Coffee Badging

Coffee Badging – wenn das Büro zum Café wird

Die Vorzüge des Homeoffice haben Angestellte in den letzten Jahren zu schätzen gelernt. Dementsprechend sind viele von ihnen wenig begeistert, wenn sie an einigen Tagen wieder persönlich im Büro erscheinen müssen. Um ihre Anwesenheitspflicht möglichst kurz zu halten, gibt es immer mehr Beschäftigte, die sehr kreativ werden. Sie sorgen dafür, dass sich Coffee Badging immer mehr als neuer Arbeitstrend verbreitet.

Die Ausgangssituation oder die Gründe für die Unlust, ins Büro zu kommen

Corona ist schuld! Wenn auch stark vereinfacht, ist an dieser Behauptung auf jeden Fall etwas dran. Denn mit Aufkommen der Pandemie und den damit verbundenen Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen wurden viele Menschen ins Homeoffice geschickt, um daheim zu arbeiten. Was zunächst kritisch beäugt wurde, hat ein Großteil der Angestellten mit der Zeit durchaus zu schätzen gelernt. In den eigenen vier Wänden entfällt zum Beispiel die Fahrtzeit zum Betrieb, ein aufwendiges Styling ist nicht notwendig, man kann zwischendurch auch mal die Wäsche aufhängen und überhaupt arbeitet es sich im Homeoffice viel entspannter als unter dem kritischem Blick des Chefs im Büro. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass es immer mehr Angestellten so gar nicht schmeckt, dass ihre Vorgesetzten zumindest an einigen Tagen wieder Präsenzpflicht fordern.

Was ist Coffee Badging?

An dieser Stelle kommt nun das Coffee Badging ins Spiel. Es beschreibt das Phänomen, dass Mitarbeitende zwar ihrer Anwesenheitspflicht nachkommen, das Büro aber bereits nach einigen Stunden beziehungsweise nach kürzerer Zeit wieder verlassen, um zu Hause weiterzuarbeiten. Die Zeit am Arbeitsplatz nutzen sie dabei weniger zum Arbeiten selbst als vielmehr, um Gesicht zu zeigen. Dabei stehen besonders die sozialen Aspekte im Fokus: So unterhält man sich in der Präsenzzeit auch mal gerne mit den Kollegen bei einem Kaffee.

Hier erklärt sich jetzt auch die kreative Wortschöpfung. Der englische Begriff bezieht sich einerseits auf die Kaffeepause und andererseits auf das „Ein- und Ausstempeln“ am Arbeitsplatz – „Badge“ heißt wörtlich übersetzt so viel wie Ausweis oder Stempelkarte. Die heute meist digitale Stempelkarte ist ein System der Arbeitszeiterfassung, das Unternehmen dazu dient, die Arbeitszeiten der Mitarbeitenden zu dokumentieren und nicht zuletzt auch zu kontrollieren.

Wie kann man Angestellten das Arbeiten im Büro wieder schmackhaft machen?

Grundsätzlich können Unternehmen natürlich darauf drängen, dass ihre Mitarbeitenden an einem Tag oder an mehreren Tagen den kompletten Arbeitstag im Büro verbringen – das Risiko ist jedoch vorhanden, dass sie bei einem entsprechenden Zwang qualifiziertes Personal verlieren. Denn augenscheinlich haben die wenigsten Angestellten Lust darauf, von Montag bis Freitag wieder im Büro zu arbeiten. Um diese Einstellung zu ändern, sind Unternehmen gefragt, bestimmte zu Anreize schaffen. Das können zum Beispiel sein:

  • Zuschüsse für Fahrtkosten: Wer sich monatelang das Benzin für den Pkw oder das Ticket für den öffentlichen Nahverkehr gespart hat, ist mit Sicherheit wenig erfreut, wenn er das Geld dafür wieder aufbringen muss. Eine finanzielle Spritze für die Fahrtkosten mag hier einen kleinen Motivationsschub geben.
  • Infrastruktur anpassen: Während man im Homeoffice von morgens bis abends eher ruhige Rahmenbedingungen hat, geht es vor allem in einem Großraumbüro ganz schön laut und wuselig zu. Und das kann ziemlich anstrengend sein, vor allem dann, wenn Angestellte es nicht mehr gewohnt sind. Unternehmen sind daher gut beraten, Rückzugsorte in Form von komfortabel eingerichteten Pausenräumen oder ruhigeren Workspaces einzurichten.
  • soziale Aspekte hervorheben: Fragt man im Homeoffice arbeitende Menschen, sind es meist vor allem die Kollegen, die sie am privaten Arbeitszimmer vermissen. Genau diesen Aspekt können sich Vorgesetzte zunutze machen und zum Beispiel gemeinsame Aktivitäten (nach Feierabend) planen und anbieten. In größeren Unternehmen sind auch Vor-Ort-Angebote, zum Beispiel Fitnesskurse oder Kochabende, ein guter Anreiz, damit Mitarbeitende gerne ins Büro kommen.
  • kulinarische Benefits bieten: Gibt es Kaffee for free und den sogar noch auf Knopfdruck und in Form von Cappuccino, Latte macchiato und Co., sehen das einige Mitarbeitende durchaus als Motivation, sich häufiger mal am Arbeitsplatz blicken zu lassen. Noch besser: Ein finanzieller Zuschuss für das Mittagessen dürfte weitere Zweifler überzeugen, dass es sich lohnen kann, im Büro zu arbeiten.
  • gut argumentieren: Neben all den Taten dürfen auch gute Argumente nicht zu kurz kommen. Vorgesetzte sind gut beraten, die Vorzüge der Büroarbeit zu kommunizieren und mit motivierenden Worten zu verkaufen. Dabei mag es deutlich effektiver sein, auch weiterhin das Homeoffice an bestimmten Tagen zu erlauben, als es gänzlich zu verbieten.

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Mona-Lisa-Syndrom

Das Mona-Lisa-Syndrom oder warum Lächeln im Job nicht immer angebracht ist

Mit einem Lächeln lassen sich viele Sympathiepunkte sammeln. Wer lächelt, wirkt auf andere direkt positiv und vermittelt gute Laune. Doch sind die Mundwinkel permanent nach oben gezogen, dann können sie auch zum Karrierekiller werden. Das Phänomen des Dauerlächelns im Job wird als Mona-Lisa-Syndrom bezeichnet – betroffen sind vor allem Frauen.

Berühmtes Vorbild: Das steckt hinter dem Mona-Lisa-Syndrom

Das wohl berühmteste Lächeln der Welt besichtigen tagtäglich viele Besucher rund um den Globus im Pariser Louvre. Auf dem weltbekannten Ölgemälde (aus dem frühen 16. Jahrhundert) von Leonardo da Vinci lächelt die „Mona Lisa“ den Betrachter freundlich und zurückhaltend aus jeder Perspektive an. Auf genau diesen Gesichtsausdruck bezieht sich die Bezeichnung „Mona-Lisa-Syndrom“. Dabei geht es weniger um den sympathischen Aspekt eines freundlichen Lächelns als vielmehr um die negativen Auswirkungen, die ein permanentes Dauerlächeln im Job mit sich bringen kann.

Dauerlächeln im Job: Was ist das Mona-Lisa-Syndrom?

Das Mona-Lisa-Syndrom beschreibt das Phänomen, wenn Menschen in allen (auch komplett unpassenden) Situationen ein Lächeln aufsetzen. Damit wirken sie oberflächlich stets gut gelaunt und in sich ruhend. Sie haben zudem eine positive Ausstrahlung. Während das Lächeln bei kurzweiligen und angenehmen Themen durchaus angebracht sein mag, ist es in anderen Situationen dagegen eher fehl am Platz. Denn wer selbst dann lächelt, wenn

  • Kollegen unpassende Bemerkungen äußern
  • der Chef ungerechtfertigt Kritik verteilt
  • die eigenen Leistungen niemals gesehen und gewürdigt werden
  • ein Mitarbeitender die eigenen Ideen geklaut hat

schadet sich damit selbst am meisten.

Menschen mit dem Mona-Lisa-Syndrom fehlt es häufig an Konfliktfähigkeit und Durchsetzungsvermögen. Anstatt den Mund aufzumachen und sich zu behaupten, lächeln sie über unangenehme Situationen einfach hinweg. In den meisten Fällen sind es dabei Frauen, die diese Reaktion für sich beanspruchen.

Die Konsequenzen des Dauerlächelns

Für Vorgesetzte und Kollegen sind Menschen mit dem Mona-Lisa-Syndrom häufig besonders angenehm. Sie wirken nicht nur sympathisch und hilfsbereit, sondern sie sorgen niemals für Zoff, da Widerspruch und ein Kontra für sie Fremdworte sind.

Anders sieht es für die Dauerlächelnden aus: Denn nicht selten kommen sie selbst zu kurz. Tatsächlich führt das Mona-Lisa-Syndrom sogar dazu, dass die Betroffenen

  • bei Beförderungen eher übergangen werden.
  • ein geringeres Gehalt erhalten als Kollegen mit gleichen Qualifikationen.
  • gerne mal von Kollegen ausgenutzt werden.
  • häufig unliebsame Aufgaben übernehmen müssen.
  • insgesamt schlechtere Jobchancen haben.

Mona Lisa den Kampf ansagen: am Selbstmarketing arbeiten

Das Lächeln von heute auf morgen abzuschalten, dürfte für die meisten Betroffenen schwierig sein. Zumal es auch gar nicht darum geht, plötzlich gar nicht mehr lächeln zu dürfen und womöglich permanent mit einer grimmigen Miene über den Büroflur zu laufen. Wohl aber sind diese Personen gut damit beraten, an ihrem Selbstmarketing zu arbeiten und im wahrsten Wortsinn auch mal Zähne zu zeigen. Wie das peu à peu gelingt, zeigen die folgenden Tipps:

  • In Teammeetings melden Sie sich pro Sitzung mindestens einmal zu Wort.
  • Treten Sie mit aufrechter Körperhaltung auf und suchen Sie den direkten Blickkontakt zu den Gesprächspartnern – so vermittelt bereits die Körpersprache eine Menge Selbstbewusstsein.
  • Erfüllen Sie nicht jede Bitte und jeden Wunsch von Kollegen. Es lohnt sich, auch mal bestimmt ein Nein zu äußern, bestenfalls sogar ohne langwierige Erklärung.
  • Auf die Vorschläge von anderen dürfen Sie gerne mit der eigenen Meinung reagieren und nicht nur Ja und Amen sagen. Wichtig ist jedoch, dabei stets auf einer sachlichen Ebene zu bleiben.
  • Wer sich der eigenen Stärken bewusst wird, darf diese durchaus auch mal laut äußern. Denn eine maßvolle Portion Eigenlob stinkt definitiv nicht.

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Phubbing

Phubbing – Verstoß gegen die Handy-Etikette

Ob zum Telefonieren, Nachrichten versenden, surfen oder fotografieren – rund 81% der Deutschen nutzen tagtäglich ein Smartphone. Hierbei bietet uns die Smartphone Nutzung nicht nur Vorteile, sondern birgt auch Gefahren: Wer ständig auf sein Handy schaut und sich sogar während sozialen Interaktionen von dem digitalen Begleiter ablenken lässt, betreibt sogenanntes Phubbing. Was genau es mit Phubbing auf sich hat und inwieweit es Freundschaften als auch Partnerschaften gefährden kann, erklären wir in diesem Ratgeber.

Was versteht man unter Phubbing?

Das Wort „Phubbing“ setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „phone“ (Telefon) und „snubbing“ (jemanden vor den Kopf stoßen/brüskieren) zusammen. Grundsätzlich bezeichnet Phubbing den unangemessenen Gebrauch eines Smartphones in sozialen Situationen oder in einer Partnerschaft. In erster Linie kann Phubbing als eine schlechte Angewohnheit angesehen werden, bei welcher man Personen vernachlässigt, mit denen man gesellschaftlich verkehrt.

Seit 2010 gilt der Begriff als Gegenstand zahlreicher kommunikationswissenschaftlicher und sozialpsychologischer Studien.

Entstehung von Phubbing

Das Smartphone gilt als ständiger Begleiter und muss dauerhaft auf neue Nachrichten oder Aktivitäten überprüft werden – ganz egal ob man sich unter Menschen befindet oder alleine ist. Personen mit diesem Denken leiden unter „Phubbing“. Dieses Phänomen kann heutzutage immer öfter in Cafés, Restaurants oder auch am heimischen Esstisch beobachtet werden. Doch weshalb nutzen Menschen ihr Smartphone überhaupt, während sie mit anderen zusammen sind?

Als entscheidender Faktor, der Phubbing begünstigst, gilt in erster Linie die persönliche Einstellung. Demnach konnte in einer Studie aus dem Jahre 2021 bewiesen werden: Wer sich selbst an der Handynutzung anderer nicht stört, neigt entsprechend stärker dazu, auch selbst während sozialen Interaktionen zum Smartphone zu greifen. Gleichzeitig stehen neurotische Verhaltensweisen, Suchttendenzen sowie die Angst, etwas zu verpassen, mit der Häufigkeit von Phubbing in Verbindung.

Im Zuge der immer weiter steigenden Verbreitung von Smartphones findet auch Phubbing immer häufiger in der Gesellschaft statt. Bisherige Studien konnten bestätigen, dass ein Großteil der Smartphone-Nutzer täglich in verschiedenen sozialen Interaktionen phubbt – ob bei der Arbeit, in der Kantine oder beim gemeinsamen Abendessen. Besonders anfällig für Phubbing gelten zudem Liebesbeziehungen, bei denen es durch die dauerhafte Nutzung des Smartphones schnell zu Unzufriedenheit und fehlender Wertschätzung kommen kann.

Anzeichen von Phubbing

Du hängst ständig am Handy und kannst dem Gespräch mit deinem Gegenüber kaum folgen? Diese folgenden Anzeichen verraten dir, ob auch du unter Phubbing leidest:

  • Ob in Gesellschaft oder auf der Couch beim Fernsehen schauen – du schaust ständig auf dein Smartphone und kannst es kaum für eine Minute aus der Hand legen
  • Du hast das Gefühl, dauerhaft online sein und Nachrichten beantworten zu müssen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du unter Menschen bist oder dich vielleicht sogar in einem Gespräch befindest
  • Dein Telefon ist dein treuster Begleiter und immer dabei – sogar auf der Toilette
  • Das Gespräch mit deinem Gesprächspartner gerät ein wenig ins Stocken? Für dich ist das ein Grund, direkt nach deinem Handy zu greifen und verschiedene Social Media Kanäle abzuchecken
  • Ein absoluter Beziehungskiller: Du beschäftigst dich auch mit deinem Smartphone, wenn dein/e Partner/in neben dir liegt

Infobox: Das Wichtigste über Phubbing

  • Setzt sich aus den englischen Begriffen „Phone“ (Telefon) und „Snubbing“ (jemanden vor den Kopf stoßen) zusammen
  • Beschreibt den unangemessenen Gebrauch eines Mobiltelefons während einer sozialen Situation (beispielsweise während einem Gespräch)
  • Phubbing steht in Verbindung mit neurotischen Verhaltensweisen, Suchttendenzen und der Angst, etwas zu verpassen

Das kann man gegen Phubbing tun

Du leidest unter Phubbing und lässt deine Freunde während einem Treffen links liegen? Wir haben wichtige Tipps, wie du gegen Phubbing ankämpfen kannst:

  • Screen Time-Apps: Apps wie Forest oder OffScreen können dabei helfen, Phubbing einzudämmen und das eigene Nutzungsverhalten besser zu kontrollieren.
  • Benachrichtigungen deaktivieren: Für fast alle Apps können die Benachrichtigungen deaktiviert werden. Durch die Deaktivierung von Push-Nachrichten oder Mails kommt man nicht so oft in Versuchung, das Smartphone in die Hand zu nehmen.
  • Handyfreie Zeit im Alltag schaffen: Wer gegen Phubbing ankämpfen möchte, sollte ich bewusst handyfreie Zeiten im Alltag einrichten – beispielsweise während dem Fernsehen schauen, den Mahlzeiten oder eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen.
  • Handy auch mal wegpacken: Bei Verabredungen, Restaurantbesuchen oder am Arbeitsplatz muss das Smartphone nicht immer auf dem Tisch platziert werden. Wie wäre es, wenn du es das nächste Mal einfach in der Tasche verstaust oder sogar zu Hause lässt?
  • Nicht-stören-Modus: Auf einigen Smartphone-Modellen lässt sich ein „Nicht-stören-Modus“ einrichten. Aktivierst du den Modus, erhältst du keinerlei Anrufe oder Benachrichtigungen auf deinem Smartphone.

Doch wie verhält man sich eigentlich, wenn man von seinem Gegenüber „gephubbt“ wird? Wir haben zusammengefasst, wie man mit Phubbing umgehen kann:

  • Sei ehrlich mit deinem Gesprächspartner und sprich an, dass du dich durch den dauerhaften Gebrauch des Smartphones vernachlässigt fühlst. Im besten Fall suchst du das Gespräch in einem ruhigen Moment und erklärst deine Gefühlslage.
  • Wie du mir, so ich dir! Fange bitte nicht an, aus Trotz auch dauerhaft auf dein Smartphone zu schauen. Dadurch verhältst du dich in erster Linie nicht besser als dein Gegenüber und schaffst gleichzeitig einen Teufelskreis, welcher sich nur schwer durchbrechen lässt. Sprich lieber ein interessantes Thema an und versuche, die Aufmerksamkeit deines Partners auf das Gespräch zu lenken.
  • Versuche, dein Gefühl in Ich-Botschaften zu vermitteln, statt Vorwürfe zu machen. Phubbing ist von deinem Gegenüber nicht zwingend eine böse Absicht, sondern eher ein Impuls.

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Kununu und Co.

Kununu & Co. – das Wichtigste über Arbeitgeberbewertungen

Sich den Frust über den Chef von der Seele schreiben, konstruktive Kritik üben oder auch einmal ein Lob abgeben: Der Reiz von Arbeitgeberbewertungen im Internet ist hoch. Auf solchen Portalen können Mitarbeitende anonym ihre Meinung zum Betriebsklima, zu den Kollegen und ihren Vorgesetzten äußern.

Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Arbeitgeberbewertungsportale vor und zeigen, welche Vorteile, aber auch welche Risiken die Online-Bewertungen haben.

Die 5 wichtigsten Bewertungsportale für Arbeitgeber

Das sind die zurzeit wichtigsten Arbeitgeberbewertungsportale im deutschsprachigen Raum:

1. Kununu.com

Kununu ist das wohl größte Portal für Arbeitgeberbewertungen im deutschsprachigen Raum. Laut Angaben der Website-Betreiber sind dort mehr als 9 Millionen sogenannter Insights zu Arbeitgebern zu finden. Pro Woche kommen im Durchschnitt 10.800 Bewertungen hinzu. Allein von März bis August 2023 verzeichnete die Plattform 4,94 Millionen Nutzer. Wer Bewertungen abgeben möchte, muss sich registrieren. Sichtbar sind die Bewertungen auch für nicht angemeldete Besucher. Ein Gehaltscheck ergänzt das Angebot. Zudem unterstützt Kununu Arbeitgeber beim Employer Branding.

2. MeinChef.de

Die Plattform MeinChef.de wurde 2010 gegründet und erinnert optisch eher an ein klassisches Webforum als an eine Bewertungsplattform. Registrierte Nutzer können ihre Arbeitgeber in vielen unterschiedlichen Kategorien bewerten, mit Punkten von 1 bis 5. Für Unternehmen bietet MeinChef.de verschiedene kostenpflichtige Dienstleistungen wie Gütesiegel an.

3. Jobvoting.de

Jobvoting wurde 2006 ins Leben gerufen und gehört damit zu den ältesten Bewertungsportalen im deutschsprachigen Raum. Die Datenbank umfasst aktuell fast 160.000 Arbeitgeber. Mitarbeitende können Bewertungen mit bis zu 5 Sternen abgeben und auch den besten Arbeitgeber wählen. Weiterhin möchte das Portal Arbeitgeber aktiv bei der Selbstdarstellung unterstützen. Eine Stellenbörse gibt es ebenfalls.

4. Glassdoor.de

Glassdoor existiert bereits seit 2007 und ist seit 2018 eine international tätige Tochterfirma der Recruits HR. Die Mission des Portals ist es, mehr Transparenz in die Arbeitswelt zu bringen. Insgesamt stellt Glassdoor mehr als 180 Millionen Bewertungen und Insights zu Unternehmen bereit. Zusätzlich gibt es rund 2,5 Millionen Arbeitgeber-Profile mit Informationen für Bewerber. Die Plattform ist vor allem für Jobsuchende relevant, die sich für eine Stelle in großen, international agierenden Konzernen interessieren.

5. Indeed.com

Indeed gehört wie Glassdoor zu Recruits HR-Familie und ist eigentlich eine Metasuchmaschine für Stellenausschreibungen. Seit einiger Zeit können Arbeitnehmer hier aber auch ihre Chefs bewerten, mit bis zu 5 Sternen in verschiedenen Kategorien vom Gehalt bis zur Jobsicherheit. Anders als auf anderen Portalen können Arbeitgeber die Bewertungen nicht kommentieren.

Arbeitgeberbewertungsportale – welche Vorteile bieten Sie?

Arbeitgeberbewertungsportale schaffen mehr Transparenz, bieten persönliche Einsichten in verschiedene Unternehmen, erlauben aber auch den Arbeitgebern, an ihrer Selbstdarstellung zu arbeiten. Die Internet-Portale weisen also eine ganze Reihe von Vorteilen auf:

  • Für Bewerber: Bewerber können sich vorab genauer über einen Arbeitgeber informieren und erhalten wertvolle Einblicke in die Unternehmenskultur sowie das Arbeitsklima.
  • Für Mitarbeitende: Arbeitnehmer können sachliche Kritik an ihren Arbeitgebern äußern. Auf diese Weise schaffen sie mehr Transparenz. Das ehrliche Feedback führt eventuell zu einem Umdenken der Unternehmen und zu verbesserten Arbeitsbedingungen. Zufriedene Arbeitnehmer können ihre Chefs natürlich auch loben und dem Unternehmen so zu mehr Ansehen verhelfen.
  • Für Unternehmen: Unternehmen bieten die Bewertungsportale die Möglichkeit zum Reputationsmanagement. Mit einem Unternehmensprofil können Arbeitgeber Employer Branding betreiben. Die meisten Plattformen bieten Arbeitgebern zudem die Möglichkeit, auf Bewertungen zu antworten. Wer dabei sachlich bleibt und konstruktive Lösungen anbietet, kann damit durchaus bei Bewerbern punkten. Das zeigt unter anderem eine Befragung der Wirtschaftsuni Wien und der FH Krems. Demnach stehen 42 Prozent der Befragten zwar zunächst auf der Seite der Bewertenden. Antwortet der Arbeitgeber überzeugend auf negative Kritik, sind allerdings mehr als drei Viertel bereit, ihre Meinung zu ändern. Zusätzlich erhalten Unternehmen durch die Bewertungen wichtiges Feedback und können besser einschätzen, wie sie von ihren Mitarbeitenden wahrgenommen werden.

Arbeitgeber bewerten: Nachteile und Risiken

Obwohl die Bewertungen anonym bleiben, bergen sie ein gewisses Risiko. Je mehr Details die Bewertenden über sich preisgeben, umso leichter lassen sie sich identifizieren. Eine im Frust geschriebene Bewertung kann so eventuell zur Kündigung führen. Unsachliche negative Kritik kann auch bei der Jobsuche negativ auf den Bewertenden zurückfallen.

Möchten Sie Ihren Arbeitgeber bewerten, bleiben Sie daher sachlich und konstruktiv. Bedenken Sie, dass Sie den Lesern gegenüber eine Verantwortung haben, den Arbeitsplatz möglichst realistisch darzustellen. Von Übertreibungen sollten Sie daher absehen – im Negativen wie im Positiven.

Arbeitgeberbewertungsportale: Wie glaubwürdig sind die Kritiken?

Bleibt die Frage, wie glaubwürdig die Bewertungen auf den Portalen eigentlich sind. Manche Unternehmen erliegen der Versuchung, gefälschte positive Bewertungen veröffentlichen zu lassen. Entweder legen sie zu diesem Zweck falsche Mitarbeiter-Accounts an oder versprechen ihren Angestellten eine Belohnung für positive Kommentare. Auf der anderen Seite stehen frustrierte Ex-Mitarbeiter, die versuchen, durch negative Bewertungen Rache an ihrem Chef zu üben.

Ein wenig Skepsis ist bei der Durchsicht der Bewertungen angebracht. Wie die erwähnte Umfrage der österreichischen Forscher zeigt, halten die Befragten ausgewogene Bewertungen insgesamt für glaubwürdiger als extreme Kritik oder überschwängliches Lob.

Fazit: Der richtige Umgang mit Arbeitgeberbewertungsportalen

Arbeitgeberbewertungsportale stellen heute einen wichtigen Baustein im Recruiting-Prozess dar. Bewerber können die Portale nutzen, um sich genauer über ihr Wunschunternehmen zu informieren. Dabei empfiehlt es sich, stets mehrere Bewertungen durchzulesen und auch einen Blick auf die Antworten der Konzerne zu werfen. Wie sachlich reagieren die Arbeitgeber auf Kritik? Gehen sie auf konstruktive Lösungsvorschläge ein oder schlagen gar selbst Änderungen vor?

Für Unternehmen sind die Portale ein bedeutendes Instrument zur Selbstdarstellung. Ein gut gepflegtes und aktuelles Profil sowie ein offener, sachlicher Umgang mit Kritik helfen dabei, sich Fachkräften als attraktiver Arbeitgeber vorzustellen.

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Pausen-Paradox

Pausen-Paradox – weniger arbeiten, mehr schaffen

Nach dem Motto „Viel hilft viel“ ist der Irrglaube, möglichst lange zu arbeiten, um viel zu schaffen, weit verbreitet. Das Gegenteil ist de facto der Fall: Wer effektiv und leistungsfähig sein möchte, der braucht regelmäßige Auszeiten und Unterbrechungen von der Arbeit. Das hat es mit dem Pausen-Paradox auf sich.

Mehr als eine kreative Wortschöpfung: Was ist mit Pausen-Paradox gemeint

Mit dem Begriff Pausen-Paradox ist der Widerspruch des scheinbar proportionalen Zusammenhanges zwischen der eigenen Leistung und der Arbeitszeit gemeint. Die allgemeine Annahme, dass die Leistung höher ist, je länger die Arbeitszeit dauert, lässt sich durch das Pausen-Paradox widerlegen. Tatsächlich ist es genau andersherum: So sollen längere Pausen zu besseren Ergebnissen und einer gesteigerten Produktivität führen. Bedeutet: Je mehr Pausen eingelegt werden, desto mehr Leistung können Sie erbringen.

Warum sind wir nach kurzen Auszeiten leistungsfähiger?

Die folgende Erfahrung haben viele mit Sicherheit schon einmal gemacht: Auf dem Schreibtisch türmt sich die Arbeit. Um möglichst viel zu schaffen, verzichten wir lieber auf die Mittagspause und arbeiten stattdessen durch. Am Ende des Tages fühlen wir uns ausgelaugt und erschöpft. Es hat sich zudem der eine oder andere Fehler eingeschlichen und ob wir unter dem Strich wirklich mehr geschafft haben, ist fraglich …

Tatsächlich ist unser Gehirn nicht in der Lage, sich über einen längeren Zeitraum konstant zu konzentrieren und Höchstleistungen zu bringen. Bereits nach 60 Minuten, spätestens aber 90 Minuten nimmt die Leistungskurve rapide ab. Unser Biorhythmus gibt vor, dass wir eine Ruhephase benötigen. Halten wir uns nicht daran, sind mangelnde Konzentration, Müdigkeit und Erschöpfung die Folgen.

Andersherum sorgen bereits kurze Pausen für:

  • bessere Konzentration
  • gesteigerte Aufmerksamkeit
  • höhere Produktivität
  • mehr Kreativität
  • verbesserte Effizienz

Die Gründe: Warum gönnen wir uns keine Pause?

Dass regelmäßige Pausen während der Arbeit wichtig sind, dürfte den meisten Menschen bewusst sein. Dennoch halten sie sich nicht immer daran. Das kann unterschiedliche Gründe haben:

  • Der eigene Ehrgeiz ist sehr groß: Man möchte möglichst viel schaffen und erreichen und im besten Fall sogar besser und schneller als die anderen sein.
  • Die Angst, von den Kollegen und sogar dem Vorgesetzten als faul abgestempelt zu werden, ist groß. Stattdessen möchten wir demonstrieren, wie viel Einsatz wir an den Tag legen.
  • Der Chef verlangt oder signalisiert zumindest, dass es besser wäre, auf die Pause zu verzichten, da der Arbeitsdruck so groß ist. Arbeitsrechtlich ist das zwar nicht erlaubt, kommt aber dennoch immer mal wieder vor.

Die rechtliche Seite: Wie viel Pausenzeit steht mir zu?

Wie viel und häufig Arbeitnehmer eine längere Pause einlegen können, ist in Deutschland im Arbeitszeitgesetz geregelt. Das sind die wichtigsten Vorgaben:

  • Arbeitszeit weniger als sechs Stunden: keine Pause
  • Arbeitszeit mehr als sechs Stunden: 30 Minuten Pause
  • Arbeitszeit mehr als neun Stunden: 45 Minuten Pause

Die Pausen lassen sich auf Wunsch auch in Blöcken von je 15 Minuten aufteilen. Die vorgegebenen Zeiten dürfen nicht unterschritten werden, nach individueller Absprache aber länger ausfallen. Zu beachten ist jedoch, dass zu lange Pausen auch kontraproduktiv sein und unseren Workflow komplett unterbrechen können. Hier gilt es eine gute individuelle Balance zu finden. Übrigens: Die Pausenzeit gilt nicht als Arbeitszeit und wird dementsprechend nicht vergütet.

Wie baue ich die Pause möglichst effektiv in den Arbeitsalltag ein?

Empfehlenswert ist es, eine Pause rechtzeitig einzulegen, bevor sich die geistige Erschöpfung erst einstellt: Denn fühlen wir uns bereits müde und gestresst, ist es fast schon zu spät. Besser ist es, rechtzeitig auf erste Anzeichen des Körpers zu hören und direkt zu reagieren.

Kurze Mikro-Pausen zwischendurch sind daher unbedingt sinnvoll. Bereits eine drei- bis fünfminütige Unterbrechung der Arbeit, zum Beispiel durch den Gang zur Toilette, den Blick aus dem Fenster, ein paar Dehnübungen oder ein tiefes Durchatmen können unsere Energiereserven kurzfristig wieder auffüllen. Weniger empfehlenswert ist dagegen das Daddeln am Smartphone oder das Surfen im Netz – zwar verschaffen diese Aktivitäten etwas Ablenkung, sie sorgen jedoch nicht für die notwendige Erholung.

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Frollegen

Frollegen: Sind wir noch Kollegen oder schon Freunde?

Kollegen verbringen den Großteil des Tages zusammen: Da bleibt es nicht aus, dass man ins Gespräch kommt, sich austauscht, Frust und Erfolgserlebnisse teilt – und mit der Zeit vielleicht sogar eine Freundschaft entwickelt. Wenn Kollegen zu Freunden werden, dann bezeichnet man sie auch als Frollegen. Das hat Vorteile, kann aber auch mal problematisch werden.

Nur ein Kunstwort? Was es mit den Frollegen auf sich hat

Die kreative Wortschöpfung ist eine Kombination der beiden Begriffe „Kollegen“ und „Freunde“ und bezeichnet im wahrsten Wortsinn genau das: Arbeitskollegen – ganz gleich ob männlich oder weiblich – die gleichzeitig auch Freunde (geworden) sind. Sie arbeiten im beruflichen Kontext zusammen und haben gleichzeitig eine private Verbindung. Der hohe Stellenwert dieser Person offenbart sich deutlich, wenn man sich die englische Bezeichnung für Frollegen anschaut. Hier werden befreundete Kollegen sogar „Work wife“ oder „Work husband“ genannt.

Wie wird man eigentlich zum Frollegen?

In der Regel besteht zunächst ein kollegiales Verhältnis: Man teilt sich ein Büro, arbeitet im Team zusammen oder trifft sich jeden Morgen in der Kaffeeküche. Vor allem bei regelmäßigem Kontakt, wenn beide Kollegen auf einer Wellenlänge sind, kommen sie schnell auch privat ins Gespräch. Das mag zunächst der Austausch von Kochrezepten, über Lieblingsserien oder von Erziehungstipps sein, geht aber auch schnell weiter zu intimeren Gesprächen über persönliche Erlebnisse, Probleme in der Partnerschaft und andere private Angelegenheiten. Wer dann nicht mehr bloß in der Mittagspause gemeinsam die Kantine besucht, sondern sich auch in der Freizeit am Abend oder am Wochenende privat trifft, verlässt den Status eines Kollegen in der Regel schnell – und wird zum freundschaftlich verbundenen Kollegen.

Freundschaft mit den Kollegen – deshalb lohnt es sich

Einen Freund direkt am Arbeitsplatz zu haben, hat einige Vorteile für die Befreundeten:

  • Arbeitsatmosphäre: Wer einen Verbündeten und Vertrauten im Unternehmen hat, muss Mobbing nicht fürchten. Denn an ein eingespieltes Team wagt sich so schnell niemand heran. Frollegen tragen dabei allgemein zu einer entspannten und lockeren Atmosphäre am Arbeitsplatz bei.
  • Austausch: Mit einem guten Freund im Kollegenteam hat man auch bei beruflichen Herausforderungen immer eine Stütze direkt zur Seite. Die vertraute Person steht nicht nur mit Rat und Tat zur Seite, sondern sie weiß auch direkt, worum es geht.
  • Zufriedenheit: Menschen, die tagtäglich mit Freunden zusammenarbeiten, sind insgesamt zufriedener in ihrem Job und zeigen sich ausgeglichener. Die Motivation, morgens zur Arbeit zu gehen, ist meist deutlich höher, als wenn es sich bei den Kollegen nur um Einzelkämpfer handelt.
  • Produktivität: Durch gegenseitige Unterstützung, gemeinsames Brainstorming und die höhere Zufriedenheit arbeiten Frollegen in der Regel effektiver und produktiver, sie sind insgesamt leistungsfähiger.

Die Kehrseite der Medaille: Nachteile bei Frollegen

Eine Arbeitsfreundschaft kann ihre Risiken haben und Probleme mit sich bringen, die nicht nur die befreundeten Personen selbst betreffen, sondern auch Auswirkungen auf andere Kollegen und das Unternehmen haben können:

  • private Angelegenheiten: Kein Arbeitgeber wird es gern sehen, wenn die befreundeten Kollegen während der Arbeitszeit über Privates quatschen und die eigentliche Arbeit vernachlässigen.
  • Konkurrenz: Schwierig wird es, wenn plötzlich ein Konkurrenzdenken untereinander entsteht. Das mag zum Beispiel bei einem Projekt der Fall sein, bei dem jeder einzeln nach seinen Leistungen beurteilt wird – und eine Person besser abschneidet. Aber auch dann, wenn ein Frollege intern aufsteigt und der Vorgesetzte des zuvor hierarchisch gleichgestellten Kollegen wird, ist Konfliktpotenzial vorhanden. Und stellen Sie sich mal vor, dass eine Position frei wird, auf die sich beide Kollegen bewerben!
  • unklare Grenzen: Die Frage, wo Freundschaft anfängt und Kollegenschaft aufhört, lässt sich spätestens dann nicht mehr eindeutig beantworten, wenn private Konflikte nicht privat zu Hause geregelt, sondern am Arbeitsplatz vor Kollegen und Vorgesetzten ausgetragen werden.
  • Pflichtgefühl: Die Verbundenheit zu einem Freund ist höher als zu einem Kollegen. Dementsprechend fühlen wir uns moralisch in der Regel dazu verpflichtet, für diese Person da zu sein und für sie einzuspringen. Das gilt natürlich auch für die Zeit am Arbeitsplatz – nicht immer ist jetzt jedoch genug Zeit, sodass man schnell in einen Gewissenskonflikt geraten könnte.

Kollege und gleichzeitig Freund – so kann es gelingen

Damit das Frollegen-Konzept aufgeht, weder die Beziehung zum Kollegen noch zum Freund darunter leidet und auch das Klima am Arbeitsplatz von der Freundschaft unter Kollegen nicht beeinträchtigt wird, sind folgende Tipps hilfreich:

  • Grenzen ziehen: Am Arbeitsplatz haben private Themen nichts verloren. Mögliche Unstimmigkeiten werden daher unbedingt erst nach Feierabend geklärt.
  • Kontakte pflegen: Unter der Freundschaft sollte nicht der Kontakt zu den anderen Kollegen leiden. Es ist daher wichtig, sich auch mit anderen Personen im Büro gut zu verstehen und mit ihnen zum Beispiel regelmäßig die Pause zu verbringen.
  • langsamer Start: Bei einer beginnenden Freundschaft gilt es zunächst, eine gewisse Vorsicht und Zurückhaltung an den Tag zu legen. Um sich selbst nicht angreifbar zu machen, stellen Sie sich zunächst die Frage, ob Sie der anderen Person wirklich vertrauen können. Lassen Sie es daher lieber langsam angehen.
  • gute Kommunikation: Arbeitsfreunde sollten sich die Zeit nehmen, um ihre Vorstellungen und Erwartungen darüber zu besprechen, wie die Beziehung am Arbeitsplatz „ablaufen“ soll. Wenn nötig, werden klare Regeln aufgestellt.
  • Hierarchien beachten: Während das Konfliktpotenzial bei Frollegen, die auf einer Hierarchieebene arbeiten, vergleichsweise gering ist, sieht es schon anders aus, wenn der Arbeitsfreund der Vorgesetzte ist. Die Risiken für Neid und Missgunst auf der einen Seite sowie einer ungerechten Bevorzugung gegenüber anderen Mitarbeitern sind hier groß. Grundsätzlich ist diese Konstellation daher eher unglücklich und sollte möglichst vermieden werden.

Gut zu wissen: Genauso wenig wie bei einer Liebesbeziehung dürfen Vorgesetzte eine Freundschaft unter den Mitarbeitenden nicht verbieten. Man muss sie auch nicht darüber informieren. Ein Veto einlegen darf der Chef jedoch dann, wenn die Arbeitsleistung der Frollegen darunter leidet.

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Benjamin Franklin Effekt

Benjamin-Franklin-Effekt: im Job Sympathiepunkte sammeln

Wer bei den Kollegen im Büro, aber auch bei Vorgesetzten gut ankommen und sich beliebt machen möchte, der bittet diese einfach um einen kleinen oder auch etwas größeren Gefallen. Was auf den ersten Blick unlogisch klingt, ist sogar wissenschaftlich erwiesen und hat einen Namen: Benjamin-Franklin-Effekt.

Wie zeigt sich das Phänomen?

Ein wichtiges Meeting zur Projektplanung steht in wenigen Stunden an: Unerwartet kommt ein dringender privater Termin dazwischen. Um das Meeting nicht absagen zu müssen, bittet man einen Kollegen, dass er als unsere Vertretung daran teilnimmt. Der Kollege erklärt sich netterweise dazu bereit …

Dass dieser selbst durch seine hilfsbereite Geste sympathisch wirkt, dürfte nachvollziehbar sein und nicht weiter verwundern. Andersherum sieht das schon anders aus: Dennoch sammelt auch die Person, die Hilfe einfordert, auf der Gegenseite Sympathiepunkte. Das Phänomen, dass wir Menschen sympathisch finden, denen wir einen Gefallen tun, bezeichnet man als Benjamin-Franklin-Effekt.

Der Namensgeber: Woher kommt die Bezeichnung?

Der Effekt geht auf Benjamin Franklin als einer der Gründerväter der USA aus dem 18. Jahrhundert zurück. So erkannte der amerikanische Staatsmann bereits damals: „Derjenige, welcher dir einmal eine Freundlichkeit erwiesen hat, wird eher bereit sein, dir eine weitere zu erweisen als der, dem du selbst einmal gefällig warst.“ Franklin wandte diese „Technik“ selbst an: So besagt die Geschichte, dass er sich von einem großen Rivalen ein seltenes Buch aus dessen Bibliothek auslieh. Nach wenigen Tagen brachte er es ihm zusammen mit einem Dankesbrief persönlich zurück. Das nächste Treffen verlief dann deutlich angenehmer als vorherige Begegnungen. Beide Männer schlossen sogar eine Freundschaft, die bis an ihr Lebensende hielt.

Erstmals wissenschaftlich belegt wurde der Benjamin-Franklin-Effekt von den Wissenschaftlern David Landy und Jon Jecker im Jahr 1969. Es folgten weitere Auswertungen und Tests, zuletzt im Jahr 2015 von der japanischen Forscherin und Professorin Yu Niiya. Sie alle untermauern die Behauptung von Benjamin Franklin.

Wie erklärt sich der Benjamin-Franklin-Effekt?

Wissenschaftlich erklärt wird der Benjamin-Franklin-Effekt vor allem mit der sogenannten <strong>kognitiven Dissonanz</strong>. Hierbei spielt uns unser Gehirn einen kleinen Streich: Denn dieses möchte unser Denken und Handeln in Einklang bringen. Und da wir von unserem Verständnis nur denjenigen Menschen einen Gefallen tun, die wir auch mögen, sendet das Gehirn unbewusst das Signal aus, dass wir die Person sympathisch zu finden. Dieser Effekt tritt sogar dann ein, wenn wir die Person eigentlich gar nicht so gerne mögen.

Darüber hinaus gibt es weitere Erklärungsansätze: So spielt unser emotionales Bedürfnis, von anderen gebraucht zu werden, eine große Rolle. Hierbei fühlt man sich wichtig und in der überlegenden Rolle, wenn man als „Retter in der Not“ auftritt. Darüber hinaus erleben die helfenden Menschen Wertschätzung in Form von Dank und Anerkennung.

Den Benjamin-Franklin-Effekt im Job für sich nutzen

Wer sich bislang im Job scheute, andere um etwas zu bitten, der darf künftig getrost mutiger sein und durchaus auch mal freundlich nach- und anfragen. Das häufig befürchtete Risiko, dass Kollegen oder Geschäftspartner mit dem Kopf schütteln oder uns gar als Faulpelz oder Schmarotzer abstempeln, ist sehr gering. Im Gegenteil: Sie können sich auf diese Weise sogar bei Kollegen, die einen weniger gern mögen, beliebt machen – und ganz nebenbei noch einen praktischen Nutzen aus Ihrer Bitte ziehen. Hier einige konkrete Beispiele für den Gefallen unter Kollegen:

  • Gehst du in die Büroküche? Wäre es möglich, dass du mir einen Kaffee mitbringst?
  • Könntest du mich nach Feierabend bitte ein Stück mit dem Auto mitnehmen? Mein Fahrrad hat einen Platten und die öffentlichen Verkehrsmittel sind momentan immer so voll.
  • Hast du die Projektbeschreibung gelesen, die der Chef herumgeschickt hat? Würdest du mir kurz sagen, was darin steht? Ich schaffe es zeitlich vor dem Meeting nicht mehr. Das wäre echt eine große Hilfe.
  • Ich habe einen kleinen Notfall in der Familie und schaffe es nicht mehr, Kunde XY anzurufen und über den neuen Termin zu informieren. Könnte ich dich bitten, das heute zu übernehmen?
  • Du hast den Ratgeber passend zum Workshop gekauft? Kann ich mir das Buch ausleihen, wenn du es gelesen hast? Das würde mich ja sehr interessieren.

Die Liste an Beispielen lässt sich natürlich beliebig erweitern und dient an dieser Stelle nur zur Inspiration.

Damit die Strategie aufgeht: wichtige Tipps

Damit der Schuss nicht nach hinten losgeht, sollte man jedoch einige Tipps beachten:

  • Übertreiben Sie es nicht und bitten Sie andere nicht inflationär um einen Gefallen.
  • Äußern Sie nur realistische Wünsche, die für andere auch zeitlich und vom Aufwand umsetzbar sind.
  • Bedrängen Sie andere Personen nicht und bringen diese damit in eine unangenehme Situation. Ein Nein sollte sofort akzeptiert werden.
  • Ein aufrichtiges Dankeschön trägt zum Gelingen des Benjamin-Franklin-Effekts unbedingt bei.

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Ghosting Chef

Vom Chef ignoriert – Ghosting am Arbeitsplatz

Die dringende E-Mail bleibt mehrere Tage unbeantwortet, die Anrufe laufen ins Leere und persönlich zu Gesicht bekommt man ihn sowieso nicht mehr. Dass der Chef nicht erreichbar ist, kann natürlich mal vorkommen, wird seine Abwesenheit jedoch zur Regel, dann ist von Ghosting am Arbeitsplatz die Rede. Was Betroffene tun können, wenn sie vom Vorgesetzten ignoriert werden, erklärt dieser Blog-Beitrag.

Was bedeutet Ghosting am Arbeitsplatz?

Den Begriff Ghosting kennen wir aus der Welt des Datings, wenn die andere Person plötzlich den Kontakt abbricht und verschwindet, als hätte sie nie existiert. Dieses Phänomen kann sich auch am Arbeitsplatz zeigen, wenn Vorgesetzte (teilweise auch Kollegen) plötzlich und gefühlt ohne konkreten Anlass und Auslöser weder auf Nachrichten, Anrufe noch Anfragen reagieren. Einer direkten Konfrontation gehen sie aus dem Weg. Es scheint tatsächlich, als hätten sie sich wie ein Geist in Luft aufgelöst.

Warum ignoriert er mich? Die Gründe für Ghosting

Eine pauschale Antwort gibt es nicht: Die Gründe für Ghosting am Arbeitsplatz sind meist individuell und daher unterschiedlich. Ein mögliches Motiv ist eine mangelnde Konfliktlösungsfähigkeit. Der Vorgesetzte versucht vielleicht, unangenehmen Gesprächen oder Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, indem er seine Angestellten einfach ignoriert. Manchmal spielen auch eine unzureichende Kommunikationsfähigkeit, Desinteresse an der Arbeit der Angestellten und fehlende Wertschätzung eine Rolle. Nicht zuletzt kann das Ghosting auch als Mittel verwendet werden, um unliebsame Mitarbeiter loszuwerden. Durch die Ignoranz soll der Angestellte so weit gebracht werden, dass er aufgibt und von selbst die Kündigung einreicht.

Kein vorschnelles Urteil: Ist es wirklich Ghosting?

Selbst wenn alle Alarmglocken klingeln, steckt nicht jedes Mal Ghosting hinter dem seltsamen Verhalten beziehungsweise der Nichtreaktion des Chefs. Manchmal sind Menschen längere Zeit im Stress, überlastet oder haben vielleicht auch persönliche Probleme, die sie davon abhalten, auf Nachrichten zu antworten. Es lohnt sich daher, vorher sämtliche Erklärungen in Betracht zu ziehen, bevor man die Ignoranz auf sich selbst bezieht.

Handeln statt Zurück-Ghosten: Möglichkeiten, um mit Ignoranz am Arbeitsplatz umzugehen

Für die Betroffenen ist das Gefühl, vom Chef ignoriert zu werden, nicht nur frustrierend, sondern auch verletzend. Während einerseits die eigenen Aufgaben aufgrund einer fehlenden Reaktion des Vorgesetzten nicht zu Ende gebracht werden können und man entsprechend eine geringere Leistung erbringt, leidet andererseits das eigene Selbstwertgefühl. Dauerhaft kann dieses Verhalten sogar die eigene berufliche Entwicklung behindern.

Um diese negativen Konsequenzen zu verhindern, sollten Arbeitnehmer nicht selbst zum Ghoster werden und das unfaire Verhalten ihrerseits ignorieren, sondern es besser machen und aktiv werden. Hier einige Strategien:

  • Selbstreflexion: In einem ersten Schritt darf man gerne bei sich schauen und überlegen, ob man eventuell selbst ein Fehlverhalten an den Tag gelegt hat oder die eigene Arbeitsleistung nicht den Erwartungen des Vorgesetzten entspricht. Ist dies der Fall, dann gilt es, einen Kurswechsel einzuschlagen und erstmal an sich selbst zu arbeiten.
  • Kommunikation: An einem klärenden Gespräch führt kein Weg vorbei. Und auch dann, wenn der Chef Sie mehr oder weniger ignoriert, gilt es hartnäckig zu bleiben und einen Termin zu vereinbaren. Schuldzuweisungen und emotionale Ausbrüche sind hierbei dann wenig hilfreich. Bestenfalls schildern betroffene Mitarbeitende die Situation aus Ihrer Sicht und fragen nach den Gründen und vor allem einer möglichen Lösung.
  • Austausch: Erleben die Kollegen ein ähnliches Verhalten? Leiden sie genauso unter der Ignoranz des Chefs? Nach dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ lohnt es sich, andere Mitarbeitende mit ins Boot zu holen und sie nach ihren Erfahrungen zu fragen. Sind weitere Angestellte betroffen, geht es weniger darum, den Vorgesetzten mit Lästereien zu verteufeln, als vielmehr um Teamwork: Denn gemeinsam fällt es mit Sicherheit deutlich leichter, den Chef auf sein Verhalten hinzuweisen.
  • Konsequenzen: Zeigt sich der Vorgesetzte nicht gesprächsbereit, ändert er sein Verhalten nicht und liefert auch keine Begründung für sein Verhalten, dann dürfen Sie sich tatsächlich die Frage stellen, ob der Job unter diesen Voraussetzungen wirklich der richtige ist. Wer dauerhaft unter Ghosting leidet, wird langfristig keine Freude in seinem Job haben. Überlegen Sie jetzt, ob ein Jobwechsel nicht vielleicht die bessere Option ist – unter Umständen besteht ja auch die Möglichkeit, intern die Abteilung zu wechseln.

Ghosting vermeiden: Diese Vereinbarungen können helfen

Damit sich Mitarbeitende gar nicht erst (zu Recht oder auch nicht) geghostet fühlen, können klare und präventive Absprachen und Vereinbarungen mit dem Vorgesetzten helfen, zum Beispiel:

  • Ist der Chef unzufrieden mit der Arbeitsleistung, dann kommuniziert er dies sofort, direkt und klar.
  • Es finden regelmäßig Treffen zum gegenseitigen Austausch statt. Hierbei werden wichtige Aufgaben besprochen, Fragen beantwortet und mögliche Kritik geäußert.
  • Konkrete allgemeine Absprachen erleichtern den Arbeitsalltag, zum Beispiel: Wichtige E-Mails werden mit einer Priorität gekennzeichnet und müssen schnellstmöglich beantwortet werden. Unter Umständen ist es auch hilfreich, dem Vorgesetzten eine Deadline vorzugeben. Antwortet er nicht, darf der Angestellte selbst entscheiden.

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Mit dem Deutschlandticket zur Arbeit? Ein Zwischenfazit.

Seit dem 1. Mai 2023 ist das Deutschlandticket erhältlich. Finanziert durch Bund und Länder, gibt es Verbrauchern die Möglichkeit, für 49 Euro im Monat den öffentlichen Nahverkehr und Regionalverkehr in ganz Deutschland zu nutzen. Unter anderem Pendler sollen auf diesem Wege zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegt werden.

Erste Studien lassen nun ein Zwischenfazit zur Nutzung zu.

Das Deutschlandticket – so funktioniert es

Um den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen, führten die deutschen Verkehrsverbünde im Sommer 2022 zeitweise ein 9-Euro-Ticket ein. Dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen zufolge wurden 52 Millionen dieser Tickets verkauft, jedes Fünfte davon an einen Neukunden.

Der großen Nachfrage zum Trotz ließ sich das 9-Euro-Ticket nicht dauerhaft finanzieren. Als Nachfolger wurde im Mai 2023 das Deutschlandticket herausgegeben. Das personengebundene, nicht übertragbare Ticket kostet 49 Euro im Monat, ist als monatlich kündbares Abo erhältlich und gilt für den ÖPNV sowie den Regionalverkehr im gesamten Bundesgebiet.

Weitere Fahrgäste, Fahrräder oder Hunde dürfen mit dem 49-Euro-Ticket nicht mitgenommen werden. Das Deutschlandticket soll es zunächst für einen zwei Jahre dauernden Einführungszeitraum geben.

Ein Vorteil für Pendler: Bund und Länder bezuschussen die Umwandlung von Jobtickets in Deutschlandtickets. Übernimmt der Arbeitgeber 12 Euro der Ticketkosten, zahlt der Staat einen weiteren Anteil am Ticketpreis. Für Pendler kostet das Deutschlandticket dann nur noch etwa 34 Euro.

Erstes Zwischenfazit: Die Zahl der ÖVPN-Fahrgäste steigt

Das Deutschlandticket soll Verbraucher davon überzeugen, das Auto stehen zu lassen und auf Bus und Bahn umzusteigen. Pendler sollen davon überzeugt werden, den täglichen Arbeitsweg mit dem ÖPNV zurückzulegen. Doch funktioniert dieses Vorhaben?

Ein erstes Zwischenfazit haben die deutschen Verkehrsunternehmen bereits zum 21. Juni 2023 gezogen. Demnach wurden von Mai bis Juni rund elf Millionen Abos fürs Deutschlandticket verkauft. 46 Prozent der Verkäufe gehen auf umgestellte ÖPNV-Abonnements zurück, 44 Prozent auf Neuabonnenten. Acht Prozent der Tickets gingen an Neukunden, die den ÖPNV zuvor nur selten genutzt haben. Im Einführungsmonat waren etwa neun Millionen Fahrgäste mit dem Deutschlandticket unterwegs, im Juni sogar 9,6 Millionen.

Doch nutzen die Abonnenten das Deutschlandticket tatsächlich für den Arbeitsweg? Das geht aus den vorliegenden Studien nicht klar hervor. Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts infas und des Navi-Herstellers Tom Tom zeigt, dass die überwiegende Mehrheit (76 Prozent) das Ticket vor allem für den Freizeitverkehr verwendet, also für Ausflüge und für weitere Strecken.

Immerhin lassen rund 40 Prozent der Befragten, die bereits ein Deutschlandticket besitzen oder den Kauf planen, ihr Auto häufiger stehen. In einer von den deutschen Verkehrsunternehmen beauftragten Marktforschungsumfrage geben 18 Prozent der Teilnehmer an, mit dem Kauf des Deutschlandtickets bewusst aufs Autofahren verzichten zu wollen.

Vor allem Pendler in städtischen Regionen profitieren

Der Verband Allianz pro Schiene zieht im September 2023 ebenfalls eine positive Zwischenbilanz zum 49-Euro-Ticket. Die große Anzahl verkaufter Abos zeige, dass viele Menschen auf ein solches Angebot gewartet hätten. Damit das Deutschlandticket erfolgreich bleibe, müssten Bund und Länder aber die dauerhafte Finanzierung gewährleisten. Zudem müsse das ÖPNV-Angebot in vielen Regionen noch ausgebaut werden.

So profitieren zurzeit vor allem Pendler in städtischen Gebieten vom Deutschlandticket. Das gilt insbesondere für diejenigen, die zwischen verschiedenen Städten unterwegs sind und normalerweise Tickets für zwei unterschiedliche Verkehrsverbünde benötigten. Sie können mit dem Deutschlandticket viel Geld sparen. Im Stadtverkehr ist der ÖPNV oft auch schneller und komfortabler als das Auto – und die lästige Parkplatzsuche entfällt.

Auf dem Land sieht es dagegen anders aus: Fahren Busse und Züge nur alle 30 Minuten oder jede Stunde und sind viele Umstiege nötig, setzen sich viele Pendler lieber ins eigene Auto.

Hat das Deutschlandticket eine Zukunft?

Ob das Deutschlandticket eine Zukunft hat, hängt in erster Linie von der Finanzierung ab. Bis 2025 stellen Bund und Länder je 1,5 Milliarden Euro im Jahr zur Verfügung, um die Einnahmeausfälle der Verkehrsanbieter auszugleichen. Wie es danach weitergeht, ist noch unsicher. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zufolge könne man erst 2024 abschätzen, wie viel die langfristige Einführung des Tickets kosten werde.

Unklar ist auch, ob der bisherige Preis von 49 Euro gehalten werden kann. Sowohl der Fahrgastverband Pro Bahn als auch eine im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums erstelle Studie sehen das als unwahrscheinlich an. Pro Bahn rechnet mit einem Preisanstieg auf 59 oder 69 Euro.

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Ex-Partner Kollege

Wenn der Ex-Partner der Arbeitskollege ist

Ein Beziehungs-Aus kann sehr schmerzhaft sein. Wer mitten im tiefsten Liebeskummer steckt, dem fällt es wahrscheinlich nicht einfach, den Arbeitsalltag zu meistern oder überhaupt zu überstehen. Umso schwerer ist es, wenn der Ex-Partner ein Arbeitskollege ist, dem man Tag für Tag im Büro über den Weg läuft. Dieser Ratgeber hat Tipps für einen professionellen (und schmerzfreien) Umgang mit der schwierigen Situation.

Die Ausgangssituation: das Aus am Arbeitsplatz

Die Ausgangslage dürfte immer ähnlich sein: Wer irgendwann mit seinem Ex am Arbeitsplatz konfrontiert ist, der hat genau hier zuvor zwischen Schreibtischen, Meetingraum und Büroküche mit seinem Partner gearbeitet und unweigerlich auch Zeit miteinander verbracht. Was eine Zeit lang mit Kribbeln im Bauch und gemeinsamen schönen Momenten verbunden war, kehrt sich nach einem Beziehungsaus komplett ins Gegenteil um.

Die Person, mit der man am liebsten gar nicht mehr reden möchte und mit der man eigentlich abschließen will, läuft uns nun im Büroflur über den Weg oder sitzt in der Kantine am Nebentisch und verhindert den notwendigen Kontaktabbruch. Die berufliche Umgebung macht es zudem schwer, die nun hochkommenden Gefühle wie Trauer, Wut, Unverständnis und Verzweiflung einfach zu äußern.

Welche Tipps helfen im Umgang mit der schwierigen Situation?

Frisch Getrennte stehen vor der riesigen Herausforderung, zumindest am Arbeitsplatz möglichst professionell mit der Situation umzugehen. Das ist leichter gesagt als getan. Folgende Tipps können dabei hilfreich sein:

  • Der Umgang sollte zumindest innerhalb der Büroräume fair bleiben. Hier ist nicht der Ort dafür, Streitigkeiten und Unstimmigkeiten auszutragen oder gar seiner Wut freien Lauf zu lassen. Falls möglich, sprechen beide zunächst lieber gar nicht miteinander. Eine mögliche Aussprache findet immer nur in den eigenen vier Wänden beziehungsweise auf neutralem Boden statt.
  • Auch wenn man dem Ex womöglich die Pest an den Hals wünscht, sollten diese Negativ-Gefühle nicht gegenüber den Kollegen oder gar dem Vorgesetzten geäußert werden. Noch kontraproduktiver wäre es, den Ex-Partner vor den anderen schlecht zu machen und zu versuchen, die Kollegen auf die eigene Seite zu ziehen. Dies führt letztlich nur zu einem Loyalitätskonflikt und einer angespannten Arbeitsatmosphäre.
  • Auch wenn Lästereien definitiv fehl am Platz sind, darf man die Kollegen durchaus über die Trennung informieren. Wer die Fakten auf den Tisch bringt, der vermeidet Spekulationen und Tuscheleien. Sinnvoll ist auf jeden Fall, die Schreibtischnachbarn im Büro einzuweihen. Mögliche traurige Phasen müssen jetzt nicht verleugnet werden, sondern haben zwischendurch mit tröstenden Worten vielleicht sogar einen Platz.
  • Der Arbeitsplatz ist definitiv nicht der richtige Ort, um Liebeskummer zu verarbeiten – unabhängig davon, ob der ehemalige Partner denselben Arbeitgeber hat oder nicht. Unterstützung bei der Verarbeitung sucht man sich besser im privaten Umfeld bei Freunden und der Familie oder gegebenenfalls auch mit therapeutischer Unterstützung.
  • Ist die Situation für eine oder beide Personen besonders herausfordernd, dann spricht nichts dagegen, den Vorgesetzten einzuweihen – ein Gespräch kann sogar hilfreich sein. Der Wunsch, dass einer der Ex-Partner temporär den Arbeitsplatz (zumindest räumlich) wechselt, ist jetzt legitim und unter Umständen sogar umsetzbar. Vielleicht besteht sogar die Möglichkeit, abwechselnd im Homeoffice zu arbeiten, sodass man sich zeitweise gar nicht mehr über den Weg läuft.
  • Im größten emotionalen Notfall hilft es nur, die Reißleine zu ziehen: Vielleicht sehen Sie die Trennung nicht zuletzt als Chance für einen Neuanfang und orientieren sich auch beruflich neu. Diese Entscheidung sollte jedoch niemals aus einem Impuls heraus und im größten Trennungsschmerz getroffen werden, sondern gut überlegt sein.

Gut zu wissen: Schaffen die beiden Getrennten es nicht, auf einer sachlichen Ebene normal und sachlich miteinander umzugehen, hat der Arbeitgeber das Recht einzugreifen. Hier kann zunächst ein „Kontaktverbot“ ausgesprochen werden. Gibt es regelmäßig kritische Situationen, leidet die Arbeitsleistung und vergiften die offen ausgetragenen Streitigkeit das ganze Arbeitsklima, dann kann der Chef sogar eine Abmahnung und im schlimmsten Fall sogar die Kündigung aussprechen.

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Bürojobs öffentlicher Dienst

Bürojobs im öffentlichen Dienst

Er gilt als etwas angestaubt und schwergängig: der öffentliche Dienst in Deutschland. Eine Beschäftigung im Staatsdienst bringt aber auch einige Vorzüge mit sich, nicht nur für Beamte. Auch Angestellte profitieren von attraktiven Arbeitszeitmodellen, Bezahlung nach Tarif und einem langfristig sicheren Arbeitsplatz

Welche Bürojobs gibt es im öffentlichen Dienst? Welche Vor- und Nachteile können die Beschäftigten erwarten? Gibt es auch Nachteile? Hier finden Sie Antworten.

Typische Berufe im öffentlichen Dienst

In Deutschland sind rund 5 Millionen Menschen im öffentlichen Dienst beschäftigt. Jeder Zehnte davon arbeitet beim Bund, der Rest ist für die Länder und Kommunen oder bei den Sozialversicherungen tätig.

Zum öffentlichen Dienst gehören unter anderem die folgenden Tätigkeitsbereiche:

  • Öffentliche Verwaltung: z.B. Bürofachangestellte, Sekretäre, Zollangestellte, Justizvollzugsbeamte, Finanzwirte
  • Bundespolizei: Polizeibeamte im Kriminaldienst, SEK-Beamte, Zollbeamte, Polizeimeister
  • Bildungswesen: Lehrer, Dozenten, Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter, Lerntherapeuten
  • Gesundheitswesen: Kranken- und Altenpflegekräfte, Hilfskräfte im Pflegedienst, Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern, Fachangestellte der Sozialversicherungen
  • Öffentlicher Nahverkehr: Fahrer für Busse, Straßenbahnen und S-Bahnen
  • Bundeswehr: Berufssoldaten
  • Justiz: Richter

Wer im öffentlichen Dienst arbeiten möchte, findet weitere Berufe bei Banken, bei der Feuerwehr, der Müllabfuhr und Straßenreinigung, bei kommunalen Bauhöfen oder in der Forstwirtschaft.

Drei Bürojobs im öffentlichen Dienst im Kurzprofil

Der öffentliche Dienst bietet also ein breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern. Allein bei den Bundesbehörden finden sich mehr als 130 anerkannte Ausbildungsberufe.

Für alle, die vorrangig im Büro arbeiten möchten, kommen zum Beispiel Stellen als Finanzwirt oder als Sachbearbeiter in Frage. Drei Bürojobs im öffentlichen Dienst lernen Sie hier näher kennen.

  1. Finanzwirt in der Steuerverwaltung
    Am Finanzamt gibt es kein vorbei. Finanzwirte können sich daher über einen äußerst sicheren Arbeitsplatz freuen. Sie übernehmen die Veranlagung von Steuerpflichtigen und überprüfen Steuererklärungen oder arbeiten bei Veranlagungs-, Vollstreckungs- und Rechtsbehelfestellen.
    Selten sind sie auch im Außendienst tätig. Voraussetzung ist entweder eine Ausbildung im mittleren Dienst oder ein duales Studium zum Diplom-Finanzwirt im gehobenen Dienst.
  2. Verwaltungsfachangestellte bei der Stadtverwaltung
    Verwaltungsfachangestellte bei der Stadtverwaltung sind die erste Anlaufstelle für Bürger und Bürgerinnen. Sie bearbeiten Anträgen, stellen Personalausweise und Urkunden aus und erteilen verschiedene Genehmigungen. Weiterhin bearbeiten sie interne Aufgaben, etwa im Personal- und Rechnungswesen, und sind für die interne Organisation der Stadtverwaltung verantwortlich.
    Für ihre Arbeit müssen sie sich bestens mit den Rechtsvorschriften und ihrer Durchsetzung auskennen. Die duale Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten dauert drei Jahre und findet in der Berufsschule sowie im Ausbildungsbetrieb statt.
  3. Fachangestellte bei einer Sozialversicherung
    Fachangestellte bei einer gesetzlichen Krankenversicherung beraten Versicherungsnehmer über Leistungen und Details zur Mitgliedschaft, stellen Zusatzangebote vor und arbeiten in der Neukundengewinnung. Auch Arbeitgebern stehen sie bei Fragen zur Absicherung der Mitarbeiter zur Seite.
    Darüber hinaus bearbeiten sie Leistungsanträge und veranlassen sowie kontrollieren die EDV-gestützte Beitragsberechnung und -einziehung. Die dreijährige Ausbildung setzt keine bestimmte Schulbildung voraus, Bewerber mit Hochschulreife werden allerdings bevorzugt.

Jobs im öffentlichen Dienst: Diese Vorteile gibt es

Wer sich für einen Job im öffentlichen Dienst interessiert, hofft häufig auf eine sichere Beamtenlaufbahn. Lange Zeit war die Beschäftigung im Staatsdienst sogar nur Beamten vorbehalten. Erst während des Ersten Weltkriegs wurden im öffentlichen Dienst verstärkt Angestellte eingestellt.

Heute stellen Angestellte den Großteil aller Staatsdiener (62,6 Prozent). Während Beamte eine sogenannte Besoldung beziehen, werden Angestellte in der Regel nach Tarifvertrag entlohnt.

Für beide Beschäftigungsgruppen bietet der Staatsdienst viele Vorteile:

  • Sichere Arbeitsplätze
  • Geregelte Wochenarbeitszeiten
  • Pünktliche Gehaltszahlungen
  • Gute Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten
  • Starke Interessenvertretung durch Gewerkschaften
  • Im Rentenalter Unterstützung durch die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL)

Wer zum Beamten auf Lebenszeit erhoben wird, genießt zudem absoluten Kündigungsschutz. Beamte können zudem unabhängig vom Einkommen eine private Krankenversicherung abschließen. Auch die Pension ist sicher: Nach 40 Jahre Vollzeitbeschäftigung erhalten Beamte im Rentenalter den Höchstsatz von 71,75 Prozent des letzten Bruttoverdienstes.

Hat ein Job beim öffentlichen Dienst auch Nachteile?

Ein Job im öffentlichen Dienst bietet eine hohe Planungssicherheit. Wie jeder Beruf bringt aber auch die Tätigkeit im Staatsdienst ein paar Nachteile mit sich. Insbesondere in der Verwaltung gelten etwa strenge Hierarchien.

Der Gestaltungsspielraum für einzelne Beamte und Angestellte ist relativ gering. Bei der Planung und Umsetzung von Projekten sind strenge bürokratische Regeln zu befolgen. Zudem mahlen die bürokratischen Mühlen in Deutschland recht langsam. Bis Projekte bewilligt oder Änderungen durchgesetzt werden, kann daher viel Zeit vergehen.

Das Gehalt ist für Beamte und Angestellte im Staatsdienst zwar sicher und landet pünktlich auf dem Konto, in der freien Wirtschaft lässt sich in vergleichbaren Berufen aber oft mehr verdienen. Auch der Aufstieg auf eine höhere Karrierestufe nimmt für Beamte häufig mehr Zeit in Anspruch als für Angestellte in Kanzleien oder Unternehmen.

Fachkräftemangel und weitere Herausforderungen

Der deutsche öffentliche Dienst sucht dringend gut qualifizierte Fachkräfte. Zahlreiche Beschäftigte im Staatsdienst gehen in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand.

Zugleich müssen sich Bund, Länder und Kommunen mit der Konkurrenz aus der Privatwirtschaft auseinandersetzen. Motivierte Nachwuchskräfte haben daher gute Chancen auf eine langfristige Karriere beim Staat.

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Kurioses aus der Arbeitswelt

Unnützes Wissen: Kurioses aus der Arbeitswelt

Unnützes Wissen gibt es eigentlich gar nicht. Selbst noch so kurios erscheinende Fakten können Ihren Mitmenschen ein Lächeln auf die Lippen zaubern oder sie zum Staunen bringen

Damit Sie in der nächsten Mittagspause oder auf der Betriebsfeier mit Ihrem gar nicht so unnützen Wissen glänzen können, haben wir hier zehn skurrile Fakten aus der Büro- und Arbeitswelt zusammengestellt.

1. Der häufigste Vorname in deutschen Chefetagen

Der unter deutschen Geschäftsführern am häufigsten vertretene Vorname ist Andreas. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Jobportals Indeed, für die deutschlandweit Daten aus 318.190 Firmen ausgewertet wurden. Auf Platz 2 und 3 stehen demnach die Namen Michael und Christian. Der erste weibliche Vorname findet sich erst auf Platz 9 der Rangliste und lautet: Katja.

2. Fast die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer datet Kollegen

Beziehungen am Arbeitsplatz? Das mag für viele ein Tabu sein, doch fast jeder zweite Deutsche ist schon einmal mit einem Kollegen oder einer Kollegin ausgegangen. Das verwundert wenig, schließlich verbringen wir einen Großteil unserer Zeit am Arbeitsplatz. Jeder Fünfte führte sogar eine längere Beziehung mit Kollegen. Allerdings haben nur sechs Prozent der Paare auch geheiratet.

3. Kennen Sie das Parkinsonsche Gesetz?

Das 1955 vom britischen Historiker Historiker Cyril Northcote Parkinson aufgestellte Gesetz besagt, dass sich Arbeit in genau dem Maß ausdehnt, wie Bearbeitungszeit zur Verfügung steht. Anders gesagt: Je mehr Zeit Sie für eine Aufgabe haben, umso länger brauchen Sie. Daher ist der wichtige Bericht immer erst kurz vor der Deadline fertig.

4. Eheverbot für Lehrerinnen

Ein Zölibat für Lehrerinnen? Klingt unglaublich, gab es in Deutschland bis 1951 aber tatsächlich. Das sogenannte Lehrerinnenzölibat wurde erstmals 1880 im Deutschen Reich eingeführt. Eine kurzfristige Aufhebung des Heiratsverbots während der Weimarer Republik wurde aus arbeitspolitischen Gründen schnell wieder zurückgenommen. Verheiratete Lehrerinnen – und Beamtinnen allgemein – durften entlassen werden, um Stellen für männliche Arbeitskräfte zu sichern. Unverheiratete Lehrerinnen mussten zudem eine „Ledigensteuer“ zahlen, zehn Prozent Aufschlag auf die Lohnsteuer. Dadurch sollte eine Heirat attraktiver werden.

5. 51.238 Klobesuche pro Minute

Deutsche Bürotoiletten erleben regen Betrieb: 51.238 Klobesuche gibt es pro Minute. Hochgerechnet auf acht Stunden Arbeitszeit macht das 24.594.240 Toilettenbesuche am Tag!

6. Echte Scheißtage

Heute gehört der Toilettengang zur Arbeitszeit. Ganz anders sah das früher für Dienstboten und Knechte in Süddeutschland und Österreich aus. Nach Dienstvertragsende wurden ihnen ein bis drei Arbeitstage vom Lohn abgezogen – als Ausgleich für die Zeit, die sie mit dem Stuhlgang verbracht haben. Diese Tage wurden als „Scheißtage“ bezeichnet.

7. Vorsicht vor Montagen

Der Montag ist der vermutlich unbeliebteste Tag der Woche. Dafür gibt es tatsächlich nachweisbare Gründe: An Montagen passieren Statistiken zufolge die meisten Arbeitsunfälle. Unabhängig vom Arbeitstag ist auch die Zeit um 10:00 Uhr morgens herum besonders risikoreich. Seien Sie bei der Frühstückspause also vorsichtig!

8. Unsere Konzentration hält nur 90 Minuten

Länger als etwa 90 Minuten am Stück können sich Menschen nicht konzentrieren. Danach müssen wir unserem Gehirn eine kurze Pause gönnen. Doch selbst mit Pausen schweifen unsere Gedanken häufig ab: Einer Untersuchung der Universität von Kalifornien zufolge beschäftigen wir uns 30 Prozent unserer Zeit mit Tagträumen.

9. Blaues Licht statt Kaffee

Was tun, wenn die Konzentration nachlässt? Viele Büroarbeiter greifen dann zum Kaffee. Der Blick auf den Computermonitor kann jedoch ebenfalls aufputschend wirken. 30 Minuten blaues Licht haben einen ähnlichen Effekt wie drei Tassen Kaffee.

10. Katzenvideos machen glücklich

Erleben Sie gerade einen Durchhänger? Da gibt es eine einfache Lösung: Schauen Sie während der nächsten Pause Katzenvideos! Eine Studie der Indiana University Media School hat wissenschaftlich bestätigt, dass Katzenvideos die Stimmung heben und die Zuschauer mit einem Extraschub Energie versorgen.

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Flurfunk

Schon gehört …? Was es mit dem Flurfunk auf sich hat

„Weißt du schon, dass Mitarbeiterin XY das Unternehmen nächsten Monat verlässt …?“ Diese oder eine ähnliche Gesprächssituation haben viele Angestellte mit Sicherheit schon einmal erlebt. Man begegnet sich auf dem Büroflur, unterhält sich kurz und tauscht Neuigkeiten aus dem beruflichen Alltag aus. Die Antwort des Kollegen mag dann lauten: „Ach, das erklärt, warum die Stelle YZ neu ausgeschrieben wurde. Mein Tischnachbar im Büro will sich darauf intern bewerben.“ Dieses Beispiel zeigt anschaulich, worum es beim Flurfunk geht.

Flurfunk: Was ist damit gemeint?

Eine allgemeine Definition des Begriffs gibt der Duden vor: Beim Flurfunk handelt um „eine inoffizielle Weitergabe von Informationen besonders innerhalb von Unternehmen und Behörden“. Der Begriff leitet sich von der Vorstellung ab, dass Gespräche unter Kollegen häufig auf dem Firmenflur stattfinden, wo man fast schon beiläufig Neuigkeiten austauscht, um diese dann ungezielt, ungefiltert und meist schneller als über offizielle Kanäle zu verbreiten. Aber: Die Flurfunk-Kommunikation ist grundsätzlich nicht örtlich an den namensgebenden und eher symbolhaft gemeinten „Flur“ gebunden, sondern sie könnte auch an jedem anderen Ort inner- und außerhalb des Unternehmens stattfinden.

Flurfunk funktioniert dabei sowohl über den Dialog von zwei oder mehr Personen als auch über das zufällige Mitbekommen / Mithören eines Gesprächs, da zum Beispiel die Tür des Büros offensteht oder sich die Personen an einem „öffentlichen“ Ort (wie in der Büroküche oder im Kopierraum) unterhalten.

Welche Art von Informationen der Flurfunk beinhaltet, gibt die Definition nicht vor: Von Klatsch, Tratsch und Gerüchten bis hin zu offiziellen Neuigkeiten und Ankündigungen kann alles dabei sein und ist alles möglich. Der Wahrheitsgehalt des Flurfunks geht nach unserem Verständnis des Begriffs aber meist über reine Mutmaßungen hinaus und beschränkt sich nicht nur auf das Hörensagen. Es muss sich jedoch nicht zwingend um gesicherte und belegte Tatsachen handeln.

Deshalb kann der Flurfunk besser als sein Ruf sein

Der Flurfunk nimmt in den meisten Unternehmen eine wichtige Rolle im Büroalltag ein. Seine Bedeutung sollte daher nicht unterschätzt werden: Denn Flurfunk ist mehr als bloß ein „Informationshappen im Vorbeigehen“: Vor allem der soziale Aspekt spielt hier eine Rolle. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Teamgeist können gestärkt werden, indem die Kollegen andere Mitarbeiter ins Vertrauen ziehen und sie mit Informationen versorgen. Flurfunk ist zudem ein guter Stimmungsindikator. Wer als Vorgesetzter sensibel ist und seine Antennen ausfährt, kann auf diese Weise mögliche Sorgen und Probleme der Belegschaft wahrnehmen – und bestenfalls direkt (richtig) reagieren.

Nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus die schnelle Verbreitung von Informationen. Nicht immer bieten sich E-Mails oder Kurznachrichten als Medium dafür an, vor allem dann nicht, wenn es keinen Nachweis darüber geben soll, wer die Nachricht verbreitet hat. Der Flurfunk hat sich zudem als der „kurze Dienstweg“ etabliert. Ohne erst zeitintensiv Teammeetings einzuberufen oder an einer Formulierung zu feilen, kann die betriebsinterne Kommunikation auch deutlich unkomplizierter ablaufen.

Dennoch ist Vorsicht geboten: die Risiken des Flurfunks

Flurfunk funktioniert ähnlich wie das „Stille-Post-Prinzip“ und birgt daher immer das Risiko, dass sich der Wahrheitsgehalt von Informationen von Person zu Person immer weiter verfälscht. Vorsicht ist daher immer dann geboten, wenn man die Information nicht aus erster Hand erhält, sondern von Dritten oder Vierten nach dem Prinzip „Ich habe gehört, dass …“. Missverständnisse und Missstimmungen sind jetzt vorprogrammiert. Ängste können unter Umständen geschürt („Achtung, der Chef setzt den Rotstift an!“) und Konflikte ausgelöst werden („Der Kollege XX hat sich schlecht über die Abteilung beim Vorgesetzten geäußert“). Diese führen nicht nur zu schlechter Stimmung, sondern gipfeln womöglich sogar im Mobbing.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, sind die Unternehmen beziehungsweise die Führungskräfte gefragt. Eine offene Kommunikation, eine angenehmes Betriebsklima, ein transparenter Informationsfluss sind gute Möglichkeiten, dass der Flurfunk genau das bleibt, was seine Definition auch vorsieht – eine inoffizielle Weitergabe von Informationen.

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Fahrrad Tipps

Zur Arbeit radeln – 10 Tipps, um entspannt anzukommen

Die Kosten für den Sprit sparen? Dem Körper seine Portion Bewegung gönnen? Direkt eine Portion gute Laune tanken? Gründe und Motive, für den Weg zur Arbeit auf das Fahrrad umzusteigen, gibt es mehrere gute. Um entspannt im Büro anzukommen, haben wir zehn Tipps rund um die allmorgendliche Fahrradtour zusammengestellt.

Tipp 1: das Fahrrad flott machen

Damit das Projekt „Radelnd ins Büro“ gelingt, muss natürlich die wichtigste Voraussetzung erfüllt sein und ein voll funktionsfähiges und verkehrstüchtiges Fahrrad parat stehen. Ein Vorab-Check ist dabei unbedingt empfehlenswert, vor allem dann, wenn der Drahtesel bereits längere Zeit ungenutzt herumstand: Pumpen Sie die Reifen mit Luft auf, ziehen Sie die Bremsen nach, versorgen die Kette mit Öl und stellen Sie den Sattel auf die richtige Größe ein.

Eine allgemeine Empfehlung, welcher Fahrradtyp der beste ist, gibt es nicht. Die individuellen Vorstellungen und Voraussetzungen sind vielmehr entscheidend, ob es eher das City Bike, der Holländer, das Mountainbike oder doch ein Pedelec sein soll.

Tipp 2: die passende Route wählen

Selbst wer den Weg schon 1000-mal mit dem Auto zurückgelegt hat, sollte sich nicht als Streckenprofi sehen und einfach drauflosfahren. Welche Route sich zum Radfahren eignet und wie lange man dafür mit dem Fahrrad braucht, sind Fragen, die Sie sich unbedingt vor der ersten Fahrt stellen sollten. Hierbei gilt: Die kürzeste Strecke ist nicht unbedingt die beste und sicherste (und schnellste). Vor allem Gelegenheitsradfahrende sind gut beraten, den Weg vorher einmal abzufahren, um ein Gefühl für das eigene Tempo und den Zeitbedarf zu bekommen.

Tipp 3: der richtige Fahrstil

Die beste Gelegenheit, täglich einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen, ist der Weg zur Arbeit nicht. Denn wer möchte schon komplett ausgepowert und verschwitzt einen Arbeitstag beginnen? Zumindest für den Hinweg schaltet man wortwörtlich lieber einen Gang runter und fährt im gemäßigten Tempo – Pedelec-Fahrer können zwischendurch auch gerne mal den Motor einschalten. Als Richtlinie sind etwa 60 bis 80 Tretumdrehungen pro Minute empfehlenswert (im Zweifel einfach mal zählen). Und wer den sportlichen Effekt sucht, der tritt dann auf dem Rückweg kräftig in die Pedale.

Tipp 4: die optimale Kleidung

An dieser Stelle wird es kniffelig: Die Kleidung soll schließlich einerseits bürotauglich und andererseits auch fahrradtauglich sein. Grundsätzlich sind Sie mit atmungsaktiven Stoffen und einem Kleidungsstil nach dem Zwiebelprinzip (je nach Jahreszeit) gut beraten. Wer auf den ersten Metern der Fahrt leicht fröstelt, hat alles richtig gemacht. Durch die Bewegung heizt der Körper schnell auf und man kommt bei zu warmer Kleidung sonst schnell ins Schwitzen.

Wem es schwerfällt, den goldenen Mittelweg zwischen Büro- und Fahrradoutfit zu finden, der kann sich auf der Toilette im Büro natürlich teilweise oder sogar komplett umziehen. Ein No-Go für die Fahrt sind Schuhe mit hohen Absätzen (Verletzungsrisiko) sowie lange Röcke (Verschmutzungsrisiko). Bei weiten Hosen können spezielle Hosenklammern hilfreich sein, um schwarze Flecken durch das Fett an der Fahrradkette zu verhindern.

Tipp 5: das Wetter im Blick haben

Neben dem prüfenden Blick in den Himmel sollte auch einer in die Wetter-App inklusive Regenradar zur Pflichtaufgabe vor jeder Losfahrt gehören. Bahnen sich Regenwolken an oder besteht das Risiko für eine Wetterlage fernab von strahlendem Sonnenschein, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Sie lassen das Rad an dem Tag lieber stehen und wählen eine Alternative oder Sie kleiden sich entsprechend mit Regenjacke und -hose oder einem Regenponcho. Nicht vergessen werden sollte ein Schutz für die Schuhe. Berücksichtigen Sie bei der Wahl der regulären Kleidung, dass es unter der Schutzschicht schnell sehr warm werden kann.

Tipp 6: die Must-haves zum Mitnehmen

Da man keinen Ausflug ins Grüne plant, sondern lediglich den Arbeitsplatz erreichen will, sollten Sack und Pack auf das Notwendigste reduziert werden. Außer den für den Job benötigten Arbeitsutensilien ist es ratsam (zumindest bei hohen Temperaturen), Wasser mitzunehmen. Für den Fall der Fälle sind zudem Utensilien zum Frischmachen empfehlenswert. Wer ins Schwitzen kommt, wäscht sich auf der Büro-Toilette zunächst kurz, bevor er dann ein Deo verwendet.

Natürlich spricht auch nichts dagegen, Wechselkleidung mitzunehmen. Tipp: Deponieren Sie zur Sicherheit immer ein paar Kleidungsstücke im Büro, um auf Nummer sicher zu gehen. Als Notfall-Option lohnt sich darüber hinaus die Mitnahme von Fahrradflickzeug. Sinnvoll ist dieses jedoch nur, wenn Sie auch wissen, wie eine schnelle Reparatur funktioniert.

Tipp 7: die Verstaumöglichkeiten

Vor der Fahrt stellen sich Büro-Radler die Frage, wie Papiere, Geld und weitere Necessaires mitgekommen werden. Ein Rucksack verringert das Risiko eines Diebstahls, bedeutet jedoch auch eine Belastung für den Rücken und ein größeres Schwitzpotential. Im Fahrradkorb sind Tasche und Co. schnell abgelegt – im Worst Case aber auch schnell entwendet. Satteltaschen können jetzt eine gute Option sein. Die Brieftasche und das Smartphone trägt man jedoch immer möglichst nah am Körper.

Tipp 8: für andere sichtbar sein

In puncto Sicherheit geht es natürlich in erster Linie um die eigene und die der anderen Verkehrsteilnehmenden. Für die Fahrradtour bedeutet dies, dass Sie stets gut sichtbar sind. Relevant ist die Sichtbarkeit vor allem in der dunklen Jahreszeit – ein funktionsfähiges Licht und Reflektoren am Rad sind jetzt wichtige Grundvoraussetzungen. Empfehlenswert sind zudem leuchtende Highlights an der Kleidung.

Tipp 9: das Fahrrad sicher abstellen

Da das Rad in den seltensten Fällen direkt mit ins Büro genommen wird und neben dem Schreibtisch auf die Heimfahrt wartet, muss draußen ein geeigneter und sicherer Abstellplatz gefunden werden. Vielleicht stellt der Arbeitgeber ja geschützte Abstellmöglichkeiten zur Verfügung? Ansonsten sollten Sie nicht den erstbesten Platz nehmen, sondern darauf achten, dass sich das Rad sicher anschließen lässt (zum Beispiel an einem Fahrradbügel).

Ein hochwertiges Schloss ist für jeden Fahrradfahrer eine Investition, die auch mal den einen oder anderen Euro mehr kosten darf. Wer sein Fahrrad regelmäßig im öffentlichen Raum abstellt, ist darüber hinaus mit einer Codierung gut beraten. Diese bietet einen effektiven Diebstahlschutz, da diese Räder als Diebesgut schwerer zu verkaufen sind.

Tipp 10: einen Fahrpartner finden

Um tatsächlich Tag für Tag den inneren Schweinehund zu überwinden und aufs Rad zu steigen, ist ein Fahrpartner eine gute Motivation. Vielleicht gibt es ja unter den Kollegen eine Person, mit der man zumindest eine gewisse Strecke allmorgendlich gemeinsam zurücklegen kann? Neben dem Unterhaltungs- und Spaßfaktor steht man zudem in der emotionalen Verpflichtung, die andere Person nicht allein fahren zu lassen – damit gibt es keine Ausreden mehr, vielleicht doch ins Auto zu steigen oder den Bus zu nehmen, wenn man vielleicht mal weniger Lust hat.

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Leisure Sickness

Leisure Sickness – Das Phänomen, im Urlaub krank zu werden

Endlich Urlaub! Der Laptop ist zugeklappt, die Flüge sind gebucht und die Koffer gepackt – doch ausgerechnet jetzt machen Kopfschmerzen und Fieber Arbeitnehmern einen Strich durch die Rechnung. Statt Strand und Meeresrauschen heißt es nun erst einmal: Bettruhe und Auskurieren!

Die Rede ist von „Leisure Sickness“ – oder übersetzt „Freizeitkrankheit“: dem Phänomen, pünktlich zum wohl verdienten Urlaub oder Wochenende krank zu werden. Was genau es damit auf sich hat, wie Leisure Sickness entsteht und wie man psychologisch entgegensteuern kann, erklären wir in diesem Ratgeber.

Ursprung von Leisure Sickness

Warum wird man ausgerechnet dann krank, wenn der Körper eigentlich auf Erholung eingestellt ist? Diese Frage stellen sich wohl so einige. Dass Menschen im Urlaub oder am Wochenende krank werden, kommt heutzutage immer häufiger vor. Betroffen von „Leisure Sickness“ (auf Deutsch: Freizeitkrankheit) sind jedoch nicht nur Top-Manager mit einer 60-Stunden-Woche – auch andere Beschäftigte leiden unter dem Phänomen.

Doch wie kommt es nun zu Leisure Sickness? In Stresssituationen arbeitet unser Immunsystem auf Hochtouren. Stress macht uns einerseits anfälliger für Infektionen, unterdrückt jedoch andererseits über das Stresshormon Cortisol die direkte Immunantwort. Fällt nun der Stress im Urlaub oder am Wochenende ab, produziert unser Körper in Folge dessen weniger Abwehrzellen und unser Cortisolspiegel sinkt. Unser Körper ist anfälliger und Krankheitserreger haben ein leichtes Spiel. Eine entscheidende Rolle hierbei spielt unter anderem unser vegetatives Nervensystem, genauer gesagt das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus: Der Sympathikus wird oftmals von Stress und Leistungsdruck aktiviert und kann unseren Organismus zu körperlichen und geistigen Höchstleistungen antreiben. Sein Gegenspieler – der Parasympathikus – hingegen ist in Entspannungsphasen aktiv. Kommt der Parasympathikus jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg nicht zum Zuge, wird es schwieriger, den menschlichen Organismus wieder in eine Erholungsphase zu versetzen.

Typische Symptome

Die Symptome von Leisure-Sickness-Betroffenen können das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen und variieren in der Regel von Person zu Person. Zu den wohl häufigsten Beschwerden zählen:

  • Kopfschmerzen bis hin zu Migräne
  • Erschöpfung, Müdigkeit und Kraftlosigkeit
  • Rückenschmerzen und Muskelschmerzen
  • Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • Magen-Darm-Beschwerden und/oder -Infekte
  • Erkältungsbeschwerden mit Fieber und Gliederschmerzen
  • Psychische Begleiterscheinungen

Neuerdings lassen sich auch schwerwiegendere Auswirkungen auf die Gesundheit erkennen. Darunter fallen eine erhöhtes Risiko für Herzinfarkte sowie Schlaganfälle. Zudem gelten übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum, ungesundes Essverhalten und ein gestörter Schlafrhythmus als weitere Risikofaktoren, die in Verbindung mit dem Leisure-Sickness-Syndrom eine gefährliche Kombination darstellen.

Jedoch sollte immer beachtet werden, dass die genannten Symptome nicht spezifisch mit Leisure Sickness zusammenhängen müssen und auch eines anderen Ursprungs entspringen können. Wer während eines Urlaubs oder in der Freizeit unter körperlichen Beschwerden leidet, sollte stets einen Arzt aufsuchen um eine genaue Diagnose zu erhalten und andere Ursachen grundsätzlich auszuschließen.

Infobox: Das Leisure-Sickness-Syndrom in Kürze

  • Wird oftmals auch als „Freizeitkrankheit“ bezeichnet und beschreibt gesundheitliche Beschwerden oder Krankheit an freien Tagen, am Wochenende oder zu Urlaubsbeginn
  • Zu den mögliche Symptome zählen Erkältungsbeschwerden, Fieber, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit u.ä.
  • Ausgelöst wird dies vermutlich durch den rapiden Übergang von hohem Alltagsstress zu abruptem Entspannungsmodus. Es kommt zu einem Abfall des Stresshormonspiegels und einer nachfolgenden Aktivierung von Immunreaktionen.
  • Auch weitere Lebensstilfaktoren, beispielsweise Essen, Schlafrhythmus oder Alkoholkonsum können diese Beschwerden beeinflussen und verschlimmern.

Wie kann man Leisure Sickness vermeiden?

Leisure Sickness kann natürlich nicht immer vermieden werden – man kann dem jedoch entgegensteuern. Wir haben zusammengefasst, wie Sie die Freizeitkrankheit effektiv vorbeugen können:

  • Sanfter Übergang: Ob Urlaub oder Wochenende – langsam angehen lassen ist das Stichwort. Stressen Sie sich nicht zu sehr und arbeiten Sie nicht bis zur letzten Minute vor ihrem Urlaub auf Hochtouren. Erledigen Sie die wichtigen Dinge rechtzeitig und nicht auf den letzten Drücker – denn das würde Sie erneut einer enormen Stresssituation aussetzen.
  • Erholung im (Arbeits-)Alltag: Gönnen Sie sich, sowohl während der Arbeitszeit als auch nach der Arbeit, erholsame Ruhepausen. Das kann ein Spaziergang in der Mittagspause, eine Meditation oder ein wohltuendes Bad am Abend sein. Geben Sie ihrem Körper die Möglichkeit, sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Kleiner Tipp: Die Zeit nach der Arbeit nur vor dem Fernseher oder am Smartphone zu verbringen, verschafft keine echte Erholung. Lesen Sie lieber ein paar Seiten ihres neuen Romans!
  • Das Arbeitshandy ausschalten: Ein jeder von uns ertappt sich dabei, im Urlaub doch mal schnell einen Blick in die Arbeits-E-Mails zu werfen. So schwer es dem ein oder anderen fallen mag – das Arbeitshandy bleibt im wohlverdienten Urlaub ausgeschaltet. So kommen Sie gar nicht erst in Versuchung, doch noch rasch eine E-Mail zu beantworten und sich erneut der Arbeit zu widmen.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung und sportliche Aktivitäten zählen zu den besten Mitteln gegen Stress. Bereits dreimal pro Woche 30 Minuten lang schnelles Gehen kann dabei helfen, unser Stresslevel zu senken und unserem Körper etwas Gutes zu tun. Wer möchte, kann Körper und Geist mit Entspannungsübungen wie Yoga oder Tai-Chi fit halten.

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Overthinking

Overthinking: So lässt sich die Dauergrübelei im Job stoppen

Hat mich der Kollege nach meiner Rede skeptisch angeschaut? Hätte ich den Vertrag lieber noch ein viertes Mal durchlesen sollen? Oder: Habe ich einen merkwürdigen Unterton beim Gespräch mit dem Chef herausgehört und wollte er mich etwa kritisieren? Wer sich über jede Kleinigkeit Gedanken macht und permanent grübelt, der hat es im Job unnötig schwer. Dieses Verhalten hat einen Namen: Overthinking. Wir erklären, wie sich das negative Gedankenkarussell am Arbeitsplatz äußert und mit welchen Tipps es sich abstellen lässt.

Überdenken? Das bedeutet Overthinking

Zu viel über etwas nachdenken – so lautet die wortwörtliche Übersetzung des englischen Begriffs „to overthink something“. Und tatsächlich ist es vor allem das „Zuviel des Guten“, das Overthinking vom Nachdenken unterscheidet. Denn natürlich gehören gedankliche Denk- und Analyseprozesse bei vielen Menschen zum beruflichen Alltag dazu: Wir machen uns Gedanken über Entscheidungen und wägen das Für und Wider ab, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und Lösungen zu finden. Auch das kritische Hinterfragen der eigenen Meinung gehört dazu.

Das „normale“ Maß des Nachdenkens ist immer dann überschritten, wenn die eigenen Grübeleien überhandnehmen und mehr Raum als nötig einnehmen. Ist man durch das ständige Gedankenkarussell so beeinträchtigt, dass die tägliche Arbeit nicht mehr richtig ausgeübt werden kann und empfinden die Betroffenen einen Leidensdruck, dann spricht man von Overthinking.

Bin ich ein Dauergrübler? Typische Merkmale beim Overthinking

Folgende Merkmale sind typisch für Menschen, die sich in Dauergrübeleien verlieren:

Worst-Case-Szenarien
Ein finanzieller Verlust? Oder gar die Kündigung, vielleicht auch der Neid der Kollegen? Geht es vielleicht sogar noch schlimmer? Menschen, die an Overthinking leiden, spielen gedanklich sämtliche (in der Regel höchst unwahrscheinliche) Worst-Case-Szenarien für die unterschiedlichsten Situationen durch.

Sorgen in allen Bereichen
Es betrifft in aller Regel nicht einzelne Fragestellungen und Aspekte, über die man nachgrübelt. Meist sehen Overthinker überall Probleme und riesige Herausforderungen. Es fällt ihnen zudem schwer, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

langwierige Entscheidungen
Soll ich oder soll ich nicht? Und was ist mit Aspekt A und wie kann ich Punkt B möglichst auch berücksichtigen? Um eine Entscheidung zu treffen, werden sämtliche Eventualitäten mehr als einmal bis ins Detail abgewogen. Am Ende fragt man lieber andere Personen, bevor man selbst A oder B sagt.

Entscheidungen hinterfragen
Eine getroffene Entscheidung wird nicht als diese akzeptiert, sondern weiterhin hinterfragt: War das richtig? Hätte ich nicht lieber, die oder die Wahl treffen sollen?

negative Gedanken
Positive Aspekte müssen diese Menschen mit der Lupe suchen. In ihrem Fokus sind vielmehr alle negativen Dinge, die bereits eingetreten sind oder eintreten könnten.

fehlende Kontrolle
Overthinking lässt sich nicht auf Knopfdruck abstellen. Dementsprechend nehmen diese Personen ihre Grübeleien mit in das Privatleben: Es fällt ihnen schwer, abzuschalten und den Kopf freizubekommen.

Die Konsequenzen: Das passiert, wenn man zu viel grübelt

Wer sich ständig nur mit dem Wenn und Aber beschäftigt und jede Kleinigkeit einer aufwendigen gedanklichen Analyse unterzieht, sollte sich nicht über negative Konsequenzen wundern. So kann die eigene Produktivität unter dem Overthinking leiden. Wer zu viel nachdenkt, blockiert sich schließlich selbst. Auch die Einstellung und Meinung von Kollegen, Kunden und den Vorgesetzten kann dieses Verhalten negativ beeinflussen. Während in einem schleichenden Prozess die eigene Karriere auf der Strecke bleibt, steigert sich die persönliche Unzufriedenheit mehr und mehr. Mögliche Folgen daraus sind Lethargie, Leidensdruck und in schlimmeren Fällen sogar der Jobverlust und Depressionen.

Die Gedankenschleife durchbrechen: Tipps, um Overthinking zu stoppen

Auf Knopfdruck funktioniert es leider nicht, das Gedankenkarussell und die eigentlich ungewollten Grübeleien einfach abzustellen. Wer betroffen ist und etwas ändern möchte, kann jedoch aktiv dazu beitragen, Overthinking zu vermeiden. Hier einige Tipps:

Positives sammeln
Um die eigenen Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, überlegt man am Ende des Tages, welche drei schönen Erlebnisse es gab: Das können auch scheinbare Banalitäten, wie schönes Wetter oder ein Lächeln des Verkäufers an der Supermarktkasse sein.

aktiv ablenken
Bei wem tagtäglich die Gedanken um vergangene und künftige Probleme kreisen, der nutzt die freie Zeit lieber effektiver. Sich sportlich zu betätigen, zu meditieren, zu lesen oder zu kochen sind mögliche Aktivitäten, die für Ablenkung sorgen und dazu beitragen, den Kopf freizubekommen.

Gedanken aufschreiben
Wenn die Gedankenspirale partout nicht enden will, dann schreiben Sie doch regelmäßig alles auf, was Ihnen im Kopf herumschwirrt. Einmal zu Papier gebracht, dürfen die Probleme und Sorgen dann getrost und mit gutem Gewissen aus den Gedanken gelöscht werden.

Zeitlimit setzen
Wer zu Grübeleien neigt, der kann sich von vornherein ein Tages-Zeitlimit setzen. Wer bewusst (und bestenfalls sogar mit Stoppuhr) nach fünf oder zehn Minuten aufhört, sich Gedanken zu machen, ist in der Regel von vornherein lösungsorientierter.

Stopp sagen
Dieser Tipp klingt fast schon zu banal, um auch zu funktionieren: Tatsächlich ist es aber sehr effektiv, einfach mal laut zu sich selbst „Stopp!“ zu sagen, wenn die Gedanken einfach nicht aufhören wollen in die „falsche“ Richtung zu driften.

Gedanken teilen
Nach dem Motto „Reden hilft“ kann es sich lohnen, mit anderen über das zu sprechen, was beschäftigt. Freunde und Familie sind hier meist gute Ansprechpartner. Dabei ist es nicht unbedingt nötig, dass die Personen eine Lösung parat haben. Häufig reicht es bereits aus, Dinge laut auszusprechen.

Entscheidungssituationen vermeiden
Wem es grundsätzlich schwerfällt, Entscheidungen zu treffen, der setzt sich bestenfalls nicht tagtäglich neuen aus, sondern schafft möglichst viele Routinen. So sollte sich beispielsweise gar nicht erst die Frage stellen, ob man mit dem Auto oder mit dem Bus fährt oder ob man sich das Mittagessen mitnimmt oder in der Kantine isst.

Einstellung anpassen
Dieser Tipp ist leichter gesagt als getan: Aber man darf sich auch gerne selbst mal loben und akzeptieren, dass Fehler hin und wieder einfach passieren und ganz normal sind. Die eigene Einstellung hat einen großen Einfluss auf unsere Gedanken und kann sie auch in eine positive Richtung lenken.

Worst Case relativieren
„Dir wird schon nicht der Kopf abgerissen!“ Diesen Spruch werden die meisten Menschen schon einmal gehört haben und tatsächlich ist auch mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit daran. Denn wer ehrlich zu sich selbst ist, wird feststellen, dass selbst das Worst-Case-Szenario in der Regel nicht so schlimm ist. Denn mal ehrlich: Wie realistisch ist es beispielsweise, seinen Job durch ein falsches Wort oder einen kleinen Fehler zu verlieren?

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Zu Wort kommen

Keine Chance, zu Wort zu kommen? Praktische Tipps, um Dauerredner zu stoppen

Die Situation haben die meisten schon einmal erlebt: Der Gesprächspartner redet in einer Tour, holt kaum Luft und lässt sich in seinem Redefluss auch nicht unterbrechen. Wer jetzt nicht nur höflich nicken, freundlich lächeln und den Monolog stillschweigend über sich ergehen lassen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten, den Dauerredner zu stoppen. Lesen Sie diesem Beitrag, mit welchen Tipps sie selbst wieder zu Wort kommen können.

Wenn Schwätzer am Zuge sind: Das steckt dahinter

Vielrederei gibt es in verschiedenen Ausprägungen: Während die einen nur über sich reden, schmücken die anderen ein spezielles Anliegen besonders aus. Wiederum andere berichten über normale Alltagserlebnisse bis ins kleinste Detail oder verlieren sich in ausufernden Erklärungen. Alle diese Personen haben gemeinsam, dass sie gerne, viel und häufig reden und andere (entweder bewusst oder unbewusst) nicht zu Wort kommen lassen.

Der Drang nach Aufmerksamkeit verbindet die Dauerredner dabei fast immer. Während sich die einen jedoch profilieren wollen, sind die anderen eher unsicher und fühlen sich unverstanden. Grundsätzlich ist den Vielrednern die Bestätigung von anderen Menschen sehr wichtig. Sie selbst sind in der Regel jedoch wenig empathisch und nicht interessiert an dem, was die anderen Personen zu sagen haben.

Weitere typische Merkmale sind:

  • Die Person wiederholt bereits Gesagtes.
  • Vielredner neigen zu Abschweifungen und sprechen unstrukturiert.
  • Der Gesprächspartner spricht entweder ohne Punkt und Komma besonders schnell oder aber mit vielen Pausen auffallend langsam.
  • Schwätzer stellen gerne rhetorische Fragen, à la „Sie wollen den Kunden doch bestimmt halten, oder?“, auf die sie keine Antwort erwarten.

Dauerredner stoppen: Diese Maßnahmen sind hilfreich

Wer sich nicht gerade für die Holzhammer-Methode entscheidet und dem Gesprächspartner mit klaren Worten zu verstehen gibt, dass er endlich seinen Mund halten soll, der kann auf eine Reihe an deutlich sensibleren Optionen zurückgreifen. Welche Maßnahme am effektivsten ist, hängt dabei vor allem von der Person und der Situation ab. Hier einige Vorschläge:

Bestätigung einstellen
Durch eindeutige Gestik und Mimik mit Nicken und Lächeln, womöglich sogar einer kurzen „Ja, okay“-Äußerung fühlt sich der Gesprächspartner nur darin bestätigt, weiterzureden. Versuchen Sie deshalb doch einfach mal, sämtliche verbalen und nonverbalen Äußerungen einzustellen. Bedeutet: Sie schalten auf stumm und legen einen neutralen Gesichtsausdruck auf.

übergangslos weiterreden
Diese Methode kostet unter Umständen etwas Überwindung: Nachdem man dem Gegenüber mehrfach seine Zustimmung signalisiert hat, nutzt man seine Atempause und führt das Gespräch einfach fort. Wichtig ist, dabei weder die Stimme zu erheben, noch lauter zu sprechen, sondern scheinbar ganz natürlich nun an der Reihe zu sein.

zum Thema zurückkehren
Personen, die gerne und viel sprechen, nutzen jede Gelegenheit, um ein Thema auf sich zu beziehen. Als Beispiel: Sie möchten von einem aktuellen Erlebnis mit Kunde XY erzählen und dem Kollegen fallen direkt zwei bis drei Anekdoten zu besagter Person ein – und das, bevor Ihre Geschichte überhaupt erst erzählt wurde. Der kurze, aber bestimmte Einwurf „Zurück zum Thema!“ kann jetzt zielführend sein.

geschlossene Fragen stellen
Wie wäre es damit, den Kollegen oder Kunden mit gezielten Fragen aus dem Konzept zu bringen? Einerseits signalisiert man so Interesse, andererseits besteht die gute Chance, den Redefluss zu stoppen und die Person aus dem Konzept zu bringen. Damit das funktioniert, sollten die Fragen möglichst geschlossen und nur mit einem „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten sein. Zum Beispiel: „Sie kennen das Produkt schon länger, oder?“ und folgend: „Und Sie haben bestimmt auch schlechte Erfahrungen damit gemacht?“ Einfach mal ausprobieren!

Wiederholungen nutzen
Menschen, die gerne reden, neigen zu Wiederholungen. Nutzen Sie diese für sich und berichten Sie der Person, was Sie schon von ihr zu dem Thema erfahren haben. Das kann sich dann so anhören: „Ja, Sie erzählten bereits, dass das keine schöne Erfahrung war.“ Und wenn man dann schon das Wort hat, bleibt man direkt am Zuge: „Ich selbst kann das nur bestätigen. Meine Erfahrung ist …“

der Keine-Zeit-Trick
Ist die eigene Zeit begrenzt, dann darf man dies dem Gegenüber freundlich mitteilen. Wie wäre es zum Beispiel damit? „Ich höre Ihnen immer gerne zu, aber heute fehlt mir die Zeit dafür.“ oder „Würden Sie bitte nur kurz das Wichtigste erzählen, ich habe gleich einen Termin.“ Diese Methode funktioniert natürlich auch, wenn der eigene Zeitmangel nur vorgeschoben ist.

das Gesagte zusammenfassen
Um einen Mitarbeiter zum Schweigen zu bringen, kann es ebenfalls Erfolg versprechend sein, den Inhalt des Monologs mit eigenen Worten wiederzugeben und damit ein Ende zu finden: „Zusammenfassend habe ich Sie so verstanden, dass …“ oder „Um zum Abschluss zu kommen, entnehme ich aus Ihren Worten, dass …“

die Blinzel-Masche
Wenn es besonders dezent sein soll, dann lässt sich der Gesprächspartner mit gezielten Augenaufschlägen stoppen. Es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass besonders lange Blinzler dazu führen, dass sich die sprechende Person kürzerfasst. Unbewusst nimmt man die Lidschläge als Zustimmung beziehungsweise Verständnis wahr.

mit der Mimik stoppen
Etwas offensichtlicher können Sie Ihre Mimik und Gestik einsetzen, um selbst zu Wort zu kommen. Warum also nicht einfach die Hand heben oder bereits den Mund öffnen, als würden Sie etwas sagen wollen.

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Jetlag überwinden

Jetlag überwinden

Wer geschäftlich viel unterwegs ist, kennt das Phänomen: Sobald man mehrere Zeitzonen überquert, schlägt der Jetlag zu. Gerade wenn Sie sich fit fühlen sollten, sind Sie müde und abgeschlagen. Abends finden Sie dagegen nicht in den Schlaf.

Wie Jetlag entsteht und wie Sie ihn überwinden können, erfahren Sie hier.

Jetlag: Was ist das eigentlich?

Jeder Mensch hat eine innere Uhr. Der biologische Rhythmus richtet sich unter anderem nach dem Tageslicht und steuert, wann wir uns wach oder schläfrig fühlen. Eine Reise durch mehrere Zeitzonen bringt unsere innere Uhr durcheinander. Während der Körper noch auf die Nacht eingestellt ist, hat am Reiseziel der Tag schon begonnen – oder umgekehrt.

Dieses Phänomen bezeichnet am als Jetlag. Typische Symptome sind:

  • Einschlafprobleme
  • schlechte Schlafqualität
  • Tagesmüdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Konzentrationsschwäche
  • Kopfschmerzen
  • Verdauungsprobleme und Übelkeit
  • Schwindel und allgemeines Unwohlsein
  • verminderte Leistungsfähigkeit und Motivation

Info-Box: Wie lange hält der Jetlag an?

Der Jetlag hält so lange an, bis sich die innere Uhr an die neue Umgebung angepasst hat. Eine Faustregel besagt, dass für jede durchquerte Zeitzone ein Tag zur Umstellung benötigt wird. Jungen Menschen fällt die Anpassung oft leichter als älteren. Auch die Flugrichtung spielt eine Rolle: Bei Reisen nach Westen bewegt sich der Körper mit der Sonne und der Tag verlängert sich, was unserer inneren Uhr eher entgegenkommt. Flüge nach Osten verkürzen dagegen den Tag, was die Anpassung erschweren kann.

Jetlag vorbeugen – geht das?

Ein Jetlag lässt sich nicht komplett verhindern. Sie können aber bereits vor der Reise einiges tun, um die Symptome abzumildern:

  • Stellen Sie Ihren Tagesablauf schon einige Tage vorher auf den Zeitrhythmus des Reiseziels um. Reisen Sie nach Osten, gehen Sie zum Beispiel früher schlafen. Reisen Sie nach Westen, gehen Sie schrittweise später zu Bett.
  • Trinken Sie an Bord des Flugzeugs viel Wasser und verschaffen Sie sich nach Möglichkeit etwas Bewegung.
  • Stellen Sie Ihre Uhr schon bei Abflug auf die Uhrzeit des Reiseziels um.
  • Reisen Sie nach Osten, versuchen Sie, im Flugzeug zu schlafen. Fliegen Sie nach Westen, bleiben Sie wach und gehen erst zu Bett, wenn am Zielort die Sonne untergeht.
  • Vermeiden Sie während Ihrer Reise Koffein und Alkohol, da beides die Symptome des Jetlags verschlimmern kann.

So können Sie Ihren Jetlag überwinden

Am Reiseziel angekommen, helfen die folgenden Tipps gegen Jetlag:

  • Übernehmen Sie direkt den Rhythmus der neuen Zeitzone. Essen Sie zu ortsüblichen Zeiten und richten Ihre Aktivitäten nach dem Tag-Nacht-Rhythmus des Reiselands.
  • Falls möglich, lassen Sie es am ersten Reisetag langsam angehen und verbringen möglichst viel Zeit im Freien. Tageslicht hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin, wodurch Sie sich wacher fühlen.
  • Nehmen Sie leicht verdauliche Mahlzeiten zu sich, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.
  • Produkte mit dem Schlafhormon Melatonin sollen den Schlafrhythmus regulieren. Bei Jetlag sind diese Präparate aber nur bedingt zu empfehlen. Der falsche Einnahmezeitpunkt kann die Symptome nämlich verlängern.

Achtung: Alle genannten Tipps gelten nur bei längeren Reisen ab zwei Tagen Dauer. Bei Kurzreisen sollten Sie Ihren Körper nicht umstellen, sondern weiter nach dem gewohnten Rhythmus leben.

Wie Sie als Chef mit dem Jetlag Ihrer Mitarbeiter umgehen sollten

Ein Jetlag kann sich negativ auf die Produktivität auswirken. Das merken auch Vorgesetzte, wenn ihre Mitarbeiter etwa nach einer längeren Geschäftsreise wieder im Büro ankommen.

Damit auch Beschäftigte mit Jetlag konzentriert arbeiten können, sollten Chefs ihnen einige Tage zur Umstellung zugestehen. Timen Sie Geschäftsreisen nach Möglichkeit so, dass Mitarbeitende am Freitag zurückfliegen und das Wochenende zur Eingewöhnung nutzen können. Gelingt dies nicht, gestatten Sie es Ihren Beschäftigen in den ersten Tagen etwas früher oder später zur Arbeit zur erscheinen und sich schrittweise wieder an den alten Arbeitsrhythmus anzupassen.

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Fremdschämen

Fremdschämen am Arbeitsplatz – wenn die Kollegen peinlich sind

Flache Witze vor den Kunden, fehlende Tischmanieren beim Geschäftsessen oder zu laute Telefonate – Situationen, wie diese, können ganz schön peinlich sein. Wenn sich die Kollegen am Arbeitsplatz danebenbenehmen und sich selbst und andere in unangenehme Situationen bringen, dann kann das schnell ein Gefühl des Fremdschämens auslösen. Was hat es mit dem Fremdschämen auf sich und wie gehen wir am besten damit um? Dieser Ratgeber hat Antworten.

Fremdschämen: Was ist das eigentlich?

Auch wenn es das Gefühl schon deutlich länger gibt, einen Platz im Duden als umgangssprachliche Bezeichnung hat das „Fremdschämen“ erst im Jahr 2009 erhalten. Darin wird der Begriff mit „sich stellvertretend für andere, für deren als peinlich empfundenes Auftreten schämen“ erklärt. Dieses Gefühl tritt vor allem bei empathischen Menschen auf. Sie empfinden ein starkes Gefühl von Scham stellvertretend für eine andere Person, die gegen bestehende Normen und Werte verstößt, dies aber selbst gar nicht wahrnimmt. Das Gefühl, dass uns andere peinlich sind, tritt häufiger bei Menschen auf, zu denen wir eine „Beziehung“ haben (zum Beispiel Partner oder Kollegen) als bei uns unbekannten Personen.

Das ist so peinlich! Typische Situationen zum Fremdschämen

Jeder wird mit Sicherheit schon einmal eine Situation des Fremdschämens erlebt haben. Und auch wenn wir selbst im Grunde Außenstehende sind, empfinden wir die Situation mindestens genauso peinlich, als wenn sie uns selbst passiert wäre. Vielleicht war sogar einer der folgenden „beliebtesten“ Fremdschäm-Klassiker aus dem Berufsleben dabei?

  • Ein Kollege schmatzt beim Essen in der Kantine laut und isst mit offenem Mund.
  • Nach dem Essen bleibt der Kollegin die Hälfte des grünen Salats zwischen den Zähnen hängen.
  • Jemand erzählt einen Witz, über den niemand lachen kann.
  • Der Büropartner führt ein Gespräch mit Kunden und bringt Fachvokabular an, das an dieser Stelle völlig fehl am Platz ist.
  • Die Kollegin fährt im Meeting anderen Menschen permanent über den Mund und drängt sich in den Vordergrund.
  • Andersherum kann auch der Kollege, der keinen vollständigen Satz herausbringt, ohne dabei zu stottern und rot zu werden, in der Außenwirkung für uns selbst peinlich sein.
  • Die Person kommt nach dem Toilettengang mit Klopapier am Bund zurück. Noch schlimmer ist es, wenn der Rock in der Strumpfhose hängenbleibt.
  • Der Kollege niest in seine Hand und reicht danach anderen Personen die Hand.
  • Unangenehm kann es auch werden, wenn die Kollegin einen neuen Vorgesetzten oder wichtigen Kunden mit einer rangniederen Person verwechselt.
  • Während der Bürokollege lautstark über andere Mitarbeitende lästert, erscheinen diese genau in dem Moment im Büro.

Wie gehe ich mit peinlichen Kollegen um? Tipps gegen das Fremdschämen

Das Gefühl des Fremdschämens kann ganz schön unangenehm sein, zumal wir in dem Moment keinen Einfluss auf eine peinliche Situation haben und sie schlichtweg „ertragen“ müssen. Handelt es sich dabei um einen einmaligen Ausrutscher des Kollegen, dann sieht man bestenfalls darüber hinweg und tut ihn mit einem Schulterzucken oder einem Schmunzeln ab. Je nach Situation kann es auch angebracht sein, die Person dezent darauf hinzuweisen (zum Beispiel auf die Essensreste zwischen den Zähnen).

Anders sieht es aus, wenn es regelmäßig zu Fremdschäm-Momenten kommt, die mehrere Mitarbeiter in eine unangenehme Situation bringen oder sogar dem Ruf des Unternehmens schaden können. Ein No-Go ist es jetzt jedoch, die betreffende Person vor versammelter Mannschaft lautstark auf den Fauxpas aufmerksam zu machen und sich womöglich sogar über sie lustig zu machen – das sorgt höchstens für eine weitere Situation zum Fremdschämen.

Vielmehr ist jetzt Fingerspitzengefühl angesagt. Führen Sie sich zunächst vor Augen, dass dem Kollegen die Peinlichkeit der Situation gar nicht bewusst ist und er wahrscheinlich aus allen Wolken fällt, wenn er damit konfrontiert wird. Ein Gespräch unter vier Augen, bei dem man die Person vorsichtig, höflich und direkt auf sein Verhalten anspricht, kann jetzt eine gute Möglichkeit sein, dass Momente des Fremdschämens künftig gar nicht mehr entstehen. Wichtig ist, dabei nicht den erhobenen Zeigefinger herauszuholen und von oben herab zu agieren. Ein guter Einstieg könnte sein, von sich selbst eine peinliche Geschichte zu erzählen. Im Idealfall schmunzeln am Ende dann beide über das Geschehene.

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Aktives Zuhören

Aktives Zuhören oder die Kunst der empathischen Kommunikation

Wer sich in einem Gespräch am liebsten selbst zuhört und andere nur reden lässt, um sich in dieser Zeit seine eigenen Worte zurechtzulegen, der macht definitiv etwas falsch. Vor allem im Job ist aktives Zuhören wichtig und kann viele Vorteile haben. Dabei ist es gar nicht so einfach, diesen Soft Skill sowohl im Beruf als auch im Alltag umzusetzen.

Zuhören und gleichzeitig aktiv sein: Was bedeutet der Begriff?

Auf den ersten Blick passen die beiden Begriffe erstmal nicht wirklich zusammen: Denn wer zuhört, der hat ja gar nicht den aktiven Part. Im Gegenteil, man verhält sich doch eigentlich ruhig und passiv, um der anderen Person das Wort zu überlassen und sie aussprechen zu lassen. Das stimmt nur bedingt. Denn beim aktiven Zuhören geht es vor allem darum, aufmerksam und interessiert während der gesamten Redezeit zuzuhören und dies dem Gegenüber auch zu vermitteln. Mit anderen Worten, man ist aktiv dabei, überlasst aber anderen den aktiven Part.

Warum lohnt es sich, anderen aktiv zuzuhören?

Auch wenn man es kaum vermuten mag, ist die Liste an Vorteilen beim aktiven Zuhören lang. Denn wer anderen zuhört, der beachtet nicht nur die Grundregeln des respektvollen und wertschätzenden Miteinanders am Arbeitsplatz, sondern ist gleichzeitig höflich und kommt sympathisch rüber. Aktives Zuhören trägt gleichzeitig dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden und Konflikte zu verhindern. Für eine effektive Zusammenarbeit und für erfolgreiche Verhandlungen sind das auf jeden Fall die besten Voraussetzungen.

Darüber hinaus können Sie von weiteren Aspekten profitieren. Indem man sich in die Lage und die Gefühle der anderen Person hineinversetzt, ist es deutlich einfacher, die passenden Argumente zu finden, um sie von der eigenen, womöglich anderen Ansicht zu überzeugen. Wer aktiv zuhört, der liest unter Umständen auch zwischen den Zeilen und erkennt mögliche Feinheiten, die bei oberflächlichem Zuhören gar nicht aufgefallen wären. Wichtig ist das nicht nur intern bei der Kommunikation Kollegen, sondern auch im Umgang mit Bewerbern, Kunden und Geschäftspartnern. Nicht zuletzt können Sie das aktive Zuhören nach dem Motto „Wissen ist Macht“ auch zum eigenen Vorteil nutzen – denn nur wer richtig zuhört, dem entgehen auch keine wichtigen Informationen.

Aktiv zuhören: ein Kinderspiel?

Im Grunde klingt es erst einmal ganz einfach, anderen Menschen aktiv zuzuhören. Vor allem in einem stressigen Alltag und bei Zeitmangel mag es aber durchaus zu einer Herausforderung werden. Und selbst bei entspannteren Rahmenbedingungen will aktives Zuhören gelernt sein und erfordert je nach Typ und individuellen Voraussetzungen einiges an Übung und manchmal auch Überwindung. Damit das aktive Zuhören gelingt, sind folgende Tipps hilfreich:

volle Konzentration
Leichter gesagt als getan: Spricht eine andere Person, dann sollte Ihre gesamte Aufmerksamkeit und volle Konzentration auf sie und den Inhalt des Gesagten gerichtet werden. Achten Sie darauf, dass Ihre Gedanken nicht abschweifen und lassen Sie sich nicht ablenken. Es versteht sich von selbst, dass man sich während des Gesprächs nicht gleichzeitig mit anderen Dingen beschäftigt. Ein No-Go ist jetzt zum Beispiel der ständige Blick auf das Smartphone.

aktive und positive Körpersprache
Während eine andere Person spricht, können Sie ihr nonverbal das eigene Interesse signalisieren und vermitteln, dass die volle Aufmerksamkeit ausschließlich ihr gehört. Dazu gehören zum Beispiel eine zu der Person hingewandte, offene Körperhaltung (keine verschränkten Arme), der direkte Blickkontakt, ohne die Person anzustarren, sowie ein freundliches Lächeln. Ein bestätigendes Nicken – sofern es angebracht ist – kann ebenfalls Bestandteil des aktiven Zuhörens sein. Auf diese Weise zeigen Sie Verständnis und sind empathisch.

Person ausreden lassen
Vor allem für temperamentvolle Menschen dürfte es manchmal nicht ganz einfach sein, andere Personen ausreden zu lassen – vor allem dann, wenn diese viel zu sagen und einen langen Redeanteil haben. Es ist jedoch ein wichtiges Zeichen von Respekt und Wertschätzung, den Gesprächspartner nicht zu unterbrechen. Um den eigenen Gedanken nicht zu verlieren, spricht aber nichts dagegen, mögliche Ergänzungen, Ideen und Anmerkungen kurz zu notieren und dann im Anschluss einzubringen.

Vorurteile beiseiteschieben
Wer bereits von vornherein denkt, dass bei Kollege XY ohnehin nichts Vernünftiges herauskommen kann oder wer Bewerber YZ auf den ersten Blick direkt in die sprichwörtliche Schublade gesteckt hat, der sollte sich nicht wundern, wenn das mit dem aktiven Zuhören nicht wirklich funktioniert. Es lohnt sich, möglichst vorurteilsfrei in jedes Gespräch zu gehen und der Person (selbst bei schlechten Erfahrungswerten) eine Chance zu geben.

tatsächlich aktiv werden
Zum aktiven Zuhören gehört abschließend aber auch ein aktiver Part. In Sprechpausen oder dann, wenn der Gesprächspartner fertig ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Resonanz. Wer jetzt zum Beispiel Nachfragen stellt, der signalisiert der anderen Person, dass man wirklich zugehört hat. Auch ein kurzes Resümee ist jetzt je nach Situation angebracht. Abhängig vom Inhalt ist zudem eine gewisse Anteilnahme oder eine Bestätigung eine gute Reaktion. Natürlich schließen auch kritische Worte das aktive Zuhören nicht aus.

Aktiv zuhören und dann? Passende Formulierungen

Um seinem Gegenüber eindeutig zu signalisieren, dass man ihm zugehört hat, können folgende Formulierungen hilfreich sein:

  • „Könnten Sie den Aspekt bitte nochmal ausführen?“ Diese Nachfrage zeigt Interesse und beinhaltet, dass man sich Zeit für die Person nimmt.
  • „Das verstehe ich“ oder „Das sehe ich genauso“ Mit diesen kurzen Sätzen vermitteln Sie Zustimmung ohne Wenn und Aber und wirken gleichzeitig empathisch.
  • „Ich höre daraus, dass…“ Mit dieser Aussage zeigt man nicht nur, dass man zugehört hat, sondern geht sogar auf Nummer sicher, alles richtig aufgenommen und interpretiert zu haben. Möglich ist alternativ auch eine Frage à la „Habe ich das richtig verstanden?“
  • „Das tut mir sehr leid!“ Passend ist dieser Satz vor allem bei Beschwerden und Kritik. Mit wenigen Worten bezeugt man seine Empathie und sein Verständnis und nimmt der anderen Person den Wind aus den Segeln.

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