Fasching Firma

Fasching in der Firma – kleiner Jecken-Knigge fürs Büro

Helau und Alaaf! Spätestens an Weiberfastnacht bricht das Karnevalsfieber in vielen Regionen Deutschlands aus. Während in Hamburg und Berlin normal weitergearbeitet wird, herrscht in Köln, Düsseldorf, Mainz und weiteren Städten bis zum Rosenmontag der Feier-Ausnahmezustand. Die Narrenfreiheit muss jedoch nicht unbedingt am Arbeitsplatz gelten. Was ist erlaubt und was sollte man lieber sein lassen?

Gibt es ein Faschingsgesetz?

Als Clown verkleidet zur Arbeit kommen? Am Arbeitsplatz Sekt trinken? Das Büro mit Konfetti und Luftschlangen schmücken? Ob all diese Dinge möglich sind, ist nicht allgemeingültig festgehalten. Das Arbeitsrecht gibt keine spezielle Regelung während die Karnevalszeit vor. Dementsprechend gelten die üblichen Regeln am Arbeitsplatz. Grundsätzlich hängt es aber vom Arbeitgeber ab, was Mitarbeiter während der „jecken Tage“ am Arbeitsplatz machen dürfen und was eben auch nicht. Eine große Rolle spielt hier vor allem die Region: In einer Faschingshochburg drückt der Chef wahrscheinlich eher mal ein Auge zu als jener in einer karnevalsfreien Stadt.

Jecken-Knigge: Das sollten Arbeitnehmer jetzt beachten

Verkleidung

Neben der Region spielt auch die Branche eine Rolle, wenn es um eine Kostümierung geht. Während in Büroräumen ohne Kundenkontakt grundsätzlich nichts gegen ein lustiges Kostüm spricht, kommt dieses bei Bankangestellten wahrscheinlich weniger gut an. Wer unsicher ist, wie der Arbeitgeber dazu steht, fragt im Vorwege lieber nach. Ein absolutes No-Go ist es jedoch, eine spezielle Arbeitsschutzkleidung gegen ein Cowboy- oder Donald Trump-Kostüm einzutauschen – das wäre auch aus Gründen des Arbeitsschutzes gar nicht erlaubt.

Und andersherum: Darf der Chef seine Angestellten dazu zwingen, ein Papphütchen aufzusetzen? Mit einer entsprechenden Begründung und bei berechtigtem Interesse kann er durchaus anweisen, eine bestimmte Betriebskleidung, in dem Fall eine Verkleidung, zu tragen. Diese darf jedoch nicht gegen das Persönlichkeitsrecht des Angestellten verstoßen und ihn beispielsweise erniedrigen oder bloßstellen.

Alkohol

Alkohol am Arbeitsplatz wird in den meisten Unternehmen über die Betriebsordnung komplett untersagt. Dementsprechend ist Alkohol auch während der Faschingszeit ein heikles Thema, das unbedingt immer vorher abgesprochen werden muss. Wer sich nicht an die Regeln hält, riskiert sogar eine Abmahnung. Getrunken werden sollte zudem immer nur in Maßen. Denn wer nach übermäßigem Alkoholgenuss nicht mehr weiß, was er tut, eventuell sogar ausfallend, beleidigend oder aufdringlich wird, kann nicht nur seinen Job nicht mehr vernünftig erledigen, sondern sich auch eine Menge Ärger einhandeln.

Dekoration

Konfetti, Luftschlangen und Kamelle gehören zum Karneval und Fasching unbedingt dazu – am Arbeitsplatz sind sie jedoch nicht zwingend gern gesehen. Natürlich besteht auch im Hinblick auf die Dekoration die gute Möglichkeit, dass der Chef sein Okay gibt, selbstverständlich ist das aber nicht. Nicht erlaubt sind Konfetti und Co. zudem in allen sensiblen Bereichen, wo bestimmte Sicherheitsbestimmungen gelten.

Urlaub

Wer gerne ausgelassen feiert und die fünfte Jahreszeit dafür als guten Anlass nimmt, der reicht an den Haupttagen am besten Urlaub ein. So lassen sich mögliche Unstimmigkeiten mit dem Arbeitgeber von vornherein vermeiden. Ein Anspruch auf freie Tage besteht jedoch nicht. Sollte der Chef keinen Urlaub gewähren, dann ist es die schlechteste Idee, sich krankzumelden und dennoch munter zu feiern. Wer dabei erwischt wird, dem droht infolge der Arbeitsverweigerung mit Täuschung sogar die Kündigung.

Krawatte abschneiden

Auch wenn es in vielen Gegenden an Weiberfastnacht zur guten Tradition gehört, den Männern die Krawatte abzuschneiden, bewegen Sie sich hier auf dünnem Eis. Denn wer dies ungefragt tut, beschädigt das Eigentum einer anderen Person und wird unter Umständen sogar mit einer Schadensersatzforderung konfrontiert.

Bützchen/Küsschen verteilen

Auch hier ist mittlerweile Vorsicht geboten. Denn wer kein Karnevalist ist, könnte ein überschwängliches Küsschen auf die Wange auch als sexuelle Nötigung empfinden. Deshalb gilt: Zumindest im Büro werden nur Bützchen an diejenigen verteilt, die man gut kennt und bei denen man sicher weiß, dass sie den Spaß mitmachen.

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Redeangst

Redeangst überwinden– hilfreiche Tipps, um souverän in Meetings aufzutreten

Feuchte Hände, ein rasender Puls und innere Anspannung – diese Symptome kennen viele Menschen nur zu gut, wenn sie vor anderen Menschen reden sollen. Das muss nicht gleich der große Vortrag vor Publikum sein, auch im Meeting kann es durchaus schwerfallen, frei zu sprechen. Damit die Redeangst nicht zum Karrierekiller wird, haben wir wichtige Tipps zusammengefasst, um in der Besprechung souverän aufzutreten.

Nicht alleine mit der Redeangst sein

Auch wenn es sich wahrscheinlich im konkreten Moment nicht so anfühlt, sollte man sich dennoch vor Augen führen, dass man mit einer Redeangst nicht alleine dasteht: Tatsächlich gehört sie sogar zu den häufigsten Ängsten überhaupt, fast die Hälfte der Bevölkerung teilt sie. Viele Menschen werden daher nachvollziehen können, wie Sie sich fühlen, wenn Sie vor anderen Menschen sprechen müssen. Wer sich das bewusst macht, reduziert seinen Stress meist bereits zu einem guten Teil.

Adrenalin abbauen

Wer nervös und angespannt ist, schüttet eine Menge Adrenalin aus. Die körperliche Alarmbereitschaft wäre für einen Kampf sicher gut, das Denken wird durch das Hormon jedoch beeinträchtigt. Mit etwas Bewegung lässt sich das Adrenalin schnell wieder abbauen. Dafür reicht es bereits aus, eine halbe Minute auf der Stelle zu hüpfen. Natürlich sollten Sie nicht mitten im Meeting auf und ab springen, aber vielleicht bietet sich die Gelegenheit, vorher an der frischen Luft überschüssige Energie loszuwerden.

Worst-Case-Szenario durchspielen

Was kann mir im schlimmsten Fall passieren? Diese Frage sollte sich jeder stellen, bevor er im Meeting das Wort hat und/oder etwas präsentieren soll. Denn ein Weltuntergang ist ein kleiner Stotterer oder ein fehlendes Wort garantiert nicht. Selbst dann, wenn den Kollegen oder Kunden der Vortrag nicht gefällt, bedeutet das in aller Regel nicht das Ende der Karriere.

An das (normale) Danach denken

Anstelle des Wort-Case-Szenarios ist es viel sinnvoller, an eine normale Alltagssituation zu denken, die im Anschluss an das Meeting geplant ist. Steht vielleicht das Mittagessen an? Muss man die Kinder aus der Kita abholen oder ist man abends mit Freunden verabredet? Indem man in den Normalmodus schaltet, lässt sich das Gehirn überlisten: Schließlich wird ihm so vermittelt, dass man nicht sterben muss, sondern danach noch etwas kommt. Die Folge: Die Nervosität sinkt.

Gut vorbereitet sein

Um die eigene Redeangst in den Griff zu bekommen, führt kein Weg an einer guten Vorbereitung vorbei. Überlegen Sie sich daher vorher, was Sie sagen wollen und halten dies schriftlich in Stichpunkten fest. Bestenfalls wird auch die Formulierung vorab geübt. Auf diese Weise lässt sich schnell erkennen, an welcher Stelle es möglicherweise noch hakt und man lieber etwas üben sollte. Fakt ist: Wer gut vorbereitet in eine Besprechung geht, ist in der Regel automatisch deutlich weniger nervös. Kurz vor dem Termin sollte es dann aber auch gut sein. Wer seinen Vortrag ein paar Minuten vorher nochmal komplett durchgeht, verstärkt meist nur die Nervosität. Was jetzt nicht sitzt, geht so kurzfristig auch nicht mehr in den Kopf hinein.

Selbstsicherheit vermitteln

Auch wenn das Herz noch so rasen und der Pulsschlag Alarm schlagen sollte, offensichtlich für die anderen Menschen sind die körperlichen Reaktionen in der Regel nicht. Man kann im Gegenteil mit einfachen Mitteln sogar noch einen Teil dazu beitragen, selbstbewusst zu wirken. Wer keine Nervosität ausstrahlen möchte, der sollte vor allem seine Hände im Griff haben. Bedeutet: nicht daran knibbeln und auch nicht mit Gegenständen spielen. Nehmen Sie zudem eine aufrechte Sitzhaltung ein, halten Sie Blickkontakt zu den Kollegen und vermeiden möglichst hektische Bewegungen. Wer jetzt noch denkt, dass die anderen einen gut finden, macht alles richtig.

Negative Glaubenssätze ausschalten

Ich vergesse bestimmt die Hälfte! Die anderen können das viel besser. Ich werde mich heute richtig blamieren! Negative Gedanken, wie diese, tragen nicht dazu bei, die Redeangst abzubauen. Im Gegenteil: Wer davon überzeugt ist, dass er es nicht schafft, scheitert viel eher als jemand, der mit einem gesunden Selbstvertrauen die Sache angeht. Sagen Sie sich daher: Ich schaffe das! Ich bin gut vorbereitet und werde die anderen heute von meinen Argumenten überzeugen!

Die Perfektion vergessen

Kein Mensch ist perfekt, das lernen wir schon im Kindesalter. Dementsprechend muss man es auch nicht bei einem Vortrag sein. Wenn man also plötzlich den Faden verliert oder eine Person mit dem falschen Namen anspricht, dann ist das allzu menschlich. Diese kleinen Fehler werden meist schnell verziehen, sie machen eine Person sogar sympathisch.

Nicht persönlich nehmen

Der Blick aus dem Fenster, ein verstohlener Gähner oder eine kleine Tuschelei – es kann durchaus vorkommen, dass einem die Zuhörenden nicht die gesamte Zeit ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Bestenfalls ignorieren Sie dieses Verhalten einfach und sagen sich, dass es sich nicht gegen Sie persönlich richtet.

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Bewerbungsfoto

Bitte recht freundlich! Mit dem Bewerbungsfoto überzeugen

Mit einem guten Foto lassen sich viele Sympathiepunkte bei einer Bewerbung sammeln. Ein authentisches Lächeln, ein seriöses Auftreten und die richtige Körperhaltung können manchmal sogar schon fast die halbe Miete sein. Um mit dem eigenen Bewerbungsfoto zu überzeugen, gibt es jedoch einiges zu beachten. Wir haben die wichtigsten Tipps.

Vorweg gefragt: Gehört ein Foto zwingend zur Bewerbung dazu?

Tatsächlich darf kein Unternehmen ein Bewerbungsfoto verlangen – genauso wenig übrigens wie Angaben zum Geschlecht, Alter und Familienstand sowie zur Staats- und Religionsangehörigkeit. Dies ist im Gleichbehandlungsgesetz festgehalten. Bedeutet: Bewerber dürfen nicht benachteiligt behandelt werden, wenn sie kein Foto von sich mitschicken.

Während es zum Beispiel in den USA völlig normal ist, sich ohne Foto zu bewerben, stellt eine „gesichtslose“ Bewerbung in Deutschland noch eine Ausnahme dar. Recruiter stellen sich daher schnell die Frage nach dem Warum. Nicht selten wird dann im Netz recherchiert, wie die Person denn nun aussieht. Und nicht immer ist es für den Bewerber von Vorteil, wenn der Personaler jetzt die Privatfotos bei Facebook, Twitter und Co. findet. Außerdem sollte man sich vor Augen führen, dass ein gutes Bewerbungsfoto auch einen guten Eindruck machen und dem Bewerber sogar Pluspunkte einbringen kann.

So sollte es aussehen – das perfekte Bewerbungsfoto

Mit dem Ziel, bereits auf den ersten Blick zu punkten und somit die Erfolgsaussichten für eine Stelle zu erhöhen, sollte das ideale Bewerbungsfoto einige Kriterien erfüllen. Denn auch wenn es scheinbar nur ein kleines Foto ist, verrät es doch mehr über die Person als man zunächst annehmen mag: Es zeigt beispielsweise, wie viel Mühe sich der Bewerber mit dem Foto gegeben hat, ob er Wert auf sein Äußeres legt und ob er sympathisch wirkt.

Hier die wichtigsten Tipps:

  • Aktualität: Ein Bewerbungsfoto ist maximal ein bis zwei Jahre alt und entspricht unbedingt dem tatsächlichen Aussehen des Bewerbers. Wer sich beispielsweise mit langen, blonden Haaren bewirbt, erscheint lieber nicht mit einem schwarzen Kurzhaarschnitt zum Vorstellungsgespräch.
  • Bildausschnitt: Im Fokus des Bildes steht der Kopf des Bewerbers. Für die klassische Bewerbung ist deshalb eine Portraitaufnahme empfehlenswert, bei der der Ausschnitt etwas unterhalb der Schultern endet. Je nach Job und Branche spricht heute aber (vor allem in jungen Unternehmen und bei kreativen Berufen) auch nichts gegen ein Foto bis zur Brust oder sogar ein Halbkörperfoto. Seien Sie sich aber darüber bewusst, dass Sie so noch mehr von sich preisgeben. Es ist daher wichtig, auf die Körperhaltung und -sprache zu achten.
  • Blickwinkel: Ein gutes Bewerbungsfoto zeichnet sich durch eine Aufnahme des Fotografen auf Augenhöhe aus. Schaut der Bewerber hinab, dann wirkt das schnell überheblich. Andersherum entsteht der Eindruck der Unterwürfigkeit, wenn das Foto von oben auf den Bewerber hinunter aufgenommen wird.
  • Hintergrund: Für die klassische Bewerbung darf es gerne ein schlichter, unauffälliger und nicht zu dunkler Hintergrund in Weiß, Grau oder in einem hellen Blau sein. Idealerweise passt der Background zur Kleidung und bildet einen harmonischen Kontrast. Um Fotos das gewisse Extra zu geben, ist es heute aber durchaus erlaubt, auch einen „echten“ Hintergrund, wie Mauern, (Glas-)Wände oder sogar Bäume, zu wählen. Damit der Blick des Betrachters jedoch nicht abgelenkt wird, verschwimmt der Hintergrund, während die Person in den Fokus gerückt wird.
  • Outfit: Welche Kleidung die optimale Wahl ist, hängt im Wesentlichen vom Unternehmen und der Branche ab. Während es für einen Job in einer Bank oder bei einer Versicherung unbedingt klassisch-elegant sein sollte, ist in der Werbeagentur durchaus auch ein legerer Look erlaubt. Immer richtig bei einem Bewerbungsfoto liegen Frauen mit einer schlichten Bluse und Männer mit einem Hemd. Hierbei ist unbedingt auf eine gute Passform zu achten. Unschöne Knickfalten sind ein No-Go genauso wie zu weit aufgeknöpfte oder kurzärmelige Blusen und Hemden.
  • Styling: Grundsätzlich fahren Sie nach dem Motto „Weniger ist mehr“ gut. Dementsprechend geht dezente Zurückhaltung definitiv vor einem auffälligen Styling. So sollten die Haare zwar gepflegt und frisch gewaschen sein, eine allzu aufwendige Frisur wirkt dagegen übertrieben und gezwungen gewollt. Wer lange Haare hat, kann diese sowohl offen als auch zusammentragen. Nicht immer gut kommt jedoch ein Dreitagebart bei Männern an. Ein alltagstaugliches Make-up darf es bei Frauen durchaus sein, auch um Glanz und fettige Stellen auf der Haut zu kaschieren. Wenig Pluspunkte sammelt man dagegen mit knalligem Lippenstift und allzu auffällig geschminkten Augen. Schminken Sie sich daher so, als würden Sie zur Arbeit gehen und nicht auf die nächste Party. Ähnliches gilt für den Schmuck: Gegen ein bis zwei dezente Schmuckstücke ist nichts einzuwenden, mehr sollten es aber definitiv nicht sein.
  • Körperhaltung & Gesichtsausdruck: Eine wichtige Regel beim Bewerbungsfoto lautet, die Augen und den Blick direkt auf den Betrachter zu richten. Gezeigt wird die Person dabei entweder frontal oder im Halbprofil. Wer etwas mehr Körper zeigt, achtet darauf, nicht zu abweisend zu wirken. Verschränkte Arme sind daher unbedingt zu vermeiden. Ob man besser im Sitzen oder Stehen fotografiert wird, von rechts oder links, lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt vielmehr vom jeweiligen Typ und dem eigenen Geschmack ab. Um offen und sympathisch rüberzukommen, ist ein Lächeln ein wichtiger Standard eines jeden Bewerbungsfotos. Wer dabei noch Zähne zeigt, macht alles richtig. Achten Sie jedoch darauf, dass das Lächeln nicht eingefroren wirkt. Das kann schnell passieren, wenn man bereits mehrere Versuche hinter sich hat.
  • Bearbeitung: Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn das Bild im Nachhinein ein wenig bearbeitet wird und man beispielsweise mit Lichteffekten spielt. Auch ein Schwarz-Weiß-Bild ist durchaus erlaubt. Dagegen gehört eine künstliche „Aufhübschung“ zu einem absoluten No-Go. Wer beispielsweise die eine oder andere Falte hat, belässt diese auf dem Bild auch genau dort. Es ist zudem unbedingt davon abzuraten, die Lippen voller zu machen oder die Augen größer – zeigen Sie sich so, wie Sie auch tatsächlich aussehen.
  • Qualität: Ein Selfie oder ein spontaner Schnappschuss sind als Bewerbungsfoto gänzlich ungeeignet, auch wenn man sich darauf selbst gut gefällt. Im Idealfall investieren Sie lieber etwas Geld in einen professionellen Fotografen, der ein qualitativ hochwertiges Foto in guter Auflösung aufnimmt und zudem einen geschulten Blick für ein perfektes Bewerbungsfoto im Hinblick auf die genannten Aspekte hat.

Der optimale Platz für das Foto

Und wohin kommt das passende Bewerbungsfoto nun? Klassisch findet es seinen Platz auf dem Lebenslauf in der rechten oberen Ecke neben den allgemeinen Angaben zur Person. Gibt es ein Deckblatt, dann kann es auch dort platziert werden.

Standardformate der Fotos sind dabei 4,5 x 6 cm, 5 x 7 cm sowie 6 x 9 cm, eine Richtlinie gibt es hierbei jedoch nicht. Deckblatt-Fotos können auch etwas größer sein. Ein Bewerbungsfoto hat zudem immer ein Hochformat und überschreitet bei digitalen Bewerbungen eine Dateigröße von 2 MB nicht.

Während man ein Bild bei einer Online-Bewerbung einfach in das Dokument einbaut, haben Sie bei der klassischen Bewerbung im Papierformat die Wahl, ob man das Foto manuell aufklebt oder lieber in der Datei abspeichert und dann mit ausdruckt. Bei letzterer Variante ist ein guter Drucker natürlich eine wichtige Voraussetzung. Was gar nicht geht, ist ein Anheften des Fotos mit einer Büroklammer oder mit einer Heftklammer an das Papier.

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Scheinselbstständigkeit

Was ist eigentlich Scheinselbstständigkeit?

Scheinselbstständigkeit gilt es zu vermeiden – so lautet ein häufiger Ratschlag für Selbstständige und Freiberufler. Doch was ist eigentlich Scheinselbstständigkeit?

Die Antwort auf diese Frage gestaltet sich komplex, da es keinen einheitlichen Rechtsbegriff gibt. Ob Scheinselbstständigkeit vorliegt oder nicht, wird vielmehr anhand vieler verschiedener Kriterien beurteilt.

Scheinselbstständigkeit – die rechtliche Definition

Je nach Definition gibt es zwischen 235.000 und 436.000 Scheinselbstständige in Deutschland. Das hat eine Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus dem Jahr 2018 festgestellt.

Wie lässt sich Scheinselbstständigkeit nun definieren? Laut Deutschem Rentenversicherung Bund liegt Scheinselbstständigkeit vor, wenn eine Person zwar auf dem Papier selbstständig tätig ist, tatsächlich aber in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis zum Kunden steht.

Von einem scheinselbstständigen Arbeitsverhältnis profitieren vor allem Arbeitgeber, da sie für selbstständige und freiberufliche Arbeitskräfte keine Sozialversicherungsbeiträge abführen müssen. Selbstständig tätigen Kräften muss zudem kein Mindestlohn gezahlt werden. Scheinselbstständige verdienen dadurch oft weniger als ihre fest angestellten Kollegen.

Merkmale einer Scheinselbstständigkeit

Bis zum Jahr 2003 galt die sogenannte „Vermutungsregelung“. Dabei wurde ein Beschäftigungsverhältnis als abhängig angesehen, wenn drei von fünf gesetzlich geregelten Merkmalen erfüllt waren.

Heute gestaltet sich die Überprüfung von Arbeitsverhältnissen komplexer. Wichtige Kriterien, um das Vorliegen von Scheinselbstständigkeit zu beurteilen, sind vor allem:

  • Weisungsgebundenheit gegenüber dem Auftraggeber, zum Beispiel die Vorgabe von festen Arbeits- und Urlaubszeiten
  • Berichterstattungspflicht gegenüber dem Auftraggeber
  • Längere Tätigkeit für einen Auftraggeber
  • Verpflichtung zur Auftragsannahme
  • Tätigkeit in den Betriebsräumen des Auftraggebers und Nutzung von betriebseigenem Arbeitsmaterial, etwa Firmencomputern
  • Leistungen dürfen nur in eigener Person erbracht und nicht an andere Fachkräfte weitergegeben werden
  • Fehlen eines eigenen Unternehmensauftritts mit Geschäftsräumen, Visitenkarten, Briefpapier etc.
  • Gleichbehandlung mit den angestellten Beschäftigten des Betriebs

Treffen ein oder zwei dieser Merkmale zu, bedeutet das noch nicht, dass Scheinselbstständigkeit vorliegt. Vielmehr ist die gesamte Situation des Beschäftigungsverhältnisses zu überprüfen.

Ein typisches Beispiel für eine scheinselbstständige Beschäftigung: Eine Webdesignerin war längere Zeit im Mutterschaftsurlaub. Nach der Elternzeit erhält sie von einem ehemaligen Arbeitgeber einen Werksvertrag auf selbstständiger Basis. Tatsächlich arbeitet sie in den Firmenräumen, ist allein für diesen Arbeitgeber tätig und muss sich an feste Arbeitszeiten halten.

Info: Die 5/6-Regelung
Erzielen Selbstständige 5/6 ihres Umsatzes durch einen einzigen Auftraggeber, kann die Rentenversicherung das Arbeitsverhältnis als „arbeitnehmerähnlich selbstständig“ einstufen und Beitragsnachzahlungen für die letzten vier Jahre verlangen.

Konsequenzen einer Scheinselbstständigkeit

Durch scheinselbstständige Arbeitsverhältnisse gehen den Sozialversicherungen Beiträge und dem Finanzamt Steuern verloren. Der Deutsche Rentenversicherung Bund sowie weitere Sozialversicherungen, das Finanzamt und das Arbeitsgericht sind daher dazu befugt, Arbeitsverhältnisse zu überprüfen.

Die Scheinselbstständigkeit kann für Auftraggeber und Auftragnehmer schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen:

  • Auftraggeber müssen Sozialversicherungsbeiträge inklusive Säumniszuschläge für die letzten vier Jahre zahlen.
  • Es sind Lohnsteuernachzahlungen für die letzten vier Jahre zu leisten.
  • Bei vorsätzlicher Scheinselbstständigkeit drohen Bußgelder und Rückzahlungsforderungen für bis zu 30 Jahre.
  • Es kann zur Strafverfolgung aufgrund von Steuerhinterziehung kommen.
  • Für Auftragnehmer wird der Vorsteuerabzug unwirksam und sie müssen Vorsteuerbeträge zurückzahlen.

Ab Feststellung der Scheinselbstständigkeit ist die Beschäftigung zudem im Angestelltenverhältnis fortzuführen, mit allen Rechten und Pflichten.

Scheinselbstständigkeit vermeiden

Gründer, aber auch Auftraggeber sind also tatsächlich gut beraten, scheinselbstständige Beschäftigungsverhältnisse zu vermeiden.

Beim Aufsetzen von Dienstverträgen sollten Selbstständige und Freiberufler darauf achten, dass sie ihre unternehmerische Entscheidungsfreiheit behalten. Selbstverständlich können Auftraggeber Abgabefristen festlegen und Nachweise über die geleistete Arbeitszeit verlangen. Die genauen Arbeitszeiten sollten Selbstständige jedoch frei festlegen können. Außerdem empfiehlt es sich, eigene Tools zur Aufwandserfassung und Rechnungsstellung zu nutzen.

Ob ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis vorliegt, können Auftraggeber und Auftragnehmer vom Deutschen Rentenversicherung Bund überprüfen lassen. Gemäß § 7a des IV. Sozialgesetzbuches dürfen sie ein sogenanntes Statusfeststellungsverfahren beantragen. Es ist ratsam, diesen Antrag entweder vor dem Beginn der Beschäftigung oder möglichst früh im Beschäftigungsverhältnis zu stellen und einen kompetenten Rechtsbeistand hinzuzuziehen.

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Fit durch den Winter

Fit durch den Winter: Immunsystem stärken

Kühle Temperaturen und weniger Bewegung im Freien führen dazu, dass wir im Winter besonders anfällig für Infektionskrankheiten sind. Fettreiches Essen, Stress, Rauchen und Alkohol schwächen das Immunsystem zusätzlich. Erkältungs- und Grippeviren haben daher in der kalten Jahreszeit Hochsaison.

Zudem geht weiterhin das Coronavirus um und ein Erreger namens RSV breitet sich aus. Dahinter verbirgt sich eine Infektion der oberen und unteren Atemwege durch das etwas sperrig benannte Respiratorische Synzytial-Virus.

Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Immunsystem stärken und fit durch den Winter kommen.

Gesunder Darm – gesundes Immunsystem

Rund 75 Prozent aller Antikörper werden im Darm gebildet. Ein gesunder Darm gilt daher als Grundlage für ein gesundes Immunsystem. Mit der richtigen Ernährung können Sie Ihre Darmflora und damit auch die Immunabwehr stärken.

Doch wie sieht eine möglichst gesunde Ernährung im Winter aus? Dass vitaminreiche Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen sollten, ist den meisten bewusst.

Im Winter liefern vor allem Zitrusfrüchte wie Orangen und Mandarinen wichtiges Vitamin C. Möhren und Kürbis enthalten Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Nüsse versorgen den Körper mit Zink, das am Aufbau der Nasen- und Rachenschleimhaut mitwirkt.

Dem Darm können Sie etwas Gutes tun, wenn Sie Ihren Speiseplan zusätzlich um fermentierte Lebensmittel ergänzen. Fermentierte Speisen wie Sauerkraut, Kimchi, Joghurt und Buttermilch enthalten viele Probiotika. Diese lebenden Mikroorganismen unterstützen die Barrierefunktion des Darms.

Ebenfalls wichtig: Ballaststoffe, auch als Präbiotika bezeichnet. Für den Menschen sind Ballaststoffe nicht verdaulich, sie dienen aber den guten Darmbakterien als Nahrung.

Positiven Einfluss auf die Stoffwechselvorgänge haben Bitterstoffe. Sie regen die Tätigkeit von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse an und fördern die Magen-Darm-Bewegung. Bitterstoffe stecken in Chicorée, Rucola, diversen Kohlsorten und auch in weihnachtlichen Gewürzen wie Zimt.

Extra-Tipp für Naschkatzen: Schokolade trägt ebenfalls zu einem gesunden Immunsystem bei. Voraussetzung: Sie wählen Bitterschokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 70 Prozent. Die darin enthaltenen Flavonoide bekämpfen freie Radikale im Körper.

Scharf, schärfer, Chili

Essen Sie im Winter häufiger scharf! Folgende Scharfmacher sollten jetzt auf dem Speiseplan stehen:

  • Chilis: Der Wirkstoff Capsaicin wirkt antibakteriell, hemmt Entzündungen und regt zudem die Durchblutung der Schleimhäute an.
  • Meerrettich, Senf und Wasabi: Die enthaltenen Senfölglycosiden tragen ebenfalls zur besseren Durchblutung der Schleimhäute bei. Das befreit die Atemwege und lässt Sie besser durchatmen.
  • Ingwer: Sogenannte Gingerole haben eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung. Nutzen Sie die Knolle zum Würzen oder als Tee.

Viel trinken

Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus. Das beeinträchtigt die kleinen Flimmerhärchen, die im Inneren der Nasenlöcher sitzen und Schmutz sowie Krankheitserreger herausfiltern. Ist die Fähigkeit zur Selbstreinigung der Nase beeinträchtigt, können Keime leichter in den Organismus gelangen. Ein Mittel dagegen: ausreichend trinken.

Im Winter ist das Durstgefühl schwächer ausgeprägt als im Sommer. Dadurch fällt es vielen Menschen schwer, auf die empfohlenen anderthalb bis zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu kommen. Haben Sie am besten immer ein Glas Wasser oder eine Thermoskanne mit Tee in Griffnähe stehen. Zitronen-, Orangen- und Ingwerscheiben verleihen Wasser mehr Geschmack.

Extra-Tipp: Meersalzhaltige Nasensprays und Nasensalben helfen ebenfalls dabei, die Nasenschleimhäute feucht zu halten. Abschwellende Nasensprays sollten Sie dagegen nur kurzfristig anwenden, da diese die Schleimhäute austrocknen.

Raus an die frische Luft

Brr, ist das kalt! Bei Minusgraden und nasskalter Witterung ist die Verlockung groß, sich in der warmen Wohnung einzumummeln. Für das Immunsystem ist das aber gar nicht gut.

Für den Aufbau einer starken Immunabwehr braucht der Körper nämlich Vitamin D. Das nehmen wir zum großen Teil über Sonnenlicht auf. Der blaue und ultraviolette Anteil des Sonnenlichts steigert zudem die Aktivität von T-Lymphozyten, speziellen Abwehrzellen.

Bewegung an der frischen Luft ist daher äußerst wichtig, um Infektionskrankheiten vorzubeugen. Achten Sie jedoch darauf, sich nicht zu überlasten. Zu starke körperliche Anstrengung kann die Infektanfälligkeit erhöhen.

Lüften Sie Ihre Räume außerdem drei bis vier Mal am Tag gut durch, damit die trockene Heizungsluft entweichen und frische Luft hineinkommen kann.

Ab ins Bett: Immunsystem stärken im Schlaf

Nach dem moderaten Training geht es dann ab ins Bett. Ausreichend Schlaf ist ein weiterer wichtiger Baustein für ein starkes Immunsystem. T-Lymphozyten sind vor allem in der Nacht aktiv.

Während Sie schlafen, haften sich die Abwehrzellen an mit Keimen befallene Körperzellen und vernichten diese. Schlafmangel beeinträchtigt die Tätigkeit der T-Lymphozyten negativ.

Urheber des Titelbildes: prostooleh/ 123RF Standard-Bild

Firmenhandy

Der richtige Umgang mit einem Firmenhandy

Mobil erreichbar zu sein, gehört heute in vielen Branchen zum Standard. Laut Daten des Branchenverbands Bitkom hat im Jahr 2018 bereits jeder dritte Beschäftigte ein mobiles Gerät zum Arbeiten genutzt. Es ist davon auszugehen, dass es dieser Anteil heute noch weit größer ist.

Beim Umgang mit dem Firmenhandy gibt es für Arbeitgeber und Arbeitnehmer jedoch einige Dinge zu beachten.

Firmenhandys: Was Arbeitgeber beachten sollten

Für Arbeitgeber stellt sich die Frage, in welchen Fällen die Ausgabe von Firmenhandys überhaupt sinnvoll ist. Grundsätzlich empfiehlt es sich überall dort ein Diensthandy zur Verfügung zu stellen, wo Mitarbeiter schnell und zuverlässig erreichbar sein müssen.

Dabei kann es sich um Mitarbeiter im gehobenen Management handeln oder um Außendienstmitarbeiter mit direktem Kundenkontakt. Sinnvoll ist das Firmenhandy auch für Beschäftigte im Sekretariat, die rasch auf Terminänderungen reagieren müssen, sowie für Werksleiter und Techniker, die die Produktion am Laufen halten.

Tipp: Firmenhandys von der Steuer absetzen
Soll ein Großteil der Belegschaft mit Firmenhandys ausgestattet werden, verursacht das natürlich Kosten. Die gute Nachricht für Arbeitgeber: Firmenhandys lassen sich von der Steuer absetzen. Übersteigen die Kosten die Werbungskostenpauschale von 1.000 Euro, sollte eine detaillierte Liste mit allen Kostenpunkten angefertigt werden. Auf diese Weise lassen sich 50 bis 70 Prozent der Handykosten absetzen.

Den richtigen Tarif wählen

Obwohl Betriebe einen Großteil der Handykosten von der Steuer abgesetzt können, lohnt es sich, einen möglichst günstigen Tarif zu wählen. Für Diensthandys sind Laufzeittarife meist besser geeignet als Prepaid-Tarife. Prepaid-Karten bergen das Risiko, dass das Guthaben gerade in einem kritischen Moment aufgebraucht ist.

Bei der Tarifwahl sollten Arbeitgeber zudem die Netzabdeckung in der jeweiligen Region sowie die Nutzungsgewohnheiten der Mitarbeiter beachten. Wer viel telefoniert, benötigt eventuell einen anderen Tarif als jemand, der mobil vorrangig über E-Mail kommuniziert. Einige Telekommunikationsanbieter haben auch spezielle Tarife für Firmenhandys im Sortiment, zumeist als Bundle aus Mobiltelefon und Laufzeitvertrag.

Firmenhandys und Hackerangriffe: Mitarbeiter für Datenschutz sensibilisieren

Bei jedem digitalen Gerät besteht die Gefahr von Hackerangriffen. Damit sensible Unternehmensdaten nicht in unbefugte Hände gelangen, sollten Firmen ihre Mitarbeiter im sicheren Umgang mit ihren Firmenhandys schulen.

Dazu gehören zum Beispiel die Vergabe sicherer Passwörter sowie die Nutzung eines Zugangsschutzes wie Fingerabdruck- oder Gesichtsscan.

Diensthandy für Arbeitnehmer – was ist erlaubt, was nicht?

Dürfen Arbeitnehmer ihr Diensthandy auch privat nutzen? Das hängt von den Vorgaben des Unternehmens ab. Arbeitgeber können die private Nutzung des Diensthandys untersagen. Damit es keine Missverständnisse gibt, sollte eine Klausel im Arbeitsvertrag genau festlegen, ob die private Nutzung des Firmenhandys gestattet ist oder nicht.

Untersagen Betriebe die private Nutzung, dürfen Arbeitgeber überprüfen, ob sich ihre Angestellten daran halten. Chefs dürfen sich dann zum Beispiel stichprobenartig Verbindungsnachweise oder E-Mail-Verläufe ansehen. Nutzen Mitarbeiter das Firmenhandy trotz Verbot auch privat, stellt dies eine Vertragsverletzung dar und kann mit einer Abmahnung geahndet werden.

Das Recht zur Kontrolle gibt Vorgesetzten jedoch keine Erlaubnis, den Inhalt von E-Mails und Textnachrichten zu lesen. Das verbietet das Fernmeldegesetz. Steht das Handy auch zur privaten Nutzung zur Verfügung, dürfen Chefs weder Verbindungsdaten noch E-Mails einsehen. Das Unternehmen behält allerdings ein begrenztes Mitspracherecht und darf zum Beispiel Vorgaben machen, welche Apps auf dem Handy installiert werden.

Das Diensthandy ist Firmeneigentum

Ein Anrecht auf den Erhalt eines Diensthandys gibt es nicht. Ob und welche Mitarbeiter ein Firmentelefon erhalten, entscheidet der jeweilige Betrieb. Genauso wenig können Mitarbeiter ein bestimmtes Handy-Modell verlangen. Wer sich Hoffnungen aufs aktuellste iPhone macht, wird also eventuell enttäuscht.

Das Firmenhandy bleibt stets Eigentum des Unternehmens. Arbeitgeber können die Handys daher jederzeit zurückfordern. Sie müssen ihren Angestellten jedoch die Möglichkeit geben, private Daten zu löschen.

Wie sieht es mit der Rückgabe des Handys bei einer Kündigung aus? Wurde das Mobiltelefon für rein dienstliche Zwecke genutzt, muss es zurückgegeben werden. Durfte der Angestellte es auch privat verwenden, kommt es auf die jeweilige Vereinbarung im Arbeitsvertrag an. Betriebliche Daten sind nach Ablauf des Arbeitsverhältnisses in jedem Fall vom Telefon zu löschen bzw. an das Unternehmen zurückzugeben.

Info: Firmenhandys sind kein geldwerter Vorteil
Ein Firmenhandy stellt keinen geldwerten Vorteil dar und muss bei der Steuererklärung nicht als Sachbezug angegeben werden. Das gilt auch, wenn das Mobiltelefon privat genutzt werden darf.

Müssen Arbeitnehmer am Firmenhandy ständig erreichbar sein?

Ein Firmenhandy soll die schnelle Erreichbarkeit sicherstellen. Doch wann genau müssen Arbeitnehmer eigentlich erreichbar sein? Wird man auch in der Freizeit vom Chef oder von Kunden angeklingelt, leidet die Work-Life-Balance.

Das Arbeitsrecht besagt klar: Die Pflicht zur Erreichbarkeit besteht während der Arbeitszeit. Dazu zählt auch Dienst in Rufbereitschaft. Nach Feierabend endet diese Pflicht allerdings. Arbeitnehmer dürfen ihr Diensthandy am Wochenende und im Urlaub also beruhigt ausschalten.

Von Mitarbeitern in Führungspositionen wird dennoch häufig ständige Erreichbarkeit erwartet. Ob das auch an freien Tagen gilt, muss allerdings im Arbeitsvertrag geregelt sein.

Eine Ausnahmeregelung gibt es für Mitarbeiter, ohne die der Betrieb stillstehen würde. Sie müssen in Notfällen zuverlässig erreichbar sein.

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Kind auf der Arbeit

Keine Betreuungsmöglichkeit: Darf das Kind mit an den Arbeitsplatz?

Wenn die Kita streikt, der Babysitter ausgebucht ist und auch Oma und Opa kurzfristig nicht einspringen können, dann stehen berufstätige Eltern mit kleinen Kindern vor einem großen Problem. Um dennoch arbeiten zu können, fragen sich jetzt viele: Darf ich mein Kind mit ins Büro nehmen, wenn ich keine Betreuung finde? Welche Möglichkeiten es für berufstätige Mütter und Väter in dieser Notlage gibt, erklärt dieser Ratgeber.

Die rechtliche Lage

Auch wenn sich partout niemand finden will, der auf das Kind aufpasst, besteht dennoch kein rechtlicher Anspruch. Es ist sogar verboten, das Kind mitzunehmen, wenn der Arbeitsplatz eine potenzielle Gefahr für das Kind darstellt (zum Beispiel eine Werkstatt, eine Baustelle oder das Fließband) oder es sich um hygienisch sensible Bereiche (wie Küchen, Krankenhäuser oder Labore) handelt. Im Büro ist die Mitnahme des Kindes hingegen in der Regel grundsätzlich möglich. Dafür müssen sich Angestellte aber unbedingt vorher die Erlaubnis des Vorgesetzten einholen – nur mit dessen Zustimmung darf das Kind unter folgenden Voraussetzungen mit:

  • Eine Beaufsichtigung ist während der gesamten Arbeitszeit sichergestellt.
  • Die eigene Arbeit und die der Kollegen wird durch die Anwesenheit des Kindes nicht gestört oder beeinträchtigt.

Was tun, wenn die Mitnahme des Kindes nicht erlaubt ist?

Erteilt der Arbeitgeber eine Absage, kann er seine Angestellten jedoch nicht dazu zwingen, am Arbeitsplatz zu erscheinen und das kleine Kind unbeaufsichtigt alleine zu Hause zu lassen. In dem Fall geht die Betreuungspflicht eindeutig vor der Arbeitspflicht. Unter Umständen gewährt der Vorgesetzte eine unbezahlte Freistellung, im schlimmsten Fall müssen Sie einen Tag unbezahlten Urlaub einreichen.

Sofern der Arbeitgeber zustimmt, kann es alternativ für alle Parteien die bessere Option sein, im Homeoffice zu arbeiten. Hier besteht vielleicht sogar die Möglichkeit, zwischendurch mehrere Pausen einzulegen, um das Kind zu beschäftigen und die Arbeitszeit dann einfach hinten dranzuhängen. Als Notfalllösung können darüber hinaus auch sogenannte „Eltern-Kind-Büros“ infrage kommen. Einige Unternehmen bieten diese Arbeitsplätze mit Spielzeug, Kinderbett und Wickeltisch bereits an, außerdem gibt es in einigen Städten auch schon Angebote von sozialen Einrichtungen.

Was ist zu beachten, wenn das Kind dabei ist?

Gibt der Arbeitgeber ein Go und das Kind darf mit ins Büro, dann liegt es am Vorgesetzten, gewisse Rahmenbedingungen vorzugeben beziehungsweise klare Regeln aufzustellen. Festgelegt werden kann zum Beispiel, in welchen Bereichen sich das Kind aufhalten darf und wer im Falle eines Schadens haftet. Unter Umständen muss der Erziehungsberechtigte eine Haftungserklärung unterschreiben, sodass das Unternehmen nicht in der Haftung steht, wenn sich das Kind verletzt. Die Aufsichtspflicht liegt während der gesamten Zeit bei der Mutter oder dem Vater: Die Eltern haben dementsprechend darauf zu achten, dass ihr Nachwuchs sich an die Regeln hält und auch keinen Zugang zu sensiblen Daten (relevant im Rahmen des Datenschutzes) hat.

In der Praxis ist das aber wahrscheinlich häufiger leichter gesagt als getan. Vor allem bei kleinen Kindern ist es für die Eltern meist ein großer Spagat, sich einerseits auf die Arbeit zu konzentrieren und andererseits das Kind ruhig und beschäftigt zu halten. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall, ein paar Spielsachen, Malutensilien, Kuscheltiere, ein Buch und/oder Tablet je nach Interessen und Alter des Kindes mitzunehmen. Gut an kommt es bei vielen Kids, wenn sie kleine Aufgaben im Büro erfüllen dürfen – dadurch fühlen sie sich wichtig und gebraucht und sind etwas vom „langweiligen“ Büroalltag abgelenkt. Eine Belohnung für ein gutes Verhalten am Ende des Tages kann zudem wahre Wunder bewirken. Außerdem ist es mit Sicherheit motivierend, wenn sie zwischendurch immer mal ein Lob von Mama oder Papa dafür bekommen, dass sie sich gut benehmen.

Welche Möglichkeiten haben Eltern bei einer Erkrankung des Kindes?

Ein Sonderfall ist die Erkrankung eines Kindes: Hier haben es Eltern zumindest aus rechtlicher Sicht deutlich einfacher. Sie können (Stand: 2023) pro Kind unter zwölf Jahren jeweils 30 Arbeitstage Kinderkrankentagegeld beantragen und gemeinsam mit ihrem Kind zu Hause bleiben. Alleinerziehende haben sogar einen Anspruch auf 60 Tage. Das Krankentagegeld beträgt 90 Prozent des Nettoarbeitsentgelts und wird bei gesetzlich Versicherten vom Arbeitgeber übernommen.

Sofern das Kind nicht ansteckend und fit genug ist, besteht auch jetzt die Möglichkeit, es nach vorheriger Nachfrage mit ins Büro zu nehmen. Hier sollte man aber gut abwägen, ob das tatsächlich eine gute Idee ist.

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Teilzeit Fakten

Nur die Hälfte der Zeit arbeiten? Diese Teilzeitmodelle gibt es

Teilzeitjobs sind beliebt: Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen eine 40-Stunden-Woche und arbeiten lieber mit reduzierter Stundenanzahl. Rund ein Viertel aller Beschäftigten ist bereits in Teilzeit. Meist ist es die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, die dabei gegen den höheren Verdienst eingetauscht wird. Je nach individuellem Bedarf, Job und Unternehmen kommen dafür verschiedene Teilzeitmodelle infrage.

Per Definition: Was bedeutet eigentlich Teilzeit?

Der Gesetzgeber gibt keine eindeutige Regelung vor. So lautet es im Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) lediglich: „Teilzeitbeschäftigt ist ein Arbeitnehmer, dessen regelmäßige Wochenarbeitszeit kürzer ist als die eines vergleichbaren vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers.“ Dementsprechend ist eine Tätigkeit mit zehn Stunden pro Woche (geringfügige Beschäftigung) genauso eine Teilzeitbeschäftigung, wie jene mit 30 Wochenstunden (vollzeitnahe Teilzeit). Die Ausgestaltung der Teilzeit ist daher eine individuelle und variable Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Arbeiten in Teilzeit: Die verschiedenen Modelle

Um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung der Rahmenbedingungen für den Teilzeitjob. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales stellt dabei folgende Modelle vor:

Reduzierte Stundenzahl

  • Teilzeit Classic:
    • Der klassische Halbtagsjob: Hierbei wird an fünf Wochentagen mit täglich reduzierter Stundenanzahl zu festgelegten Arbeitszeiten gearbeitet. Häufig handelt es sich um eine 20- oder 30-Stunden-Woche. Auf diese Weise lässt sich ein täglicher Freizeitgewinn für die beschäftigte Person erzielen. Der Verwaltungsaufwand für den Arbeitgeber ist relativ gering.
  • Teilzeit Classic vario:
    • Bei dieser Variante arbeitet man nicht an allen Wochentagen und hat dementsprechend einen oder mehrere Tage in der Woche frei. Die Stunden an den Arbeitstagen entsprechen dann überwiegend denen einer Vollzeitstelle. Ob der Mitarbeitende zwei, drei oder vier Tage pro Woche arbeitet, lässt sich variabel festlegen. Denkbar ist bei diesem variablen Modell alternativ auch eine 5-Tage-Woche mit jeweils anderer Stundenzahl an den einzelnen Tagen.
  • Teilzeit Homeoffice:
    • Die Beschäftigten arbeiten bei dieser Form der Teilzeit komplett im Homeoffice nach einem der beiden Modelle. Je nach Art des Jobs ist die Zeit entweder frei einteilbar oder es gibt feste Arbeitszeiten, um eine Erreichbarkeit des Beschäftigten sicherzustellen.

Teilen des Arbeitsplatzes

  • Jobsharing:
    • Bei diesem Modell ist unbedingt Teamarbeit gefragt: Zwei Mitarbeitende teilen sich einen Job und übernehmen gleichberechtigt den Aufgabenbereich der Stelle. Je nach Stundenanzahl lässt sich so die tägliche Erreichbarkeit sogar erhöhen. Die individuelle Aufteilung der Stunden kann den beiden Kollegen mit persönlichen Absprachen überlassen bleiben.
  • Teilzeit im Team:
    • Was zu zweit funktioniert, kann auch mit mehreren Personen funktionieren. Bei der Team-Teilzeit gibt der Arbeitgebende häufig nur vor, wie viele Personen zu einer bestimmten Zeit anwesend sein müssen. Das Team plant dann eigenverantwortlich die jeweiligen Arbeitszeiten, sodass hierbei eine besonders hohe Variabilität gegeben ist.

Teilzeit für Auszeit

  • Invest-Teilzeit:
    • Dieses Modell könnte auch als Sparprogramm bezeichnet werden. Die Arbeitszeit bleibt in Vollzeit bestehen, die Beschäftigten arbeiten daher regulär weiter, erhalten aber nur ein Teilzeitgehalt. Der restliche Teil des Gehalts wird angespart, um in der Zukunft eine längere Zeit der Freistellung (bei fortlaufendem Teilzeitgehalt) in Anspruch nehmen zu können. Das kann zum Beispiel ein Sabbatical sein oder auch der vorgezogene Ruhestand.
  • Saison-Teilzeit:
    • Interessant ist diese Option vor allem für die Arbeitgeber mit Auftragslagen, die saisonalen Schwankungen unterliegen. Ist viel zu tun, dann arbeiten die Angestellten in Vollzeit, in ruhigen Zeiten haben sie frei. Das Teilzeitgehalt wird durchgehend gezahlt.

Interesse geweckt? Wer hat ein Anrecht auf einen Teilzeitjob?

Wer bereit ist und es sich leisten kann, auf einen Teil seines Verdienstes zu verzichten, für den kann ein Teilzeitjob eine Option sein. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist zunächst die Zustimmung des Arbeitgebers. Grundsätzlich haben alle Arbeitnehmenden aber ein Recht auf Teilzeit, wenn

  • das Arbeitsverhältnis länger als sechs Monate besteht.
  • der Arbeitgeber mindestens 15 Mitarbeitende beschäftigt.
  • der Wunsch auf Teilzeit mindestens drei Monate vorher angekündigt wurde.
  • keine betrieblichen Gründe explizit dagegensprechen.

Die Chancen stehen also gut, seine Arbeitsstunden in einem bestehenden Job bei Bedarf reduzieren zu können. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, um spezielle Teilzeitmodelle in Anspruch zu nehmen. Das sind:

  • Elternteilzeit:
    • Beide Elternteile haben einzeln, nacheinander oder auch gleichzeitig das im Bundeseltern- und Elternzeitgesetz verankerte Recht auf Elternteilzeit. Eine Beschäftigung mit entweder 15 oder 30 Wochenarbeitsstunden ist demnach für alle frischgebackenen Mütter und Väter für eine begrenzte Zeit möglich, sofern auch die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind.
  • Altersteilzeit:
    • Dieses Modell richtet sich ausschließlich an Arbeitnehmer, die das 55. Lebensjahr vollendet haben und vor der Rente weniger arbeiten wollen. Gemäß Altersteilzeitgesetz sind zudem weitere Voraussetzungen zu erfüllen: So müssen Angestellte in den letzten fünf Jahren an mindestens 1800 Kalendertagen in einem versicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis gestanden haben. Ein gesetzlicher Anspruch auf Altersteilzeit besteht nicht, der Arbeitgeber muss zustimmen.
  • Pflegezeit:
    • Wer Familienangehörige zu Hause pflegt, kann gemäß Pflegezeitgesetz seine Arbeitszeit reduzieren, alternativ ist auch eine Freistellung möglich. Dies ist maximal für ein halbes Jahr möglich und auch nur dann, wenn in dem Unternehmen mehr als 15 Mitarbeiter arbeiten. Es ist zudem ein Nachweis über die Pflegebedürftigkeit zu erbringen. Handelt es sich um eine minderjährige Person, verlängert sich die maximale Dauer laut Familienpflegezeitgesetz auf 24 Monate.

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Pakete im Büro

Private Pakete ins Büro liefern lassen – kein Problem, oder?

Wer den ganzen Tag arbeitet, hat häufig wenig gute Chancen, ein Paket an der eigenen Haustür annehmen zu können. Warum die Bestellungen nicht einfach ins Büro schicken lassen, um unnötigen Stress zu vermeiden, fragen sich daher viele Angestellte. Eigentlich eine gute Idee – aber ist das überhaupt erlaubt? Wir haben die Antwort.

Pakete an den Arbeitsplatz schicken: Deshalb kann es sinnvoll sein

Der Online-Handel boomt nicht erst seit Corona. Wir verzichten daher gerne auf den Einkaufsstress in den Geschäften und bestellen unsere Geschenke lieber im Netz. Das geht schnell, ist unkompliziert und erspart uns unnötigen Aufwand. Der einzige Wermutstropfen: die Zustellung der Pakete. Denn die erfolgt meist zu Zeiten, in denen viele Menschen noch im Büro sind oder sich an einem anderen Arbeitsplatz aufhalten.

Sind die Nachbarn nicht zu Hause, dann muss das Paket in einer Post-Filiale, in einem Paketshop oder an einer Packstation abgeholt werden. Und das kann mitunter ganz schön anstrengend sein und vor allem Zeit kosten. Viel einfacher ist es da doch, sich von vornherein die Bestellung direkt an den Arbeitsplatz zu schicken. Wer den ganzen Tag dort arbeitet, stellt so schließlich sicher, dass man es selbst (oder im Zweifel auch Kollegen) in Empfang nehmen können.

Erlaubt oder nicht? Die rechtliche Lage

Ein privates Paket während der eigenen Arbeitszeit anzunehmen, dauert in der Regel nur wenige Sekunden und wird die meisten Arbeitgeber mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht stören. Einen rechtlichen Anspruch haben Beschäftigte darauf jedoch nicht. Mit anderen Worten: Der Chef kann durchaus und berechtigt im Rahmen seines Weisungsrechts ein Verbot aussprechen. Vor allem dann, wenn in schöner Regelmäßigkeit private Post am Arbeitsplatz abgeladen wird und die Zeit der Mitarbeiter für die Annahme und unter Umständen sogar das Öffnen des Pakets in Anspruch nimmt. Darüber hinaus nehmen die zusätzlichen Pakete auch Platz beziehungsweise Lagerfläche weg.

Wer sich nicht an das Verbot hält, riskiert eine Abmahnung und bei Wiederholungen sogar eine Kündigung. Um unnötigen Ärger zu vermeiden, lohnt es sich aber so oder so, auch bei einem einzelnen Paket den Arbeitgeber vorher kurz zu informieren beziehungsweise um Erlaubnis zu fragen.

Ein No-Go: Pakete aus dem Büro verschicken

Es sollte sich von selbst verstehen, dass Arbeitnehmende es unbedingt unterlassen sollten, private Pakete aus dem Büro auf Kosten und mit dem Firmenstempel des Arbeitgebers zu verschicken. Sollte dieser eindeutige Verstoß gegen die Vermögensinteressen des Unternehmens ans Licht kommen, dann kann dies sogar ohne vorherige Abmahnung die sofortige fristlose Kündigung nach sich ziehen – und das ist die kleine Bequemlichkeit garantiert nicht wert.

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Über-uns Seite

Vertrauen aufbauen & Kunden gewinnen: Die Über-uns-Seite gestalten

Die Über-uns-Seite ist das Must-have eines jeden Internetauftritts, das i-Tüpfelchen, das auf keinen Fall fehlen sollte – Besucher, potenzielle Kunden und Bewerber landen garantiert irgendwann darauf, um sich über das Unternehmen zu informieren. Mit überzeugenden Inhalten kann die Unternehmensseite zum echten Erfolgsfaktor werden.

Darum sollte eine Über-uns-Seite obligatorisch sein

Es ist selten der Zufall, der die Webseite-Besucher auf diese Seite führt, vielmehr klicken viele ganz bewusst auf den „Über uns“-Button. Häufiges Ziel ist es, sich über ein Unternehmen zu informieren, sich ein Bild zu machen und zu erfahren, wer und was sich hinter einem bestimmten Produkt oder einer Dienstleistung verbirgt.

Mit einer gelungenen Über-uns-Seite können Sie ganz viel richtig machen und vielleicht sogar den letzten Impuls für eine Kaufentscheidung setzen. Dabei ist es wichtig, einerseits die eigene Kompetenz zu untermauern und andererseits Emotionen zu wecken und Sympathien aufzubauen.

Werbung in eigener Sache: Das sollte die Über-uns-Seite enthalten

Eine gute Über-uns-Seite passt bestenfalls perfekt zum Unternehmen, sie liefert unbedingt einzigartigen Content, ist weder zu lang noch zu kurz und greift folgende Aspekte auf:

  • das Unternehmensleitbild: Welches Ziel verfolgt das Unternehmen, welche Werte und Kultur werden gelebt? Eine kurze Zusammenfassung reicht aus.
  • die Unternehmensgeschichte: Wann wurde der Betrieb und von wem gegründet? Was waren die Beweggründe, wie ist die Entwicklung und wo steht man heute? Vielleicht lohnt es sich auch, den Namen und seine Entstehung zu erklären. Eine emotionale und packende Geschichte kann an dieser Stelle genau richtig sein.
  • das Angebot: Welche Produkte oder Dienstleistungen gehören zum Angebot? In welchem Segment positioniert sich das Unternehmen und welche Zielgruppe möchte man ansprechen? Auch das Geschäftsmodell kann an dieser Stelle vorgestellt werden.
  • die Mitarbeitenden/das Team: Wer sind die Menschen, die in diesem Unternehmen arbeiten, wie sehen sie aus und warum arbeiten sie für das Unternehmen? Je nach Unternehmensgröße kann man neben den Inhabern und/oder Geschäftsführern auch die einzelnen Mitarbeitenden kurz vorstellen.
  • Argumente für das Unternehmen: Warum können Kunden dem Unternehmen vertrauen und welche Gründe gibt es, sich für ein bestimmtes Produkt zu entscheiden? Auszeichnungen, Kundenstimmen und Medienberichte unterstreichen die Glaubwürdigkeit.
  • Kontaktaufnahme: Wie kann ich Kontakt aufnehmen? Führen Sie unbedingt die Kontaktdaten auf und platzieren Sie zudem einen Call-to-Action.

Tolle Tipps und inspirierende Beispiele

Damit eine Über-uns-Seite den gewünschten Erfolg erzielt, lohnt es sich, bei der Umsetzung einiges zu beachten. Wir haben wichtige und praktische Tipps zusammengestellt:

  • Die wesentlichen Informationen werden möglichst kreativ auf den Punkt gebracht und vor allem einzigartig „verpackt“.
  • Die Seite sollte alles, aber nicht langweilig sein. Erzählen Sie die Unternehmensgeschichte als spannende und emotionale Geschichte.
  • Emotionen werden durch Persönlichkeit erzeugt: Schreiben Sie daher gerne aus der Ich- oder der Wir-Perspektive.
  • Fotos von Personen kommen hier gut an. Wichtig ist jedoch, dass es sich um „echte“ Fotos von Mitarbeitenden handelt und nicht um unpersönliche Stockbilder.
  • Lassen Sie eine große Portion Begeisterung für das, was Sie tun, in Ihrem Text mitschwingen, ohne dabei offensichtlich die Werbetrommel zu rühren.
  • Das Alleinstellungsmerkmal (beziehungsweise USP) kann hier zur Sprache kommen und sogar im Vordergrund stehen. Ob Sie das Team, das Thema oder Ihre Mission in den Fokus stellen, ist dabei eine Entscheidung, die jedes Unternehmen individuell treffen sollte.
  • Als Ergänzung kann auf der Über-uns-Seite auch ein kurzes Vorstellungsvideo platziert werden. Auch Grafiken, Tabellen und Zeichnungen können das geschriebene Wort erklärend visualisieren und für optische Auflockerung sorgen.
  • Die Kontaktinformationen sollten so gewählt sein, dass Interessierte direkt wissen, an wen Sie sich bei einem bestimmten Anliegen wenden können. Ideal und vertrauenerweckend sind zudem direkte Durchwahlen bei den Telefonnummern.
  • Damit die Über-uns-Seite auch schnell gefunden wird, platziert man am besten eine Verlinkung auf der Homepage und achtet auf SEO-Relevanz. Bestenfalls benennen Sie die Seite auch tatsächlich „Über uns“ oder wählen einen ähnlichen Namen, zum Beispiel „Über unser Unternehmen“ oder „Das Unternehmen“.
  • Aktuelle unternehmerische Änderungen sollten immer direkt auf der Seite angepasst werden.

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Interne Bewerbung

Interne Bewerbung: Job wechseln & im Unternehmen bleiben

Auch wenn es eigentlich eine nahe liegende Option ist, nehmen sie nur wenige Arbeitnehmer wahr. Denn wer eine neue Herausforderung sucht und seinen Job wechseln möchte, muss nicht zwingend seinen Arbeitgeber verlassen. Vor allem dann, wenn man sich bei einem Unternehmen wohlfühlt, kann ein interner Jobwechsel eine gute Lösung sein. Damit das klappt, gibt es bei der Bewerbung einiges zu beachten.

Die schriftliche Bewerbung: Das sollten Sie wissen

Wer sich auf eine ausgeschriebene Stelle im eigenen Unternehmen bewirbt, der sollte dies – genau wie jeder andere Bewerber – in schriftlicher Form tun. Ein Anschreiben und ein aktueller Lebenslauf sind jetzt obligatorisch. Die aktuelle Position im Unternehmen sollten Sie dabei nicht nur aufführen, sondern bestenfalls auch in den Fokus stellen. Wie bei jeder anderen Bewerbung sollte aus dem Anschreiben zudem deutlich die eigene Motivation für den Wunsch nach Veränderung hervorgehen. Und da Sie bereits bestens mit dem Unternehmen, den Werten und Abläufen vertraut sind, dürfen Sie das als großen Pluspunkt, der für Sie spricht, natürlich auch erwähnen. Auf Zeugnisse und Bescheinigungen können Sie jedoch verzichten, da diese der Personalabteilung bereits vorliegen.

Abzuraten ist im Schriftverkehr von der persönlichen Du-Anrede, auch wenn man den Personaler oder den potenziellen neuen Vorgesetzten bereits gut kennt. Die Bewerbung wandert schließlich auch durch weitere Hände und könnte so unter Umständen den Eindruck der „Vetternwirtschaft“ erwecken. Anders sieht es aus, wenn im Unternehmen grundsätzlich die Duz-Kultur herrscht.

Das Bewerbungsgespräch im eigenen Unternehmen

Auch für ein Unternehmen kann eine interne Neu- beziehungsweise Umbesetzung von Vorteil sein. Daher stehen bei entsprechenden Qualifikationen die Chancen auch gar nicht schlecht, zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden.

Bewerber sollten sich jetzt auf die Frage vorbereiten, warum sie den Job innerhalb des Unternehmens wechseln wollen? Wichtig ist, die bestehende Stelle oder gar Kollegen und den Vorgesetzten auf keinen Fall schlecht zu machen. Vielmehr geht es darum, die Chancen und Perspektiven beim neuen Job positiv hervorzuheben. Auf die konkrete Frage, ob es am bestehenden Arbeitsplatz Herausforderungen und Probleme gibt, sollte die Antwort so diplomatisch wie möglich ausfallen, sofern diese überhaupt bestehen.

Während externe Bewerber ihre Fähigkeiten, Kenntnisse und Eigenschaften gerne in einem besonders guten Licht darstellen und vielleicht sogar etwas übertreiben, ist an dieser Stelle im internen Bewerbungsgespräch Vorsicht geboten. Schließlich sind Sie als Person sowie Ihr Aufgabenbereich dem Unternehmen bereits bekannt. Auch Aufhübschungen und kleine Übertreibungen sind daher jetzt nicht angezeigt.

Im Vorteil sind interne Bewerber jedoch dann, wenn es um die neue Tätigkeit geht. Sie bringen meist bereits konkrete Vorstellungen vom neuen Aufgabengebiet mit (zum Beispiel durch Kollegen, die in dem Bereich arbeiten) und können daher realistisch einschätzen und im Gespräch plausibel begründen, ob beziehungsweise dass der Job auch tatsächlich zu ihnen passt.

Eine weitere beliebte Frage, die man internen Bewerbern stellt: Was tun Sie, wenn Sie die Stelle nicht bekommen? Auch hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Eine Erpressung in Form von „Ich kündige“ kommt jetzt garantiert nicht gut an. Besser ist es, eine mögliche Absage als wichtige Erfahrung zu verbuchen und als Chance zu sehen, sich in der bestehenden Position erstmal noch weiterzuentwickeln.

Sich intern bewerben: Fallstricke vermeiden

Ein Jobwechsel im Unternehmen hat durchaus viele Vorteile, die Bewerbung birgt aber auch gewisse Risiken. So besteht die Gefahr, dass man die gute Zusammenarbeit mit seinen Kollegen und dem Vorgesetzten sowie den eigenen Ruf im Unternehmen aufs Spiel setzt, vor allem dann, wenn es mit dem neuen Job nicht klappt. Eine Bewerbung kann zudem Unzufriedenheit mit der aktuellen Tätigkeit suggerieren, was wiederum eine zukünftige Beförderung ausschließt.

Die Entscheidung für die Bewerbung will daher gut überlegt sein: Ist die Stelle wirklich die richtige für mich? Wie groß sind meine Erfolgsaussichten? Bringe ich die notwendigen Qualifikationen mit? Wie sehr möchte ich den Wechsel? Stellen Sie sich diese Fragen, bevor Sie vorschnell eine Bewerbung abschicken.

Ist die persönliche Entscheidung für eine Bewerbung gefallen, dann sollte der erste Weg zum direkten Vorgesetzten führen. Auch wenn grundsätzlich keine Verpflichtung dazu besteht und die Personalabteilung zudem zu Verschwiegenheit und Diskretion verpflichtet ist, empfiehlt es sich, dass dieser es im Unternehmen als erster erfährt. Die offene Kommunikation ist wichtig, um ein bestehendes Vertrauensverhältnis nicht zu gefährden und andersherum den Vorgesetzten unter Umständen sogar als Fürsprecher zu gewinnen. Zu berücksichtigen ist, dass der Chef nicht unbedingt erfreut sein dürfte, einen guten Mitarbeiter zu verlieren. Gute Argumente für den Jobwechsel sollte man jetzt am besten direkt parat haben. Um zu signalisieren, dass Sie sich bereits Gedanken gemacht haben, können mögliche Vorschläge zu einem Nachfolger und einer neuen Arbeitsverteilung sowie das Angebot zur Einarbeitung jetzt angebracht sein.

Fingerspitzengefühl ist jedoch bei den Kollegen gefragt: Bestenfalls behalten Sie Ihr Vorhaben lieber für sich, bevor sich die „heißen News“ nach dem Stille-Post-Prinzip im Unternehmen herumsprechen.

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Richtig präsentieren

Teil 2: Erfolgreich präsentieren – 10 Tipps für eine gelungene Präsentation

Sorgt ein Vortrag für Gesprächsstoff, bleiben die Informationen beim Publikum im Gedächtnis hängen und geben die Teilnehmenden auch ungefragt ein positives Feedback, dann hat der Vortragende alles richtig gemacht. Damit eine Präsentation gelingt, gibt es neben der Wahl des passenden Präsentationsmediums einiges zu beachten. Wir haben die zehn wichtigsten Tipps für einen erfolgreichen Vortrag zusammengestellt.

Tipp 1: Den Vortrag lebendig gestalten

Wer einfach nur trocken Folie für Folie mit massenweise Text herunterleiert, der sollte sich nicht über den einen oder anderen Gähner seines Publikums wundern. Damit die Menschen an Ihren Lippen hängen, sollte der Vortrag möglichst abwechslungsreich und lebendig gestaltet sein. Der Einbau von Fotos, Grafiken und Videoclips kann das Ganze schon ziemlich auflockern. Auch kurze Geschichten, persönliche Erfahrungen, Anekdoten und vielleicht sogar eine kleine Provokation (natürlich passend zum Inhalt) sorgen für kurzweilige Abwechslung. Und warum das Publikum nicht zwischendurch auch mal mit einbeziehen? Kleine Umfragen können dafür ein gutes Mittel sein.

Tipp 2: Fesselnd starten, mit Paukenschlag enden

Es sind sowohl der Anfang als auch das Ende einer Präsentation, die bei den Zuhörenden im Gedächtnis bleiben – es lohnt sich daher, dem Einstieg und Schluss besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Mit einem Standardsatz, wie „Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind“, lässt sich kein Mensch mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Vielmehr sollten Redner ihr Publikum jetzt überraschen. Beginnen Sie beispielsweise direkt mit einer Geschichte, zeigen Sie ein Video oder bedienen Sie sich eines provakanten Zitats oder eines besonderen Beispiels. Auch eine lustige Anekdote kann jetzt richtig sein: Wichtig ist, das Interesse zu wecken und das Publikum neugierig auf das zu machen, was kommt.

Ein starker Schluss fasst das Gesagte nochmal kurz und prägnant zusammen. Für einen runden Abschluss greift man den Inhalt der Einleitung nochmal auf und findet hier ein passendes Fazit. Je nach Thema ist jetzt zudem eine klare Handlungsaufforderung ein gutes Stilmittel. Alternativ passt es häufig auch, den Zuhörern einen Denkanstoß zu geben, um so zu erreichen, dass sie sich auch nach dem Vortrag noch mit dem Thema beschäftigen.

Tipp 3: Auf das Wesentliche konzentrieren

Wer über ein bestimmtes Thema oder einen Sachverhalt referiert, der kennt sich nicht selten perfekt in der Materie aus. Das bedeutet jedoch nicht, dass man sein gesamtes Expertenwissen mit den Zuschauenden teilen sollte. Denn zu viele Informationen können schnell überfordern und bleiben definitiv nicht im Gedächtnis hängen. Empfehlenswert ist es daher, gezielt Schwerpunkte zu setzen und den Fokus auf das Wesentliche zu legen. Mit Fachwissen können Sie dann bei möglichen Nachfragen punkten.

Tipp 4: Vorbereitet sein

Wer denkt, dass es mit der Erstellung einer PowerPoint-Präsentation getan ist, der kann am Ende ganz schön auf die Nase fallen. Denn eine wirklich gute Improvisation beherrschen wohl die wenigsten Menschen. Es ist daher unbedingt empfehlenswert, einen Vortrag mehrmals vorher durchzugehen und bestenfalls „auf dem Trockenen“ zu üben. Eine gute Möglichkeit kann es sein, vorab vor Freunden oder der Familie zu präsentieren, alternativ filmt man sich selbst mit einer Kamera. Je besser man vorbereitet ist, desto sicherer gestaltet sich auch der Vortrag.

Die Vorbereitung geht aber noch weiter: Jeder Vortragende ist gut beraten, sich vorab mit den räumlichen Gegebenheiten und den technischen Voraussetzungen auseinanderzusetzen. Planen Sie zudem mögliche Eventualitäten ein. Was ist zu tun, wenn der Beamer nicht läuft? Oder: Was mache ich, wenn das Publikum mich nicht hört?

Tipp 5: Die richtige Position finden

Auf einem Stuhl zu sitzen, ist jetzt definitiv keine gute Idee. Achten Sie vor allem darauf, dass man Sie auch aus der letzten Reihe noch sehen kann, Sie dabei die Präsentationsfläche jedoch nicht verdecken. Gibt es ein Rednerpult, dann spricht natürlich nichts dagegen, sich hier zu platzieren. Dieses ist vor allem für Anfänger gut geeignet, da es einen gewissen Schutz und etwas zum „Festhalten“ bietet. Bei einer freien Position im Raum stellt man sich am besten leicht seitlich zum Publikum in die Nähe des Präsentationsmediums auf, sodass sie Zuschauenden sowohl die Person als auch den Vortrag mit einem Blick erfassen.

Tipp 6: Körperhaltung anpassen und Blickkontakt halten

Dass man seinem Publikum den Rücken nicht zukehrt, sollte selbstverständlich sein. Im Idealfall zeigt das Gesicht aber nicht nur nach vorn, sondern man baut zusätzlich Blickkontakt auf. Wer den anderen Personen direkt in die Augen schauen kann, der signalisiert Selbstbewusstsein und sammelt zudem Sympathiepunkte. Gleichzeitig fühlen sich die Zuschauenden angesprochen, was ihnen das Zuhören häufig erleichtert.

Tipp 7: Auch die Stimme ist wichtig

Die Aufforderung aus der letzten Reihe „Können Sie bitte lauter sprechen?“ gilt es tunlichst zu vermeiden. Daher ist es wichtig, die Stimme während des gesamten Vortrags zu erheben und so laut zu sprechen, dass wirklich alle Personen Sie gut hören und verstehen können. Ist das zum Beispiel aufgrund der Größe oder Akustik des Raumes nicht möglich, dann sollte der Vortragende unbedingt ein Mikrofon oder ein Headset verwenden. Sprechen Sie zudem in einem angemessenen Tempo. Wer zu schnell durch einen Vortrag „flitzt“, um es möglichst schnell hinter sich zu bringen, der verliert sein Publikum. Und: Enthusiasmus und Begeisterung in der Stimme werden garantiert auch den letzten Zweifler überzeugen.

Tipp 8: Frei sprechen

Nichts ist so langweilig, wie ein Vortrag, der Satz für Satz von einem Skript abgelesen wird. Eine Präsentation lebt vom freiem Reden. Wer unsicher ist, kann sich Notizen auf Karteikarten machen und auch immer mal einen Blick darauf werfen. Bestenfalls schafft man es aber, allein mithilfe der Präsentationsfläche seinen Vortrag vorzutragen.

In einer flüssigen Rede machen sich Füllwörter, wie „ähm“, „also“ und „ja“, gar nicht gut. Wer sie allzu häufig verwendet, der wirkt schnell unsicher und unvorbereitet. Daher: je weniger Lückenfüller, desto besser.

Tipp 9: Vortrag auf Zielgruppe abstimmen

Wer sind eigentlich die Menschen, vor denen ich spreche? Welche Erwartungshaltung bringen sie mit, welchen Kenntnis- und Bildungsstand haben sie und wo muss ich sie abholen? Jeder Vortrag sollte immer auf die jeweilige Zielgruppe ausgerichtet sein. Anders als beispielsweise in der mathematischen Vorlesung in der Uni ist es bei den meisten Vorträgen zudem sinnvoll, keine Vorkenntnisse vorauszusetzen und idealerweise auf Fachbegriffe zu verzichten. Sind diese jedoch unerlässlich, dann müssen sie auch erklärt werden.

Tipp 10: Lampenfieber annehmen – keine Angst haben

Ein gewisses Maß an Lampenfieber vor einem Vortrag ist normal – es gehört schließlich für die wenigsten Menschen zu den alltäglichen Aufgaben, vor mehreren Menschen frei zu sprechen. Und wenn plötzlich alle Blicke auf einen gerichtet sind, ist es nur allzu verständlich, dass eine gewisse Nervosität vorhanden ist. Die dürfen Sie auch einfach annehmen, vielen Menschen geht es genauso. Meist lässt die Nervosität zudem schlagartig nach den ersten Sätzen nach. Und: Wer häufiger vor Publikum spricht, verliert mit der Zeit mehr und mehr sein Lampenfieber.

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Präsentationsmedien

Teil 1: Erfolgreich präsentieren – die Wahl des Präsentationsmediums

Ein Vortrag ist immer nur so gut, wie sein Präsentationsmedium. Aber welches ist das richtige? Digitale Formate sind gefragter denn je, aber auch analoge Formen mit Flipchart, Whiteboard und Co. haben nach wie vor ihre Vorzüge. Die Wahl hängt vor allem vom Einsatzbereich und von individuellen Vorlieben ab. Wir stellen die unterschiedlichen Präsentationsmedien vor:

Wichtige Überlegungen im Vorwege

Ob analog oder digital, ob Folie oder Papier, ob Kreide oder Marker – die Wahl der Präsentationsform hängt von vielen Faktoren ab und ist nicht immer einfach. Eine Rolle spielen zum Beispiel Aspekte, wie die Teilnehmerzahl, die Zielgruppe und die räumlichen Gegebenheiten. Bei Letzterem sind neben der Größe des Raumes auch die technischen Voraussetzungen relevant. Hier stellt sich die Frage, ob eine digitale Präsentation am Beamer überhaupt möglich ist.

Unabhängig von all diesen Aspekten sollte eines niemals vernachlässigt werden: Sie sollten sich mit dem jeweiligen Präsentationsmedium wohlfühlen und damit auch umgehen können beziehungsweise bereit sein, sich damit auseinanderzusetzen. Wer regelmäßig an verschiedenen Standorten präsentiert, ist gut damit beraten, eine gewisse Flexibilität im Hinblick auf das Medium mitzubringen, schließlich sind die Ausstattung und die Gegebenheiten nicht immer gleich.

Digitale Präsentation mit dem Beamer

Das Medium der Wahl ist immer häufiger die digitale PowerPoint-Präsentation. Mit Hilfe eines Laptops und eines Beamers lassen sich die Folien für alle Zuschauenden sichtbar an eine Leinwand bringen. Unter der Voraussetzung, dass ein Raum die technischen Voraussetzungen erfüllt und das technische Equipment vorhanden ist, bietet diese Präsentationsform viele Vorteile: Auch ohne große Vorkenntnisse lässt sich mit wenig Aufwand ein professioneller Vortrag erstellen, der jederzeit modifiziert und angepasst werden kann. Grafiken, Bilder und sogar Filme werden in die einzelnen digitalen Folien einfach eingebaut.

Konzipiert ist PowerPoint so, dass auf den einzelnen Seiten lediglich wesentliche Kernaspekte in Stichworten stehen sollten, um die Zuschauenden nicht mit Inhalten zu überladen. Vor allem bei vielen Teilnehmenden und in großen Räumen sind die digitalen Präsentationen empfehlenswert. Ein weiterer Pluspunkt: Die Präsentation kann im Nachgang an die Teilnehmenden verschickt oder auch ausgedruckt als Handout verteilt werden.

Flipcharts

Galten Flipcharts längere Zeit als veraltet, erleben sie als Präsentationsmedium heute ein regelrechtes Revival. Und das hat gute Gründe: Auf der großformatigen Tafel entsteht auf dem hier angebrachten großen Papierbogen die Präsentation erst während des Vortrags, der dadurch anschaulich und lebendig wird. Just in time ist es daher möglich, auf Entwicklungen und Ideen spontan durch Ergänzungen oder Änderungen einzugehen.

Vorträge mit dem Flipchart bieten daher den Vorteil, die Teilnehmenden aktiv mit einzubinden und Beiträge direkt festzuhalten. Anders als bei den PowerPoint-Folien können die bereits beschriebenen Blätter abgerissen und überall im Raum aufgehängt werden, sodass sie für alle sichtbar bleiben. Der Vortragende benötigt kein technisches Know-how, wie das bei digitalen Präsentationen der Fall ist. Aufgrund der überschaubaren Größe der Tafeln sind Flipcharts für kleine bis mittlere Seminare geeignet.

Magnettafeln und Pinnwände

Ähnlich wie das Flipchart sollten Magnettafeln und Pinnwände aufgrund ihrer begrenzten Größe und damit verbunden der eingeschränkten Lesbarkeit vorzugsweise in kleineren Gruppen eingesetzt werden. Als wichtiges Arbeitsmittel benötigt man bei diesen Präsentationsmedien Moderationskarten oder anderes Papier. Mit Hilfe von Magneten oder Pinn- beziehungsweise Stecknadeln werden diese dann an das Board gehängt oder gepinnt. Ideal ist dies für alle, die gerne vorbereitet sind und nicht mehr während des Vortrags zum Stift greifen möchten, eine Präsentation jedoch nach und nach „entstehen“ lassen wollen. Alternativ können Sie auf einzelnen Karten natürlich auch spontan Ideen gemeinsam mit den Teilnehmenden sammeln und diese dann anheften. Für Flexibilität sorgt die individuelle Anordnung auf der Tafel, es lassen sich mit Pfeilen oder Klebepunkten beispielsweise auch Querverbindungen ziehen.

Whiteboards

Whiteboards sind für Präsentationen aller Art vielseitig einsetzbar: Mit speziellen Stiften kann man die weißen Tafeln beschreiben. Das Geschriebene lässt sich dann mit einem trockenen Schwamm jederzeit auch schnell wieder abwischen. Gleichzeitig ist die Oberfläche der Whiteboards magnetisch, sodass sich Notizen, Infos und Fotos mit Magneten daran schnell anheften und genauso schnell wieder entfernen lassen. Die weiße Oberfläche lässt sich sogar als Leinwand für einen Beamer nutzen. Whiteboards gibt es als mobile Variante, häufig sind sie fest montiert an der Wand bereits ein fester Bestandteil in Besprechungs- und Seminarräumen. Die große Auswahl mit unterschiedlichen Größen macht Whiteboards sowohl für Präsentationen vor kleinen als auch großen Gruppen attraktiv.

Overhead-Projektoren

Nur noch selten findet man die Overhead-Projektoren, die etwas aus der Mode gekommen sind. Um damit einen Vortrag zu halten, sind Folien notwendig, die zuvor entweder bedruckt, kopiert oder per Hand beschriftet wurden. Diese legt man auf eine von unten beleuchtete Glasfläche, wo der Inhalt der Folie dann auf eine große Leinwand für eine größere Anzahl an Menschen projiziert wird. Auch eine PowerPoint-Präsentation lässt sich ausgedruckt an einem Overhead-Projektor verwenden.

Kombination der Präsentationsmedien

Je nach Vortrag und Inhalt kann es sinnvoll sein, mehrere Präsentationsmedien zu kombinieren, um die jeweiligen Vorteile der einzelnen Formen optimal auszunutzen. Eine vorbereitete digitale Präsentation lässt sich beispielsweise mit spontanen Ideen, Notizen und Anmerkungen auf dem Flipchart oder an einer Pinnwand als gute Balance aus Vortrag und Interaktion verbinden.

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Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit lernen – geht das?

„Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man dummerweise erst 24 Stunden später kommt.“ So formulierte es der US-amerikanische Schriftsteller Mark Twain.

Manche Menschen scheinen allerdings ein angeborenes Talent für schlagfertige Antworten zu besitzen. Sie sind nie um die richtigen Worte verlegen und reagieren selbst auf Beleidigungen gelassen und mit Humor.

Die gute Nachricht für alle, die nicht zu dieser Gruppe von Menschen gehören: Schlagfertigkeit lässt sich lernen. Im folgenden Artikel erhalten Sie Tipps.

Was ist eigentlich Schlagfertigkeit?

Schlagfertigkeit bezeichnet die Fähigkeit, auf jede Situation und Bemerkung schnell mit den passenden Worten reagieren zu können. Mit Wortgewandtheit und Witz wehren sie verbale Attacken ab und überraschen sowohl den Angreifer als auch die Zuhörer.

Dieser Überraschungseffekt sorgt nicht nur für Unterhaltung, sondern trägt dem Sprachwissenschaftler Nikolas Luhmann auch dazu bei, dass die laufende Kommunikation fortgesetzt wird.

Was zeichnet schlagfertige Menschen aus?

Für ihre Schlagfertigkeit berühmt und zum Teil gefürchtet waren politische Persönlichkeiten wie Otto von Bismarck, Hermann Ehlers, Franz Josef Strauß und Winston Churchill. Menschen wie ihnen scheint das Talent zur Schlagfertigkeit in die Wiege gelegt.

Tatsächlich helfen einige Persönlichkeitsmerkmale dabei, in heiklen Situationen die richtigen Antworten zu finden. Schlagfertige Menschen bewahren selbst angesichts heftiger verbaler Attacken ihre Ruhe und Gelassenheit. Sie lassen sich weder provozieren noch bedrängen. Das setzt ein gewisses Selbstbewusstsein voraus.

Fallen Ihnen schlagfertige Konter schwer, müssen Sie jedoch nicht verzweifeln. Bekannte schlagfertige Größen wie Politiker und Top-Manager verfügen nicht nur über angeborenen Wortwitz, sie trainieren auch ihre rhetorischen Fähigkeiten. Mit den richtigen Strategien und ein wenig Geduld lässt sich auch Ihr Talent zur Schlagfähigkeit trainieren.

5 Tipps für schlagfertige Reaktionen

Diese Tipps helfen Ihnen, schneller die passenden Antworten zu finden:

  1. Lernen Sie aus vergangenen Situationen, in denen Sie keinen guten Konter auf Lager hatten. Spielen Sie das Gespräch in Gedanken durch und überlegen Sie sich mögliche Reaktionen.
  2. Bleiben Sie auch in kritischen Situationen ruhig und lassen sich nicht provozieren. Statt beleidigt zu reagieren, atmen Sie tief durch. Konzentrieren Sie sich nicht auf die verletzende Äußerung, sondern auf Ihren Konter.
  3. Lernen Sie Ihr Gegenüber zu lesen. Anhand von Gestik und Mimik des Gesprächspartners lässt sich oft erkennen, ob ein frecher oder kritischer Spruch folgt.
  4. Arbeiten Sie auch an Ihrer Gestik und Mimik. Eine selbstbewusste, aufrechte Körperhaltung und entspannte Gesichtszüge, vielleicht sogar mit einem kleinen Lächeln, unterstreichen Ihre schlagfertige Antwort.
  5. Trainieren Sie Ihren Wortschatz und Ihr Allgemeinwissen. Lesen Sie viel, unter anderem Spruch- und Anekdotensammlungen. Am Vorbild schlagfertiger Berühmtheiten können Sie viel für Ihre eigenen Reaktionen lernen.

Legen Sie sich eine Taktik zurecht

Schlagfertige Menschen beherrschen verschiedene Techniken und Taktiken, um in unterschiedlichen Situationen wortgewandt reagieren zu können. Gern genutzte Taktiken sind zum Beispiel:

  • Die Rückfrage-Taktik: Kommt nach dem Urlaub ein Kollege auf Sie zu und meint, dass Sie aber ganz schön zugelegt hätten, können Sie mit einer Frage reagieren, zum Beispiel: „Das kann schon sein. Aber wie war denn Ihr Urlaub so? Wie es aussieht, war das Essen ja nicht so gut.“ Kritisiert jemand Ihre Präsentation, fragen Sie einfach, was diese Person denn besser gemacht hätte.
  • Die Ausweich-Taktik: Statt auf die Äußerung des Gesprächspartners einzugehen, beziehen Sie sich auf die Art und Weise der Kommunikation: „Dieser Ton hilft uns in dieser Situation auch nicht weiter.“
  • Die Komplimente-Taktik: Sie ziehen einen verbalen Angriff ins Lächerliche, indem Sie einen Vorwurf in ein Kompliment umwandeln: „Danke für Ihre hilfreichen Ratschläge, darf ich diese als Buch veröffentlichen?“ „Mensch, so einen gewitzten Einwurf hätte ich Ihnen ja gar nicht zugetraut.“
  • Die Zustimmungstaktik: Lassen Sie eine Provokation oder Kritik ins Leere laufen, indem Sie der Aussage zustimmen. „Sie wollen mir ja nur etwas verkaufen!“ – „Stimmt. Deswegen komme ich ja jeden Morgen zur Arbeit.“ „Dieses Hemd passt ja gar nicht zur Hose!“ – „Mag schon sein, aber immerhin bin ich Ihnen aufgefallen.“

Standardantworten für den Notfall

Legen Sie sich außerdem eine Auswahl an Standardantworten zurecht. Fällt Ihnen einmal kein guter Spruch ein, stehen Sie immerhin nicht ohne Konter da. Je nach Situation können Sie zum Beispiel die folgenden Klassiker verwenden:

  • Wenn Sie das sagen, wird das wohl stimmen.
  • Sie sprechen hörbar, aber nicht verständlich.
  • Das ist Ihr Problem.
  • Daran werden Sie sich wohl gewöhnen müssen.
  • Das haben Sie aber gut beobachtet.
  • So habe ich das auch mal gesehen, bevor ich es besser wusste.

Schlagfertigkeit im Job: Schätzen Sie die Situation richtig ein

Schlagfertige Menschen machen einen souveränen und selbstbewussten Eindruck. Sie können Gesprächssituationen kontrollieren und zu ihren Gunsten beeinflussen. Dadurch beweisen sie Durchsetzungsvermögen. All das sind Eigenschaften, die das Ansehen steigern und bei der Karriere vorteilhaft wirken.

In einigen beruflichen Situationen sind schlagfertige Antworten jedoch unangebracht. Einen Kunden im Akquisegespräch auf den Arm zu nehmen, ist eher weniger zu empfehlen. Vorgesetzte könnten sich durch einen schlagfertigen Konter provoziert fühlen.

Schlagfertigkeit geht daher immer mit Fingerspitzengefühl für die jeweilige Situation einher.

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Perfektionismus

Perfektionismus – Licht und Schatten

Sie möchten alle Aufgaben so gut wie möglich erledigen und bloß keine Fehler machen: Perfektionisten gelten als äußerst penibel. Das kann im Arbeitsleben und im Alltag Vorteile haben, wollen Perfektionisten doch stets Höchstleistung erbringen.

Allerdings setzen sich perfektionistische Menschen auch stark selbst unter Druck. Auf Dauer macht das krank. Übersteigerter Perfektionismus kann auch für die Arbeit im Team zur Herausforderung werden.

Was versteht man eigentlich unter Perfektionismus?

Perfektionismus ist ein Konzept aus der Psychologie und stellt eine der 16 Primärdimensionen der Erwachsenenpersönlichkeit dar. Eine einheitliche Definition gibt es zwar nicht, allgemein wird unter dem Begriff aber ein übertriebenes Streben nach Vollkommenheit bezeichnet. Perfektionisten setzen extrem hohe Ziele und Standards und zielen auf Fehlerlosigkeit ab.

Meist richtet sich Perfektionismus nach innen, Perfektionisten haben also hohe Ansprüche an sich selbst. Neben diesem selbstgerichteten Perfektionismus lassen sich noch zwei andere Arten unterscheiden:

  1. Sozialer Perfektionismus: Betroffene glauben, stets hohe Standards erfüllen zu müssen, weil andere dies so erwarten.
  2. Nach außen gerichteter Perfektionismus: Betroffene stellen enorm hohe Erwartungen an ihr Umfeld. Es fällt ihnen schwer, von diesen Erwartungen abweichendes Verhalten zu akzeptieren.

Woher kommt Perfektionismus?

Warum wird man eigentlich zum Perfektionisten? Psychologen gehen davon aus, dass es mehrere Einflussfaktoren gibt:

  • Prägung: Fehlende Erwartungen und Richtlinien der Eltern können zur Folge haben, dass ein Kind perfektionistische Eigenschaften entwickelt. Durch hohe Ansprüche an sich selbst versuchen die Betroffenen, Kontrolle über ihr Leben zu erlangen. Andererseits kann auch ein überfürsorgliches und kontrollierendes Verhalten der Eltern dazu führen, dass Kinder alles perfekt machen wollen.
  • Veranlagung: Auch das Temperament eines Menschen entscheidet mit, ob jemand perfektionistische Züge zeigt oder nicht.
  • Soziale Faktoren: Hoher Erwartungsdruck in der Schule, gesamtgesellschaftliche Werte und ähnliche Einflussfaktoren tragen ebenfalls zur Entwicklung perfektionistischen Verhaltens bei.

Perfektionismus: Vorteile für Alltag und Arbeitsleben

Perfektionisten streben nach Vollkommenheit. Sie sind meist äußerst verlässlich, pünktlich und stets gut organisiert. Sie möchten jederzeit hohe Leistungen erbringen und stürzen sich voller Eifer in ihre Aufgaben. Das kann durchaus Vorteile haben. So gelingen manchen Perfektionisten große Karrieresprünge. Im Privatleben sind sie als zuverlässige Freunde und Bekannte beliebt.

Diese Ausprägung bezeichnen Psychologen als funktionalen Perfektionismus. Funktionale Perfektionisten geben ihr Bestes und versuchen, die selbst gesetzten hohen Standards zu erfüllen. Misserfolge können sie jedoch akzeptieren und verlieren sich nicht in Selbstzweifeln, sollte sie ihr Ziel einmal nicht erreichen.

Wenn der Perfektionismus überhandnimmt

Perfektionismus hat allerdings auch eine Schattenseite, in der Psychologie als dysfunktionaler Perfektionismus bekannt. Bei dysfunktionalen Perfektionisten besteht eine starke Verknüpfung zwischen ihrer Leistung und ihrem Selbstwertgefühl. Bei Misserfolgen leidet ihr Selbstbewusstsein. Häufig machen sich dysfunktionale Perfektionisten zudem vom Urteil anderer abhängig.

Im Extremfall kann dysfunktionaler Perfektionismus krank machen. Wer ständig Höchstleistungen erbringen möchte, unterliegt dem Risiko, ein Burn-out-Syndrom zu entwickeln. Dysfunktionaler Perfektionismus wird zudem in Zusammenhang mit Angst- und Zwangsstörungen, Essstörungen und Depressionen gesehen.

So gehen Sie mit perfektionistischen Kollegen um

Im Berufsleben fallen Perfektionisten häufig durch ihr pedantisches Verhalten auf. Ihr Streben nach Perfektion und Fehlerlosigkeit macht sie zu zuverlässigen und meist motivierten Mitarbeitern. Verbeißen sie sich in eine Aufgabe, verlieren sie jedoch leicht das Ziel aus den Augen.

Sie beschäftigen sich übermäßig lange mit Details und blockieren dadurch die Arbeitsabläufe. Weiterhin fällt es Perfektionisten häufig schwer, Aufgaben zu delegieren. Da es ihnen niemand recht machen kann, erledigen sie lieber alles selbst. Dadurch bleiben andere wichtige Aufgaben liegen.

Einen Perfektionisten im Team zu haben, kann zur Herausforderung werden. Für einen besseren Umgang mit Perfektionisten raten Karriereberater dazu, sich zu überlegen, wofür man den jeweiligen Kollegen schätzt.

Perfektionisten bringen auch viele Stärken ins Team. Rufen Sie sich diese Stärken ins Gedächtnis, wenn Sie die Pedanterie Ihres Kollegen mal wieder nervt. Damit die Arbeit besser vorangeht, sollte man perfektionistischen Kollegen zudem immer wieder Unterstützung anbieten – auch wenn diese zunächst abgelehnt wird.

Tipps für Führungskräfte mit perfektionistischen Mitarbeitern

Führungskräfte sollten darauf achten, dass sich perfektionistische Mitarbeiter nicht zu stark belasten. Folgende Tipps helfen beim Umgang:

  • Klare Arbeitsanweisungen geben.
  • Feedback konkret und präzise formulieren.
  • Zeitbegrenzungen für Besprechungen und Präsentationen festlegen.
  • Standards für die Anwendung, die Aufbereitung und die Präsentation von Fachwissen einführen.

Diese Tipps helfen Perfektionisten dabei, sich nicht zu verrennen. Zudem sollten Führungskräfte berücksichtigen, dass Perfektionisten besonders viel Wertschätzung und Anerkennung benötigen. Arbeitsgespräche mit einem Perfektionisten beginnen daher am besten mit einem Lob.

Gleichzeitig ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen, sowohl für die inhaltliche Beschäftigung mit den Arbeitsaufgaben als auch für den zwischenmenschlichen Umgang.

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Introvertiert-extrovertiert-ambivertiert

Introvertiert, extrovertiert oder ambivertiert?

Introvertierte Menschen sind eher scheu und zurückhaltend, während extrovertierte Personen gerne aus sich herausgehen. So weit das Klischee.

Doch stimmen diese Zuschreibungen tatsächlich? Und was zeichnet eigentlich ambivertierte Menschen aus? Welche Persönlichkeitsmerkmale bieten Vorteile für die Karriere? Der folgende Text gibt Antworten.

Was zeichnet introvertierte Menschen aus?

Der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung entwickelte die Persönlichkeitsmerkmale Extraversion und Introversion im Jahr 1921. Der Psychologe Hans-Jürgen Eysenck erweiterte das Modell um verschiedene Abstufungen zwischen introvertiert und extrovertiert. Laut Eysenck weisen introvertierte Personen die folgenden Persönlichkeitsmerkmale auf:

  • in sich gekehrt
  • eher scheu
  • schüchtern
  • misstrauisch

Introvertierte Menschen werden häufiger als weniger charismatisch wahrgenommen. Sie können sogar regelrecht ängstlich wirken. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass jede introvertierte Person unter Ängsten leidet.

Viele Introvertierte sind auch gar nicht so schüchtern, treten gerne mit anderen in Kontakt und können selbstbewusst vor mehreren Menschen auftreten. Soziale Interaktionen entziehen ihnen allerdings Energie. Äußere Einflüsse und Reize überfordern sie schnell. Im Anschluss an Feiern oder angeregte Diskussionen benötigen sie daher ein wenig Zeit für sich, um ihre Akkus aufzuladen.

Merkmale von extrovertierten Menschen

Eysenck beschreibt extrovertierte Menschen als:

  • offenherzig
  • gesellig
  • wagemutig
  • impulsiv
  • ausdrucksstark

Extrovertierte Menschen haben kein Problem damit, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das drückt sich häufig schon durch einen auffälligen Kleidungs- und Frisurenstil aus. Sie treten häufig energisch auf, was hin und wieder auch bestimmend und selbstdarstellerisch wirken kann.

Am wohlsten fühlen sie sich inmitten von anderen Menschen. Aus sozialen Kontakten beziehen sie ihre Energie. Dadurch wirken sie meist selbstbewusster als introvertierte Personen.

Intro- und Extraversion als eines der fünf Hauptmerkmale der menschlichen Persönlichkeit

Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass die Anlagen zur Intra- und Extraversion sowohl genetisch bedingt sind als auch Umwelteinflüssen unterliegen. In der Psychologie zählt die Extraversion – der Grad, zu dem ein Mensch aus sich herausgeht – zu den fünf Hauptmerkmalen der menschlichen Persönlichkeit. Dazu gehören weiterhin:

  • Rücksichtnahme
  • Labilität
  • Aufgeschlossenheit
  • Perfektionismus

Ambiversion – zwischen introvertiert und extrovertiert

Je nach Statistik gelten zwischen 30 und 50 Prozent aller Menschen als introvertiert, zwischen 50 und 70 Prozent als extrovertiert. Der Psychologe Adam Grant fand jedoch heraus, dass sich rund zwei Drittel aller Menschen nicht eindeutig einem der beiden Extreme zuordnen. Sie vereinen beide Anlagen in sich und zeigen sich je nach Situation mal extrovertiert, mal introvertiert.

Diese Persönlichkeitsausprägung wird als ambivertiert bzw. Ambiversion bezeichnet. Laut Eysenck weisen ambivertierte Menschen diverse Abstufungen der beiden Extrem-Typen auf. Ambivertierte Personen gelten als sehr anpassungsfähig. Im Kontakt mit introvertierten Menschen verhalten sie sich eher ruhig und zurückhaltend. Haben sie es daher mit extrovertierten Menschen zu tun, erweisen sie sich ebenfalls als kontaktfreudig und offenherzig.

Ambivertierte Menschen können andere Personen und unterschiedliche Situationen gut einschätzen. Bei aller Flexibilität sind sie aber emotional stabil und lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen.

In der Psychologie ist die Ambiversion ein wenig umstritten. Schon Carl Gustav Jung wies darauf hin, dass kein Mensch vollkommen dem Extrem der Introversion oder Extraversion entspricht.

Ambiversion – Vorteile für die Karriere?

Bis heute hält sich hartnäckig das Gerücht, dass extrovertierte Menschen erfolgreicher sind als introvertierte. Sie gelten als charismatischer und können durch ihre gesellige Art andere Personen schnell für sich einnehmen.

Aufgrund der geschilderten Persönlichkeitsmerkmale gehen einige Psychologen davon aus, dass tatsächlich ambivertierte Menschen die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere mitbringen.v

Ambivertierte Mitarbeiter sind empathisch und können sich gut auf andere einstellen. Ihre Flexibilität erlaubt es ihnen, mal als Teamplayer und mal als Einzelkämpfer aufzutreten. Konstruktive Kritik bringt sie nicht aus der Ruhe und sie können auch einmal anderen den Vortritt überlassen.

Tipps für den Umgang mit intro- und extrovertierten Kollegen

Ganz gleich, ob intro-, extro- oder ambivertiert – generell sollten Sie Menschen nicht in Schubladen stecken, sondern individuell auf sie eingehen. Unternehmen können jedoch davon profitieren, wenn sie introvertierte und extrovertierte Persönlichkeitsmerkmale erkennen und den jeweiligen Mitarbeitern eine Arbeitsatmosphäre bieten, die ihren Bedürfnissen entspricht.

Extrovertierte Kollegen haben auch nach einem Meeting noch ausreichend Energie für weitere Diskussionen. Sie laufen im Umgang mit anderen Menschen zur Höchstform auf. Karriere machen sie daher vor allem dort, wo sie direkten Kontakt zu Kunden und Kollegen haben, etwa in der Akquise oder der Kundenbetreuung. Trubel lenkt sie meist nicht ab, daher arbeiten sie häufig ohne Probleme im Großraumbüro.

Introvertierte Mitarbeiter benötigen etwas mehr Raum und Zeit für sich, um ihre besten Arbeitsergebnisse zu erbringen. Sie bevorzugen meist ein eigenes Büro, in dem sie ungestört arbeiten können. Nach dem Meeting oder Brainstorming profitieren sie von einer kurzen Pause. Anschließend fokussieren sie sich zuverlässig auf ihre Aufgaben und wirken mit ihrem besonnen vorgetragenem Fachwissen zum Unternehmenserfolg bei.

Ambivertierte Personen bilden die Brücke zwischen diesen beiden Extremen und können in Teams mit extro- und introvertierten Mitarbeitern ausgleichend wirkend.

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Eigenschaften Bewerbung

Innovativ und schlagfertig – Eigenschaften, auf die man in der Bewerbung besser verzichtet

Um sich selbst in einem guten Licht darzustellen und Personaler von den eigenen Stärken zu überzeugen, werden im Bewerbungsanschreiben gerne eine Reihe von Eigenschaften aufgezählt. Und auch wenn es natürlich von Vorteil ist, kreativ und motiviert zu sein, kommen nicht alle Formulierungen gleich gut an. Um die Erfolgschancen zu erhöhen, sollten Sie daher lieber auf einige Begriffe verzichten.

Die No-Go-Eigenschaften im Anschreiben

Auch scheinbar positive Eigenschaften sind in einem Bewerbungsanschreiben nicht immer ein Erfolgsgarant. Abzuraten ist dabei vor allem von der Verwendung folgender Adjektive (auch dann, wenn sie zutreffen):

  • kreativ: Dieser Begriff ist mittlerweile eher eine Plattitüde und fast schon eine leere Worthülse, da die meisten Bewerber von sich behaupten, kreativ zu sein. Sollte im Job aber tatsächlich Kreativität gefragt sein, dann stellen Sie diese Eigenschaft lieber mit einer entsprechenden Bewerbung oder mit konkreten Beispielen unter Beweis.
  • innovativ: Bevor Sie dieses abgedroschene Adjektiv verwenden, sollten Sie sich gut überlegen, was Sie damit meinen und das dann auch erklären. Da sich der Begriff zudem eher auf Dinge denn auf Menschen bezieht, gibt es hier bestimmt bessere Varianten, wie „die Initiative ergreifend“ oder „den Blick nach vorn gerichtet“. Verzichten Sie aber unbedingt auf das Synonym „erfinderisch“. Dies lässt Assoziationen an einen Daniel Düsentrieb oder einen verwirrten Professor aufkommen.
  • intelligent: Diese Formulierung können Sie sich getrost sparen. Denn natürlich würde niemand von sich behaupten, dass er dumm ist. Der Personaler wird aufgrund seiner Erfahrung auch so herauslesen, ob es sich um eine intelligente Person handelt. Wer sich mit seiner Intelligenz rühmt, kommt zudem schnell arrogant rüber. Der Begriff „schlau“ macht es übrigens nicht besser.
  • schlagfertig: Die eigentliche Intention dieser Formulierung kann schnell verfehlt werden. Während man wahrscheinlich damit andeuten möchte, dass man wort- und redegewandt ist und ein selbstbewusstes Auftreten hat, könnten auf der Leserseite auch Assoziationen an eine konfliktbereite Person mit einem rauen Umgangston aufkommen.
  • ergebnisorientiert: Auch dieses Attribut kann falsch interpretiert werden: Es signalisiert schließlich, dass man lediglich am Ergebnis interessiert ist und damit vielleicht eine Person ist, die Wert auf Dienst nach Vorschrift legt. Wer nicht in diese Schublade gesteckt werden will, der betont lieber seine Einsatzbereitschaft und sein Engagement.
  • motiviert: Es sollte sich eigentlich selbstverständlich sein, dass man motiviert ist, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Warum sonst bewirbt man sich? Aus purer Verzweiflung oder aus Mangel an Alternativen wohl hoffentlich nicht. Es spricht aber nichts dagegen, konkret zu formulieren, warum man auf den Job richtig Lust hat.
  • erfahren: Wer Erfahrung auf einem bestimmten Gebiet oder in einem Sachbereich hat, muss nicht zwingend gut darin sein. Der Begriff klingt zudem sehr abgedroschen und ist wenig aussagekräftig. An dieser Stelle könnte es sinnvoll sein, etwas präziser zu werden und zu formulieren, welche Erfahrungen man bereits gemacht hat und wie man diese für die neue Stelle sinnvoll einsetzen kann.

Tipps für die Verwendung von Adjektiven in der Bewerbung

Eine große Begeisterungsfähigkeit, ein ausgeprägtes Knowhow und eine hohe Flexibilität – in Bewerbungen dürfen es gar nicht genug begleitende Adjektive sein, so zumindest die allgemeine Vorstellung. Tatsächlich sehen das viele Personaler mittlerweile aber anders. Denn je mehr man sich selbst mit hochtrabendenden Worten anpreist, desto floskelartiger und nichtssagender kommt das Geschriebene meist an. Nach dem Motto „Weniger ist mehr“ schreibt man stattdessen besser: „Ich verfüge über Begeisterungsfähigkeit, Knowhow und Flexibilität.“

Grundsätzlich ist allen Bewerbern zu empfehlen, sich im Anschreiben auf einige wesentliche Eigenschaften zu beschränken und diese dann auch gerne anhand eines Beispiels zu belegen. Das können zum Beispiel je nach ausgeschriebener Stelle sein:

  • Lernbereitschaft
  • Kompromissbereitschaft
  • Selbstständigkeit
  • Sach- und Fachkompetenz
  • Zielstrebigkeit
  • Kritikfähigkeit
  • Organisationsfähigkeit
  • Sozialkompetenz
  • Entscheidungsfreude

Wichtig ist zudem, dass die Eigenschaft für die jeweilige Stelle auch relevant ist. Ein IT-Systemadministrator muss beispielsweise nicht zwingend mit Kommunikationsfähigkeit punkten, ein Pfleger dagegen weniger mit analytischem Denken. Dagegen sind für eine Führungsposition Sozialkompetenz und Entscheidungsfreude Attribute, mit denen Bewerber Pluspunkte sammeln.

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Bildschirmarbeit

Arbeiten am Bildschirm – diese Richtlinien gelten

Die wenigsten Jobs kommen heute noch ohne die Arbeit am Computer aus. In vielen Berufen nimmt die Tätigkeit am Bildschirm sogar einen Großteil unserer täglichen Arbeitszeit ein. Und auch wenn diese übliche Bürotätigkeit grundsätzlich natürlich als wenig gefährlich eingestuft wird, kann sie dennoch eine körperliche Belastung insbesondere für unsere Augen darstellen. Zum Schutz der Gesundheit der Beschäftigten gibt es daher einige Anforderungen an den Bildschirmarbeitsplatz.

Die rechtliche Grundlage: die Arbeitsstättenverordnung

Die Richtlinien für den betrieblichen Bildschirmarbeitsplatz sind in der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) vorgegeben. Darin geregelt sind die Ausstattung und Ausrichtung aller Arbeitsplätze in Arbeitsräumen, die über Bildschirmgeräte verfügen (gemäß ArbStättV §2.6). Als Bildschirmgeräte bezeichnet werden in der Verordnung dabei die kompletten Funktionseinheiten, zu denen neben den Monitoren auch alle Einrichtungen zur Ein- und Ausgabe der Daten (zum Beispiel Tastatur und Maus) sowie weitere Steuerungs- und Kommunikationseinheiten gehören.

Ziel der Arbeitsstättenverordnung ist es, die Sicherheit und die Gesundheit der Beschäftigten zu gewährleisten. Dafür sind im Anhang §6 mehrere konkrete Maßnahmen aufgeführt.

Bitte ergonomisch! Allgemeine Anforderungen an den Bildschirmarbeitsplatz

Damit die Arbeit möglichst leicht von der Hand geht, die Körperhaltung entspannt und die Voraussetzungen für konzentriertes und effektives Arbeiten erfüllt sind, ist bei der Einrichtung einer Arbeitsplatzes einiges zu beachten. Hier die wichtigsten Voraussetzungen:

  • Ergonomie: Alle Arbeitsgeräte für die Bildschirmarbeit müssen grundlegende ergonomische Anforderungen erfüllen. Manuskripthalter und Fußstütze sind auf Wunsch der Beschäftigten zudem Pflicht, wenn nicht auf andere Art eine ergonomische Haltung eingenommen werden kann.
  • Bewegungsfreiheit: Es ist genug Raum vorhanden, damit man die eigene Arbeitshaltung regelmäßig wechseln und anpassen kann. Platz muss zudem für das Auflegen der Handballen vor der Tastatur sein.
  • Anordnung: Der Arbeitsplatz ist so einzurichten, dass es weder Reflexionen noch Blendungen auf den Oberflächen der Arbeitsgeräte und des Schreibtisches gibt. Es ist zudem möglich, die einzelnen Arbeitsgeräte variabel auf der Arbeitsfläche anzuordnen.
  • Beleuchtung: Die Beleuchtung ist der Arbeit am Bildschirm so anzupassen, dass Blendungen, Spiegelungen und Reflexionen vermieden werden. Es ist darauf zu achten, dass das Licht auf das Sehvermögen der Beschäftigten abgestimmt ist.
  • Erholung: Die Beschäftigten müssen die Gelegenheit haben, die Bildschirmarbeit regelmäßig durch Pausen oder andere Tätigkeiten zu unterbrechen.

Der Bildschirm: Darauf ist beim Kauf und Aufstellen zu achten

Speziell für den Computerbildschirm gibt es weitere Richtlinien, die Arbeitgeber beachten müssen. Hier die wichtigsten Anforderungen im Überblick:

  • Klares Bild: Die Darstellung auf dem Bildschirm muss für den Betrachter flimmerfrei, scharf und ohne Verzerrungen sein.
  • Größe: Die Größe des Monitors sollte in einem angemessenen Verhältnis zum Arbeitsplatz und zur jeweiligen Arbeitsaufgabe stehen.
  • Flexibilität: Jeder Bildschirm müssen frei stehen, höhenverstellbar sowie dreh- und neigbar sein.
  • Einstellungen: Um unterschiedlichen Sehstärken gerecht zu werden, lassen sich individuelle Einstellungen am Gerät vornehmen. Variabel anpassbar müssen vor allem die Zeichengröße, der Zeilenabstand sowie die Helligkeit und der Kontrast sein.
  • Strahlung: Elektromagnetische Strahlungen, die vom Bildschirm ausgehen, bleiben so gering wie möglich.

Die Tastatur: Diese Vorschriften gelten

Auch bei der Tastatur gibt es Vorgaben, die in der Arbeitsstättenverordnung festgehalten sind:

  • Die Tastatur ist eine vom Bildschirm getrennte Einheit. Tragbare Geräte, die keine Trennung zwischen Tastatur und Bildschirm aufweisen, dürfen nur kurzzeitig verwendet werden.
  • Die Oberfläche sollte nicht reflektieren.
  • Tastaturen müssen individuell neigbar sein.
  • Die Form und der Anschlag der Tasten sind ergonomisch gestaltet.
  • Die Beschriftung der einzelnen Tasten muss gut lesbar sein.
  • Eine alternative Eingabe, zum Beispiel eine Spracheingabe, ist nur dann zulässig, wenn diese die Arbeit erleichtert und nicht noch eine zusätzliche Belastung darstellt.

Die Maus: Auch hier gibt es Vorgaben

Auch wenn die PC-Maus nicht explizit in der Arbeitsstättenverordnung aufgeführt ist, so gelten im Hinblick auf die Ergonomie auch bei diesem kleinen Arbeitsgerät einige Richtlinien. Darauf ist bei der Auswahl zu achten:

  • Die Schaltelemente sind leicht und unkompliziert zu bedienen.
  • Die Maus ist sowohl für Rechts- als auch Linkshänder geeignet oder es sind beide Ausführungen vorhanden.
  • Das Arbeitsgerät passt zur jeweiligen Handgröße.
  • Die Maus stützt das Handgelenk des Nutzers, das Abknicken des Handgelenks wird möglichst vermieden.

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Job-Ghosting

Den Job schmackhaft machen – und Bewerber-Ghosting verhindern

Der Arbeitsplatz ist eingerichtet, die Arbeit vorhanden und das Team freut sich auf den neuen Kollegen – doch wer nicht erscheint, ist der Mitarbeiter, der heute eigentlich seinen ersten Arbeitstag hätte. Dass Bewerber ihre Arbeitsstelle ohne vorherige Absage einfach nicht antreten, ist längst kein Einzelfall mehr. Um das sogenannte Job-Ghosting zu verhindern, müssen sich Unternehmen heute einiges einfallen lassen.

Job-Ghosting: Was bedeutet das?

Das Phänomen des Ghostings ist eigentlich aus dem Dating bekannt. Es tritt dann ein, wenn einer der Dating-Partner sich plötzlich weder meldet noch auf Nachrichten oder Anrufe reagiert, komplett von der Bildfläche verschwindet und sich quasi wie ein Geist „in Luft auflöst“.

Auch im Bewerbungsprozess kommt es immer häufiger vor, dass sich der Bewerber plötzlich gar nicht mehr meldet und auch nicht auf Anrufe oder Mails reagiert. Während dieses Verhalten bei einer Einladung zum Vorstellungsgespräch eventuell noch verschmerzbar sein kann, ist der stumme Rückzieher nach Unterzeichnung eines Arbeitsvertrags besonders ärgerlich – und für die Unternehmen auch teuer. Schließlich ist jetzt umplanen angesagt. Außerdem beginnt der gesamte Bewerbungsprozess nochmal von vorn.

Die Antrittsquote erhöhen: Als Unternehmen aktiv werden

So unfair es auch sein mag, wer den unzuverlässigen Beinahe-Beschäftigen nun einfach nur verflucht und sich wochenlang ärgert, der wird auch künftig nichts ändern. Damit es erst gar nicht zum Job-Ghosting kommt, sind jetzt auch Unternehmen und Personaler gefragt, ihren neuen Beschäftigten den Job in der Zeit zwischen Vertragsunterzeichnung und Arbeitsantritt möglichst schmackhaft zu machen. Damit Mitarbeiter auch tatsächlich erscheinen, ist jetzt das sogenannte Pre-Boarding gefragt. Hier einige praktische Tipps:

  • Der künftige Vorgesetzte ist als Ansprechpartner für den neuen Mitarbeiter auch schon vor seinem Arbeitsantritt da.
  • Es gibt bereits einen konkreten Einarbeitungsplan, den der Beschäftigte frühzeitig erhält.
  • Der Mitarbeiter wird frühzeitig in die interne Kommunikation mit einbezogen: Er erhält beispielsweise Newsletter oder wird über unternehmerische Entwicklungen informiert.
  • Eine Einladung zum Betriebsfest oder zu einer anderen Veranstaltung signalisiert der Person, dass sie dazugehört.
  • Gut ankommen garantiert auch kleine Willkommensgeschenke, wie beispielsweise firmeninterne Give-aways.
  • Muss der neue Mitarbeiter seinen Wohnort wechseln, dann ist eine Unterstützung bei der Wohnungssuche eine gute Möglichkeit, die Person bei der Stange zu halten.

Mit all diesen kleinen Maßnahmen schaffen Sie Vertrauen, sorgen für ein Willkommensgefühl und stellen damit die wichtige Verbindlichkeit her, die der ansonsten vorhandenen Anonymität entgegenwirkt. Und gibt es erst einmal eine persönliche „Beziehung“ beziehungsweise Verbindung, dann fällt es Menschen deutlich schwerer, in letzter Sekunde noch einen Rückzieher zu machen.

Das sollten Bewerber beim Job-Ghosting bedenken

Eine rechtzeitige Absage ist natürlich eine Frage des Respekts und der Höflichkeit und sollte daher für jeden Bewerber selbstverständlich sein. Wer aus Angst vor der Reaktion oder auch einfach aus Desinteresse ohne vorher Bescheid zu geben, nicht bei der Arbeit erscheint, der sollte berücksichtigen, dass er sich auch ins eigene Fleisch schneiden kann. Denn vielleicht bietet das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt einen attraktiven Job, bei dem man sich dann wahrscheinlich seine Chancen vertan hat. Nicht zu unterschätzen ist zudem das Netzwerk, das Unternehmen beziehungsweise Personaler untereinander pflegen. Und hat sich erst einmal rumgesprochen, dass eine Person unzuverlässig und unhöflich ist, bedeutet dies im schlimmsten Fall das Karriere-Aus in der gesamten Branche einer Region.

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No-Go-Fragen Vorstellungsgespräch

Lieber nicht stellen – diese Fragen sind ein No-Go im Bewerbungsgespräch

Die Bezeichnung Vorstellungsgespräch ist eigentlich nicht ganz korrekt – Frage-und-Antwort-Spiel oder Interview trifft es eher. Aber nicht nur die Personaler, sondern auch die Bewerber haben in aller Regel bei dem offiziellen Kennenlernen die Gelegenheit, ihre Fragen loszuwerden. Nicht jede ist in diesem Rahmen jedoch passend platziert. Wer jetzt die falschen Fragen stellt, kann sich sehr schnell selbst ins Aus katapultieren. Das sind die No-Gos im Bewerbungsgespräch:

Falsche Fragen: Hier ist auf der Bewerberseite Vorsicht geboten

Natürlich sind Fragen in einem Vorstellungsgespräch von Seiten der Bewerber erwünscht. Raum dafür ist spätestens am Ende, meist fordert der Verantwortliche sogar explizit dazu auf. Wer jetzt gar nicht fragt, wirkt schnell desinteressiert. Fast genauso schlecht können aber auch folgende Fragen ankommen:

Was genau machen Sie eigentlich?

Autsch, wer derart unvorbereitet ins Gespräch geht, der sollte sich nicht wundern, wenn man den Job nicht erhält. Sich vorab über das Unternehmen zu informieren, sollte für jeden Bewerber selbstverständlich sein.

Kann ich eine Cola bekommen?
Sofern Ihnen nicht explizit eine Cola, eine Apfelschorle oder ein Eistee angeboten wird, nehmen Sie lieber immer ein Wasser oder verzichten komplett auf ein Getränk. Man möchte sein Gegenüber schließlich nicht in Verlegenheit bringen, wenn der spezielle Durstlöscher nicht zur Verfügung steht. Außerdem zeugt dieser „Sonderwunsch“ von einer gewissen Dreistigkeit, die nicht jedem Personalverantwortlichen gefallen könnte.

Wie hoch ist mein Nettogehalt?
Das leidige Thema Geld ist nur bedingt relevant beim ersten Kennenlernen. Bestenfalls wird das Thema Gehalt direkt vom Personaler zur Sprache gebracht. Falls nicht, darf der Bewerber heute durchaus auch selbst fragen, wie viel er künftig verdient – im besten Fall fällt er jedoch nicht direkt mit der Tür ins Haus. Wie hoch sein Nettogehalt ausfällt, sollte er aber bitte selbst daheim ausrechnen.

Wann kann ich Urlaub nehmen und wie läuft das mit der Urlaubsplanung?
Auch wenn die Frage mit Sicherheit für viele Bewerber wichtig ist, sollte sie lieber nicht direkt beim ersten persönlichen Kontakt gestellt werden. Schließlich vermitteln Sie damit unweigerlich den Eindruck, dass die Freizeit wichtiger ist als die eigentliche Arbeit. Grundsätzlich ist es für derart spezifische Fragen zu diesem Zeitpunkt noch zu früh.

Erhalte ich ein Smartphone und einen Firmenwagen?
Auch hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Verantwortlichen auf firmeninterne Vorzüge von selbst zu sprechen kommen. Von daher empfiehlt es sich, zunächst abzuwarten und nicht proaktiv nach Firmenwagen und Co. zu fragen – vor allem dann nicht, wenn das „Goodie“ für die Stelle gar nicht relevant wäre (zum Beispiel bei einer Stelle als Systemadministrator oder als Einkäufer im Innendienst).

Wie stehen meine Chancen?
Bitte nicht! Wer am Ende des Gesprächs danach fragt, wie viele Bewerber noch im Rennen sind und wie die persönlichen Erfolgsaussichten aussehen, der wirkt unsicher und ungeduldig. Unbewusst bringt man sein Gegenüber zudem in eine unangenehme Situation und baut Druck auf. Sollte der Personaler nicht von selbst darauf zu sprechen kommen, dann sollten Sie sich lieber in Geduld üben – eine ehrliche Antwort können Sie ohnehin nicht erwarten.

Diese Fragen sollten Personaler nicht stellen

Auch für die andere Seite gelten gewisse Regeln hinsichtlich ihrer Fragen. Zu den No-Gos gehören hierbei im Vorstellungsgespräch:

Unzulässige Fragen
Es gibt eine Reihe von persönlichen Fragen, die in einem Bewerbungsgespräch definitiv nichts verloren haben und sogar gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verstoßen. Wer Bewerber fragt, ob sie schwanger sind, einen Kinderwunsch haben, welchem Glauben sie angehören oder ob sie gesundheitliche Probleme haben, muss nicht mit einer ehrlichen Antwort rechnen. Bewerber sogar gar nicht antworten und haben jetzt sogar das Recht zu lügen.

Überhebliche Fragen
Wer Kandidaten mit Fragen, wie „Finden Sie sich selbst qualifiziert?“ oder „Mehr haben Sie nicht zu bieten?“, etwas provozieren möchte, sollte berücksichtigen, dass der Schuss auch nach hinten losgehen und der Bewerber abspringen kann. Auch ein strenges Nachhaken kommt meist weniger gut an. Denn wer bereits im ersten Gespräch feststellt, dass ihm die Gegenseite wenig Respekt und Wertschätzung entgegenbringt, der hat vielleicht gar keine Lust mehr auf den Job.

Quiz-Fragen
„Wie viele Büroklammern passen in eine Tasse?“ „Wer wird der nächste Bundeskanzler?“ Das sind nur zwei Beispiele für Fragen, auf die man unmöglich eine richtige Antwort geben kann. Im Vorstellungsgespräch sollen sie dazu dienen, Bewerber nervös zu machen und sie aus der Reserve zu locken. Grundsätzlich ist die Aussagekraft der Antworten für die Qualifikation auf die freie Stelle in aller Regel jedoch eher gering. Denn selbst wenn der Bewerber gestresst oder genervt reagiert, bedeutet das nicht, dass er seinen Job nicht gut machen könnte.

Psycho-Fragen
Nicht wirklich ernst genommen fühlen sich garantiert Bewerber, die mit Fragen, wie „Welche berühmte Person wären Sie gerne?“ oder „Welche Farbe bildet Ihre Persönlichkeit ab?“, konfrontiert werden. Grundsätzlich sollen die Antworten etwas über den Charakter der Person preisgeben. Der Spielraum für Interpretationen ist jedoch groß und der Aussagewert der Antworten eher gering.

Veraltete Fragen
„Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?“ und „Was haben Sie uns zu bieten?“ gehörten viele Jahre zum Standard-Fragenkatalog eines Bewerbungsgesprächs. Mittlerweile sind sie aber definitiv der Rubrik „Old School“ zuzuordnen, denn zeitgemäß sieht anders aus. Für viele junge Leute spielt eine Karriere beispielsweise keine übergeordnete Rolle mehr. Dementsprechend schmieden sie auch keine Zukunftspläne für die nächsten Jahrzehnte.

Urheber des Titelbildes: bialasiewicz/ 123RF Standard-Bild