Zwei Frauen bei einem Trennungsgespräch

Trennungsgespräch: Diese Tipps sollten Sie beachten

Die Ursachen, die zu einem Trennungsgespräch führen können, sind vielfältig. Dennoch fehlt vielen Vorgesetzten die Routine, denn auch für sie gehören Kündigungsgespräche in der Regel nicht zum Alltag. Die folgenden Tipps helfen.

So gelingt das Trennungsgespräch

Bevor es überhaupt zum Trennungsgespräch kommt, sollten einige Punkte beachtet werden. Beruht die geplante Kündigung auf einem Fehlverhalten des Mitarbeiters, sollte etwa in jedem Fall zunächst eine Abmahnung ausgesprochen werden. Eine Kündigung ohne vorherige Maßnahmen ist nur in sehr gravierenden Fällen möglich, etwa, wenn eine Weiterbeschäftigung dem Arbeitgeber nicht zugemutet werden kann.

Vorab prüfen: Ist die Kündigung juristisch haltbar?

Generell sollten Vorgesetzte vorab genau prüfen lassen, ob die geplante Kündigung aus juristischer Sicht unproblematisch ist. Dafür ist es wichtig, den Kündigungsgrund genau aufzuzeigen, um entsprechende Einschätzungen treffen zu können, denn hier gibt es Unterschiede. Auch Punkte wie die Sozialauswahl, dazu zählen Betriebszugehörigkeit, Lebensalter, Unterhaltspflichten sowie Schwerbehinderungen,  müssen bei Betrieben mit mehr als zehn Mitarbeitern beachtet werden.

Vorbereitung ist alles: Ort, Zeit, Dauer und Beteiligte

Ein Kündigungsgespräch ist für alle Beteiligten eine Ausnahmesituation, vor allem aber für den zu kündigenden Mitarbeiter. Ort und Zeit für das Trennungsgespräch sollten deshalb so gewählt sein, dass mit möglichst wenigen Störungen zu rechnen ist. Vorgesetzte sollten Trennungsgespräche zudem selbst durchführen und nicht auf andere, etwa die Personalabteilung, abwälzen. Das zeugt von Höflichkeit und Respekt gegenüber dem Mitarbeiter.

Auch sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. Denn obwohl die Kündigung an sich schnell ausgesprochen ist, kann es noch einen Moment dauern, bis alle wichtigen Informationen ausgetauscht und alle Fragen des Mitarbeiters beantwortet sind. Auf keinen Fall sollte ein Mitarbeiter so schnell es geht “abgefertigt” werden, denn das fällt im Zweifelsfall negativ auf die gesamte Firma und Firmenkultur zurück!

Vorbereitet sein

Eine der Fragen, auf die sich Vorgesetzte im Trennungsgespräch einstellen müssen, ist die Begründung für die Kündigung. Es ist deshalb sinnvoll, sich schon vorab eine entsprechende Antwort zu überlegen. Ausflüchte sind hier nicht angebracht, stattdessen sollte der Kündigungsgrund so offen und ehrlich wie möglich kommuniziert werden. Achtung: Ist die Kündigung personen- oder verhaltensbedingt, ist trotzdem Feingefühl gefragt.

Nach dem Trennungsgespräch: Wie geht es weiter?

Schon im Trennungsgespräch sollte geklärt werden, wie es für den Mitarbeiter nun weitergeht. Ist noch Resturlaub zu nehmen? Wird der Mitarbeiter für die Zeit der Kündigungsfrist freigestellt? Muss eine Übergabe der Aufgaben an einen Kollegen erfolgen? Diese Fragen sollten mindestens geklärt sein. Und auch wenn es unbequem ist: Bevor der Vorgesetzte schließlich das Gespräch für beendet erklärt, sollte der Mitarbeiter nochmals Zeit bekommen, weitere eigene Fragen loszuwerden.

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Man sieht die verschiedenen Arten News zu empfangen via Smatrtphone, in der Zeitung im Blog

Bestens informiert: So bleiben Sie im Job auf dem Laufenden

Lebenslanges Lernen gehört heute dazu, in vielen Berufen ist Fachwissen schnell überholt und muss aufgefrischt werden. Immer auf dem Laufenden zu bleiben ist daher wichtig. Und auch wer keine Zeit hat, regelmäßig an Tagungen teilzunehmen oder Fachmagazine zu lesen, kann einiges tun, um allzeit bestens informiert zu sein.

Mit den richtigen Tipps immer gut informiert

Gut informiert zu sein hat gleich mehrere Vorteile: Es fällt oft leichter, gute (Job-)Entscheidungen zu treffen, die Konkurrenz kann einen nicht so leicht überholen und nicht zuletzt wird auch dem Chef auffallen, wenn sich ein Angestellter durch besonderen Überblick hervortut.

  1. Die Informationsaufnahme zur (täglichen) Routine machen

Wer sich täglich zu einer festen Uhrzeit gewohnheitsmäßig informiert, bleibt ganz nebenbei über die wichtigsten Entwicklungen in seiner Branche auf dem Laufenden. Hierbei helfen Newsletter und sogenannte RSS-Feeds, für die man sich auf den relevanten Homepages ganz einfach und kostenlos anmelden kann. So landen die neuesten Meldungen immer bequem im eigenen Postfach beziehungsweise Feedreader.

  1. Bestens informiert dank Blogs

Zu den meisten Themen gibt es heute gleich mehrere Blogs. Und gerade wenn es um Job-Themen geht, legen die Betreiber oft ausgesprochenen Wert auf Aktualität und hohen Informationsgehalt. Sich einige relevante Blogs herauszusuchen und dort regelmäßig die aktuellen Neuigkeiten nachzulesen, verhilft zu einem guten Überblick. Zudem bieten die meisten Blogs auch eigene Newsletter und/oder RSS-Feeds an, für die sich eine Anmeldung lohnen kann (siehe Punkt 1).

  1. Twitter schafft Überblick

Viele Fachzeitschriften, Zeitungen und branchenrelevante “Influencer” teilen die wichtigsten Neuigkeiten oft und zuverlässig auch über den Microbloggingdienst Twitter. Auch für den Austausch mit Kollegen kann Twitter hilfreich sein – oder für den Blick über den Tellerrand zur Konkurrenz. Oft verbreiten sich Neuigkeiten hier sogar schneller als über die klassischen Medien.

  1. Ein guter Draht zu den lieben Kollegen

Zu guter Letzt sind auch die Kollegen eine nicht zu unterschätzende Quelle für aktuelle Informationen rund um Beruf und Entwicklungen in der eigenen Firma. Wer eine kleine Schale mit Süßigkeiten für die Allgemeinheit auf dem eigenen Schreibtisch platziert, wird sicher bald schon regelmäßig von den lieben Kollegen – und vielleicht sogar dem Chef – besucht. Und bei einem kleinen Plausch zwischen zwei Gummibärchen bleibt es sich wie von selbst informiert.

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Man sieht eine Frau im Büro, die mit ihren Nerven am Ende ist

Kündigung, Ja oder Nein? 6 Anzeichen dafür, dass Sie Ihren Job wechseln sollten

Im Leben läuft nicht immer alles rund. Stressige Phasen und Situationen, die für Unzufriedenheit sorgen, gehören dazu – auch im Beruf. Doch wenn das schlechte Gefühl am Arbeitsplatz zum Normalzustand wird und sich anderweitig an der Situation nichts ändern lässt, ist es möglicherweise Zeit für einen Jobwechsel.

Ist das eigentlich normal?

Dauerfrust am Arbeitsplatz, eine zunehmend kränkelnde Konstitution, die ständige Frage, ob dieses Verhalten des Chefs eigentlich normal ist – all das und mehr gehört zu den klassischen Schauergeschichten aus dem Arbeitsalltag. Google ist voll von Suchanfragen, die hierzu trauriges Zeugnis ablegen. Wann es wirklich Zeit ist, die Reißleine zu ziehen und sich nach einem neuen Job umzusehen, verraten die folgenden Anzeichen:

  1. Das Privatleben leidet unter dem Arbeitsfrust

Nach Feierabend noch etwas unternehmen? Dafür ist nach langen Stunden im Job nun wirklich keine Energie mehr übrig. Und wenn doch, dann bekommen die Freunde erstmal die neuesten Horrorgeschichten über den Chef zu hören? Auch im Alltag zu Hause ist der Stress bei der Arbeit seit Langem das einzige Thema? Klare Anzeichen dafür, dass hier etwas im Argen ist.

  1. Die Arbeit ist längst nur noch Pflichtübung

Klar, im Job kann nicht jeder Tag voll spannender neuer Herausforderungen stecken. Auch Routineaufgaben und ruhige Tage gehören dazu. Doch wenn die Langeweile zum Dauerzustand wird, man ständig unterfordert und auch keinerlei Motivation mehr vorhanden ist, etwas an dieser Situation zu ändern, ist die innerliche Kündigung ziemlich sicher längst schon raus. Wer im Job mitten in einem ausgewachsenen Boreout steckt, sollte mit dem Vorgesetzten über interessantere Perspektiven sprechen – oder sich direkt nach einem neuen Job umsehen.

  1. Die Ausflüchte häufen sich

Wer fast mehr damit beschäftigt ist, sich insgeheim Ausflüchte für seine Vorgesetzten auszudenken, als seinen eigentlichen Aufgaben nachzugehen, sollte die eigene Arbeitssituation hinterfragen. “Wenn ich mich nur genug reinhänge, wird das meinem Chef irgendwann schon auffallen.” “Früher oder später muss meine Leistung einfach honoriert werden, es passt nur gerade nicht.” “Mein Chef hat nur einen schlechten Tag.” Wenn solche und ähnliche Gedanken zum Alltag werden, ist ein Jobwechsel vermutlich die bessere Alternative.

  1. Das Bauchgefühl weiß längst Bescheid

Hauptsache, der Job ist sicher und das Gehalt stimmt auch so einigermaßen? Wer immer wieder mit dem Gedanken an einen Jobwechsel spielt und für sich selbst (fadenscheinige) Begründungen dafür sucht, an der aktuellen Situation festzuhalten, der weiß eigentlich längst, dass sich etwas ändern muss. Eine Kündigung und der damit verbundene berufliche Neuanfang kosten Mut, lohnen sich in dieser Situation aber ziemlich sicher.

  1. Morgendliches Unwohlsein

Das Wochenende neigt sich dem Ende entgegen und schon schleicht sich beim Gedanken an den bevorstehenden Montag das schlechte Gefühl ein? Morgens vor der Arbeit sind ein flaues Gefühl im Magen, schlechte Laune und Schlappheit schon der tägliche Normalzustand? Spätestens, wenn sich solche körperlichen Anzeichen in Zusammenhang mit dem Job häufen ist es Zeit, ernsthaft über einen Wechsel nachzudenken.

  1. Der Job macht krank

Mit täglichem Unwohlsein vor der Arbeit hat es angefangen, doch inzwischen ist die Konstitution vollkommen am Boden – sowohl physisch als auch psychisch. Dauermüdigkeit, depressive Episoden, ständiges Kränkeln oder gar der Griff zu Alkohol und anderen Rauschmitteln, um “die Woche irgendwie zu überstehen”, sollten ein absolutes Warnsignal sein und Anlass dafür, im Job die Reißleine zu ziehen.

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Ein Mann zeichnet früne Häuschen mit jeweils einem Windrat

Was bedeutet der Klimawandel für Bürojobs?

Der Klimawandel wird nur noch von wenigen angezweifelt. Die überwiegende Mehrheit der Forscher ist sich sicher, dass der Mensch hauptverantwortlich ist für die überproportionalen Änderungen. Vor allem die Klimaerwärmung ist alarmierend. Mindestens seit dem Jahr 2000 jagt förmlich ein Temperaturrekord den nächsten.

Die Auswirkungen sind heute schon sehr offensichtlich. Die Eisdecken an Nord- und Südpol schrumpfen, Gletscher in den hohen Bergen verschwinden fast schlagartig, der Meeresspiegel steigt und das Wetter spielt immer häufiger verrückt. Auch in Deutschland kommen die „Einschläge“ immer näher. Überschwemmungen, schwere Gewitter, warme Winter und sehr heiße Phasen im Sommer belegen, dass etwas Bedenkliches im Gange ist.

In unserem Artikel werfen wir einen Blick auf die (möglichen) Auswirkungen des Klimawandels für Büroarbeiter und was man tun kann, um das Klima nicht weiter in unnötigem Maße zu belasten.

Extreme Hitze

Der menschliche Körper ist nicht gemacht für Extremtemperaturen. Forscher haben herausgefunden, dass die Temperatur am Arbeitsplatz zwischen 21° und 24° liegen sollte, damit Arbeitnehmer ihre volle Leistungsfähigkeit abrufen können.

In deutschen Büros kämpfen viele Angestellte mit den ungewöhnlich heißen Temperaturen im Sommer, die auch die Temperaturen am Arbeitsplatz deutlich über die 24° steigen lassen. Der aktuelle Hitzerekord liegt bei 42,6°, gemessen am 25. Juli 2019 in Lingen (Ems). Auch die beiden folgenden Werte stammen aus den 2010er-Jahren.

Eine Klimaanlage in den Büroräumen fällt als Gegenmaßnahme aus, da diese Geräte sehr viel Energie benötigen und damit dem Klima weiter schaden. Das Home Office, das seit Beginn der Corona-Pandemie von nahezu allen Unternehmen akzeptiert wird, kann bei der Bewältigung besonders heißer Arbeitstage helfen. Unabhängig vom Arbeitsort sollte man versuchen, die Arbeitszeiten dann zu erledigen, wenn es nicht ganz so heiß ist, z.B. sehr früh am Morgen. Darüber hinaus sollte man viel trinken.

Überschwemmungsgefahr

Büros, die in Küsten- oder Hafennähe liegen, könnten zukünftig häufiger mit Überschwemmungen zu tun haben. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens investiert man in Schutzanlagen, wie es z.B. in der Hamburger Hafen-City der Fall ist. Oder man zieht einen kompletten Umzug in Erwägung.

Beide Varianten sind jedoch sehr kostenintensiv und stellen Städte und Unternehmen vor große finanzielle Herausforderungen. Ein Umzug in eine überschwemmungssichere Gegend hat ggf. auch zur Folge, dass Mitarbeiter ihre Heimat verlassen müssten.

Wandel in der Tier- und Pflanzenwelt

Durch den rasanten Klimawandel gerät das über Jahrtausende gewachsene Gleichgewicht in der Tier- und Pflanzenwelt verloren. Tropische Insekten erobern sich immer mehr Lebensräume in Europa und verbreiten Krankheiten, die man dort bislang nicht kannte.

Ein Beispiel ist die Asiatische Tigermücke, die es schon bis nach Frankreich „geschafft“ hat und sicherlich nicht Halt vor Deutschland macht, wenn die Temperaturen weiter ansteigen. Auch die Zecken-Risikogebiete nehmen zu. Hier gilt es also, auf dem Weg zur und auf der Arbeit wachsamer zu sein und sich entsprechend zu schützen. Fliegengitter halten beispielsweise Mücken und Insekten davon ab, das Büro zu „entern“.

Auch die Pflanzenwelt verändert sich. Blühzeitpunkte verschieben sich und passt häufig nicht mehr zur Flugzeit der bestäubenden Pflanzen.

Umweltschonende Maßnahmen beherzigen

Jeder kann einen Teil dazu beitragen, dass das Klima nicht unnötig belastet wird, u.a. mit folgenden Verhaltensweisen:

  • Eigene Tasse oder eigenes Glas benutzen und auf Papp- oder Plastikbehälter verzichten.
  • Drucken nur, wenn es unbedingt nötig ist.
  • Computer und andere elektronische Geräte herunterfahren. So wird Strom gespart.

Großpackungen kaufen, am besten in recyclefähigen Verpackungen.

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Frau im Lotussitz mit VR-Brille

„Virtuelle Reisen“ – Urlaub ohne Infektionsgefahr

In älteren Artikeln zum Thema „virtuelle Reisen“ äußern die Autoren häufig die Ansicht, dass diese Art des Urlaubs zwar eine gute Ergänzung zur realen Reise sei, diese aber nicht ersetzen kann. Die Vorstellung, dass Menschen keine Kreuzfahrten mehr machen oder freiwillig auf Flüge verzichten, klang damals absurd. Ähnlich abwegig war vor einigen Monaten auch die These, dass Unternehmen es überwiegend ihren Mitarbeitern überlassen, ob sie ins Büro kommen oder aus dem Home Office arbeiten möchten. Doch dann kam Corona …

Die Pandemie hat viele Steine ins Rollen gebracht, die zuvor als unverrückbar galten. Darüber hinaus zwingt sie die Menschen, sich neue, möglichst kreative Lösungen zu suchen. Ganz nebenbei hat Corona der digitalen Entwicklung einen enormen Push gegeben. Digitalisierung spielt eine wichtigere Rolle als je zuvor. Das gilt für das Berufs- ebenso wie für das Privatleben.

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einem Thema, das von der breiteren Öffentlichkeit erst durch die Corona-Pandemie so richtig entdeckt wurde: das virtuelle Reisen. Was steckt genau dahinter? Ist ein virtueller Urlaub überhaupt schon möglich? Wo liegen die Herausforderungen? Mit diesen und ähnlichen Fragen setzen wir uns in den folgenden Absätzen auseinander.

Die virtuelle Flucht aus dem Alltag

Jeder Arbeitnehmer freut sich auf seine Urlaubstage. Viele möchten auf Fernreisen die Welt erkunden, fremde Kulturen kennenlernen und sich Sehenswürdigkeiten anschauen. Souvenirs und Fotos zeugen später von einer (hoffentlich) interessanten Reise. Fernreisen sind aber wegen Covid-19 derzeit nur in sehr begrenztem Maße möglich. Was tun?

Um sich in andere Länder zu träumen, können 360°-Videos oder ein Trip via Google Earth helfen. Einen richtigen Urlaub ersetzen diese Optionen freilich nicht. Virtuelle Realität geht einen Schritt weiter und projiziert digitale Welten, in der man sich frei bewegen und, im Idealfall, interagieren kann.

Voraussetzung dafür ist eine VR-Brille. Hat man eine solche Brille auf der Nase, ist man, zumindest was das Sehen angeht, sofort von der realen Welt abgeschnitten. Man kann in die simulierte Welt eintauchen und dort Zeit verbringen.

Technisch noch weit weg entfernt von „echten“ virtuellen Reisen

Einige Urlaubsdestinationen, Museen und andere kulturelle Einrichtungen, die von der Coronakrise mit voller Wucht getroffen wurden, haben sich „Virtualität“ auf die Fahnen geschrieben. In den meisten Fällen handelt es sich aber leider um Mogelpackungen. Denn anstatt sich in einer virtuellen Welt zu bewegen, schaut man sich 360°-Panoramabilder an. Oder man folgt via Internet einem Guide vor Ort, der bewegte Bilder via GoPro-Kamera überträgt. Dabei handelt es sich dann um Remote Tourism.

Das ist zwar beides besser als nichts, aber noch weit entfernt von einem tatsächlichen virtuellen Urlaub. Es ist aber auch kein Wunder, dass virtuelle Reisen und virtuelles Sightseeing bislang nur punktuell möglich gemacht wurden, denn das erfordert einen unglaublichen Aufwand und verursacht enorme Kosten.

Momentan kann man eher von virtuellen Erlebnissen sprechen statt von virtuellen Reisen. Dafür müsste man Strände, Hotels, Inseln und ganze Landstriche digital „nachbauen“ und dann interaktiv erlebbar machen. Das klingt trotz Digitalisierungsschub immer noch eher nach Science-Fiction.

Die größten Herausforderungen virtueller Reisen

Nehmen wir an, dass eine solche Infrastruktur in naher Zukunft entwickelt wird und virtueller Urlaub möglich ist. Dann wollen wir hoffen, dass dabei auch die größten Herausforderungen bewältigt wurden. Dazu gehört die Glaubwürdigkeit, das Zeitempfinden und das Vor-Ort-Gefühl.

Zunächst einmal müsste der virtuelle Urlaubsort glaubwürdig sein. Das ist der Fall, wenn das virtuelle Abbild den Eigenschaften der natürlichen, realen Welt entspricht. Virtuelle Dinosaurier in einem virtuellen Paris würden dafür sorgen, dass man sich eher fühlt als befinde man sich in einem Spiel … oder zumindest in der Variante „Abenteuerurlaub“.

Damit der Mensch die virtuelle Realität akzeptiert, müssen unzählige Ereignisse einprogrammiert werden. Das Ticken einer Uhr, Blätter im Wind, die Bewegungen anderer Menschen, vorbeiziehende Vögel, Regentropfen oder Sonnenaufgänge. Bewegung und Veränderung sind Signale, die dem Menschen bestätigen, dass die Zeit vergeht. Ohne diese beiden Faktoren gerät das Leben aus dem Takt.

Das Vor-Ort-Gefühl beschreibt das Gefühl, dass man wirklich DA und eingetaucht ist. Dieses Gefühl kann sehr leicht gestört werden, z.B. durch Latenz. Bewegt man sich durch eine virtuelle Welt, setzt sich in ein Cafe und möchte Zeitung lesen, reicht eine zeitliche Verzögerung beim Umblättern der Seiten aus, um das Vor-Ort-Gefühl zu zerstören. Dementsprechend darf es bei der Datenübertragung keine Unterbrechungen geben.

Sehen, hören und fühlen lassen sich in virtuellen Welten vergleichsweise gut simulieren. Schwieriger wird es, das Riechen zu ermöglichen. Insbesondere, wenn man „in Bewegung“ ist und sich die Gerüche normalerweise dabei verändern. Und beim Thema Schmecken fällt uns leider spontan auch keine Lösung ein …

Fazit

Einzelne virtuelle oder, besser gesagt, digitalisierte Erlebnisse sind heutzutage bereits möglich. Solche Angebote sind nicht nur während einer Pandemie eine Alternative, sondern eignen sich generell für alle, die aufgrund körperlicher Einschränkungen oder wegen fehlender finanzieller Möglichkeiten nicht in der Lage sind, per Flugzeug zu verreisen.

Ein adäquater Ersatz für echte Urlaubsreisen werden virtuelle Welten aufgrund der oben beschriebenen Probleme in absehbarer Zeit nicht werden. Nichtsdestotrotz holen die aktuellen Diskussionen das Thema Virtualität verdientermaßen wieder aus der Nische.

Wir hoffen, dass die Pandemie bald vorüber ist und Wege gefunden werden, um umweltfreundlicher zu verreisen. Bis dahin besuchen wir noch den Louvre, die Pyramiden und die Internationale Raumstation ISS … natürlich virtuell!

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Gap year Ideenwolke

Gap Year: Was ist das und wie nutzen Sie es bestmöglich?

Nach dem Schulabschluss direkt weiter zur Ausbildung oder an die Universität? Oder nach dem Bachelor-Abschluss direkt weiter zum Masterstudium? Das ist nicht für Jedermann die richtige Wahl. Nach Jahren in der Schule fehlt oft schlicht die Orientierung, wohin die Lebensreise für die nächsten Jahrzehnte überhaupt gehen soll. Ein Gap Year ist eine immer beliebtere Möglichkeit, diese Frage zu beantworten.

Was ist ein Gap Year?

Bei einem Gap Year handelt es sich wörtlich übersetzt um ein “Lückenjahr”, eine bewusste Auszeit zwischen zwei wichtigen Lebensabschnitten – wie etwa dem (Schul-)Abschluss und dem weiteren Ausbildungsweg oder Einstieg in den Beruf. Das Gap Year muss nicht unbedingt tatsächlich ein ganzes Jahr andauern, auch eine Zeitspanne von mehreren Monaten kann ausreichen.

Der Vorteil der bewussten Auszeit: Sie bietet die Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren, die eigenen Interessen und Talente genauer zu erforschen und wichtige neue Fähigkeiten und Erfahrungen zu sammeln. Sinnvoll ausgenutzt kann das Gap Year den eigenen Lebenslauf bereichern und Vorteile für den späteren Berufseinstieg bringen.

Das Gap Year ähnelt damit übrigens stark dem ebenfalls immer beliebter werdenden Sabbatical. Diese auch als “Sabbatjahr” bezeichnete Auszeit findet allerdings während der bereits laufenden Berufstätigkeit statt. Hierbei handelt es sich um einen längeren Sonderurlaub, während dessen in der Regel ebenfalls neue Fähigkeiten gesammelt und sich orientiert werden soll.

Welche Möglichkeiten gibt es, ein Gap Year sinnvoll auszufüllen?

Grundsätzlich gibt es drei Hauptmöglichkeiten, ein Gap Year sinnvoll auszufüllen:

  • Indem man Auslandserfahrungen und damit Sprachkenntnisse sowie diverse Softskills sammelt.
  • Indem man Praxiserfahrung und damit konkrete Fähigkeiten für den (möglichen) zukünftigen Beruf sammelt.
  • Indem man auf Probe studiert und sich damit für ein zukünftiges Studium Orientierung verschafft.

Auslandserfahrung sammeln

Wer während seines Gap Years Auslandserfahrung sammeln möchte, hat dafür verschiedene Möglichkeiten. Neben der klassischen Sprachreise und dem seit Jahren bekannten Au-pair-Aufenthalt werden die Varianten “Work and Travel” sowie das sogenannte Volunteering im Ausland immer beliebter.

Beim Work and Travel wird der Auslandsaufenthalt vor Ort durch die unterschiedlichsten Jobs finanziert. Vom Obst Pflücken bis zur Plantagenarbeit ist alles möglich. Vom Verdienst wird der Lebensunterhalt vor Ort und die weitere Reise bezahlt. Der Vorteil: Neben dem Ausbau von Sprachkenntnissen lernt man die Lebensweise im Gastland deutlich besser kennen – und kann unter anderem Softskills wie Belastbarkeit und Organisationstalent erproben.

Wer sich für Volunteering entscheidet, beteiligt sich als Freiwilliger an gemeinnützigen Projekten. Das können Tierheime, Schulen oder auch Waisenhäuser sein, in denen sich auf die unterschiedlichste Art engagiert wird. Auch in Auslandsbüros der UNESCO oder des Goethe-Instituts können Gap-Year-Interessierte arbeiten. Die Arbeit beim Volunteering wird nicht bezahlt, dafür sorgen die unterstützten Programme in der Regel unter anderem für die Betreuung vor Ort.

Praxiserfahrung sammeln

Berufs- und damit Praxiserfahrung zu sammeln, gehört zu den Klassikern der Gap-Year-Aktivitäten. Das geht etwa im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres (FSJ) oder auch freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJ). Hier wird sich jeweils entweder für Mitmenschen und Gesellschaft oder Umwelt- und Naturschutz engagiert. Seit einigen Jahren dient zudem der Bundesfreiwilligendienst (BFD) als Ersatz für den Zivildienst. Schließlich bleiben die klassischen Praktika als Möglichkeit, Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu bekommen. Im Rahmen eines Gap Years sollten diese durchaus mehr als nur ein paar Wochen am Stück andauern.

Studium auf Probe

Immer mehr Hochschulen bieten das sogenannte Studium auf Probe an. Hierbei kann an speziellen öffentlichen Lehrveranstaltungen teilgenommen und so eine Idee von verschiedenen Studienbereichen gewonnen werden. Zusätzlich gibt es Programme, die als Orientierungs- und Entscheidungshilfe ausgelegt sind. Für das Studium auf Probe werden allerdings Studiengebühren fällig, die je nach Hochschule variieren.

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TEMPORARY JOB MÖGLICHKEITEN Text Hintergrund Wort Cloud Concept

70-Tage-Regelung: Was Sie zu der kurzfristigen Beschäftigung wissen sollten

Arbeitnehmer und Arbeitgeber können auf die unterschiedlichsten Arten zusammenkommen, etwa per regulärem Voll- oder Teilzeitvertrag, als Minijobber – oder über die sogenannte 70-Tage-Regelung. Letzteres hat sogar einige Vorteile. Doch was genau hat es mit der kurzfristigen Beschäftigung auf sich?

Die kurzfristige Beschäftigung bringt Vorteile mit sich

Wie es der Name bereits erahnen lässt, greift die 70-Tage-Regelung bei Beschäftigungsverhältnissen, die nur kurzfristig, für insgesamt nicht mehr als 70 Arbeitstage pro Jahr andauern. Der Vorteil: Es besteht keine Sozialversicherungspflicht. Es fallen somit keine Sozialversicherungsbeiträge an, wodurch am Ende mehr Nettogehalt auf dem Konto landet.

Oft werden Minijobs in einem Zuge mit der 70-Tage-Regelung genannt. Das ist aber nicht richtig, denn: Im Gegensatz zum Minijob mit seiner Einkommensgrenze in Höhe von 450 Euro monatlich, gibt es beim Gehalt im Rahmen einer kurzfristigen Beschäftigung keine Obergrenze.

Auch in Sachen Arbeitsrecht haben Angestellte nach der 70-Tage-Regelung Vorteile, denn trotz des kurzfristigen Beschäftigungsverhältnisses gelten für sie dieselben Rechte wie für andere Angestellte. Das heißt: Dauert die Beschäftigung länger als vier Wochen, werden anteilige Urlaubsansprüche wirksam. Konkret für jeden vollen Monat ein Zwölftel des Jahresurlaubs. Auch ein Recht auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall haben kurzfristig Beschäftigte.

Voraussetzungen für eine Beschäftigung nach der 70-Tage-Regelung

Damit eine Anstellung unter die 70-Tage-Regelung fallen kann, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Die Wichtigste: Das Beschäftigungsverhältnis darf nicht für mehr als 70 Arbeitstage pro Jahr bestehen. Dies gilt, sofern weniger als 5 Tage pro Woche gearbeitet wird. Arbeitet der betreffende Angestellte 5 oder mehr Tage pro Woche, darf die kurzfristige Beschäftigung dagegen nicht länger als drei Monate am Stück bestehen. Die Befristung muss außerdem von vornherein im Vertrag festgehalten werden.

Ebenfalls wichtig: Die kurzfristige Beschäftigung ist nicht auf Regelmäßigkeit ausgelegt. Ist abzusehen, dass eine bestimmte Anstellung zum Beispiel auch im Folgejahr und darüber hinaus immer wieder aufgenommen werden soll, greift die 70-Tage-Regelung nicht.

Zu guter Letzt darf eine Beschäftigung nicht berufsmäßig sein, wenn sie unter die 70-Tage-Regelung fallen soll. Heißt konkret: Es darf sich dabei nicht um die Haupt- oder einzige Einnahmequelle handeln. Wer etwa anderweitig einer Voll- oder Teilzeitanstellung nachgeht, darf sich somit innerhalb einer kurzfristigen Beschäftigung etwas dazuverdienen – sofern es der Hauptarbeitgeber gestattet. Auch Selbstständige, Studenten und Rentner können im Rahmen der 70-Tage-Regelung angestellt werden.

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Eine Blatt mit den Worten "Words have Power"

Argumentieren, erklären oder doch ganz anders? So überzeugen Sie andere

Überzeugend auftreten zu können gehört zu den wichtigsten Fähigkeiten im Berufsleben. Um andere wirklich für die eigenen Ideen, etwa für Projekte oder Ähnliches, gewinnen zu können, reichen reine Argumente aber oft nicht aus. Mit den richtigen Tipps klappt es mit der Überzeugungskraft.

Eine gewonnene Diskussion macht noch kein überzeugtes Gegenüber

Im Büroalltag gehören Argumentationen oft mit dazu: Kollegen oder Vorgesetzte müssen von neuen Ideen, Verbesserungsvorschlägen und Co. überzeugt werden. Wer nun zu argumentieren beginnt, gewinnt am Ende vielleicht die Diskussion – überzeugt seine Gegenüber deswegen aber noch lange nicht unbedingt.

Das wiederum kann Folgen haben, zum Beispiel, wenn der Skeptiker am eigenen Projekt mitarbeiten soll – und mangels Überzeugung nicht (wirklich) mit am selben Strang zieht. Vorbeugen lässt sich solchen unschönen Situationen zum Glück ganz einfach.

1. Erklären statt argumentieren

Wer argumentiert, liefert Begründungen für den eigenen Standpunkt. So weit, so gut. Doch leider bleiben sowohl der Vortragende als auch mögliche Skeptiker dabei meist der eigenen Meinung fest verhaftet. Besser ist es, den eigenen Standpunkt zu erklären: Wie wirkt sich die eigene Idee, das eigene Konzept tatsächlich aus? Und zwar von Anfang bis Ende. Das setzt eine überaus gründliche Vorbereitung voraus.

Obwohl es sich sowohl beim Argumentieren als auch beim Begründen im Grunde um eine Argumentationskette handelt, ist die psychologische Wirkung eine vollkommen andere: Wem etwas erklärt wird, der lässt sich eher überzeugen.

2. Skeptiker um Erklärungen bitten

Auch den Standpunkt von Skeptikern sollte man sich erklären lassen, statt ihn einfach weg zu argumentieren: Was genau steckt hinter den Zweifeln? Der Vorteil: Wer erklären muss, wird oft selbst auf Lücken in der eigenen Argumentation aufmerksam und lässt sich eher überzeugen. Zumindest aber werden Skeptiker, die ihre Zweifel erklären sollen, in der Regel offener für andere Vorschläge. Das ist sogar wissenschaftlich belegt

3. Aller guten Dinge sind drei – auch bei Argumenten

Wie viele Argumente sollten es sein, um andere effektiv vom eigenen Standpunkt zu überzeugen? Geht es nach Wissenschaftlern von der Anderson School of Business und der Georgetown Universität, lautet die Antwort: maximal drei. In einem Experiment testeten sie, wie viele Argumente es in einer Shampoo-Werbung brauchte, um den größten Kaufimpuls bei den Probanden zu erzeugen. Das Ergebnis: Ab dem vierten Argument nahm die Skepsis deutlich zu. Eine Erkenntnis, die sich auch auf das Büro übertragen lässt.

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Man sitzt am Pc gegenüber einem Roboter

Automatisierung der Büroarbeit: Der Stand der Dinge

Digitalisierung und Automatisierung sind in der Industrie schon seit einigen Jahren nicht mehr wegzudenken. Beim Fahrzeug- oder Anlagenbau werden viele Produktionsprozesse bereits komplett oder in weiten Teilen automatisiert von Robotern erledigt. In einigen Branchen liegt die Automatisierungsquote in der Fertigung bei bis zu 75%.

Für eine Automatisierung eignen sich vor allem wiederkehrende Aufgaben, die sich standardisieren lassen. Und von diesen „roboterhaften“ Tätigkeiten gibt es mehr als man denkt. Das gilt auch und insbesondere für die Büroarbeit. Aber erstaunlicherweise ist die Automatisierung in deutschen Büros noch nicht wirklich angekommen. Man schätzt, dass nur 3% der Abläufe automatisiert ablaufen.

Wir haben uns gefragt, warum das so ist und für unsere Leser zu diesem spannenden und zukunftsweisenden Thema recherchiert.

Historische Entwicklung der Automatisierung

Schon Aristoteles, der griechische Universalgelehrte, beschäftigte sich in seinem Werk „Politik“ mit dem Thema Automatisierung. Darin spricht er von „Weberschiffen“, die „von selbst webten“. Dieses Beispiel zeigt, dass bereits in der Antike darüber nachgedacht wurde, menschliche Arbeitskraft zu ersetzen.

Diese Gedanken setzte Edmond Cartwright 1787 in die Tat um und entwickelte die ersten automatischen Webmaschinen. Diese Erfindung legte einen Grundstein für die industrielle Revolution. Die Entdeckung der Elektrizität, die rasante Entwicklung der Elektrotechnik, die Erfindung des Computers und die damit einhergehenden neuen Möglichkeiten der Digitalisierung erhöhten den Automatisierungsgrad stetig. Durch die Künstliche Intelligenz ergeben sich neue Horizonte, die diesen Trend weiter befeuern.

Vorteile der Automatisierung

Wenn Maschinen die Aufgaben von Menschen erledigen, profitieren davon am meisten die Unternehmen. Denn durch Automation …

  • lässt sich die Produktivität und die Fertigungsmenge (teils drastisch) erhöhen,
  • werden Personalkosten eingespart,
  • wird die Fehlerquote minimiert und
  • die Produktqualität erhöht (was wiederum auch der Gesellschaft zugute kommt).

Der einzelne Arbeiter wird bei schwerer körperlicher oder monotoner Tätigkeit entlastet. Theoretisch soll er dadurch mehr Zeit haben für anspruchsvollere Aufgaben, die sich in kein Muster pressen lassen.

Nachteile der Automatisierung

In der Praxis führt der Einsatz von Maschinen und Robotern jedoch häufig dazu, dass Arbeitnehmer entlassen werden. Statt also mehr „Muße“ für die herausfordernden Aufgaben zu haben, müssen sich viele Menschen einen neuen Job suchen. In der Geschichte gibt es dafür unzählige Beispiele.

Als es in den USA möglich war, direkt mit anderen zu telefonieren, verloren nahezu alle Telefonistinnen ihre Arbeit. Auch heute schwebt das „Damokles-Schwert“ über vielen Branchen. Wie geht es z.B. mit LKW-und Taxifahrern weiter, wenn sich selbstfahrende Autos etablieren? Die ersten Versuche wurden bereits erfolgreich absolviert …

Das Versprechen der fortschreitenden Technik war einmal, dass Maschinen die Arbeit erledigen und die Menschheit mehr Freizeit hat – und dennoch anständige Gehälter gezahlt werden. Das hat sich bis heute leider nicht bewahrheitet. Es bleibt eine gesamtgesellschaftliche Herkules-Aufgabe dafür zu sorgen, dass Automatisierung zum Wohle aller geschieht. Und nicht nur die Unternehmer profitieren.

Automatisierung im Büro

Viele Aufgaben von Büroarbeitern können automatisiert werden, da sie einem bestimmten Muster folgen. Diese Muster können von sogenannten Bots (Software-Programmen) erlernt werden. Wie gut das funktioniert, hängt wesentlich damit zusammen, wie genau die Programmierer arbeiten, die hinter den Bots stecken.

Wurde ein Bot z.B. für die Erledigung des Rechnungseingangs entwickelt, kann er – sicherlich mit kleinen Anpassungen – prinzipiell in nahezu jedem Unternehmen eingesetzt werden. Seine Programmierung basiert überwiegend auf Logik, der Erstellung von Entscheidungsbäumen und, immer häufiger, auf Künstlicher Intelligenz.

So ist der Bot problemlos in der Lage, die (digitale) Rechnung zu empfangen, zu erfassen, zu kontieren, zuzuweisen, zu buchen und schließlich den Betrag zu überweisen. Dem Büroarbeiter bleibt lediglich die Prüfung und Freigabe der Eingangsrechnung. Dieser Ablauf lässt sich auf viele Aufgaben im Dokumentenmanagement übertragen.

Wer im Internet surft, hat fast zwangsläufig Bekanntschaft mit Chat-Bots und Ticket-Systemen gemacht. Auch hier können Roboter automatisch auf Fragen reagieren. Das ist möglich, weil viele Kunden dieselben oder sehr ähnliche Fragen stellen. Noch ist die Qualität der Kommunikation nicht immer adäquat, aber die Software lernt sehr schnell hinzu.

Warum hapert es in deutschen Büros mit der Automation?

Damit eine Software Prozesse im Unternehmen steuern kann, muss das Betriebskonzept entsprechend angepasst werden. Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen, Verantwortungsbereiche zugeteilt und Abläufe detailliert analysiert werden. Nur dann erkennt man das volle Automatisierungspotenzial und kann sich überlegen, welche Tools eingesetzt werden sollen.

Nach einer umfangreichen Planungsphase folgt die individuelle Anpassungen bestehender Software bzw. die komplette Neuentwicklung. Beides muss anschließend ausgiebig getestet werden, bevor die Automatisierung reibungslos läuft.

Vor solchen großen Umwälzungen schrecken deutsche Unternehmen anscheinend noch zurück. Einige Firmen versuchen zumindest, einzelne geeignete Prozesse automatisch erledigen zu lassen. So erklärt sich auch der oben bereits genannte, relativ geringe Automatisierungsgrad in der Büroarbeit von gerade einmal 3%. Aber zumindest ist ein Anfang gemacht.

Folgen für Büroarbeiter

Wenn die Digitalisierung und Automatisierung der Büroarbeit voranschreitet, werden die Mitarbeiter im Idealfall entlastet, können sich „wichtigeren“ Aufgaben widmen und sind für den Arbeitgeber vielleicht so wertvoll wie nie.

Schätzungsweise, und teils auch erfahrungsgemäß, tritt dieser Fall jedoch eher selten ein. Die meisten Unternehmen erhoffen sich durch die Automatisierung die Einsparung von Kosten. Insbesondere von Personalkosten. Dementsprechend kommt es durch Automation häufig zu Entlassungen.

Ausblick: Wie geht es weiter mit der Automatisierung?

Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen steht immer noch am Anfang, hat durch die Corona-Pandemie jedoch einen unerwarteten Schub bekommen. Machine Learning und Künstliche Intelligenz stecken sogar noch in den Kinderschuhen. Hinzu kommt, dass die Analyse von „Big Data“ ebenfalls eher an der Oberfläche kratzt.

Schaut man sich also das enorme Innovationspotenzial jedes einzelnen Bereiches an, stellt man schnell fest, dass zukünftig immer mehr Aufgaben – auch und gerade im Büro – von Robotern übernommen werden. Deutsche Unternehmer könnten sicherlich etwas mutiger sein, wenn es um das Thema Automatisierung der Büroarbeit geht.

Was man nicht vergessen sollte, ist, dass Digitalisierung und Automation nicht nur Arbeitsplätze vernichten, sondern auch schaffen. In welchem Maße das geschieht, bleibt abzuwarten. Wer aber am Anfang seines Berufslebens steht, hat hier sicherlich viele spannende Möglichkeiten.

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Eine Person mit seinen Sachen im Karton - Kündigung

Job in Gefahr? Diese Zeichen verraten es

Ein (scheinbar) unvorhergesehener Jobverlust ist ein harter Schlag für Arbeitnehmer. Doch wer auf einige Warnzeichen achtet, kann sich bereits frühzeitig auf die unliebsame Offenbarung einstellen – und entweder noch etwas dagegen tun, oder sich schon mal nach Alternativen umsehen.

Anzeichen dafür, dass der Job in Gefahr ist

Auch wenn es oft den Anschein hat: Ein Jobverlust kommt in den meisten Fällen nicht gänzlich ohne Vorankündigung. Meist gibt es gewisse Anzeichen, die zwar keine absolute Gewissheit vermitteln, aber doch hellhörig machen sollten.

Übermäßiges Interesse an Details – oder gar keines mehr

Wenn der Chef plötzlich ein übermäßiges Interesse an der Arbeit eines Angestellten zeigt, sollte das als Warnzeichen gewertet werden. Besonders, wenn der Vorgesetzte detaillierte Projektberichte oder auch Rechtfertigungen zu bestimmten Sachverhalten in schriftlicher Form einfordert.

Umgekehrt kann es aber auch ein ungutes Zeichen sein, wenn der Chef plötzlich kein Interesse an der Arbeit oder der Meinung eines Angestellten mehr hat. War das früher anders, könnte das mangelnde Interesse des Vorgesetzten ein erster Hinweis auf das bevorstehende Job-Aus sein.

Aufgaben werden verstärkt umverteilt

Im ersten Moment kann es eine willkommene Abwechslung sein, wenn ein Teil der eigenen Aufgaben auf andere Kollegen umverteilt wird. Immerhin schafft das mehr Luft im Arbeitsalltag. Doch werden Aufgaben und Verantwortlichkeiten zunehmend an andere delegiert, könnte das auch ein Anzeichen dafür sein, dass eine berufliche Veränderung ansteht und dafür schon mal die Weichen gestellt werden. Das kann eine Beförderung sein – oder der Jobverlust. Gleiches gilt übrigens, wenn plötzlich wichtige Daten mit Kollegen geteilt werden sollen, etwa zu Kunden und Projekten.

Kundenkontakte werden reduziert

Gehörte der Kontakt zu Kunden bisher zum Arbeitsalltag, doch in letzter Zeit wird dieser Kontakt zunehmend eingeschränkt? Dann sollte das als klares Warnsignal gewertet werden! Natürlich kann es auch sein, dass die Kommunikationsstrategie der Firma einfach neu ausgerichtet wird. Wachsamkeit ist aber auf jeden Fall angeraten.

Der Chef sagt es!

Spätestens, wenn der Chef die Gefahr für den Job offen anspricht, sollte oberste Alarmstufe herrschen! Hier ist ein offenes Gespräch angeraten. Lässt sich an der Entscheidung noch etwas ändern, etwa durch Mehrleistung? Oder macht es vielmehr Sinn, schon mal mit der Suche nach einem neuen Job zu beginnen?

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Glücklicher Mann arbeitet am Computer Cartoon-Zeichnung

Freelancer: Was ist das und wie klappt es mit der freien Tätigkeit?

In vielen Unternehmen ergänzen Freelancer den Stamm der regulären Angestellten. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter der freien Tätigkeit? Und was sind die Voraussetzungen, um erfolgreich als Freelancer arbeiten zu können?

Was ist ein Freelancer?

Unter dem Begriff “Freelancer” versteht man freie Mitarbeiter, die nicht fest bei einem Unternehmen angestellt sind. Stattdessen arbeiten sie auf Auftragsbasis, werden also nur für bestimmte Aufgaben oder einzelne Projekte zur Unterstützung engagiert und entsprechend bezahlt.

In der Regel zeichnet sich die Tätigkeit als Freelancer auch dadurch aus, dass eine freie Einteilung von Arbeitszeit und -Ort möglich ist. Außerdem hat der Auftraggeber keine Weisungsbefugnis gegenüber dem Freelancer, darf ihm also keine Befehle erteilen. Meist arbeiten Freelancer für unterschiedliche Unternehmen beziehungsweise mehrere Auftraggeber gleichzeitig.

Freelancer vs. Freiberufler

Im regulären Sprachgebrauch werden die Begriffe “Freelancer” und “Freiberufler” oft gleichgesetzt. Tatsächlich handelt es sich hierbei allerdings um zwei unterschiedliche Einkommensarten, auch wenn beide einer freien Tätigkeit nachgehen.

Der größte Unterschied: Freelancer müssen Gewerbesteuer zahlen, Freiberufler sind hiervon ausgenommen. Dafür ist eine Tätigkeit als Freiberufler gemäß §18 Abs. 1 des Einkommensteuergesetzes auf eine fest umrissene Gruppe von Berufen beschränkt. Hierzu zählen etwa Journalisten, Ärzte, Rechtsanwälte, Ingenieure und Dolmetscher. Freelancer können dagegen in den unterschiedlichsten Berufssparten arbeiten, besonders häufig sind sie allerdings im IT- und Mediensektor anzutreffen.

Welche Voraussetzungen sollte ein Freelancer erfüllen?

Die Arbeit als Freelancer bringt viele Freiheiten mit sich – aber auch einige Unsicherheiten, um die sich Angestellte keine Gedanken zu machen brauchen. Da es keinen festen (unbefristeten) Arbeitsvertrag gibt, kann das Einkommen eines Freelancers ohne viel Vorlauf plötzlich wegbrechen, sofern neue Aufträge ausbleiben. Auch um die aktive Neukundenakquise, Sozialabgaben, Altersvorsorge und Co. müssen sich Freelancer selbst kümmern.

Um dennoch erfolgreich als Freelancer arbeiten zu können, sollten Interessierte vor allem ein großes Maß an Antrieb und Motivation mitbringen. Auch Belastbarkeit und ein ausgeprägtes Organisationstalent sind nötig, um den Arbeitsalltag als “Freier” meistern zu können. Darüber hinaus sollten Freelancer ihre Dienstleistungen und Produkte klar benennen und ihre Stärken und Alleinstellungsmerkmale eindeutig kommunizieren können, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Ein gut ausgebautes Netzwerk nebst regelmäßiger Kontaktpflege ist ebenfalls wichtig. Nur so kommen Freelancer an Kunden und damit neue Aufträge heran.

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Man sieht das Wort MENTOR

Mentoren: Diese Typen bringen Sie am meisten weiter

Ein guter Mentor ist nicht nur zum Berufseinstieg echtes Gold wert. Auch darüber hinaus kann er Ihnen mit Rat, Tat, und Kontakten dabei helfen, Ihre Ziele zu erreichen und erfolgreicher zu werden. Die folgenden Mentoren-Typen bringen Sie am meisten weiter.

Beschränken Sie sich nicht zwangsläufig auf einen Mentoren

Obwohl eine enge Bindung Vorteile haben kann, müssen Sie sich bei Ihrer Suche nicht auf einen einzigen Mentoren beschränken. Vielmehr kann es durchaus Sinn machen, sich mit mehreren Mentoren zu vernetzen, die Ihnen in unterschiedlichen Situationen zur Seite stehen.

Der Trainer

Der Mentoren-Typ des Trainers hat viel Erfahrung im Beruf und unter Umständen schon so manch einem Einsteiger auf seinem Weg geholfen. Er zeigt Ihnen Methoden auf, wie Sie noch mehr aus sich herausholen können, gibt Ihnen wertvolle Tipps an die Hand und erklärt Ihnen auch im Allgemeinen, wie der Hase in Ihrem Beruf so läuft.

Auch wenn Sie den Einstieg in Ihren Beruf bereits erfolgreich gemeistert haben, sind der Rat und die Tipps dieses überaus erfahrenen Mentoren-Typen sehr wertvoll.

Der Netzwerker

Dieser Mentoren-Typ verfügt über ein großes Netzwerk und kann Ihnen mit seinen Kontakten zur Seite stehen. Er bringt Sie mit wichtigen Personen Ihrer Branche zusammen, lädt Sie zu Veranstaltungen ein und hilft Ihnen so, Ihr eigenes Netzwerk zu erweitern oder überhaupt erst aufzubauen.

Der Motivator

Sie sehen sich gerade einer beruflichen Durststrecke gegenüber? Im Projekt läuft es nicht so rund, wie Sie es gerne hätten? Dann ist die große Kunst, die Motivation weiterhin aufrecht zu erhalten, um wieder auf Kurs zu kommen. Ein motivierender Mentor weiß, wie er Sie bei Problemen und in schwierigen Phasen schnell aufbauen kann. Läuft alles glatt, freut er sich zudem ehrlich mit Ihnen über Ihre Erfolge. Auch das stärkt die Motivation und führt auf Dauer zu mehr Erfolg im Job.

Der Kritiker

Kritik kann ähnlich wertvoll sein wie motivierende Worte – vor allem, wenn sie konstruktiv ist. Dieser Mentoren-Typ zwingt Sie dazu, Ihre eigenen Ideen zu hinterfragen. Er weist Sie auf mögliche Schwachstellen Ihrer Planung hin, die Ihnen bisher vielleicht entgangen sind, und gibt Ihnen ehrliches Feedback. So lässt sich manche Schwierigkeit schon im Voraus vermeiden.

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Es geht um eine Finazierung, man sieht eine Hand, einen Taschenrechner und Münzen

Gründungsfinanzierung: Möglichkeiten und Voraussetzungen

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist eine große Sache – und will gut vorbereitet sein. Eine solide Gründungsfinanzierung ist meist unverzichtbar. Lesen Sie hier, welche Möglichkeiten es gibt und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein sollten.

Welche Möglichkeiten zur Gründungsfinanzierung gibt es in Deutschland?

In Deutschland stehen Ihnen diverse Möglichkeiten zur Gründungsfinanzierung offen. Am häufigsten genutzt wird vor allem Eigenkapital und Geld von Familie und Freunden. Doch auch Bank- und öffentliche Förderkredite sowie Beteiligungskapital sind eine Option.

Bankkredit und langfristige Finanzierungen

Während Eigenkapital die Basis Ihrer Gründungsfinanzierung bildet, können sogenannte Existenzgründerdarlehen Ihnen bei der Umsetzung Ihrer Pläne ebenfalls helfen. Vergeben werden diese Darlehen von Banken. Vor allem bei langfristigen Finanzierungen sind sie oft mit guten Konditionen zu bekommen.

Öffentliche Förderkredite als Starthilfe

Bund, Länder und EU haben verschiedene Förderprogramme aufgesetzt, um Gründern beim Start in die Selbstständigkeit zu helfen. Der Vorteil: Die Zinsen sind besonders günstig und oft wird eine tilgungsfreie Anlaufphase von bis zu drei Jahren gewährt. Vermittelt werden öffentliche Förderkredite fast ausschließlich über Ihre Hausbank.

Beteiligungskapital und das Mitspracherecht

Beteiligungskapital wird Ihnen von privaten oder institutionellen Geldgebern zur Verfügung gestellt. Diese erhalten im Austausch Anteile an Ihrem Unternehmen, eine Gewinnbeteiligung und oft ein gewisses Mitspracherecht. Eine Ausnahme bilden sogenannte stille Teilhaber, die sich an Ihrem Geschäft beteiligen, ohne ein Mitspracherecht zu erwarten.

Diese Voraussetzungen sind wichtig für eine erfolgreiche Gründungsfinanzierung

Möchten Sie eine Gründungsfinanzierung beantragen, brauchen Sie einen guten Businessplan. Mit ihm zeigen Sie, dass Sie sich sehr genau mit Ihrer Geschäftsidee auseinandergesetzt haben – und dass diese eine realistische Aussicht auf Erfolg hat.

Kapitalbedarf festhalten

Am Anfang einer jeden Gründungsfinanzierung steht eine genaue Auflistung der zu erwartenden Kosten. Gründungskosten, notwendige Investitionen, finanzielle Mittel zur Überbrückung der Anlaufphase gehören hierzu. Halten Sie fest, wie hoch ihr Kapital- und Finanzierungsbedarf sein wird und wofür Sie das Geld verwenden wollen.

Liquiditätsplanung ist unerlässlich

Wie wird sich Ihr Umsatz in den ersten drei Jahren ab Gründung entwickeln? Wie viel Geld steht Ihnen wann zur Verfügung? Und: Können Sie auch dann noch Ihre Kreditraten tilgen, wenn der Umsatz (vorerst) hinter den Erwartungen zurückbleiben sollte?

Rentabilität der Geschäftsidee

Sowohl für Sie als auch Ihre Geldgeber ist es wichtig, so schnell wie möglich schwarze Zahlen zu schreiben. Stellen Sie die zu erwartenden Ausgaben (inklusive Steuern) den zu erwartenden Einnahmen gegenüber, um die Rentabilität Ihrer Geschäftsidee zu belegen.

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Ein Bild mit dem Schriftzug Relax und einer Kerze und einer Blume

Regeneration: Warum Ruhephasen wichtig sind – und wie Sie sich am besten erholen

Nach heftigen Trainingseinheiten muss sich der Körper erholen – klar. Aber auch nach geistiger Arbeit ist Regeneration wichtig, damit Sie schnell wieder fit und leistungsfähig sind. Und es auch auf lange Sicht bleiben.

Darum ist Regeneration so wichtig

Nach einer anstrengenden Arbeitswoche ist bei vielen Menschen “der Akku alle”. Das geflügelte Wort beschreibt unser Bedürfnis nach Erholung, denn Niemand hat grenzenlos Energie. Daher ist das Recht auf Regeneration sogar bereits seit 1948 fester Bestandteil der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

Genau wie sportliche Überlastung zu Verletzungen führen kann, kann mentale (Über-)Anstrengung auf Dauer ihre Folgen haben. Angstzustände, Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit und Herzrasen sind nur einige wenige davon. Grund genug, der eigenen Erholung ausreichend Beachtung zu schenken.

Tipp 1: Machen Sie Entspannungsübungen

Entspannungsübungen können effektiv dazu beitragen, abzuschalten. Wenn nach einem anstrengenden Arbeitstag oder einer langen Woche Nacken, Schultern und Rücken völlig verspannt sind, sollten Sie daher gezielt mit sportlichen Einheiten und entsprechenden Übungen gegensteuern.

Tipp 2: Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf

Viele Schlafforscher empfehlen Erwachsenen sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht. Mit dieser Schlafmenge soll eine optimale Erholung und somit ein gesünderes Leben möglich sein. Natürlich ist das Schlafbedürfnis individuell sehr verschieden, Sie sollten aber dennoch immer darauf achten, ausreichend zu schlafen.

Auch während Sie wach sind, sollten Sie sich genug Entspannung gönnen, um vom Alltag und der Arbeit abschalten zu können. Ob das nun durch ruhige Aktivitäten und Musik der Fall ist, oder eher durch gesellige Unternehmungen, müssen Sie für sich selbst entscheiden. Denn auch, was wir entspannend finden, ist eine sehr individuelle Angelegenheit.

Tipp 3: Kümmern Sie sich um den Haushalt

Hausarbeit mag für viele Menschen nicht das beste Beispiel einer entspannenden Tätigkeit sein. Fest steht aber, dass gerade Menschen, die im Beruf geistig sehr gefordert werden, bei Routineaufgaben wie Geschirrspülen, Bügeln und Staubsaugen sehr gut abschalten können. Diese Aufgaben fordern das Gehirn nicht heraus, die Hände erledigen zur Abwechslung die meiste Arbeit. Und der Anblick des am Ende schön aufgeräumten Heims sorgt ebenfalls für ein positives Gefühl.

Tipp 4: Widmen Sie sich Ihrem Hobby

Auch ein Hobby kann ein überaus guter Ausgleich zum Alltag sein. Die Beschäftigung mit einer Sache, für die wir uns begeistern, lässt Anspannungen und Nervosität automatisch schwinden. Dafür muss das Hobby nichts Spektakuläres wie Fallschirmspringen sein. Auch Lesen, ein Instrument spielen, Gartenarbeit oder ein neues Rezept ausprobieren, schafft den ersehnten Ausgleich. Hauptsache, das Hobby passt zu Ihren persönlichen Vorlieben.

Tipp 5: Treffen Sie Freunde

Während der Arbeitswoche kommen soziale Kontakte außerhalb des Kollegenkreises oft zu kurz. Grund genug, sich in der Freizeit auch mal den eigenen Freunden zu widmen. Ob Sie gemeinsam etwas unternehmen oder sich einfach nur zu Hause auf einen Kaffee und ein entspanntes Gespräch treffen, bleibt vollkommen Ihnen überlassen. Auf andere Gedanken bringt so ein Treffen mit Freunden Sie sicher allemal.

Tipp 6: Machen Sie Urlaub

Wenn die kurze Erholung am Wochenende nicht mehr ausreicht, ist es Zeit für eine längere Regenerationsphase. Das muss nicht gleich der vierwöchige Urlaub am Meer sein. Viele Experten sind sich einig, dass ein anderthalb-wöchiger Urlaub einmal im Jahr in Kombination mit mehreren Kurzurlauben die beste Erholungswirkung auf uns haben. Dabei brauchen Sie nicht mal unbedingt richtig wegzufahren. Auch kurze Ausflüge und alles, was die Alltagsroutine durchbricht, helfen bei der Regeneration.

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Vater erklärt Kindern wie eine Pflanze wächst

4-Mal schneller lernen mit der Feynman-Methode

Lebenslanges Lernen gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere. Dass Auswendiglernen nicht immer mit Verstehen gleichzusetzen ist, haben allerdings schon viele Menschen während der Schulzeit festgestellt. Mit der Feynman-Methode können Sie dem entgegenwirken – und Neues viermal schneller lernen.

Was ist die Feynman-Methode?

Durch pures Auswendiglernen eignen wir uns meist nur oberflächliches Wissen an – oft, ohne es selbst zu realisieren. Nach intensiver Beschäftigung mit einem Thema beherrschen wir die Fachbegriffe, und denken, uns auszukennen.

Dass das ein Trugschluss ist, wird oft dann klar, wenn Sie ein Thema einem Zuhörer ohne das entsprechendes Vorwissen erklären oder Ihr Wissen auf eine Transferaufgabe anwenden sollen. Denn beides ist nur dann möglich, wenn Sie das Thema tatsächlich verstanden und ein tief greifendes Wissen darüber aufgebaut haben.

Hier setzt die Feynman-Methode an. Ihr Ziel: Ein Thema ohne die Verwendung von Fachbegriffen so einfach wie möglich erklären zu können – und es so auch selbst bis ins Detail zu verinnerlichen.

Schritt 1: Das Thema komplett erklären

Zu Beginn eines jeden neuen Themas verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über Ihren aktuellen Wissensstand. Dafür erklären Sie das Thema einem (imaginären) Gesprächspartner ohne Vorwissen. Gehen Sie so kleinschrittig und genau wie möglich vor. Sie werden schnell merken, wo  bei Ihnen Wissenslücken vorliegen, denn diese Stellen können Sie nicht gut erklären.

Schritt 2: Wissenslücken notieren

Notieren Sie, welche Punkte Sie nicht erklären konnten. Schreiben Sie außerdem auf, welche Fachbegriffe Sie während Ihrer Erklärung verwendet haben. Ein Zuhörer ohne Vorwissen wird mit diesen nichts anfangen können. Sie müssen deshalb in der Lage sein, Zusammenhänge in einfachen Worten zu erklären.

Schritt 3: Wissenslücken schließen

Schlagen Sie alles, was Sie nicht erklären konnten, und jeden Fachbegriff, den Sie verwendet haben, nach. Versuchen Sie, all diese Fremdwörter durch einfache Begriffe zu ersetzen und durch Beispiele aus dem Alltag zu erklären. So schließen Sie Ihre eigenen Wissenslücken.

Schritt 4: Das Thema erneut komplett erklären

Erklären Sie das Thema erneut komplett, wie bereits in Schritt 1 geschehen. So merken Sie, ob Sie die Zusammenhänge inzwischen vollständig erfasst haben. Notieren Sie sich jeden Punkt, an dem Sie ins Stocken geraten, außerdem jedes verwendete Fachwort und kehren Sie dann zu Schritt 3 zurück.

Wiederholen Sie die einzelnen Schritte der Feynman-Methode, bis Sie das Thema ohne größere Pausen leicht verständlich erklären können.

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Glückliche Frau aufwachen und den Wecker ein guter Tag Abschalten mit

Gut schlafen trotz Hitze: So klappt’s mit der erholsamen Nachtruhe

Fast jeder liebt ihn: den Sommer. Schönes Wetter, warme Temperaturen und mehr Bewegung an der frischen Luft sorgen für gute Laune – aber leider oft auch für einen unruhigen Schlaf. Denn: Die warmen Temperaturen verhindern, dass die Körpertemperatur nachts ausreichend absinken kann. Wir schlafen weniger und vor allem unruhiger. Dass es spät dunkel und früh wieder hell wird, tut sein Übriges. Mit den richtigen Tipps klappt es trotzdem mit der erholsamen Nachtruhe.

Warum schlafen wir im Sommer schlechter?

Die Schlafforschung ist sich einig: Im Sommer schlafen wir weniger als im Winter. Und das hat gleich mehrere Ursachen. Generell gelten 18 Grad als ideale Temperatur zum Einschlafen. Nachts sinkt unsere Körpertemperatur zudem im Schnitt um ein halbes bis ein Grad ab. Ist es um uns herum zu heiß, geht das nicht – und wir wälzen uns unruhig in den Laken.

Hinzu kommt, dass viele Menschen Aktivitäten wie Sport, Biergartenbesuche und Co. im Sommer in die späteren Nachmittags- und Abendstunden verlagern. Das macht wach und verhindert ebenfalls, dass wir einschlafen. Haben wir es dann endlich geschafft, wird es oft schon wieder hell. Mit den richtigen Tipps durchbrechen Sie diesen Teufelskreis.

Tipp 1: Das Schlafzimmer auf natürlichem Wege kühl halten

Damit Sie ruhig ein- und gut durchschlafen können, sollte es in Ihrem Schlafzimmer möglichst kühl sein. Dunkeln Sie das Zimmer daher bei Hitze tagsüber ab und halten Sie die Fenster geschlossen. Erst, wenn es abends kühler geworden ist, lüften Sie vor dem Schlafen einmal kräftig durch.

Tipp 2: Luftig schlafen

Ihre reguläre Bettdecke kann im Sommer schnell unangenehm werden. Besser: eine dünne Baumwolldecke oder ein leichtes Laken. Als Nachtwäsche bieten sich lockere Teile aus Leinen oder Naturseide an. Alles zusammen kühlt.

Tipp 3: Keine schweren Speisen nach 18 Uhr

Schwere Speisen belasten die Verdauung und sorgen dafür, dass Sie nicht ruhig einschlafen können. Daher sollten Sie nach 18 Uhr auf schwere, scharfe und heiße Mahlzeiten verzichten.

Tipp 4: Lauwarm duschen

Kurz vor dem Schlafengehen sollten Sie sich einmal mit lauwarmem Wasser abduschen. So helfen Sie Ihrem Körper dabei, sich auf Schlaftemperatur herunterzukühlen. Eine kalte Dusche behindert den Effekt dagegen eher, denn sie regt den Kreislauf stark an.

Tipp 5: Ausreichend abdunkeln

Der Körper braucht es dunkel, um das Schlafhormon Melatonin bilden zu können. Dunkeln Sie Ihr Schlafzimmer also ausreichend ab, damit das Mehr an Tageslicht Ihnen im Sommer nicht den Schlaf raubt.

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Rostige Steuereinheit in einem alten, verlassenen Fabrikgebäude

Aussterbende Berufe in Deutschland und weltweit

Nicht nur viele Tierarten sind leider vom Aussterben bedroht, auch einige traditionelle, überwiegend handwerkliche Berufe. Im Tierreich verbreitet der Mensch durch die Ausbeutung der Natur und Umweltverschmutzung Angst und Schrecken. Im Arbeitsleben sind es Industrialisierung, Globalisierung und Digitalisierung, die viele Berufe obsolet machen.

In den folgenden Absätzen beschreiben wir Jobs, um die wir früher oder später werden trauern müssen. Einige Berufsbilder sind bereits heute so unbekannt, dass der Verlust wohl nur wenige Mitmenschen tangieren wird.

Vom Aussterben bedroht: Die Blümlerinnen

Bei den Blümlerinnen handelt es sich um sogenannte Kunstblumenfacharbeiterinnen. Die letzten ihrer Art arbeiten in Sebnitz, einem kleinen Ort am Rande des Elbsandsteingebirges. Während es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch ca. 15.000 Blümlerinnen gab, sind es heute nur noch um die zehn.

Aber was macht einer Blümlerin genau? Sie stellt Kunstblumen her. Aber nicht aus Plastik und Kunststoffen, sondern aus Seide, Samt und Taft. Diese Stoffe werden entsprechend in Form gebracht und dann liebevoll gefärbt. So entstehen echte Unikate, die sich qualitativ deutlich von Plastik-Kunstblumen absetzen.

Leider lässt sich dieses Handwerk heutzutage nicht mehr gewinnbringend betreiben. Heute arbeiten die Blümlerinnen für die Stadt Sebnitz. Zwar rechnet sich der Betrieb nicht mehr, dafür sorgen viele Touristen, die den Kunstblumenfacharbeiterinnen über die Schulter schauen, für zusätzliche Einnahmen.

Vom Aussterben bedroht: Der Bürstenmacher

Der Bürstenmacher bzw. Bürstenbinder geht einem altehrwürdigen Handwerk nach. In China gab es bereits 2.000 vor Christus Bürsten für die Körperpflege und sogar Zahnbürsten. In Deutschland sind Bürstenmacher seit ca. 1400 bekannt. 1550 entstand in Nürnberg die erste Bürstenmacherzunft. Zu seinen Endprodukten gehören z.B. Kleiderbürsten, Schuhbürsten, Kratzbürsten und Kopf- und Haarbürsten, aber auch Pinsel in verschiedenen Ausfertigungen.

Schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts kämpft der Berufsstand mit dem technologischen Fortschritt. Im Zuge der frühen Industrialisierung gab es bereits Maschinen, die die Arbeit der Bürstenmacher (teilweise) übernehmen konnten. Heutzutage sind Bürsten ein Massenprodukt, das größtenteils aus Kunststoffen besteht und meistens in Asien gefertigt wird.

In Deutschland gibt es nur noch eine einzige Berufsschule, an der man – abwechselnd mit der Arbeit im Lehrbetrieb – die Ausbildung absolvieren kann. Diese Schule befindet sich in Bechhofen in Mittelfranken.

Vom Aussterben bedroht: Der Köhler

Die Aufgabe des Köhlers (oder Kohlbrenners) ist es, Holzkohle herzustellen. Diese Tätigkeit gehört zu den ältesten handwerklichen Techniken überhaupt. Seit dem Altertum wird mit Hilfe von Kohlenmeilern Holzkohle hergestellt.

Für einen Kohlenmeiler wird ein halbkugel- oder kegelförmiger Holzhaufen angelegt, der mit langen Holzscheiten umrandet wird. Über den Haufen wird ein luftdichtes Dach aus Tannenästen, Laub, Heu, Gras, Moos und Erde gelegt. Dann wird der Kohlenmeiler angezündet. Das Holz soll nun nicht brennen, sondern langsam verkohlen.

Die Kunst des Köhlers besteht darin, über mehrer Tage oder Wochen das Gleichgewicht zwischen zu viel und zu wenig Luftzufuhr zu halten. Hinweise auf das eine oder andere gibt ihm dabei die Farbe des aufsteigenden Rauches. Ist das Holz zu Holzkohle geworden, schließt der Köhler alle Luftlöcher. Jetzt dauert es noch mindestens 12 Stunden, bis die Holzkohle ausgekühlt ist. Aus 100 kg Holz kann man auf diese Weise ca. 30 kg Holzkohle gewinnen.

Dieser aufwendige Herstellungsprozess wird seit Beginn des 20. Jahrhunderts verstärkt durch industrielle Fertigung ersetzt. In Deutschland gibt es nur noch sehr wenige Handwerkliche Köhler. Zum Glück gibt es jedoch Vereine, die die Fahne für die Köhlerei weiterhin aufrecht halten, so dass das Handwerk weiter in Erinnerung bleibt.

Wenn es um aussterbende Berufe geht, lohnt sich auch ein Blick über die deutschen Landesgrenzen hinaus. In manchen Ländern gibt es noch Jobs, von denen viele Menschen hierzulande garantiert noch nie gehört haben …

Vom Aussterben bedroht: Der Ohrenreiniger

Nein, wir sprechen hier nicht vom Ohrenkneifer, der übrigens nicht vom Aussterben bedroht ist. Wir meinen tatsächlich den Ohrenreiniger. Diesen Job üben nur noch wenige Personen aus, z.B. in Bangladesch. Dort gehörten Sie lange Zeit zum Straßenbild wie andernorts die Schuhputzer. Heutzutage reinigen die Menschen Ihre Ohren i.d.R. mit Wattestäbchen selbst.

Vom Aussterben bedroht: Der Gnomonist

Bei einem Gnomonisten handelt es sich nicht um einen ausländischen Hersteller von gartenzwergähnlichen Figuren. Stattdessen ist es die Aufgabe des Gnomonisten, Sonnenuhren einzurichten. Dieses Handwerk hat z.B. in Italien eine lange Tradition und wird heute nur noch selten nachgefragt.

Vom Aussterben bedroht: Die Regenschirm-Reparateurin

Heutzutage kommt kaum jemand auf die Idee, seinen kaputten Regenschirm in eine darauf spezialisierte Werkstatt zu bringen. In manchen Teilen der Welt, z.B. in Belgrad, war das über Jahrzehnte anders. Doch auch mittlerweile kaufen die Menschen dort die günstigen Regenschirme, die meistens in Asien hergestellt werden. Aber vielleicht hat der Beruf doch noch eine Zukunft, denn Nachhaltigkeit ist wieder in. Und dazu gehört, nicht immer Neues zu kaufen, sondern Gebrauchtes wieder zu reparieren.

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Student Denken der Zukunft. Junge asiatische Frau erwägt Karrieremöglichkeiten lächelnd nach oben auf Sprechblasen auf einer Tafel mit verschiedenen Berufen

Beruf oder Berufung?

Eigentlich fehlen nur das U, das N und das G, um aus einem Beruf eine Berufung zu machen. In der Praxis ist das nicht so einfach. Nur die wenigsten Menschen kennen ihre Berufung schon seit frühen Kindertagen. Manche lernen sie im Laufe des Lebens kennen – häufig nach vielen Irrungen und Wirrungen im Lebenslauf. Und andere stoßen während ihres gesamten Lebens nicht darauf.

Was versteht man unter dem Begriff Berufung?

Aristoteles, der große griechische Universalgelehrte, hat das ziemlich gut zusammengefasst:

„Wo die Bedürfnisse der Welt mit deinen Talenten zusammentreffen, dort liegt deine Berufung.“

Es handelt sich bei der Berufung demnach um eine Tätigkeit, für die man sich gut eignet und die man mit voller Hingabe verfolgt. Man kann es auch als eine Art Lebensaufgabe bezeichnen, in der man einen tieferen Sinn sieht. Im Idealfall führt die Berufung dazu, anderen Menschen zu helfen.

Häufig führen einschneidende Ereignisse dazu, dass man erkennt, wie die eigene Berufung aussieht. Wer in der Kindheit viel Armut und Leid mitbekommt, verspürt vielleicht schneller den Drang, Arzt zu werden.

Spirituell oder religiös veranlagte Zeitgenossen beschreiben sie als innere Stimme, die lautstark dazu drängt, sich intensiv und langfristig der entsprechenden Aufgabe zu widmen.

Beruf ohne Berufung

Die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung hält die eigene Arbeit nicht für sinnstiftend oder erfüllend. In ihren Berufen geht es in erster Linie darum, Geld zu verdienen und damit den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Das ist völlig legitim. Viele Menschen folgen ihrer Passion in der Freizeit. Sie engagieren sich in der Freiwilligen Feuerwehr oder helfen dabei, Essen an Bedürftige zu verteilen. So ist die Berufung zwar nicht Teil des Berufes, aber des Lebens insgesamt.

Die eigene Berufung finden

Wenn der aktuelle Job absolut keinen Spaß macht, keine Erfüllung mit sich bringt und weit davon entfernt ist, als „systemrelevant“ eingestuft zu werden, ist es höchste Zeit für eine gründliche Selbstanalyse.

Dabei sollten Fragen beantwortet werden wie …

  • Was ist mir wirklich wichtig?
  • Wovon habe ich schon immer geträumt?
  • Welche Ziele möchte ich in meinem Leben noch erreichen?
  • Wofür möchte ich mich engagieren?
  • Welche Themen interessieren mich?
  • In welchen Berufen könnte ich dabei helfen, die Welt nur ein kleines Stückchen besser zu machen?

Wer aus den Antworten seine eigene Berufung filtern kann, hat viel erreicht. Jetzt heißt es aber, eine große Portion Mut aufzubringen. Eine berufliche Kehrtwende bedeutet in den diesen Fällen meistens, ganz anders zu arbeiten als man es bislang gewöhnt war.

Hat man die Entscheidung final getroffen, ist die Frage, wie man den Job bekommt, den man unbedingt haben möchte. Diese Prozess ähnelt dann einer „normalen“ Jobsuche.

Man sollte sich auf seinem Weg übrigens nicht beirren lassen. George Eliot (eigentlich Mary Anne Evans, viktorianische Schriftstellerin) hat es treffend ausgedrückt:

Es ist nie zu spät, das zu werden, was du hättest sein können.

George Eliot

Urheber des Titelbildes: maridav/ 123RF Standard-Bild

Smartphone mit der Corona-Warn-App

FAQ Corona Warn-App: Die wichtigsten Infos für Chefs und Arbeitnehmer

Die Corona-Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem. Neben den schon obligatorischen Maßnahmen wie Abstand halten und Nasen-Mundschutz tragen, soll jetzt eine Corona Warn-App dabei helfen, die Coronakrise besser in den Griff zu bekommen.

Die Bundesregierung hat die „kostenlose“ Warn-App entwickeln lassen, damit schneller auf Infektionsausbrüche reagiert werden kann. Die App, deren Entwicklung und Betrieb den Steuerzahler bis Ende 2021 ca. 68 Millionen Euro kostet, wurde in den ersten drei Wochen beachtliche 15 Millionen Mal heruntergeladen.

Durch die relativ hohe Zahl an Nutzern ist es dank der Corona Warn-App möglich, die Kontakte von Infizierten leichter nachzuverfolgen. Sobald eine Person positiv auf das Coronavirus getestet wurde und das der App mitgeteilt hat, werden alle andere App-User über das erhöhte Risiko einer Ansteckung informiert. Das gilt natürlich nur für diejenigen, die sich länger in der Nähe des/der Infizierten aufgehalten hat.

Die Nutzung der App geschieht freiwillig, führt aber auch in der Arbeitswelt zu neuen Fragestellungen. Die wichtigsten Informationen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer fassen wir in den folgenden FAQs zusammen:

1. Kann der Mitarbeiter vom Arbeitgeber verpflichtet werden, die Corona Warn-App auf dem Diensthandy zu installieren?

Im Rahmen der Einführung der App stellte die Datenschutzkonferenz des Bundes und der Länder fest, dass „eine Diskriminierung von Personen, die die App nicht anwenden, auszuschließen ist.“ Diese Regelung gilt nicht nur für das Privatleben, sondern auch im Job. Dementsprechend ist die Installation auch auf dem Diensthandy freiwillig.

Da es aktuell aber noch keine gesetzliche Grundlage gibt, wird spekuliert, dass es unter bestimmten Umständen für den Arbeitgeber doch möglich sein könnte, die Verwendung der Corona Warn-App zu verlangen. Insbesondere in Branchen mit einem erhöhten Infektionsrisiko wäre so eine Vereinbarung vorstellbar.

Relativ klar ist jedoch, dass der Arbeitgeber diesen Schritt nicht einseitig erklären kann. Der Betriebsrat oder der Personalrat haben dahingehend ein Mitspracherecht.

2. Darf der Mitarbeiter die Warn-App auf seinem Diensthandy installieren, ohne den Arbeitgeber darüber zu informieren?

Hat der Arbeitgeber die Erlaubnis erteilt, das Diensthandy auch privat zu nutzen – und eigene Apps zu installieren – spricht nichts dagegen. Liegt keine entsprechende Erlaubnis vor, sollte die Frage mit der Personalabteilung oder dem Betriebsrat geklärt werden. Auch der Vorgesetzte sollte einbezogen werden.

Falls es datenschutzrechtliche Bedenken gibt, kann man feststellen, dass die Datenschutzstandards bei der Corona Warn-App sehr hoch sind (siehe Frage 5). Ansonsten handelt es sich bei der App um ein sinnvolles Instrument, das unter Umständen Leben retten kann …

3. Muss der Mitarbeiter den Chef informieren und sich sofort in Quarantäne begeben, wenn die Corona War-App ein erhöhtes Risiko meldet?

Wird man von der über das erhöhte Infektionsrisiko informiert, lautet die Empfehlung, den Kontakt zum Hausarzt, der Kassenärztlichen Vereinigung (Telefon: 116 117) oder zum Gesundheitsamt zu suchen. Es besteht aber keine Verpflichtung, dies zu tun. Ob man sich in Quarantäne begeben muss, wird durch die zuständigen Behörden geklärt.

Wird der Mitarbeiter von der Corona-App alarmiert, muss er aufgrund der arbeitnehmerseitigen Rücksichtnahmepflicht seinen Arbeitgeber darüber informieren. Dies gilt besonders, wenn sich der Mitarbeiter noch an seinem Arbeitsplatz befindet und in Branchen arbeitet, die besonders infektionsgefährdet sind. Der Mitarbeiter muss seinen Vorgesetzten auch über den weiteren Verlauf informieren. Der Arbeitgeber muss hier unbedingt das Persönlichkeitsrecht wahren.

4. Wer zahlt das Gehalt, wenn ein Mitarbeiter aufgrund des Corona-Alarms zuhause bleibt?

Auch das ist rechtlich nicht abschließend geklärt. Hat der Mitarbeiter keine Symptome, liegt aus arbeitsrechtlicher Sicht auch keine Arbeitsunfähigkeit vor. Bleibt er dennoch – und ohne ärztliches Attest – zuhause, muss der Arbeitgeber das Gehalt für den Krankheitsfall nicht zahlen. Außer es besteht eine Einigung darüber, dass der Mitarbeiter so lange im Home Office arbeitet, bis das Ergebnis seines Corona-Tests vorliegt.

Informiert der Arbeitnehmer das Unternehmen über das erhöhte Infektionsrisiko und wird daraufhin nach Hause geschickt, erhält er weiterhin sein Geld.

Generell ist es bei einer Warnung immer am besten, sich möglichst schnell an den Hausarzt zu wenden. Eigentlich möchte ja auch jeder wissen, ob er tatsächlich infiziert ist!?

5. Kann der Arbeitgeber (oder Dritte) durch die Corona Warn-App an sensible Daten der Mitarbeiter kommen?

In der heutigen Informationsgesellschaft gilt leider: Kein System ist zu 100% sicher! Eine wichtige Errungenschaft von Datenschützern bei der Entwicklung der App war, dass Kontaktdaten (in Form von temporären IDs) dezentral gespeichert werden. Es gibt also keinen zentralen Server, auf dem alle Daten liegen, die dann ggf. gehackt werden könnten.

Auf einigen Smartphones ist es wohl zwingend notwendig, der App den Standortzugriff zu gewähren. Hier ist es laut Expertenmeinung nicht auszuschließen, dass andere Dienste auf die Standortabfrage zugreifen könnten.

Die Coronakrise wirft viele neue Fragen auf, die man vorher nicht auf dem Radar hatte bzw. haben konnte. Auch bei der Corona Warn-App steckt der „Teufel im Detail“ – vor allem aus Sicht des Arbeitsrechts. Hier gibt es noch einiges zu klären.

Insgesamt kann man die Einführung der Corona Warn-App sicherlich als sinnvoll bezeichnen, da sie ein weiteres geeignetes Werkzeug im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus ist.

Haben Sie die Corona Warn-App installiert? Vielleicht sogar auf einem Diensthandy? Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen? Wir freuen uns auf Ihre Meinung!

Hinweis: Dieser Artikel kann auf keinen Fall eine Rechtsberatung ersetzen. Die Informationen sind das Ergebnis umfangreicher und gewissenhafter Recherchen, können unter Umständen aber Ungenauigkeiten enthalten.

Urheber des Titelbildes: mpfoto71/ 123RF Standard-Bild

Schmerzen im Handgelenk

5 Übungen gegen den Mausarm

Die Arbeit am Rechner kann den Körper belasten. Zu wenig Bewegung und falsche Haltung am Arbeitsplatz fordern nach einiger Zeit ihren Tribut. Neben Rückenproblemen ist auch der sogenannte Mausarm daher weit verbreitet. Medizinisch korrekt bezeichnet handelt es sich hierbei um das Repetitive-Strain-Injury-Syndrom (RSI-Syndrom). Abgesehen von Händen und Handgelenken können hiervon auch die Unterarme, Ellbogen, Schultern und der Nacken betroffen sein.

Symptome: So macht sich der Mausarm bemerkbar

Der Mausarm macht sich durch unterschiedliche Symptome im Bereich der Sehnen, Muskeln und Nerven bemerkbar. Diese reichen von Kraftverlust über Kribbeln und Taubheit bis hin zu Schwellungen. Verkürzt sich die Muskulatur und/oder kommt es zu Entzündungen der Sehnenansätze oder Sehnenscheide, können starke Schmerzen hinzukommen.

Übungen gegen den Mausarm

Um dem Mausarm vorzubeugen, sollten Sie Finger und Gelenke im Verlauf des Tages mehrfach bewegen und dehnen. Schütteln Sie Ihre Hände alle 10 bis 20 Minuten ruhig kräftig zur Lockerung aus. Zusätzlich helfen gezielte Übungen.

Übung 1: Die Raute

Die Hände sind – Daumen nach oben, Fingerspitzen nach unten – vor dem Bauch aneinandergelegt. Von vorne besehen bildet sich zwischen Daumen und Zeigefingern eine Art Raute. Spreizen Sie die Finger leicht und drücken Sie Ihre Hände in dieser Haltung für 10 Sekunden gegeneinander.

Übung 2: Fingerspiele

Berühren Sie mit dem Daumen der Reihe nach alle Fingerspitzen derselben Hand vom Zeigefinger bis zum kleinen Finger und wieder zurück. Wiederholen Sie diese Übung fünfmal pro Hand.

Übung 3: Daumenkreisel

Bilden Sie mit der Hand eine Faust und strecken Sie den Daumen dabei nach oben. Lassen Sie Ihren Daumen nun kreisen, fünfmal für jede Hand und Richtung.

Übung 4: Die gekippte Faust

Machen Sie eine Faust, der Daumen wird dabei von den übrigen Fingern umschlossen. Strecken Sie den Arm mit geschlossener Faust aus, kippen Sie die Hand zunächst nach unten, danach nach oben. Halten Sie Ihre Hand jeweils für fünf Sekunden in der gekippten Stellung und wiederholen Sie die Übung dreimal pro Hand und Richtung.

Übung 5: Von rechts nach links

Drücken Sie beide Hände vor dem Oberkörper flach gegeneinander, die Fingerspitzen zeigen nach oben. Halten Sie Ihre Arme dabei möglichst waagerecht. Führen Sie die Hände nun abwechselnd nach rechts und links vor dem Oberkörper entlang. Halten Sie die Position auf jeder Seite für 10 Sekunden und wiederholen Sie die Übung fünfmal pro Seite.

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