Schicksalsschläge

Mit Schicksalsschlägen im Arbeitsalltag umgehen

Einen Schicksalsschlag muss jeder Mensch früher oder später einmal verkraften. Der Tod eines geliebten Angehörigen, ein Unfall oder eine schwere Erkrankung in der Familie werfen das Leben aus der Bahn. Dennoch muss die Arbeit irgendwann weitergehen.

Wie gehen Sie mit Schicksalsschlägen im Arbeitsalltag am besten um? Und wie können Sie reagieren, wenn ein Kollege oder ein Vorgesetzter einen Schicksalsschlag erleidet? Hier finden Sie Antworten.

Plötzlicher Schicksalsschlag: Nehmen Sie sich Zeit zur Verarbeitung

Tod, Krankheit, eine Fehlgeburt, ein Wohnungsbrand oder eine Naturkatastrophe – was diese Ereignisse gemeinsam haben: Man braucht Zeit, um sie zu verarbeiten.

Gerade Führungskräfte erliegen oft der Verlockung, schnell wieder in den Arbeitsalltag zurückzukehren und weiterzumachen wie gewohnt. Die Trauer und Sorgen zu verdrängen, kann jedoch dazu führen, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt umso stärker hervorbrechen.

Nehmen Sie sich daher ausreichend Zeit zur Trauerbewältigung. Vorgesetzte werden in aller Regel Verständnis haben, wenn Sie sich nach einem schweren Schicksalsschlag erst einmal von der Arbeit freistellen lassen. Sprechen Sie ab, ob Sie eventuell Sonderurlaub in Anspruch nehmen können.

Finden Sie Ihren persönlichen Rückhalt

Was Menschen in ihrer Trauer weiterhilft, ist äußerst individuell. Einigen bietet die Familie Halt, andere beziehen Stärke aus ihrem Glauben und ihrer Spiritualität. Finden Sie heraus, was Ihnen persönlich guttut. Vielleicht sind es Gespräche mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben. Eventuell sehnen Sie sich aber auch erst einmal nach Ruhe.

In den meisten Fällen geht das Leben nach einem Schicksalsschlag nicht mehr genau so weiter wie zuvor. Wie psychologische Studien zeigen, können rund 60 Prozent der Betroffenen traumatische Ereignisse dennoch gut verarbeiten und neue Zufriedenheit finden. Den übrigen 40 Prozent fällt das nicht so leicht. Haben Sie Probleme mit der Trauerbewältigung, kann eine professionelle Psychotherapie helfen, die eigene Widerstandskraft, die sogenannte Resilienz, zu trainieren.

Haben Sie die ersten Schritte zur Trauerbewältigung getan, kann die Rückkehr an den Arbeitsplatz mit seinen gewohnten Abläufen und Routinen dazu beitragen, wieder mehr Stabilität in den Alltag zu bringen.

So gehen Sie mit Schicksalsschlägen von Kollegen um

Haben Kollegen oder Vorgesetzte einen schweren Schicksalsschlag erlitten, kann dies ebenfalls zur Herausforderung für den Arbeitsalltag werden. Mitarbeiter sind oft verunsichert, wie sie am besten mit dieser Situation umgehen. Groß ist die Sorge, etwas falsch zu machen und den Trauernden noch mehr zu verletzen.

Möchten Sie Kollegen bei der Bewältigung eines Schicksalsschlags helfen, sollten Sie zwei Grundsätze beachten:

  • Bleiben Sie authentisch, offen und menschlich und bieten Sie Ihre Unterstützung an.
  • Erliegen Sie nicht der Versuchung, den Psychologen zu spielen. Die psychologische Betreuung von Trauernden können Sie nicht übernehmen, erst recht nicht am Arbeitsplatz. Dafür sind Profis zuständig.

Zur Veranschaulichung zwei Beispiele aus der Praxis

1. Der Kollege kehrt nach dem Tod eines nahen Angehörigen an den Arbeitsplatz zurück.

Lassen Sie ihn am besten zunächst ankommen. Warten Sie einen passenden Moment ab, um Ihre Anteilnahme auszudrücken und Unterstützung anzubieten, beispielsweise so: „Ich wollte Ihnen nur kurz mein aufrichtiges Mitgefühl aussprechen. Wenn ich Ihnen irgendwie weiterhelfen kann, kommen Sie gerne auf mich zu.“

Ziehen Sie sich nun wieder zurück und beobachten, wie der Betroffene sich verhält: Sucht er Hilfe und Rat? Oder möchte er lieber nicht über seine Situation sprechen? Stimmen Sie Ihr Verhalten auf die Reaktion des Trauernden ab. Keinesfalls sollten Sie die trauernde Person bedrängen. Verzichten Sie auch auf Floskeln wie „Kopf hoch!“ oder „Die Zeit heilt alle Wunden.“ Eine aufrichtige Beileidsbekundung ohne große Worte wirkt wesentlich authentischer.

Wie genau Sie reagieren, hängt auch davon ab, wie nahe Sie dem Kollegen stehen. Sind Sie privat befreundet, wird es vermutlich eher zu persönlichen Gesprächen über den Verlust kommen. Kennen Sie sich dagegen nur flüchtig, bieten Sie am besten Ihre Unterstützung an und halten sich im Hintergrund.

2. Ein Kollege bleibt nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung dem Arbeitsplatz fern.

In einem solchen Fall kann die Belegschaft zum Beispiel Geld sammeln und eine Genesungskarte mit Blumen schicken, um ihre Anteilnahme auszudrücken.

Stehen Sie dem Betroffenen nahe, können Sie auch das persönliche Gespräch suchen. Fragen Sie nach, ob Sie den Erkrankten eventuell unterstützen können, ob er zum Beispiel regelmäßig über die Geschehnisse am Arbeitsplatz informiert werden möchte.

Das können Chefs bei Schicksalsschlägen tun

Führungskräfte sollten bei Schicksalsschlägen eines Mitarbeitenden ebenfalls Einfühlungsvermögen und Toleranz unter Beweis stellen. Ab besten fragen Sie den Betroffenen persönlich, was er in seiner individuellen Situation benötigt:

Hilft es ihm, einen verlängerten Sonderurlaub oder eventuell unbezahlten Urlaub zu nehmen? Kann er vielleicht zunächst in Teilzeit weiterarbeiten? Oder ist ihm die Rückkehr in gewohnte Strukturen am liebsten?

Bleiben Sie flexibel und lassen Sie sich auch auf unkonventionelle Lösungen ein. Beachten Sie, dass Trauernde sich im ersten Moment durch praktische Nachfragen oft überfordert fühlen. Erkundigen Sie sich daher schrittweise, wie Sie Ihren Mitarbeitenden in der aktuellen Phase der Trauer am besten unterstützen können.

Urheber des Titelbildes: lacheev/ 123RF Standard-Bild

Smalltalk

Mehr als nur Blabla – mit Smalltalk Punkte im Job sammeln

Über das Wetter? Oder doch lieber über die Gesundheit? Vielleicht ist auch ein Kompliment jetzt richtig? Im beruflichen Alltag kommen wir immer mal wieder mit fremden Menschen ins Gespräch und unterhalten uns mit Kunden, Gästen oder Klienten, ohne dass geschäftliche Themen im Fokus stehen. Smalltalk ist ein wichtiges Mittel der Kommunikation. Das „kleine Gespräch“ liegt jedoch nicht jedem und will gelernt sein. Wir haben praktische Tipps für den gelungenen Gesprächseinstieg.

Was ist eigentlich Smalltalk?

Die wörtliche Übersetzung des Begriffs bringt es auf den Punkt: Smalltalk ist ein kleines oder besser kurzes Gespräch. Es zeichnet sich durch seinen lockeren, spontanen und eher oberflächlichen Charakter aus. Smalltalk kann in verschiedenen Situationen stattfinden und dient dazu, sich kennenzulernen, die Stimmung aufzulockern und eine Verbindung herzustellen. Als Einstieg für die weitere Kommunikation trägt Smalltalk dazu bei, das Eis zu brechen.

Auch im Berufsleben spielt die lockere Plauderei eine wichtige Rolle: Sie trägt zu einer angenehmen Atmosphäre bei und schafft Vertrauen. Wer die Kunst des Smalltalks beherrscht, kann zudem eine Menge Sympathiepunkte sammeln und die wichtige Grundlage für die künftige „Beziehung“ beziehungsweise Zusammenarbeit schaffen. Nicht alle Menschen sind jedoch geborene Smalltalker. Es kann sich daher lohnen, sich auf die spontane Kommunikation vorzubereiten.

Die wichtige Basis: So finde ich das passende Thema

Grundsätzlich gibt es keine festen Regeln für den Smalltalk. Dementsprechend steht auch eine Fülle an möglichen Themen zur Verfügung. Während sich einige (fast immer) gut eignen, ist bei anderen jedoch Vorsicht geboten. Hier die Gos und No-Gos:

Passende Themen

Die Themenwahl sollte immer eine individuelle sein und vor allem von der Person selbst, der Situation und dem Kontext abhängen. Dabei ist es vor allem bei unbekannten Gesprächspartnern empfehlenswert, auf unverfängliche, neutrale und allgemeine Themen zu setzen, zu der jede Person etwas sagen kann und die bestenfalls sogar optimal zur Situation passen. Sprechen Sie zum Beispiel über

  • den Ort
  • die Veranstaltung, der Vortrag, die Feier
  • das Essen
  • das Wetter
  • Hobbys und Interessen
  • den Beruf
  • aktuelle Themen, die in aller Munde sind
  • die Herkunft
  • eine andere Person, die allen Gesprächsteilnehmenden bekannt ist

Unpassende Themen

Die Liste der Themen, die als No-Go gelten, ist mindestens genau lang. Vermeiden Sie auf jeden Fall

  • kontroverse und polarisierende Themen (zum Beispiel Politik und Religion)
  • persönliche Probleme und Krankheiten
  • Klatsch, Tratsch und Lästereien
  • Angebereien, zum Beispiel über Geld, die Karriere oder Statussymbole
  • Gerüchte
  • diskriminierende Äußerungen
  • Witze
  • fachspezifische Themen

Fragen stellen: der gelungene Einstieg in den Smalltalk

Als Einstieg in ein Thema eignen sich Fragen. Im besten Fall handelt es sich dabei um offene W-Fragen, für die mehr als ein Ja oder ein Nein als Antwort notwendig ist. Hier einige Beispiele, die je nach Situation passend sind:

  • Wie gefällt Ihnen die Veranstaltung?
  • Was machen Sie beruflich?
  • Ihr Essen sieht lecker aus: Was genau ist das?
  • Aus welchem Grund sind Sie hier?
  • Woher kommen Sie?
  • Wie geht es weiter im Programm?
  • Wie sind Sie angereist?
  • Wo finde ich ein gutes Restaurant in der Nähe? Können Sie mir einen Tipp geben?

Im besten Fall bieten die Antworten so viel Potenzial, dass sich daraus ein weiteres Gespräch ergibt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn man Gemeinsamkeiten entdeckt (zum Beispiel im gleichen Ort wohnt, gemeinsame Bekannte hat oder Interessen und Vorlieben teilt).

Mit dem Thema im Gepäck: weitere Tipps für den Smalltalk

Zusätzlich zur passenden Themenwahl gibt es weitere Aspekte, die Sie bestenfalls berücksichtigen, wenn Sie und der Smalltalk beim Gegenüber guter Erinnerung bleiben sollen. Hier einige Tipps:

  • erster Schritt: Wer darauf vertraut, dass die andere Person das erste Wort ergreift, der riskiert ein unangenehmes und betretendes Schweigen. Ergreifen Sie daher lieber direkt die Initiative und starten Sie selbst die Kommunikation.
  • Vorstellung: Wer sich über Smalltalk kennenlernt, sollte sich unbedingt selbst vorstellen und die andere Person nach Ihrem Namen fragen, sofern sie das nicht von sich aus tut. Trainierte Smalltalker verabschieden sich von der Person dann auch wieder, indem Sie sie mit Namen ansprechen.
  • Auftreten: Ein verbindliches Auftreten, ein freundliches Lächeln, eine offene Körperhaltung und ein fester Händedruck sind wichtige Stilmittel eines jeden Gesprächs. Auf diese Weise lassen sich auch ohne Worte wichtige Sympathiepunkte sammeln.
  • Blickkontakt: Auch wenn die Umgebung noch so interessant sein mag, während des Smalltalks sollte Blickkontakt gehalten werden. Oder wie würden Sie es finden, wenn Ihr Gegenüber überallhin schaut, nur nicht zu Ihnen?
  • Interesse: Beim Gesprächspartner kommt es garantiert gut an, wenn die andere Person Interesse bekundet, aktiv zuhört und dies mit Gestik und Mimik auch bekräftigt. Wer Interesse zeigen möchte, der greift zuvor gehörte Informationen nochmal kurz auf und geht darauf ein, zum Beispiel: „Sie erwähnten eben, dass …“
  • Balance: Ein Frage- und Antwortspiel kann genauso unbefriedigend sein wie ein Monolog. Bei einem guten Smalltalk hält sich der Anteil von Reden und Zuhören bestenfalls in etwa die Waage.
  • Wertfreiheit: Während eines Smalltalks sind Sie gut beraten, die eigene kontroverse Meinung für sich zu behalten. Die persönliche Wertung hat in einer kurzen Plauderei nichts verloren. Auch Ratschläge sind fehl am Platz, selbst wenn sie gut gemeint sind.
  • Anerkennung: Sofern es passend ist und man es tatsächlich auch so meint, dann kommt ein kleines Kompliment garantiert gut an. Hier gilt jedoch, dass weniger mehr ist und man nicht in Lobhudeleien verfallen sollte. Und: Gibt es keinen Anlass oder Grund, dann lässt man die Anerkennung lieber weg.
  • positiver Abschluss: Nach einigen Minuten sollte der Smalltalk beendet werden, um entweder auf andere (geschäftliche) Themen zu sprechen zu kommen oder um sich zu verabschieden. Der Abschluss sollte möglichst positiv sein, damit sowohl das Gespräch als auch Sie selbst in guter Erinnerung bleiben. Wie wäre es (sofern es passt) zum Beispiel mit einem „Schön, dass wir uns kennengelernt haben“ oder „Da haben wir ja einige Gemeinsamkeiten“?

Urheber des Titelbildes: moonsafarii/ 123RF Standard-Bild

Joggingshose

Mit der Jogginghose ins Büro?

Geliebt, gehasst, verpönt: Die Jogginghose polarisiert. Für eine Schule im nordrhein-westfälischen Wermelskirchen steht jedenfalls fest, dass die bequemen Kleidungsstücke im Klassenzimmer nichts zu suchen haben.

Das Jogginghosen-Verbot der Schule hat eine große Diskussion um individuelle Kleidungsstile ausgelöst. So mancher Arbeitnehmer würde wohl auch gerne in Jogginghose ins Büro kommen. Doch geht das überhaupt?

Die Jogginghose – Lieblingsstück aus Sweatshirt-Stoff

Weich, bequem und meist etwas schlabberig: So kennen und lieben viele Menschen ihre Jogginghose, im Englischen als Sweatpants bezeichnet. Die langen Hosen bestehen in der Regel aus Sweatshirt-Stoff, sind mäßig weit geschnitten und enden im Knöchelbereich oft in einem Bündchen.

Die ersten Jogginghosen wurden in den 1920er-Jahren vom französischen Sportartikelhersteller Émile Camuset auf den Markt gebracht. Sie bestanden aus grauem Jersey und waren an die Ansprüche von Athleten angepasst. Die Vorzüge der bequemen Hosen fielen schnell auch Menschen auf, die sich eher weniger sportlich betätigen. Und so werden die meisten Exemplare heute nicht im Fitnessstudio, sondern beim Entspannen auf der Couch getragen.

Von der Proleten-Hose zur Athleisure Wear

Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Jogginghose zum Stereotyp des Proleten-Outfits – und zum Schrecken vieler Modedesigner. Einer ihrer bekanntesten Kritiker war Karl Lagerfeld. „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, befand er im Jahr 2012.

Jüngere Designer wollen sich dieser Ansicht jedoch nicht anschließen. Seit 2010 finden sich in den Geschäften etwa Jeans und Chinos, die sich am klassischen Schnitt der Jogginghose orientieren. In späteren Jahren arbeiteten Modeschöpfer daran, auch die Jogginghose selbst straßentauglich zu machen. 2014 überraschte sogar Lagerfeld die Presse mit Jogginghosen, die er für Chanel entworfen hatte.

Rapper wie Kanye West, aber auch Models wie Pamela Reif griffen den Trend zur Jogginghose auf. Aus dem Proleten-Outfit wurde „Athleisure Wear“, die Verbindung aus Sport- und Freizeitkleidung. Die „neue“ Jogginghose präsentiert sich edel, oft mit geradem Bein und ohne abschließenden Bund am Knöchel. Neu sind auch die Materialien: Statt Sweatshirt-Stoff oder Jersey kommen Seide oder Kaschmir zum Einsatz. Ein derart gutes Stück von bekannten Designern kostet schnell einmal 2.000 Euro oder mehr.

Wird die Jogginghose bürotauglich?

Doch kann man mit den modernen Jogginghosen auch im Büro auflaufen? Geht es nach Modeschöpfer Michael Michalsky, ist die Trainingshose in Kombination mit Seidenbluse und Pumps oder aber einem Sakko durchaus bürotauglich.

Nun schreiben allerdings nicht Fashion-Designer die Kleidungsvorschriften fürs Büro. Ob ein Arbeitgeber seinen Angestellten gestattet, in Jogginghose zur Arbeit zu erscheinen, hängt von verschiedenen Bedingungen ab. In Traditionsunternehmen sind Trainingshosen meist noch verpönt und allerhöchstens zum „Casual Friday“ erlaubt. In Banken und bei Versicherungsunternehmen ist ebenfalls ein sehr seriöses Auftreten gefragt. In jungen und trendigen Start-ups dagegen gehört die Jogginghose nicht mehr unbedingt zum Tabu.

Auch in konservativen Betrieben ändern sich die Standards. Das sieht man etwa bei Tattoos und Piercings, die heute in vielen Branchen kein Problem mehr darstellen. Moderne, edel gestaltete Jogginghosen könnten daher durchaus ihren Siegeszug durch deutsche Büros antreten. Die graue, ausgebeulte Sweatpants bleibt aber doch besser auf der Couch.

Urheber des Titelbildes: maridav/ 123RF Standard-Bild

Mikropause

Mikropause – in Sekundenschnelle neue Energie bei der Arbeit

Die Deadline für das große Projekt rückt näher, das Telefon klingelt und im E-Mail-Postfach warten zig Nachrichten auf eine Antwort – ein Arbeitstag kann manchmal ziemlich vollgepackt sein. Zeit für eine Pause bleibt da scheinbar nicht. Dabei kann ein kurzer Moment schon ausreichen, um neue Energie zu tanken: Eine Mikropause lässt sich ganz einfach in den stressigen Arbeitsalltag einbauen.

Wann ist eine Mikropause angebracht?

Es ist ganz normal, dass die Konzentration bei der Arbeit nach einer gewissen Zeit nachlässt und wir weniger leistungsstark und effektiv unsere Aufgaben erledigen. Abhängig von der Art der Tätigkeit und den individuellen Voraussetzungen fällt unsere Leistungskurve bereits nach 30 bis 60 Minuten ab, teilweise dauert es auch einige Stunden, bis sich ein Erschöpfungszustand einstellt. Wenn die Mittagspause oder der Feierabend jetzt noch weit entfernt sind oder eine längere Pause aufgrund von Zeitdruck nicht möglich ist, kann eine Mikropause genau das Richtige sein. Bereits nach sehr kurzer Zeit können wir uns wieder voll konzentriert und mit voller Power der Arbeit widmen.

Und: Selbst wenn man das Gefühl hat, dass bereits eine kurze Pause zeitlich gar nicht drin ist, wird es sich unter dem Strich mit großer Wahrscheinlichkeit lohnen und auszahlen, eine einzulegen.

Wie lange dauert eine Mikropause?

Der Name sagt es bereits – eine Mikropause ist kurz, sehr kurz sogar. Eine definierte Zeitvorgabe gibt es zwar nicht, sie bewegt sich aber in einem Zeitfenster von wenigen Sekunden bis hin zu einigen Minuten. Während die eine Person es bereits innerhalb von 45 Sekunden schafft, sich kurz zu entspannen, benötigt die andere vielleicht drei bis vier Minuten. Wichtig ist, dass sich diese Kurzpausen in den Arbeitsalltag integrieren lassen, ohne gleich die Stechuhr betätigen zu müssen.

Wie kann die kurze Auszeit aussehen?

Wie Sie Ihre Mikropause gestalten, bleibt natürlich Ihnen selbst überlassen. Ziel sollte aber immer sein, ohne großen Aufwand kurz runterzukommen. Hier einige praktische Pausentipps, die sich in den Arbeitsalltag integrieren lassen.

  • Lockerung: Stehen Sie auf und dehnen und strecken Sie sich. Ohne gleich Sport zu treiben, können Schulterkreisen, lockere Hüftbewegungen und ein Ausschütteln der Arme und Beine bereits ausreichen, um ersten Erschöpfungszuständen den Garaus zu machen.
  • Frische Luft: Wer im Büro am Schreibtisch sitzt und den Raum nicht verlässt, der nimmt meist gar nicht wahr, dass die Luft irgendwann verbraucht und Sauerstoff Mangelware ist. Vor allen in kleinen Büros und Räumen, in denen sich mehrere Personen aufhalten, ist regelmäßiges Lüften unbedingt wichtig. Nutzen Sie das Öffnen des Fensters doch einfach für eine Mikropause und stellen sich an das weit geöffnete Fenster und atmen mehrmals tief ein und aus.
  • Bewegung: Für einige Menschen können körperliche Aktivitäten richtig sein, um die Mikropause mit Leben zu füllen. Empfehlenswert ist etwas Action vor allem dann, wenn man nur im Sitzen arbeitet und scheinbar am Schreibtischstuhl festgewachsen ist. Wie wäre es beispielsweise damit, die Treppe mehrfach hoch- und herunterzulaufen? Vielleicht gibt es sogar die Gelegenheit, die Bewegung mit einer beruflichen Erledigung zu kombinieren?
  • Entspannung: Andersherum tut vielleicht eine kleine Relax-Einheit gut. Dafür kann es bereits ausreichen, den Blick vom PC oder den Unterlagen abzuwenden, in die Ferne zu schauen oder mehrmals hintereinander zu blinzeln. Oder Sie schließen für einige Augenblicke die Augen und beobachten ganz bewusst Ihre Atmung. Geübte schaffen es eventuell sogar, kurz zu meditieren.
  • Trinken: Um effektiv und konzentriert arbeiten zu können, benötigt unser Körper Energie. Regelmäßiges und ausreichendes Trinken ist dafür unbedingt notwendig. Um die Lebensgeister mit Kaffee, Tee oder Wasser wieder zu wecken, lohnt es sich, kurz innezuhalten und bewusst (und mit Genuss) zu trinken – und diese Notwendigkeit als Mikropause zu nutzen.

Welche Art der Mikropause die richtige ist und guttut, sollte jeder für sich selbst festlegen. Während es der eine ruhiger angehen lässt, muss sich der andere eher auspowern. Zu beachten ist aber immer, dass eine Mikropause im Einklang mit den Vorstellungen und Vorgaben des Arbeitgebers steht. Wer beispielsweise bei Musik abschaltet, sich in der kurzen Auszeit mit den News des Tages beschäftigt oder mit Freunden kommuniziert, der sollte diese Mikropausen vorher mit dem Chef absprechen und diese von der eigenen Arbeitszeit abziehen.

Warum lohnt sich eine Mikropause?

Wer regelmäßig die sekundenschnellen Auszeiten einbaut, profitiert langfristig von vielen positiven Effekten. Das sind:

  • eine höhere Konzentration
  • ein geringes Stresslevel
  • mehr Energie
  • weniger Muskelverspannungen
  • kein Leistungsabfall und gleichbleibende Produktivität
  • gute Laune
  • Freude an der Arbeit

Urheber des Titelbildes: fizkes 123RF Standard-Bild

Japanische Arbeitskultur

Japanische Arbeitskultur in deutschen Büros – ein Gedankenexperiment

Sowohl deutsche als auch japanische Arbeitnehmer gelten als pünktlich und zuverlässig. Japanische Unternehmen machen allerdings immer wieder durch Fälle von Überlastung und Burn-out Schlagzeilen.

Doch wie verhält es sich tatsächlich – und welche Aspekte der japanischen Arbeitskultur könnten auch für deutsche Büros von Vorteil sein? Der folgende Artikel geht dieser Frage nach.

Der Weg zur Arbeit

Arbeitnehmer in deutschen Metropolen legen im Schnitt etwa 30 Minuten Arbeitsweg zurück. Im Leben eines japanischen Salarymans – so nennt man die Büroangestellten dort – nimmt das Pendeln mehr Zeit ein.

Die Fahrtzeit zur Arbeit und zurück beträgt durchschnittlich 79 Minuten, in Tokio sogar rund 102 Minuten. Die meisten Pendler fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Zeit in der U-Bahn nutzen sie häufig für ein kurzes Nickerchen.

Der Arbeitsbeginn

8:30 bis 17:00 Uhr gelten als die typischen Bürozeiten in Deutschland. Einer Studie des Beratungsunternehmens Kisi zufolge starten die Münchner am frühesten in den Arbeitstag, nämlich um 8:46 Uhr. In Hamburg fangen Büroangestellte dagegen erst um 9:32 Uhr mit der Arbeit an. Die Berliner trudeln im europäischen Vergleich als Letzte auf der Arbeit ein. Sie starten im Schnitt erst um 9:53 Uhr.

Wollten sie dem japanischen Vorbild folgen, müssten deutsche Büroangestellte früher aufstehen. Eine Analyse des Cul­tu­re Research Insti­tuts zeigt, dass viele Salarymen ihren Tag zwischen 5:00 und 7:15 Uhr morgens beginnen. 20 Prozent der Befragten treffen bereits vor 8:00 Uhr am Arbeitsplatz ein.

Teamarbeit in Großraumbüros

Wie würde es aussehen, wenn deutsche Unternehmen ihre Büros nach japanischem Vorbild gestalten? Vor allem gäbe es weniger Einzelbüros und wesentlich mehr Open Spaces: Großraumbüros, in denen die Schreibtische nach Teams gruppiert sind.

Diese offene Struktur soll Barrieren zwischen den Mitarbeitern abbauen, die Kommunikation verbessern und den Zusammenhalt am Arbeitsplatz fördern. In Folge geht es an vielen japanischen Arbeitsplätzen oft lauter zu als in deutschen Büros.

Die Mittagspause

Am Schreibtisch essen und dabei noch schnell E-Mails bearbeiten? Oder doch lieber nach draußen und sich ein wenig die Beine vertreten? Auf den ersten Blick gibt es zwischen der Mittagspause in Deutschland und Japan einige Unterschiede: Nicht wenige Salarymen nutzen ihre kurze Freizeit, um sich im Park oder auf Spielplätzen sportlich zu betätigen. In Deutschland führt der Weg eher in die Kantine oder ins Restaurant.

Würden sich deutsche Unternehmen ihre japanischen Pendants zum Vorbild nehmen, müssten sich Angestellte noch mehr beeilen: Wer sich zu früh zur Pause verabschiedet oder zu spät wiederkommt, muss nicht selten mit Strafen wie Verdienstabzug oder Abmahnungen rechnen.

Was beide Länder eint: Die gesetzlich vorgegebene Pausenzeit halten sowohl deutsche als auch japanische Angestellte selten ein. In Deutschland sind es laut einer Studie des Online-Catering-Anbieters Smunch nur 25 Prozent. Der Rest verkürzt seine Pausen. Jeder zweite deutsche Angestellte nimmt sein Mittagessen am Schreibtisch zu sich und erledigt dabei Arbeitsaufgaben. Genauso handhaben es viele Japaner.

Von Hierarchie geprägte Strukturen

Mit dem Chef per Du? Würden deutsche Betriebe die japanische Unternehmenskultur einführen, hätte das einen wesentlich formelleren Umgangston zur Folge. Grundsätzlich legt man in der japanischen Arbeitswelt viel Wert auf Seniorität. Vorgesetzte, aber auch ältere Mitarbeiter und Angestellte, die länger zum Betrieb gehören, sind mit Respekt zu behandeln.

Ein weiterer Unterschied: Es würden viel mehr Meetings stattfinden. Hier treten die hierarchischen Strukturen besonders stark hervor. Die Sitzordnung richtet sich nach Rang und sozialem Status der Teilnehmer. Führungskräfte nehmen dabei natürlich den höchsten Rang ein, darauf folgen Gäste sowie Mitarbeiter mit mehr Erfahrung oder längerer Betriebszugehörigkeit.

Ende des Arbeitstags: Überstunden gehören zum Standard

Sowohl in Deutschland als auch in Japan sind die Arbeitszeiten gesetzlich geregelt. In Deutschland beträgt die gesetzlich zulässige Arbeitszeit 48 Stunden, bei arbeitsintensiver Auftragslage sind in Ausnahmefällen bis zu 60 Stunden pro Woche erlaubt. Der japanische Gesetzgeber schreibt eine 40-Stunden-Woche vor.

In der Praxis arbeiten deutsche Vollzeitbeschäftigte dem Statistischen Bundesamt zufolge durchschnittlich 40,5 Stunden pro Woche. Japaner kommen im Schnitt auf 36,5 Wochenstunden. Ganze 23 Prozent der Salarymen legen jedoch mehr als 50 Arbeitsstunden in der Woche ein.

Japanische Unternehmenskultur bedeutet auch: Überstunden gehören zum Standard. 23 Prozent der japanischen Unternehmen geben an, dass ihre Mitarbeiter im Monat rund 80 Überstunden leisten. In Deutschland kommen Beschäftigte auf durchschnittlich drei Überstunden pro Woche. Das entspricht etwa 12,6 Überstunden in einem Monat.

Die langen Arbeitszeiten führen dazu, dass Japaner relativ wenig schlafen, im Durchschnitt 7:15 Stunden pro Nacht. Den fehlenden Schlaf holen viele Salarymen im Büro nach. Es ist keine Seltenheit, dass japanische Beschäftigte direkt am Schreibtisch ein kurzes Nickerchen einlegen. Einige Büros sind extra mit Arbeitsplätzen ausgestattet, die sich in Schlafplätze umwandeln lassen.

Nach Feierabend: Auf zur Betriebsveranstaltung

Nach der Arbeit direkt nach Hause fahren? Nähmen sich deutsche Betriebe die japanische Arbeitskultur zum Vorbild, ginge es stattdessen mit den Vorgesetzten und Kollegen ins Restaurant oder in die Karaoke-Bar.

Das abendliche Essen und Trinken im Team, das sogenannte „Nomikai“, gehört zu den festen Ritualen im japanischen Arbeitsalltag. Es wird auch als „Nomunication“ bezeichnet, d.h. es wird mit dem englischen Wort „communication“ kombiniert, was den Charakter der Treffen noch besser verdeutlicht.

„Nomunication“ soll das Verhältnis zwischen Chefs und Mitarbeitern sowie zwischen den Kollegen stärken. In der Regel fließt reichlich Alkohol. Die Teilnahme gehört zum guten Ton und verbessert die Karrierechancen. Genauso verhält es sich mit anderen Betriebsveranstaltungen wie Jubiläen, Einstandsfeiern oder der Verabschiedung eines Mitarbeiters: Die Teilnahme ist zwar nicht vorgeschrieben, wird aber erwartet.

Fazit: Was können deutsche Betriebe von der japanischen Arbeitskultur lernen?

Lange Arbeitszeiten, starre Hierarchien und regelmäßige Veranstaltungen nach Feierabend: Für viele deutsche Büroangestellte klingt das eher wenig verlockend. Dennoch gibt es einige Aspekte, die sich deutsche Büros von der japanischen Arbeitskultur abschauen können:

  1. Höflicher Umgangston: Der Umgang zwischen Vorgesetzten und Angestellten und innerhalb der Teams ist geprägt von Höflichkeit und Respekt.
  2. Starker Teamzusammenhalt: In japanischen Unternehmen wird erwartet, dass Kollegen zumindest ein wenig Zeit miteinander verbringen. Gerade neuen Mitarbeitern kann das helfen, Kontakte zu knüpfen.
  3. Gründliche Organisation und Planung: Japaner arbeiten nicht nur in Teams, sondern auch besonders effizient. Projekte werden strukturiert geplant und gut organisiert. Das verhindert Panik kurz vor der Deadline.

Urheber des Titelbildes: imtmphoto/ 123RF Standard-Bild

Mittagstief

Durchhänger nach der Pause: Das (Nach-)Mittagstief überwinden

Die Situation kennen viele Menschen. Nach der Mittagspause fühlen sie sich müde und kaputt, würden am liebsten für ein paar Minuten die Augen schließen und können sich nur schwer motivieren, weiterzuarbeiten. Ein Durchhänger nach der Halbzeit des Arbeitstages ist nicht ungewöhnlich. Mit einigen Tipps fällt es jedoch leichter, aus dem Nach-Mittagstief schnell wieder herauszukommen.

Müde nach dem Mittag – die Gründe

Wer in der Pause eine reichhaltige Mahlzeit zu sich nimmt, ist mit viel Energie versorgt und sollte daher fit sein, um sich voller Tatendrang der Arbeit widmen zu können: Diese Annahme klingt zwar plausibel, die Realität sieht jedoch meist anders aus. Für den Leistungsabfall gibt es auch eine ganz plausible Begründung: Nach dem Essen sind der Magen und der Darm vollends damit beschäftigt, die Nahrung zu verdauen. Und das kostet viel Energie, die in dieser Zeit nicht für andere Organe zur Verfügung steht. Da Gehirn und auch Muskulatur jetzt mit weniger Sauerstoff versorgt werden, ist es wenig verwunderlich, dass die Leistungskurve nach unten abfällt.

Auch der eigene Biorhythmus spielt eine Rolle. Wir alle haben im Laufe des Tages mehrere Tiefphasen, in denen wir zur Müdigkeit neigen und weniger konzentriert und leistungsstark sind. Wann die Leistungskurve einbricht, ist individuell verschieden und hängt auch damit zusammen, wann wir aufstehen und zu Bett gehen. De facto ist es so, dass viele Menschen zur täglichen „Halbzeit“ einen kurzen Durchhänger haben – und die kollidiert häufig mit der Mittagszeit.

Hilfreiche und praktische Tipps gegen das Mittagstief

Um möglichst schnell wieder energiegeladen zu arbeiten, kann man selbst einiges tun, um dem mittäglichen Durchhänger keine Chance zu geben.

Power Nap
Wer die Chance dazu hat, der sollte sie unbedingt nutzen und nach dem Essen ein Mittagsschläfchen einlegen. Zehn bis 15 Minuten reichen vollkommen aus, um die Lebensgeister zu wecken. Wer zu lange schläft, der riskiert, nicht wieder richtig in den Tritt zu kommen. Die wissenschaftlich belegte positive Auswirkung eines Power Naps, zumindest aber einer kurzen Ruhepause haben mittlerweile auch einige Unternehmen erkannt und genehmigen ihren Mitarbeitenden diese Auszeit, sofern die räumlichen Voraussetzungen diese hergeben. Im Homeoffice ist es natürlich einfacher, ein Nickerchen einzulegen.

Aufgaben beenden
Auch wenn es sich gut anfühlt, vor der Mittagspause seine Arbeit abgeschlossen zu haben, ist es für die Motivation deutlich effektiver, wenn man eine noch nicht zu Ende gebrachte Aufgabe nach dem Essen erledigen muss. Daher gilt: Sie dürfen auch ohne schlechtes Gewissen Mittag machen, wenn Sie Hunger haben oder die Kollegen gehen – und nicht erst dann, wenn eine bestimmte Tätigkeit erledigt ist.

Leichtes Essen
Wer beim Italiener um die Ecke mittags die Lasagne isst oder sich in der Kantine für die Kohlrouladen mit Kartoffelklößen entscheidet, darf sich nicht wundern, wenn er danach einen Durchhänger hat. Je fetter und kohlenhydratreicher das Essen ist, desto mehr Arbeit muss unser Körper leisten. Leichte, gesunde Kost ist daher jetzt ideal. Bestenfalls essen wir zudem mehrere kleinere Mahlzeiten verteilt über den Tag. Übrigens: Wer gar nichts isst, um einen Leistungsabfall zu verhindern, riskiert einen leeren Magen und ein starkes Hungergefühl – beides trägt definitiv ebenfalls nicht zu voller Power bei.

Viel Flüssigkeit
Ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser und ungesüßtem Tee ist zu jeder Tageszeit wichtig für den Körper. Vor dem Essen sorgt ein Getränk zudem dafür, dem Heißhunger den Garaus zu machen. Nach dem Mittagessen kann dann ein Espresso oder ein Kaffee ein kleiner Turbo-Boost sein. Hier kommt es auf das richtige Maß an. Wer regelmäßig zu viel Koffein zu sich nimmt, der kann seinem Körper schaden und den Blutdruck nach oben schnellen lassen. Tipp: Wer einen Mittagsschlaf hält, trinkt den Kaffee direkt davor. Wenn das Koffein dann nach circa 20 Minuten seine belebende Wirkung entfaltet, startet man wieder mit vollem Tatendrang durch.

Bewegung und frische Luft
An der Redewendung „Nach dem Essen sollst du ruh‘n oder 1000 Schritte tun“ ist definitiv etwas dran. Wer daher nicht in den Genuss eines Mittagsschlafes kommt, der findet in einem kurzen Spaziergang (bestenfalls an der frischen Luft) eine gute Alternative. Durch die Bewegung wird die Durchblutung auch im Gehirn angeregt, sodass die Chancen gut stehen, die Arbeit wieder mit vollem Elan aufnehmen zu können. Es lohnt sich zudem, den Arbeitsplatz nach der Pause, aber auch regelmäßig zwischendurch, kräftig durchzulüften.

Strukturen ändern
Hilfreich kann es zudem sein, bestehende Gewohnheiten zu ändern und Strukturen und Arbeitsabläufe dem eigenen Biorhythmus anzupassen, sofern in dem jeweiligen Job diese Flexibilität möglich ist. Frühaufsteher könnten beispielsweise ihren Wecker noch früher stellen und den Tag schon um 5 Uhr beginnen, um dann eher (nach der Mittagspause) in den Feierabend zu gehen. Nachteulen machen dagegen vielleicht zwei bis drei Stunden Mittagspause und hängen die Zeit hintendran. Vielleicht ist es auch eine Option, am Vormittag alle dringlichen und wichtigen To-dos zu erledigen und sich in den Nachmittagsstunden nur noch kleineren Aufgaben zu widmen? Hier gilt es die individuellen Möglichkeiten auszuloten, um durch kleine oder große Änderungen den ganz normalen Tiefs des Tages ein Schnippchen zu schlagen.

Urheber des Titelbildes: sofiiashunkina/ 123RF Standard-Bild

Lachtherapie

Lachtherapie – darum kann sie helfen

„Lachen ist die beste Medizin“ – so weiß es ein altes Sprichwort. Tatsächlich wird Lachen zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Die sogenannte Lachtherapie soll die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen, das Herz-Kreislauf-System stärken und dabei helfen, Stress abzubauen.

Lachen als Therapie – funktioniert das wirklich? Im folgenden Artikel erfahren Sie, was es mit der Lachtherapie auf sich hat.

Lachtherapie und Lachyoga – Lachen für mehr Gesundheit und Wohlbefinden

Die moderne Lachtherapie geht auf den US-amerikanischen Wissenschaftsjournalisten Norman Cousins zurück. Ihm gelang es, eine chronische Entzündung seiner Wirbelsäule durch Lachen zu heilen. In einer Autobiografie berichtete er von seinen Erfahrungen und erregte damit großes Aufsehen. Die Wissenschaft des Lachens, die sogenannte Geleotologie, war geboren.

In den USA werden bereits seit 1985 Lachtherapeuten und Klinik-Clowns zur Unterstützung medizinischer Behandlungen eingesetzt. Im Jahr 1995 entwickelte der indische Arzt Dr. Madan Kataria schließlich das Lachyoga, eine Verbindung aus bestimmten Streck- und Dehnübungen, Atemtechniken, Blickkontakt mit anderen Teilnehmern und herzhaftem Lachen. Lachyoga ist heute eine der am weitesten verbreiteten Formen der Lachtherapie.

Mittlerweile haben sich Menschen auf der ganzen Welt zu mehr als 6.000 „Lachclubs“ zusammengeschlossen und praktizieren Lachyoga nach Katarias Methode. An jedem ersten Sonntag im Mai feiern sie den Weltlachtag. Besonders große Beliebtheit genießt die Lachtherapie nach wie vor in den USA und in England. Dort werden die Kosten auch von bestimmten Krankenversicherungen übernommen. In Deutschland ist das noch nicht der Fall, obwohl sich die Lachtherapie auch hierzulande immer weiter durchsetzt.

Lachen und seine positive Wirkung auf den Organismus

Beim Lachen werden die Gesichtsmuskeln angespannt und die Atmung intensiviert sich, was zu einem höheren Gasaustausch in der Lunge und mehr Atemkapazität führt. Die Bronchien erweitert sich, der Puls steigt. Das hat positive Auswirkungen auf den gesamten Körper.

Eine Studie der Loma Lina University in Kalifornien, USA, fand heraus, wie genau das Lachen das Immunsystem beeinflusst:

  • Während des Lachens schüttet der Organismus schmerzstillende und stimulierende Opiate und Katecholamine aus.
  • Lachen steigern die Produktion von Immunzellen und Antikörpern.
  • Lachen erhöht die Zahl der Blutkörperchen und regt die Produktion der körpereigenen Antikrebsstoffe an.

Meta-Studie: Therapeutisches Lachen ist tatsächlich gesund

Eine groß angelegte Meta-Studie aus Jena konnte die gesundheitsfördernde Wirkung der Lachtherapie ebenfalls bestätigen. Die Auswertung von 45 Studien aus 14 Ländern fand Hinweise, dass therapeutisches Lachen unter anderem den Blutzuckerspiegel und den Blutdruck senken, chronische Schmerzen lindern, die Beweglichkeit verbessern und sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirken kann.

Das simulierte Lachen, begleitet von Atem- und Entspannungsübungen, hat demnach sogar einen größeren psychologischen Effekt als spontanes Lachen. Zudem zeigte sich, dass die Lachtherapie in der Gruppe wirkungsvoller ist als das therapeutische Lachen allein. Jüngere Menschen profitieren stärker als ältere.

Lachyoga: Beispielhafter Ablauf einer Therapieeinheit

Für die Lachtherapie gibt es viele unterschiedliche Methoden. Beim Lachyoga lernen die Teilnehmer zunächst, willentlich zu lachen. Der Kurs beginnt mit Atem- und Dehnübungen, die in Klatschen und spielerische Übungen mit pantomimischen Elementen übergehen. Während dieser Übungen nehmen die Teilnehmer Blickkontakt zueinander auf. Oft führt dies schon nach kurzer Zeit zu einem befreiten Lachen.

Lachyoga-Kurse machen sich dabei zunutze, dass Lachen ansteckend ist. Zu Beginn kostet es vielleicht ein wenig Überwindung, in der Gruppe lauthals loszulachen. Diese Hemmungen sind in der Regel jedoch schnell überwunden.

Lachtherapie – positive Auswirkungen auf den Berufsalltag

Die Lachtherapie wird auch außerhalb von Lachyoga-Kursen und Lachclubs praktiziert. So machen sich einige Unternehmen die gesundheitsfördernde Wirkung des Lachens ebenfalls zunutze.

Was bringt die Lachtherapie für den Berufsalltag? Lachen baut Stress ab und fördert die geistige Entspannung. Die Freisetzung von Endorphinen löst Ängste und wirkt ausgleichend auf die Psyche. Die Lachtherapie kann so zum Beispiel helfen, mit stressigen beruflichen Situationen leichter zurechtzukommen.

Passen Sie aber bitte auf, dass Sie sich nicht totlachen …

Urheber des Titelbildes: jovanmandic/ 123RF Standard-Bild

Pipi Pause

Bezahlte Pause? Der Toilettengang während der Arbeitszeit

Während eines achtstündigen Arbeitstages bleibt es nicht aus, zwischendurch auch mal „zu müssen“. Natürlich haben Arbeitnehmer ein Recht darauf, das WC bei Bedarf aufzusuchen. Aber gilt der Gang zur Toilette eigentlich als Arbeitszeit oder muss er als Pause gerechnet werden? Und wie sieht es mit dem Unfallschutz auf dem stillen Örtchen aus?

Toilettenzeit ist Arbeitszeit

Auch wenn man für das dringende Bedürfnis seinen Arbeitsplatz verlassen muss, ist die Pipi-Pause anders als etwa die Mittags- und Frühstückspause keine Arbeitszeitpause und wird dementsprechend auch nicht vom Stundenkonto des Arbeitnehmers abgezogen.

Wie oft man die Unterbrechungen während der Arbeitszeit einlegen darf und wie lange diese noch als angemessen gelten, ist arbeitsrechtlich jedoch nicht festgelegt. Eine entsprechende Regelung in einem Arbeitsvertrag ist aufgrund einer Verletzung des Persönlichkeitsrechts zudem nicht zulässig. Das bedeutet aber nicht, dass der Mitarbeitende tagtäglich zehn bis 20-mal die Toilette aufsuchen darf und sich hier noch viel Zeit lässt, sofern es nicht medizinische Gründe erfordern. Im Zweifel entscheidet ein Gericht immer im individuellen Fall, welche Toilettenzeiten sich im Rahmen bewegen und welche eben auch nicht.

Fakt ist jedoch, dass Angestellte den Gang zur Toilette nicht missbräuchlich nutzen dürfen, um beispielsweise privat zu telefonieren, im Internet zu surfen oder gar eine Zigarettenpause einzulegen. Dies kann der Arbeitgeber als Verweigerung der Arbeitspflicht verstehen und entsprechend mit einer Abmahnung reagieren. Kommt es häufiger vor, dass man während der Arbeitszeit private Dinge erledigt, dann droht sogar die Kündigung.

Streng genommen gehört übrigens auch das Zähneputzen nicht zum üblichen Ritual eines Toilettengangs und müsste demnach als Pausenzeit gewertet werden. Wer sich nach der Mittagspause im Rahmen des WC-Besuchs jedoch noch einmal schnell die Zähne putzt, dürfte in den meisten Unternehmen nicht gleich an den Pranger gestellt werden. Im Zweifel lohnt es sich, lieber einmal beim Vorgesetzten nachzufragen.

Nachweis schwierig: Welche Möglichkeiten haben Arbeitgeber?

Wer als Arbeitgeber den Verdacht hat, dass ein Mitarbeiter die Sitzungen auf dem WC missbräuchlich ausnutzt, hat nur begrenzte Möglichkeiten, dieses Fehlverhalten nachzuweisen. Anders als beispielsweise in den USA ist eine Videoüberwachung in Deutschland verboten und wäre auch nicht im konkreten Verdachtsfall zu rechtfertigen. Die einzige Möglichkeit besteht darin, die Toilettenbesuche des Angestellten über einen bestimmten Zeitraum zu protokollieren. Aufgrund fehlender eindeutiger rechtlicher Vorgaben kann dann im Zweifel nur ein Richter entscheiden, ob es sich tatsächlich um eine Arbeitsverweigerung handelt.

Arbeitgeber sind daher gut beraten, zunächst das persönliche Gespräch zu suchen und den Mitarbeitenden auf sein auffälliges Verhalten hinzuweisen und nach möglichen Gründen zu fragen. Denn eventuell gibt es sogar eine medizinische Indikation, die die häufigen Toilettenbesuche rechtfertigt. Wer dagegen das stille Örtchen nutzt, um sich ein paar Minuten Auszeit zu gönnen, wird sich ganz bestimmt ertappt fühlen, wenn er vom Chef damit konfrontiert wird. Es besteht jetzt zudem die gute Chance, dass sich dieser Mitarbeitende künftig mehr auf die Arbeit konzentriert.

Nicht betrieblich versichert: Toilettengang ist reine Privatsache

Aus der unwiderlegbaren Tatsache, dass die WC-Pause eine rein private Angelegenheit ist, resultiert auch der fehlende betriebliche Versicherungsschutz. Fällt der Arbeitnehmer zum Beispiel von der Kloschüssel, klemmt sich die Finger in der Tür oder rutscht er auf dem Boden aus, dann handelt es sich nicht um einen Dienstunfall und der Arbeitgeber steht nicht in der Haftung, für einen daraus entstandenen Sach- oder Personenschaden aufzukommen. Aufgehoben ist der Unfallschutz während des gesamten Aufenthalts in den WC-Räumlichkeiten.

Von dieser Regelung ausgenommen sind Unfälle, die der Arbeitgeber zu verschulden hat. Als Beispiel: Gibt es bereits einen Sprung in der Kloschüssel, sodass diese beim Daraufsetzen entzweibricht und sich die Person dadurch verletzt, dann hat der Arbeitgeber seine Sicherungspflichten nicht erfüllt und muss für den Schaden bezahlen.

Urheber des Titelbildes: pairhandmade/ 123RF Standard-Bild

Standardfloskeln

Standard-Floskeln im Schriftverkehr und wie es besser geht

In beinahe jeder E-Mail schleichen sie sich ein. Warum auch nicht? Andere verwenden sie schließlich auch, jeder versteht sie, sie erleichtern uns die Arbeit und nebenbei vermitteln sie noch das nötige Maß an Höflichkeit. Standard-Floskeln, à la „Anbei erhalten Sie“ haben aber auch ihre Schattenseiten: Sie sind langweilig, veraltet, manchmal sogar peinlich und meistens sogar komplett überflüssig. Das geht besser: Wir haben in diesem Ratgeber geschicktere Formulierungen und kreative Alternativen zu den häufigsten Floskeln im Schriftverkehr zusammengestellt.

Anbei erhalten Sie  – die langweiligen Standards neu formuliert

Dies sind typische Standardformulierungen, Floskeln, nichtssagende Redensarten und Phrasen in vielen E-Mails und Briefen, die man besser weglässt oder umformuliert. Hier praktische Infos und Tipps:

„Anbei erhalten Sie“
Um den Adressaten explizit darauf hinzuweisen, dass zum Anschreiben eine Anlage gehört, wird diese Floskel standardmäßig in vielen Briefen verwendet. Um zeitgemäß zu schreiben, lassen Sie den angestaubten Begriff aber besser weg. Gleiches gilt für Begriffe, wie „hiermit“, „mittels“, „gemäß“ oder „angesichts“.
Besser: „Heute erhalten Sie.“ oder „Die Rechnung finden Sie im Anhang.“

„Für eventuelle Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung“
Haben Sie sich auch schon mal gefragt, was überhaupt eine Rückfrage ist? Gibt es auch eine Hinfrage? Die Bedeutung ändert sich nicht, wenn man das „Rück“ einfach weglässt. Und: „Jederzeit“ impliziert, dass man tatsächlich rund um die Uhr nur auf die Fragen der Kunden wartet. Ist das nicht der Fall, dann verwendet man das Wort in diesem Kontext lieber nicht.
Besser: „Haben Sie Fragen? Dann melden Sie sich gerne.“ oder „Gerne antworten wir auf Ihre Fragen und sind erreichbar von 9 bis 17 Uhr.“

„Hiermit teilen wir Ihnen mit, dass Sie …“
Wer eine E-Mail schreibt, der teilt einer anderen Person automatisch etwas mit. Das muss nicht mehr extra erwähnt werden. Diese einleitende Standardfloskel hat daher definitiv keinen Mehrwert und darf einfach weglassen werden.
Besser: „Wir freuen uns, dass Sie …“, oder, „Vielen Dank für …“, „Gute Nachrichten: Sie haben …“

„Mit der Bitte um Kenntnisnahme“
Vor allem in offiziellen Behördenschreiben ist diese Formulierung zu finden. Da der Leser allein durch das Lesen den Inhalt zur Kenntnis nehmen wird, kann man sie ersatzlos streichen.

Bezugnehmend oder Bezüglich
Selbst im Beamtendeutsch ist dieser Begriff mittlerweile in die Jahre gekommen. Zwar kann es in der schriftlichen Korrespondenz durchaus sinnvoll sein, einen „Bezug“ herzustellen, dafür finden sich jedoch geschicktere und weniger gestelzte Formulierungen.
Besser: „Vielen Dank für Ihren Hinweis“ oder „In Ihrer Mail vom 1.3. weisen Sie uns darauf hin, …“

„Ich würde mich freuen“
Würde, könnte, hätte, sollte – der Konjunktiv soll Höflichkeit suggerieren, lässt den Schreiber aber auch automatisch unsicher wirken. Hier gilt es, lieber selbstbewusst zu formulieren.
Besser: „Ich freue mich über Ihre Antwort!“

„Ich erlaube mir“
Wäre diese Formulierung nicht bereits eine gängige Floskel, wir würden garantiert darüber stolpern. Der Absender erlaubt sich selbst etwas? Müsste es nicht streng genommen der Empfänger sein, der eine Erlaubnis ausspricht? Hier besteht definitiv Verbesserungsbedarf.
Besser: „Vielen Dank für Ihren Auftrag. Meine Arbeit berechne ich wie folgt.“

„Wir bitten um Beantwortung des Fragebogens bis …“
Substantive, die auf „-ung“ enden, wirken häufig steif und können gerne gegen ein entsprechendes Verb ausgetauscht werden. Weitere Beispiele: „Vorbereitung“, „Erledigung“ oder „Rechnung“. Hinzu kommt der unpersönliche Passiv. Es kommt beim Leser garantiert viel besser an, wenn er direkt mit „Sie“ oder „du“ angesprochen wird.
Besser: „Bitte beantworten Sie bis …“

„Leider ist es uns nicht möglich, Ihre Ware wie vereinbart zu liefern“
In vielen Mails findet man negative und verneinende Formulierungen. Sie können die Stimmung des Empfängers grundlegend beeinflussen und ihn sogar (zusätzlich) verärgern. Bleiben Sie daher lieber neutral. Je nach Kontext kann es sich auch lohnen, positive Formulierungen zu finden.
Besser: „In zwei Wochen liefern wir Ihnen die bestellte Ware.“ oder „Die Nachfrage hat uns überrannt. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass Sie Produkt XY bis zum 1.3. erhalten.“

„Wenn der Betrag nicht bis zum 1.3. eingegangen ist, sehen wir uns gezwungen …“
In Mahnschreiben findet man immer noch Sätze, wie diese. Der erhobene Zeigefinger und gar Drohungen haben in der modernen Korrespondenz jedoch nichts mehr verloren. Es gibt deutlich freundlichere und effektivere Möglichkeiten, eine Person auf etwas hinzuweisen.
Besser: „Überweisen Sie bitte den Betrag bis zum 1.3. Sie ersparen sich Aufwand, Ärger sowie hohe Mahngebühren.“ oder „Jetzt ist es höchste Zeit zu zahlen. Bitte überweisen Sie …“

„Sobald wir eine Klärung des Sachverhalts herbeigeführt haben, setzen wir uns mit Ihnen in Verbindung“
Gibt es ein Problem, das nicht direkt geklärt werden kann, dann findet man diese steife Formulierung häufig. Es darf hier auf jeden Fall weniger förmlich sein.
Besser: „Wir kümmern uns um Ihr Problem und melden uns bis spätestens zum 1.3. wieder bei Ihnen.“

Urheber des Titelbildes: alfadanz/ 123RF Standard-Bild

Beschwerdemanagement

Souverän mit Beschwerden umgehen: 7 Tipps, um Kunden zu halten

Verteidigung und Angriff sind nicht immer die besten Optionen. Vor allem bei Beschwerden und Reklamationen von Kunden gibt es deutliche effektivere Lösungen, von der alle Seiten profitieren. Dieser Ratgeber gibt wichtige Tipps, um souverän und erfolgreich mit Beschwerden umzugehen.

Darum ist ein gutes Beschwerdemanagement wichtig

Ein gutes Beschwerdemanagement gehört heute zu einem wesentlichen Bestandteil der Kundenbindung. Es dient vor allem dazu, Kunden zu halten und den guten Ruf des Unternehmens zu schützen. Schließlich spricht es sich im digitalen Zeitalter in den sozialen Medien und auf Bewertungsplattformen schnell herum, wenn es gute Gründe für Beschwerden – und andersherum auch für Weiterempfehlungen gibt. Dabei neigen unzufriedene und aufgebrachte Menschen sehr schnell dazu, ihre Missstimmung mit anderen zu teilen und publik zu machen. Dementsprechend wichtig sollte der „richtige“ Umgang mit Beschwerden sein – ganz gleich, ob es sich um ein defektes Produkt, eine verspätete Lieferung, eine Preiserhöhung oder um eine langsame Bearbeitung handelt.

Hilfreiche Tipps für die Kundenbindung

Neben kundenfreundlichen Serviceleistungen, wie beispielsweise eine gut erreichbare Hotline ohne lange Wartezeiten oder entsprechende Online-Formulare, spielen vor allem die Menschen und das persönliche Gespräch mit den Kunden eine wichtige Rolle im Umgang mit Beschwerden. Hier die wichtigsten Verhaltenstipps, um einen kühlen Kopf zu bewahren und aufgebrachte Kunden zu besänftigen.

Freundlich bleiben
Das oberste Gebot bei jeder Kundenbeschwerde lautet, immer nett und freundlich zu bleiben. Selbst wenn verärgerte Menschen sich lautstark Luft machen und ihren Unmut äußern, sind Sie ruhig und besonnen. Wichtig ist es dabei, den Vorwurf nicht persönlich zu nehmen und stets auf der Sachebene zu bleiben.

Zuhören
Natürlich sollte die Person die Gelegenheit bekommen, ihre Situation zu schildern und die Problematik darzustellen. Daher heißt es zunächst einmal zuzuhören. Kurze Äußerungen, wie „Ja“ oder „Das verstehe ich“, signalisieren, dass sie aktiv dabei sind. Bestenfalls machen Sie sich zudem Notizen. Unnötige Nachfragen lassen sich so vermeiden.

Nachfragen
Um den Sachverhalt und vor allem die Ursache und die Auswirkungen zu verstehen, benötigen Sie alle Informationen. Das kann bedeuten, an der einen oder anderen Stelle auch mal nachzufragen. Denn nur dann, wenn das Problem erkannt und verstanden wird, kann es auch eine Lösung geben.

Verständnis
Jeder Mensch mag es, wenn man Verständnis für seine Situation hat und ihn ernst nimmt. Mit empathischen Sätzen, wie „Ich kann sehr gut verstehen, dass Sie sich aufregen“, oder „Das ist wirklich unglücklich gelaufen. Für mich ist es nachvollziehbar, dass Sie aufgebracht sind“, nehmen Sie Kunden direkt den Wind aus den Segeln. Menschen, die sich zuvor noch lautstark geäußert haben, werden wahrscheinlich spätestens jetzt ihren Ton mäßigen.

Entschuldigung/Bedauern
Eine Entschuldigung ist nicht immer angebracht, aber auf jeden Fall bei einem berechtigten Vorwurf sinnvoll, wenn vonseiten des Unternehmens etwas schiefgelaufen ist. Auch wenn Sie nicht persönlich die Schuld trifft, können Sie stellvertretend eine entsprechende Formulierung („Ich entschuldige mich dafür.“) finden. Ein absolutes No-Go wäre es jedoch, einen Kollegen oder eine Abteilung vor dem Kunden an den Pranger zu stellen. Liegt die Verantwortung nicht beim Unternehmen, können Sie aber zumindest Ihr Bedauern ausdrücken, ohne dabei einen Fehler einzugestehen.

keine Verteidigung
Auch wenn es meist unsere erste Reaktion ist, der größte Fehler wäre es nun, in eine Verteidigungshaltung zu gehen und sich zu rechtfertigen. Selbst wenn man selbst im Recht ist, hat es letztlich keinen Mehrwert, die verärgerte Person nochmal explizit darauf hinzuweisen. Daher: Die Meinung des Kunden muss gar nicht erst hinterfragt werden.

Lösungen finden
Die Zufriedenheit eines Kunden hängt im Wesentlichen davon an, ob eine Lösung für sein Problem gefunden wird. Bestenfalls schütteln Sie direkt einen Vorschlag aus dem Ärmel, der die Person besänftigt und sie zufriedenstellt. Und auch wenn der Kunde im Unrecht ist, zahlt sich Kulanz in vielen Fällen unter dem Strich durchaus aus.

Sollte es nicht sofort eine Lösung geben, dann kommunizieren Sie jedoch deutlich, dass Sie sich kümmern oder das Anliegen weitergeben. Seien Sie dabei verbindlich und erklären falls nötig, warum die Bearbeitung etwas Zeit in Anspruch nehmen kann.

Urheber des Titelbildes: kikoa/ 123RF Standard-Bild

Wochenende

Der Feierabend am Freitag: Tipps zum entspannten Start ins Wochenende

Nach einer anstrengenden Arbeitswoche mit zig Terminen, mehreren Teammeetings und der Abarbeitung von langen To-do-Listen wartet nun ein Wochenende zur Erholung und zum Abschalten. Doch das ist bei einem stressigen und arbeitsintensiven Job manchmal leichter gesagt als getan. Um entspannt ins Wochenende starten zu können, haben wir praktische Tipps für einen gelungenen Wochenausklang.

Keine wichtigen Termine

Sofern es möglich ist, werden wichtige Termine auf die Zeit von Montag bis Donnerstag gelegt. Am Freitag kosten diese nicht nur zu viel Zeit, sondern sie bringen in der Regel weitere Aufgaben mit sich. Bei vielen Menschen baut dies Druck auf, was dazu führt, am Wochenende nicht richtig abschalten zu können.

Nachbereitung und Vorarbeit

Am letzten Arbeitstag der Woche ziehen Sie eine kurze Bilanz und führen sich vor Augen (oder notieren sogar schriftlich), was alles geschafft wurde. Eine Kontrolle der To-do-Liste ist jetzt zudem ratsam. Vorteilhaft ist es natürlich, am Ende der Woche die wichtigsten Aufgaben bereits erledigt zu haben und diese nicht als Ballast mit in die nächste Woche zu schleppen. Das klappt natürlich nicht immer: Unerledigtes schreiben Sie direkt in die Aufgabenliste für die Folgewoche, sodass Sie dies zumindest gedanklich aus dem Kopf löschen können. Ist noch Zeit, spricht nichts dagegen, wenn am Freitag auch schon vorbereitende Aufgaben für die nächste Woche erledigt werden.

Schreibtisch aufräumen

Der Freitag ist zudem der ideale Tag, um am Arbeitsplatz für Ordnung zu sorgen. Ein aufgeräumter Schreibtisch kann auch zu Entspannung und mehr Ausgeglichenheit beitragen. In die Kategorie Ordnung gehört jetzt auch die meist unbeliebte Ablage sowie das Aufräumen des E-Mail-Postfachs. Der positive Nebeneffekt: Wer dies einmal wöchentlich erledigt, steht am Ende nicht vor einem riesigen Berg Arbeit.

Zeit für Reflexionen

Der Wochenabschluss bietet zudem eine gute Gelegenheit, die Arbeitswoche und die eigene Arbeitsleistung kurz zu reflektieren: Was lief gut und was weniger? Gab es Konflikte? Konnte ich überzeugen? Möglicher Ballast sollte jetzt am besten noch aus dem Weg geräumt beziehungsweise aus der Welt geschafft werden. Unter Umständen ist auch noch Zeit für ein kurzes, klärendes Gespräch mit einem Kollegen oder der Führungskraft.

Einen Übergang einbauen

Vom Büro direkt auf die Couch oder gar auf die große Party? Nicht jedem gelingt das Abschalten auf Knopfdruck. Damit sich der Übergang etwas fließender gestaltet, könnten Sie beispielsweise den Arbeitsweg zum Runterkommen nutzen. Vielleicht bietet sich sogar die Gelegenheit, zu Fuß nach Hause zu gehen oder das Fahrrad zu nutzen? Oder man nimmt sich die Zeit für einen Spaziergang an der frischen Luft, um den Kopf freizubekommen.

Die Mitarbeitenden richtig verabschieden

Wer als Führungskraft für einen oder mehrere Mitarbeitende verantwortlich ist, kann jetzt zudem dazu beitragen, dass auch diese einen guten Start ins Wochenende haben. Eine wertschätzende Verabschiedung, wie „Sie haben gute Arbeit geleistet“ oder „Vielen Dank für Ihren Einsatz“ können jetzt genau richtig sein. Wenn sich die Gelegenheit bietet, lässt sich die Arbeitswoche auch nochmal gemeinsam Revue passieren, zum Beispiel in einem kurzen Teammeeting.

Früher Feierabend machen

Während ein Großteil der Vollzeitbeschäftigten in der Woche von Montag bis Donnerstag zwischen 16 und 18 Uhr den Griffel fallen lässt, machen viele Beschäftigte am Freitag deutlich früher Feierabend – und zwar bereits um 14 oder 15 Uhr. Und wer bereits so früh gehen kann, hat natürlich auch mehr Zeit, sich auf das Wochenende einzustimmen.

Urheber des Titelbildes: aleutie/ 123RF Standard-Bild

Fasching Firma

Fasching in der Firma – kleiner Jecken-Knigge fürs Büro

Helau und Alaaf! Spätestens an Weiberfastnacht bricht das Karnevalsfieber in vielen Regionen Deutschlands aus. Während in Hamburg und Berlin normal weitergearbeitet wird, herrscht in Köln, Düsseldorf, Mainz und weiteren Städten bis zum Rosenmontag der Feier-Ausnahmezustand. Die Narrenfreiheit muss jedoch nicht unbedingt am Arbeitsplatz gelten. Was ist erlaubt und was sollte man lieber sein lassen?

Gibt es ein Faschingsgesetz?

Als Clown verkleidet zur Arbeit kommen? Am Arbeitsplatz Sekt trinken? Das Büro mit Konfetti und Luftschlangen schmücken? Ob all diese Dinge möglich sind, ist nicht allgemeingültig festgehalten. Das Arbeitsrecht gibt keine spezielle Regelung während die Karnevalszeit vor. Dementsprechend gelten die üblichen Regeln am Arbeitsplatz. Grundsätzlich hängt es aber vom Arbeitgeber ab, was Mitarbeiter während der „jecken Tage“ am Arbeitsplatz machen dürfen und was eben auch nicht. Eine große Rolle spielt hier vor allem die Region: In einer Faschingshochburg drückt der Chef wahrscheinlich eher mal ein Auge zu als jener in einer karnevalsfreien Stadt.

Jecken-Knigge: Das sollten Arbeitnehmer jetzt beachten

Verkleidung

Neben der Region spielt auch die Branche eine Rolle, wenn es um eine Kostümierung geht. Während in Büroräumen ohne Kundenkontakt grundsätzlich nichts gegen ein lustiges Kostüm spricht, kommt dieses bei Bankangestellten wahrscheinlich weniger gut an. Wer unsicher ist, wie der Arbeitgeber dazu steht, fragt im Vorwege lieber nach. Ein absolutes No-Go ist es jedoch, eine spezielle Arbeitsschutzkleidung gegen ein Cowboy- oder Donald Trump-Kostüm einzutauschen – das wäre auch aus Gründen des Arbeitsschutzes gar nicht erlaubt.

Und andersherum: Darf der Chef seine Angestellten dazu zwingen, ein Papphütchen aufzusetzen? Mit einer entsprechenden Begründung und bei berechtigtem Interesse kann er durchaus anweisen, eine bestimmte Betriebskleidung, in dem Fall eine Verkleidung, zu tragen. Diese darf jedoch nicht gegen das Persönlichkeitsrecht des Angestellten verstoßen und ihn beispielsweise erniedrigen oder bloßstellen.

Alkohol

Alkohol am Arbeitsplatz wird in den meisten Unternehmen über die Betriebsordnung komplett untersagt. Dementsprechend ist Alkohol auch während der Faschingszeit ein heikles Thema, das unbedingt immer vorher abgesprochen werden muss. Wer sich nicht an die Regeln hält, riskiert sogar eine Abmahnung. Getrunken werden sollte zudem immer nur in Maßen. Denn wer nach übermäßigem Alkoholgenuss nicht mehr weiß, was er tut, eventuell sogar ausfallend, beleidigend oder aufdringlich wird, kann nicht nur seinen Job nicht mehr vernünftig erledigen, sondern sich auch eine Menge Ärger einhandeln.

Dekoration

Konfetti, Luftschlangen und Kamelle gehören zum Karneval und Fasching unbedingt dazu – am Arbeitsplatz sind sie jedoch nicht zwingend gern gesehen. Natürlich besteht auch im Hinblick auf die Dekoration die gute Möglichkeit, dass der Chef sein Okay gibt, selbstverständlich ist das aber nicht. Nicht erlaubt sind Konfetti und Co. zudem in allen sensiblen Bereichen, wo bestimmte Sicherheitsbestimmungen gelten.

Urlaub

Wer gerne ausgelassen feiert und die fünfte Jahreszeit dafür als guten Anlass nimmt, der reicht an den Haupttagen am besten Urlaub ein. So lassen sich mögliche Unstimmigkeiten mit dem Arbeitgeber von vornherein vermeiden. Ein Anspruch auf freie Tage besteht jedoch nicht. Sollte der Chef keinen Urlaub gewähren, dann ist es die schlechteste Idee, sich krankzumelden und dennoch munter zu feiern. Wer dabei erwischt wird, dem droht infolge der Arbeitsverweigerung mit Täuschung sogar die Kündigung.

Krawatte abschneiden

Auch wenn es in vielen Gegenden an Weiberfastnacht zur guten Tradition gehört, den Männern die Krawatte abzuschneiden, bewegen Sie sich hier auf dünnem Eis. Denn wer dies ungefragt tut, beschädigt das Eigentum einer anderen Person und wird unter Umständen sogar mit einer Schadensersatzforderung konfrontiert.

Bützchen/Küsschen verteilen

Auch hier ist mittlerweile Vorsicht geboten. Denn wer kein Karnevalist ist, könnte ein überschwängliches Küsschen auf die Wange auch als sexuelle Nötigung empfinden. Deshalb gilt: Zumindest im Büro werden nur Bützchen an diejenigen verteilt, die man gut kennt und bei denen man sicher weiß, dass sie den Spaß mitmachen.

Urheber des Titelbildes: valeriana002/ 123RF Standard-Bild

Fit durch den Winter

Fit durch den Winter: Immunsystem stärken

Kühle Temperaturen und weniger Bewegung im Freien führen dazu, dass wir im Winter besonders anfällig für Infektionskrankheiten sind. Fettreiches Essen, Stress, Rauchen und Alkohol schwächen das Immunsystem zusätzlich. Erkältungs- und Grippeviren haben daher in der kalten Jahreszeit Hochsaison.

Zudem geht weiterhin das Coronavirus um und ein Erreger namens RSV breitet sich aus. Dahinter verbirgt sich eine Infektion der oberen und unteren Atemwege durch das etwas sperrig benannte Respiratorische Synzytial-Virus.

Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Immunsystem stärken und fit durch den Winter kommen.

Gesunder Darm – gesundes Immunsystem

Rund 75 Prozent aller Antikörper werden im Darm gebildet. Ein gesunder Darm gilt daher als Grundlage für ein gesundes Immunsystem. Mit der richtigen Ernährung können Sie Ihre Darmflora und damit auch die Immunabwehr stärken.

Doch wie sieht eine möglichst gesunde Ernährung im Winter aus? Dass vitaminreiche Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen sollten, ist den meisten bewusst.

Im Winter liefern vor allem Zitrusfrüchte wie Orangen und Mandarinen wichtiges Vitamin C. Möhren und Kürbis enthalten Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Nüsse versorgen den Körper mit Zink, das am Aufbau der Nasen- und Rachenschleimhaut mitwirkt.

Dem Darm können Sie etwas Gutes tun, wenn Sie Ihren Speiseplan zusätzlich um fermentierte Lebensmittel ergänzen. Fermentierte Speisen wie Sauerkraut, Kimchi, Joghurt und Buttermilch enthalten viele Probiotika. Diese lebenden Mikroorganismen unterstützen die Barrierefunktion des Darms.

Ebenfalls wichtig: Ballaststoffe, auch als Präbiotika bezeichnet. Für den Menschen sind Ballaststoffe nicht verdaulich, sie dienen aber den guten Darmbakterien als Nahrung.

Positiven Einfluss auf die Stoffwechselvorgänge haben Bitterstoffe. Sie regen die Tätigkeit von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse an und fördern die Magen-Darm-Bewegung. Bitterstoffe stecken in Chicorée, Rucola, diversen Kohlsorten und auch in weihnachtlichen Gewürzen wie Zimt.

Extra-Tipp für Naschkatzen: Schokolade trägt ebenfalls zu einem gesunden Immunsystem bei. Voraussetzung: Sie wählen Bitterschokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 70 Prozent. Die darin enthaltenen Flavonoide bekämpfen freie Radikale im Körper.

Scharf, schärfer, Chili

Essen Sie im Winter häufiger scharf! Folgende Scharfmacher sollten jetzt auf dem Speiseplan stehen:

  • Chilis: Der Wirkstoff Capsaicin wirkt antibakteriell, hemmt Entzündungen und regt zudem die Durchblutung der Schleimhäute an.
  • Meerrettich, Senf und Wasabi: Die enthaltenen Senfölglycosiden tragen ebenfalls zur besseren Durchblutung der Schleimhäute bei. Das befreit die Atemwege und lässt Sie besser durchatmen.
  • Ingwer: Sogenannte Gingerole haben eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung. Nutzen Sie die Knolle zum Würzen oder als Tee.

Viel trinken

Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus. Das beeinträchtigt die kleinen Flimmerhärchen, die im Inneren der Nasenlöcher sitzen und Schmutz sowie Krankheitserreger herausfiltern. Ist die Fähigkeit zur Selbstreinigung der Nase beeinträchtigt, können Keime leichter in den Organismus gelangen. Ein Mittel dagegen: ausreichend trinken.

Im Winter ist das Durstgefühl schwächer ausgeprägt als im Sommer. Dadurch fällt es vielen Menschen schwer, auf die empfohlenen anderthalb bis zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu kommen. Haben Sie am besten immer ein Glas Wasser oder eine Thermoskanne mit Tee in Griffnähe stehen. Zitronen-, Orangen- und Ingwerscheiben verleihen Wasser mehr Geschmack.

Extra-Tipp: Meersalzhaltige Nasensprays und Nasensalben helfen ebenfalls dabei, die Nasenschleimhäute feucht zu halten. Abschwellende Nasensprays sollten Sie dagegen nur kurzfristig anwenden, da diese die Schleimhäute austrocknen.

Raus an die frische Luft

Brr, ist das kalt! Bei Minusgraden und nasskalter Witterung ist die Verlockung groß, sich in der warmen Wohnung einzumummeln. Für das Immunsystem ist das aber gar nicht gut.

Für den Aufbau einer starken Immunabwehr braucht der Körper nämlich Vitamin D. Das nehmen wir zum großen Teil über Sonnenlicht auf. Der blaue und ultraviolette Anteil des Sonnenlichts steigert zudem die Aktivität von T-Lymphozyten, speziellen Abwehrzellen.

Bewegung an der frischen Luft ist daher äußerst wichtig, um Infektionskrankheiten vorzubeugen. Achten Sie jedoch darauf, sich nicht zu überlasten. Zu starke körperliche Anstrengung kann die Infektanfälligkeit erhöhen.

Lüften Sie Ihre Räume außerdem drei bis vier Mal am Tag gut durch, damit die trockene Heizungsluft entweichen und frische Luft hineinkommen kann.

Ab ins Bett: Immunsystem stärken im Schlaf

Nach dem moderaten Training geht es dann ab ins Bett. Ausreichend Schlaf ist ein weiterer wichtiger Baustein für ein starkes Immunsystem. T-Lymphozyten sind vor allem in der Nacht aktiv.

Während Sie schlafen, haften sich die Abwehrzellen an mit Keimen befallene Körperzellen und vernichten diese. Schlafmangel beeinträchtigt die Tätigkeit der T-Lymphozyten negativ.

Urheber des Titelbildes: prostooleh/ 123RF Standard-Bild

Pakete im Büro

Private Pakete ins Büro liefern lassen – kein Problem, oder?

Wer den ganzen Tag arbeitet, hat häufig wenig gute Chancen, ein Paket an der eigenen Haustür annehmen zu können. Warum die Bestellungen nicht einfach ins Büro schicken lassen, um unnötigen Stress zu vermeiden, fragen sich daher viele Angestellte. Eigentlich eine gute Idee – aber ist das überhaupt erlaubt? Wir haben die Antwort.

Pakete an den Arbeitsplatz schicken: Deshalb kann es sinnvoll sein

Der Online-Handel boomt nicht erst seit Corona. Wir verzichten daher gerne auf den Einkaufsstress in den Geschäften und bestellen unsere Geschenke lieber im Netz. Das geht schnell, ist unkompliziert und erspart uns unnötigen Aufwand. Der einzige Wermutstropfen: die Zustellung der Pakete. Denn die erfolgt meist zu Zeiten, in denen viele Menschen noch im Büro sind oder sich an einem anderen Arbeitsplatz aufhalten.

Sind die Nachbarn nicht zu Hause, dann muss das Paket in einer Post-Filiale, in einem Paketshop oder an einer Packstation abgeholt werden. Und das kann mitunter ganz schön anstrengend sein und vor allem Zeit kosten. Viel einfacher ist es da doch, sich von vornherein die Bestellung direkt an den Arbeitsplatz zu schicken. Wer den ganzen Tag dort arbeitet, stellt so schließlich sicher, dass man es selbst (oder im Zweifel auch Kollegen) in Empfang nehmen können.

Erlaubt oder nicht? Die rechtliche Lage

Ein privates Paket während der eigenen Arbeitszeit anzunehmen, dauert in der Regel nur wenige Sekunden und wird die meisten Arbeitgeber mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht stören. Einen rechtlichen Anspruch haben Beschäftigte darauf jedoch nicht. Mit anderen Worten: Der Chef kann durchaus und berechtigt im Rahmen seines Weisungsrechts ein Verbot aussprechen. Vor allem dann, wenn in schöner Regelmäßigkeit private Post am Arbeitsplatz abgeladen wird und die Zeit der Mitarbeiter für die Annahme und unter Umständen sogar das Öffnen des Pakets in Anspruch nimmt. Darüber hinaus nehmen die zusätzlichen Pakete auch Platz beziehungsweise Lagerfläche weg.

Wer sich nicht an das Verbot hält, riskiert eine Abmahnung und bei Wiederholungen sogar eine Kündigung. Um unnötigen Ärger zu vermeiden, lohnt es sich aber so oder so, auch bei einem einzelnen Paket den Arbeitgeber vorher kurz zu informieren beziehungsweise um Erlaubnis zu fragen.

Ein No-Go: Pakete aus dem Büro verschicken

Es sollte sich von selbst verstehen, dass Arbeitnehmende es unbedingt unterlassen sollten, private Pakete aus dem Büro auf Kosten und mit dem Firmenstempel des Arbeitgebers zu verschicken. Sollte dieser eindeutige Verstoß gegen die Vermögensinteressen des Unternehmens ans Licht kommen, dann kann dies sogar ohne vorherige Abmahnung die sofortige fristlose Kündigung nach sich ziehen – und das ist die kleine Bequemlichkeit garantiert nicht wert.

Urheber des Titelbildes: gorodenkoff/ 123RF Standard-Bild

Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit lernen – geht das?

„Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man dummerweise erst 24 Stunden später kommt.“ So formulierte es der US-amerikanische Schriftsteller Mark Twain.

Manche Menschen scheinen allerdings ein angeborenes Talent für schlagfertige Antworten zu besitzen. Sie sind nie um die richtigen Worte verlegen und reagieren selbst auf Beleidigungen gelassen und mit Humor.

Die gute Nachricht für alle, die nicht zu dieser Gruppe von Menschen gehören: Schlagfertigkeit lässt sich lernen. Im folgenden Artikel erhalten Sie Tipps.

Was ist eigentlich Schlagfertigkeit?

Schlagfertigkeit bezeichnet die Fähigkeit, auf jede Situation und Bemerkung schnell mit den passenden Worten reagieren zu können. Mit Wortgewandtheit und Witz wehren sie verbale Attacken ab und überraschen sowohl den Angreifer als auch die Zuhörer.

Dieser Überraschungseffekt sorgt nicht nur für Unterhaltung, sondern trägt dem Sprachwissenschaftler Nikolas Luhmann auch dazu bei, dass die laufende Kommunikation fortgesetzt wird.

Was zeichnet schlagfertige Menschen aus?

Für ihre Schlagfertigkeit berühmt und zum Teil gefürchtet waren politische Persönlichkeiten wie Otto von Bismarck, Hermann Ehlers, Franz Josef Strauß und Winston Churchill. Menschen wie ihnen scheint das Talent zur Schlagfertigkeit in die Wiege gelegt.

Tatsächlich helfen einige Persönlichkeitsmerkmale dabei, in heiklen Situationen die richtigen Antworten zu finden. Schlagfertige Menschen bewahren selbst angesichts heftiger verbaler Attacken ihre Ruhe und Gelassenheit. Sie lassen sich weder provozieren noch bedrängen. Das setzt ein gewisses Selbstbewusstsein voraus.

Fallen Ihnen schlagfertige Konter schwer, müssen Sie jedoch nicht verzweifeln. Bekannte schlagfertige Größen wie Politiker und Top-Manager verfügen nicht nur über angeborenen Wortwitz, sie trainieren auch ihre rhetorischen Fähigkeiten. Mit den richtigen Strategien und ein wenig Geduld lässt sich auch Ihr Talent zur Schlagfähigkeit trainieren.

5 Tipps für schlagfertige Reaktionen

Diese Tipps helfen Ihnen, schneller die passenden Antworten zu finden:

  1. Lernen Sie aus vergangenen Situationen, in denen Sie keinen guten Konter auf Lager hatten. Spielen Sie das Gespräch in Gedanken durch und überlegen Sie sich mögliche Reaktionen.
  2. Bleiben Sie auch in kritischen Situationen ruhig und lassen sich nicht provozieren. Statt beleidigt zu reagieren, atmen Sie tief durch. Konzentrieren Sie sich nicht auf die verletzende Äußerung, sondern auf Ihren Konter.
  3. Lernen Sie Ihr Gegenüber zu lesen. Anhand von Gestik und Mimik des Gesprächspartners lässt sich oft erkennen, ob ein frecher oder kritischer Spruch folgt.
  4. Arbeiten Sie auch an Ihrer Gestik und Mimik. Eine selbstbewusste, aufrechte Körperhaltung und entspannte Gesichtszüge, vielleicht sogar mit einem kleinen Lächeln, unterstreichen Ihre schlagfertige Antwort.
  5. Trainieren Sie Ihren Wortschatz und Ihr Allgemeinwissen. Lesen Sie viel, unter anderem Spruch- und Anekdotensammlungen. Am Vorbild schlagfertiger Berühmtheiten können Sie viel für Ihre eigenen Reaktionen lernen.

Legen Sie sich eine Taktik zurecht

Schlagfertige Menschen beherrschen verschiedene Techniken und Taktiken, um in unterschiedlichen Situationen wortgewandt reagieren zu können. Gern genutzte Taktiken sind zum Beispiel:

  • Die Rückfrage-Taktik: Kommt nach dem Urlaub ein Kollege auf Sie zu und meint, dass Sie aber ganz schön zugelegt hätten, können Sie mit einer Frage reagieren, zum Beispiel: „Das kann schon sein. Aber wie war denn Ihr Urlaub so? Wie es aussieht, war das Essen ja nicht so gut.“ Kritisiert jemand Ihre Präsentation, fragen Sie einfach, was diese Person denn besser gemacht hätte.
  • Die Ausweich-Taktik: Statt auf die Äußerung des Gesprächspartners einzugehen, beziehen Sie sich auf die Art und Weise der Kommunikation: „Dieser Ton hilft uns in dieser Situation auch nicht weiter.“
  • Die Komplimente-Taktik: Sie ziehen einen verbalen Angriff ins Lächerliche, indem Sie einen Vorwurf in ein Kompliment umwandeln: „Danke für Ihre hilfreichen Ratschläge, darf ich diese als Buch veröffentlichen?“ „Mensch, so einen gewitzten Einwurf hätte ich Ihnen ja gar nicht zugetraut.“
  • Die Zustimmungstaktik: Lassen Sie eine Provokation oder Kritik ins Leere laufen, indem Sie der Aussage zustimmen. „Sie wollen mir ja nur etwas verkaufen!“ – „Stimmt. Deswegen komme ich ja jeden Morgen zur Arbeit.“ „Dieses Hemd passt ja gar nicht zur Hose!“ – „Mag schon sein, aber immerhin bin ich Ihnen aufgefallen.“

Standardantworten für den Notfall

Legen Sie sich außerdem eine Auswahl an Standardantworten zurecht. Fällt Ihnen einmal kein guter Spruch ein, stehen Sie immerhin nicht ohne Konter da. Je nach Situation können Sie zum Beispiel die folgenden Klassiker verwenden:

  • Wenn Sie das sagen, wird das wohl stimmen.
  • Sie sprechen hörbar, aber nicht verständlich.
  • Das ist Ihr Problem.
  • Daran werden Sie sich wohl gewöhnen müssen.
  • Das haben Sie aber gut beobachtet.
  • So habe ich das auch mal gesehen, bevor ich es besser wusste.

Schlagfertigkeit im Job: Schätzen Sie die Situation richtig ein

Schlagfertige Menschen machen einen souveränen und selbstbewussten Eindruck. Sie können Gesprächssituationen kontrollieren und zu ihren Gunsten beeinflussen. Dadurch beweisen sie Durchsetzungsvermögen. All das sind Eigenschaften, die das Ansehen steigern und bei der Karriere vorteilhaft wirken.

In einigen beruflichen Situationen sind schlagfertige Antworten jedoch unangebracht. Einen Kunden im Akquisegespräch auf den Arm zu nehmen, ist eher weniger zu empfehlen. Vorgesetzte könnten sich durch einen schlagfertigen Konter provoziert fühlen.

Schlagfertigkeit geht daher immer mit Fingerspitzengefühl für die jeweilige Situation einher.

Urheber des Titelbildes: tirachard/ 123RF Standard-Bild

Perfektionismus

Perfektionismus – Licht und Schatten

Sie möchten alle Aufgaben so gut wie möglich erledigen und bloß keine Fehler machen: Perfektionisten gelten als äußerst penibel. Das kann im Arbeitsleben und im Alltag Vorteile haben, wollen Perfektionisten doch stets Höchstleistung erbringen.

Allerdings setzen sich perfektionistische Menschen auch stark selbst unter Druck. Auf Dauer macht das krank. Übersteigerter Perfektionismus kann auch für die Arbeit im Team zur Herausforderung werden.

Was versteht man eigentlich unter Perfektionismus?

Perfektionismus ist ein Konzept aus der Psychologie und stellt eine der 16 Primärdimensionen der Erwachsenenpersönlichkeit dar. Eine einheitliche Definition gibt es zwar nicht, allgemein wird unter dem Begriff aber ein übertriebenes Streben nach Vollkommenheit bezeichnet. Perfektionisten setzen extrem hohe Ziele und Standards und zielen auf Fehlerlosigkeit ab.

Meist richtet sich Perfektionismus nach innen, Perfektionisten haben also hohe Ansprüche an sich selbst. Neben diesem selbstgerichteten Perfektionismus lassen sich noch zwei andere Arten unterscheiden:

  1. Sozialer Perfektionismus: Betroffene glauben, stets hohe Standards erfüllen zu müssen, weil andere dies so erwarten.
  2. Nach außen gerichteter Perfektionismus: Betroffene stellen enorm hohe Erwartungen an ihr Umfeld. Es fällt ihnen schwer, von diesen Erwartungen abweichendes Verhalten zu akzeptieren.

Woher kommt Perfektionismus?

Warum wird man eigentlich zum Perfektionisten? Psychologen gehen davon aus, dass es mehrere Einflussfaktoren gibt:

  • Prägung: Fehlende Erwartungen und Richtlinien der Eltern können zur Folge haben, dass ein Kind perfektionistische Eigenschaften entwickelt. Durch hohe Ansprüche an sich selbst versuchen die Betroffenen, Kontrolle über ihr Leben zu erlangen. Andererseits kann auch ein überfürsorgliches und kontrollierendes Verhalten der Eltern dazu führen, dass Kinder alles perfekt machen wollen.
  • Veranlagung: Auch das Temperament eines Menschen entscheidet mit, ob jemand perfektionistische Züge zeigt oder nicht.
  • Soziale Faktoren: Hoher Erwartungsdruck in der Schule, gesamtgesellschaftliche Werte und ähnliche Einflussfaktoren tragen ebenfalls zur Entwicklung perfektionistischen Verhaltens bei.

Perfektionismus: Vorteile für Alltag und Arbeitsleben

Perfektionisten streben nach Vollkommenheit. Sie sind meist äußerst verlässlich, pünktlich und stets gut organisiert. Sie möchten jederzeit hohe Leistungen erbringen und stürzen sich voller Eifer in ihre Aufgaben. Das kann durchaus Vorteile haben. So gelingen manchen Perfektionisten große Karrieresprünge. Im Privatleben sind sie als zuverlässige Freunde und Bekannte beliebt.

Diese Ausprägung bezeichnen Psychologen als funktionalen Perfektionismus. Funktionale Perfektionisten geben ihr Bestes und versuchen, die selbst gesetzten hohen Standards zu erfüllen. Misserfolge können sie jedoch akzeptieren und verlieren sich nicht in Selbstzweifeln, sollte sie ihr Ziel einmal nicht erreichen.

Wenn der Perfektionismus überhandnimmt

Perfektionismus hat allerdings auch eine Schattenseite, in der Psychologie als dysfunktionaler Perfektionismus bekannt. Bei dysfunktionalen Perfektionisten besteht eine starke Verknüpfung zwischen ihrer Leistung und ihrem Selbstwertgefühl. Bei Misserfolgen leidet ihr Selbstbewusstsein. Häufig machen sich dysfunktionale Perfektionisten zudem vom Urteil anderer abhängig.

Im Extremfall kann dysfunktionaler Perfektionismus krank machen. Wer ständig Höchstleistungen erbringen möchte, unterliegt dem Risiko, ein Burn-out-Syndrom zu entwickeln. Dysfunktionaler Perfektionismus wird zudem in Zusammenhang mit Angst- und Zwangsstörungen, Essstörungen und Depressionen gesehen.

So gehen Sie mit perfektionistischen Kollegen um

Im Berufsleben fallen Perfektionisten häufig durch ihr pedantisches Verhalten auf. Ihr Streben nach Perfektion und Fehlerlosigkeit macht sie zu zuverlässigen und meist motivierten Mitarbeitern. Verbeißen sie sich in eine Aufgabe, verlieren sie jedoch leicht das Ziel aus den Augen.

Sie beschäftigen sich übermäßig lange mit Details und blockieren dadurch die Arbeitsabläufe. Weiterhin fällt es Perfektionisten häufig schwer, Aufgaben zu delegieren. Da es ihnen niemand recht machen kann, erledigen sie lieber alles selbst. Dadurch bleiben andere wichtige Aufgaben liegen.

Einen Perfektionisten im Team zu haben, kann zur Herausforderung werden. Für einen besseren Umgang mit Perfektionisten raten Karriereberater dazu, sich zu überlegen, wofür man den jeweiligen Kollegen schätzt.

Perfektionisten bringen auch viele Stärken ins Team. Rufen Sie sich diese Stärken ins Gedächtnis, wenn Sie die Pedanterie Ihres Kollegen mal wieder nervt. Damit die Arbeit besser vorangeht, sollte man perfektionistischen Kollegen zudem immer wieder Unterstützung anbieten – auch wenn diese zunächst abgelehnt wird.

Tipps für Führungskräfte mit perfektionistischen Mitarbeitern

Führungskräfte sollten darauf achten, dass sich perfektionistische Mitarbeiter nicht zu stark belasten. Folgende Tipps helfen beim Umgang:

  • Klare Arbeitsanweisungen geben.
  • Feedback konkret und präzise formulieren.
  • Zeitbegrenzungen für Besprechungen und Präsentationen festlegen.
  • Standards für die Anwendung, die Aufbereitung und die Präsentation von Fachwissen einführen.

Diese Tipps helfen Perfektionisten dabei, sich nicht zu verrennen. Zudem sollten Führungskräfte berücksichtigen, dass Perfektionisten besonders viel Wertschätzung und Anerkennung benötigen. Arbeitsgespräche mit einem Perfektionisten beginnen daher am besten mit einem Lob.

Gleichzeitig ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen, sowohl für die inhaltliche Beschäftigung mit den Arbeitsaufgaben als auch für den zwischenmenschlichen Umgang.

Urheber des Titelbildes: microgen/ 123RF Standard-Bild

Introvertiert-extrovertiert-ambivertiert

Introvertiert, extrovertiert oder ambivertiert?

Introvertierte Menschen sind eher scheu und zurückhaltend, während extrovertierte Personen gerne aus sich herausgehen. So weit das Klischee.

Doch stimmen diese Zuschreibungen tatsächlich? Und was zeichnet eigentlich ambivertierte Menschen aus? Welche Persönlichkeitsmerkmale bieten Vorteile für die Karriere? Der folgende Text gibt Antworten.

Was zeichnet introvertierte Menschen aus?

Der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung entwickelte die Persönlichkeitsmerkmale Extraversion und Introversion im Jahr 1921. Der Psychologe Hans-Jürgen Eysenck erweiterte das Modell um verschiedene Abstufungen zwischen introvertiert und extrovertiert. Laut Eysenck weisen introvertierte Personen die folgenden Persönlichkeitsmerkmale auf:

  • in sich gekehrt
  • eher scheu
  • schüchtern
  • misstrauisch

Introvertierte Menschen werden häufiger als weniger charismatisch wahrgenommen. Sie können sogar regelrecht ängstlich wirken. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass jede introvertierte Person unter Ängsten leidet.

Viele Introvertierte sind auch gar nicht so schüchtern, treten gerne mit anderen in Kontakt und können selbstbewusst vor mehreren Menschen auftreten. Soziale Interaktionen entziehen ihnen allerdings Energie. Äußere Einflüsse und Reize überfordern sie schnell. Im Anschluss an Feiern oder angeregte Diskussionen benötigen sie daher ein wenig Zeit für sich, um ihre Akkus aufzuladen.

Merkmale von extrovertierten Menschen

Eysenck beschreibt extrovertierte Menschen als:

  • offenherzig
  • gesellig
  • wagemutig
  • impulsiv
  • ausdrucksstark

Extrovertierte Menschen haben kein Problem damit, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das drückt sich häufig schon durch einen auffälligen Kleidungs- und Frisurenstil aus. Sie treten häufig energisch auf, was hin und wieder auch bestimmend und selbstdarstellerisch wirken kann.

Am wohlsten fühlen sie sich inmitten von anderen Menschen. Aus sozialen Kontakten beziehen sie ihre Energie. Dadurch wirken sie meist selbstbewusster als introvertierte Personen.

Intro- und Extraversion als eines der fünf Hauptmerkmale der menschlichen Persönlichkeit

Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass die Anlagen zur Intra- und Extraversion sowohl genetisch bedingt sind als auch Umwelteinflüssen unterliegen. In der Psychologie zählt die Extraversion – der Grad, zu dem ein Mensch aus sich herausgeht – zu den fünf Hauptmerkmalen der menschlichen Persönlichkeit. Dazu gehören weiterhin:

  • Rücksichtnahme
  • Labilität
  • Aufgeschlossenheit
  • Perfektionismus

Ambiversion – zwischen introvertiert und extrovertiert

Je nach Statistik gelten zwischen 30 und 50 Prozent aller Menschen als introvertiert, zwischen 50 und 70 Prozent als extrovertiert. Der Psychologe Adam Grant fand jedoch heraus, dass sich rund zwei Drittel aller Menschen nicht eindeutig einem der beiden Extreme zuordnen. Sie vereinen beide Anlagen in sich und zeigen sich je nach Situation mal extrovertiert, mal introvertiert.

Diese Persönlichkeitsausprägung wird als ambivertiert bzw. Ambiversion bezeichnet. Laut Eysenck weisen ambivertierte Menschen diverse Abstufungen der beiden Extrem-Typen auf. Ambivertierte Personen gelten als sehr anpassungsfähig. Im Kontakt mit introvertierten Menschen verhalten sie sich eher ruhig und zurückhaltend. Haben sie es daher mit extrovertierten Menschen zu tun, erweisen sie sich ebenfalls als kontaktfreudig und offenherzig.

Ambivertierte Menschen können andere Personen und unterschiedliche Situationen gut einschätzen. Bei aller Flexibilität sind sie aber emotional stabil und lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen.

In der Psychologie ist die Ambiversion ein wenig umstritten. Schon Carl Gustav Jung wies darauf hin, dass kein Mensch vollkommen dem Extrem der Introversion oder Extraversion entspricht.

Ambiversion – Vorteile für die Karriere?

Bis heute hält sich hartnäckig das Gerücht, dass extrovertierte Menschen erfolgreicher sind als introvertierte. Sie gelten als charismatischer und können durch ihre gesellige Art andere Personen schnell für sich einnehmen.

Aufgrund der geschilderten Persönlichkeitsmerkmale gehen einige Psychologen davon aus, dass tatsächlich ambivertierte Menschen die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere mitbringen.v

Ambivertierte Mitarbeiter sind empathisch und können sich gut auf andere einstellen. Ihre Flexibilität erlaubt es ihnen, mal als Teamplayer und mal als Einzelkämpfer aufzutreten. Konstruktive Kritik bringt sie nicht aus der Ruhe und sie können auch einmal anderen den Vortritt überlassen.

Tipps für den Umgang mit intro- und extrovertierten Kollegen

Ganz gleich, ob intro-, extro- oder ambivertiert – generell sollten Sie Menschen nicht in Schubladen stecken, sondern individuell auf sie eingehen. Unternehmen können jedoch davon profitieren, wenn sie introvertierte und extrovertierte Persönlichkeitsmerkmale erkennen und den jeweiligen Mitarbeitern eine Arbeitsatmosphäre bieten, die ihren Bedürfnissen entspricht.

Extrovertierte Kollegen haben auch nach einem Meeting noch ausreichend Energie für weitere Diskussionen. Sie laufen im Umgang mit anderen Menschen zur Höchstform auf. Karriere machen sie daher vor allem dort, wo sie direkten Kontakt zu Kunden und Kollegen haben, etwa in der Akquise oder der Kundenbetreuung. Trubel lenkt sie meist nicht ab, daher arbeiten sie häufig ohne Probleme im Großraumbüro.

Introvertierte Mitarbeiter benötigen etwas mehr Raum und Zeit für sich, um ihre besten Arbeitsergebnisse zu erbringen. Sie bevorzugen meist ein eigenes Büro, in dem sie ungestört arbeiten können. Nach dem Meeting oder Brainstorming profitieren sie von einer kurzen Pause. Anschließend fokussieren sie sich zuverlässig auf ihre Aufgaben und wirken mit ihrem besonnen vorgetragenem Fachwissen zum Unternehmenserfolg bei.

Ambivertierte Personen bilden die Brücke zwischen diesen beiden Extremen und können in Teams mit extro- und introvertierten Mitarbeitern ausgleichend wirkend.

Urheber des Titelbildes: olivier26/ 123RF Standard-Bild

Büro-Wichteln

Büro-Wichteln: Den Kollegen eine Freude machen

Weihnachten steht vor der Tür – eine besinnliche Zeit im Kreise der Familie. Doch die Weihnachtszeit gilt auch als eine Zeit des Schenkens und beschenkt werden. Nicht nur innerhalb der Familie, auch unter Freunden oder am Arbeitsplatz beschenkt man sich gegenseitig. Eine besonders beliebte Art des Schenkens im Büro: das Wichteln. Wichteln soll nicht nur Spaß machen, sondern auch die Zusammenhörigkeit unter Kolleginnen und Kollegen fördern. Doch was schenkt man Kollegen eigentlich? Welche Kleinigkeiten eignen sich besonders gut und mit welchen Geschenken tritt man in ein absolutes Fettnäpfchen? Und wie teuer darf ein Wichtelgeschenk überhaupt sein? Wir haben die Antworten auf alle Fragen rund ums Thema Wichteln.

Woher kommt der Brauch des „Wichtelns“?

Der Brauch des „Wichtelns“ findet seinen Ursprung in Skandinavien. Dort bezeichnet man es als „Julklapp“, welches sich aus den Begriffen „Jul“ (steht für das skandinavische Fest der Wintersonnenwende) und „klapp“ (steht für klopfen) zusammensetzt. Das Wort „Julklapp“ wird in Skandinavien dementsprechend für den weihnachtlichen Brauch des Wichtelns verwendet: man kauft oder bastelt ein Wichtelgeschenk, verpackt dieses und wirft es nach einem lauten Klopfen schnell in ein Zimmer, ohne dabei entdeckt zu werden.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz hingegen bezieht sich der Begriff des Wichtelns auf einen kleinen „Wichtel“. Laut nordischer Mythologie ist dieser vergleichbar mit einem guten Geist – eine menschenähnliche kleine Gestalt, die freundlich und hilfsbereit zu den Menschen ist.

Eine deutsche Legende besagt zudem, dass Wichtel in der Weihnachtszeit heimlich kleine Geschenke an Menschen verteilen und ihnen somit etwas Gutes tun. Diese Legende wurde im Laufe der Jahre weitergeführt, sodass beim Wichteln ein jeder von uns als Weihnachtswichtel agiert und einer auserwählten Person eine kleine Freude bereitet.

Die verschiedenen Varianten des Wichtelns

Wichteln ist nicht immer gleich Wichteln. Früher bestand die Besonderheit des Wichteln darin, dass der Beschenkte in der Regel nicht weiß, von wem er das Geschenk erhalten hat. Im Laufe der Jahre haben sich jedoch die verschiedensten Varianten des Wichtelns etabliert:

  • Loswichteln: Loswichteln gilt als DER Klassiker. Wie der Name bereits verrät, entscheidet bei dieser Variante das Los darüber, wer wen beschenken darf. Die Namen aller beteiligten Kollegen werden jeweils auf einem Zettel notiert und landen anschließend verschlossen in einen Lostopf. Im Anschluss zieht jeder der Reihe nach einen Namen – für die gezogene Person muss dann heimlich ein Wichtelgeschenk besorgt werden.
  • Blindwichteln: Im Gegensatz zum Loswichteln gibt es beim Blindwichteln keinen direkten Beschenkten. Jeder bringt ein verpacktes Geschenk mit. Anschließend werden alle Geschenke in einem Sack oder einer Kiste gesammelt, sodass jeder Kollege blind ein Geschenk ziehen kann. Bei dieser Variante des Wichtelns sollte man darauf achten, ein geschlechtsneutrales Geschenk zu besorgen – schließlich kann das Geschenk sowohl von einer Frau, als auch von einem Mann gezogen werden.
  • Räuberwichteln: Beim Räuberwichten werden alle Geschenke an einem Ort gesammelt. Anschließend wählt die erste Person ein Geschenk und packt dieses aus. Die nächste Person darf nun frei entscheiden, ob sie ein neues Geschenk auspackt oder eines der bereits ausgepackten Geschenke „klauen“ möchte. Diese Variante des Wichtelns macht nicht nur besonders viel Spaß, sondern bringt auch ein wenig Action ins Spiel.
  • Würfelwichteln: Auch bei dieser Variante des Wichtelns entscheidet der Zufall. Die besorgten Geschenke aller Kollegen werden an einem Ort gesammelt. Nun darf jeder der Reihe nach würfeln. Wer eine sechs würfelt, darf sich ein Geschenk vom Gabentisch aussuchen. Ebenso wie beim Blindwichteln sollte auch bei dieser Variante ein geschlechtsneutrales Wichtelgeschenk besorgt werden.
  • Schrottwichteln: Schrottwichteln, auch bekannt als Fieswichteln, Gammelwichteln oder Ramschwichteln, gilt neben dem Loswichteln als eine der bekanntesten Arten des Wichtelns. Die eigentliche Geschenkidee des Wichtelns wird hierbei ins Ironische verkehrt: Jeder Kollege bringt etwas mit, was er schrecklich findet oder selbst nicht mehr benötigt. Das können beispielsweise Werbegeschenke oder auch alte Fundstücke aus dem Keller sein. Grundsätzlich gilt beim Schrottwichteln: je hässlicher und geschmackloser, desto besser!

Schritt für Schritt – So funktioniert Büro-Wichteln

Bevor das Büro-Wichteln überhaupt losgehen kann, sollten einige organisatorische Dinge geklärt werden. In erster Linie sollte ein Organisator bestimmt werden, der sich um die rechtzeitige Planung des Wichtelns kümmert. Vorzugsweise sollte bereits Mitte November mit der Planung begonnen werden – wir wollen doch nicht, dass die Wichtel-Aktion ins Wasser fällt!

Wurde ein Kollege zum Wichtel-Oberhaupt ernannt, sollten die folgenden Dinge Schritt für Schritt erledigt werden:

  • Budget für Geschenke: Bestimmen Sie einen preislichen Rahmen für die Geschenke – schließlich soll die Wichtel-Aktion Kolleginnen und Kollegen nicht in Unkosten stürzen. Empfehlenswert ist ein Betrag von 10 Euro. Das ist nicht zu wenig, um etwas Schönes zu besorgen – jedoch auch nicht zu viel. Wichtig ist, dass sich alle an das vorgegebene Budget halten.
  • Wichtel-Variante: Entscheiden Sie sich für eine der verschiedenen Wichtel-Varianten. Dies können Sie gegebenenfalls auch mit ihren Vorgesetzten oder Kolleginnen und Kollegen gemeinsam abstimmen. Entscheiden Sie sich für Loswichteln, sollten Sie rechtzeitig mit der Zuteilung der Wichtel beginnen.
  • Geheimhalten: Wurde die Variante des Loswichtelns gewählt, heißt es ab jetzt: Mund halten und keinem erzählen, wen man beschenken darf. Es wäre doch total blöd, wenn der zu Beschenkende schon vorab weiß, wer sein geheimer Wichtel ist, oder etwa nicht?
  • Besorgung des Geschenks: Wurde eine jeweilige Wichtel-Variante gewählt, kann auch schon das Geschenk besorgt werden. Hierbei gilt: bitte nichts Anstößiges oder Gemeines! Passende Geschenkideen haben wir weiter unten in diesem Artikel zusammengefasst.

Unsere Geschenkideen

Die Lose wurden verteilt und die zu Beschenkenden stehen fest – dem Büro-Wichteln steht nun nichts mehr im Weg. Doch was schenkt man den lieben Kolleginnen und Kollegen eigentlich?

Grundsätzlich gilt: es kommt natürlich individuell auf die Hobbys oder Vorlieben des zu Beschenkenden an. Haben Sie beim Loswichteln beispielsweise ihre Lieblingskollegin gezogen, die liebend gerne Thriller liest, liegt die Geschenkidee natürlich auf der Hand. Müssen Sie hingegen ein Geschenk für jemanden besorgen, über den Sie überhaupt nicht gut kennen, wird es schon ein wenig schwieriger. Wir haben die besten Geschenkideen für Wichtelgeschenke zusammengefasst:

  • Selbstgemachtes: Pralinen, Plätzchen oder ein leckerer Schnaps – selbstgemachte Geschenke sind nicht nur originell, sondern in erster Linie auch unbezahlbar.
  • Bücher: Mit einem Buch kann man grundsätzlich nicht viel falsch machen. Jedoch sollte man vorher in Erfahrung bringen, was für Bücher der zu Beschenkende gerne liest. Auf so manche Bücher sollte man in jedem Fall verzichten: Dem Chef beispielsweise ein Buch zum Thema „So verbessern Sie ihre Führungsqualitäten“ zu schenken, wird keinen besonders guten Eindruck hinterlassen.
  • Süßigkeiten und Pralinen: Auch Süßigkeiten und hochwertige Pralinen kommen meist gut an. Man sollte sich aber im Vorhinein erkundigen, ob der zu Beschenkende momentan eine Diät macht.
  • Tassen: Tassen kann man gar nicht genug haben. Beschenken Sie ihre Kollegen doch mit einer schönen Tasse – ob in bunt oder mit einem lustigen Spruch darauf. Jedoch sollte man auch hier darauf achten, dass der Spruch nicht zu geschmacklos ist.
  • Hochwertiger Tee: Auch mit leckeren Warmgetränken können Sie Kolleginnen und Kollegen eine kleine Freude machen. Ein edles Set bestehend aus verschiedenen hochwertigen Teesorten kommt immer gut an.
  • Gadgets fürs Büro: Einen USB-Stick, ein Notizbuch oder einen geschmackvollen Stiftehalter können Kolleginnen oder Kollegen sicherlich immer gut gebrauchen.

Es gibt jedoch auch eine Reihe an Wichtelgeschenken, die überhaupt nicht gut ankommen. Diese Geschenke sollte man daher unbedingt vermeiden:

  • Parfüm oder Hygieneartikel: Schenkt mir jemand ein Deo, stelle ich mir in erster Linie die Frage: „Stinke ich etwa?“. Hygieneartikel und Parfüms gelten daher nicht unbedingt als ein optimales Wichtelgeschenk.
  • Geld: Beim Wichteln sollte sich jeder darüber Gedanken machen, wie man dem zu Beschenkenden eine kleine Freude machen kann. Geld zu schenken wirkt äußert desinteressiert und hinterlässt keinen besonders guten Eindruck.
  • Anstößige Geschenke: Nein, niemand möchte am Tag des Wichtelns mit einem Buch über Beziehungs- oder Flirttipps nach Hause gehen. Solche Geschenke können im äußerten Fall für das Schrottwichteln verwendet haben.

Urheber des Titelbildes: atlasfoto/ 123RF Standard-Bild

Kamera Videokonferenz

Mit oder ohne Bild? Kamera ausschalten bei der Videokonferenz

Videokonferenzen gehören zu unserem beruflichen Alltag (fast) schon selbstverständlich dazu. Die virtuellen Meetings ermöglichen persönliche Zusammenkünfte, auch wenn sich die Teilnehmenden an ganz unterschiedlichen Orten aufhalten. Aber wie sieht es eigentlich mit der Videoübertragung aus? Soll die Kamera auf jeden Fall eingeschaltet sein, um virtuelle Nähe zu schaffen? Oder ist es auch legitim, nur mit einem anonymen schwarzen Bild teilzunehmen? Dieser Ratgeber zeigt die wichtigen Pro- und Contra-Argumente auf.

Gibt es eine Kamera-Pflicht im Arbeitsalltag?

Ein klar definiertes Gesetz dazu, dass Angestellte während eines beruflichen Videocalls die Kamera einschalten müssen oder andersherum diese ausgeschaltet lassen dürfen, gibt es (noch) nicht. Rechtliche Rahmenbedingungen bestehen jedoch schon. Nimmt der Mitarbeitende zum Beispiel von seinem Büroarbeitsplatz an einem Meeting teil, kann sich der Arbeitgeber auf sein Weisungsrecht berufen und darauf drängen, dass die Bildübertragung aktiviert wird. Schließlich hätte die virtuelle Zusammenkunft genauso gut als Präsenzveranstaltung stattfinden können.

Etwas schwieriger wird es im Homeoffice: Hier könnte sich ein Angestellter theoretisch auf einen Eingriff in seine Persönlichkeitsrechte berufen, wenn man im Hintergrund einen Teil der Wohnung und der persönlichen Gegenstände sieht. Besteht jedoch die technische Möglichkeit, den Background unkenntlich zu machen beziehungsweise einen neuen virtuellen Hintergrund zu aktivieren, ist die Anordnung einer Videoübertragung auch in den eigenen vier Wänden rechtens. Grundsätzlich nicht zulässig ist dagegen die Aufzeichnung einer virtuellen Konferenz, sofern nicht alle Teilnehmenden explizit zugestimmt haben.

Pro: Gründe, warum die Webcam laufen sollte

Es gibt mehrere gute Argumente, die dafür sprechen, die Kamera einzuschalten. Auf der Pro-Seite stehen diese Gründe:

Sinn einer Videokonferenz
Bereits die Bezeichnung Videokonferenz legt ihren eigentlichen Sinn und Zweck nahe: ein Treffen, das per Video und damit einer Live-Bildübertragung stattfindet. Werden dagegen nur akustische Signale ohne Bild übertragen, würde streng genommen auch eine Telefonkonferenz ausreichen.

Persönliche Atmosphäre
Wenn man alle Teilnehmenden am Bildschirm sehen kann, dann erzeugt das eine gewisse persönliche Atmosphäre und virtuelle Nähe. Auf diese Weise bekommen die Gesprächspartner im wahrsten Wortsinn ein Gesicht und man trifft sich nicht mehr anonym. Das schafft Verbindung und Verbindlichkeit, was die Kommunikation häufig einfacher macht.

Erleichterte Kommunikation
Ein Gespräch lebt auch durch die Gestik und Mimik der Personen. Meist unbewusst erkennen wir Stimmungen, Emotionen und Meinungen viel besser, wenn wir die Person sehen und beobachten können, wie sie beispielsweise auf Gesagtes reagiert, ohne dass sie sich dabei über die Sprache äußert.

Höhere Aufmerksamkeit
Wenn wir wissen, dass andere Menschen uns sehen können, dann richten wir unsere Aufmerksamkeit mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließlich auf das virtuelle Meeting und zeigen uns interessiert und ganz bei der Sache. Zwischendurch noch schnell die E-Mails checken, eine WhatsApp schreiben oder gar den Haushalt machen, ist bei eingeschalteter Kamera nämlich definitiv nicht drin.

Mehr Wertschätzung
Wer selbst das Wort hat, zum Beispiel bei einem Vortrag, und dabei nur auf anonyme schwarze Fenster blickt, wird wahrscheinlich schnell nachvollziehen können, welche Rolle das Thema Wertschätzung in diesem Zusammenhang spielt. Es ist schließlich eine Frage des Respekts, seinem „Gegenüber“ aktiv zuzuhören. Und dazu gehört es auch, die Kamera einzuschalten und sich selbst zu zeigen.

Keine Privatveranstaltung
An einer Konferenz im Büro würde wahrscheinlich niemand in Jogginghose und mit ungewaschenen Haaren teilnehmen. Gleiches sollte für einen Videocall gelten: Hierbei handelt es sich schließlich genauso um eine berufliche Veranstaltung, bei der daher auch ein gewisser Dresscode selbstverständlich sein sollte. Und wer sich schon adrett kleidet, kann die Kamera auch einfach einschalten.

Contra: Argumente, warum die Kamera nicht laufen muss

Auf der anderen Seite gibt es aber auch einige Contra-Argumente, die gegen eine Live-Bildübertragung sprechen. Das sind:

Umweltbelastung reduzieren
Dass eine Videokonferenz eine ganze Menge CO2 produziert, ist vielen Menschen wahrscheinlich gar nicht bewusst. Wer bei eingeschalteter Kamera an einer Videoschalte teilnimmt, erzeugt bis zu 1000 Gramm Kohlenstoffdioxid. Ohne Kamera würde die Menge dagegen deutlich geringer ausfallen. Man trägt daher zumindest einen kleinen Teil zum Klimaschutz bei, wenn man ohne Live-Bild virtuell tagt.

Höhere Produktivität
Laut einer Studie arbeiten Menschen effektiver und produktiver, je weniger visuelle Reize es gibt. Ergo: Wird man nicht von den Gesichtern seiner Kollegen abgelenkt, arbeitet man konzentrierter und aufmerksamer. Dieses Argument zählt natürlich nur, wenn während des Meetings auch tatsächlich etwas erarbeitet wird und man nicht nur zuhören muss.

Mehr Komfort
Wenn wir die Kamera nicht einschalten, dann spricht nichts dagegen, wenn wir es uns auf dem Sofa oder sogar im Bett bequem machen und in entspannter Position einem Vortrag lauschen. Auf diese Weise steht man beim Zuhören unter deutlich weniger Anspannung und hat in der Folge mehr Energie für die Arbeit.

Zeitersparnis

Wer die Kamera ausgeschaltet lässt, kann Zeit einsparen. Das ist zumindest dann möglich, wenn man sich daheim befindet. Schließlich ist es hier nicht notwendig, sich erst „in Schale“ zu schmeißen. Auch dem Styling müssen wir jetzt weniger Aufmerksamkeit schenken.

Urheber des Titelbildes: pitinan/ 123RF Standard-Bild

INGA-Prinzip

Das INGA-Prinzip – so setzt man in vier Schritten Grenzen

Einfach mal Nein zu sagen, fällt vielen Menschen nicht leicht. So nehmen wir im Job manchmal zusätzliche Aufgaben an, obwohl uns die Arbeit eigentlich schon über den Kopf wächst. Das Neinsagen kann jedoch gelernt werden – wer klare Grenzen setzen will, ohne dabei ein schlechtes Gewissen oder ein ungutes Gefühl zu haben, der sollte nach dem INGA-Prinzip handeln.

Darum klappt das mit dem Ja deutlich besser…

… oder andersherum formuliert: Deshalb fällt es uns schwer, Nein zu sagen. Wahrscheinlich haben wir uns alle schon mal dabei erwischt, dass uns als Antwort auf eine Bitte ein Ja über die Lippen kommt, obwohl wir eigentlich das Gegenteil meinen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Meist ist es einfach der Weg des geringsten Widerstands und der falschen Rücksichtnahme. Auf diese Weise können wir unser Gegenüber zufriedenstellen und mögliche Konflikte und Konfrontationen vermeiden. Vielleicht es man es zudem von Ihnen gewohnt, dass sie immer zur Stelle sind, wenn andere Sie brauchen.

Tut man sich schwer damit, anderen Menschen Absagen zu erteilen, kann dahinter auch die Angst stecken, nicht (mehr) gemocht zu werden. Auch die Sorge vor möglichen negativen Konsequenzen nach dem Motto „Wenn ich das jetzt nicht mache, werde ich niemals die bessere Position im Unternehmen erhalten“ kann ein Grund sein. Hier ist vor allem die Abhängigkeit von der anderen Person die Motivation für das eigene Verhalten. Nicht zuletzt kann es auch das Pflichtempfinden, zum Beispiel gegenüber Freunden und Familie sein, dass wir uns nicht trauen, ein Nein zu äußern. Einige Menschen sagen zudem einfach Ja, weil sie selbst ihr eigenes schlechtes Gewissen vermeiden möchten.

Darum lohnt es sich, auch mal Nein zu sagen

Auch wenn es erst einmal paradox klingen mag, aber tatsächlich verschaffen sich Menschen automatisch <strong>Respekt</strong> bei ihren Mitmenschen, wenn sie auch mal ein selbstbewusstes Nein äußern können. Dahingegen zahlen Ja-Sager, die es auch im Job allen recht machen wollen, meist einen hohen Preis. Sie werden nicht nur schnell von anderen ausgenutzt und irgendwann sogar nicht mehr ernst genommen, sondern sie kommen auch schnell an ihre eigene Belastungsgrenze, sind überfordert und überlastet.

Damit es künftig mit der Absage klappt – und das Nein beim Gegenüber ankommt, ohne dass er verletzt oder gekränkt ist – kann das sogenannte INGA-Prinzip hilfreich sein. Bei diesem Vorgehen setzt man Grenzen bestimmt, selbstbewusst und nachvollziehbar, bleibt aber gleichzeitig freundlich und höflich.

Nun wird’s konkret: Dafür steht die Abkürzung INGA

Das INGA-Prinzip fußt auf einem Vorgehen in <strong>vier Schritten</strong>. Mit INGA ist dabei natürlich keine Person gemeint, vielmehr handelt es sich um ein Akronym. Die einzelnen Buchstaben stehen dabei für:

I für Interesse
Kommt der Vorgesetzte oder ein Kollege mit einem Anliegen beziehungsweise einer Bitte auf einen zu, dann gilt es zunächst, genau zuzuhören und Interesse und Verständnis (zum Beispiel für die Dringlichkeit) zu zeigen. Eine mögliche Formulierung könnte lauten: „Ich kann gut nachvollziehen, dass der Auftrag wichtig ist.“ Oder: „Das tut mir sehr leid, dass du hier terminlich in der Klemme steckst.“

N für Nein
Jetzt ist es Zeit, Klartext zu reden. Und das bedeutet, ein Nein unmissverständlich, bestimmt, aber freundlich auszusprechen. Sagen Sie zum Beispiel einfach: „Das tut mir leid. Aber nein, das schaffe ich leider nicht.“ Wichtig ist dabei, das Gesagte nicht abzuschwächen mit einem „Eigentlich nicht“ oder „Ich bin mir nicht sicher“. Auch ein „Bitte nicht böse sein“ ist jetzt überhaupt nicht angebracht und lässt Sie nicht unbedingt in einem guten Licht dastehen.

G für Grund

Damit Kollegen und Vorgesetzte die Ablehnung verstehen und nachvollziehen können, sollte jetzt eine Begründung folgen. Erläutern Sie kurz, warum es tatsächlich überhaupt nicht möglich ist, eine bestimmte Aufgabe bis morgen früh zu erledigen. Ein Beispiel: „Ich muss heute noch die dringende Abrechnung erledigen und werde daher die zusätzliche Aufgabe nicht schaffen.“ Bei der Begründung ist es natürlich wichtig, bei der Wahrheit zu bleiben und nicht eine Ausrede zu erfinden, weil man schlichtweg keine Lust dazu hat.

A für Alternative
Damit das Gespräch zum Abschluss wieder eine positive Richtung erhält, bieten Sie bestenfalls noch eine Alternative an, wie „Heute schaffe ich es zwar nicht, aber ab morgen Mittag kann ich mich der Aufgabe mit vollem Einsatz widmen.“ So eine Aussage verdeutlicht, dass man grundsätzlich gerne geholfen hätte und zudem nach einer Lösung sucht. Möglich kann es auch sein, dem Fragestellenden eine andere Hilfestellung anzubieten. „Du findest alle Daten zu dem Projekt in Ordner XY. Ich kann dir gerne zeigen, wie du ihn findest.“

Urheber des Titelbildes: khosrork/ 123RF Standard-Bild