Retro Postkarte

Für die meisten ist es die wohl schönste Zeit des Jahres –die Urlaubssaison! Und egal, wohin die Reise führt, ans Meer, in die Berge oder in eine Metropole: Die Daheimgebliebenen sollen erfahren, wo man ist und wie es einem geht. Das geht ganz klassisch mit der guten alten Postkarte, was laut Umfragen immer noch mehr als ein Viertel der Deutschen macht. Doch im Zeitalter von Handys, App und Internet gibt es viel mehr Möglichkeiten. Ich habe Ihnen eine kleine Auswahl für digitale Urlaubsgrüße zusammengestellt.

SMS: kurz und bündig, aber sehr unpersönlich

Manch einer sagt, dass auf einer Postkarte doch sowieso nicht viel drauf steht: „Wir sind gut angekommen“ und „Wetter/Essen/Strand sind gut/schlecht“. Das kann doch per App wie Whatsapp verschickt werden oder passt auch gut in eine SMS Und die ist mittlerweile sogar ein recht preiswertes Vergnügen: Urlauben Sie In der EU, kostet die SMS nur noch knapp 11 Cent. Ob Ihnen das für die Urlaubsgrüße reicht, ist aber Geschmackssache: Das Gefühl, eine Postkarte aus dem Briefkasten zu holen und sie in den Händen zu halten, ist eben immer noch etwas Besonderes, viel Persönlicheres. Wenn Sie Kinder im Schulalter haben, ist das Karten schreiben (oder bemalen) zudem eine schöne Beschäftigung für Regentage.

Abgesehen davon: Bekommen die Daheimgebliebenen eine Postkarte mit einem schönem Fotomotiv, ist die als Souvenir auf dem Schreibtisch der Kollegen sehr beliebt. Immerhin: Der „große Bruder“ der SMS, die MMS kann ein Bild oder sogar Video mit schicken. Die bewegen sich preislich eher in Richtung 1 Euro. Und der Empfänger kann sie den Kollegen herumzeigen und weiterleiten.

Sozial Netzwerken: auch im Urlaub?

Soziale Netzwerke sind in. Und wer seinen Freunden etwas mitzuteilen hat, macht das oft auf Facebook. Warum nicht auch im Urlaub? Vorteil: Auf einen Rutsch erreichen Sie ganz viele Leute. Und ein Notebook müssen Sie nicht mal mitnehmen. Viele Hotels bieten ihren Gästen die Nutzung von PC und Internet für ein paar Euro an. Wenn nicht, gehen Sie einfach in das nächste Internetcafé. Kleines Problem: Wollen Sie auch noch ein schönes Foto mitschicken, hakt es oft. Mal einfach die Kamera anstöpseln, geht oft nicht. Aus Sicherheitsgründen sperren die Cafébetreiber die USB-Anschlüsse ihrer Computer. Da bleibt nur die Möglichkeit direkt vom Smartphone die Grüße mit der Facebook App zu verschicken.

Fotos im Retro-Look: das Smartphone macht’s möglich

Einst steht fest: Wer ein Smartphone hat – und es auch in den Urlaub mitnimmt – ist am besten zum Verschicken seiner digitalen Urlaubsgrüße vorbereitet. Denn mittlerweile sind diese Geräte kleine Computer mit eingebautem Fotoapparat. Bilder lassen sich zum Beispiel per Facebook App mit den Freunden teilen, inklusive ein paar netter Zeilen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Mit einer der zahllosen Foto Apps können Sie aus profanen Schnappschüssen kleine Kunstwerke machen – und die natürlich auch Ihren Freunden übers Internet zukommen lassen. Mir gefällt dabei die App Instagram am besten. Foto machen, einen Filter auswählen, fantastisches Bild (vielleicht mit einem originellen Retrotouch) knipsen, abschicken.

Und noch etwas spricht für die gute alte Postkarte: Stichwort Roaming

Kostet das im Ausland nicht ein Heidengeld? Wenn man nicht aufpasst, ja. Denn nutzen Sie Facebook & Co. wie zu Hause über das Mobil-Internet oder per App, dreht sich der Gebührenzähler wegen des sogenannten Roamings schnell. Erst wenn Sie 59,50 Euro erreicht haben (und das geht fix), wird Ihnen sozusagen der “Saft” abgestellt. Aber soweit muss es nicht kommen. Überprüfen Sie vor Urlaubsbeginn, ob in Ihrem Smartphone die Option “Daten-Roaming” aus ist. Und setzen Sie im Urlaubsland auf WLAN. Das finden Sie zum Beispiel in Ihrem Hotel, in Cafés oder fast immer bei Mc Donalds und Starbucks – meist für ein paar Euro, manchmal sogar gratis.

Dort können Sie doch noch eine Postkarte “schicken” – denn auch dafür gibt es Apps, etwa Postcard, Funcard oder Pokamax. Sie wählen ein Foto auf dem Handy aus, tippen den Empfänger und einen Text ein. Die App macht daraus eine Postkarte, die ein paar Tage später klassisch im Briefkasten landet. Das kostet meist so 1,50 bis 2 Euro. Ein schöner Kompromiss – mit Nebeneffekt: Probleme mit einer unleserlichen Handschrift auf der Postkarte gibt es hier nicht. Meine persönliche Meinung: alles ganz nett, aber ich bleibe trotzdem lieber bei der guten, alten Postkarte aus Pappe. Und wenn es mal etwas besonders Wichtiges mitzuteilen gibt, kann man ja mit dem Handy auch schnell anrufen – innerhalb der EU für 35 Cent pro Minute.

 

Urheber des Bildes: © mirabella – Fotolia.com