibt mehrere Bereiche, in denen das Weisungsrecht zum Tragen kommt. Hier einige konkrete Beispiele für zulässige Regelungen:

Die Arbeitszeit

  • Aus dem Servicegedanken für den Kunden heraus möchte der Chef den Betrieb bereits um 7 Uhr öffnen. Der Angestellte Tim M. soll seinen Dienst daher bereits eine Stunde früher als bisher antreten, hat dafür aber auch eine Stunde eher Feierabend.
  • Damit in der Mittagspause immer ein Mitarbeiter erreichbar ist, legt der Vorgesetzte feste Essenszeiten für die einzelnen Angestellten fest. So muss Ida W. von 11.45 Uhr bis 12.30 Uhr pausieren, während ihre Bürokollegin erst um 12.30 für 45 Minuten in die Pause darf.
  • Ein Geschäft soll künftig auch am Samstag geöffnet sein. Die wöchentliche Arbeitszeit ändert sich für den Angestellten Sven K. auf Anweisung des Chefs von bisher Montag bis Freitag auf nun Dienstag bis Samstag.

Der Arbeitsort

  • Verkäuferin Carola C. vertritt auf Wunsch ihres Vorgesetzten künftig an zwei Tagen in der Woche eine Kollegin in einer nahegelegenen Filiale.
  • Handwerker Timo F. übernimmt ein größeres Einzugsgebiet, um bei Kunden zu Hause Möbel einzubauen.

Der Arbeitsinhalt

  • Felix F. betreut die Kreditoren in der Buchhaltung eines Unternehmens und ist ab sofort und mit entsprechender Einarbeitung auch für die Debitoren in der Firma zuständig.
  • Hat Birgit M. bislang am Empfang des Hotels lediglich die eingehenden Anrufe angenommen und Gäste willkommen geheißen, ist sie nun auch für die E-Mail-Anfragen zuständig.

Das Verhalten

  • Der Filialleiter einer Bank erwartet von seinen Angestellten, dass sie täglich im Anzug beziehungsweise im Business-Dress bei der Arbeit erscheinen.
  • Zum Fasching möchte der Bäcker, dass seine Mitarbeitenden im Verkaufsraum ein buntes Hütchen aufsetzen und sich Luftschlangen um den Hals hängen.

Der Arbeitgeber verbietet den Konsum von Alkohol während der Arbeitszeit.

Wichtig zu wissen:
In den meisten Arbeitsverträgen gibt es bereits konkrete schriftliche Vereinbarungen zu den genannten Bereichen. Diese darf der Chef nicht einfach aushebeln. So wäre es beispielsweise nicht zulässig, eine Arbeitswoche von 40 Stunden auf eine 30-Stunden-Woche zu reduzieren oder auf Samstagsarbeit zu bestehen, wenn im Vertrag von einer Vollzeitstelle beziehungsweise von einer Arbeitswoche von Montag bis Freitag die Rede ist. Ähnlich sieht es aus, wenn der Angestellte gemäß Vertrag als Verkäufer angestellt ist: In dem Fall kann niemand von ihm verlangen, die Buchhaltung zu übernehmen.

Die Grenzen des Direktionsrechts: Das sind die Rechte der Arbeitnehmer

Abgesehen von vertraglichen, tariflichen und gesetzlichen Regelungen darf der Chef darüber hinaus auch nicht einfach willkürlich von einem Weisungsrecht Gebrauch machen. Hier gilt der Grundsatz des billigen Ermessens. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass die Interessen des Arbeitnehmers sowie die individuellen Umstände immer ausreichend berücksichtigt werden müssen. Das sind Beispiele für die Grenzen des Direktionsrechts:

  • Definitiv nicht erlaubt sind Aufgaben, die gesetzlich verboten oder sittenwidrig sind. Das kann zum Beispiel eine Anweisung sein, im Straßenverkehr die geltende Geschwindigkeitsbegrenzung zu überschreiten.
  • Sofern es keine Überstundenklausel gibt, darf der Arbeitgeber seine Angestellten nicht zu Überstunden verpflichten. Eine Ausnahme stellt Mehrarbeit im Notfall dar. Diese ist temporär zu rechtfertigen und fällt unter die Treuepflicht des Angestellten.
  • Die Weisung ist für den Arbeitnehmer nicht zumutbar. Das wäre beispielsweise der Fall, wenn er zu einem neuen Arbeitsort nicht mehr länger 30 Minuten täglich unterwegs ist, sondern drei Stunden.
  • Die Persönlichkeitsrechte und die Religionsfreiheit dürfen von den Weisungen nicht berührt werden: Ein Arbeitgeber kann beispielsweise nicht verlangen, dass eine Angestellte ihr Kopftuch abnimmt (sofern sie es aus religiösen Gründen trägt), auch wenn dieses nicht der Kleiderordnung im Betrieb entspricht.
  • Der Vorgesetzte kommt seiner Fürsorgepflicht nicht nach: Dieser Fall würde eintreten, wenn durch die Übertragung einer neuen Aufgabe das Tragen von Schutzkleidung erforderlich wäre, diese in der passenden Größe jedoch nicht verfügbar ist.

Was passiert, wenn ich die Anweisungen nicht beachte?

Sofern sich der Arbeitgeber an die genannten Rahmenbedingungen hält, spielt es keine Rolle, ob dem Mitarbeitenden die Anweisungen gefallen oder nicht. Vielmehr hat er diesen mit seiner Pflicht zur Loyalität Folge zu leisten. Seine explizite Zustimmung ist daher nicht erforderlich. Auch der Betriebsrat hat in dem Fall kein Wörtchen mitzureden. Wer sich als Arbeitnehmer nicht an die neuen Regeln hält, der riskiert eine Abmahnung und sogar die Kündigung.

Anders sieht es aus, wenn die Weisung nicht gültig beziehungsweise nicht rechtmäßig ist. In dem Fall steht es Ihnen zu, diese nicht zu befolgen. Wichtig: Wer nur davon ausgeht, dass die Anweisung nicht zulässig ist, der ist gut damit beraten, sich vorher abzusichern und zur Sicherheit der Weisung unter Vorbehalt zunächst nachzukommen – ansonsten kann bei einem Irrtum von Ihrer Seite ebenfalls die Kündigung drohen. Eine Möglichkeit besteht nun darin, sich beim nächsthöheren Vorgesetzten oder bei einem Betriebsrat zu beschweren. Abhängig von der Art und dem Ausmaß der Weisung sollten Sie sich zudem juristischen Rat einholen, um die eigenen Erfolgsaussichten einschätzen zu können.

Urheber des Titelbildes: milkos/ 123RF Standard-Bild

Nachname

Von Müller zu Schulze: Beeinflusst ein neuer Nachname die Karriere?

Sitzt uns im Büro von heute auf morgen nicht mehr Peter Müller gegenüber, sondern Peter Schulze, ist das zunächst etwas ungewohnt. Meist dauert es aber nicht lange, bis wir nicht mehr über die Namensänderung des Kollegen stolpern. Auch wenn immer mehr Männer nach der Heirat den Namen ihrer Frau annehmen, sind sie nach wie vor die Ausnahme. Die Angst vor einem Karriereknick ist jedoch meist nur in ihren Köpfen verankert.

Die Fakten: Wer nimmt eigentlich welchen Namen nach der Hochzeit an?

Viele Jahrhunderte war es nicht nur selbstverständlich, sondern sogar gesetzlich vorgeschrieben, dass die Frau mit der Heirat ihren Namen abgab und den ihres Ehemannes trug. Der vermeintlich große Durchbruch kam erst im Jahr 1976, als im Rahmen der Ehereform das entsprechende Gesetz abgeschafft wurde. Es gab jedoch direkt eine Einschränkung: Die neue Regelung sah vor, dass der Geburtsname des Mannes weiterhin dann gewählt werden musste, wenn die künftigen Eheleute keine Einigung erzielen konnten. Seit dieser Reform sind fast 50 Jahre vergangen, wirklich viel verändert hat sich auch trotz zunehmender Gleichberechtigung in vielen anderen Bereichen beim Thema Namensänderung jedoch nicht.

Zwar wählen heute „nur“ noch etwa drei Viertel aller Paare den Nachnamen des Mannes als gemeinsamen Familiennamen, andersherum sind es jedoch lediglich 5 Prozent der Männer, die bewusst verzichten und den Namen ihrer Partnerin annehmen.

Und was ist mit dem doch durchaus großen Rest? Rund 12 Prozent der Paare behalten jeweils ihren bisherigen Familiennamen – das ist seit 1994 in Deutschland erlaubt. Als weitere Option entscheiden sich die verbleibenden 8 Prozent für einen Doppelnamen. Hier gibt es jedoch die Vorgabe, dass nur einer der beiden Partner einen Namen als Kombination beider Namen tragen kann darf.

Name ändern: Das spricht dafür und das dagegen

Lieber „Müller“ oder doch eher „Schulze“? Paare, die ihre Heirat planen, stehen immer vor der Frage, wer künftig eine neue Unterschrift üben und seine E-Mail-Signatur ändern muss. Dabei gibt es zunächst ganz praktische Argumente, die für oder gegen einen Namen sprechen. Das sind:

  • Einer der beiden Namen klingt schöner, ist eingängiger und harmoniert besser mit den jeweiligen Vornamen: Wer beispielsweise die Wahl hat, ob er lieber „Maik Hähnchen“ oder „Maik Kaiser“ heißen möchte, denkt wohl nicht lange nach.
  • Gibt es Kinder, die bereits vor der Ehe geboren wurden, sollen diese nicht ihren Namen wechseln müssen. Mutter oder Vater möchten zudem die namentliche Verbindung zu den Kindern aufrechterhalten.
  • Der Name ist der letzte in der Familientradition und würde durch dessen Aufgabe sonst verschwinden.
  • Der Nachname weist auf eine adelige Herkunft hin, die in einigen Bereichen Vorteile mit sich bringt.

Darüber hinaus gibt es weitere, emotional geprägte Argumente, die vor allem bei Männern aufgrund von traditionellen Rollenbildern gegen die eigene Namensänderung sprechen: So empfinden viele die Aufgabe ihres bisherigen Nachnamens immer noch als Zeichen von Schwäche und Unmännlichkeit. Die große Befürchtung ist bei ihnen zudem, dass die Karriere und das Ansehen im Job darunter leiden.

Aber auch Frauen haben zunehmend Bedenken, wenn es darum geht, ihren „Mädchennamen“ aufzugeben: So könne beispielsweise ihre Emanzipation einen Knacks bekommen, indem sie sich scheinbar unterordnen. Auch befürchten sie (ähnlich wie Männer) einen Identitätsverlust, wenn sie plötzlich nicht mehr Heger, sondern jetzt Stadler heißen.

Die Angst vor dem Karriere-Aus – ist sie begründet?

Ob eine Person gute Arbeit leistet, Führungsqualitäten aufweist oder einen guten Draht zu Kunden hat, steht in keinem Zusammenhang mit ihrem Nachnamen. Ein Name verändert weder die Persönlichkeit noch vermindert sie erworbenes Wissen. Diese Argumente sollte sich jeder Mann und jede Frau vor Augen führen, wenn er oder sie mit der Entscheidung konfrontiert ist.

Natürlich ist es niemals ganz auszuschließen, dass es Menschen gibt, die die Namensänderung nicht nachvollziehen können und vielleicht sogar mit dem Kopf schütteln, diese sind heute jedoch eher die Ausnahme. Dass diese Personen jedoch die Macht oder den Einfluss haben, der Karriere einen Riegel vorzuschieben, ist jedoch in den allerwenigsten Fällen realistisch. Andersherum sollte man sich vor Augen führen, dass ein bewusstes Abgeben des Namens sogar als Zeichen von Selbstbewusstsein und Stärke gewertet werden kann.

Insgesamt gibt es keine Zahlen und Fakten, die darauf hindeuten, dass eine Namensänderung ein Karrierekiller sein kann. Nach einer meist kurzen Umgewöhnungszeit für sich selbst und die anderen ist der große Schritt zudem meist wieder schnell vergessen.

Gut zu wissen: Wer sich mit seinem Namen im wahrsten Wortsinn bereits einen Namen gemacht hat, da er Musik, Texte, Bücher oder Filme publiziert hat, kann diesen weiterhin als Künstlernamen nutzen und eintragen lassen, rein formal aber den Nachnamen des Partners annehmen. Während man für die Öffentlichkeit ein „Tim Biermann“ bleibt, unterschreibt man seine Rechnungen nun jedoch mit „Tim Schütte“.

Den neuen Namen kommunizieren: So ist es richtig

Wer einen neuen Nachnamen angenommen hat, kommuniziert diesen am Arbeitsplatz bestenfalls direkt. Dabei sollten proaktiv nicht nur die Personalabteilung und der Vorgesetzte informiert werden, sondern alle Kollegen, Mitarbeiter und Kunden, mit denen man regelmäßig zu tun hat. Eine kurze Rundmail ist jetzt angebracht. Idealerweise verschickt man diese bereits von einem neu eingerichteten E-Mail-Account mit neuem Namen. Eine Weiterleitung der eingehenden E-Mails der alten Adresse sollte jetzt auf keinen Fall vergessen werden. Weiterhin ist es empfehlenswert, seine Signatur zu ändern und für eine gewisse Zeit den Zusatz „früher“ plus den ehemaligen Nachnamen mit anzuführen.

Urheber des Titelbildes: nadtochiy/ 123RF Standard-Bild

Unterschrift Bewerbung

Die Bewerbung unterschreiben – das ist zu beachten

Eine Unterschrift gibt einer Bewerbung den letzten Schliff und verleiht ihr das notwendige Maß an Authentizität. Auch wenn es sich meist nur um zwei Wörter handelt, die schnell auf das Papier gebracht sind, hat die Unterschrift für das Anschreiben und den Lebenslauf doch eine besondere Bedeutung. Es lohnt sich daher, ihr etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Unterschreiben – ist das in Bewerbungen überhaupt noch nötig?

Galt eine Unterschrift lange Zeit als ein Must-have einer jeden Bewerbung, bedeutet ein fehlender „Friedhelm Wilhelm“ heute längst nicht mehr das sofortige Aus für einen Bewerber. Vor allem bei Online-Bewerbungen gehört eine Signatur nicht mehr zum obligatorischen Standard von Bewerbungsunterlagen. Dennoch: Zumindest symbolisch bestätigt man sowohl auf dem Anschreiben als auch auf dem Lebenslauf die Richtigkeit der gemachten Angaben und gibt der Bewerbung gleichzeitig noch einen gewissen persönlichen und individuellen Touch.

Analog oder digital? Welche Form der Signatur sollte ich wählen?

Wer seine Bewerbung klassisch per Post verschickt, der unterschreibt die ausgedruckten Seiten noch von Hand. Werden die Unterlagen dagegen in der digitalen Version auf den Weg gebracht, ist natürlich auch eine digitale Unterschrift nötig. Hierbei gibt es jedoch einen wesentlichen Unterschied: So hat man die Wahl

  • eine digitale Signatur entweder über ein Programm (zum Beispiel Paint, PDF oder Outlook) per Freihandeingabe über ein Touchscreen oder per Maus zu erstellen
  • oder aber eine Original-Unterschrift auf einem weißen Papier einzuscannen oder abzufotografieren und als Snippet in das Dokument einzufügen.

Letztere Variante ist in der Regel die authentischere und professionellere Variante. Wurde alles richtig gemacht, sollte sie von der Original-Unterschrift nicht mehr zu unterscheiden sein und keine Ränder und Schattierungen aufweisen. Nachbesserungen sind mit einem Bildbearbeitungsprogramm meist problemlos möglich.

Größe, Lage und Co.: die Formalitäten rund um die Unterschrift

Wie groß sollte die Unterschrift sein und welche Farbe ist passend? Wo genau platziere ich sie eigentlich? Unabhängig davon, ob man sich für die analoge oder die digitale Unterschrift entscheidet, gibt es einige formale Feinheiten, auf die man in der Bewerbung achten sollte. Das sind:

die Farbe: Mit Blau und Schwarz liegen Sie richtig.
der Stift Mit einem Füller wirkt die Unterschrift besonders edel. Erlaubt sind aber auch Kugelschreiber und Fineliner. Wichtig ist, dass die Tinte sauber auf das Papier kommt und nicht verschmiert.
die Größe: Die Größe der Unterschrift ist perfekt, wenn sie etwas größer als der andere Text ist und sich maximal über zwei Zeilen erstreckt. Wichtig ist, dass ausreichend Platz zur Verfügung steht und sie nicht zwischen die Zeilen gequetscht wird.
die Platzierung: Eine Signatur steht linksbündig und beginnt bestenfalls in einer Linie mit dem vorhandenen Text.
die Begleiter: Wohnort und Datum sind bestenfalls in der Nähe der Unterschrift zu finden und stehen entweder darüber oder darunter. Zusätzlich kann der abgetippte Name nochmal unter der Signatur stehen – notwendig ist dies jedoch nicht.
die Anzahl: Jeweils eine Unterschrift auf dem Anschreiben sowie auf der letzten Seite des Lebenslaufs reicht aus. Bei digitalen Vorlagen ist es empfehlenswert, ein und dieselbe Unterschrift zu verwenden.

Wie unterschreibe ich richtig?

Grundsätzlich sollte die Unterschrift natürlich authentisch sein. Versuchen Sie daher möglichst so zu unterschreiben, wie sie es sonst auch tun. Es lohnt sich dennoch, ein paar allgemeine Empfehlungen zu berücksichtigen:

  • Ob Sie mit Vor- und Zuname unterschreiben oder lediglich den Nachnamen verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Was sich auf einer Bewerbung jedoch weniger gut macht, sind Kürzel.
  • Sofern man sich nicht komplett „verbiegen“ muss, sollte die Unterschrift weitestgehend leserlich sein, zumindest aber lässt sich erkennen, dass die jeweilige Person selbst unterschrieben hat.
  • Bei einer schwungvollen Schrift sind die Buchstaben leicht nach rechts geneigt.
  • Die Groß- und Kleinbuchstaben haben jeweils in etwa die gleiche Größe.

Urheber des Titelbildes: gajus/ 123RF Standard-Bild

Nachfrage Arbeitgeber

Beim alten Chef nachfragen – sind Erkundigungen bei Bewerbungen erlaubt?

Trotz der einwandfreien Bewerbungsunterlagen und eines positiven Eindrucks beim Vorstellungsgespräch ist der Personaler nicht komplett überzeugt. Ist der Bewerber tatsächlich so gut, wie er sich verkauft und stimmen seine Angaben wirklich? Zur Sicherheit fragt er lieber nochmal beim aktuellen Arbeitgeber nach. Aber sind solche Erkundigungen überhaupt erlaubt und was haben sie für Konsequenzen für die Bewerber?

Die rechtliche Seite: Das sind die Grenzen des Nachfragens

Eine eindeutige Antwort gibt es nicht auf die Frage, ob der potenziell neue Arbeitgeber beim alten Erkundigungen über den Bewerber einholen darf. Es gibt weder ein Gesetz noch eine andere rechtliche Grundlage mit entsprechenden Vorgaben. Dennoch gilt in Deutschland das sogenannte Recht auf informelle Selbstbestimmung, das im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nochmal mehr an Bedeutung gewonnen hat. Dieses Recht besagt, dass jede Person selbst bestimmen darf, welche Informationen und persönlichen Daten sie von sich selbst preisgeben möchte.

Konkret könnte dieses Recht folglich so ausgelegt werden: Eine Nachfrage ist nur zulässig, wenn der Bewerber vorher gefragt wird und seine ausdrückliche Zustimmung gegeben hat. Ob dies in der Praxis tatsächlich immer so gehandhabt wird, sei dahingestellt. Personaler sind nicht selten gut untereinander vernetzt und ob es einen Anruf tatsächlich gegeben hat, lässt sich meist nur schwer nachweisen. Und selbst wenn der Bewerber vorab gefragt wird, ist kaum von Freiwilligkeit die Rede – zumindest dann nicht, wenn er den Job tatsächlich haben möchte: Denn stimmt er nicht zu, erweckt seine Weigerung schnell den Anschein, dass er etwas zu verbergen hat.

Bei der unklaren rechtlichen Lage unterscheidet man aber dennoch eindeutig zwischen zwei Szenarien:

  1. Das Arbeitsverhältnis des Bewerbers besteht noch und ist nicht gekündigt: Nachfragen sind nicht zulässig. Hier kommen das Persönlichkeitsrecht und die Fürsorgepflicht des künftigen Arbeitgebers zum Tragen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der weist bereits in der eigenen schriftlichen Bewerbung darauf hin und bittet um Diskretion.
  2. Das Arbeitsverhältnis ist bereits gekündigt und besteht nicht mehr: Gemäß eines Urteils des Bundesarbeitsgerichts sind Erkundigungen über ehemalige Mitarbeiter im Einzelfall erlaubt.

Was darf der alte Arbeitgeber sagen?

Hat der Bewerber sein schriftliches Okay gegeben, dann ist ein Anruf beim alten oder bestehenden Arbeitgeber erlaubt – es gibt jedoch Grenzen. So dürfen längst nicht alle Fragen gestellt werden und auch der alte Chef muss sich an bestimmte Regeln halten.

Unzulässig sind beispielsweise Fragen, die die Privatsphäre des Mitarbeitenden betreffen. Auskünfte über eine Schwangerschaft, zur sexuellen Orientierung oder Religionszugehörigkeit dürfen daher nicht eingeholt beziehungsweise gegeben werden. Anders sieht es bei Straftaten aus: Wurde der Bewerber beispielsweise am Arbeitsplatz als Langfinger erwischt und dafür verurteilt, dann kann diese Tatsache durchaus kommuniziert werden.

Für den alten Arbeitgeber gilt zudem: Er muss stets bei der Wahrheit bleiben und sich wohlwollend äußern. Seine Angaben dürfen zudem nicht denen im Arbeitszeugnis widersprechen. Grundsätzlich erlaubt sind Informationen zur Arbeitsleistung, zu den Qualifikationen des Bewerbers sowie zum Kündigungsgrund.

Urheber des Titelbildes: kasto/ 123RF Standard-Bild

Eloquent im Job

Eloquenz: So gelingt es, mit Worten im Job zu überzeugen

Am Telefon mit Kunden, im Teammeeting, bei der Präsentation oder in der Büroküche – im Arbeitsalltag gehört Kommunikation für die meisten Menschen ganz selbstverständlich dazu. Die Art und Weise, wie wir uns ausdrücken, hat dabei einen wesentlichen Einfluss auf unsere Außenwirkung und sogar unseren Erfolg im Job. Das Zauberwort hierbei heißt Eloquenz.

Mehr als nur schöne Worte – was ist Eloquenz?

Hinter dem Begriff Eloquenz verbergen sich gleich mehrere Synonyme. Wortgewandtheit und Beredsamkeit gibt beispielsweise der Duden vor. Aber auch mit Begriffen, wie rhetorische Fähigkeiten, Schlagfertigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Rede- und Sprachkunst, lässt sich Eloquenz beschreiben.

Eloquente Menschen können sich dem jeweiligen Anlass entsprechend in einer Sprache mit einem großen Wortschatz, grammatikalisch richtig, wirksam und überzeugend ausdrücken. Anders ausgedrückt: Sie finden die passenden Worte, die die Zuhörer auch verstehen und erreichen.

Eloquenz im Job: Was bringt mir das?

Im täglichen Arbeitsleben ist Eloquenz als wichtiger Soft-Skill mit deutlichen Vorteilen verbunden. Das sind die Stärken und Pluspunkte der Redebegabten:

Eloquente Menschen

  • können andere Personen mit guten Argumenten und ihrer Wortgewandtheit von ihren Interessen überzeugen und auf ihre Seite ziehen.
  • finden eine schlagfertige Antwort und können spontan reagieren, ohne die andere Person anzugreifen.
  • wirken sympathisch, da sie stets die richtigen Worte finden.
  • ziehen andere Menschen in ihren Bann.
  • wirken professionell, kompetent und seriös.
  • sind in der Lage, anderen Personen Wissen zu vermitteln.

Wer daher stets die passenden Worte findet, profitiert von diesem Können in vielen Bereichen und ist damit meist auch erfolgreich im Job. In diesen Bereichen lässt sich mit Eloquenz punkten:

  • bei Präsentationen, Moderationen und Reden
  • im Kunden- und Verkaufsgespräch
  • bei Gehaltsverhandlungen
  • im Bewerbungsgespräch
  • beim Smalltalk
  • bei allgemeinen Diskussionen
  • beim Brainstorming und bei der Ideenfindung

Die Sprechkunst lernen: So klappt es

Nach dem Motto „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ will Eloquenz gelernt sein. Zwar gibt es Menschen, denen es grundsätzlich leichter als anderen fällt, die passenden Worte zu finden, dennoch ist auch bei ihnen etwas Übung angesagt. Wer an seiner Sprachfertigkeit, Schlagfertigkeit und seinem Wortschatz arbeiten möchte, hat dazu mehrere Möglichkeiten.

  • Lesen: Um den eigenen Sprachhorizont zu erweitern, ist regelmäßiges Lesen hilfreich. Ob dies der Roman ist oder doch eher der Zeitungsartikel oder Blog-Beitrag, bleibt Ihnen überlassen.
  • Informieren: Mit Worten überzeugen kann nur, wer sich mit einem bestimmten Thema beziehungsweise in verschiedenen Bereichen gut auskennt. Es lohnt sich daher, das eigene Wissen stets auf dem aktuellen Stand zu halten und sich regelmäßig über Änderungen und Neuigkeiten zu informieren.
  • Orientieren: Suchen Sie sich Vorbilder, von denen Sie sich etwas abschauen und lernen können. Eine Möglichkeit besteht darin, sich Reden, Vorträge, Nachrichtensendungen und Podcasts ganz bewusst im Hinblick auf die Rhetorik der Vortragenden anzuhören beziehungsweise anzuschauen.
  • Trainieren: Der Besuch spezieller Coachings und Trainings ist unbedingt empfehlenswert, wenn man die eigene Eloquenz unter professioneller Anleitung erlernen oder weiter ausbauen möchte. Aber auch im privaten Rahmen können Sie zum Beispiel vor Freunden und Familie oder vor dem Spiegel an ihrer Wortgewandtheit feilen.
  • Reden: Die beste Übung ist, es einfach zu tun. Wann immer sich die Gelegenheit ergibt, sollte man daher bewusst an seiner Eloquenz arbeiten – das kann zum Beispiel das Teammeeting sein, das Telefongespräch mit den Kunden oder auch das Mittagessen mit den Kollegen.
  • Nonverbal kommunizieren: Um eloquent rüberzukommen, spielt auch die eigene Körpersprache mit Gestik und Mimik eine wesentliche Rolle. Vergessen Sie daher beim Reden nicht, den Blickkontakt zu halten, eine offene Körperhaltung einzunehmen und freundlich zu lächeln.

Für das Training haben wir noch ein paar ganz praktische Übungen zusammengestellt:

  • Legen Sie eine Liste mit Begriffen an, die Ihnen bislang unbekannt waren und schreiben Sie ihre Bedeutung hinzu.
  • Beim Schreiben von Texten (zum Beispiel E-Mails oder Ausarbeitungen) ist die Thesaurus-Funktion hilfreich, um passende Synonyme zu Begriffen zu finden – optimal, wenn diese dann auch im Gedächtnis hängen bleiben.
  • Zeichnen Sie ein Gespräch (zum Beispiel mit einem Kollegen, den Sie vorher um Erlaubnis gefragt haben) mithilfe eines Diktiergeräts auf und hören Sie sich anschließend selbst reden. Eine erste Aufgabe danach: Zählen Sie sämtliche „Ähs“ und „Alsos“ und versuchen Sie diese beim nächsten Mal komplett wegzulassen.
  • Beim Lesen eines Zeitungsartikel setzt man einfach mal vor jedes Substantiv ein passendes Adjektiv.
  • Suchen Sie sich ein beliebiges Thema aus und schreiben Sie dazu alle Pro- und Contra-Argumente auf, die Ihnen einfallen. Danach lohnt es sich, das Thema zu recherchieren, um zu überprüfen, ob etwas vergessen wurde.
  • Lesen Sie einen Text und fassen Sie die wichtigsten Aussagen selbst ihn wenigen, möglichst kurzen, aber ausdrucksstarken Sätzen zusammen – dieses Vorgehen hilft dabei, auf den Punkt zu formulieren.

Urheber des Titelbildes: zinkevych/ 123RF Standard-Bild

Kurioses aus der Arbeitswelt

Unnützes Wissen: Kurioses aus der Arbeitswelt

Unnützes Wissen gibt es eigentlich gar nicht. Selbst noch so kurios erscheinende Fakten können Ihren Mitmenschen ein Lächeln auf die Lippen zaubern oder sie zum Staunen bringen

Damit Sie in der nächsten Mittagspause oder auf der Betriebsfeier mit Ihrem gar nicht so unnützen Wissen glänzen können, haben wir hier zehn skurrile Fakten aus der Büro- und Arbeitswelt zusammengestellt.

1. Der häufigste Vorname in deutschen Chefetagen

Der unter deutschen Geschäftsführern am häufigsten vertretene Vorname ist Andreas. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Jobportals Indeed, für die deutschlandweit Daten aus 318.190 Firmen ausgewertet wurden. Auf Platz 2 und 3 stehen demnach die Namen Michael und Christian. Der erste weibliche Vorname findet sich erst auf Platz 9 der Rangliste und lautet: Katja.

2. Fast die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer datet Kollegen

Beziehungen am Arbeitsplatz? Das mag für viele ein Tabu sein, doch fast jeder zweite Deutsche ist schon einmal mit einem Kollegen oder einer Kollegin ausgegangen. Das verwundert wenig, schließlich verbringen wir einen Großteil unserer Zeit am Arbeitsplatz. Jeder Fünfte führte sogar eine längere Beziehung mit Kollegen. Allerdings haben nur sechs Prozent der Paare auch geheiratet.

3. Kennen Sie das Parkinsonsche Gesetz?

Das 1955 vom britischen Historiker Historiker Cyril Northcote Parkinson aufgestellte Gesetz besagt, dass sich Arbeit in genau dem Maß ausdehnt, wie Bearbeitungszeit zur Verfügung steht. Anders gesagt: Je mehr Zeit Sie für eine Aufgabe haben, umso länger brauchen Sie. Daher ist der wichtige Bericht immer erst kurz vor der Deadline fertig.

4. Eheverbot für Lehrerinnen

Ein Zölibat für Lehrerinnen? Klingt unglaublich, gab es in Deutschland bis 1951 aber tatsächlich. Das sogenannte Lehrerinnenzölibat wurde erstmals 1880 im Deutschen Reich eingeführt. Eine kurzfristige Aufhebung des Heiratsverbots während der Weimarer Republik wurde aus arbeitspolitischen Gründen schnell wieder zurückgenommen. Verheiratete Lehrerinnen – und Beamtinnen allgemein – durften entlassen werden, um Stellen für männliche Arbeitskräfte zu sichern. Unverheiratete Lehrerinnen mussten zudem eine „Ledigensteuer“ zahlen, zehn Prozent Aufschlag auf die Lohnsteuer. Dadurch sollte eine Heirat attraktiver werden.

5. 51.238 Klobesuche pro Minute

Deutsche Bürotoiletten erleben regen Betrieb: 51.238 Klobesuche gibt es pro Minute. Hochgerechnet auf acht Stunden Arbeitszeit macht das 24.594.240 Toilettenbesuche am Tag!

6. Echte Scheißtage

Heute gehört der Toilettengang zur Arbeitszeit. Ganz anders sah das früher für Dienstboten und Knechte in Süddeutschland und Österreich aus. Nach Dienstvertragsende wurden ihnen ein bis drei Arbeitstage vom Lohn abgezogen – als Ausgleich für die Zeit, die sie mit dem Stuhlgang verbracht haben. Diese Tage wurden als „Scheißtage“ bezeichnet.

7. Vorsicht vor Montagen

Der Montag ist der vermutlich unbeliebteste Tag der Woche. Dafür gibt es tatsächlich nachweisbare Gründe: An Montagen passieren Statistiken zufolge die meisten Arbeitsunfälle. Unabhängig vom Arbeitstag ist auch die Zeit um 10:00 Uhr morgens herum besonders risikoreich. Seien Sie bei der Frühstückspause also vorsichtig!

8. Unsere Konzentration hält nur 90 Minuten

Länger als etwa 90 Minuten am Stück können sich Menschen nicht konzentrieren. Danach müssen wir unserem Gehirn eine kurze Pause gönnen. Doch selbst mit Pausen schweifen unsere Gedanken häufig ab: Einer Untersuchung der Universität von Kalifornien zufolge beschäftigen wir uns 30 Prozent unserer Zeit mit Tagträumen.

9. Blaues Licht statt Kaffee

Was tun, wenn die Konzentration nachlässt? Viele Büroarbeiter greifen dann zum Kaffee. Der Blick auf den Computermonitor kann jedoch ebenfalls aufputschend wirken. 30 Minuten blaues Licht haben einen ähnlichen Effekt wie drei Tassen Kaffee.

10. Katzenvideos machen glücklich

Erleben Sie gerade einen Durchhänger? Da gibt es eine einfache Lösung: Schauen Sie während der nächsten Pause Katzenvideos! Eine Studie der Indiana University Media School hat wissenschaftlich bestätigt, dass Katzenvideos die Stimmung heben und die Zuschauer mit einem Extraschub Energie versorgen.

Urheber des Titelbildes: deagreez/ 123RF Standard-Bild

Holo-Videokonferenzen

Holo-Videokonferenzen – DIE Revolution für Online Meetings?

Im Verlauf der Corona-Pandemie haben Videokonferenzsysteme verstärkt an Bedeutung gewonnen. Dabei hat sich allerdings auch gezeigt, dass der Kontakt über Video den Austausch von Angesicht zu Angesicht nicht wirklich ersetzen kann.

Googles Projekt Starline soll nun die Videotelefonie besonders realistisch machen – dank Hologrammen. Im Mai 2023 hat Google einen neuen, verkleinerten Prototypen vorgestellt und Tests mit Partnerfirmen angekündigt.

Sind Holo-Videokonferenzen wirklich die Technologie der Zukunft? Hier erfahren Sie mehr.

Projekt Starline – das steckt hinter der Idee

Hologramme kennen die meisten von uns bisher nur aus Science-Fiction-Geschichten wie Star Wars. In George Lucas Film aus dem Jahr 1977 findet der Protagonist Luke Skywalker ein holografisches Video von Prinzessin Leia. Viele weitere Filmschaffende und Autoren ließen sich von der Darstellung des Hologramms inspirieren – und Technologieunternehmen versuchten, sie in die Tat umzusetzen. Möglich wurde dies aber erst, nachdem Fortschritte in der Informatik die Komprimierung und Übertragung riesiger Datenmengen erlaubten.

Mit Projekt Starline hat sich auch Google der Hologramme angenommen. Erstmals vorgestellt wurde das Telepräsenzsystem im Jahr 2021. Der große Unterschied zu Konkurrenzprodukten wie der im selben Jahr präsentierten Microsoft-Plattform Mesh und WebEx von Cisco: Starline funktioniert ohne Augmented-Reality-(AR)-Brillen. Die Teilnehmer sitzen stattdessen in einer Kabine. Ein Monitor und eine räumliche Audio-Übertragung vermitteln den Eindruck, als befände sich der Gesprächspartner direkt vor ihnen.

Holo-Videokonferenzen: Die Technik kurz erklärt

Wie funktioniert die Holo-Videokonferenz ohne AR-Brille? Grundlage bildet ein Display, das auf einer Lichtfeldanzeige basiert und Personen realistisch in 3D darstellen kann. Hochauflösende Kameras und auf die Kundenbedürfnisse abgestimmte Tiefensensoren erfassen die Gesprächspartner aus mehreren Perspektiven. Eine spezielle Software führt diese Daten zusammen und erstellt ein detailliertes 3D-Modell der Personen.

Damit ein realistischer Gesprächseindruck entsteht, muss die Software in Echtzeit enorm große Datenmengen von mehreren Gigabits pro Sekunde verarbeiten. Um diese Datenmengen überhaupt übertragen zu können, hat Google neue Komprimierungs- und Streaming-Algorithmen entwickelt. Diese verkleinern die Datenmengen um den Faktor 100.

Diese Vorteile bieten Holo-Videokonferenzen

Google testet Starline bereits seit Längerem im eigenen Unternehmen und hat zudem Studien durchgeführt, um die Vorteile der Holo-Videokonferenzen zu ermitteln. Dabei haben sich einige Vorzüge gegenüber gewöhnlichen Videokonferenzen herausgestellt:

  • Unterhaltungen per Holo-Videokonferenz weisen in Tests eine höhere Gesprächsdynamik auf als normale Videokonferenzen. Das bedeutet, Teilnehmer wechseln sich mit ihren Gesprächsbeiträgen häufiger ab.
  • In Holo-Videokonferenzen zeigen Teilnehmer ein breiteres Spektrum non-verbalen Verhaltens ans in herkömmlichen Videotelefonaten. Sie gestikulieren mehr und weisen eine lebhaftere Mimik auf. Das macht es einfacher, die Stimmung des Gesprächspartners einzuschätzen und lässt Gespräche zudem lebendiger und lebensechter wirken.
  • Holo-Videokonferenzen erhöhen die Aufmerksamkeit der Teilnehmer. Probanden schauen ihren Gesprächspartnern zum Beispiel wesentlich länger ins Gesicht als bei gewöhnlichen Videokonferenzen – ungefähr so lange wie bei Gesprächen von Angesicht zu Angesicht. Das spricht dafür, dass sie sich auch besser auf den Gesprächsinhalt konzentrieren.
  • Die dreidimensionale Darstellung in Holo-Videokonferenzen erleichtert es, Augenkontakt mit dem Gesprächspartner zu halten, was ebenfalls die Aufmerksamkeit steigert.

Herausforderungen für die neue Technologie

Der erste Prototyp von Googles Projekt Starline füllte noch einen ganzen Raum. Ein derart klobiges und komplexes Gerät findet natürlich nur in wenigen Büros Platz. Neue KI-Technologien machen es möglich, dass für den im Mai 2023 präsentierten, überarbeiteten Prototyp nur noch wenige Standardkameras und Infrarotsensoren verwendet werden müssen. Zusätzlich wird noch das Display benötigt. Damit hat der Prototyp nun in etwa die Größe eines Fernsehers und nimmt nicht mehr Platz in Anspruch als übliche Videokonferenzsysteme. Auch die Datenkomprimierung wurde in den vergangenen Jahren verbessert, sodass tatsächlich Gespräche in Echtzeit möglich sind.

Eine große Herausforderung für viele Unternehmen dürfte allerdings der Preis darstellen. Der aktuelle Starline-Prototyp kostet Schätzungen zufolge immer noch mehrere Zehntausend US-Dollar. Google arbeitet daran, die Technologie weiter zu vereinfachen und erschwinglicher zu machen. Die Technik soll dabei weitestgehend aus dem Sichtfeld der Anwender verschwinden. Keine sichtbare Kamera und kein erkennbares Display sollen den Eindruck eines natürlichen Gesprächs stören.

Ausblick: Gehören Hologramme bald zum Büroalltag?

Wann genau Starline marktreif sein wird, ist noch nicht bekannt. Gerüchten zufolge könnte die Markteinführung aber bereits 2024 erfolgen. In einigen Google-Büros kommt das System für Holo-Videokonferenzen bereits zum Einsatz. Zudem wurden Tests in mehr als 100 Unternehmen durchgeführt, 2023 folgen weitere Testeinsätze mit Google-Partnern wie T-Mobile und WeWork.

Gelingt es Google tatsächlich, die Technik zu verkleinern und zu einem erschwinglichen Preis anzubieten, erscheint ein breiter Einsatz in naher Zukunft gar nicht mal unwahrscheinlich. Insbesondere in international tätigen Unternehmen könnten Holo-Videokonferenzen zum aktiven Austausch der Mitarbeitenden beitragen und die Produktivität fördern.

Urheber des Titelbildes: peshkova/ 123RF Standard-Bild

Ferienjob

Ferienjobs – Infos für Jugendliche, Eltern und Unternehmen

In der Sonne liegen oder doch lieber das Taschengeld aufbessern? Vor dieser Frage stehen Jugendliche in den Ferien. Mit einem Ferienjob können junge Menschen schon früh ihre beruflichen Neigungen austesten und ihr erstes eigenes Geld verdienen. Das fördert Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.

Was es für Unternehmen, Jugendliche und Eltern vor der Aufnahme eines Ferienjobs zu beachten gibt, erklärt der folgende Artikel.

Arbeit während der Ferien: Beliebt sind Jobs im Event- und Servicebereich

Früher halfen Jugendliche während der Ferien bei der Ernte, führten Hunde aus oder arbeiteten im Betrieb der Eltern mit. Heute ist eine Reihe von neuen Jobmöglichkeiten hinzugekommen. Zu Beispiel können junge Menschen Betriebe beim Aufbau ihrer Social Media-Profile unterstützen oder online Produkttests veröffentlichen.

Offizielle Statistiken, wie viele Jugendliche einem Ferienjob nachgehen, gibt es nicht. Die Online-Jobbörse Gelegenheitsjobs.de hat allerdings eine Umfrage nach den beliebtesten Ferienjobs durchgeführt. Ganz oben stehen bei den jungen Jobbern demnach die folgenden Tätigkeiten:

  1. Jobs aus dem Bereich Event, Service und Fundraising
  2. Marktorschungsjobs, zum Beispiel Umfragen in der Fußgängerzone
  3. Kinderbetreuung und Tiersitting
  4. Jobs aus dem Bereich Logistik und Kurierfahrten
  5. Tätigkeiten als Mysteryshopper/ Testkäufer und Online-Heimarbeit

Ferienjobs: Wichtige Infos für Unternehmen

Kinderarbeit ist in Deutschland grundsätzlich verboten. Ausnahmen gibt es allerdings für Kinder und Jugendliche ab 13 Jahren. Da sie weniger Erfahrung mitbringen als ihre erwachsenen Kollegen, bedürfen jugendliche Ferienjobber aber eines besonderen Schutzes. Das zeigt schon ein Blick in die Unfallstatistik: Demnach ist die Zahl der Arbeitsunfälle unter Jugendlichen etwa doppelt so hoch wie die der Erwachsenen.

Möchten Unternehmen minderjährige Ferienjobber beschäftigen, müssen sie sich an die Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes halten. Verstöße werden mit Bußgeldern belangt und können in schweren Fällen auch als Straftat verfolgt werden.

Achtung: Arbeitgeber müssen Ferienjobs als kurzfristige Beschäftigung (Personengruppe 110) im DEÜV-Verfahren bei der Minijob-Zentrale melden. Auch die Meldung bei der Unfallversicherung erfolgt über den Arbeitgeber.

Die wichtigsten Regelungen für Ferienjobber

  • Kinder ab 13 Jahren: Schülerinnen und Schüler ab 13 Jahren dürfen nur mit Zustimmung der Eltern beschäftigt werden und nur für maximal zwei Stunden täglich (3 Stunden in der Landwirtschaft) zwischen 8:00 und 18:00 Uhr. Zudem dürfen sie nur leichte Tätigkeiten ausführen, zum Beispiel Zeitungen austragen oder Nachhilfe geben.
  • Jugendliche ab 15 Jahren: Wer älter als 15 Jahre aber noch nicht volljährig ist, darf maximal 20 Tage im Jahr arbeiten, also zum Beispiel vier Wochen in den Sommerferien. Eine Höchstarbeitszeit von acht Stunden am Tag darf dabei nicht überschritten werden. Die Nachtarbeit zwischen 20:00 und 6:00 Uhr sowie die Arbeit an Sonn- und Feiertagen ist für Jugendliche nicht gestattet. Ausnahmen für diese Regel bestehen in der Gastronomie und im Bäckereihandwerk, in der Landwirtschaft und im Gesundheitsdienst.
  • Jugendliche ab 16 Jahren: Gastronomiebetriebe dürfen Jugendliche ab 16 Jahren bis 22 Uhr beschäftigen
  • Jugendliche ab 18 Jahren: Volljähriger Schüler, Schülerinnen und Studierende dürfen an bis zu 50 Tagen im Jahr einem Ferienjob nachgehen. Alles, was darüber liegt, entspricht nicht mehr den Bedingungen eines Ferienjobs.

Info: Mindestlohn und Sozialversicherungen

Volljährige Ferienjobber erhalten den Mindestlohn, für Minderjährige gilt er allerdings nicht. Ist die Beschäftigung auf 70 Tage bzw. drei Monate eines Kalenderjahres befristet, sind Ferienjobber von Sozialversicherungsbeiträgen (Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung) befreit. Gleiches gilt für längerfristige Minijobs mit maximal 520 Euro Monatseinkommen (Stand 2023).

Jobben während der Ferien: Was müssen Jugendliche wissen?

Viele Jugendliche interessiert vor allem, wie viel Geld sie mit einem Ferienjob verdienen können. Das hängt vom Arbeitgeber ab. Die allgemeinen Bedingungen wie Arbeitszeit und Stundenlohn sollten schriftlich festgehalten werden – auch wenn man Hilfstätigkeiten für die Nachbarn ausführt.

Beim Verdienst gibt es noch einige weitere Regeln zu beachten:

  • Bis zu einer monatlichen Einkommensgrenze von 485 Euro bleiben Jugendliche familienversichert (Stand 2023).
  • Wer BAföG erhält, darf nicht mehr als 520,92 Euro brutto im Monat hinzuverdienen (6.251,04 Euro Euro brutto im Jahr).
  • Das Einkommen aus Ferienjobs unterliegt grundsätzlich der Lohnsteuer – entweder dem individuellen Steuersatz oder der Arbeitgeber führt einen Pauschalbetrag von 25 Prozent des Gehalts ans Finanzamt ab. Ferienjobber gehören aber in der Regel zur Steuerklasse I. Hier gilt ein Steuerfreibetrag von 10.908 Euro im Jahr.
  • Wird doch Lohnsteuer einbehalten, können Ferienjobber sich das Geld über die jährliche Einkommenssteuererklärung zurückholen.

Damit Arbeitgeber die elektronische Lohnsteuerkarte ELStAM nutzen können, müssen Ferienjobber die folgenden Daten vorlegen:

  • Steueridentifikationsnummer (Steuer-ID)
  • Geburtsdatum
  • Auskunft, ob es sich um das erste Dienstverhältnis handelt

Was es für Eltern zu beachten gibt

Für Eltern wichtig zu wissen: Verdienen sich Schüler und Schülerinnen über einen Ferienjob Taschengeld hinzu, kann dies zu Kürzungen bei anderen Einnahmen führen. So kann zum Beispiel der gesetzliche Unterhalt reduziert werden.

Auch auf das Kindergeld kann sich der Ferienjob auswirken: Haben volljährige Kinder bereits eine erste Berufsausbildung oder ein Erststudium abgeschlossen, bleiben sie nur kindergeldberechtigt, wenn sie keiner Erwerbstätigkeit nachgehen. Arbeiten sie mehr als 20 Stunden pro Woche in einer nicht-geringfügigen Beschäftigung, erlischt der Kindergeldanspruch.

Urheber des Titelbildes: benzoix/ 123RF Standard-Bild

Scary Hour Trick

Scary-Hour-Trick: So werden unliebsame Aufgaben schneller erledigt

Die lästige Ablage, die Korrespondenz mit einem schwierigen Kunden oder die eintönige Tabellenkalkulation für die Bilanz – im beruflichen und privaten Alltag gibt es immer mal wieder Aufgaben, die so unbeliebt sind, dass wir sie in schönster Regelmäßigkeit gerne vor uns herschieben. Damit sich der Berg an Arbeit aber nicht irgendwann so hoch auftürmt, dass kein Ende mehr in Sicht ist, kann ein einfacher Trick gegen die Aufschieberitis helfen: die Scary-Hour-Methode.

Die Horrorstunde? Das hat es mit dem Begriff auf sich

Der Begriff dürfte sich in keinem deutschen Wörterbuch finden lassen: Vielmehr handelt es sich bei der sogenannten Scary-Hour-Methode (deutsch für: Horrorstunden-Methode) um eine Wortkreation der US-Amerikanerin Laur Wheeler. Die TikTokerin wollte ihre eigene Prokrastination nicht länger hinnehmen, sondern aktiv etwas dagegen tun. Um ihr eigenes Chaos in den Griff zu bekommen und die angehäuften Aufgaben sukzessive abzubauen, entschied sie für sich, diesen jeden Tag genau eine Stunde zu widmen.

Scary-Hour-Methode: So funktioniert sie

Je nach Arbeitsaufwand wird einmal pro Tag, jeden zweiten Tag oder einmal pro Woche in einem festen Zeitfenster von genau 60 Minuten all das erledigt, was sonst zu kurz kommt. Damit das gelingt, sind Ablenkungen tabu. Mit anderen Worten: Stellen Sie das Smartphone auf lautlos, deaktivieren Sie die Benachrichtigungen am Computer und schließen Sie die Tür zum Büro. In der folgenden Stunde – bestenfalls stellen Sie einen Timer – gilt es dann, sich voll und ganz auf die „Scary-Hour-Aufgabe“ zu fokussieren und konzentriert zu arbeiten. Entschuldigungen gelten jetzt genauso wenig wie Trödelei. Nach Ablauf der 60 Minuten ist direkt Schluss: Selbst, wenn eine Aufgabe noch nicht erledigt ist, widmet man sich anderen (angenehmeren) Arbeiten.

Eine Stunde Horror am Tag: Lohnt sich das?

Viele kennen das schlechte Gewissen, das sich schnell einstellt, wenn die Aufschieberitis mal wieder zuschlägt. Je mehr Aufgaben wir unerledigt lassen, desto unwohler und gestresster fühlen wir uns. Erschwerend hinzukommt, dass wir irgendwann den Überblick verlieren und gar nicht mehr wissen, was wir zuerst beginnen und was zuletzt anfangen sollen. Der Scary-Hour-Trick soll dazu beitragen, Ruhe und Ordnung in das gedankliche Chaos bringen: Wer genau weiß, dass es eine reservierte Stunde für die lästigen Aufgaben gibt, kann diese mit einem guten Gewissen in der restlichen Zeit gedanklich aus dem Kopf streichen und muss sich nicht mehr damit beschäftigen.

Ein weiterer Pluspunkt ist: Aus der Scary Hour nimmt man das gute Gefühl mit, effektiv etwas geschafft zu haben. Wer sich gewissenhaft an den Zeitplan hält, der kann auf längere Sicht das Intervall sogar verlängern und muss dann vielleicht nicht mehr täglich, sondern nur noch wöchentlich die Horrorstunde überstehen.

Urheber des Titelbildes: milkos/ 123RF Standard-Bild

Flurfunk

Schon gehört …? Was es mit dem Flurfunk auf sich hat

„Weißt du schon, dass Mitarbeiterin XY das Unternehmen nächsten Monat verlässt …?“ Diese oder eine ähnliche Gesprächssituation haben viele Angestellte mit Sicherheit schon einmal erlebt. Man begegnet sich auf dem Büroflur, unterhält sich kurz und tauscht Neuigkeiten aus dem beruflichen Alltag aus. Die Antwort des Kollegen mag dann lauten: „Ach, das erklärt, warum die Stelle YZ neu ausgeschrieben wurde. Mein Tischnachbar im Büro will sich darauf intern bewerben.“ Dieses Beispiel zeigt anschaulich, worum es beim Flurfunk geht.

Flurfunk: Was ist damit gemeint?

Eine allgemeine Definition des Begriffs gibt der Duden vor: Beim Flurfunk handelt um „eine inoffizielle Weitergabe von Informationen besonders innerhalb von Unternehmen und Behörden“. Der Begriff leitet sich von der Vorstellung ab, dass Gespräche unter Kollegen häufig auf dem Firmenflur stattfinden, wo man fast schon beiläufig Neuigkeiten austauscht, um diese dann ungezielt, ungefiltert und meist schneller als über offizielle Kanäle zu verbreiten. Aber: Die Flurfunk-Kommunikation ist grundsätzlich nicht örtlich an den namensgebenden und eher symbolhaft gemeinten „Flur“ gebunden, sondern sie könnte auch an jedem anderen Ort inner- und außerhalb des Unternehmens stattfinden.

Flurfunk funktioniert dabei sowohl über den Dialog von zwei oder mehr Personen als auch über das zufällige Mitbekommen / Mithören eines Gesprächs, da zum Beispiel die Tür des Büros offensteht oder sich die Personen an einem „öffentlichen“ Ort (wie in der Büroküche oder im Kopierraum) unterhalten.

Welche Art von Informationen der Flurfunk beinhaltet, gibt die Definition nicht vor: Von Klatsch, Tratsch und Gerüchten bis hin zu offiziellen Neuigkeiten und Ankündigungen kann alles dabei sein und ist alles möglich. Der Wahrheitsgehalt des Flurfunks geht nach unserem Verständnis des Begriffs aber meist über reine Mutmaßungen hinaus und beschränkt sich nicht nur auf das Hörensagen. Es muss sich jedoch nicht zwingend um gesicherte und belegte Tatsachen handeln.

Deshalb kann der Flurfunk besser als sein Ruf sein

Der Flurfunk nimmt in den meisten Unternehmen eine wichtige Rolle im Büroalltag ein. Seine Bedeutung sollte daher nicht unterschätzt werden: Denn Flurfunk ist mehr als bloß ein „Informationshappen im Vorbeigehen“: Vor allem der soziale Aspekt spielt hier eine Rolle. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Teamgeist können gestärkt werden, indem die Kollegen andere Mitarbeiter ins Vertrauen ziehen und sie mit Informationen versorgen. Flurfunk ist zudem ein guter Stimmungsindikator. Wer als Vorgesetzter sensibel ist und seine Antennen ausfährt, kann auf diese Weise mögliche Sorgen und Probleme der Belegschaft wahrnehmen – und bestenfalls direkt (richtig) reagieren.

Nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus die schnelle Verbreitung von Informationen. Nicht immer bieten sich E-Mails oder Kurznachrichten als Medium dafür an, vor allem dann nicht, wenn es keinen Nachweis darüber geben soll, wer die Nachricht verbreitet hat. Der Flurfunk hat sich zudem als der „kurze Dienstweg“ etabliert. Ohne erst zeitintensiv Teammeetings einzuberufen oder an einer Formulierung zu feilen, kann die betriebsinterne Kommunikation auch deutlich unkomplizierter ablaufen.

Dennoch ist Vorsicht geboten: die Risiken des Flurfunks

Flurfunk funktioniert ähnlich wie das „Stille-Post-Prinzip“ und birgt daher immer das Risiko, dass sich der Wahrheitsgehalt von Informationen von Person zu Person immer weiter verfälscht. Vorsicht ist daher immer dann geboten, wenn man die Information nicht aus erster Hand erhält, sondern von Dritten oder Vierten nach dem Prinzip „Ich habe gehört, dass …“. Missverständnisse und Missstimmungen sind jetzt vorprogrammiert. Ängste können unter Umständen geschürt („Achtung, der Chef setzt den Rotstift an!“) und Konflikte ausgelöst werden („Der Kollege XX hat sich schlecht über die Abteilung beim Vorgesetzten geäußert“). Diese führen nicht nur zu schlechter Stimmung, sondern gipfeln womöglich sogar im Mobbing.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, sind die Unternehmen beziehungsweise die Führungskräfte gefragt. Eine offene Kommunikation, eine angenehmes Betriebsklima, ein transparenter Informationsfluss sind gute Möglichkeiten, dass der Flurfunk genau das bleibt, was seine Definition auch vorsieht – eine inoffizielle Weitergabe von Informationen.

Urheber des Titelbildes: fizkes/ 123RF Standard-Bild

Parkinson Gesetz

Das Parkinsonsche Gesetz – wenn die Zeit die Arbeitsdauer vorgibt

Wer eine Stunde Zeit für eine Aufgabe hat, der benötigt in der Regel auch genau diese Zeit – mit dieser kurzen Beschreibung lässt sich das Phänomen beziehungsweise das Problem des Parkinsonschen Gesetzes auf den Punkt bringen. Die Lösung: Für ein effektiveres Zeitmanagement sollte man nicht bis zur letzten Minute warten.

Keine neue Erkenntnis und doch immer noch aktuell

Je mehr Zeit für eine Aufgabe zur Verfügung steht, desto länger dauert es, sie zu erledigen: Zu dieser Erkenntnis kam Cyril Northcote Parkinson bereit Mitte der 1950er Jahre. Eine Verbindung zur gleichnamigen Erkrankung hat der englische Autor und Historiker dabei übrigens nicht. Sein Prinzip fokussiert sich vielmehr auf das Zeitmanagement nach dem Prinzip „je weniger Zeit, desto höher die Produktivität“.

Parkinson formulierte dabei als Kritik an der britischen Marine folgenden Satz: „Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht (und nicht in dem Maße, wie komplex die Aufgabe tatsächlich ist.)“ Folgendes Beispiel sollte seine Aussage veranschaulichen: Wenn eine Seniorin im Ruhestand eine Postkarte an den Enkel verschickt, dann nimmt sie sich Zeit: Für das Aussuchen und den Kauf, für die Suche der Adresse, das Formulieren des Textes und den Weg zum Briefkasten benötigt sie fast einen halben Tag. Ein Geschäftsmann mit vollem Terminkalender würde die Aufgabe in gerade mal fünf Minuten erledigen, da er nicht mehr Zeit dafür erübrigen kann.

Das Parkinsonsche Gesetz im heutigen Berufsalltag

Wer über die Theorie nachdenkt, der findet im eigenen beruflichen Alltag bestimmt mehrere konkrete Beispiele, bei denen das Prinzip von Parkinson voll zutrifft. Hier einige typische Situationen:

  • Meetings: Ist eine Konferenz oder ein Meeting für 30 Minuten, eine Stunde oder auch zwei Stunden angesetzt, dann endet die Sitzung auch erst dann, wann sie gemäß Terminkalender enden soll – unabhängig vom tatsächlichen Zeitbedarf. Ist zu viel Zeit vorhanden, dann gibt es vielleicht noch Smalltalk oder die Vortragenden ziehen ihre Redebeiträge einfach (unnötig) in die Länge.
  • Arbeitstag: Wer einen 9-to-5-Job hat, der arbeitet auch genau die acht Stunden, wie vom Arbeitgeber vorgegeben, und schafft sein Soll Tag für Tag unabhängig von einem schwankenden Arbeitsaufkommen.
  • Projektarbeit: Für Projekte steht in der Regel meist ein längerer Zeitraum zur Verfügung. Dabei ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir den Auftrag bereits nach zwei Wochen fertigstellen, wenn die Frist erst eine Woche später abläuft. Bei vielen Menschen fängt die arbeitsintensive Zeit sogar erst kurz vor knapp an.

Was können wir für ein besseres Zeitmanagement tun?

Um nicht unnötig viel Zeit zu „vertrödeln“, gibt es eine einfache, aber effektive Lösung: das Zeitlimit knapper festlegen. Denn tatsächlich wird unsere Produktivität deutlich höher, je größer der Zeitdruck ist. Warum daher das Meeting nicht einfach mal kürzer ansetzen oder die Abgabefrist knapp bemessen und vorziehen?

Zusätzlich sind eine gute Organisation und Selbstdisziplin gefragt. Hilfreich kann es sein, sich selbst eigene Deadlines zu setzen (auch wenn eigentlich noch ausreichend Zeit ist) und sich die Aufgaben zeitlich in mehrere Abschnitte einzuteilen. Wichtig ist zudem, nicht immer einen Grund zu finden, die To-dos vor sich herzuschieben, sondern mit einem festen Zeitplan diese auch tatsächlich anzugehen.

Geht es um die optimale zeitliche Ausnutzung des Arbeitstags, kommt die Vier-Tage-Woche dem Parkinsonschen Gesetz sehr entgegen. Hier wird die gleiche Arbeit auf weniger Tage verteilt – und sollte unter dem Strich daher mindestens genauso effektiv sein.

Tipp: Ein guter Ansporn mag das Gefühl sein, seinem Ziel bereits einen Schritt näher gerückt zu sein. Deshalb sollte der Anfang möglich schnell gemacht werden. Die Hürde zum Weitermachen ist jetzt nicht mehr unerreichbar hoch. Motivation von außen, zum Beispiel von Vorgesetzten, Kollegen und Freunden, kann ebenfalls dazu beitragen, dass Aufgaben noch vor Fristende erledigt sind.

Passend dazu: das Edwards-Gesetz

In engem Zusammenhang zum Parkinsonschen Gesetz steht das Edwards-Gesetz oder auch der Goal-Gradient-Effekt. Dieser bestätigt die Theorie von Parkinson und besagt, dass die Investition in eine Aufgabe umgekehrt proportional zur verbleibenden Zeit steigt. Bedeutet: Die Anstrengung ist umso höher, je näher man dem Ziel kommt. Rückt die Deadline näher, strengen wir uns deutlich mehr als, als wenn noch viel Zeit übrig ist.

Urheber des Titelbildes: fabrikacrimea/ 123RF Standard-Bild

Fahrrad Tipps

Zur Arbeit radeln – 10 Tipps, um entspannt anzukommen

Die Kosten für den Sprit sparen? Dem Körper seine Portion Bewegung gönnen? Direkt eine Portion gute Laune tanken? Gründe und Motive, für den Weg zur Arbeit auf das Fahrrad umzusteigen, gibt es mehrere gute. Um entspannt im Büro anzukommen, haben wir zehn Tipps rund um die allmorgendliche Fahrradtour zusammengestellt.

Tipp 1: das Fahrrad flott machen

Damit das Projekt „Radelnd ins Büro“ gelingt, muss natürlich die wichtigste Voraussetzung erfüllt sein und ein voll funktionsfähiges und verkehrstüchtiges Fahrrad parat stehen. Ein Vorab-Check ist dabei unbedingt empfehlenswert, vor allem dann, wenn der Drahtesel bereits längere Zeit ungenutzt herumstand: Pumpen Sie die Reifen mit Luft auf, ziehen Sie die Bremsen nach, versorgen die Kette mit Öl und stellen Sie den Sattel auf die richtige Größe ein.

Eine allgemeine Empfehlung, welcher Fahrradtyp der beste ist, gibt es nicht. Die individuellen Vorstellungen und Voraussetzungen sind vielmehr entscheidend, ob es eher das City Bike, der Holländer, das Mountainbike oder doch ein Pedelec sein soll.

Tipp 2: die passende Route wählen

Selbst wer den Weg schon 1000-mal mit dem Auto zurückgelegt hat, sollte sich nicht als Streckenprofi sehen und einfach drauflosfahren. Welche Route sich zum Radfahren eignet und wie lange man dafür mit dem Fahrrad braucht, sind Fragen, die Sie sich unbedingt vor der ersten Fahrt stellen sollten. Hierbei gilt: Die kürzeste Strecke ist nicht unbedingt die beste und sicherste (und schnellste). Vor allem Gelegenheitsradfahrende sind gut beraten, den Weg vorher einmal abzufahren, um ein Gefühl für das eigene Tempo und den Zeitbedarf zu bekommen.

Tipp 3: der richtige Fahrstil

Die beste Gelegenheit, täglich einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen, ist der Weg zur Arbeit nicht. Denn wer möchte schon komplett ausgepowert und verschwitzt einen Arbeitstag beginnen? Zumindest für den Hinweg schaltet man wortwörtlich lieber einen Gang runter und fährt im gemäßigten Tempo – Pedelec-Fahrer können zwischendurch auch gerne mal den Motor einschalten. Als Richtlinie sind etwa 60 bis 80 Tretumdrehungen pro Minute empfehlenswert (im Zweifel einfach mal zählen). Und wer den sportlichen Effekt sucht, der tritt dann auf dem Rückweg kräftig in die Pedale.

Tipp 4: die optimale Kleidung

An dieser Stelle wird es kniffelig: Die Kleidung soll schließlich einerseits bürotauglich und andererseits auch fahrradtauglich sein. Grundsätzlich sind Sie mit atmungsaktiven Stoffen und einem Kleidungsstil nach dem Zwiebelprinzip (je nach Jahreszeit) gut beraten. Wer auf den ersten Metern der Fahrt leicht fröstelt, hat alles richtig gemacht. Durch die Bewegung heizt der Körper schnell auf und man kommt bei zu warmer Kleidung sonst schnell ins Schwitzen.

Wem es schwerfällt, den goldenen Mittelweg zwischen Büro- und Fahrradoutfit zu finden, der kann sich auf der Toilette im Büro natürlich teilweise oder sogar komplett umziehen. Ein No-Go für die Fahrt sind Schuhe mit hohen Absätzen (Verletzungsrisiko) sowie lange Röcke (Verschmutzungsrisiko). Bei weiten Hosen können spezielle Hosenklammern hilfreich sein, um schwarze Flecken durch das Fett an der Fahrradkette zu verhindern.

Tipp 5: das Wetter im Blick haben

Neben dem prüfenden Blick in den Himmel sollte auch einer in die Wetter-App inklusive Regenradar zur Pflichtaufgabe vor jeder Losfahrt gehören. Bahnen sich Regenwolken an oder besteht das Risiko für eine Wetterlage fernab von strahlendem Sonnenschein, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Sie lassen das Rad an dem Tag lieber stehen und wählen eine Alternative oder Sie kleiden sich entsprechend mit Regenjacke und -hose oder einem Regenponcho. Nicht vergessen werden sollte ein Schutz für die Schuhe. Berücksichtigen Sie bei der Wahl der regulären Kleidung, dass es unter der Schutzschicht schnell sehr warm werden kann.

Tipp 6: die Must-haves zum Mitnehmen

Da man keinen Ausflug ins Grüne plant, sondern lediglich den Arbeitsplatz erreichen will, sollten Sack und Pack auf das Notwendigste reduziert werden. Außer den für den Job benötigten Arbeitsutensilien ist es ratsam (zumindest bei hohen Temperaturen), Wasser mitzunehmen. Für den Fall der Fälle sind zudem Utensilien zum Frischmachen empfehlenswert. Wer ins Schwitzen kommt, wäscht sich auf der Büro-Toilette zunächst kurz, bevor er dann ein Deo verwendet.

Natürlich spricht auch nichts dagegen, Wechselkleidung mitzunehmen. Tipp: Deponieren Sie zur Sicherheit immer ein paar Kleidungsstücke im Büro, um auf Nummer sicher zu gehen. Als Notfall-Option lohnt sich darüber hinaus die Mitnahme von Fahrradflickzeug. Sinnvoll ist dieses jedoch nur, wenn Sie auch wissen, wie eine schnelle Reparatur funktioniert.

Tipp 7: die Verstaumöglichkeiten

Vor der Fahrt stellen sich Büro-Radler die Frage, wie Papiere, Geld und weitere Necessaires mitgekommen werden. Ein Rucksack verringert das Risiko eines Diebstahls, bedeutet jedoch auch eine Belastung für den Rücken und ein größeres Schwitzpotential. Im Fahrradkorb sind Tasche und Co. schnell abgelegt – im Worst Case aber auch schnell entwendet. Satteltaschen können jetzt eine gute Option sein. Die Brieftasche und das Smartphone trägt man jedoch immer möglichst nah am Körper.

Tipp 8: für andere sichtbar sein

In puncto Sicherheit geht es natürlich in erster Linie um die eigene und die der anderen Verkehrsteilnehmenden. Für die Fahrradtour bedeutet dies, dass Sie stets gut sichtbar sind. Relevant ist die Sichtbarkeit vor allem in der dunklen Jahreszeit – ein funktionsfähiges Licht und Reflektoren am Rad sind jetzt wichtige Grundvoraussetzungen. Empfehlenswert sind zudem leuchtende Highlights an der Kleidung.

Tipp 9: das Fahrrad sicher abstellen

Da das Rad in den seltensten Fällen direkt mit ins Büro genommen wird und neben dem Schreibtisch auf die Heimfahrt wartet, muss draußen ein geeigneter und sicherer Abstellplatz gefunden werden. Vielleicht stellt der Arbeitgeber ja geschützte Abstellmöglichkeiten zur Verfügung? Ansonsten sollten Sie nicht den erstbesten Platz nehmen, sondern darauf achten, dass sich das Rad sicher anschließen lässt (zum Beispiel an einem Fahrradbügel).

Ein hochwertiges Schloss ist für jeden Fahrradfahrer eine Investition, die auch mal den einen oder anderen Euro mehr kosten darf. Wer sein Fahrrad regelmäßig im öffentlichen Raum abstellt, ist darüber hinaus mit einer Codierung gut beraten. Diese bietet einen effektiven Diebstahlschutz, da diese Räder als Diebesgut schwerer zu verkaufen sind.

Tipp 10: einen Fahrpartner finden

Um tatsächlich Tag für Tag den inneren Schweinehund zu überwinden und aufs Rad zu steigen, ist ein Fahrpartner eine gute Motivation. Vielleicht gibt es ja unter den Kollegen eine Person, mit der man zumindest eine gewisse Strecke allmorgendlich gemeinsam zurücklegen kann? Neben dem Unterhaltungs- und Spaßfaktor steht man zudem in der emotionalen Verpflichtung, die andere Person nicht allein fahren zu lassen – damit gibt es keine Ausreden mehr, vielleicht doch ins Auto zu steigen oder den Bus zu nehmen, wenn man vielleicht mal weniger Lust hat.

Urheber des Titelbildes: halfpoint/ 123RF Standard-Bild

Leisure Sickness

Leisure Sickness – Das Phänomen, im Urlaub krank zu werden

Endlich Urlaub! Der Laptop ist zugeklappt, die Flüge sind gebucht und die Koffer gepackt – doch ausgerechnet jetzt machen Kopfschmerzen und Fieber Arbeitnehmern einen Strich durch die Rechnung. Statt Strand und Meeresrauschen heißt es nun erst einmal: Bettruhe und Auskurieren!

Die Rede ist von „Leisure Sickness“ – oder übersetzt „Freizeitkrankheit“: dem Phänomen, pünktlich zum wohl verdienten Urlaub oder Wochenende krank zu werden. Was genau es damit auf sich hat, wie Leisure Sickness entsteht und wie man psychologisch entgegensteuern kann, erklären wir in diesem Ratgeber.

Ursprung von Leisure Sickness

Warum wird man ausgerechnet dann krank, wenn der Körper eigentlich auf Erholung eingestellt ist? Diese Frage stellen sich wohl so einige. Dass Menschen im Urlaub oder am Wochenende krank werden, kommt heutzutage immer häufiger vor. Betroffen von „Leisure Sickness“ (auf Deutsch: Freizeitkrankheit) sind jedoch nicht nur Top-Manager mit einer 60-Stunden-Woche – auch andere Beschäftigte leiden unter dem Phänomen.

Doch wie kommt es nun zu Leisure Sickness? In Stresssituationen arbeitet unser Immunsystem auf Hochtouren. Stress macht uns einerseits anfälliger für Infektionen, unterdrückt jedoch andererseits über das Stresshormon Cortisol die direkte Immunantwort. Fällt nun der Stress im Urlaub oder am Wochenende ab, produziert unser Körper in Folge dessen weniger Abwehrzellen und unser Cortisolspiegel sinkt. Unser Körper ist anfälliger und Krankheitserreger haben ein leichtes Spiel. Eine entscheidende Rolle hierbei spielt unter anderem unser vegetatives Nervensystem, genauer gesagt das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus: Der Sympathikus wird oftmals von Stress und Leistungsdruck aktiviert und kann unseren Organismus zu körperlichen und geistigen Höchstleistungen antreiben. Sein Gegenspieler – der Parasympathikus – hingegen ist in Entspannungsphasen aktiv. Kommt der Parasympathikus jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg nicht zum Zuge, wird es schwieriger, den menschlichen Organismus wieder in eine Erholungsphase zu versetzen.

Typische Symptome

Die Symptome von Leisure-Sickness-Betroffenen können das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen und variieren in der Regel von Person zu Person. Zu den wohl häufigsten Beschwerden zählen:

  • Kopfschmerzen bis hin zu Migräne
  • Erschöpfung, Müdigkeit und Kraftlosigkeit
  • Rückenschmerzen und Muskelschmerzen
  • Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • Magen-Darm-Beschwerden und/oder -Infekte
  • Erkältungsbeschwerden mit Fieber und Gliederschmerzen
  • Psychische Begleiterscheinungen

Neuerdings lassen sich auch schwerwiegendere Auswirkungen auf die Gesundheit erkennen. Darunter fallen eine erhöhtes Risiko für Herzinfarkte sowie Schlaganfälle. Zudem gelten übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum, ungesundes Essverhalten und ein gestörter Schlafrhythmus als weitere Risikofaktoren, die in Verbindung mit dem Leisure-Sickness-Syndrom eine gefährliche Kombination darstellen.

Jedoch sollte immer beachtet werden, dass die genannten Symptome nicht spezifisch mit Leisure Sickness zusammenhängen müssen und auch eines anderen Ursprungs entspringen können. Wer während eines Urlaubs oder in der Freizeit unter körperlichen Beschwerden leidet, sollte stets einen Arzt aufsuchen um eine genaue Diagnose zu erhalten und andere Ursachen grundsätzlich auszuschließen.

Infobox: Das Leisure-Sickness-Syndrom in Kürze

  • Wird oftmals auch als „Freizeitkrankheit“ bezeichnet und beschreibt gesundheitliche Beschwerden oder Krankheit an freien Tagen, am Wochenende oder zu Urlaubsbeginn
  • Zu den mögliche Symptome zählen Erkältungsbeschwerden, Fieber, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit u.ä.
  • Ausgelöst wird dies vermutlich durch den rapiden Übergang von hohem Alltagsstress zu abruptem Entspannungsmodus. Es kommt zu einem Abfall des Stresshormonspiegels und einer nachfolgenden Aktivierung von Immunreaktionen.
  • Auch weitere Lebensstilfaktoren, beispielsweise Essen, Schlafrhythmus oder Alkoholkonsum können diese Beschwerden beeinflussen und verschlimmern.

Wie kann man Leisure Sickness vermeiden?

Leisure Sickness kann natürlich nicht immer vermieden werden – man kann dem jedoch entgegensteuern. Wir haben zusammengefasst, wie Sie die Freizeitkrankheit effektiv vorbeugen können:

  • Sanfter Übergang: Ob Urlaub oder Wochenende – langsam angehen lassen ist das Stichwort. Stressen Sie sich nicht zu sehr und arbeiten Sie nicht bis zur letzten Minute vor ihrem Urlaub auf Hochtouren. Erledigen Sie die wichtigen Dinge rechtzeitig und nicht auf den letzten Drücker – denn das würde Sie erneut einer enormen Stresssituation aussetzen.
  • Erholung im (Arbeits-)Alltag: Gönnen Sie sich, sowohl während der Arbeitszeit als auch nach der Arbeit, erholsame Ruhepausen. Das kann ein Spaziergang in der Mittagspause, eine Meditation oder ein wohltuendes Bad am Abend sein. Geben Sie ihrem Körper die Möglichkeit, sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Kleiner Tipp: Die Zeit nach der Arbeit nur vor dem Fernseher oder am Smartphone zu verbringen, verschafft keine echte Erholung. Lesen Sie lieber ein paar Seiten ihres neuen Romans!
  • Das Arbeitshandy ausschalten: Ein jeder von uns ertappt sich dabei, im Urlaub doch mal schnell einen Blick in die Arbeits-E-Mails zu werfen. So schwer es dem ein oder anderen fallen mag – das Arbeitshandy bleibt im wohlverdienten Urlaub ausgeschaltet. So kommen Sie gar nicht erst in Versuchung, doch noch rasch eine E-Mail zu beantworten und sich erneut der Arbeit zu widmen.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung und sportliche Aktivitäten zählen zu den besten Mitteln gegen Stress. Bereits dreimal pro Woche 30 Minuten lang schnelles Gehen kann dabei helfen, unser Stresslevel zu senken und unserem Körper etwas Gutes zu tun. Wer möchte, kann Körper und Geist mit Entspannungsübungen wie Yoga oder Tai-Chi fit halten.

Urheber des Titelbildes: anoushkatoronto/ 123RF Standard-Bild

Overthinking

Overthinking: So lässt sich die Dauergrübelei im Job stoppen

Hat mich der Kollege nach meiner Rede skeptisch angeschaut? Hätte ich den Vertrag lieber noch ein viertes Mal durchlesen sollen? Oder: Habe ich einen merkwürdigen Unterton beim Gespräch mit dem Chef herausgehört und wollte er mich etwa kritisieren? Wer sich über jede Kleinigkeit Gedanken macht und permanent grübelt, der hat es im Job unnötig schwer. Dieses Verhalten hat einen Namen: Overthinking. Wir erklären, wie sich das negative Gedankenkarussell am Arbeitsplatz äußert und mit welchen Tipps es sich abstellen lässt.

Überdenken? Das bedeutet Overthinking

Zu viel über etwas nachdenken – so lautet die wortwörtliche Übersetzung des englischen Begriffs „to overthink something“. Und tatsächlich ist es vor allem das „Zuviel des Guten“, das Overthinking vom Nachdenken unterscheidet. Denn natürlich gehören gedankliche Denk- und Analyseprozesse bei vielen Menschen zum beruflichen Alltag dazu: Wir machen uns Gedanken über Entscheidungen und wägen das Für und Wider ab, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und Lösungen zu finden. Auch das kritische Hinterfragen der eigenen Meinung gehört dazu.

Das „normale“ Maß des Nachdenkens ist immer dann überschritten, wenn die eigenen Grübeleien überhandnehmen und mehr Raum als nötig einnehmen. Ist man durch das ständige Gedankenkarussell so beeinträchtigt, dass die tägliche Arbeit nicht mehr richtig ausgeübt werden kann und empfinden die Betroffenen einen Leidensdruck, dann spricht man von Overthinking.

Bin ich ein Dauergrübler? Typische Merkmale beim Overthinking

Folgende Merkmale sind typisch für Menschen, die sich in Dauergrübeleien verlieren:

Worst-Case-Szenarien
Ein finanzieller Verlust? Oder gar die Kündigung, vielleicht auch der Neid der Kollegen? Geht es vielleicht sogar noch schlimmer? Menschen, die an Overthinking leiden, spielen gedanklich sämtliche (in der Regel höchst unwahrscheinliche) Worst-Case-Szenarien für die unterschiedlichsten Situationen durch.

Sorgen in allen Bereichen
Es betrifft in aller Regel nicht einzelne Fragestellungen und Aspekte, über die man nachgrübelt. Meist sehen Overthinker überall Probleme und riesige Herausforderungen. Es fällt ihnen zudem schwer, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

langwierige Entscheidungen
Soll ich oder soll ich nicht? Und was ist mit Aspekt A und wie kann ich Punkt B möglichst auch berücksichtigen? Um eine Entscheidung zu treffen, werden sämtliche Eventualitäten mehr als einmal bis ins Detail abgewogen. Am Ende fragt man lieber andere Personen, bevor man selbst A oder B sagt.

Entscheidungen hinterfragen
Eine getroffene Entscheidung wird nicht als diese akzeptiert, sondern weiterhin hinterfragt: War das richtig? Hätte ich nicht lieber, die oder die Wahl treffen sollen?

negative Gedanken
Positive Aspekte müssen diese Menschen mit der Lupe suchen. In ihrem Fokus sind vielmehr alle negativen Dinge, die bereits eingetreten sind oder eintreten könnten.

fehlende Kontrolle
Overthinking lässt sich nicht auf Knopfdruck abstellen. Dementsprechend nehmen diese Personen ihre Grübeleien mit in das Privatleben: Es fällt ihnen schwer, abzuschalten und den Kopf freizubekommen.

Die Konsequenzen: Das passiert, wenn man zu viel grübelt

Wer sich ständig nur mit dem Wenn und Aber beschäftigt und jede Kleinigkeit einer aufwendigen gedanklichen Analyse unterzieht, sollte sich nicht über negative Konsequenzen wundern. So kann die eigene Produktivität unter dem Overthinking leiden. Wer zu viel nachdenkt, blockiert sich schließlich selbst. Auch die Einstellung und Meinung von Kollegen, Kunden und den Vorgesetzten kann dieses Verhalten negativ beeinflussen. Während in einem schleichenden Prozess die eigene Karriere auf der Strecke bleibt, steigert sich die persönliche Unzufriedenheit mehr und mehr. Mögliche Folgen daraus sind Lethargie, Leidensdruck und in schlimmeren Fällen sogar der Jobverlust und Depressionen.

Die Gedankenschleife durchbrechen: Tipps, um Overthinking zu stoppen

Auf Knopfdruck funktioniert es leider nicht, das Gedankenkarussell und die eigentlich ungewollten Grübeleien einfach abzustellen. Wer betroffen ist und etwas ändern möchte, kann jedoch aktiv dazu beitragen, Overthinking zu vermeiden. Hier einige Tipps:

Positives sammeln
Um die eigenen Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, überlegt man am Ende des Tages, welche drei schönen Erlebnisse es gab: Das können auch scheinbare Banalitäten, wie schönes Wetter oder ein Lächeln des Verkäufers an der Supermarktkasse sein.

aktiv ablenken
Bei wem tagtäglich die Gedanken um vergangene und künftige Probleme kreisen, der nutzt die freie Zeit lieber effektiver. Sich sportlich zu betätigen, zu meditieren, zu lesen oder zu kochen sind mögliche Aktivitäten, die für Ablenkung sorgen und dazu beitragen, den Kopf freizubekommen.

Gedanken aufschreiben
Wenn die Gedankenspirale partout nicht enden will, dann schreiben Sie doch regelmäßig alles auf, was Ihnen im Kopf herumschwirrt. Einmal zu Papier gebracht, dürfen die Probleme und Sorgen dann getrost und mit gutem Gewissen aus den Gedanken gelöscht werden.

Zeitlimit setzen
Wer zu Grübeleien neigt, der kann sich von vornherein ein Tages-Zeitlimit setzen. Wer bewusst (und bestenfalls sogar mit Stoppuhr) nach fünf oder zehn Minuten aufhört, sich Gedanken zu machen, ist in der Regel von vornherein lösungsorientierter.

Stopp sagen
Dieser Tipp klingt fast schon zu banal, um auch zu funktionieren: Tatsächlich ist es aber sehr effektiv, einfach mal laut zu sich selbst „Stopp!“ zu sagen, wenn die Gedanken einfach nicht aufhören wollen in die „falsche“ Richtung zu driften.

Gedanken teilen
Nach dem Motto „Reden hilft“ kann es sich lohnen, mit anderen über das zu sprechen, was beschäftigt. Freunde und Familie sind hier meist gute Ansprechpartner. Dabei ist es nicht unbedingt nötig, dass die Personen eine Lösung parat haben. Häufig reicht es bereits aus, Dinge laut auszusprechen.

Entscheidungssituationen vermeiden
Wem es grundsätzlich schwerfällt, Entscheidungen zu treffen, der setzt sich bestenfalls nicht tagtäglich neuen aus, sondern schafft möglichst viele Routinen. So sollte sich beispielsweise gar nicht erst die Frage stellen, ob man mit dem Auto oder mit dem Bus fährt oder ob man sich das Mittagessen mitnimmt oder in der Kantine isst.

Einstellung anpassen
Dieser Tipp ist leichter gesagt als getan: Aber man darf sich auch gerne selbst mal loben und akzeptieren, dass Fehler hin und wieder einfach passieren und ganz normal sind. Die eigene Einstellung hat einen großen Einfluss auf unsere Gedanken und kann sie auch in eine positive Richtung lenken.

Worst Case relativieren
„Dir wird schon nicht der Kopf abgerissen!“ Diesen Spruch werden die meisten Menschen schon einmal gehört haben und tatsächlich ist auch mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit daran. Denn wer ehrlich zu sich selbst ist, wird feststellen, dass selbst das Worst-Case-Szenario in der Regel nicht so schlimm ist. Denn mal ehrlich: Wie realistisch ist es beispielsweise, seinen Job durch ein falsches Wort oder einen kleinen Fehler zu verlieren?

Urheber des Titelbildes: prakasit/ 123RF Standard-Bild

Beförderung ablehnen

Nein zur Beförderung sagen! So wird die Absage nicht zum Karrierekiller

Endlich geschafft! Während bei vielen Arbeitnehmern die Beförderung ein Grund zum Korkenknallen und Anstoßen ist, sorgt bei einigen Menschen ein entsprechendes Angebot zum beruflichen Aufstieg eher für gemischte Gefühle. Dabei kann es gute Gründe geben, eine Beförderung abzulehnen. Wir haben praktische Tipps, wie die Absage gelingt und nicht zum endgültigen Karrierekiller wird.

Beförderung –eine unglaubliche Chance?

Im ersten Augenblick ist die Freude mit Sicherheit groß, wenn der Vorgesetzte von einer einzigartigen Chance spricht und die Beförderung quasi auf dem Silbertablett serviert. Diese Reaktion ist mehr als nachvollziehbar, schließlich impliziert ein Karriere-Angebot auch immer, dass man den eigenen Job bislang gut gemacht hat, das Vertrauen seines Vorgesetzten genießt und in diesem einen Fürsprecher gefunden hat.

Zusätzlich sind für den potenziellen Aufsteiger mit einer Beförderung in der Regel auch Vorteile verbunden: Neben einer Erweiterung des Kompetenzbereichs und der Verantwortung gehören dazu nicht selten auch eine finanzielle Verbesserung, ein höherer Status und ein besseres Ansehen mit dem Jobaufstieg. Was durchweg positiv klingt, kann man doch eigentlich nicht ausschlagen, oder?

Beförderung ablehnen: Das sind mögliche Gründe

Mehr Geld? Mehr Verantwortung? Attraktivere Aufgaben? Nicht immer gehen nur positive Veränderungen mit einer Beförderung im Job einher. Ein „Aber“ ist gar nicht so selten. Wenn sich nach der ersten Freude auch Bedenken und ein ungutes Bauchgefühl breitmachen, dann sollte die Entscheidung lieber nochmal auf den Prüfstand gestellt werden. Überlegen Sie sich daher gut, ob die neue berufliche Herausforderung zu Ihren eigenen Vorstellungen und Ihrer Lebenssituation passt.

Dabei mag es mehrere gute Gründe geben, die letztlich dazu führen, eine Beförderung auszuschlagen. Das sind mögliche Gegenargumente:

  • Die Beförderung entspricht nicht den eigenen Vorstellungen von der Karriere im Job.
  • Sie sind in Ihrer momentanen Position mehr als zufrieden.
  • Die Höhe des neuen Gehalts passt nicht zu den eigenen Vorstellungen oder rechtfertigt nicht das Mehr an Aufgaben und Verantwortung.
  • Durch den voraussichtlich höheren Zeitaufwand im neuen Job bleibt weniger Zeit für das Privatleben (geringere Work-Life-Balance).
  • Führungsverantwortung ist nicht das persönliche Ziel im Job.
  • Man fühlt sich der neuen Aufgabe und Herausforderung nicht gewachsen.
  • Die Veränderung wäre zu groß (da die Beförderung zum Beispiel mit einem beruflichen Umzug verbunden ist).

Vor der endgültigen Entscheidung lohnt es sich, das Pro und Contra gut abzuwägen, bei möglichen Unklarheiten beim Vorgesetzten nochmal genau nachzufragen und im Zweifel auch Rat von der Familie und den Freunden einzuholen. Wichtig ist, dass eine Absage durchaus immer eine Option sein darf.

Absage formulieren – so gehen Sie vor

Damit eine Absage nicht der weiteren Karriere und dem eigenen Ansehen im Job schadet, ist es wichtig, möglichst sensibel vorzugehen und dem Vorgesetzten nicht einfach ein „Nein, danke!“ vor den Kopf zu werfen. Hier wichtige Tipps zum optimalen Verhalten, damit das Beförderungs-Nein nicht den Job in Gefahr bringt:

  • Wurde das Angebot in einem persönlichen Gespräch unterbreitet, dann führt kein Weg an einem Unter-Vier-Augen-Gespräch mit dem Chef vorbei.
  • Die Höflichkeit gebietet es jetzt, sich für die Beförderung, das Vertrauen und die „großartige Chance“, die man zu schätzen weiß, zu bedanken.
  • Sätze, wie „Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen“, sind jetzt ein guter Übergang, um die Absage zu platzieren.
  • Auch wenn Sie theoretisch nicht dazu verpflichtet sind, sind die eigenen Beweggründe mit Sicherheit ein gutes Mittel, damit der Vorgesetzte, das Verhalten verstehen und im besten Fall sogar nachvollziehen kann.
  • Grundsätzlich kommt man natürlich am besten mit Ehrlichkeit weiter, es gibt aber auch Grenzen. Wer beispielsweise momentan in der Familienplanung ist oder einen Arbeitgeberwechsel plant, der behält dieses Wissen lieber für sich.
  • Fühlen Sie sich hingegen der neuen Aufgabe nicht gewachsen, dürfen Sie mit offenen Karten spielen. Hier besteht sogar die Möglichkeit, dass der Vorgesetzte Lösungsvorschläge anbietet (zum Beispiel Unterstützung durch Schulungen oder einen Mentor).
  • Auch wenn das konkrete Angebot nicht passt, bedeutet dies nicht, dass man künftig nicht offen für Veränderungen und Herausforderungen ist – zumindest sollte man so oder ähnlich kommunizieren, um sich künftige berufliche Optionen nicht zu verbauen.
  • Um die eigene Motivation zu zeigen, sind jetzt konkrete Vorschläge, wie man sich selbst in der momentanen Position weiterentwickeln kann, ein deutliches Signal an den Vorgesetzten.
  • Abhängig von der jeweiligen Situation kann auch ein gewisses Entgegenkommen eine Option sein. So könnte es der Chef zu würdigen wissen, wenn Sie zum Beispiel vorschlagen, bestimmte Projekte oder Aufgaben zu übernehmen oder sich die neue Position im Jobsharing mit einer anderen Person zu teilen.

Nach dem Gespräch: Wie geht es weiter?

Auch wenn man noch so behutsam vorgeht, es besteht dennoch das Risiko, dass der Vorgesetzte mit Unverständnis reagiert, unter Umständen ist er sogar enttäuscht und gekränkt. Denn vielleicht hat er sich persönlich für seinen Mitarbeiter starkgemacht und kann nun gar nicht verstehen, wie dieser sich diese einmalige Gelegenheit entgehen lassen kann.

Die absagende Person sollte nun zudem damit rechnen, erst einmal auf dem Prüfstand zu stehen und kritisch beäugt zu werden. Wer in seinem Job weiterhin glücklich und zufrieden arbeiten möchte, ist gut beraten, in der folgenden Zeit die eigene Loyalität dem Unternehmen gegenüber deutlich zu zeigen. Einsatz, Engagement und Teamgeist sind Eigenschaften, die nun besonders gefragt sind.

Wer jetzt Gegenwind zu spüren bekommt, sollte sich dennoch nicht über seine einmal getroffene Entscheidung ärgern oder diese bereuen (diese ist ohnehin nicht mehr zu ändern), sondern sich vielmehr darin bestätigt sehen, dass die Absage genau richtig war.

Urheber des Titelbildes: nialowwa/ 123RF Standard-Bild

Zu Wort kommen

Keine Chance, zu Wort zu kommen? Praktische Tipps, um Dauerredner zu stoppen

Die Situation haben die meisten schon einmal erlebt: Der Gesprächspartner redet in einer Tour, holt kaum Luft und lässt sich in seinem Redefluss auch nicht unterbrechen. Wer jetzt nicht nur höflich nicken, freundlich lächeln und den Monolog stillschweigend über sich ergehen lassen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten, den Dauerredner zu stoppen. Lesen Sie diesem Beitrag, mit welchen Tipps sie selbst wieder zu Wort kommen können.

Wenn Schwätzer am Zuge sind: Das steckt dahinter

Vielrederei gibt es in verschiedenen Ausprägungen: Während die einen nur über sich reden, schmücken die anderen ein spezielles Anliegen besonders aus. Wiederum andere berichten über normale Alltagserlebnisse bis ins kleinste Detail oder verlieren sich in ausufernden Erklärungen. Alle diese Personen haben gemeinsam, dass sie gerne, viel und häufig reden und andere (entweder bewusst oder unbewusst) nicht zu Wort kommen lassen.

Der Drang nach Aufmerksamkeit verbindet die Dauerredner dabei fast immer. Während sich die einen jedoch profilieren wollen, sind die anderen eher unsicher und fühlen sich unverstanden. Grundsätzlich ist den Vielrednern die Bestätigung von anderen Menschen sehr wichtig. Sie selbst sind in der Regel jedoch wenig empathisch und nicht interessiert an dem, was die anderen Personen zu sagen haben.

Weitere typische Merkmale sind:

  • Die Person wiederholt bereits Gesagtes.
  • Vielredner neigen zu Abschweifungen und sprechen unstrukturiert.
  • Der Gesprächspartner spricht entweder ohne Punkt und Komma besonders schnell oder aber mit vielen Pausen auffallend langsam.
  • Schwätzer stellen gerne rhetorische Fragen, à la „Sie wollen den Kunden doch bestimmt halten, oder?“, auf die sie keine Antwort erwarten.

Dauerredner stoppen: Diese Maßnahmen sind hilfreich

Wer sich nicht gerade für die Holzhammer-Methode entscheidet und dem Gesprächspartner mit klaren Worten zu verstehen gibt, dass er endlich seinen Mund halten soll, der kann auf eine Reihe an deutlich sensibleren Optionen zurückgreifen. Welche Maßnahme am effektivsten ist, hängt dabei vor allem von der Person und der Situation ab. Hier einige Vorschläge:

Bestätigung einstellen
Durch eindeutige Gestik und Mimik mit Nicken und Lächeln, womöglich sogar einer kurzen „Ja, okay“-Äußerung fühlt sich der Gesprächspartner nur darin bestätigt, weiterzureden. Versuchen Sie deshalb doch einfach mal, sämtliche verbalen und nonverbalen Äußerungen einzustellen. Bedeutet: Sie schalten auf stumm und legen einen neutralen Gesichtsausdruck auf.

übergangslos weiterreden
Diese Methode kostet unter Umständen etwas Überwindung: Nachdem man dem Gegenüber mehrfach seine Zustimmung signalisiert hat, nutzt man seine Atempause und führt das Gespräch einfach fort. Wichtig ist, dabei weder die Stimme zu erheben, noch lauter zu sprechen, sondern scheinbar ganz natürlich nun an der Reihe zu sein.

zum Thema zurückkehren
Personen, die gerne und viel sprechen, nutzen jede Gelegenheit, um ein Thema auf sich zu beziehen. Als Beispiel: Sie möchten von einem aktuellen Erlebnis mit Kunde XY erzählen und dem Kollegen fallen direkt zwei bis drei Anekdoten zu besagter Person ein – und das, bevor Ihre Geschichte überhaupt erst erzählt wurde. Der kurze, aber bestimmte Einwurf „Zurück zum Thema!“ kann jetzt zielführend sein.

geschlossene Fragen stellen
Wie wäre es damit, den Kollegen oder Kunden mit gezielten Fragen aus dem Konzept zu bringen? Einerseits signalisiert man so Interesse, andererseits besteht die gute Chance, den Redefluss zu stoppen und die Person aus dem Konzept zu bringen. Damit das funktioniert, sollten die Fragen möglichst geschlossen und nur mit einem „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten sein. Zum Beispiel: „Sie kennen das Produkt schon länger, oder?“ und folgend: „Und Sie haben bestimmt auch schlechte Erfahrungen damit gemacht?“ Einfach mal ausprobieren!

Wiederholungen nutzen
Menschen, die gerne reden, neigen zu Wiederholungen. Nutzen Sie diese für sich und berichten Sie der Person, was Sie schon von ihr zu dem Thema erfahren haben. Das kann sich dann so anhören: „Ja, Sie erzählten bereits, dass das keine schöne Erfahrung war.“ Und wenn man dann schon das Wort hat, bleibt man direkt am Zuge: „Ich selbst kann das nur bestätigen. Meine Erfahrung ist …“

der Keine-Zeit-Trick
Ist die eigene Zeit begrenzt, dann darf man dies dem Gegenüber freundlich mitteilen. Wie wäre es zum Beispiel damit? „Ich höre Ihnen immer gerne zu, aber heute fehlt mir die Zeit dafür.“ oder „Würden Sie bitte nur kurz das Wichtigste erzählen, ich habe gleich einen Termin.“ Diese Methode funktioniert natürlich auch, wenn der eigene Zeitmangel nur vorgeschoben ist.

das Gesagte zusammenfassen
Um einen Mitarbeiter zum Schweigen zu bringen, kann es ebenfalls Erfolg versprechend sein, den Inhalt des Monologs mit eigenen Worten wiederzugeben und damit ein Ende zu finden: „Zusammenfassend habe ich Sie so verstanden, dass …“ oder „Um zum Abschluss zu kommen, entnehme ich aus Ihren Worten, dass …“

die Blinzel-Masche
Wenn es besonders dezent sein soll, dann lässt sich der Gesprächspartner mit gezielten Augenaufschlägen stoppen. Es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass besonders lange Blinzler dazu führen, dass sich die sprechende Person kürzerfasst. Unbewusst nimmt man die Lidschläge als Zustimmung beziehungsweise Verständnis wahr.

mit der Mimik stoppen
Etwas offensichtlicher können Sie Ihre Mimik und Gestik einsetzen, um selbst zu Wort zu kommen. Warum also nicht einfach die Hand heben oder bereits den Mund öffnen, als würden Sie etwas sagen wollen.

Urheber des Titelbildes: peopleimages12/ 123RF Standard-Bild

Jobangebot absagen

Doch nicht der Traumjob? Ein Stellenangebot richtig ablehnen

Was sich in der Stellenausschreibung noch so vielversprechend las, entpuppt sich nach dem Vorstellungsgespräch als langweiliger 08/15-Job. Wie komme ich aus der Nummer nur heil wieder heraus, können sich Bewerber fragen, wenn sie ein Jobangebot erhalten. An einer professionellen und höflichen Ablehnung führt nun kein Weg vorbei.

Das Angebot nicht annehmen: Das sind die Gründe

Die Motive für eine Absage eines Jobs – trotz eigener Bewerbung – können ganz unterschiedlich sein und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Mögliche Gründe können sein:

andere Erwartungen
Nicht jede Stellenausschreibung ist so ausführlich, dass man eine exakte, konkrete und vor allem die richtige Vorstellung von dem neuen Job hat. Fehlinterpretationen und falsche Erwartungen sind daher möglich: So kann es beispielsweise sein, dass der Bewerber bei der Formulierung „Homeoffice möglich“ davon ausgeht, dass er drei Tage die Woche von zu Hause arbeiten kann, der Arbeitgeber jedoch eher an eine Ausnahmeregelung denkt. Gehen die Vorstellungen zu weit auseinander, dann ist der Job womöglich doch nicht der richtige.

ein weiteres Angebot
Meist ist es nicht nur eine Bewerbung, die Jobsuchende abschicken. Daher kommt es auch immer mal wieder vor, dass man nicht nur bei einem Betrieb von sich überzeugen konnte. Liegen mehrere Angebote, dann muss man sich für eins entscheiden.

zu geringes Gehalt
Nicht jedes Unternehmen kommuniziert bereits offen in der Stellenanzeige, wie hoch die Vergütung ist oder fragt direkt nach den Gehaltsvorstellungen der Bewerber. Daher besteht das Risiko, dass das böse Erwachen erst im Vorstellungsgespräch kommt, wenn das eigene Wunschgehalt mit dem tatsächlichen kollidiert und sich keine Einigung erzielen lässt.

veränderte Lebensumstände
Dieses Argument fällt unter die Rubrik „persönliche Gründe“. Manchmal können sich die persönlichen Lebensumstände sehr schnell ändern, sodass ein bestimmter Job plötzlich nicht mehr infrage kommt. Das kann zum Beispiel ein jobbedingter Umzug des Partners sein, eine Schwangerschaft oder auch eine Erkrankung.

schlechter Eindruck
Auch dieses Szenario ist möglich: Ein Personaler, der unpassende Fragen gestellt hat, ein unsympathischer potenzieller neuer Chef oder eine unangenehme Atmosphäre beim ersten Kennenlernen können für einen schlechten ersten Eindruck auf der Bewerberseite sorgen und dazu führen, dass man die Stelle doch lieber nicht haben möchte.

Mehr als nur Höflichkeit: Warum eine Absage wichtig ist

Natürlich sollte es sich aus Gründen der Höflichkeit und des Respekts von selbst verstehen, ein Angebot abzulehnen und nicht einfach gar nicht zu reagieren. Andersherum erwarten Sie schließlich auch eine Resonanz vom Unternehmen auf Ihre Bewerbung und auf das Vorstellungsgespräch. Eine Absage ist aber auch aus persönlichem Interesse sinnvoll. Wer sich jetzt richtig verhält, der lässt sich mögliche Chancen für künftige Jobangebote offen. Außerdem riskieren Sie nicht, dass sich ein mögliches unhöfliches Verhalten in der Branche herumspricht und sich unter Umständen sogar weitere Türen schließen.

Wie lehne ich ab? Tipps für die richtigen Worte

Ein Jobangebot abzulehnen, ist etwas anderes als mal schnell einen Handy-Tarif zu kündigen. Es lohnt sich definitiv, sich vorab Gedanken über die Formulierung zu machen. Hier einige wichtige Tipps zum Vorgehen und für die passenden Worte:

direkt reagieren
Sobald die Entscheidung feststeht, sollten Sie nicht lange zögern und aus Gründen der Fairness, diese dem Unternehmen innerhalb kurzer Zeit mitteilen. So haben die Verantwortlichen die Möglichkeit, sich für einen anderen Kandidaten zu entscheiden (bevor man diesem absagt). Bedenken Sie im Vorwege aber bitte, dass es nach einer einmal ausgesprochenen Absage für den besagten Job in der Regel kein Zurück mehr gibt.

telefonisch absagen
Auch wenn es vielleicht schwerfallen mag, ist der persönliche Anruf häufig die beste Option, um die Absage zu kommunizieren. Eine E-Mail zu schreiben, ist je nach Voraussetzung aber auch legitim – sie ist beispielsweise dann okay, wenn die vorherige Kommunikation ausschließlich per Mail stattgefunden hat.

Dank aussprechen
Unabhängig von der Wahl des Kommunikationsmediums sollte man stets positiv formulieren. Ein höflicher Dank für die Chance, in dem Unternehmen arbeiten zu dürfen, sollte dabei selbstverständlich sein. Drücken Sie zudem gern Ihr Bedauern aus, ohne dabei zu übertreiben, schließlich entscheiden Sie sich ja aus freien Stücken gegen den Job.

Gründe nennen
Einen ehrlichen Grund für die Absage zu nennen, ist immer dann sinnvoll, wenn Sie das Unternehmen damit nicht kritisieren. Legitim ist es zum Beispiel zu sagen, dass man sich für ein anderes Jobangebot entschieden hat. Fand man den Personaler dagegen unsympathisch, empfiehlt es sich, lieber auf „persönliche Gründe“ zu verweisen. Grundsätzlich sind Sie aber nicht dazu verpflichtet, Ihre Beweggründe anzugeben.

Urheber des Titelbildes: fizkes/ 123RF Standard-Bild

VR-Brille Anwendungen

Virtual-Reality-Brille – 3 spannende Anwendungen

Im Juni 2023 kündigte Apple mit der Vision Pro eine neue VR/AR-Brille an. Die Vision Pro soll es möglich machen, virtuelle Objekte in die reale Umgebung einzubinden und mit ihnen zu interagieren. Auch für besonders immersives Film- und Serienvergnügen soll die Brille genutzt werden können.

Das Eintauchen in die Virtuelle Realität (VR) bietet aber nicht nur Spaß, sondern lässt neuartige Schulungs- und Arbeitsmethoden entstehen. Welche spannenden Anwendungen von VR-Brillen sich für Berufsleben und Freizeit eröffnen, erfahren Sie hier.

Die Geschichte der VR-Brille

Die Entwicklung der VR-Brille nahm bereits im 19. Jahrhundert ihren Anfang: 1838 entstand die Idee zum View-Master, einem Gerät, das aus mehreren Einzelbildern ein dreidimensionales Bild erzeugte. Auf den Markt kam der View-Master aber erst im Jahr 1939.

Basierend auf dem Konzept des View-Masters entwickelte Morton Heilig im Jahr 1956 das sogenannte Sensorama, das erste immersive Virtual-Reality-System. Etwa so groß wie ein Arcade-Automat, bestand das Sensorama aus einem Sitz und zwei Gucklöchern, über die Zuschauer 3D-Bilder anschauen konnten, begleitet von Tönen, Wind und Gerüchen.

Der Harvard-Student Ivan Sutherland erweiterte Heiligs Idee um eine Head-Tracking-Technologie, die den Kopfbewegungen des Nutzers folgt und so den Eindruck entstehen lässt, dass man sich frei durch den virtuellen Raum bewegt. Sutherlands Konzept des Ultimate Display wurde in den 1960er-Jahren mit dem sogenannten „Sword of Damocles“ realisiert, ein auf dem Kopf getragenes virtuelles Ausgabegerät.

Eine neue Ära im VR-Bereich begann im Jahr 2012 mit dem Startup Oculus VR. Über eine Crowdfunding-Kampagne wurde das VR-Headset Oculus Rift mit kamerabasiertem Trackingsystem finanziert. Damit wurden VR-Brillen nicht nur für Konsumenten interessant, auch weitere Software- und Hardware-Hersteller nahmen sich der Technologie an und entwickelten sie weiter.

So funktionieren VR-Brillen

VR-Brillen machen sich das räumliche Sehvermögen des Menschen zunutze. Durch die Darstellung von zwei Bildern, die sich leicht voneinander unterscheiden, wird der Eindruck eines dreidimensionalen Bildes erzeugt. Um die virtuelle Umgebung möglichst realistisch zu simulieren, werden mittels einer kleinen Kamera zudem die Kopfbewegungen des Nutzers aufgezeichnet und auf die virtuelle Welt übertragen.

Eine Herausforderung stellt die hohe Rechenleistung dar, die für die Erschaffung virtueller Welten benötigt wird. Bis vor wenigen Jahren scheiterten die meisten Versuche im Bereich der VR an einer zu niedrigen Auflösung und hohen Entwicklungskosten. Leistungsstärkere Computer machen jetzt die Erzeugung hochauflösender virtueller Umgebungen möglich.

3 spannende Einsatzgebiete für VR-Brillen

Wie lassen sich VR-Brillen nun in der Praxis nutzen? Anwendungsmöglichkeiten gibt es viele, vom Gaming bis hin zum Einsatz für Unternehmensschulungen. Hier stellen wir Ihnen drei interessante Einsatzgebiete der VR-Technologie vor.

1. Berufsorientierung mit VR-Brillen

Ein spannendes Anwendungsgebiet für VR-Brillen ist die Berufsorientierung. Mit der VR-Brille auf dem Kopf gewinnen Schüler und Schülerinnen einen Einblick in verschiedene Berufe, ohne das Klassenzimmer zu verlassen. Sie können zum Beispiel bei einem Beratungsgespräch in der Bank dabei sein oder einem Maschinenbauer über die Schulter schauen.

Die Berufsorientierung in virtuellen Realitäten kommt einer Generation entgegen, die mit digitalen Medien aufwächst. Über die VR-Brille können Schüler und Schülerinnen allerdings nur zuschauen und sich nicht selbst im Beruf ausprobieren.

Ein Praktikum soll die virtuelle Berufsorientierung aber auch gar nicht ersetzen. Vielmehr soll sie Schülern und Schülerinnen eine Entscheidungshilfe bieten, in welchem Beruf sie praktische Erfahrungen sammeln möchten. Ganz ohne Zwang sollen junge Menschen einen ersten Eindruck davon erhalten, was sie im Berufsleben erwartet. Sagt ihnen eine Erfahrung nicht zu, schauen sie sich einfach den nächsten Beruf an

2. Schulungen mit VR-Brillen

VR-Brillen können auch für Mitarbeiterschulungen im Betrieb eingesetzt werden. In der virtuellen Umgebung erlernen Beschäftigte zum Beispiel den Umgang mit neuen Maschinen, setzen sich mit neuen Arbeitsmethoden auseinander oder trainieren das Verhalten in Notfällen, etwa im Brandfall.

Sinnvoll sind virtuelle Schulungen unter anderem, wenn Trainingsszenarien nicht live durchgeführt werden können, etwa weil die Maschinen nicht im Betrieb zur Verfügung stehen oder die Trainingssituation in der Realität zu gefährlich wäre. Virtuelle Schulungen sind zudem oft kostengünstiger als Live-Trainings und nehmen häufig weniger Zeit in Anspruch.

Möglich sind sowohl virtuelle Einzel- als auch Gruppenschulungen. Bei Online-VR-Schulungen in Kleingruppen loggen sich die Teilnehmer zum Beispiel mit ihrer VR-Brille ins Schulungssystem ein. Der Schulungsleiter führt sie anschließend durch die Inhalte.

Durch den Einsatz von Avataren, virtuellen Abbildungen der Teilnehmer, lässt sich eine zwischenmenschliche Lerndynamik erzeugen. Darüber hinaus können VR-Lerneinheiten physische Seminaren ergänzen. Denkbar sind zudem VR-Aktionstage im Unternehmen: An verschiedenen VR-Stationen können dann beispielsweise Trainings zum Thema Gesundheit oder Sicherheit am Arbeitsplatz angeboten werden.

Wie eine Studie der Wirtschaftsprüfungsagentur PwC herausfand, sind virtuelle Schulungen sehr effektiv. Teilnehmer lernen demnach bis zu viermal schneller als in klassischen Trainings und fühlen sich um bis zu 40 Prozent sicherer, die Lerninhalte in der Praxis umzusetzen.

3. Mit VR-Brillen die Welt aus der Sicht von Tieren erleben

Per VR-Brille können Sie in Welten abtauchen, die Ihnen üblicherweise verborgen bleiben. Das Landwirtschaftliche Bildungszentrum (LZB) Echem bietet seinen Besuchern zum Beispiel die Gelegenheit, die Welt aus den Augen von Pferden wahrzunehmen. Einmal einen Blick durch die Augen eines Tieres zu werfen ist nicht nur spannend, sondern soll auch das Einfühlungsvermögen und den emotionalen Zugang zum Tier stärken.

Tierhalter sollen durch ihre virtuellen Eindrücke eine engere Bindung zu ihrem Tier aufbauen. Das ist nicht nur für private Tierbesitzer interessant, sondern auch für Landwirte und Züchter. Eine ebenfalls am LZB Echem eingesetzte „Kuh-Brille“ versetzt Anwender in den Blickwinkel der Kühe und soll so dazu beitragen, die Haltungsbedingungen der Nutztiere zu verbessern.

Ausblick: VR-Anwendungen in Unternehmen gewinnen an Bedeutung

Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Virtual Reality in Zukunft für die Arbeitswelt sein wird. Weltweit bringen Unternehmen VR-Technologie zum Beispiel für die virtuelle Zusammenarbeit, für Schulungen und für die Fernwartung von Maschinen zum Einsatz.

Es steht zu erwarten, dass die Entwicklung leistungsfähigerer Systeme sowie userfreundlicher und günstiger Headsets die Akzeptanz von VR-Brillen weiter steigern wird. Im Business-Bereich werden VR-Systeme vermutlich in Kombination mit der sogenannten Augmented Reality (AR) zum Einsatz kommen. AR-Anwendungen fügen ein dreidimensionales Objekt in eine reale Umgebung ein. Dieser Technologie bedienen sich zum Beispiel Möbelhändler, um ihren Kunden einen Einblick zu verschaffen, wie eine neue Couch im Wohnzimmer aussehen wird.

Urheber des Titelbildes: wavebreakmediamicro/ 123RF Standard-Bild