Ein Paar hält draußen ein Kleinkind an den Händen, während es versucht zu gehen.

Elterngeld – alle wichtigen Informationen (Artikelserie, Teil 1)

Im Rahmen einer nachhaltigen Familienpolitik ist das Elterngeld ein wichtiger Pfeiler. Es sorgt dafür, dass sich frisch gebackene Eltern intensiver um ihren Nachwuchs kümmern können. Dank Elternzeit lassen sich Familie und Beruf besser vereinbaren. Das Elterngeld schafft dabei einen finanziellen Ausgleich für die Zeit, in der Eltern gar nicht oder weniger arbeiten. Die Höhe richtet sich nach dem Gehalt, das in den 12 Monaten vor der Geburt verdient wurde. Der Höchstsatz liegt bei 1.800 Euro, das Minimum bei 300 Euro. Der Mindestbetrag wird auch gezahlt, wenn man vorher nicht gearbeitet hat.

Teilen sich Ehepartner die Elternzeit, erhalten sie 14 statt 12 Monate das Basis-Elterngeld. Mit Elterngeld Plus und dem Partnerschaftsbonus lässt sich die Elternzeit nochmalig verlängern. Auch eine Kombination der Varianten ist möglich. Die Flexibilität des Modells sorgt dafür, dass immer mehr Väter Elternzeit beantragen und sich stärker in die Erziehung einbringen. Waren es 2009 noch ca. 150.000 Väter, die Elternzeit beantragten, waren es 2018 bereits 433.000.

Elternzeit gibt es auch in anderen europäischen Ländern. Insbesondere der skandinavische Raum diente als Vorbild bei der Einführung des Elterngeldes in Deutschland.

Mit unserer dreiteiligen Artikelserie möchten wir besonders werdenden Eltern die wichtigsten Informationen an die Hand geben. Im ersten Teil des Leitfadens beleuchten wir die rechtliche Grundlage, gehen detailliert auf die Ziele ein, klären, wer Anspruch auf Elterngeld hat und beantworten die Frage, wie man das Elterngeld beantragt.

Die rechtliche Grundlage für das Elterngeld

Das Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) trat am 1. Januar 2007 in Kraft. Es ersetzte das Bundeserziehungsgeldgesetz, das von 1986 bis 2006 die Zahlung des Erziehungsgeldes regelte. Das Erziehungsgeld betrug 300 Euro monatlich und wurde bis zu zwei Jahre ausgezahlt, unabhängig von der Einkommenssituation des betreffenden Elternteils.

Die politischen Ziele des Elterngeldes

Das Elterngeld ist eine Transferleistung des Staates. Bei einer Transferleistung handelt es sich um staatliche Leistungen (in diesem Fall an natürliche Personen), bei denen keine direkte ökonomische Gegenleistung erfolgt. Die Politik hat sich bei der Einführung des Elterngeldes natürlich trotzdem positive Effekte für die Gesellschaft versprochen. Das übergeordnete Ziel der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat dabei mehrere Dimensionen.

Diese lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Das Elterngeld soll …

  • dabei helfen, das Familieneinkommen in der Zeit nach der Geburt zu sichern,
  • der Familie in der „Findungsphase“ mehr Zeit füreinander geben,
  • die eventuell (später) auftretende ökonomische Abhängigkeit eines Elternteils reduzieren,
  • den Anteil von Vätern in Bereich der Kindererziehung erhöhen und die Gleichberechtigung stärken,
  • die Familiengründung generell zu erleichtern und
  • die Geburtenrate erhöhen.

Angesichts der hohen Akzeptanz in der Gesellschaft kann man die Einführung des Elterngeldes als Erfolg einstufen. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, steigt die Zahl von Vätern, die in Elternzeit gehen, von Jahr zu Jahr. Darüber hinaus ist die Geburtenrate seit 2007 von 1,37 auf 1,57 (2018) gestiegen. Wurden 2010 677.947 Kinder geboren, waren es 2019 778.090. Es ist zwar spekulativ, aber ohne Elterngeld wäre dieser Trend höchstwahrscheinlich nicht so positiv.

Anspruch auf Elterngeld

Um Elterngeld zu bekommen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden.

Die Mutter oder der Vater …

  • muss das Kind selbst betreuen,
  • muss mit dem Kind in einem gemeinsamen Haushalt wohnen,
  • ist in der Elternzeit nicht erwerbstätig oder darf höchstens 30 Stunden pro Woche arbeiten,
  • muss in Deutschland leben.

Elterngeld wird an Arbeitnehmer, Beamte, Arbeitslose und Selbstständige gezahlt. Auch Hausfrauen und Hausmänner können mit der finanziellen Unterstützung rechnen.

Der Staat zahlt das Elterngeld für leibliche Kinder, leibliche Kinder des Ehepartners bzw. eingetragenen Lebenspartners, Adoptivkinder sowie in besonderen Fällen auch für Enkelkinder, Nichten, Neffen und Geschwister. Da Pflegekinder Leistungen vom Jugendamt bekommen, erhalten Pflegeeltern kein Elterngeld.

Für Alleinerziehende, getrennt Erziehende, schwerbehinderte Eltern, Grenzgänger und ausländische Eltern gelten zusätzliche Voraussetzungen, die man z.B. dieser Broschüre des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entnehmen kann.

Elterngeld korrekt beantragen

Das Elterngeld kann von beiden Elternteilen NACH der Geburt beantragt werden. Der Antrag muss innerhalb der ersten drei Lebensmonate bei der zuständigen Elterngeldstelle eingehen. Das ist sehr wichtig, da die Zahlungen maximal für drei Monate rückwirkend ausgezahlt werden. Trifft der Antrag nicht rechtzeitig ein, verfallen ältere Ansprüche.

Die Gewährung des Elterngeldes ist Sache der Bundesländer. Daher gibt es leicht unterschiedliche Antragsformulare. Hier finden Sie die Version für ihr Bundesland. Die Formulare sind ansonsten auch in der Elterngeldstelle, in Gemeindeverwaltungen, bei Krankenkassen oder auch in Krankenhäusern erhältlich.

Elterngeld darf pro Kind von jedem Elternteil nur einmal beantragt werden – auch wenn Zwillinge oder Drillinge geboren wurden. Es ist auch möglich, einen gemeinsamen Antrag zu stellen.

Folgende Unterlagen müssen eingereicht werden:

  • Die Geburtsurkunde oder die Geburtsbescheinigung des Kindes bzw. der Kinder
  • Der vollständig ausgefüllte und von beiden Elternteilen unterschriebene Antrag auf Elterngeld
  • Kopien der Personalausweise von Mutter und Vater
  • Einkommensnachweise: Angestellte reichen Gehaltsabrechnungen ein, Selbständige den Steuerbescheid des Vorjahres, Beamtinnen Bescheinigungen über die Dienstbezüge während des Mutterschutzes (und ggf. über Zuschüsse)
  • Bescheinigung der gesetzlichen Krankenkasse über den Erhalt von Mutterschaftsgeld (und ggf. über den Arbeitgeberzuschuss) oder …
  • Bescheinigung der privaten Krankenversicherung über das Krankentagegeld während des Mutterschutzes
  • Bescheinigung des Arbeitgebers über die Arbeitszeiten während des Elterngeldbezugs oder …
  • Bei Selbstständigen: eine eigene Erklärung über die bisherigen und die geplanten Arbeitszeiten während des Elterngeldbezugs

In manchen Einzelfällen fordert die Elterngeldstelle weitere Unterlagen und Informationen an. Entscheidungen, die erst in Zukunft wirken, können von den Antragstellern nachträglich geändert werden.

Angesichts der vielen Dokumente, die eingereicht werden müssen, ist es ratsam, sich spätestens einige Wochen vor dem „Stichtag“ um das Bürokratische zu kümmern. Rund um die Geburt haben die meisten Eltern dafür keinen Kopf, keine Lust, keine Zeit oder keine Kraft …

Im nächsten Teil der Artikelserie geht es um die Höhe und die Berechnung des Elterngeldes, die Dauer, Elterngeld Plus sowie den Partnerschaftsbonus, den Geschwisterbonus und den Mehrlingszuschlag.

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Welche positiven Einflüsse haben Hobbies?

Hobbys: So macht der Zeitvertreib erfolgreich

Studien zeigen: Wer einem Hobby nachgeht, sorgt nicht nur für sich selbst und das eigene Wohlbefinden, sondern kann damit auch seinen beruflichen Erfolg beeinflussen. Dabei ist es egal, welchem Hobby man nachgeht. Hauptsache, es macht Spaß – frei von Zeit- und Leistungsdruck.

Warum macht ein Hobby erfolgreich?

Warum das so ist? Ganz einfach: Je mehr man sich seinem Hobby widmet und sich dabei engagiert, desto kreativer, ausgeglichener und vor allem leistungsfähiger ist man im Job. Forscher an der San Francisco State University vermuten, dass ein Hobby zum einen als Ausgleich dient und man danach wieder energiegeladen in den Job starten kann. Zum anderen würden Menschen so ihre Stärken trainieren und Schwächen bewusster wahrnehmen – was wiederum für den Job eingesetzt werden kann.

Wichtig ist allerdings: Das Hobby darf kein Zwang, keine Pflichtübung sein. Nur wer ein Hobby freiwillig und aus Leidenschaft macht, kann auch mit positiven Auswirkungen im Job rechnen. Das dann dafür erheblich! Von den Probanden der Universität erzielten die Teilnehmer mit Hobby 15 bis 30 Prozent bessere Ergebnisse als jene ohne Freizeitausgleich.

Diese Hobbys machen smarter

Wer noch auf der Suche nach einem passenden Hobby ist, darf sich zuerst einmal überlegen, in welchem Bereich die Freizeitbeschäftigung angesiedelt sein soll. Soll es eher kreativ sein, regenerativ, sozial oder aktiv? Besonders positiven Einfluss haben zum Beispiel:

  • Das Erlernen eines Musikinstruments
  • Das Lernen einer neuen Sprache
  • Hand- und Bastelarbeiten
  • Sport treiben
  • Regelmäßig ein Buch lesen
  • Gärtnern
  • Fotografieren – und die Bilder auch selbst nachbearbeiten

Weitere Gründe für ein Hobby

Neben dem (potenziellen) beruflichen Erfolg gibt es noch ein paar weitere Gründe, die für ein Hobby sprechen:

  • Man wird insgesamt zufriedener und glücklicher
  • Man erhält Anerkennung
  • Man ist unter Gleichgesinnten
  • Hobbys kreieren positive Erinnerungen
  • Kreativität und Fantasie werden angeregt
  • Es trainiert die Geduld und Gewissenhaftigkeit
  • Bei einer sportlichen Aktivität tut man gleichzeitig etwas für seine Gesundheit

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Wie kann man Verspannungen bekämpfen.

Verspannungen lösen: 5 Übungen gegen den Muskelschmerz

Ob im Hals-Nacken-Bereich, in den Schultern, im Rücken oder sogar in den Armen und Beinen – wer  sich einseitig bewegt oder sitzt, spürt schnell die ersten Anzeichen von Verspannungen. Dabei kann nicht nur eine schlechte Sitzhaltung am Arbeitsplatz der Grund für den Muskelschmerz sein, sondern auch Stress, Zugluft, falsche Schuhe, alte Verletzungen, Übergewicht oder eine schlechte Matratze. Verspannungen entstehen immer, wenn der Muskel mit zu wenig Sauerstoff versorgt wird. Folge: Viele nehmen eine Schonhaltung ein, was den Schmerz allerdings noch schlimmer macht.

Verspannungen vorbeugen

Um Verspannungen vorzubeugen, hilft generell ein Mix aus regelmäßigen Sport- und Entspannungseinheiten. Wer lange am Schreibtisch sitzt, sollte versuchen, alle 20 bis 30 Minuten die Arme hängen zu lassen und die Schultern zu kreisen, um die Muskulatur im Nacken zu lockern. Auch aufzustehen und sich kurz zu bewegen ist erfrischend für die Muskeln. So treten Verspannungen erst gar nicht auf. Außerdem sollte man folgende Dinge insbesondere am Arbeitsplatz beachten:

  • Nicht nur einen Laptop nutzen, sondern mindestens eine externe Tastatur und Maus, am besten noch einen extra großen Bildschirm.
  • Ein höhenverstellbarer Schreibtisch oder Monitor trägt zur Ergonomie bei.
  • Gute Beleuchtung schont die Augen und beugt einer schlechten Haltung vor.
  • Ein Headset benutzen, damit man sich frei bewegen kann. Niemals das Telefon zwischen Hals und Kinn klemmen.
  • Auf die Haltung achten: Gerader Rücken, Schultern nicht nach vorne hängen lassen.

5 Übungen, die bei Verspannungen helfen

Wer schon mit Verspannungen zu kämpfen hat, der sollte versuchen, täglich eine der folgenden Übungen durchzuführen – am besten mehrmals:

  1. Bei Verspannungen im Nacken die Arme seitlich locker fallen lassen und die Schultern fünfmal nach vorne und hinten kreisen.
  2. Bei Verspannungen im Halsbereich aufrecht hinsetzen, den Kopf nach links drehen und das Kinn heben. Danach die Seite wechseln. Das Ganze fünfmal wiederholen.
  3. Bei Verspannungen im Rückenbereich die Arme zuerst nach hinten kreisen lassen, dann nach oben strecken und abschließend den Rücken rund machen. Fünfmal wiederholen.
  4. Bei Verspannungen in den Armen und Händen die Arme nach vorne strecken und die Hände abwechselnd spreizen und zu einer Faust machen. Fünfmal wiederholen.
  5. Bei Verspannungen im Brustkorb die Hände hinter dem Rücken verschränken und die Arme sanft nach oben ziehen. Fünfmal wiederholen.

Extra-Tipp: Für die punktgenaue Lockerung ist ein sogenannter Faszien-Ball ideal. Damit rollen Sie über die betroffene Muskelpartie und erzielen dadurch dort Entspannung mit Tiefenwirkung.

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Manchmal steht man vor der Wahl Wahrheit oder Lüge

Lügen im Job: Was erlaubt ist – und was nicht

Fakt ist: Die meisten Menschen lügen im Job täglich, auch wenn es sich nur um kleine Unwahrheiten handelt. Es gibt allerdings einige Lügen, die juristisch betrachtet in Ordnung gehen. Und andere, die absolut nicht erlaubt sind und sogar weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen können. Doch welche sind das nun genau?

Diese Lügen sind erlaubt

Besonders häufig wird tatsächlich im Bewerbungsgespräch gelogen. Das ist auch okay, sofern die Fragen, die der Arbeitgeber stellt, unzulässig sind. Dazu gehört zum Beispiel:

  • Die Frage nach der Familienplanung. Der Klassiker “Sind Sie schwanger?” oder “Möchten Sie in den nächsten drei Jahren ein Kind?” sind unzulässige Fragen. Bei derartigen Fragen hat man das Recht zu lügen, um sich vor Ungleichbehandlung zu schützen.
  • Fragen nach Partei,- Religions- oder Gewerkschaftszugehörigkeit sind ebenfalls Tabu und Privatsache.
  • Fragen nach Vorstrafen oder laufenden Ermittlungen sind ebenfalls nicht erlaubt. Ausnahme: wenn dadurch die Ausübung der Tätigkeit unmöglich gemacht wird. Beispiel: Wer sich als Kraftfahrer bewerben möchte, muss dem potenziellen Arbeitgeber Auskunft zu möglichen Verkehrsdelikten geben.
  • Fragen nach der sexuellen Identität und Neigung sind hingegen absolut verboten. Diese Frage muss man gar nicht erst beantworten.
  • Fragen zu einer Behinderung, Krankheit oder Diagnose nach einer Krankschreibung sind auch nicht zulässig. Anders sieht es nur aus, wenn die Krankheit die Arbeitsfähigkeit einschränken würde. Auch wenn es für die Sicherheit von Kollegen und Arbeitgeber wichtig ist, muss hier ehrliche Auskunft gegeben werden. Beispiel: Ein HIV-positiver Bewerber auf einen Heilberuf muss sich wahrheitsgemäß zu seiner Erkrankung äußern.

Diese Lügen sind nicht erlaubt

Auf zulässige Fragen müssen Bewerberinnen und Bewerber dagegen ehrlich antworten. Dazu zählen zum Beispiel Fragen nach dem beruflichen Werdegang und Qualifikationen. Denn wenn der Arbeitgeber jemanden aufgrund von Qualifikationen einstellt und diese am Ende nicht erfüllt werden, droht gegebenenfalls die Kündigung.

Beispiel: Wer nur behauptet, eine bestimmte Fremdsprache zu sprechen, kann im Berufsalltag schnell auf die Nase fallen. Gleiches gilt für frühere Aufgaben und Tätigkeiten. Wenn sich herausstellt, dass man die zugehörigen Fähigkeiten gar nicht hat, etwa spezielle Computerkenntnisse, zieht das neben Frustration auf beiden Seiten im schlimmsten Fall auch die Kündigung nach sich.

Und auch so manche Notlüge im Alltag ist nicht erlaubt:

  • Die Frage, ob das Arbeitspensum geschafft und damit die konkrete Aufgabe erledigt wurde, sollte immer ehrlich beantwortet werden. Das mag vielleicht unangenehm sein, wenn man das Soll nicht erfüllen konnte. Doch wer in diesem Fall lügt, muss, je nach Härtegrad, ebenfalls mit einer Kündigung rechnen.
  • Zu behaupten, man sei krank, wenn man tatsächlich im Urlaub ist, ist absolut verboten. Trotz Krankschreibung in den Urlaub fahren oder sich ein Attest sogar nur dafür besorgen, um überhaupt in den Urlaub fahren zu können? Eine ganz schlechte Idee! Denn allgemein gilt: Das Vortäuschen von Arbeitsunfähigkeit kann eine Kündigung rechtfertigen.

Kleine Notlügen im Alltag

Im Joballtag kommen kleine “Notlügen” oft zum Einsatz, um andere nicht vor den Kopf zu stoßen. Sätze wie “Ich wollte Sie gerade anrufen” , “Der Kollege ist leider gerade im Meeting” oder auch “Oh, Ihre E-Mail muss im Spam gelandet sein”, sind ab und zu in Ordnung. Zu häufig sollten diese Flunkereien aber nicht genutzt werden. Denn sonst wirken sie schnell unglaubwürdig – und verärgern die Person auf der anderen Seite dann zu Recht.

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Kindergeld – Anspruch, Antrag, Auszahlung, Höhe und weitere Infos

Das Kindergeld gehört zu den wichtigsten staatlichen Leistungen für Familien. Diese Unterstützung, die einkommensunabhängig gezahlt wird, ist für viele Familien (überlebens)notwendig, weil das Leben mit Kindern deutlich teurer ist als ohne. Darüber hinaus bleibt den Eltern weniger Zeit, um Geld zu verdienen. Schließlich ist die Kindererziehung eine zeitintensive Aufgabe.

Die Höhe des Kindergeldes – aktuell etwas über 200 Euro pro Kind und Monat – reicht bei Weitem nicht aus, um im Luxus zu schwelgen. Das Statistische Bundesamt hat errechnet, das Eltern für ein Einzelkind durchschnittlich fast 600 Euro monatlich ausgeben. Bei mehreren Kindern sinken diese Kosten auf knapp 500 Euro pro Kind. Das Kindergeld deckt somit nur ein Drittel der tatsächlich anfallenden Ausgaben und dient daher nur für die grundlegende Versorgung.

Insgesamt beliefen sich die Kindergeldzahlungen für ca. 15 Millionen Kinder im Jahr 2019 auf knapp 39 Milliarden Euro.

In diesem Artikel möchten wir erklären, wer überhaupt Anspruch auf Kindergeld hat, wie man es beantragen muss, wann und wie es ausgezahlt wird, wie hoch es ist und was es mit dem Kinderfreibetrag auf sich hat. Wir berichten auch über die Kindergelderhöhung, die ab dem 1. Januar greift, und runden unseren Text mit weiteren wissenswerten Informationen ab.

Wer hat Anspruch auf Kindergeld?

Einen Anspruch auf Kindergeld haben deutsche Staatsangehörige und in Deutschland lebende Ausländer (unter bestimmten Bedingungen) mit einem Kind, das …

  • unter 18 Jahre alt ist und
  • regelmäßig in ihrem Haushalt versorgt wird.

Der Wohnort muss in Deutschland, einem anderen EU-Mitgliedsstaat oder in Norwegen, Liechtenstein, Island oder der Schweiz liegen. Das Kindergeld, das auch bei mehreren Kindern in einer Summe überwiesen wird, bekommt immer nur eine Person, i.d.R. die Mutter oder der Vater. Der Anspruch kann auch für Stiefkinder, Enkelkinder oder Pflegekinder gelten.

Von dieser Basisregelung gibt es diverse Abweichungen. So erhalten Eltern für arbeitslose Kinder Kindergeldzahlungen bis zum Ende des 21. Lebensjahres. Befindet sich das Kind in einer Ausbildung, wird sogar bis zum Ende des 25. Lebensjahres gezahlt. Für Kinder, die wegen einer Behinderung nicht in der Lage sind für sich selbst zu sorgen, gibt es keine Altersbegrenzung. Die körperliche oder geistige Behinderung muss jedoch vor Beginn des 26. Lebensjahres eingetreten sein. Für alle genannten Fälle müssen entsprechende Nachweise erbracht und Kopien davon bei der Familienkasse eingereicht werden – persönlich, per E-Mail, per Post oder per Fax.

Unter bestimmten Voraussetzungen erhalten im Ausland lebende deutsche Elternteile ebenfalls Kindergeld.

Wenn Kinder bereits in einem eigenen Haushalt leben und die Eltern keinen ausreichenden Unterhalt zahlen, kann das Kindergeld auch ihnen direkt überwiesen werden.

Wie beantragt man das Kindergeld?

Um Kindergeld zu bekommen, muss man einen schriftlichen Antrag bei der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit stellen. Damit die Zahlungen gleich zu Beginn rechtzeitig eintreffen, sollte man den Antrag am besten schon zeitnah nach der Geburt einreichen.

Dabei geht man wie folgt vor:

  1. Man füllt einen Online-Antrag aus – dieser wird verschlüsselt übertragen.
  2. Man druckt den Antrag aus.
  3. Man unterschreibt den Antrag.
  4. Man schickt den Antrag per Post an die Familienkasse.

Im Prinzip ist dieser Vorgang sehr einfach. Um optimal vorbereitet zu sein, sollte man die Steueridentifikationsnummern der Eltern und des Kinds bzw. der Kinder bereithalten. Diese Angabe ist seit 2016 Pflicht.

Eine rückwirkende Zahlung des Kindergeldes ist nur bis zu sechs Monaten ab Eingang des Antrags möglich. Dementsprechend sollte man auf jeden Fall nicht bis zum 1. Geburtstag mit der Beantragung warten.

Es ist übrigens nicht notwendig, jedes Jahr einen neuen Kindergeldantrag zu stellen. Die Zahlungen laufen einfach weiter, wenn es keine Änderungen gibt. Zieht man beispielsweise um oder hat ein neues Bankkonto, sollte das der Familienkasse unverzüglich mitgeteilt werden.

Wie hoch ist das Kindergeld? Was bringt die Kindergelderhöhung 2021?

Vom 1. Juli 2019 bis zum 31. Dezember 2020 betrug das Kindergeld für das erste und zweite Kind jeweils 204 Euro, für das dritte Kind 210 Euro und für jedes weitere Kind 235 Euro. Im Zuge des Zweiten Familienentlastungsgesetzes profitieren Familien von einer Kindergelderhöhung.

Die Neuregelung sieht ab dem 1. Januar 2021 eine Kindergelderhöhung von jeweils 15 Euro vor:

  • Für das erste und zweite Kind: 219 Euro
  • Für das dritte Kind: 225 Euro
  • Für jedes weitere Kind: 250 Euro

Eine Familien mit drei Kindern darf sich demnach über 45 Euro pro Monat zusätzlich freuen. Insbesondere für Familien mit einem geringen Einkommen sind 540 Euro (auf das Jahr gerechnet) eine sehr erfreuliche Änderung, zumal die Lebenshaltungskosten stetig steigen.

Kindergeld oder Kinderfreibetrag?

Die Entlastung von Familien geschieht ENTWEDER durch das Kindergeld ODER den Kinderfreibetrag. Während das Kindergeld monatlich gezahlt wird, verringert der Kinderfreibetrag nach Abgabe der jährlichen Steuererklärung die zu zahlende Einkommensteuer. Der Kinderfreibetrag lag 2020 bei 7.812 Euro und steigt im Jahr 2021 auf 8.388 Euro (inkl. Freibetrag für Betreuung, Erziehung oder Ausbildungsbedarf).

Das Finanzamt entscheidet im Rahmen der sogenannten Günstigerprüfung automatisch, welche Leistung zum Tragen kommt. Es verrechnet dafür das bereits ausgezahlte Kindergeld mit dem Steuervorteil, den der Kinderfreibetrag bietet. Bei Eheleuten mit einem gemeinsamen Bruttoeinkommen ab ungefähr 60.000 Euro ist in den überwiegenden Fällen der Kinderfreibetrag die günstigere Variante.

Wichtig: Auch wenn man bereits bei der Geburt weiß, dass man viel Geld verdient und höchstwahrscheinlich der Kinderfreibetrag zur Geltung kommt, darf man nicht vergessen, das Kindergeld zu beantragen!

Wann und wie wird das Kindergeld ausgezahlt?

Das Kindergeld wird monatlich von der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit auf das Bankkonto des Empfängers gezahlt. Die genauen Auszahlungstermine richten sich dabei nach der Kindergeldnummer, die aus Zahlen und Buchstaben besteht. Ausschlaggebend ist die letzte Zahl, die zwischen 0 und 9 liegen kann. Je kleiner diese Endziffer, desto früher im Monat erfolgt die Überweisung.

Der früheste Auszahlungstermin für die Endziffer „0“ ist der 2. des Monats. Der späteste Auszahlungstermin für die Endziffer „9“ ist der 21. des Monats.

Generell gilt folgendes Schema:

  • Endziffer 0 bis 3 = Auszahlung am Monatsanfang bzw. in der ersten Woche
  • Endziffer 4 bis 6 = Auszahlung ab der zweiten Woche
  • Endziffer 7 bis 9 = Auszahlung ab der dritten Woche

Wer die Kindergeldnummer nicht (mehr) weiß, kann auf einen Kindergeldbescheid nachschauen, bei der Familienkasse nachfragen oder sie im Verwendungszweck einer bisherigen Überweisung suchen.

Wer bekommt zusätzlich zum Kindergeld auch den Kinderzuschlag?

Der Kinderzuschlag ist eine Ergänzung zum Kindergeld und wurde eingeführt, damit Eltern mit einem geringen Einkommen nicht vorschnell Arbeitslosengeld II beantragen müssen. Der häufig als Kindergeldzuschlag bezeichnete Zuschuss kann von Familien in Anspruch genommen werden, deren Einkommen nicht ausreicht, um alle notwendigen Kosten zu decken.

Um den Kinderzuschlag zu erhalten, müssen u.a. folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Man erhält bereits reguläres Kindergeld für das Kind
  • Das Kind ist nicht verheiratet
  • Das monatliche Bruttoeinkommen beträgt bei Eheleuten zusammen mindestens 900 Euro, bei Alleinerziehenden 600 Euro

Die Höhe des Kinderzuschlages wird individuell pro Kind errechnet und beträgt ab 1. Januar 2021 205 Euro (statt 185 Euro in 2020). Das Geld bekommt i.d.R. der Kindergeldempfänger.

Der Kinderzuschlag muss separat bei der zuständigen Familienkasse beantragt werden. Wird der Antrag bewilligt, gilt er für höchstens sechs Monate. Ist die Situation dann weiterhin prekär, muss ein neuer Antrag gestellt werden. Über den Kindergeldzuschlag hinaus müssen Familien seit dem 1. August 2019 keine Gebühren für den Kindergarten bzw. die Kita bezahlen – eine weitere sinnvolle Entlastung.

Was passiert mit dem Kindergeld bei einer Scheidung der Eltern?

Wenn sich die Eltern trennen, wird das Kindergeld an das Elternteil überwiesen, bei dem das Kind wohnt. Lebt das Kind zu fast gleichen Anteilen bei beiden Elternteilen, wird das Kindergeld dennoch nur an die Mutter oder den Vater gezahlt. Dieses sogenannte Wechselmodell kommt in der Praxis selten vor, da die Regelung relativ restriktiv ausgelegt wird.

Aus unterhaltsrechtlicher Sicht wird das Kindergeld dem Kind zugeordnet und mindert den Betrag, den der Unterhaltspflichtige zahlen muss. Die Berechnung erfolgt anhand der Düsseldorfer Tabelle.

Geht es um den Kinderfreibetrag, haben beide Elternteile einen Anspruch auf Steuererleichterung. Aus diesem Grund gibt es im Steuerrecht auch halbe Kinder. Eine Hälfte des Freibetrags wird der Mutter, die andere dem Vater zugeteilt.

Wie wehrt man sich gegen eine Entscheidung der Familienkasse?

Fehler passieren. Daher kann man innerhalb eines Monats schriftlich (auch per E-Mail) oder persönlich vor Ort einen kostenlosen Einspruch erheben. Zu Einsprüchen kommt es meistens, wenn Kindergeldempfänger mit den berechneten Beträgen nicht einverstanden sind.

Wird der Einspruch abgelehnt, hat man die Möglichkeit, eine Klage beim Finanzgericht einzureichen. Da der Gerichtsprozess jedoch kostenpflichtig ist, sollte man umfassend prüfen, ob die Klage Aussicht auf Erfolg hat.

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Eine Frau versucht Arbeit und Kinder im Home Office unter einem Hut zu bringen

Homeoffice: So klappt die Trennung von Job und Familie

Wer im Homeoffice arbeitet und gleichzeitig Kinder betreut, hat ständig mit einer Doppelbelastung zu kämpfen. Die Kinder kommen ins Arbeitszimmer, wenn eine wichtige Videokonferenz läuft und das schlechte Gewissen packt Eltern, die den Nachwuchs schon wieder wegschicken müssen. Doch es gibt einige Tipps, die dabei helfen, die Bereiche zu trennen und so für Entschärfung zu sorgen.

  1. Das Arbeitszimmer

Ein sauber aufgeräumter Schreibtisch mit allen wichtigen Utensilien motiviert zum Arbeiten. Und wer die Tür schließen kann, hat in den festen Arbeitszeiten Ruhe für seine Aufgaben. Kinder brauchen solche klaren Zeichen. Wenn im Wohnzimmer gearbeitet, zwischendurch mit den Kindern Lego gebaut und beim Mittagessen Mails geschrieben werden, können Kinder die Trennung von Job und Familie weder verstehen noch akzeptieren.

  1. Das Schichtsystem

Müssen beide Eltern im Homeoffice arbeiten, wird es schon komplizierter – vor allem wenn Kleinkinder zu Hause sind. Aber auch dafür gibt es Tricks: Eltern können eine Art Schichtsystem einführen. Zum Beispiel so: Mama arbeitet von 6-14 und Papa von 14-22 Uhr.

  1. Die Erholungsphase

Wer das Schichtsystem praktiziert, mag lachen: Nach einem Tag mit Kind und Arbeit liegt der Gedanke an eine Runde Joggen in weiter Ferne. Aber im Ernst: Wer den halben Tag die Kinder bespaßt und den halben Tag arbeitet, braucht Ruhephasen. Gemeinsame Planung hilft. So finden sich sicher Zeitfenster für einen Spaziergang, etwas Yoga oder eben auch die Jogging-Runde.

  1. Die Kommunikation

In der heimischen Telefonanlage ist noch eine Nummer frei? Perfekt. Daraus wird das Arbeitstelefon. Wer ein Diensthandy hat, schaltet es nach Dienstschluss aus. Und die Push-Funktion der Dienstmails wird deaktiviert. Wer regelmäßig in seinen Account schaut, kann immer noch rechtzeitig reagieren, ohne dass das Mittagessen von ständigem „Ping!“ unterbrochen wird.

  1. Das Nein

Und zwar zu beiden Seiten. Vielleicht lässt sich die wichtige Videokonferenz ja auf die Zeit des Mittagsschlafs verschieben? Auch die Kinder müssen mal ein Nein hören. Aber: Kinder können Regeln verstehen, wenn sie klar und geduldig erklärt werden. Und gegen das schlechte Gewissen hilft: Nach dem Telefonat gibt es ein Lob dafür, dass das Kind sich richtig verhalten hat. So weiß es, dass das Wegschicken keine Ablehnung bedeutet.

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Eine neue Mitarbeiterin wird von einer Kollegin begrüßt

Onboarding – So klappt die Integration neuer MitarbeiterInnen

Damit sich neue Mitarbeiter auf Anhieb im Unternehmen wohl fühlen und möglichst schnell produktiv sein können, sollte der Eingliederungsprozess gut durchdacht sein. Das sogenannte Onboarding ist eine Strategie, die dabei helfen kann.

In unserem Artikel beschäftigen wir uns mit den folgenden Fragen:

  • Was versteht man genau unter Onboarding?
  • Wer sollte am Onboarding beteiligt sein?
  • Welche Vorteile erhofft man sich?
  • Wie kann das Onboarding in der Praxis aussehen?
  • Welche Fehler sollte man als Arbeitgeber unbedingt vermeiden?
  • Spezielle Herausforderungen in Zeiten der Corona-Pandemie

Was versteht man genau unter Onboarding?

Zunächst einmal ist das Wort Onboarding eine verkürzte Version für „taking on board“, was zu deutsch „an Bord nehmen“ bedeutet. Die Art und Weise der „Anbordnahme“ legt den Grundstein für eine erfolgreiche Einarbeitung von Mitarbeitern.

Im Angesicht des anhaltenden Fachkräftemangels wird es immer schwieriger, Talente zu finden – und diese langfristig an sich zu binden. Wenn Unternehmen bereits beim ersten Eindruck „schwächeln“, ist das kein gutes Zeichen. Dementsprechend sollte die Personalabteilung das Onboarding professionell planen und systematisch vorbereiten.

Wer sollte am Onboarding beteiligt sein?

Da die Planung und Koordination des Onboardings primär eine Aufgabe des Personalmanagements ist, sollte es dort einen verantwortlichen Ansprechpartner geben, der bei der Begrüßung federführend ist und später regelmäßig ein Auge auf den Prozess wirft.

Neben dem neuen Mitarbeiter sind natürlich der Abteilungsleiter und eine Art Mentor beim Onboarding involviert. Der Abteilungsleiter sollte einerseits bei Fragen des neuen Mitarbeiters oder des Mentors ansprechbar sein. Andererseits ist sein Feedback für die Personalabteilung wichtig für die Evaluierung des Erfolgs der Maßnahme.

Im Idealfall handelt es sich beim Mentor um den direkten Job-Vorgänger. Der neue Mitarbeiter kann dann optimal auf seine Aufgaben vorbereitet werden. In vielen Fällen ist es sinnvoll, auch andere, an Projekten beteiligte Kollegen zu konsultieren. So fühlt sich der Neuling schneller „mittendrin, statt nur dabei“.

Arbeitet der Vorgänger nicht mehr im Unternehmen, muss dafür gesorgt werden, dass der Mentor alle relevanten Informationen bekommt, um den neuen Mitarbeiter unterweisen zu können. Das kann mitunter schwierig sein. Insbesondere, wenn die Trennung nicht freiwillig war.

Welche Vorteile erhofft man sich?

Der wesentliche Vorteil eines gelungenen Onboarding-Prozesses liegt in der Vermeidung von längeren Unterbrechungen und Fehlern bei Arbeitsabläufen, an denen der Neuling beteiligt ist. Je reibungsloser und schneller der neue Mitarbeiter eingearbeitet werden kann, desto weniger Produktivitätseinbußen gibt es.

Wenn man das Onboarding systematisch betreibt, zeigt man neuen Mitarbeitern, dass man sie wertschätzt. Diese spüren den Respekt zahlen das – zumindest in der ersten Zeit – häufig mit einer hohen Eigenmotivation und hohem Engagement zurück.

Eine schnelle Integration ins Team sorgt eher für eine Wohlfühlatmosphäre und minimiert das Konfliktpotenzial. Und fühlt sich ein Mitarbeiter wohl, verschwendet er keine Gedanken daran, ob es woanders eventuell besser sein könnte. Die Fluktuationsrate verringert sich und Expertenwissen bleibt länger im Unternehmen. Dementsprechend müssen seltener kostspielige Recruiting-Maßnahmen durchgeführt werden.

Wer als Mitarbeiter schon in der Anfangsphase ein gutes Gefühl hat, teilt seine Begeisterung häufig mit Freunden und Bekannten. Wenn sich darunter Personen befinden, die ebenfalls eine neue Herausforderung suchen, kann die kostenlose Mundpropaganda zu weiteren Mitarbeitern (und ggf. neuen Kunden) führen.

Wie kann das Onboarding in der Praxis aussehen?

Im Rahmen der Planung des Onboardings ist das 3-Phasen-Modell weit verbreitet. Die erste Phase umfasst alle organisatorischen Aufgaben vor dem ersten Arbeitstag. Die zweite Phase ist das eigentliche „Begrüßungsritual“ am ersten Arbeitstag. Als dritte Phase werden die Eingliederungsbemühungen während der gesamten Probezeit bezeichnet.

Folgende Aufgaben können in der Praxis zu den jeweiligen Phasen gehören:

Vor dem ersten Arbeitstag

  • Zusendung aller wichtigen Informationen, so dass sich der neue Mitarbeiter seinerseits optimal auf seinen ersten Arbeitstag vorbereiten kann.
  • Benennung aller Beteiligten und Zuweisung der Rollen. Am wichtigsten ist es, den richtigen Mentor zu finden.
  • Einrichtung des Arbeitsplatzes, so dass der neue Mitarbeiter sofort mit seiner Arbeit loslegen könnte. Es ist ärgerlich für alle Beteiligten, wenn beispielsweise die Passwörter für Logins oder sonstige Arbeitsmittel fehlen.
  • Erstellung des Onboarding-Plans, so dass ein mögliches Chaos bereits im Vorfeld verhindert wird.

Am ersten Arbeitstag

  • Übergabe aller wichtigen Dokumente und Gegenstände, die notwendig sind, damit der Mitarbeiter seinen Job erledigen kann. Dazu gehören natürlich die Schlüssel zum Büro.
  • Rundgang und Vorstellungsrunde, damit der/die „Neue“ alle Kollegen wenigstens schon einmal gesehen hat – und umgekehrt. Ein kleines Event mit der Übergabe eines kleinen Einstellungsgeschenks rundet den ersten Arbeitstag ab.
  • Feedback erfragen und signalisieren, dass der Mentor sich kümmert und für alle Fragen da ist. Der Mentor sollte die Gelegenheit nutzen und den neuen Mitarbeiter auch in die Kantine bzw. zum auswärtigen Lunch zu begleiten. So wird schneller eine persönliche Ebene erreicht.

In der Probezeit

  • Organisation von Einführungsveranstaltungen, bei denen der neue Mitarbeiter das Unternehmen besser kennenlernt – auch außerhalb seiner Abteilung.
  • Anbieten von Weiterbildungen, damit der Mitarbeiter schnell erkennt, dass er nicht „in einer Sackgasse“ enden wird.
  • Veranstaltung von Team-Events nach Feierabend, so dass der Mitarbeiter in kürzester Zeit das Gefühl hat, richtig dazuzugehören. Ob Kneipentour, Abendessen oder Betriebsausflug, alle Events stärken das Teambuilding.

Welche Fehler sollte man als Arbeitgeber unbedingt vermeiden?

Als Arbeitgeber sollte man unbedingt darauf achten, dass alle beteiligten Personen regelmäßig Feedback geben bzw. bekommen. Kommunikation ist das A und O, denn die meisten neuen Mitarbeiter sind zunächst eher schüchtern. Wenn dann die Ansprechpartner sich nur ungenügend Zeit nehmen, steigt die Unsicherheit. Darunter leidet meistens auch die Produktivität.

Anders herum sollte der neue Mitarbeiter auch nicht mit Informationen „bombardiert“ werden. Hier gilt es, dass der Mentor eine überschaubare Dosis verabreicht. Die Erwartungen sollten in den ersten Tagen nicht zu hoch gehängt werden.

Außerdem kann es nicht schaden, das eine oder andere Lob zu erteilen (sofern es angebracht ist). Anerkennung steigert die Zufriedenheit und reduziert die Unsicherheit.

Das Onboarding macht nur Sinn, wenn es von allen Beteiligten ernst genommen wird!

Spezielle Herausforderungen in Zeiten der Corona-Pandemie

Die ganze Welt hofft auf Impfstoffe, ein baldiges Ende der Corona-Pandemie und eine Rückkehr zu einer Normalität, die zumindest größtenteils dem Alltag in der Prä-Coronazeit ähnelt. Bis dahin gelten jedoch andere Spielregeln.

Corona erschwert die Büroarbeit allgemein, aber den Onboarding-Prozess in besonderem Maße. Wie hoffentlich aus diesem Artikel deutlich wird, hat das Onboarding sehr viel mit persönlichem Kontakt, zwischenmenschlicher Kommunikation und sozialem Interagieren zu tun. Und genau diese Faktoren lassen sich aktuell nur unter erschwerten Bedingungen umsetzen.

Unternehmen sollten jedoch weiterhin an ihrer Willkommensstrategie festhalten, sie jedoch in einigen Punkten (kreativ) anpassen. Sofern das Onboarding-Konzept schon etwas eingestaubt ist, könnte man die Zeit auch nutzen, um es grundlegend zu überarbeiten.

Sofern die meisten Teammitglieder im Home Office arbeiten, spricht nichts dagegen, den neuen Kollegen z.B. bei virtuellen Meeting näher kennenzulernen – innerhalb und außerhalb der Arbeitszeit. Auch per Video- und Telefonkonferenzen können sich Mitarbeiter, Mentor und Abteilungsleiter regelmäßig über den Prozess austauschen und sich gegenseitig Feedback geben. Auch die Teilnahme an Weiterbildungen ist möglich, zur Zeit jedoch überwiegend digital.

Und die spannenden Teambuilding-Events können ja auch schon jetzt geplant werden. Zwar sollte man noch keinen exakten Termin festlegen, aber von Planungstermin zu Planungstermin steigt die Vorfreude … Eine Idee für ein Fest haben wir schon: Die „Corona ist überstanden“-Party!

Urheber des Titelbildes: fizkes/ 123RF Standard-Bild

Eine To-do-Liste mit Post Its

Ziele erreichen mit dem Cliffhanger-Effekt: So geht’s

Wirkungsvolle Cliffhanger sind eines der größten Erfolgsgeheimnisse langlebiger Fernsehserien. Und auch für die Arbeitswelt kann der Effekt genutzt werden. Mit kleinen Tricks hält man das eigene Gehirn auf Trab und erreicht so leichter seine Ziele.

Was ist der Cliffhanger-Effekt?

Der sogenannte Cliffhanger-Effekt ist aus der Serienwelt hinlänglich bekannt: Weil eine Folge mit einem ungelösten Zwischenfall endet, fühlen sich die Zuschauer animiert, auch die nächste Folge anzusehen.

Erforscht hat diesen Effekt die Gestaltpsychologin Bljuma Wulfowna Zeigarnik erstmals 1927, weshalb der Cliffhanger-Effekt offiziell auch Zeigarnik-Effekt heißt. Bei ihren Experimenten stellte die Wissenschaftlerin fest, dass sich das menschliche Gehirn besser an unterbrochene als an abgeschlossene Aufgaben erinnert. Der Cliffhanger bleibt sozusagen besser im Gedächtnis haften.

Hier greift zudem ein Weiterer, der Ovsiankina-Effekt. Er geht auf die Psychologin Maria Ovsiankina zurück. Sie belegte 1928, dass Menschen deutlich dazu tendieren, eine unterbrochene Aufgabe fortzuführen, wenn das gesetzte Ziel noch nicht erreicht wurde. Der Grund: Das Setzen eines Zieles sorgt für Spannung im Gehirn. Und erst, wenn das Ziel erreicht wurde, entspannt es sich wieder.

Wie hilft der Cliffhanger-Effekt im Alltag?

Beide Effekte können im (Berufs-)Alltag genutzt werden, um Ziele leichter zu erreichen und auch unliebsame Aufgaben besser zu erledigen. Voraussetzung: Es muss ein echtes Interesse daran bestehen. Sonst greift der Cliffhanger-Effekt nicht.

  1. Anfangen

Wer sich eine Aufgabe setzt und dann einfach damit beginnt, sie zu bearbeiten, verankert die Task im Gedächtnis und versetzt das eigene Gehirn in einen gespannten Zustand.

  1. Teilaufgaben erstellen

Größere Aufgaben sollten in Teilaufgaben unterteilt werden. So bleibt der Überblick erhalten und das Gehirn wird öfter mit kleinen Erfolgserlebnissen belohnt. Weil aber das große Hauptziel noch nicht erreicht wurde, bleibt es trotzdem bei der Stange.

Zu große und unlösbar erscheinende Aufgaben sorgen demgegenüber dafür, dass die Spannung im Gehirn relativ schnell wieder nachlässt und der Effekt nicht länger greift.

  1. Aufgaben bewusst unterbrechen

Aufgaben sollten immer so eingeteilt werden, dass am Ende des (Arbeits-)Tages ein Teil davon unerledigt bleibt und für den nächsten Tag aufgehoben werden muss. So bleibt das Gehirn motiviert und Ziele werden leichter erreicht. Der Grund: Derart “unfreiwillige” Unterbrechungen sorgen dafür, dass sich das Gehirn stärker in die unerledigte Aufgabe “verkrallt” und leichter dazu zurückkehrt.

  1. Parallele Cliffhanger vermeiden

Damit Cliffhanger nicht zu Energie-Vampiren entarten, sollten mehrere parallele Aufgaben möglichst vermieden werden. Besser: Sich auf eine Aufgabe fokussieren und diese abschließen, um die hier gebundene Energie für neue Aufgaben freizumachen.

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Ein Frau führt ein Handygespräch im WInter mit einem Kafee in der Hand

Bewerbungsgespräch im Winter: Richtig anziehen fürs Jobinterview

Wenn die Temperaturen im Winter gen Null tendieren oder sogar darunter liegen, ist die Zeit für warme Kuschelpullover und dicke Stiefel gekommen. Doch fürs Bewerbungsgespräch ist dieser Look eher ungeeignet. Zum Glück gibt es einige Tipps, mit denen Bewerber angemessen schick und trotzdem nicht völlig durchgefroren zum Job-Interview erscheinen können.

Warum nicht im Winter-Outfit zum Bewerbungsgespräch?

Auch wenn es verlockend ist: Für das anstehende Bewerbungsgespräch sollten Job-Interessenten von Moon Boots, dicken Strickpullovern und Co. tunlichst Abstand nehmen. Zum einen wirkt der dicke Kuschellook meist nicht besonders professionell. Zum anderen sorgt das warme Outfit in den geheizten Büroräumen schnell für Schweißausbrüche.

Richtig gekleidet zum Winter-Bewerbungsgespräch: 4 Tipps

Bewerber sollten daher zum altbewährten Zwiebellook greifen. Heißt: Es werden mehrere Schichten übereinander getragen. Beim Betreten des Bürogebäudes können überflüssige Kleidungsstücke schnell ausgezogen und an der Garderobe deponiert werden. Was auch hilft:

  1. Am Dresscode orientieren und wärmere Varianten wählen

Auch bei Bewerbungsgesprächen im Winter gilt: Der Dresscode des Unternehmens, bei dem das Gespräch stattfindet, bestimmt die angemessene Kleidung. Im Zweifel sollten Jobanwärter sich lieber etwas zu schick kleiden als zu leger. In der kalten Jahreszeit bieten sich neben Klassikern wie Anzug, Hemd und Krawatte beziehungsweise Bluse, Blazer und Hose oder Rock einige wärmere Alternativen an.

Für Männer wie Frauen kann ein gepflegter, leicht warmer Pullover eine gute Alternative zu Hemd oder Bluse sein. Darüber kommt dann das Sakko oder der Blazer. Damen können auch zur Business-tauglichen Strickjacke greifen, die über einem schönen Langarmshirt getragen wird. Statt Hose darf hier außerdem gerne der ordentliche Rock mit einer dickeren Strumpfhose kombiniert werden.

  1. Ein schöner Wintermantel ist Trumpf

Über dem Bewerbungsoutfit können Jobanwärter gut einen schönen Wintermantel tragen. Natürlich darf es auch eine etwas legerere Jacke sein. Diese sollte aber in jedem Fall ausgezogen werden, sobald das Gebäude betreten wurde.

  1. Wechselschuhe einpacken

Mit den schicken Business-Schuhen durch Schnee und Matsch zu stapfen ist eine ähnlich schlechte Idee, wie in Moon Boots zum Bewerbungsgespräch zu erscheinen. Was also tun? Am besten greifen Jobanwärter zu zwei paar Schuhen: Einem warmen Paar für den Weg und einem Schicken, auf das bei Ankunft umgestiegen und in einer Tüte verstaut wird. Bei der Ankunft dann einfach mit dem Mantel an der Garderobe abgeben.

  1. Alles Kopfsache

Mützen halten im Winter warm, bringen aber die Frisur nachhaltig durcheinander. Besser sind daher Jacken und Mäntel mit einer großen Kapuze, um auf dem Weg zum Bewerbungsgespräch vor der Kälte geschützt zu sein. Ein Päckchen Taschentücher bewahrt vor einer laufenden Nase, wenn der Wechsel von Kalt zu Warm für Schniefattacken sorgt.

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Cartoonzeichnung von einer Frau, die ein Baby und die Arbeit gleichzeitig managed

Work-Life-Separation: So schalten Sie auch im Homeoffice richtig ab

Das Homeoffice bringt für viele Angestellte zahlreiche Vorteile mit sich. Dabei wird ein entscheidender Nachteil oft übersehen: Die Trennung von Arbeit und Freizeit ist deutlich schwieriger und die Work-Life-Balance somit in Gefahr. Wer gefühlt den ganzen Tag nur noch arbeitet oder selbst abends gedanklich nicht von der Arbeit loskommt, sollte daher etwas für seine Work-Life-Separation tun.

Work-Life-Separation: Was ist das?

Hinter dem Begriff “Work-Life-Separation” verbirgt sich das, was für frühere Arbeitnehmergenerationen meist völlig selbstverständlich war: eine strikte(re) Trennung von Arbeit und Freizeit. Während in den letzten Jahren vor allem das Work-Life-Blending, also die fortschreitende Verschmelzung von Arbeit und Privatleben, forciert und gefeiert wurde, zieht es die aktuelle Generation Z (Generation der nach 1998 Geborenen) wieder deutlich stärker zur klaren Trennung hin.

Wie funktioniert Work-Life-Separation?

Wer im Büro arbeitet, mag es mit der klaren Trennung von Beruf und Freizeit noch relativ leicht haben. Hier genügt es, im Feierabend konsequent den Blick auf berufliche E-Mails zu vermeiden und auch telefonisch nicht dauernd verfügbar zu sein. Wer mit dem Chef feste Kernarbeitszeiten vereinbart, außerhalb derer er nicht (dauer-)erreichbar sein muss, hat schon viel gewonnen.

Deutlich schwieriger ist die Work-Life-Separation für Angestellte, die oft oder vorwiegend im Homeoffice arbeiten. Denn: Vor allem wenn kein separates Arbeitszimmer vorhanden ist, verschmelzen beide Lebensbereiche und lassen sich nur schwer auseinanderhalten. Das hilft:

  1. Rituale schaffen

Wer im Büro arbeitet, hat den Arbeitsweg als morgen- und abendliches Ritual, um sich geistig auf den Job einzustimmen und sich wieder davon zu lösen. Im Homeoffice fällt das weg. Um eine klare Trennung zu ermöglichen, sollten daher neue Rituale geschaffen werden, um dem Tagesablauf Struktur zu verleihen.

  1. Fixe Arbeitszeiten definieren

Auch im Homeoffice sollten fixe Arbeits- und Pausenzeiten festgelegt werden, um eine Trennung zwischen Arbeit und Freizeit zu ermöglichen. Während der definierten Arbeitszeit wird sich streng auf den Job konzentriert, ohne zwischendurch die Wäsche zu erledigen. Dafür haben auch Arbeits-E-Mails in der Freizeit nichts zu suchen.

  1. Arbeit und Freizeit auch optisch trennen

Wer ein Arbeitszimmer hat, ist hier im Vorteil: Nach Feierabend einfach die Zimmertür schließen und die Freizeit hat offiziell begonnen. Schwieriger wird es, wenn der Arbeitsplatz zum Beispiel im Wohnzimmer aufgebaut werden muss. Hier sollten Laptop und Co. morgens aufgebaut und nach Feierabend wieder ordentlich verstaut werden – zum Beispiel in einer Kiste. In der Pause wird der Laptop zugeklappt, um geistig Abstand zu gewinnen.

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5 Hände zeigen jeweils einen Buchstaben zusammen ergibt es das Wort Bonus

Es muss nicht immer Geld sein: 5 beliebte Alternativen zur Gehaltserhöhung

Regelmäßige Gehaltserhöhungen tragen maßgeblich dazu bei, die Motivation der Angestellten aufrecht zu erhalten. Doch nicht jedes Unternehmen kann oder will das Gehalt seiner Mitarbeiter so oft und in dem Maße anheben, wie diese das gerne hätten. Dann können steuer- und sozialabgabenfreie Extras eine echte Alternative sein.

Abgabenfreie Extras als sinnvolle Alternative zu mehr Gehalt

Steuer- und sozialabgabenfreie Extras können sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer eine sinnvolle Alternative zu mehr Geld sein. Denn: Durch die verschiedenen Abgaben kommt immer nur ein Bruchteil der Gehaltserhöhung wirklich auf dem Konto des Angestellten an. Ein Extra dagegen kann für einen echten Mehrwert an Lebensqualität und im Geldbeutel sorgen. Auch der Arbeitgeber spart so oft einiges an Sozialabgaben und kann das Extra zudem abschreiben.

  1. Kitagebühren

Anstatt mehr Gehalt auszuhandeln, können sich Angestellte mit ihrem Chef auf eine Übernahme der Kitagebühren einigen. Arbeitgeber zahlen dann Beiträge für Betreuung, Verpflegung und Unterkunft in Krippe, Kindergarten und Kita, ohne dass das zusätzliche Geld versteuert werden muss. Auch Sozialabgaben werden darauf nicht fällig, selbst wenn der Betrag zusätzlich zum Gehalt gezahlt wird.

  1. Jobticket und Bahncard

Arbeitgeber dürfen Jobtickets und Bahncards an ihre Angestellten weitergeben – und das auch komplett unentgeltlich. Die Tickets für Bus und Bahn müssen nicht als Gehalt versteuert werden, kommen den Angestellten aber gleichzeitig ebenfalls privat zugute. Die geförderten Tickets sind natürlich sieben Tage in der Woche gültig. Auch in Freizeit und Urlaub sind diese damit mobil.

  1. Notebook, Smartphone und Co.

Notebook, Smartphone oder auch PC gehören zu den beliebtesten Alternativen zu mehr Gehalt. Denn: Stellt der Arbeitgeber die Geräte sowohl zur beruflichen als auch privaten Nutzung zur Verfügung, spart das in vielen Fällen die privaten Anschaffungskosten für ähnliche Technik. Für derartige Extras zum regulären Gehalt müssen Arbeitnehmer keine Steuern zahlen. Arbeitgeber versteuern die Geräte pauschal mit 25 Prozent.

  1. Gesundheitsförderung

Mit bis zu 500 Euro im Jahr dürfen Arbeitgeber Gesundheitsmaßnahmen für ihre Angestellten fördern, ohne dass dafür Steuern oder Sozialabgaben fällig werden. Das gilt z. B. für betriebliche Gesundheitsmaßnahmen wie gesundes Kantinenessen. Aber auch für Kurse, die von den gesetzlichen Krankenkassen gefördert werden, wie Yoga oder Stressbewältigung.

  1. Sachbezüge

Chefs dürfen ihren Angestellten Gutscheine für Waren oder Dienstleistungen schenken, etwa Benzingutscheine. Bis zu einem Wert von 44 Euro im Monat sind auch diese Gutscheine steuer- und sozialabgabenfrei.

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Eine Frau arbeitet draußen mit einem Laptop

Work-Life-Blending: Vor- und Nachteile des Arbeitskonzepts

Lange war Work-Life-Balance das allerorten beschworene Ideal in Bezug auf das Verhältnis von Arbeit und Privatleben. Doch inzwischen wird das Konzept in der Praxis immer stärker durch das sogenannte Work-Life-Blending verdrängt. Wir erklären, was das ist und welche Vor- und Nachteile das Arbeitskonzept mit sich bringt.

Was ist Work-Life-Blending?

Unter Work-Life-Blending versteht man eine Verschmelzung von Arbeits- und Privatleben. Beide Bereiche gehen zunehmend stark ineinander über, strikte Grenzen gibt es im Grunde nicht mehr. Das soll vor allem für mehr Flexibilität mit Blick auf Arbeitszeit und -Ort sorgen und ist besonders unter Arbeitnehmern aus der Generation Y (Generation der zwischen 1980 und 1995 Geborenen) ein überaus beliebtes Arbeitskonzept.

Die Idee: Dank moderner Technik wie Laptop, Smartphone und Co. kann im Grunde immer und überall gearbeitet werden. Ob eine Präsentation morgens am Schreibtisch oder mittags im Café angefertigt wird, ist unerheblich – außer natürlich, es besteht eine entsprechende Deadline. Das Ergebnis steht im Fokus.

Dafür können auf der anderen Seite auch eigentlich private Dinge wie Termine oder Erledigungen in die Arbeitszeit wandern. Zwar ist die mit dem Arbeitgeber vereinbarte Gesamtarbeitszeit einzuhalten, doch wie genau diese eingeteilt wird, bleibt zunehmend dem Angestellten überlassen. Das hat Vor-, aber auch Nachteile:

Vorteile von Work-Life-Blending

Eine derartige Flexibilität hat einige Vorteile für Arbeitnehmer:

  1. Für private Erledigungen muss nicht extra Urlaub beantragt werden, Termine können im Tagesverlauf dazwischengeschoben werden.
  2. Das Ergebnis steht im Fokus, nicht die Präsenzzeit in der Firma.
  3. Ist mal weniger zu tun, muss die Zeit nicht sinnlos in der Firma abgesessen werden. Stattdessen können Arbeitnehmer in diesem Fall früher gehen und dafür bei anderer Gelegenheit länger bleiben.
  4. Es kann im Grunde überall gearbeitet werden, die Anwesenheit im Büro ist nicht mehr zwingend erforderlich, Stichwort: Homeoffice.

Auch das Thema Vertrauensarbeitszeit gehört mit in den Bereich des Work-Life-Blendings. Hier vertrauen Arbeitgeber darauf, dass ihre Angestellten tatsächlich die vereinbarte Wochen- oder Monatsarbeitszeit erbringen, ohne dies akribisch zu kontrollieren. In Kombination mit dem frei wählbaren Arbeitsort erhöht diese verstärkte Möglichkeit zur Selbstbestimmung bei vielen Mitarbeitern die Motivation. Oft wird in produktiven Phasen umso effektiver gearbeitet.

Nachteile von Work-Life-Blending

So verlockend das alles auch klingen mag, kann Work-Life-Blending durchaus einige Nachteile mit sich bringen, vor allem für Arbeitnehmer, weniger für Arbeitgeber.

  1. Die ständige Erreichbarkeit sorgt für Stress.
  2. Arbeitnehmer laufen Gefahr, deutlich mehr zu arbeiten, als sie eigentlich müssten.
  3. Die gedankliche Distanz zum Job schwindet, abschalten wird dadurch auch in der Freizeit schwieriger.
  4. Private Beziehungen können durch die ständige Überlappung von Arbeit und Freizeit leiden.

Damit Work-Life-Blending funktioniert, müssen Arbeitnehmer darauf achten, das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit auch wirklich zu halten. Heißt: Es sollte nicht nur Arbeit in der Freizeit erledigt werden, sondern tatsächlich auch Privates während der Arbeitszeit. Wo fast nur noch gearbeitet und sich kaum noch erholt wird, leidet auf kurz oder lang die Gesundheit.

Arbeitgeber wiederum müssen ihrerseits darauf achten, dass sich die flexiblere Arbeit nicht negativ auf ihre Angestellten auswirkt. Sie stehen weiterhin in der Fürsorgepflicht. Besonders wichtig: Bei den Mitarbeitern darf unter keinen Umständen der (gefühlte) Zwang entstehen, bis zur Erschöpfung arbeiten zu müssen. Dafür sind vor allem klare Absprachen und eine gute Organisation nötig.

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Es wird eine Stadt in Finnland gezeigt

Sisu: Schwierigkeiten meistern auf Finnisch

Sisu ist untrennbar mit der finnischen Lebensart verbunden. Das Konzept ist eine Mischung aus Mentalität und Philosophie und soll helfen, schwierige Zeiten gut zu überstehen. Wir verraten, was sich hinter Sisu verbirgt und wie sich das Konzept nutzen lässt.

Was ist Sisu?

Ein konkretes deutsches Wort als Übersetzung für das Konzept “Sisu” zu finden, ist schwierig. Kein Wunder: Selbst die Finnen sind sich nicht ganz einig darüber, wofür der Begriff genau steht. Sicher ist nur: Er bezieht sich auf eine Art, mit Schwierigkeiten umzugehen – und sie positiv durchzustehen.

Am ehesten ließe sich “Sisu” im Deutschen mit Worten wie “Kraft”, “Ausdauer”, “Hartnäckigkeit”, “Kampfgeist” und “Beharrlichkeit” wiedergeben.

Sisu als psychologische Schlüsselkompetenz

Widerstandsfähigkeit gegenüber Schwierigkeiten ist eine psychologische Schlüsselkompetenz, die auch im beruflichen Alltag immer größere Bedeutung gewinnt. Im Fall von Sisu bedeutet dies konkret, angesichts von Schwierigkeiten die Zähne zusammen zu beißen und herausfordernde Situationen mit positiver Grundeinstellung in Angriff zu nehmen.

Statt mit einer Situation zu hadern, die sich nicht ändern lässt, ist es wichtig, seine Energie auf lösungsorientiertes Handeln zu verlagern. Auch Flexibilität gehört hier dazu. Pläne und Einstellungen werden angepasst, um der neuen Situation angemessen zu sein – statt eisern an nicht Machbarem festzuhalten.

Schwierigkeiten mit Sisu meistern: So klappt’s

Die gute Nachricht: Obwohl Sisu eine grundlegend finnische Eigenschaft ist, kann jeder das Konzept mit etwas Übung für sich nutzen. Mit den folgenden Tipps gelingt der Einstieg:

  1. Keine Panik

Die passende innere Einstellung geht mit einem gewissen Maß an Selbstkontrolle einher. Nur wer seine Ängste und Gefühle kontrollieren kann, bewahrt in schwierigen Situationen einen klaren Kopf und kann aktiv lösungsorientierte Maßnahmen ergreifen.

  1. Zähne zusammenbeißen

Sich in schwierigen Situationen nicht frustrieren lassen, geduldig sein und auf den passenden Moment warten oder hinnehmen, dass etwas eben nicht so schnell vorangeht, wie man es gerne hätte – auch das gehört zu Sisu.

  1. Kreativ werden

Schwierige Situationen gehören zum Leben. Es bringt also nichts, ihnen aus dem Weg gehen zu wollen. Viel besser: Sich der Herausforderung stellen und aktiv nach Lösungen suchen. Handlungsorientiertes Denken ist hier Trumpf, denn es hilft, aus der eigenen Komfortzone auszubrechen und sich Herausforderungen zu stellen, sich Ziele zu setzen und aktiv darauf hinzuarbeiten.

  1. Auch Abschalten will gelernt sein

Wer Sisu praktiziert, weiß, dass auch Ruhe und Besonnenheit wichtig sind. Denn nur, wer sich bewusste Auszeiten gönnt, kann Herausforderungen danach mit neuer Energie annehmen.

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Man sieht John Snow and Daenerys Targaryen als Cartoons

“Game of Thrones” für Führungskräfte: Was Sie von der Serie lernen können

In “Game of Thrones” geht es um Macht, die Herrschaft über den Kontinent Westeros und damit eigentlich die gesamte Serie lang um immer wieder unterschiedliche Führungssituationen und -Typen. Von Ned Stark bis Cersei Lannister finden sich mehrere positive wie auch negative Beispiele von Führungsverhalten. Mit etwas Fantasie lässt sich viel davon auf den Büroalltag übertragen:

Der integere Chef: Ned Stark

Ned Stark gilt in “Game of Thrones” als absolut integere und pflichtbewusste Führungskraft. Für seine Entscheidungen übernimmt er die volle Verantwortung – mit aller Konsequenz. Nun müssen die meisten Chefs nicht direkt ein Todesurteil selbst vollstrecken, aber auch in der realen Welt gilt: Wer eine Entscheidung trifft, muss am Ende dafür gerade stehen. Das gilt für Kündigungen, die man dem Mitarbeiter selbst überbringt, ebenso wie für Geschäftsentscheidungen, die sich im Nachhinein als falsch herausstellen.

Was Chefs sonst noch von Ned Stark lernen können? Klare Werte sind wichtig, dürfen die eigene Flexibilität und den Blick für mögliche Machtspielchen aber nicht behindern – sonst kann das schnell ins Auge gehen.

Der gut informierte Strippenzieher: Lord Varys

Lord Varys durchstreift in “Game of Thrones” oft und gerne die Anwesen der mächtigsten Führungsfiguren – und philosophiert dabei mit Vorliebe über sein Lieblingsthema: Macht. Seine Botschaft an den chronisch unterschätzten Tyrion Lannister: Wer sich lange genug wie ein Anführer verhält, der wird auch irgendwann als einer angesehen.

Was auch nie schadet: immer gut informiert sein. Damit es mit dem Respekt der Angestellten klappt, sollten sich (angehende) Führungskräfte also entsprechend benehmen – und auch immer auf dem Laufenden bleiben.

Die Narzisstin: Cersei Lannister

Cersei Lannister könnte man wohl als “Game of Thrones”-Paradebeispiel des unbeliebten Chefs werten. Kompromisse gibt es für sie nicht, alle anderen sind ihr egal und überhaupt besteht die einzige Daseinsberechtigung ihrer Untergebenen eigentlich nur darin, ihren eigenen Plänen zum Erfolg zu verhelfen.

Ratschläge sind eher unwillkommen und wer Fehler macht, ist ziemlich schnell weg vom Fenster. Obwohl man Cersei durchaus taktisches Geschick zugestehen muss, sollten sich Chefs an ihr besser kein Beispiel nehmen.

Der Konsequente: Jon Schnee

Viele Fans hätten Jon Schnee den Thron von Westeros nur allzu sehr gegönnt. Kein Wunder: Der Ziehsohn von Ned Stark vereint einige hervorragende Führungsqualitäten in sich. Er hat klare Werte, die er verfolgt, ist aufrichtig, tapfer und fachlich kompetent. Außerdem begegnet er seinen Untergebenen auf Augenhöhe und ist sich nicht zu schade, auch selbst mal mit anzupacken.

Dass Jon Schnee zu seinem Wort steht, beweist der Verzicht auf den Eisernen Thron: Mehrfach hat er betont, den Thron nicht zu wollen – und zieht diese Entscheidung am Ende auch durch. Die Loyalität seiner Leute ist ihm damit sicher.

Die Aufsteigerin: Daenerys Targaryen

Führungstypen à la Daenerys Targaryen findet man vor allem – aber nicht nur – in Start-ups: Sie ist von einer Vision getrieben und selbstbewusst. Dabei arbeitet sie hart, um ihre Ziele zu verwirklichen. Um das zu erreichen, holt sie sich Rat von erfahrenen Mitarbeitern, pflegt eine ausgeprägte Meetingkultur und ist auch auf das Wohl ihrer Angestellten bedacht.

Konzentriert man sich auf diese positiven Eigenschaften, ist Daenerys Targaryen durchaus ein gutes Beispiel für moderne Vorgesetzte. Den Part mit dem Größenwahn, den dramatischen Auftritten und dem schlussendlichen Realitätsverlust sollten Chefs allerdings tunlichst vermeiden.

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Ein Frau entspannt mit Kopfhören und einer Tasse Tee, während sie in einem Buch blättert

Abschalten im „dritten Raum“

Der Stress im Berufsalltag hat in den letzten Dekaden deutlich zugenommen. Immer mehr Arbeitnehmer melden sich wegen psychischer Probleme krank. In den meisten Fällen liegt das daran, dass die Arbeit mit nach Hause genommen wird und den dringend benötigten Feierabend zerstört. Kreisen die Gedanken auch in den Erholungsphasen größtenteils um den Job, insbesondere die negativen Ereignisse, ist es kein Wunder, dass das Abschalten schwer fällt. Aber wie schafft man es, diesen „Teufelskreis“ zu durchbrechen?

Adam Fraser ist ein australischer Karriereberater, der eine Lösung gefunden hat: den dritten Raum. Sein Konzept hat er im Rahmen eines TED-Talks vorgestellt.

In diesem Artikel möchten wir erklären, was er damit genau meint.

Was ist der dritte Raum?

Der erste Raum ist der Arbeitsplatz, an dem es häufig sehr hektisch zugeht. Hier steht man permanent unter Leistungsdruck und befindet sich nicht selten an der Kapazitätsgrenze. Meistens ist der Ton auch ziemlich rau.

Der zweite Raum ist das eigene Zuhause. Hier kann es zwar auch chaotisch werden, aber die Erwartungen der Familie unterscheiden sich sehr von denen am Arbeitsplatz.

Als Arbeitnehmer läuft man Gefahr, das Verhalten aus dem ersten Raum auf den zweiten zu übertragen, obwohl die Anforderungen völlig unterschiedlich sind. Hier im „Kampfmodus“, dort die fürsorgliche Super-Mom oder der liebende Super-Dad. Diese Verwandlung von jetzt auf gleich fällt schwer.

Daher empfiehlt Adam Fraser einen dritten Raum, der zwischen dem ersten und dem zweiten Raum liegt. Dieser ist nicht notwendigerweise ein echter Raum, sondern eher eine Zeitspanne inklusive Aktivität. Diese hilft dabei, den Ballast des Arbeitstages abzuwerfen und richtig abzuschalten.

Die drei Phasen

Den dritten Raum unterteilt Fraser in drei Abschnitte. Im ersten Schritt soll man den Arbeitstag Revue passieren lassen. Was lief schlecht und warum? Wie kann man beim nächsten Mal besser mit der Situation umgehen? Hier reflektiert man, wie es überhaupt zum Stress gekommen ist.

Die zweite Phase des dritten Raumes ist die eigentliche Aktivität, die dabei hilft loszulassen. Hier fokussiert man sich auf das, was im Hier und Jetzt geschieht. Fraser selbst tobt 45 Minuten lang mit Kindern und Hund im Park. Was man tut, bleibt einem selbst überlassen. Sportliche Aktivitäten, Spazierengehen, Kaffee trinken oder geistige Herausforderungen – alles ist möglich.

In der dritten Phase bereitet man sich bewusst auf das Zuhause vor und macht sich klar, wie man dort auftreten möchte. Man atmet quasi noch einmal tief durch, lässt den beruflichen Stress hinter sich und freut sich einfach auf einen entspannten Feierabend!

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Man sieht einen Terminplaner davor eine Hand, die einen Zettel mit der Aufschrift Feel Good hält

Feelgood Management: 5 Tipps für eine bessere Arbeitsatmosphäre

Eine gute Arbeitsatmosphäre ist heute wichtiger denn je, um die eigenen Angestellten zu optimaler Leistung anzuspornen und die Mitarbeiterbindung zu stärken. In diesem Zusammenhang fällt immer häufiger der Begriff “Feelgood Management”. Wir erklären, was sich dahinter verbirgt, und geben Tipps für eine bessere Arbeitsatmosphäre.

Was ist “Feelgood Management”?

Hinter dem Begriff “Feelgood Management” verbirgt sich im Grunde alles, was für eine angenehmere Atmosphäre am Arbeitsplatz sorgen soll. Die Fürsorge für diese Belange und Verantwortung für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen liegt heute immer öfter beim sogenannten Feelgood Manager oder auch Chief Happiness Officer.

Tipps für eine bessere Arbeitsatmosphäre

Der Feelgood Manager nimmt eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer guten Arbeitsatmosphäre ein, kann das aber natürlich nicht völlig alleine bewerkstelligen. Auch Vorgesetzte sollten zumindest die Grundpfeiler des Feelgood Managements kennen. Mit den folgenden Tipps klappt es:

  1. Vorbildfunktion nutzen

Vorgesetzte sollten grundsätzlich als gutes Beispiel für ihre Angestellten dienen – das gilt auch mit Blick auf die Arbeitsatmosphäre. Ein entspannter Ton im Umgang, freundliches und höfliches Miteinander und menschliches Auftreten gehören dazu und färben schnell auch auf den Umgang der Angestellten untereinander ab.

  1. Persönliche Kommunikation ist Trumpf

Auch wenn eine schnelle E-Mail manchmal gerade praktischer erscheint: Die persönliche Kommunikation kann sie nicht ersetzen, schon gar nicht mit Blick auf eine positive Arbeitsatmosphäre. Direkte Gespräche fördern und stärken das soziale Miteinander, beugen Missverständnissen vor und ermöglichen schnelle Rückfragen, um nur einige Vorteile zu nennen.

  1. Eine positive Fehlerkultur etablieren

Fehler zu machen, ist menschlich. Eine positive Fehlerkultur im Unternehmen zu leben, ist deshalb wichtig für die Arbeitsatmosphäre. Mitarbeiter sollten wissen, dass durch einen Fehler die Welt nicht untergeht. Geht etwas daneben, sollte es auf sachliche und respektvolle Art thematisiert werden, um aus dem Fehler zu lernen. Feedback ist wichtig – natürlich auch positives, wenn alles gut läuft.

  1. Gestaltung des Arbeitsplatzes

Auch der Arbeitsplatz selbst trägt zu einer guten Arbeitsatmosphäre bei: Ergonomische Büromöbel, Pflanzen, Schutz vor Lärm und Co. fördern die Gesundheit der Mitarbeiter und sorgen so zugleich für eine bessere Stimmung.

  1. Gemeinsame Rituale

Gemeinsame Rituale verbinden und heben die Stimmung. Ob das nun die gemeinsame Mittagspause immer mittwochs, das interne Billardturnier am ersten Freitag im Monat oder der gemeinsame Bootsausflug zum Sommerfest ist, macht dabei keinen Unterschied. Hauptsache, das Ritual passt zum Unternehmen und der Belegschaft.

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Vater mit Baby ist am telefonieren

Urlaubsanspruch in der Elternzeit: Das sollten Sie wissen

Die Elternzeit bietet Eltern die Möglichkeit, eine Auszeit vom Beruf zu nehmen, um sich ganz der Familie zu widmen. Das Arbeitsverhältnis ruht in dieser Zeit. Doch wie sieht es mit dem Urlaubsanspruch aus? Bleibt er bestehen oder kann er gekürzt werden oder gar ganz verfallen? Die Antwort gibt’s hier.

Elternzeit: Unbezahlte Auszeit vom Beruf

Grundsätzlich stehen Arbeitnehmern pro Kind bis zu drei Jahre Elternzeit zu. Hierbei handelt es sich um eine unbezahlte Auszeit vom Beruf, während derer das Arbeitsverhältnis ruht. Der Verdienstausfall wird in Teilen durch das staatliche Elterngeld abgefedert.

Auch während der Elternzeit besteht Urlaubsanspruch

Wer nun denkt, wer von der Arbeit freigestellt ist, erwirbt automatisch auch keinen Urlaubsanspruch, der irrt. Tatsächlich sammeln Eltern auch während der Elternzeit weiterhin ein Anrecht auf Urlaubstage an. Auch vor Mutterschutz und Elternzeit noch nicht genommener Urlaub verfällt nicht. Und zwar unabhängig davon, ob Urlaubstage in einem Unternehmen normalerweise mit ins nächste Jahr genommen werden dürfen oder nicht.

Arbeitgeber können Urlaubsanspruch kürzen

Nach § 17 Abs. 1 Satz 1 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes (BEEG) dürfen Arbeitgeber den Urlaubsanspruch eines Angestellten in Elternzeit kürzen. Und zwar jeweils um 1/12 des vertraglich vereinbarten Jahresurlaubs pro vollem Monat Elternzeit.

Sind also zum Beispiel 28 Tage Jahresurlaub vertraglich vereinbart, und der Angestellte nimmt drei volle Monate Elternzeit, kann der Urlaubsanspruch um sieben Tage gekürzt werden (28/12×3=7). Damit verbleibt ein Anspruch auf 21 Urlaubstage.

Das gilt allerdings nur, wenn der Angestellte während der Elternzeit tatsächlich gar nicht arbeitet. Ist er oder sie weiterhin in Teilzeit tätig, darf der Urlaubsanspruch nicht gekürzt werden.

Um von seinem Recht auf Kürzung Gebrauch zu machen, muss der Arbeitgeber eine entsprechende Erklärung abgeben, die laut Gesetz sowohl ausdrücklich als auch stillschweigend erfolgen kann. Heißt konkret: Es genügt, wenn ein Arbeitgeber seinem Angestellten signalisiert, dass er den Urlaubsanspruch aus der Elternzeit kürzen möchte.

Mutterschutz und Kündigung: Kann hier auch gekürzt werden?

Wird das Arbeitsverhältnis direkt im Anschluss an die Elternzeit beendet, bevor der Arbeitgeber die Kürzung erklärt hat, wandelt sich der Urlaubsanspruch automatisch in einen Abgeltungsanspruch um. Nicht genommener Urlaub muss dem Arbeitnehmer dann in voller Höhe ausgezahlt und kann nachträglich nicht mehr gekürzt werden.

Insgesamt von einer Kürzung ausgenommen ist übrigens der während des Mutterschutzes entstandene Urlaubsanspruch. Er darf in keinem Fall gemindert werden.

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Man sieht die verschiedenen Arten News zu empfangen via Smatrtphone, in der Zeitung im Blog

Bestens informiert: So bleiben Sie im Job auf dem Laufenden

Lebenslanges Lernen gehört heute dazu, in vielen Berufen ist Fachwissen schnell überholt und muss aufgefrischt werden. Immer auf dem Laufenden zu bleiben ist daher wichtig. Und auch wer keine Zeit hat, regelmäßig an Tagungen teilzunehmen oder Fachmagazine zu lesen, kann einiges tun, um allzeit bestens informiert zu sein.

Mit den richtigen Tipps immer gut informiert

Gut informiert zu sein hat gleich mehrere Vorteile: Es fällt oft leichter, gute (Job-)Entscheidungen zu treffen, die Konkurrenz kann einen nicht so leicht überholen und nicht zuletzt wird auch dem Chef auffallen, wenn sich ein Angestellter durch besonderen Überblick hervortut.

  1. Die Informationsaufnahme zur (täglichen) Routine machen

Wer sich täglich zu einer festen Uhrzeit gewohnheitsmäßig informiert, bleibt ganz nebenbei über die wichtigsten Entwicklungen in seiner Branche auf dem Laufenden. Hierbei helfen Newsletter und sogenannte RSS-Feeds, für die man sich auf den relevanten Homepages ganz einfach und kostenlos anmelden kann. So landen die neuesten Meldungen immer bequem im eigenen Postfach beziehungsweise Feedreader.

  1. Bestens informiert dank Blogs

Zu den meisten Themen gibt es heute gleich mehrere Blogs. Und gerade wenn es um Job-Themen geht, legen die Betreiber oft ausgesprochenen Wert auf Aktualität und hohen Informationsgehalt. Sich einige relevante Blogs herauszusuchen und dort regelmäßig die aktuellen Neuigkeiten nachzulesen, verhilft zu einem guten Überblick. Zudem bieten die meisten Blogs auch eigene Newsletter und/oder RSS-Feeds an, für die sich eine Anmeldung lohnen kann (siehe Punkt 1).

  1. Twitter schafft Überblick

Viele Fachzeitschriften, Zeitungen und branchenrelevante “Influencer” teilen die wichtigsten Neuigkeiten oft und zuverlässig auch über den Microbloggingdienst Twitter. Auch für den Austausch mit Kollegen kann Twitter hilfreich sein – oder für den Blick über den Tellerrand zur Konkurrenz. Oft verbreiten sich Neuigkeiten hier sogar schneller als über die klassischen Medien.

  1. Ein guter Draht zu den lieben Kollegen

Zu guter Letzt sind auch die Kollegen eine nicht zu unterschätzende Quelle für aktuelle Informationen rund um Beruf und Entwicklungen in der eigenen Firma. Wer eine kleine Schale mit Süßigkeiten für die Allgemeinheit auf dem eigenen Schreibtisch platziert, wird sicher bald schon regelmäßig von den lieben Kollegen – und vielleicht sogar dem Chef – besucht. Und bei einem kleinen Plausch zwischen zwei Gummibärchen bleibt es sich wie von selbst informiert.

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Frau im Lotussitz mit VR-Brille

„Virtuelle Reisen“ – Urlaub ohne Infektionsgefahr

In älteren Artikeln zum Thema „virtuelle Reisen“ äußern die Autoren häufig die Ansicht, dass diese Art des Urlaubs zwar eine gute Ergänzung zur realen Reise sei, diese aber nicht ersetzen kann. Die Vorstellung, dass Menschen keine Kreuzfahrten mehr machen oder freiwillig auf Flüge verzichten, klang damals absurd. Ähnlich abwegig war vor einigen Monaten auch die These, dass Unternehmen es überwiegend ihren Mitarbeitern überlassen, ob sie ins Büro kommen oder aus dem Home Office arbeiten möchten. Doch dann kam Corona …

Die Pandemie hat viele Steine ins Rollen gebracht, die zuvor als unverrückbar galten. Darüber hinaus zwingt sie die Menschen, sich neue, möglichst kreative Lösungen zu suchen. Ganz nebenbei hat Corona der digitalen Entwicklung einen enormen Push gegeben. Digitalisierung spielt eine wichtigere Rolle als je zuvor. Das gilt für das Berufs- ebenso wie für das Privatleben.

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einem Thema, das von der breiteren Öffentlichkeit erst durch die Corona-Pandemie so richtig entdeckt wurde: das virtuelle Reisen. Was steckt genau dahinter? Ist ein virtueller Urlaub überhaupt schon möglich? Wo liegen die Herausforderungen? Mit diesen und ähnlichen Fragen setzen wir uns in den folgenden Absätzen auseinander.

Die virtuelle Flucht aus dem Alltag

Jeder Arbeitnehmer freut sich auf seine Urlaubstage. Viele möchten auf Fernreisen die Welt erkunden, fremde Kulturen kennenlernen und sich Sehenswürdigkeiten anschauen. Souvenirs und Fotos zeugen später von einer (hoffentlich) interessanten Reise. Fernreisen sind aber wegen Covid-19 derzeit nur in sehr begrenztem Maße möglich. Was tun?

Um sich in andere Länder zu träumen, können 360°-Videos oder ein Trip via Google Earth helfen. Einen richtigen Urlaub ersetzen diese Optionen freilich nicht. Virtuelle Realität geht einen Schritt weiter und projiziert digitale Welten, in der man sich frei bewegen und, im Idealfall, interagieren kann.

Voraussetzung dafür ist eine VR-Brille. Hat man eine solche Brille auf der Nase, ist man, zumindest was das Sehen angeht, sofort von der realen Welt abgeschnitten. Man kann in die simulierte Welt eintauchen und dort Zeit verbringen.

Technisch noch weit weg entfernt von „echten“ virtuellen Reisen

Einige Urlaubsdestinationen, Museen und andere kulturelle Einrichtungen, die von der Coronakrise mit voller Wucht getroffen wurden, haben sich „Virtualität“ auf die Fahnen geschrieben. In den meisten Fällen handelt es sich aber leider um Mogelpackungen. Denn anstatt sich in einer virtuellen Welt zu bewegen, schaut man sich 360°-Panoramabilder an. Oder man folgt via Internet einem Guide vor Ort, der bewegte Bilder via GoPro-Kamera überträgt. Dabei handelt es sich dann um Remote Tourism.

Das ist zwar beides besser als nichts, aber noch weit entfernt von einem tatsächlichen virtuellen Urlaub. Es ist aber auch kein Wunder, dass virtuelle Reisen und virtuelles Sightseeing bislang nur punktuell möglich gemacht wurden, denn das erfordert einen unglaublichen Aufwand und verursacht enorme Kosten.

Momentan kann man eher von virtuellen Erlebnissen sprechen statt von virtuellen Reisen. Dafür müsste man Strände, Hotels, Inseln und ganze Landstriche digital „nachbauen“ und dann interaktiv erlebbar machen. Das klingt trotz Digitalisierungsschub immer noch eher nach Science-Fiction.

Die größten Herausforderungen virtueller Reisen

Nehmen wir an, dass eine solche Infrastruktur in naher Zukunft entwickelt wird und virtueller Urlaub möglich ist. Dann wollen wir hoffen, dass dabei auch die größten Herausforderungen bewältigt wurden. Dazu gehört die Glaubwürdigkeit, das Zeitempfinden und das Vor-Ort-Gefühl.

Zunächst einmal müsste der virtuelle Urlaubsort glaubwürdig sein. Das ist der Fall, wenn das virtuelle Abbild den Eigenschaften der natürlichen, realen Welt entspricht. Virtuelle Dinosaurier in einem virtuellen Paris würden dafür sorgen, dass man sich eher fühlt als befinde man sich in einem Spiel … oder zumindest in der Variante „Abenteuerurlaub“.

Damit der Mensch die virtuelle Realität akzeptiert, müssen unzählige Ereignisse einprogrammiert werden. Das Ticken einer Uhr, Blätter im Wind, die Bewegungen anderer Menschen, vorbeiziehende Vögel, Regentropfen oder Sonnenaufgänge. Bewegung und Veränderung sind Signale, die dem Menschen bestätigen, dass die Zeit vergeht. Ohne diese beiden Faktoren gerät das Leben aus dem Takt.

Das Vor-Ort-Gefühl beschreibt das Gefühl, dass man wirklich DA und eingetaucht ist. Dieses Gefühl kann sehr leicht gestört werden, z.B. durch Latenz. Bewegt man sich durch eine virtuelle Welt, setzt sich in ein Cafe und möchte Zeitung lesen, reicht eine zeitliche Verzögerung beim Umblättern der Seiten aus, um das Vor-Ort-Gefühl zu zerstören. Dementsprechend darf es bei der Datenübertragung keine Unterbrechungen geben.

Sehen, hören und fühlen lassen sich in virtuellen Welten vergleichsweise gut simulieren. Schwieriger wird es, das Riechen zu ermöglichen. Insbesondere, wenn man „in Bewegung“ ist und sich die Gerüche normalerweise dabei verändern. Und beim Thema Schmecken fällt uns leider spontan auch keine Lösung ein …

Fazit

Einzelne virtuelle oder, besser gesagt, digitalisierte Erlebnisse sind heutzutage bereits möglich. Solche Angebote sind nicht nur während einer Pandemie eine Alternative, sondern eignen sich generell für alle, die aufgrund körperlicher Einschränkungen oder wegen fehlender finanzieller Möglichkeiten nicht in der Lage sind, per Flugzeug zu verreisen.

Ein adäquater Ersatz für echte Urlaubsreisen werden virtuelle Welten aufgrund der oben beschriebenen Probleme in absehbarer Zeit nicht werden. Nichtsdestotrotz holen die aktuellen Diskussionen das Thema Virtualität verdientermaßen wieder aus der Nische.

Wir hoffen, dass die Pandemie bald vorüber ist und Wege gefunden werden, um umweltfreundlicher zu verreisen. Bis dahin besuchen wir noch den Louvre, die Pyramiden und die Internationale Raumstation ISS … natürlich virtuell!

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Gap year Ideenwolke

Gap Year: Was ist das und wie nutzen Sie es bestmöglich?

Nach dem Schulabschluss direkt weiter zur Ausbildung oder an die Universität? Oder nach dem Bachelor-Abschluss direkt weiter zum Masterstudium? Das ist nicht für Jedermann die richtige Wahl. Nach Jahren in der Schule fehlt oft schlicht die Orientierung, wohin die Lebensreise für die nächsten Jahrzehnte überhaupt gehen soll. Ein Gap Year ist eine immer beliebtere Möglichkeit, diese Frage zu beantworten.

Was ist ein Gap Year?

Bei einem Gap Year handelt es sich wörtlich übersetzt um ein “Lückenjahr”, eine bewusste Auszeit zwischen zwei wichtigen Lebensabschnitten – wie etwa dem (Schul-)Abschluss und dem weiteren Ausbildungsweg oder Einstieg in den Beruf. Das Gap Year muss nicht unbedingt tatsächlich ein ganzes Jahr andauern, auch eine Zeitspanne von mehreren Monaten kann ausreichen.

Der Vorteil der bewussten Auszeit: Sie bietet die Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren, die eigenen Interessen und Talente genauer zu erforschen und wichtige neue Fähigkeiten und Erfahrungen zu sammeln. Sinnvoll ausgenutzt kann das Gap Year den eigenen Lebenslauf bereichern und Vorteile für den späteren Berufseinstieg bringen.

Das Gap Year ähnelt damit übrigens stark dem ebenfalls immer beliebter werdenden Sabbatical. Diese auch als “Sabbatjahr” bezeichnete Auszeit findet allerdings während der bereits laufenden Berufstätigkeit statt. Hierbei handelt es sich um einen längeren Sonderurlaub, während dessen in der Regel ebenfalls neue Fähigkeiten gesammelt und sich orientiert werden soll.

Welche Möglichkeiten gibt es, ein Gap Year sinnvoll auszufüllen?

Grundsätzlich gibt es drei Hauptmöglichkeiten, ein Gap Year sinnvoll auszufüllen:

  • Indem man Auslandserfahrungen und damit Sprachkenntnisse sowie diverse Softskills sammelt.
  • Indem man Praxiserfahrung und damit konkrete Fähigkeiten für den (möglichen) zukünftigen Beruf sammelt.
  • Indem man auf Probe studiert und sich damit für ein zukünftiges Studium Orientierung verschafft.

Auslandserfahrung sammeln

Wer während seines Gap Years Auslandserfahrung sammeln möchte, hat dafür verschiedene Möglichkeiten. Neben der klassischen Sprachreise und dem seit Jahren bekannten Au-pair-Aufenthalt werden die Varianten “Work and Travel” sowie das sogenannte Volunteering im Ausland immer beliebter.

Beim Work and Travel wird der Auslandsaufenthalt vor Ort durch die unterschiedlichsten Jobs finanziert. Vom Obst Pflücken bis zur Plantagenarbeit ist alles möglich. Vom Verdienst wird der Lebensunterhalt vor Ort und die weitere Reise bezahlt. Der Vorteil: Neben dem Ausbau von Sprachkenntnissen lernt man die Lebensweise im Gastland deutlich besser kennen – und kann unter anderem Softskills wie Belastbarkeit und Organisationstalent erproben.

Wer sich für Volunteering entscheidet, beteiligt sich als Freiwilliger an gemeinnützigen Projekten. Das können Tierheime, Schulen oder auch Waisenhäuser sein, in denen sich auf die unterschiedlichste Art engagiert wird. Auch in Auslandsbüros der UNESCO oder des Goethe-Instituts können Gap-Year-Interessierte arbeiten. Die Arbeit beim Volunteering wird nicht bezahlt, dafür sorgen die unterstützten Programme in der Regel unter anderem für die Betreuung vor Ort.

Praxiserfahrung sammeln

Berufs- und damit Praxiserfahrung zu sammeln, gehört zu den Klassikern der Gap-Year-Aktivitäten. Das geht etwa im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres (FSJ) oder auch freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJ). Hier wird sich jeweils entweder für Mitmenschen und Gesellschaft oder Umwelt- und Naturschutz engagiert. Seit einigen Jahren dient zudem der Bundesfreiwilligendienst (BFD) als Ersatz für den Zivildienst. Schließlich bleiben die klassischen Praktika als Möglichkeit, Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu bekommen. Im Rahmen eines Gap Years sollten diese durchaus mehr als nur ein paar Wochen am Stück andauern.

Studium auf Probe

Immer mehr Hochschulen bieten das sogenannte Studium auf Probe an. Hierbei kann an speziellen öffentlichen Lehrveranstaltungen teilgenommen und so eine Idee von verschiedenen Studienbereichen gewonnen werden. Zusätzlich gibt es Programme, die als Orientierungs- und Entscheidungshilfe ausgelegt sind. Für das Studium auf Probe werden allerdings Studiengebühren fällig, die je nach Hochschule variieren.

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